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Title:
SLAUGHTERING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/094852
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a slaughtering device (1) for large slaughter animals (3), such as cattle or camels, having a U-shaped receptacle (5), in which the slaughter animal (3) is introduced and held during slaughtering (4), having an adjustable holding device (22) for stretching the neck during the slaughtering process (4), wherein the receptacle (5) can be pivoted about an axis from a vertical position (VP) to a turned position (UP) in which the throat of the slaughter animal (3) is cut (4) transversely. The receptacle (5) is placed directly on the floor (2) in the vertical position (VP), and a support frame (9) is placed on the floor (2) next to the receptacle (5), wherein the receptacle (5) can be pivoted from the vertical position to the turned position (UP) by means of an articulation (11) and an actuation means (12) between a side (6) of the receptacle (5) and the support frame (9), and that after slaughter (4) several slaughter animals (3) are conveyed from the receptacle (5) pivoted into the turned position (UP) to a roller conveyor (13) to bleed out, a drain (15) being arranged next to said roller conveyor to drain away the blood.

Inventors:
SENEL RAMAZAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/076291
Publication Date:
June 26, 2014
Filing Date:
December 20, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SENEL RAMAZAN (DE)
International Classes:
A22B3/12; A22B5/02
Domestic Patent References:
WO2007118847A12007-10-25
Foreign References:
FR2614762A11988-11-10
NL8501798A1987-01-16
US4308638A1982-01-05
US3191220A1965-06-29
FR2614762A11988-11-10
US6083094A2000-07-04
Attorney, Agent or Firm:
REIMANN, SILKE (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Schlachtvorrichtung (1) für große Schlachttiere (3), wie Rinder oder Kamele, mit einer U-förmigen Aufnahme (5) in der das Schlachttier (3) in aufrechter Position eingeführt und beim Schlachten (4) gehalten wird, mit einer verstellbaren

Haltevorrichtung (22) zur Streckung des Halses während des Schlachtvorgangs (4), wobei die Aufnahme (5) um eine Achse von einer Vertikalposition (VP) in eine Umschlagposition (UP) schwenkbar ist, in der die Halsunterseite des Schlachttiers (3) quer durchschnitten (4) wird,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Aufnahme (5) in der Vertikalposition (VP) unmittelbar auf den Boden (2) gestellt ist und seitlich neben der Aufnahme (5) ein Trägergestell (9) auf den Boden (2) gestellt ist, wobei die Aufnahme (5) mittels einem Gelenk (11) und einem Betätigungsmittel (12) zwischen einem Schenkel (6) der Aufnahme (5) und dem Trägergestell (9) von der Vertikalposition (VP) in die Umschlagposition (UP) schwenkbar ist, und dass nach dem Schlachten (4) mehrere Schlachttiere (3) zum Ausbluten von der in die Umschlagposition (UP) geschwenkten Aufnahme (5) auf eine Rollenbahn (13) gefördert werden, neben der eine Rinne (15) zum Abfließen des Bluts angeordnet ist.

2. Schlachtvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

dass nach dem Schwenken der Aufnahme (5) in die Umschlagposition (UP) der untere Schenkel (6) der Aufnahme (5) mit dem Rollenbahn (13) fluchtet.

3. Schlachtvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

dass das Betätigungsmittel (12) ein hydraulischer Zylinder oder eine Spindelstange ist.

4. Schlachtvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

dass der Schenkel (6) innenseitig eine Fördervorrichtung (23) zur Förderung der Schlachttiere (3) umfasst.

5. Schlachtvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

dass drei Beine des Schlachttiers (3) mit Fixierbändern (18) an einem Schenkel (6) der Aufnahme (5) fixiert werden und ein Bein des Schlachttiers (3) frei bleibt.

6. Schlachtvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,

dass die Aufnahme (4) an der den Fixierbändern (18) gegenüberliegenden Seite eine schwenkbare Begrenzungsplatte (19) zur Fixierung des Schlachttiers (3) aufweist.

7. Schlachtvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

dass an der in Laufrichtung des Schlachttiers (3) vorderen Querseite (8) der Aufnahme (5) eine feststehende Anschlagplatte (21) angeordnet ist.

8. Schlachtvorrichtung (7) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

dass die Haltevorrichtung (22) eine Stange oder ein Bügel ist.

9. Schlachtvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

dass an der in Laufrichtung des Schlachttiers (3) hinteren Querseite (7) der

Aufnahme (5) eine schwenkbare Rückhalteplatte (20) angeordnet ist, um das Schlachttier (3) nach vorne zu drücken.

10. Schlachtvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

dass das Blut des Schlachttiers (3) beim Ausbluten in der Rinne (15) aufgefangen wird und nachfolgend über einen Ablauf (17) in einem Bluttank (16) gesammelt wird.

11. Schlachtvorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,

dass der Bluttank (16) mit den anderen Bauteilen der Schlachtvorrichtung (1) nicht verbunden und einfach austauschbar ist.

12. Schlachtvorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,

dass der Bluttank (16) stationär angeordnet ist und mit einer Punpe auspumpbar oder mit einem Absauger absaugbar ist.

Description:
Schlachtvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Schlachtvorrichtung für große Schlachttiere, wie Rinder oder Kamele, mit einer U-förmigen Aufnahme in der das Schlachttier in aufrechter Position eingeführt und beim Schlachten gehalten wird, mit einer verstellbaren Haltevorrichtung zur Streckung des Halses während des Schlachtvorgangs, wobei die Aufnahme um eine Achse von einer Vertikalposition in eine Umschlagposition schwenkbar ist, in der die Halsunterseite des Schlachttiers quer durchschnitten wird.

Neben dem traditionellen Schlachten ist auch ein rituelles Schlachten von Tieren bekannt, das insbesondere im Judentum und Islam durchgeführt wird. Das rituelle Schlachten, das auch als Schächten bezeichnet wird, soll das möglichst rückstandslose Ausbluten eines Tieres ermöglichen. Dabei erfolgt die Schlachtung des Tieres unbetäubt, wobei mittels eines speziellen Messers mit einem einzigen großen Schnitt die Halsunterseite quer durchschnitten wird, so dass die großen Blutadern sowie die Luft- und Speiseröhre durchtrennt werden. Dadurch verliert das Tier in kurzer Zeit so viel Blut, dass es bewusstlos wird. Die Bewusstlosigkeit wird tiefer, je länger das Tier blutet, wodurch das Tier keinen Schmerz verspürt. Die Methode des Schächtens gewährleistet physiologisch, dass bei der Schlachtung so viel Blut wie möglich aus dem Fleisch des Tieres fließt. Damit ist das Verbot des Verzehrs von Blut nach islamischen Richtlinien erfüllt, und das Fleisch ist als Nahrungsmittel zulässig, was als„Halal" (arabisch: erlaubt, zulässig) bezeichnet wird. Es ist berechtigt festzustellen, dass Fleisch ohne Blut besser schmeckt und länger haltbar ist. Auf der anderen Seite hat das

Vorhandensein von Blut im Fleisch einen nachteiligen Einfluss auf die Haltbarkeit, da das Blut für Mikroorganismen den idealen Nährboden bietet. Die Mikroorganismen breiten sich umso schneller aus, je größer die im Fleisch vorhandenen Blutmengen sind, und umso schneller verdirbt das Fleisch.

Es ist zu beachten, dass in ländlichen Gegenden, in denen die Methode des Schächtens praktiziert wird, meist keine oder keine geeigneten Schlachteinrichtungen vorhanden sind. Die Schlachtung wird meist im Freien auf der blanken Erde, ohne Schutz gegen Staub und Sonneneinstrahlung durchgeführt.

In der Patentanmeldung FR 2 614 762 AI ist eine Schlachteinrichtung für große Tiere wie Rinder beschrieben, bei der das Tier in einer U-förmigen Aufnahme eingeführt und gehalten werden kann. Um sowohl das traditionelle als auch das rituelle Schlachten durchführen zu können, ist die Aufnahme zusammen mit dem Schlachttier in verschiedene Positionen, insbesondere eine vertikale und eine horizontale Lage schwenkbar. Dabei ist die Aufnahme schwenkbar um eine Achse an einem Gestell befestigt, das aus senkrecht stehenden Pfosten und waagerecht auf dem Boden liegenden Querträgern gebildet ist. Nachteilig ist dadurch eine aufwärts gerichtete Rampe erforderlich, über die das Schlachttier zunächst in die U-förmige Aufnahme geführt werden muss. Darüber hinaus ist keine Vorrichtung zum Auffangen des bei der rituellen Schlachtung ausfließenden Blutes vorgesehen, so dass das Blut unkontrolliert auf den Boden fließt.

