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Patent Searching and Data


Title:
SITUATIVE DISPLAYS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/066197
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and device for supporting a user in the operation of a function of a means of locomotion. Said method comprises the following steps: determining a first predefined state (1) of the means of locomotion, and in response thereto, displaying a control element (2, 2a) for accessing a function on a display control unit (3) of the means of locomotion.

Inventors:
WENGELNIK HEINO (DE)
ALTHOFF FRANK (DE)
CZELNIK MARK PETER (DE)
WILD HOLGER (DE)
MEJIA MARIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/073314
Publication Date:
May 06, 2016
Filing Date:
October 30, 2014
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
International Classes:
B60K37/06
Foreign References:
US20130038437A12013-02-14
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Unterstützung eines Anwenders bei der Bedienung einer Funktion eines Fortbewegungsmittels (10) umfassend die Schritte:

Ermitteln (100) eines ersten vordefinierten Zustandes (1 ) des Fortbewegungsmittels (10), und im Ansprechen darauf

Anzeigen (300) eines Bedienelementes (2, 2a) für einen Zugriff auf eine Funktion auf einer Anzeigebedieneinheit (3) des Fortbewegungsmittels (10).

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei der erste vordefinierte Zustand (1 ) ein die Einsatzbereitschaft des Fortbewegungsmittels (10) betreffender Zustand ist.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der erste vordefinierte Zustand (1 ) ein Aufenthaltsort und/oder ein Bewegungszustand und/oder eine vordefinierte Verkehrssituation des Fortbewegungsmittels (10) ist.

Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der erste vordefinierte Zustand durch

ein Erreichen und/oder Verlassen eines vordefinierten ersten Ortes, insbesondere gekennzeichnet durch vordefinierte verkehrstechnische Gegebenheiten, und/oder

ein Überschreiten oder Unterschreiten einer vordefinierten Geschwindigkeit gekennzeichnet ist.

Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche weiter umfassend die Schritte

Erkennen (200)

- eines Ablaufes einer vordefinierten Zeitdauer seit dem Ermitteln des ersten vordefinierten Zustandes (1 ), und/oder

- einer vordefinierten Länge einer mit dem Fortbewegungsmittel (10) zurückgelegten Wegstrecke seit dem Ermitteln des ersten vordefinierten Zustandes (1 ), und/oder

- einer vordefinierten räumlichen Entfernung von einem Ort, an welchem das Ermitteln des ersten vordefinierten Zustandes (1 ) erfolgte, und erst im Ansprechen darauf

Anzeigen (300) des Bedienelementes (2, 2a).

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche weiter umfassend die Schritte

Ermitteln (400) eines zweiten vordefinierten Zustandes (0) des Fortbewegungsmittels (10), und im Ansprechen darauf

Verbergen des Bedienelementes (2, 2a).

7. Verfahren nach Anspruch 6 weiter umfassend die Schritte

Erkennen (500)

- eines Ablaufes einer vordefinierten Zeitdauer seit dem Ermitteln des zweiten vordefinierten Zustandes (0), und/oder

- einer vordefinierten Länge einer mit dem Fortbewegungsmittel (10) zurückgelegten Wegstrecke seit dem Ermitteln des zweiten vordefinierten Zustandes (0), und/oder

- einer vordefinierten räumlichen Entfernung von einem Ort, an welchem das Ermitteln des zweiten vordefinierten Zustandes (0) erfolgte, und erst im Ansprechen darauf

Verbergen (600) des Bedienelementes (2, 2a).

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei der erste vordefinierte Zustand (1 ) eine erste Reisegeschwindigkeit des Fortbewegungsmittels (10) und der zweite Zustand (0) eine zweite, von der ersten Reisegeschwindigkeit verschiedene Reisegeschwindigkeit ist.

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Anzeigen (300) in Form

einer in einen bisherigen Anzeigeinhalt integrierten Schaltfläche (2), und/oder einer dem bisherigen Anzeigeinhalt überlagerten Schaltfläche (2a) erfolgt.

