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Title:
SKI BINDING, PARTICULARLY FREERIDE SKI BINDING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/125363
Kind Code:
A3
Abstract:
Disclosed is a ski binding, particularly a freeride ski binding, comprising a boot fastening assembly (11) for fixing a ski boot that has a boot tip and a boot heel to a ski (12). The boot fastening assembly is hingedly connected to the ski (12) or a binding base so as to be pivotable about a swivel axis (A) extending transverse to the longitudinal axis of the ski (12) and encompasses front locking means (14) and rear locking means (15) which are interconnected by means of an intermediate support (16). The rear locking means (15) have at least one clamping area (53) which clampingly retains the heel of the ski boot in a locked position within the boot fastening assembly (11). When a force that is directed from the surface of the ski (12) to the rear locking means (15) is applied to the at least one clamping area (53), said at least one clamping area (53) causes the rear locking means (15) to be moved from the locked position into an open position such that the subsections of the rear locking means (15) which comprise the at least one clamping area (53) are swiveled about a second swivel axis (B). The disclosed ski binding is characterized that the subsections of the rear locking means (15) are swiveled from the locked position into the open position under the effect of a force that is applied within a compression volume (55) by means of at least two compressing devices (54) which thus determine the triggering force when the rear locking means (15) open as a result of a fall.

Inventors:
ZBAEREN ANDREAS (CH)
WALDBURGER DANIEL (CH)
ROTHERMANN ROBERT (CH)
Application Number:
PCT/EP2008/003118
Publication Date:
December 24, 2008
Filing Date:
April 17, 2008
Export Citation:
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Assignee:
NAXO AG (CH)
ZBAEREN ANDREAS (CH)
WALDBURGER DANIEL (CH)
ROTHERMANN ROBERT (CH)
International Classes:
A63C9/02; A63C9/08; A63C9/084
Foreign References:
EP0887092A11998-12-30
FR2231402A11974-12-27
FR2548915A11985-01-18
EP0893146A11999-01-27
FR81385E1963-09-13
EP1900400A12008-03-19
FR2884433A12006-10-20
EP0508241A11992-10-14
DE2702963A11978-07-27
FR2529794A31984-01-13
AT372869B1983-11-25
FR2492670A11982-04-30
EP0035951A11981-09-16
AT368706B1982-11-10
Attorney, Agent or Firm:
POPP, LL.M., Eugen et al. (Bolte & Partner GbRWidenmayerstrasse 48, München, DE)
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Claims:

Skibindung, insbesondere Freeride-Skibindung

Ansprüche

1. Skibindung, insbesondere Freeride-Skibindung, mit einer Schuhbefestigungsanordnung (11) zum Befestigen eines Skischuhs umfassend eine Schuhspitze sowie einen Schuhabsatz an einem Ski (12), wobei die Schuhbefestigungsanordnung um eine Schwenkachse (A) quer zur Längsachse des Skis (12) am Ski (12) oder einer Bindungsbasis angelenkt ist, und vordere Arretiermittel (14) sowie hintere Arretiermittel (15), die miteinander über einen dazwischen angeordneten Träger (16) verbunden sind, umfasst, und wobei die hinteren Arretiermittel (15) wenigstens eine Klemmfläche (53) umfassen, welche den Schuhabsatz des Skischuhs klemmend in der Schuhbefestigungsanordnung (11) in einer Arretierstellung festhält, wobei die wenigstens eine Klemmfläche (53) bei Beaufschlagung mit einer von der Oberfläche des Skis (12) zu den hinteren Arretiermitteln (15) gerichteten Kraft die überführung der hinteren Arretiermittel (15) aus der Arretierstellung in eine Offenstellung derart bewirkt, dass die wenigstens eine Klemmfläche (53) umfassenden Teilbereiche der hinteren Arretiermittel (15) um eine zweite Schwenkachse (B) verschwenkt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschwenken der Teilbereiche der hinteren Arretiermittel (15) aus der Arretierstellung in die Offenstellung unter Kraftbeaufschlagung wenigstens zweier Kompressionsvorrichtungen (54) in einem Kompressionsvolumen (55) erfolgt, welche dadurch die Auslösekraft beim sturzbedingten öffnen der hinteren Arretiermittel (15) bestimmen.

2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschwenken der Teilbereiche der hinteren Arretiermittel (15) aus der Arretierstellung in die Offenstellung unter Kraftbeaufschlagung der Kompressionsvorrichtungen (54) derart erfolgt, dass die Kompressionsvorrichtungen (54) nur in einem linearen Arbeitsbereich ihrer Kennlinien komprimiert oder dekomprimiert werden.

3. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Kompressionsvorrichtungen (54) wenigstens zwei, vorzugsweise oder insbesondere drei in Bezug auf ihre Kraftrichtung gleichgerichtete Spiralfedern (54) umfassen.

4. Skibindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralfedern (54) austauschbar sind.

5. Skibindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösekraft zum sturzbedingten öffnen der hinteren Arretiermittel (15) aus der Arretierstellung durch Austausch wenigstens einer der Spiralfedern (54) mit einer vorbestimmten Federkonstante in dem Kompressionsvolumen (55) verändert werden kann.

6. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralfedern (54) entsprechend ihrer Federkonstanten farbkodiert sind.

7. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die hinteren Arretiermittel (15) wenigstens eine Justiereinrichtung (56) umfassen, welche die für eine Kompression bzw. Dekompression der Kompressionsvorrichtungen (54) nötige Kraft beim sturzbedingten öffnen der hinteren Arretiermittel (15) verstellen kann.

8. Skibindung, insbesondere Freeride-Skibindung, mit einer Schuhbefestigungsanordnung (11) zum Befestigen eines Skischuhs umfassend eine Schuhspitze sowie einen Schuhabsatz an einem Ski (12), wobei die Schuhbefestigungsanordnung (11) um eine Schwenkachse (A) quer zur Längsachse des Skis (12) am Ski (12) oder einer Bindungsbasis angelenkt ist, und vordere Arretiermittel (14) sowie hintere Arretiermittel (15), die miteinander über einen dazwischen angeordneten Träger (16) verbunden sind, umfasst, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, und wobei die hinteren Arretiermittel (15) entlang des Trägers (16) auf einer Schlittenvorrichtung (61) in Trägerlängsrichtung verschiebbar angeordnet sind dadurch gekennzeichnet, dass die Schlittenvorrichtung (61) wenigstens eine Ausnehmung, Hinterschneidung (26) oder ein Formelement (51) aufweist oder mit wenigstens einer Ausnehmung, Hinterschneidung (26) oder einem Formelement (51) fest verbunden ist, wobei die wenigstens eine Ausnehmung, Hinterschneidung (26) oder das eine Formelement (51) geeignet sind, mit einem oder mehreren auf dem Ski (12) fest angeordneten Eingreifmitteln (25) eines Verriegelungsmittels (20) in Eingriff gebracht zu werden, um die Schuhbefestigungsanordnung (1 1) in einer Abfahrtposition an dem Ski (12) fest zu halten.

9. Skibindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlittenvorrichtung (61) mit wenigstens einem Federelement (62) zusammenwirkt, welches die Schlittenvorrichtung (61) gegen eine Verschiebung in Trägerlängsrichtung in eine von

dem vorderen Arretiermittel (14) wegweisende Richtung entlang eines vorbestimmten Abschnitts des Trägers (16) mit einer Kraft beaufschlagt.

10. Skibindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Federelement (62) wenigstens eine parallel zur Trägerlängsrichtung angeordnete Spiralfeder ist.

11. Skibindung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Federelement (62) in einem Federvolumen (69) angeordnet ist, welches sowohl gegen den Träger (16) als auch gegen die Schlittenvorrichtung (61) entlang der Längsrichtung des Trägers (16) über vorbestimmte Teilbereiche verschoben werden kann.

12. Skibindung, insbesondere Freeride-Skibindung, mit einer Schuhbefestigungsanordnung (11) zum Befestigen eines Skischuhs umfassend eine Schuhspitze sowie einen Schuhabsatz an einem Ski (12), wobei die Schuhbefestigungsanordnung um eine Schwenkachse (A) quer zur Längsachse des Skis (12) am Ski (12) oder einer Bindungsbasis angelenkt ist, und vordere Arretiermittel (14) sowie hintere Arretiermittel (15), die miteinander über einen dazwischen angeordneten Träger (16) verbunden sind, umfasst, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass Verriegelungsmittel (20) zwischen Träger (16) und Ski (12) oder Bindungsbasis vorgesehen sind, die den Träger in einer Verriegelungsposition (Abfahrtsposition) am Ski (12) festhalten und in einer Freigabeposition (Tourenposition) freigeben, wobei die Verriegelungsmittel (20) am Träger (16) an einer Position eingreifen, die bei in der Schuhbefestigungsanordnung (11) aufgenommenem Skischuh unterhalb des Schuhabsatzes liegt.

13. Skibindung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsmittel (20) ein oder mehrere Eingreifmittel (25) zum Eingriff in eine Ausnehmung, Hinterschneidung oder ein Formelement (51) am Träger (16) umfassen.

14. Skibindung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingreifmittel (25) sich beidseits lateral nach außen erstrecken und vorzugsweise einstückig ausgebildet sind.

15. Skibindung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsmittel (20) einen in Skilängsrichtung hin und her beweglichen Schieber (21) mit einem vorderen Endbereich (22) und einem hinteren Endbereich (23) umfassen.

16. Skibindung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingreifmittel (25) sich am vorderen Endbereich (22) des Schiebers (21) beidseits lateral nach außen erstrecken und einstückig mit ihm ausgebildet sind, wobei durch Verschiebung des Schiebers (21) die Eingreifmittel (25) in Hinterschneidungen (26) am Träger (16) eingeführt (Verriegelungsposition) und durch Verschiebung in entgegengesetzter Richtung mit den Hinterschneidungen (26) außer Eingriff (Freigabeposition) gebracht werden können.

17. Skibindung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass Eingreifmittel (25) beidseits des Schiebers (21) angeordnet sind und dass der Schieber (21) derart mit den Eingreifmitteln (25) zusammenwirkt, dass in einer ersten Position des Schiebers (21) die Eingreifmittel (25) in zueinander entgegengesetzter Richtung zum Eingriff in eine Ausnehmung oder Hinterschneidung (26) am Träger nach außen gedrückt werden und bei Verschieben des Schiebers (21) in eine zweite Position die Eingreifmittel (25) in Richtung auf den Schieber (21) zurückbewegt werden, um den Träger (16) freizugeben.

18. Skibindung, insbesondere Freeride-Skibindung, mit einer Schuhbefestigungsanordnung (11) zum Befestigen eines Skischuhs umfassend eine Schuhspitze sowie einen Schuhabsatz an einem Ski (12), wobei die Schuhbefestigungsanordnung um eine Schwenkachse (A) quer zur Längsachse des Skis (12) am Ski (12) oder einer Bindungsbasis angelenkt ist, und vordere Arretiermittel (14) sowie hintere Arretiermittel (15), die miteinander über einen dazwischen angeordneten Träger (16) verbunden sind, umfasst, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei Verriegelungsmittel (20) zwischen Träger (16) und Ski (12) oder Bindungsbasis vorgesehen sind, die den Träger in einer Verriegelungsposition (Abfahrtsposition) am Ski (12) festhalten und in einer Freigabeposition (Tourenposition) freigeben, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsmittel (20) auf der der Skibindung zugewandten Oberfläche des Skis (12) direkt angebracht sind.

Description:

Skibindung, insbesondere Freeride-Skibindung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Skibindung, insbesondere Freeride-Skibindung, mit einer Schuhbefestigungsanordnung zum Befestigen eines Skischuhs umfassend eine Schuhbzw. Sohlenspitze sowie einen Schuhabsatz an einem Ski, wobei die Schuhbefestigungsanordnung um eine Schwenkachse quer zur Längsachse des Skis am Ski oder einer Bindungsbasis verschwenkbar angeordnet ist, und vordere Arretiermittel sowie hintere Arretiermittel, die miteinander über einen dazwischen angeordneten Träger verbunden sind, umfasst, nach Anspruch 1, 8, 12 sowie 18.

Aus dem Stand der Technik sind bereits eine Vielzahl von Touren- oder Freeride- Skibindungen bekannt.

Allerdings sind diese bekannten Bindungen hinsichtlich der anwendungsspezifischen Kräfteübertragung zwischen Benutzer und Ski sowie zwischen Benutzer und Skibindung nicht optimiert.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgemäß darin, die anwendungsspezifische Kräfteübertragung zwischen Benutzer und Ski sowie zwischen Benutzer und Skibindung zu verbessern.

Hierzu schlägt die Lehre der vorliegenden Erfindung zunächst vor, dass die hinteren Arretiermittel wenigstens eine Klemmfläche umfassen, welche den Schuhabsatz des Skischuhs klemmend in der Schuhbefestigungsanordnung in einer Arretierstellung festhält, wobei die wenigstens eine Klemmfläche bei Beaufschlagung mit einer von der Oberfläche des Skis zu den hinteren Arretiermitteln gerichteten Kraft die überführung der hinteren Arretiermittel aus der Arretierstellung in eine Offenstellung derart bewirkt, dass die wenigstens eine Klemmfläche umfassenden Teilbereiche der hinteren Arretiermittel um eine zweite Schwenkachse verschwenkt werden, wobei das Verschwenken der Teilbereiche der hinteren Arretiermittel aus der Arretierstellung in die Offenstellung unter Kraftbeaufschlagung wenigstens zweier Kompressionsvorrichtungen in einem Kompressionsvolumen erfolgt, welche dadurch die Auslösekraft beim sturzbedingten öffnen der hinteren Arretiermittel bestimmen.