Die Patentanmeldung WO 2007/118847 AI offenbart eine Schlacht- und

Betäubungsvorrichtung für ein Schlachttier, die eine drehbar gelagerte trommelartige Aufnahme mit Seitenwandungen zum Halten des Tieres umfasst. Zum Durchtrennen der Halsunterseite des Schlachttieres wird die trommelartige Aufnahme um 180° bezogen auf die Eintriebposition gedreht. Hierdurch erfolgt ein Strecken des Halses, um den Schnitt durchführen zu können. Dabei ist die drehbar gelagerte Aufnahme mit

Zahnketten an den beiden Stirnseiten der Aufnahme, die von zwei Getriebemotoren unterstützt werden und seitlich angeordneter Rollenböcke sehr aufwändig und teuer in der Herstellung. Nach der Schlachtung wird das Schlachttier durch entriegeln der

Seitenwände aus der Aufnahme ausgeworfen. Darüber hinaus ist keine Vorrichtung zum Auffangen des bei der rituellen Schlachtung ausfließenden Blutes vorgesehen, so dass das Blut unkontrolliert auf den Boden fließt.

In der Patentschrift US 6,083,094 A ist eine Schlachtvorrichtung für die Schlachtung von Tieren im Einklang mit jüdischen und muslimischen Ernährungsvorschriften offenbart, die eine drehbar gelagerte Aufnahme mit Seitenwandungen zum Halten des Schlachttieres umfasst. Um das rituelle Schlachten durchführen zu können, ist die Aufnahme zwischen einer normalen Position und einer umgekehrten Position drehbar. Dabei ist die drehbar gelagerte Aufnahme für Schlachttiere mit seitlich angeordneten Walzen, die jeweils Drehringe an den beiden Stirnseiten der Aufnahme unterstützen und einem Antriebsmotor sehr aufwändig und teuer in der Herstellung. Nach der

Schlachtung wird eine Seitenwand geöffnet und das Schlachttier entfernt. Darüber hinaus ist keine Vorrichtung zum Auffangen des bei der rituellen Schlachtung ausfließenden Blutes vorgesehen, so dass das Blut unkontrolliert auf den Boden fließt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schlachtvorrichtung der eingangs genannten Art derart so zu verbessern, dass die Möglichkeit besteht, die

Schlachtvorrichtung auch in ländlichen Gegenden einfach herzustellen und aufzubauen, um Schlachtungen nach islamischen Richtlinien durchzuführen. Dabei soll eine definierte Position des Tieres während des Schlachtens bzw. Schächten sichergestellt sein und das ausfließende Blut kontrolliert aufgefangen werden.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Aufnahme für das

Schlachttier in der Vertikalposition unmittelbar auf den Boden aufgestellt ist. Hierdurch entfällt insbesondere die Anbringung einer Rampe für den Zugang des Schlachttiers zur Aufnahme. Folglich kann das Schlachttier ebenerdig in die Aufnahme eingetrieben werden und muss nicht beschwerlich über eine lange bzw. steile Rampe in die

Aufnahme aufwärts getrieben werden.

Eintriebsseitig ist an der vorderen Querseite der Aufnahme in Laufrichtung des

Schlachttiers eine feststehende Anschlagplatte angeordnet. Die Anschlagplatte unterstützt das Eintreiben des Schlachttiers in die auf den Boden stehende Aufnahme und stellt die korrekte Position des Schlachttiers in der Aufnahme sicher. An der hinteren Querseite der Aufnahme ist eine schwenkbare Rückhalteplatte angeordnet, um das Schlachttier nach vorne zu drücken. Um eine definierte Positionierung des Kopfes für das rituelle Schlachten zu

ermöglichen, ist vorgesehen, dass obenendig an der Aufnahme eine verschiebbare und/oder verschwenkbare Haltevorrichtung für den Kopf angeordnet ist. Die

Haltevorrichtung ist als eine Stange oder ein Bügel gebildet, mittels der der Kopf des Schlachttiers in einer gewünschten Höhe gehalten wird und damit der Hals gestreckt wird um einen freien Zugang zu den großen Blutgefäße und der Luft- und Speiseröhre zu ermöglichen.

Die Aufnahme, in der das Schlachttier gehalten wird, ist U-förmig gebildet. Zusätzlich werden in Übereinstimmung mit den islamischen Richtlinien drei Beine des

Schlachttiers mit Fixierbändern an einem Schenkel der Aufnahme fixiert und ein Bein des Schlachttiers bleibt frei. An der den Fixierbändern gegenüberliegenden Seite der Aufnahme ist eine schwenkbare Begrenzungsplatte angeordnet. Die Begrenzungsplatte wird seitlich an das Schlachttier angepresst, so dass eine sichere Fixierung und

Positionierung unterschiedlich großer Schlachttiere in der Aufnahme gewährleistet ist.