10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Funktion

einem Garagentoröffner oder

einem Parkplatzsuchassistenten, und/oder

einem Abstandsmeldesystem, und/oder

einem Parklenkassistenten, und/oder

einem Bremsassistenten, und/oder einem Start-/Stopp-Assistenten, und/oder

einem Wechsel von einem bisherigen Anzeigeinhalt zu einem neuen Anzeigeinhalt umfassend zusätzliche Informationen bezüglich einer Einsatzbereitschaft des Fortbewegungsmittels (10)

zugeordnet ist.

11. Vorrichtung zur Unterstützung eines Anwenders bei der Bedienung einer Funktion eines Fortbewegungsmittels (10) umfassend:

eine Auswerteeinheit (4) zur Erkennung eines vordefinierten Zustandes (0, 1 ) des Fortbewegungsmittels (10), und

Anzeigebedienmittel (3), welche eingerichtet sind, im Ansprechen auf ein Erkennen des vordefinierten Zustandes (0, 1 ) ein Bedienelement (2. 2a) für einen Zugriff auf eine Funktion anzuzeigen.

12. Vorrichtung nach Anspruch 1 1. welche weiter eingerichtet ist, ein Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 10 durchzuführen.

13. Computerprogrammprodukt umfassend Instruktionen, welche, wenn Sie auf einem programmierbaren Prozessor einer Auswerteeinheit (4) einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 1 oder 12 ausgeführt werden, die Auswerteeinheit (4) veranlassen, die Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 durchzuführen.

14. Signalfolge repräsentierend Instruktionen, welche, wenn Sie auf einem programmierbaren Prozessor einer Auswerteeinheit (4) einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 1 oder 12 ausgeführt werden, die Auswerteeinheit (4) veranlassen, die Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 durchzuführen.

15. Fortbewegungsmittel, insbesondere Fahrzeug, umfassend eine Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 1 bis 12.

Description:
Beschreibung

Situative Anzeigen

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Anwenders bei der Bedienung einer Funktion eines Fortbewegungsmittels. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Verbesserung der Übersichtlichkeit sowie der Verwendung zur Verfügung stehender Anzeigefläche auf einer Anzeigebedieneinheit eines Fortbewegungsmittels.

Im Stand der Technik werden sogenannte Touchscreens für die Anzeige und den Zugriff auf Funktionen von Fortbewegungsmitteln verwendet. Diese bieten ein hohes Maß an Flexibilität und können die Verwendung von in Hardware realisierten Bedienelementen erübrigen. Durch Touchscreens können die Innenräume moderner Fortbewegungsmittel besonders flexibel gestaltet werden. Zudem bietet die Oberfläche von Touchscreens weniger Möglichkeit für ein Eindringen von Fluiden, Fremdkörpern und daraus resultierende Fehlfunktionen. Jedoch ist der Platz auf den Touchscreens begrenzt, weshalb der Zugriff auf manche Funktionen nur über das Navigieren durch vielschichtige Menüs erfolgen kann. Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die zuvor genannten Nachteile auszuräumen.