Im Gegensatz zu Skibindungen, welche aus dem Stand der Technik bekannt sind, sieht die vorliegende Skibindung wenigstens zwei Kompressionsvorrichtungen vor, welche durch entsprechende Auswahl sowohl eine verbesserte Einstellung der Auslösekraft in genauer einstellbaren Schritten beim sturzbedingten öffnen der hinteren Arretiermittel erlauben, und gleichzeitig auch einen größeren Kraftbereich abdecken, über welchen diese Einstellung erfolgen kann. Die Auslösekraft bestimmt dabei, bei welcher Größe einer Kraftaufwendung auf die wenigstens eine Klemmfläche, in einer von der Skioberfläche wegweisenden Richtung, die hinteren Arretiermittel geöffnet werden und den Skischuh des Benutzers frei geben. Sollen große Auslösekräfte voreingestellt werden, erlauben Skibindungen des Standes der Technik derart hohe Auslösekräfte vielfach nicht und geben den Skischuh des Benutzers bereits unterhalb einer vermeintlich eingestellten oder gewünschten Auslösekraft frei. Dies kann mitunter für den Benutzer sehr gefährliche Situationen herbeiführen. Durch das Vorsehen wenigstens zweier

Kompressionsvorrichtungen kann folglich die Kraftübertragung zwischen Benutzer und Skibindung verbessert und auch Anforderungen an hohe Auslösekräfte gerecht werden.

In einer weiterführenden Aus führungs form der Skibindung kann vorgesehen sein, dass das Verschwenken der Teilbereiche der hinteren Arretiermittel aus der Arretierstellung in die Offenstellung unter Kraftbeaufschlagung der Kompressionsvorrichtungen derart erfolgt, dass die Kompressionsvorrichtungen nur in einem linearen Arbeitsbereich ihrer Kennlinien komprimiert oder dekomprimiert werden. Dementsprechend kann die Einstellung der Auslösekraft der hinteren Arretiermittel so erfolgen, dass der Benutzer der Skibindung nicht befürchten muss, dass eine Einstellung von einer bereits bestehenden Kraftbeaufschlagung (Kompression oder Dekompression) der Kompressionsvorrichtungen abhängt und die Einstellung einer Auslösekraft nicht der tatsächlichen Auslösekraft entspricht. Folglich erleichtert dies eine genauere und zuverlässigere Einstellung der Auslösekraft der hinteren Arretiermittel und gewährt damit größere Sicherheit für den Benutzer.

In einer weitern Aus führungs form der erfindungsgemäßen Skibindung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei Kompressionsvorrichtungen wenigstens zwei, vorzugsweise oder insbesondere drei in Bezug auf ihre Kraftrichtung gleichgerichtete Spiralfedern umfassen. Die wenigstens zwei Kompressionsvorrichtungen können somit als kostengünstige und mechanisch wenig anfällige Vorrichtungen in Form von Spiralfedern bereit gestellt werden.

In einer weiterführenden Aus führungs form kann vorgesehen sein, dass die Spiralfedern austauschbar sind. Sollten die Spiralfedern beispielsweise wartungsbedürftig sein, oder der Benutzer Spiralfedern mit unterschiedlichen Federkonstanten bevorzugen, um etwa die Auslösekraft der hinteren Arretiermittel besser auf seine Bedürfnisse einstellen zu können, kann dies durch einen einfachen und kostengünstigen Austausch einer oder mehrerer Spiralfedern erreicht werden. Ein im Vergleich wesentlich kostenintensiverer Austausch der gesamten hinteren Arretiermittel ist folglich unnötig.

In einer weiterführenden Aus führungs form der vorliegenden Erfindung kann die Auslösekraft zum sturzbedingten öffnen der hinteren Arretiermittel aus der Arretierstellung durch Austausch wenigstens einer der Spiralfedern mit einer vorbestimmten Federkonstante in dem Kompressionsvolumen verändert werden. Dementsprechend erfordert eine Anpassung der hinteren Arretiermittel nicht den Austausch des gesamten Satzes an Federn, sondern diese können einzeln oder auch in beliebigen Gruppen ausgetauscht und somit die hinteren Arretiermittel auf die jeweiligen Bedürfnisse des Benutzers eingestellt werden. Ein Austausch der Spiralfedern kann auch beinhalten, dass anstelle einer Spiralfeder keine neue Spiralfeder in das Kompressionsvolumen eingesetzt wird sondern ein freies Volumen in dem Kompressionsvolumen verbleibt und die übrigen verbleibenden Spiralfedern oder Kompressionsvorrichtungen die Auslösekraft der hinteren Arretiermittel alleine bestimmen.

In einer anderen Aus führungs form der erfindungsgemäßen Skibindung kann vorgesehen sein, dass die Spiralfedern entsprechend ihrer Federkonstanten farbkodiert sind. Dem Benutzer wird somit ein erwünschter Austausch einer oder mehrerer Spiralfedern in den hinteren Arretiermitteln erleichtert, indem er sich lediglich Kenntnis über die zur Verfügung stehenden Farbkodierungen verschaffen muss und folglich durch einen optischen Vergleich die gewünschten Spiralfedern für einen Austausch aussuchen kann.

überdies ist es in einer weiteren Aus führungs form der Skibindung vorgesehen, dass die hinteren Arretiermittel wenigstens eine Justiereinrichtung umfassen, welche die für eine Kompression bzw. Dekompression der Kompressionsvorrichtungen nötige Kraft beim sturzbedingten öffnen der hinteren Arretiermittel verstellen kann. Eine derartige Justiereinrichtung, welche beispielsweise im Falle des Vorsehens mehrerer Spiralfedern als Kompressionsvorrichtungen in der Form einer Schraube zum Vorspannen der Spiralfedern ausgeführt sein kann, ermöglicht dem Benutzer eine Einstellung der Auslösekraft der hinteren Arretiermittel an seine Bedürfnisse.