Offenbarung der Erfindung

Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Unterstützung eines Anwenders bei der Bedienung einer Funktion eines Fortbewegungsmittels gelöst. Das Fortbewegungsmittel kann beispielsweise ein PKW, ein Transporter, ein LKW, ein Luft- und/oder Wasserfahrzeug sein. In einem ersten Schritt wird ein erster vordefinierter Zustand des Fortbewegungsmittels ermittelt. Für den vordefinierten Zustand werden im weiteren Verlaufe dieser Beschreibung vielzahlige Beispiele gegeben. Im Ansprechen auf das Ermitteln des vordefinierten Zustandes wird ein Bedienelement für einen Zugriff auf eine Funktion auf einer Anzeigebedieneinheit des Fortbewegungsmittels angezeigt. Das Bedienelement ist beispielsweise eine Schaltfläche, welche auf einem berührungsempfindlichen Anzeigeelement (.Touchscreen") dargestellt wird. Die Funktion kann beispielsweise direkt über eine dem Bedienelement zugeordnete Bedienhandlung des Anwenders aufgerufen werden. Mit dem erfindungsgemäßen Zugriff auf die Funktion ist insbesondere also nicht lediglich ein Quittieren einer ausgegebenen Information (Informationsfeld, „Pop-up") des Fortbewegungsmittels gemeint. Bevorzugt ist der Zugriff auf die Funktion auch nicht ein Beenden einer Funktion, sondern das Starten einer Funktion des Fortbewegungsmittels. Die Anzeigebedieneinheit kann als Touchscreen ausgestaltet sein, ist jedoch nicht auf eine üblicherweise als Touchscreen bezeichnete Matrixanzeige mit berührungssensitiver Oberfläche beschränkt. Insbesondere können auch projizierte Bedienelemente (in 2-D oder in 3-D projiziert) erfindungsgemäß verwendet werden. Erfindungsgemäß kann die verwendete Anzeigebedieneinheit bestmöglich zur Präsentation von Inhalten und Bereitstellung von Bedienelementen genutzt werden, indem die Anzeige eines Bedienelementes erst dann erfolgt, wenn ein dem Bedienelement bzw. eine dem Bedienelement zugeordnete Funktion aufgrund des ersten vordefinierten Zustandes des Fortbewegungsmittels mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch den Anwender ausgewählt wird. Im Ergebnis wird die Darstellung der Anzeigebedieneinheit aufgeräumter, übersichtlicher und ihre Bedienung auch während der Fahrt mit dem Fortbewegungsmittel für den Anwender einfacher und zeitsparender. Im Ergebnis wird die Verkehrssicherheit bei der Bedienung der Anzeigebedieneinheit während der Teilnahme des Fortbewegungsmittels am Straßenverkehr erhöht.

Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.

Bevorzugt ist der erste vordefinierte Zustand ein die Einsatzbereitschaft betreffender Zustand. Beispielsweise kann also ein Defekt oder das Erfordernis eines Wartungsvorgangs zur Anzeige des Bedienelementes führen, bei dessen Betätigung ein auf die Wiederherstellung bzw. die Verbesserung der Einsatzbereitschaft gerichteter Funktionsaufruf erfolgt. Beispielsweise kann eine bei Abfahrt des Fortbewegungsmittels noch geöffnete Zugangsvorrichtung (Tür, Heckklappe etc.) elektromotorisch geschlossen werden, sobald der Anwender ein entsprechendes zur Verfügung gestelltes Bedienelement betätigt. Alternativ kann ein nicht unmittelbar reparierbarer Defekt dazu führen, dass ein Bedienelement angezeigt wird, mittels dessen der Anwender eine Telekommunikationsverbindung mit einer Werkstatt aufbauen kann. In diesem Fall kann der Funktionsaufruf zunächst auch darin bestehen, dass dem Anwender eine Vielzahl umliegender Werkstätten durch ein jeweiliges Bedienelement angezeigt wird. Betätigt der Anwender eines dieser Bedienelemente, wird eine Kommunikationsanfrage an die dem Bedienelement zugeordnete Werkstatt gesendet (z.B. ein Telefonanruf, eine Textnachricht, eine E-Mail o.a.). Auch kann eine mit einem elektronischen Buchungssystem kommunizierende Nachricht (z.B. drahtlos und unter Vermittlung des Internets) zur Unterbreitung eines Terminvorschlags gesendet werden.

Alternativ oder zusätzlich kann der erste vordefinierte Zustand ein Aufenthaltsort und/oder ein Bewegungszustand und/oder eine vordefinierte Verkehrssituation des Fortbewegungsmittels sein. Der Aufenthaltsort kann beispielsweise satellitenbasiert festgestellt werden. Hierbei können Straßenkarten ausgewertet werden und/oder relative Entfernungen zu Einträgen in einem Adressbuch ermittelt werden. Wird hierbei beispielsweise erkannt, dass sich das Fortbewegungsmittel in der Nähe einer Heimatadresse befindet, kann ein Bedienelement für einen Zugriff auf einen Garagentoröffner (unter Vermittlung einer Aussendung eines Drahtlossignals) angezeigt werden. Wird hingegen ermittelt, dass sich das Fortbewegungsmittel im Stadtverkehr bewegt und an einer Kreuzung (z.B. aufgrund einer roten Ampel) zum Stehen gelangt ist, kann ein Bedienelement für einen Zugriff auf eine„auto-hold- Funkiion" (automatisches Bremsen bis zur Betätigung des Gaspedals) angezeigt werden. Als Bewegungszustand kann beispielsweise ein Stillstand oder das Unter- /Ü beschreiten einer vordefinierten Reisegeschwindigkeit (insbesondere in Abhängigkeit eines aktuellen Aufenthaltsortes (Stadtverkehr/Landstraße/Autobahn)) ermittelt werden. Beispielsweise kann die vorstehend geschilderte auto-hold- Funktion beim Stillstand des Fortbewegungsmittels durch Anzeigen eines korrespondierenden Bedienelementes angeboten werden. Ähnlich kann bei Unterschreiten einer vordefinierten Reisegeschwindigkeit (z.B. für eine vordefinierte Zeitdauer) angenommen werden, dass der Führer des Fortbewegungsmittels einer Park-/Lenk-Assistenz bedarf und ein Bedienelement zum Starten einer entsprechenden Funktion automatisch angezeigt werden. Beim Erkennen eines Stillstandes des Fortbewegungsmittels kann (z.B. in Abhängigkeit einer eingelegten Fahrstufe, insbesondere der Fahrstufe „P") ein Bedienelement zum Öffnen der Heckklappe angezeigt werden, um einen raschen und komfortablen Ladevorgang vorzubereiten. Komfortabel wird das Bedienelement durch das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere dadurch, dass es in einer erheblich größeren Anzeigefläche dargestellt werden kann, da die jeweilige Situation nur vergleichsweise wenige Funktionsaufrufe wahrscheinlich macht. Insbesondere erübrigt sich ein Durchsuchen unterschiedlicher Hierarchieebenen einer Menüstruktur. Auch die Verkehrssituation des Fortbewegungsmittels (z.B. Stadtfahrt, Überlandfahrt, Autobahnfahrt, stop-and-go-Verkehr, Nachtfahrt, usw.) kann ausgewertet und zur erfindungsgemäßen Anzeige jeweiliger Bedienelemente verwendet werden. Erkennt das Fahrzeug beispielsweise eine Autobahnfahrt im stop-and-go-Betrieb, kann ein automatischer Abstandshalteassistent durch Anzeigen eines entsprechenden Bedienelementes angeboten und nach dessen Betätigung unverzüglich gestartet werden. Entsprechendes gilt für eine Überlandfahrt bei Dämmerung oder in der Nacht, wobei ein angezeigtes Bedienelement für den Zugriff auf einen Fernlichtassistenten angezeigt werden kann.

Bevorzugt kann zusätzlich erkannt werden, dass eine vordefinierte Zeitdauer seit dem Erreichen, insbesondere seit dem Bestehen, des ersten vordefinierten Zustandes abgelaufen ist und/oder eine mit dem Fortbewegungsmittel zurückgelegte Wegstrecke seit dem Ermitteln des ersten vordefinierten Zustandes eine vordefinierte Länge erreicht hat. Bevorzugt kann erst im Ansprechen darauf, das vorstehend beschriebene Anzeigen des Bedienelementes erfolgen. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass nur äußerst kurzfristig mit dem vordefinierten Zustand übereinstimmende Bedingungen das Anzeigen des Bedienelementes begründen, ohne dass der Anwender hinreichend Zeit hat, das Bedienelement auch tatsächlich zu betätigen. Zudem können Toleranzen bei der Ermittlung des vordefinierten Zustandes ausgeglichen werden. Die vorstehend beschriebene bevorzugte Ausgestaltung kann auch als Implementieren einer Hysterese gesehen werden, um den Bildschirm der Anzeigebedieneinheit zu beruhigen.