Die Erfindung sieht überdies eine Verbesserung der anwendungsspezifischen Kräfteübertragung zwischen Benutzer und Ski dadurch vor, dass die hinteren Arretiermittel entlang des Trägers auf einer Schlittenvorrichtung in Trägerlängsrichtung verschiebbar angeordnet sind, wobei die Schlittenvorrichtung wenigstens eine Ausnehmung, Hinterschneidung oder ein Formelement aufweist oder mit wenigstens einer Ausnehmung, Hinterschneidung oder einem Formelement fest verbunden ist, und wobei die wenigstens eine Ausnehmung, Hinterschneidung oder das eine Formelement geeignet sind, mit einem oder mehreren auf dem Ski fest angeordneten Eingreifmitteln eines Verriegelungsmittels in Eingriff gebracht zu werden, um die Schuhbefestigungsanordnung in einer Abfahrtposition an dem Ski fest zu halten.

Eine Schlittenvorrichtung, welche entlang der Trägerlängsrichtung ohne weiteres auf dem Träger verschiebbar ist, erlaubt, die Skibindung schnell von einer Verriegelungsposition (Abfahrtposition), in welcher der Träger im Bezug auf den Ski unbeweglich ist, in eine Freigabeposition (Tourenposition), in welcher der Träger im Bezug auf den Ski beweglich schwenkbar angeordnet ist, überführen. Diese überführung erfordert lediglich ein Verschieben der Schlittenvorrichtung entlang der Trägerlängsachse, um die Ausnehmung, Hinterschneidung oder ein Formelement an der Schlittenvorrichtung mit den Eingreifmitteln des Verriegelungsmittels in Eingriff oder außer Eingriff zu bringen. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Herbeiführung des Eingriffs durch eine mit der Verschiebung der Schlittenvorrichtung einhergehende Bewegung bzw. Verschiebung erreicht wird, da derart kein weiterer Bedienschritt notwendig ist.

In einer weiterführenden Aus führungs form der Skibindung ist vorgesehen, dass die Schlittenvorrichtung mit wenigstens einem Federelement zusammenwirkt, welches die Schlittenvorrichtung gegen eine Verschiebung in Trägerlängsrichtung in eine von dem vorderen Arretiermittel wegweisende Richtung entlang eines vorbestimmten Abschnitts des Trägers mit einer Kraft beaufschlagt. Hierdurch kann der Komfort für den Benutzer der Skibindung erhöht werden, wenn dieser beim Einsteigen in die Skibindung eine Kraft überwinden muss, welche ihm einerseits signalisiert, dass die Einstiegsphase richtig eingeleitet wurde, und andererseits hilft, den Skischuh beim Einsteigen richtig zu führen. überdies kann auch einer Verhinderung der Verschiebbarkeit der Schlittenvorrichtung durch Schnee und Eis nach dem Aussteigen aus der Schuhbefestigungsanordnung vorgebeugt werden, da nach dem Ausstieg des Benutzers aus der Schuhbefestigungsanordnung die Schlittenvorrichtung durch die Dekompression des

Federelements verschoben wird, und dabei gleichzeitig Schnee- und Eisablagerungen automatisch abtragen kann.

In einer weiterführenden Ausführungsform der Skibindung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Federelement wenigstens eine parallel zur Trägerlängsrichtung angeordnete Spiralfeder ist. Dementsprechend kann die Kraftbeaufschlagung der Schlittenvorrichtung entlang des vorbestimmten Abschnitts auf dem Träger mittels eines kostengünstigen und relativ robusten Konstruktionsmittels erzielt werden.

In einer bevorzugten Aus führungs form der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Federelement in einem Federvolumen angeordnet ist, welches sowohl gegen den Träger als auch gegen die Schlittenvorrichtung entlang der Längsrichtung des Trägers über vorbestimmte Teilbereiche verschoben werden kann. Diese modulare Ausführungsform ermöglicht eine sehr flexible Anordnung eines Federelements in Verbindung mit beispielsweise einem weiteren, leicht zu bedienenden Einstellmittel, welches die Schuhbefestigungsanordnung an die Schuhgröße eines Benutzers einzustellen erlaubt. Zudem erleichtert der modulare Aufbau die Wartung sowie den Ersatz von austauschbedürftigen Bauteilen der hinteren Arretiermittel.

Die Erfindung sieht zudem eine Verbesserung der anwendungsspezifischen Kräfteübertragung zwischen Benutzer und Ski vor, nämlich dadurch, dass Verriegelungsmittel zwischen Träger und Ski oder Bindungsbasis vorgesehen sind, die den Träger in einer Verriegelungsposition (Abfahrtsposition) am Ski festhalten und in einer Freigabeposition (Tourenposition) freigeben, wobei die Verriegelungsmittel am Träger an einer Position eingreifen, die bei in der Schuhbefestigungsanordnung aufgenommenem Skischuh unterhalb des Schuhabsatzes liegt.

Mit dieser Lösung wird also abweichend von den im Stand der Technik bekannten Lösungen vorgesehen, dass die Verriegelungsmittel eine Verriegelung zwischen Träger und Ski an einer Position bewirken, die unterhalb des Schuhabsatzes bzw. unterhalb der Ferse eines Benutzers liegt. Hierdurch wird eine unmittelbare Kraftübertragung zwischen Fuß, insbesondere Ferse eines Benutzers und Ski ermöglicht.

Die aus dem Stand der Technik bekannten Verriegelungsmittel greifen dagegen bezogen auf den Träger bzw. den Fuß eines Benutzers wesentlich weiter hinten an, so dass Biegemomente auftreten und eine nur ungenügende Verbindung zwischen Schuhbefestigungs-

anordnung und Ski, insbesondere bei etwas aggressiverer Abfahrtstechnik, gewährleistet werden kann.

In einer bevorzugten Ausgestaltung umfassen die Verriegelungsmittel ein oder mehrere Eingreifmittel zum Eingriff in eine Ausnehmung, Hinterschneidung oder ein Formelement am Träger. Die Ausnehmung, Hinterscheidung oder das Formelement ist hierbei insbesondere passgeformt in Bezug auf die am Träger zum Eingriff vorgesehenen Mittel. Die Passformung erlaubt deswegen einen möglichst schlüssigen und folglich verlustarmen Kraftübertrag zwischen Ski und Skibindung.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Eingreifmittel sich beidseits lateral nach außen erstrecken und vorzugsweise einstückig ausgebildet sind. Dementsprechend kann der Kraftübertrag über eine relativ große geometrische Breite im Vergleich zur Breite des Skis bei gleichzeitig einfacher Konstruktionsart der Verriegelungsmittel erfolgen. Zudem fördert dieses konstruktionstechnische Merkmal eine über die Breite des Trägers gleichmäßige Verteilung der Kräfte zwischen Ski und der Schuhbefestigungsanordnung.