Weiter kann das erfindungsgemäße Verfahren ein Erkennen eines zweiten vordefinierten Zustandes des Fortbewegungsmittels umfassen. Im Ansprechen darauf kann das zuvor angezeigte Bedienelement verborgen werden. Der zweite vordefinierte Zustand des Fortbewegungsmittels kann sich insbesondere um einen vordefinierten Differenzbetrag von dem ersten vordefinierten Zustand des Fortbewegungsmittels unterscheiden. Durch das Verbergen des Bedienelementes wird die Anzeigebedieneinheit um Bedienelemente für Funktionsaufrufe solcher Funktionen bereinigt, deren Aufruf in Anbetracht des zweiten vordefinierten Zustandes unwahrscheinlich ist. Vielmehr kann Anzeigefläche für die Anzeige solcher Bedienelemente vorgesehen werden, deren Verwendung wahrscheinlicher ist. Auf diese Weise findet sich der Anwender besser auf der Anzeigebedieneinheit zurecht und kann zustandsabhangige Funktionsaufrufe komfortabler und sicherer vornehmen.

Wie in Verbindung mit dem Anzeigen des Bedienelementes ausgeführt, kann auch für das Verbergen des Bedienelementes eine Hysterese implementiert werden. Diese kann durch Ablauf einer vordefinierten Zeitdauer seit dem Erreichen/Bestehen des zweiten vordefinierten Zustandes oder durch eine bestimmte zurückgelegte Wegstreckenlänge mit dem Fortbewegungsmittels vordefiniert sein, seit der zweite vordefinierte Zustand ermittelt wurde. Mit anderen Worten kann der erste Zustand durch einen ersten Wert einer Zustandsgröße vordefiniert sein, während der zweite Zustand durch einen zweiten, vom ersten Wert verschiedenen Wert des Zustands vordefiniert ist. Je nachdem, in welche Richtung (Ansteigen bzw. Verringern) sich die Zustandsgröße ändert, kann ein anderer Wert die Anzeige des Bedienelementes bzw. das Verbergen des Bedienelementes bedingen, um unnötige Unruhe auf der Anzeigebedieneinheit zu vermeiden.

Das Bedienelement kann beispielsweise als eine in einen bisherigen Anzeigeinhalt integrierte Schaltfläche ausgestaltet sein. Auch kann ein bislang mit einer anderen Funktion assoziiertes Bedienelement nach dem Ermitteln des ersten vordefinierten Zustandes dem Aufruf einer anderen Funktion zugeordnet werden. Hierbei kann insbesondere die Gestaltung (z.B. ein Symbol, ein Schriftzug, o.ä.) des Bedienelementes ausgetauscht werden, um die geänderte Zuordnung wiederzugeben. Alternativ oder zusätzlich kann eine dem bisherigen Anzeigeinhalt überlagerte Schaltfläche (sog.„pop-up") als Bedienelement für den Zugriff auf die Funktion angezeigt werden. Selbstverständlich kann die Schaltfläche mehrere Optionen anbieten, von welchen lediglich eine den Zugriff auf eine Funktion des Fortbewegungsmittels bietet, während eine andere Option eine andere Funktion oder eine Ablehnung sämtlicher Optionen durch den Anwender zugeordnet sind.