In einer bevorzugten Ausgestaltung umfassen die Verriegelungsmittel einen in Skilängsrichtung hin und her beweglichen Schieber mit einem vorderen Endbereich und einem hinteren Endbereich.

Konkret können die Verriegelungsmittel am hinteren Endbereich des Schiebers eine Bedienungshandhabe umfassen zur Bedienung des Schiebers.

In einer konkreten Ausgestaltung können die Verriegelungsmittel ein oder mehrere Eingreifmittel zum Eingriff in eine Ausnehmung oder Hinterschneidung am Träger der Schuhbefestigungsanordnung umfassen. Eine Hinterschneidung kann insbesondere dadurch ausgebildet sein, dass der Träger mit Umbiegungen versehen ist, so dass die Eingreifmittel in diese Umbiegungen eingreifen können.

Nach einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung wirken die Eingreifmittel mit dem vorderen Endbereich des Schiebers zusammen oder sind einstückig mit ihm ausgebildet.

Nach einer ersten möglichen Aus führungs form erstrecken sich die Eingreifmittel am vorderen Endbereich des Schiebers beidseits lateral nach außen und sind mit ihm einstückig

ausgebildet, wobei durch Verschiebung des Schiebers die Eingreifmittel in Hinterschnei- dungen am Träger eingeführt (Verriegelungsposition) unter Verschiebung in entgegengesetzter Richtung mit den Hinterschneidungen außer Eingriff (Freigabeposition) gebracht werden könne.

Nach einer alternativen, ebenfalls möglichen Aus führungs form können die Eingreifmittel beidseits des Schiebers angeordnet sein und der Schieber derart mit den Eingreifmitteln zusammenwirken, dass in einer ersten Position des Schiebers die Eingreifmittel in zueinander entgegengesetzter Richtung zum Eingriff in eine Ausnehmung oder Hinterschneidung am Träger nach außen gedrückt werden und Verschieben des Schiebers in eine zweite Position die Eingreifmittel in Richtung auf den Schieber zu bewegt werden, um den Träger freizugeben.

Die Erfindung sieht zudem eine Verbesserung der anwendungsspezifischen Kräfteübertragung zwischen Benutzer und Ski vor, dadurch dass Verriegelungsmittel zwischen Träger und Ski oder Bindungsbasis vorgesehen sind, die den Träger in einer Verriegelungsposition (Abfahrtsposition) am Ski festhalten und in einer Freigabeposition (Tourenposition) freigeben, wobei die Verriegelungsmittel auf der der Skibindung zugewandten Oberfläche des Skis direkt angebracht sind.

Mit dieser Lösung wird einerseits die Gesamthöhe der Verriegelungsmittel auf ein Minimum reduzierbar, da keine weiteren Verbindungsteile zwischen Ski und Verriegelungsmittel vorzusehen sind, andererseits erfolgt die Kraftübertragung direkt vom Träger auf den Ski, ohne eine Minderung der Kraftübertragung aufgrund konstruktionstechnischer Elemente zwischen den Verriegelungsmitteln und dem Träger befürchten zu müssen. Die Kraftübertragung kann direkt auf den Ski erfolgen und folglich optimal konstruktionstechnisch verwirklicht werden.

Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.

Hierbei zeigen:

Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Skibindung in hochgeklappter

Position

Fig. 2 die Ausführungsform der Skibindung nach Fig. 1 in offener Position

Fig. 3 die Skibindung nach Fig. 1 und 2 in Verriegelungsposition (Abfahrtsposition)

Fig. 4 eine erfindungsgemäße Skibindung in einer Darstellung von der Seite, bei der ein Sohlenabschnitt eines Skischuhs zu Veranschaulichungszwecken eingesetzt ist, also die Befestigung eines Skischuhs in der Schuhbefestigungsanordnung angedeutet ist.

Fig. 5 eine mittlere Längsschnittansicht einer Ausführungsform der hinteren Arretiermittel in Arretierstellung der Schuhbefestigungsanordnung in Verriegelungsposition (Abfahrtsposition);

Fig. 6 eine mittlere Längsschnittansicht der Aus führungs form der hinteren Arretiermittel gemäß Fig. 5 in Offenstellung;

Fig. 7 eine perspektivische Ansicht der Aus führungs form der hinteren Arretiermittel gemäß Fig. 5 und Fig. 6 in Arretierstellung;

Fig. 8 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform der hinteren Arretiermittel gemäß Fig. 5, 6 und 7 in Offenstellung;

Fig. 9 eine perspektivische Querschnittansicht der Aus führungs form der hinteren Arretiermittel gemäß Fig. 5 bis Fig. 8 in Arretierstellung mit einem Schnitt durch das Kompressionsvolumen;

Fig. 10 eine perspektivische Ansicht der Aus führungs form der hinteren Arretiermittel gemäß Fig. 5 bis Fig. 9 in Arretierstellung von hinten in hochgeklappter Position des Trägers (Tourenposition);

In Fig. 1 ist eine Aus führungs form der erfindungsgemäßen Skibindung mit hinteren Arretiermitteln 15 in perspektivischer Ansicht in hochgeklappter Position dargestellt. Die Skibindung ist auf einem Ski 12, der hier nur in einem Ausschnitt dargestellt ist, montiert. Bei dem Ski 12 kann es sich beispielsweise um einen Tourenski, einen normalen Abfahrtsski oder einen Freeride-Ski handeln.

Die Skibindung umfasst zunächst eine um eine Schwenkachse A quer zur Längsachse des Skis 12 angeordnete Schuhbefestigungsanordnung 11 die typischerweise vordere Arretiermitteln und die hinteren Arretiermitteln 15 umfasst. Die vorderen Arretiermittel und vorliegend lediglich durch die Angabe der Schwenkachse A quer zur Längsachse des Skis 12 symbolisch und abstrakt veranschaulicht. Ein Skischuh umfassend einen Schuhabsatz kann in der Schuhbefestigungsanordnung 11 festgelegt werden, wobei die eine vorliegend nicht dargestellte Schuhspitze innerhalb der vorderen Arretiermittel und der Schuhabsatz innerhalb der hinteren Arretiermittel 15 gehalten wird.

Vordere Arretiermittel und hintere Arretiermittel 15 sind über einen Träger 16 miteinander verbunden. Der Träger 16 ist langgestreckt ausgebildet und kann beispielsweise ein oder mehrere Holme umfassen bzw. zumindest teilweise plattenförmig ausgebildet sein. Am Träger 16 kann im Bereich der vorderen Arretiermittel eine vordere Schuhauflage (vorliegend nicht gezeigt) und im Bereich der hinteren Arretiermittel 15 eine hintere Schuhauflage 33 angeordnet sein. Die hinteren Arretiermittel 15 können im Wesentlichen gemäß herkömmlichen Hinterbacken einer bekannten Skibindung ausgebildet sein, beispielsweise als Step-In-Mechanismus. Die hinteren Arretiermittel 15 können entsprechend auch mit einer Auslösefunktion versehen sein, so dass eine Freigabe des Schuhabsatzes, insbesondere nach oben, unter Aufwendung einer vorbestimmten Auslösekraft möglich ist.

Unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 wird eine Aus führungs form für Verriegelungsmittel 20 zur Festlegung des Trägers 16 bzw. Der Schuhbefestigungsanordnung 11 am Ski 12 dargestellt. Die Verriegelungsmittel 20 gestatten in einer ersten Position, die als Verriegelungsposition bzw. Abfahrtsposition bezeichnet wird, den Träger 16 am Ski 12 festzulegen. Die Verriegelungsmittel 20 können auch in eine zweite Position bzw. von der zweiten Position wieder zurück in eine erste Position gebracht werden, wobei die zweite Position eine Freigabeposition bzw. Tourenposition definiert, in der der Träger 16 freigegeben wird und somit ein Verschwenken des Trägers um ein vorliegend nicht gezeigtes Lagerelement um die Schwenkachse A ermöglicht wird.

Die Verriegelungsmittel 20 umfassen in der hier dargestellten Aus führungs form einen parallel zur Skilängsachse verlaufenden Schieber 21 , der mittels einer Bedienungshandhabe 24 in Skilängsrichtung zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position hin und her bewegt werden kann. Der Schieber 21 weist einen vorderen Endbereich 22 und einen hinteren Endbereich 23 auf. Am vorderen Endbereich 22 des Schiebers 21 sind Eingreifmittel 25 in Form von lateral nach außen stehenden Vorsprüngen ausgebildet, die

zum Eingriff in Hinterschneidungen 26 am Träger 16 ausgebildet sind. Der Eingriff der Eingreifmittel 25 in die Hinterschneidungen 26 am Träger 16 erfolgt in einer Position, die bei eingesetztem Skischuh in etwa unterhalb des Schuhabsatzes liegt bzw. in einem vorderen Bereich unterhalb der hinteren Arretiermittel 15.

In Verriegelungsposition (Abfahrtsposition) ist der Schieber 21 so verschoben, dass die Eingreifmittel 25 in die Hinterschneidungen 26 eingreifen und so den Träger 16 am Ski 12 festlegen. Hierdurch lassen sich relativ große Querkräfte unmittelbar im Bereich der hinteren Arretiermittel 15 bzw. unterhalb des Schuhabsatzes in den Ski 12 unmittelbar einleiten. In Freigabeposition (Tourenposition) wird der Schieber 21 dagegen so verschoben, dass die Eingreifmittel 25 aus den Hinterschneidungen 26 herausgeführt werden und so den Träger 16 freigeben. Der Träger 16 kann dann über ein entsprechendes Lagerelement, welches vorliegend jedoch nicht gezeigt ist, um die Schwenkachse A verschwenkt werden.

Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Skibindung in einer seitlichen Ansicht, bei der zu Veranschaulichungszwecken der Sohlenbereich eines Skischuhs, umfassend einen Schuhabsatz 35, eingesetzt ist.

Fig. 5 zeigt eine mittlere Längsschnittansicht einer Ausführungsform der hinteren Arretiermittel 15 in Arretierstellung der Schuhbefestigungsanordnung 1 1 in Verriegelungsposition (Abfahrtsposition). Hierbei sind die hinteren Arretiermittel 15 auf einer Schlittenvorrichtung 61 mit einer Basis 58 angeordnet, welche entlang der Trägerlängsrichtung verschiebbar sind. Um die Verschiebbarkeit zu gewährleisten, können auch vorliegend nicht bezeichnete Führungsmittel vorgesehen sein, welche etwa einfache, feststehende Laufflächen mit geringen Reibungskoeffizienten sind, oder auch Rollenvorrichtungen umfassen können. Weiter umfasst die Schlittenvorrichtung 61 eine Aufnahme in Trägerlängsrichtung zur verschiebbaren Aufnahme des Trägers 16.

Der Träger 16 umfasst endseitig eine in Bezug auf die Querausdehnung des Trägers 16 mittig angeordnete Ausnehmung, deren zur Skispitze weisender Abschnitt mit einem Begrenzungselement 64 fest verbunden ist. Das Begrenzungselement 64 bildet seinerseits mit vorbestimmten Teilbereichen eines parallel zum Träger 16 angeordneten Federvolumens 69 in der mittig angeordneten Ausnehmung des Trägers 16 einen lösbaren Kontakt aus, so dass bei Verschieben der Schlittenvorrichtung 61 in Richtung des hinteren Skiendes das Begrenzungselement 64 die vorbestimmten Teilbereiche des

Federvolumens 69 mit einer Kraft beaufschlagt. Das Federvolumen 69 ist hierbei in einer entsprechend ausgebildeten Aufnahme der Basis 58 angeordnet.

In dem Federvolumen 69 ist eine Spiralfeder 65 im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung des Trägers 16 angeordnet, wobei das zur Skispitze gewandte Ende der Spiralfeder 65 mit dem Begrenzungselement 64 in Kontakt gebracht werden kann und das dem Skiende zugewandte Ende der Spiralfeder 65 mit einem weiteren, zweiten Begrenzungselement 66 in Kontakt ist. Das zweite Begrenzungselement 66 weist eine Gewindeaufnahme für eine Einstellschraube 67 auf, in welche eine Einstellschraube 67 eingeführt ist. Die Einstellschraube 67 ist im Wesentlichen parallel zum Träger 16 angeordnet, wobei der Schraubenkopf der Einstellschraube 67 in einem in Verlängerung des Trägers 16 angeordneten Trägerabschlusselement 68 aufgenommen ist, welches mit dem Träger 16 endseitig fest verbunden ist.

Zur Schuhgrößeneinstellung der Schuhbefestigungsanordnung 11 der Skibindung wird über Drehen der Einstellschraube 67 ein relativer Abstand des fest in dem Trägerabschlusselement 68 angeordneten Schraubenkopfes der Einstellschraube 67 und des zweiten Begrenzungselements 66 gewählt. Bewegt sich die Schlittenvorrichtung 61 in der in Fig. 5 dargestellten Orientierung nach Hinten in Richtung auf das Skiende, beaufschlagt das erste Begrenzungselement 64 sowohl die der Skispitze zugewandte Teilbereiche des Federvolumens 69 als auch die Spiralfeder 65 mit einer Kraft. Infolge der Kraftb es aufschlagung wird die Spiralfeder 65 zwischen dem ersten und dem zweiten Begrenzungselement 64 und 66 komprimiert, während sich das Federvolumen 69 ebenfalls nach hinten verschiebt und der Kontakt zwischen dem zweiten Begrenzungselement 66 und den der Skispitze zugewandten Innenwandungen des Federvolumens 69 verloren geht.

Aufgrund der Bewegung der Schlittenvorrichtung 61 und der damit einhergehenden Einwirkung der Federkraft wird ein weiteres Verschieben der Schlittenvorrichtung 61 nach hinten gedämpft. Diese Dämpfung dient einerseits als Komfortelement, wobei der Benutzer unter Vorspannen der Spiralfeder 65 in die Schuhbefestigungsanordnung 11 einsteigen kann und gleichzeitig eine Führung des Skischuhs wahrnimmt. Andererseits kann die Vorspannung beim Entfernen eines zuvor arretierten Skischuhs Schnee- und Eisablagerungen vermeiden, wenn der Benutzer aus der Schuhbefestigungsanordnung aussteigt und die Schlittenvorrichtung 61 auf die Schnee- und Eisablagerungen eine Kraft ausübt.

Die Schlittenvorrichtung ist weiterhin fest mit einem Arretiermechanismus der hinteren Arretiermittel 15 verbunden, welcher erlaubt, einen Skischuh aus einer Offenstellung, d.h. aus einer Stellung, in welcher der Skischuh nicht von der Schuhbefestigungsanordnung 1 1 fest gehalten wird, in eine Arretierstellung, d.h. eine Stellung, in welcher der Skischuh in der Schuhbefestigungsanordnung 11 festgehalten wird, zu überführen. Der Arretiermechanismus umfasst eine zweite, zur Querrichtung des Skis verlaufende Schwenkachse B, um welche sich ein Gehäuse 70 teilweise verschwenken lässt. Beim Einsetzen eines Skischuhs in die Schuhbefestigungsanordnung 11 wird die hintere Schuhsole des Skischuhs in einer Offenstellung der hinteren Arretiermittel 15 so auf einer Hebelfläche 52 positioniert, dass bei Kraftbeaufschlagung durch eine Gewichtsverlagerung des Benutzers auf diese Hebelfläche 52 das Gehäuse 70 um die zweite Schwenkachse B verschwenkt wird. Hierbei wird eine Klemmfläche 53 von oben gegen den Schuhabsatz des Skischuhs gedrückt, so dass dieser klemmend in der Schuhbefestigungsanordnung 11 arretiert und in einer Arretierstellung festgehalten wird. Stürzt der Benutzer beim Skifahren und wird in Folge des Sturzes eine Kraft auf die eine Klemmfläche 53 in einer von der Skioberfläche zur Skibindung weisenden Richtung ausgeübt, werden die hinteren Arretiermittel 15 von der Arretierstellung in eine Offenstellung nur dann überführt, wenn die Größe der Kraft die der Auslösekraft der hinteren Arretiermittel 15 entspricht.

Die hinteren Arretiermittel 15 behalten die Arretierstellung bei, da in dem Gehäuse 70 Kompressionsvorrichtungen 54 in der Form dreier Spiralfedern 54 in einem Kompressionsvolumens 55 angeordnet sind, welche zum Verschwenken des Arretiermechanismus in eine Offenstellung mit der Auslösekraft beaufschlagt werden müssen. Die nötige Kraft wird dabei durch ein übersetzungselement 73 vermittelt, welches einerseits das Kompressionsvolumen 55 auf der zur zweiten Schwenkachse B gerichteten Seite in dem Gehäuse 70 begrenzt und andererseits mit einem Drehübersetzungsmittel 72 in Kontakt ist, welches fest mit der zweiten Schwenkachse B in dem Gehäuse 70 verbunden ist. Das Drehübersetzungsmittel 72 weist hierbei einen feststehenden zylindersymmetrischen Teilbereich auf, welcher mit dem übersetzungselement 73 in einer Offenstellung der hinteren Arretiermittel 15 in Kontakt ist, als auch einen im Wesentlichen flächigen Teilbereich, welcher mit dem übersetzungselement 73 in einer Arretierstellung der hinteren Arretiermittel 15 in Kontakt ist. Beim Verschwenken des Gehäuses 70 der hinteren Arretiermittel 15 aus einer Offenstellung um die zweite Schwenkachse B gleiten vorbestimmte Flächenabschnitte des zylindersymmetrischen Teilbereichs des Drehübersetzungsmittels 72 gegen die im Wesentlichen flächigen Abschnitte des übersetzungselements 73, wobei das

übersetzungselement 73 die Spiralfedern 54 komprimiert. Bei Erreichen einer Arretierstellung geraten die flächigen vorbestimmte Abschnitte des übersetzungselements 73 und der Drehübersetzungsmittel 72 in Kontakt, wobei die Spiralfedern 54 wieder dekomprimiert wurden. Zum erneuten Offnen des Arretiermechanismus bedarf es folglich in umgekehrter Abfolge wiederum einer ausreichenden Komprimierung der Spiralfedern 54, welche jedoch nur bei Erreichen oder überschreitung der Auslösekraft erreicht werden kann.

Vorliegend umfassen die Kompressionsvorrichtungen 54 insgesamt drei Spiralfedern 54. Durch die Wahl dreier Spiralfedern 54, muss einerseits eine dreifach so große Auslösekraft aufgebracht werden, um die hinteren Arretiermittel 15 aus einer Arretierstellung in eine Offenstellung etwa im Falle eines Sturzes des Benutzers zu überführen. Zudem ist eine feinere und damit genauere Einstellung der Auslösekraft möglich. Zur Einstellung dieser Auslösekraft ist vorliegend ferner eine Justiereinrichtung 56 vorgesehen, welche mit einem Begrenzungselement 57 über eine Schraubverbindung verbunden ist. Wird die Justierschraube 56 gedreht, verändert sich der relative Abstand von Begrenzungselement 57 und Schraubenkopf, wobei das Begrenzungselement 57 je nach Einstellung die Spiralfedern 57 in dem Kompressionsvolumen 55 komprimiert und folglich mit einer Vorspannung belegt.

In einer weiteren vorliegend nicht explizit dargestellten Ausführungsform der Skibindung kann auch vorgesehen sein, dass das Gehäuse 70 der hinteren Arretiermittel 15 eine verschließbare öffnung aufweist, durch welche eine oder mehrere Spiralfedern aus dem Kompressionsvolumen ausgetauscht werden können.