Zusätzlich zu den bereits vorstehend geschilderten Beispielen für dem Bedienelement zugeordnete Funktionen kann die Aktivierung eines Star Stopp- Betriebes (automatischer Motorstart beim Vorbereiten einer Weiterfahrt an einer roten Ampel) angeboten werden. Sofern der erste vordefinierte Zustand des Fortbewegungsmittels eine mangelbehaftete Einsatzbereitschaft des Fortbewegungsmittels ist. kann die durch das Bedienelement zur Verfügung gestellte Funktion auch das Wechseln zu einem Anzeigeinhalt umfassen zusätzliche Informationen zum vorliegenden Mangel sein. Mit anderen Worten erhält der Anwender durch Betätigen des Bedienelementes in dieser Situation zusätzliche Informationen oder mehr Details zu den Problemen und/oder möglichen Abhilfemaßnahmen.

Die oben genannte Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gemäß einem zweiten Aspekt durch eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Anwenders bei der Bedienung einer Funktion eines Fortbewegungsmittels gelöst. Die Vorrichtung umfasst eine Auswerteeinheit zur Erkennung eines vordefinierten Zustandes des Fortbewegungsmittels und eine Anzeigebedieneinheit, welche eingerichtet ist, im Ansprechen auf ein Erkennen des vordefinierten Zustandes ein Bedienelement für einen Zugriff auf eine Funktion anzuzeigen. Die Auswerteeinheit kann einen programmierbaren Prozessor umfassen. Die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile entsprechen denen des oben beschriebenen Verfahrens derart ersichtlich, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.

Gemäß einem dritten Erfindungsaspekt wird ein Computerprogrammprodukt (z.B. ein digitaler Datenspeicher) vorgeschlagen, auf welchem Instruktionen gespeichert sind, die einen programmierbaren Prozessor einer Vorrichtung gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt durchzuführen. Das Computerprogrammprodukt kann als CD, DVD, Blu-ray-Disc, Flash-Speicher, Festplatte, RAM/ROM, Cache etc. ausgestaltet sein.

Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Signalfolge repräsentierend Instruktionen vorgeschlagen, welche einen programmierbaren Prozessor einer Auswerteeinheit einer Vorrichtung gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt durchzuführen. Auf diese Weise wird auch die informationstechnische Bereitstellung der Instruktionen für den Fall unter Schutz gestellt, dass sich die hierzu erforderlichen Speichermittel außerhalb des Geltungsbereiches der beigefügten Ansprüche befinden. Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittels vorgeschlagen, welches beispielsweise als PKW, Transporter, LKW, als Luft- und/oder Wasserfahrzeug ausgestaltet sein kann. Das Fortbewegungsmittel umfasst eine Vorrichtung, wie sie in Verbindung mit dem zweitgenannten Erfindungsaspekt beschrieben worden ist.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:

Figur 1 eine Prinzipskizze eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittels mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;

Figur 2 ein kombiniertes Anzeige-Zustandsdiagramm zur

Veranschaulichung der Anzeige bzw. des Verbergens des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Bedienelementes; und

Figur 3 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines

Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens

Ausführungsformen der Erfindung

Figur 1 zeigt einen PKW 10 als Fortbewegungsmittel, in welchem ein Touchscreen 3 als Anzeigebedieneinheit mit einem elektronischen Steuergerät 4 als Auswerteeinheit informationstechnisch verbunden ist. Das elektronische Steuergerät 4 weist einen Prozessor 8 auf, welcher Informationen eines Zustandssensors 5 empfangen, verarbeiten und in eine geänderte Anzeige auf dem Touchscreen 3 umsetzen kann.