In Fig. 6 ist eine mittlere Längsschnittansicht der Aus führungs form der hinteren Arretiermittel gemäß Fig. 5 in Offenstellung dargestellt. Deutlich ist die Kompression der Spiralfedern 54 in dem Kompressionsvolumen 55 infolge der Kraftbeaufschlagung des übersetzungselements 73 durch das Drehübersetzungsmittel 72 zu erkennen. Dadurch dass die Flächenabschnitte des zylindersymmetrischen Teilbereichs des Drehübersetzungsmittels 72 von dem Mittelpunkt der Schwenkachse B weiter beabstandet sind, als der mittlere Abstand des im Wesentlichen flächigen Teilbereichs des Drehübersetzungsmittels 72 wird das übersetzungselement 73 weiter in das Kompressionsvolumen verschoben und die Spiralfedern 54 werden stärker komprimiert.

Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform der hinteren Arietiermittel 15 gemäß Fig. 5 und Fig. 6 in Arretierstellung. Hierbei ist wiederum das Gehäuse 70,

welches die Spiralfedern 54 in dem Kompressionsvolumen 55 umfasst, um die zweite Schwenkachse B verschwenkt. Zur Befestigung der hinteren Arretierungsmittel 15 der verschwenkbaren Schuhbefestigungsanordnung 1 1 an dem Ski 12, d.h. zum überführen der Schuhbefestigungsanordnung 11 in eine Abfahrtposition, wurden vorliegend die Hinterschneidung (26), welche als Formelement 51 oder als Umbiegungen ausgeführt sind, mit den Eingreifmitteln 26 der hinteren Arretiermittel 15 in Eingriff gebracht. Hierbei erstrecken sich die Eingreifmittel 26 an den Seiten der Skiaußenkanten beidseits lateral nach außen und sind als einstückiges Verriegelungsmittel 20 ausgebildet. Die Hinterschneidungen 26 greifen kraftschlüssig in der vorliegend dargestellten Orientierung unterhalb der Eingreifmittel 25 ein und verhindern folglich ein Verschwenken der Schuhbefestigungsanordnung 11 um die vorliegend nicht gezeigte Schwenkachse A in eine Tourenposition. Die Hinterschneidungen 26, bzw. das die Hinterschneidungen 26 aufweisende Formelement 51 , sind mit der Basis 58 der Schlittenvorrichtung 61 fest über vorliegend nicht weiter bezeichnete Schraubenelemente verbunden. Folglich kann der Eingriff der Hinterschneidungen 26 in die Eingreifmittel 25 dadurch herbeigeführt oder gelöst werden, dass die Schlittenvorrichtung 61 entsprechend nach hinten zum Skiende oder in die entgegen gesetzte Richtung verschoben wird, wobei der Träger 16 sich in einer nach unten geklappten Position befindet.

Fig. 8 zeigt erneut eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform der hinteren Arretiermittel 15 gemäß Fig. 5, Fig. 6 oder Fig. 7 in Offenstellung, wobei die Schuhbefestigungsanordnung 11 sich wiederum in einer Abfahrtposition befindet.

Fig. 9 zeigt eine perspektivische Querschnittansicht der Aus führungs form der hinteren Arretiermittel 15 gemäß Fig. 5 bis Fig. 8 in Arretierstellung mit einem Schnitt durch das Kompressionsvolumen 55. Hierbei ist die gegenseitige Anordnung der drei Spiralfedern 54 in dem Gehäuse 70 deutlich zu erkennen. Die Anordnung der drei Spiralfedern 54 ist vorliegend so gewählt, dass zwei Spiralfedern 54 in Bezug auf die Richtung einer Querachse des Skis 12 nebeneinander angeordnet sind mit einer in die Richtung der Skispitze mittig versetzten dritten Spiralfeder 54, so dass ein Schnitt durch die jeweils drei Längsachsen der Spiralfedern 54 die Eckpunkte eines gleichschenkligen Dreiecks nachbildet.

Zudem ist deutlich zu erkennen, dass die Hinterschneidungen 26 zur Befestigung des Trägers 16 am Ski 12 in einer Abfahrtposition unter den Eingreifmitteln 25 eingreifen, bzw. das die Hinterschneidungen 26 umfassende Formelement 51 fest mit der Basis 58

über seitlich jeweils drei nicht weiter bezeichnete Schraubenelemente der hinteren Arretiermittel 15 verbunden sind.

Fig. 10 zeigt eine perspektivische Ansicht der Aus führungs form der hinteren Arretiermittel 15 gemäß Fig. 5 bis Fig. 9 in Arretierstellung von hinten in hochgeklappter Position des Trägers 16 in einer Tourenposition. Die auf dem Ski 12 angeordneten Verriegelungsmittel 20 weisen vier sich lateral nach außen erstreckende Eingreifmittel 25 auf. Hierbei sind jeweils zwei Eingreifmittel 25 seitlich von einem in einem Winkel zur Oberfläche des Skis 12 angebrachten flächigen Teilabschnitt umfasst, so dass die beiden lateralen flächigen Teilabschnitte zueinander in einem stumpfen Winkel zueinander angeordnet sind und sich in einer Linie treffen, welche parallel zur Skilängsrichtung verläuft. Diese Ausführungsform der Verriegelungsmittel 20, welche überdies einstückig ausgeformt sind, erleichtert den Wechsel von einer Abfahrtposition in eine Tourenposition und umgekehrt, indem die Hinterschneidungen 26 der hinteren Arretiermittel 15 ohne große Kraft durch Verschieben der Schlittenvorrichtung 61 entlang des Trägers 16 mit den Eingreifmitteln 25 in Eingriff gebracht werden können.

Insgesamt ergibt sich hierdurch eine Anordnung, bei der der Bewegungsablauf in Tourenposition wesentlich natürlicher abläuft und gleichzeitig die Krafteinleitung bzw. Kraftübertragung auf den Ski verbessert wird.

Bezugszeichenliste

1 1 Schuhbefestigungsanordnung

12 Ski

15 hintere Arretiermittel

16 Träger

20 Verriegelungsmittel

21 Schieber

22 Vorderer Endbereich

23 Hinterer Endbereich

24 Bedienungshandhabe

25 Eingreifmittel

26 Hinterschneidung

33 hintere Schuhauflage

35 Schuhabsatz

51 Formelement

52 Hebelfläche

53 Klemmfläche

54 Kompressionsvorrichtungen/Spiralfedern

55 Kompressionsvolumen

56 Justiereinrichtung

57 Begrenzungselement

58 Basis

61 Schlittenvorrichtung

62 Federelement

63 Schlittenaufnahme

64 Erstes Begrenzungselement

65 Spiralfeder

66 Zweites Begrenzungselement

67 Einstellschraube

68 Trägerabschlußelement

69 Federvolumen

70 Gehäuse

72 Drehübersetzungsmittel

73 übersetzungselement

A Schwenkachse

B Schwenkachse