Figur 2 zeigt den Touchscreen 3 in zwei unterschiedlichen Zuständen. Im Zustand 0 (links der gestrichelten Linie) werden keine Bedienelemente für einen Zugriff auf eine Funktion des Fortbewegungsmittels angezeigt (leerer Touchscreen 3). Unterhalb dieser Darstellung des Touchscreens 3 ist ein Zustandsgraph dargestellt, welcher den Wechsel des Zustandes von 0 auf 1 bzw. von 1 auf 0 in Abhängigkeit einer Reisegeschwindigkeit v bzw. in Abhängigkeit einer Distanz D von einem vordefinierten Ort bzw. in Abhängigkeit einer Wegstrecke s seit einem Erkennen eines vordefinierten ersten bzw. zweiten Zustandes des Fortbewegungsmittels bzw. in Abhängigkeit einer Zeit t seit dem Ermitteln eines ersten bzw. zweiten vordefinierten Zustandes des Fortbewegungsmittels beschreibt. Rechts des Doppelpfeils P ist der Touchscreen 3 im Zustand 1 dargestellt. Mehrere in einen bisherigen Anzeigeinhalt integrierte Schaltflächen 2 (jeweils am Rand des Touchscreens 3) als auch ein dem bisherigen Anzeigeinhalt überlagertes pop-up 2a werden nach dem Wechsel aus dem Zustand 0 in den Zustand 1 angezeigt. Hierbei zeigen die Schaltflächen 2, 2a lediglich Beispiele für Positionen und Ausgestaltungen erfindungsgemäßer Bedienelemente, ohne dass ein Wechsel der Zustände von 0 auf 1 notwendigerweise mehrerer Schaltflächen 2, 2a zum Vorschein bringen muss. Beispielsweise können die Schaltflächen 2, 2a dem Aussenden eines Signals an einen Garagentoroffner („UKTU"), dem Aktivieren einer Auto-hold-Funktion, dem Starten einer Park-/Lenkassistenz, dem Starten eines Parkplatzsuch-Assistenten, einem Aufruf zusätzlicher Details zu einer Wartungsbedarfsmeldung, dem Aktivieren einer Start-/Stopp-Funktion und einem Öffnen einer Heckklappe des Fahrzeug zugeordnet sein.

Figur 3 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Unterstützung eines Anwenders bei der Bedienung einer Funktion eines Fortbewegungsmittels. In Schritt 100 wird ein erster vordefinierter Zustand des Fortbewegungsmittels ermittelt. Beispielsweise unterschreitet das Fortbewegungsmittel eine vordefinierte Reisegeschwindigkeit, worauf ein Stillstand des Fortbewegungsmittels erkannt wird. In Schritt 200 wird der Ablauf einer vordefinierten Zeitdauer (z.B. 1 Sekunde) seit dem Erreichen des Stillstandes erkannt. Im Ansprechen darauf wird in Schritt 300 dem Anwender ein Bedienelement für den Zugriff auf ein Öffnen der Heckklappe auf einer Anzeigebedieneinheit des Fortbewegungsmittels dargestellt. Anstatt die Heckklappe zu öffnen, setzt der Führer des Fortbewegungsmittels in Schritt 400 die Fahrt fort und verlässt somit den ersten vordefinierten Zustand. Nach dem Erreichen einer Geschwindigkeit in Schritt 400, welche als zweiter vordefinierter Zustand (z.B. 3 km/h) vordefiniert ist, wird in Schritt 500 erkannt, dass das Fortbewegungsmittel bereits 20 m als Beispiel einer vordefinierten Wegstrecke seit dem Ermitteln des zweiten vordefinierten Zustandes zurückgelegt hat. Im Ansprechen darauf wird in Schritt 600 das zum Öffnen der Heckklappe angebotenen Bedienelement wieder verborgen, um Platz auf der Anzeigebedieneinheit für andere Funktionen bzw. diesen zugeordnete Bedienelemente freizugeben.

Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften Ausführungsformen anhand der in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungsfiguren erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.

Bezugszeichenliste

0 zweiter vordefinierter Zustand des Fortbewegungsmittels

1 erster vordefinierter Zustand des Fortbewegungsmittels

2 Bedienelement

2a Pop-up

3 Touchscreen

4 Steuergerät

5 Zustandssensor

8 Prozessor

10 Fortbewegungsmittel

100-600 Verfahrensschritte

D räumliche Entfernung

P Doppelpfeil

S Wegstrecke

t Zeit

v Reisegeschwindigkeit