Seitlich neben der Aufnahme ist ein Trägergestell auf den Boden gestellt. Die U- förmige Aufnahme ist mittels eines Gelenks, das beispielsweise in der Mitte eines Schenkels der Aufnahme angebracht ist, an dem Trägergestell angelenkt. Untenendig ist an der Aufnahme ein Betätigungsmittel angelenkt, wobei das gegenüberliegende Ende des Betätigungsmittels an dem Trägergestell angelenkt ist. Der Antrieb des

Betätigungsmittels erfolgt hydraulisch über einen von einem Aggregat angetriebenen Zylinder oder elektrisch über eine von einem Motor angetriebene Spindelstange.

Demzufolge schwenkt die Aufnahme mit dem geschlachteten Schlachttier von der Vertikalposition in die Umschlagposition.

Um die Umschlagposition einzunehmen, dient das Trägergestell als Anschlag, auf dem dann die Aufnahme mit dem darin gehaltenen Schachttier aufliegt. Vorteilhaft wird dadurch eine definierte Position des Schlachttiers während des Schlachtens

sichergestellt, um ein fehlerfreies Arbeiten zu ermöglichen. Darüber hinaus wird durch die Haltevorrichtung der Hals des Schlachttiers während des Schlachtvorgangs gestreckt. Sodann kann der notwendige große Schnitt quer durch die Halsunterseite des Schlachttiers durchgeführt werden, wodurch die großen Blutgefäße und die Luft- und Speiseröhre durchtrennt werden.

In der Umschlagposition fluchtet der untere Schenkel der Aufnahme mit einer

Rollenbahn, die auf dem Boden feststeht. Dieser Schenkel umfasst darüber hinaus eine Fördervorrichtung, die beispielsweise als eine Platte ausgeführt ist, die auf einer Mehrzahl von Rollen oder anderen Mitteln zur Reibungsminderung beweglich ist und die je nach Größe des Schlachttiers auswechselbar ist. An der Fördervorrichtung sind die Fixierbänder für die Beine des Schlachttiers und die Haltevorrichtung zur Streckung des Halses befestigt, so dass das Schlachttier in der Umschlagposition auf der

Fördervorrichtung ruht und gehalten ist. Nach dem Schlachtvorgang wird das

Schlachttier auf der Fördervorrichtung aus der U- förmigen Aufnahme herausgezogen und über eine Anordnung von Rollen einer Rollenbahn aus der Aufnahme auf die Rollenbahn gefördert. An die Fördervorrichtung angebrachte Zugbänder dienen zum Ziehen des Schlachttiers auf den frei drehbaren Rollen der nicht angetriebenen

Rollenbahn. Dabei ist das jeweilige Schlachttier weiterhin durch die Fixierbänder und die Haltevorrichtung auf der Fördervorrichtung gehalten. Durch die Kraftverteilung auf zahlreiche Tragrollen ist nur eine geringe Zugkraft erforderlich, auch für längere Förderstrecken. Vorteilhaft kann die Rollenbahn durch eine Art Baukastenprinzip den zur Verfügung stehenden räumlichen Bedingungen angepasst werden, so dass

Erweiterungen einfach umsetzbar sind. Die Rollenbahn besitzt eine derartige Länge, dass mehrere Schlachttiere zum Ausbluten auf der Rollenbahn ruhen, während gleichzeitig die Aufnahme in die Vertikalposition geschwenkt werden kann, um sodann ein neues Schlachttier einzutreiben und zu schlachten.

Neben der Rollenbahn ist eine Rinne angeordnet, in der das Blut der ausblutenden Schlachttiere kontrolliert aufgefangen und abgeleitet wird. Nachfolgend wird das Blut über einen Ablauf in einem größeren Bluttank gesammelt. Dabei steht der Bluttank auf dem Boden, beispielsweise unterhalb der Rollenbahn, und ist mit keinem anderen Bauteil der Schlachtvorrichtung verbunden. Der Bluttank reicht für die Aufnahme des Blutes von ca. 30 Schlachttieren. Ist der Bluttank voll, kann er mit einem Traktor oder einem anderen Zugmittel einfach ausgetauscht werden. Eine Weiterbildung der erfinderischen Schlachtvorrichtung sieht vor, dass der Bluttank stationär angeordnet ist, besonders wenn es sich um einen Bluttank mit einem großen Volumen handelt. Wenn der stationäre Bluttank voll ist, ist er mit einer Pumpe auspumpbar oder mittels eines externen Absaugers absaugbar. In ländlichen Gegenden, in denen die Methode des Schächtens praktiziert wird, sind meist keine Auffangeinrichtungen zum Auffangen des Bluts vorhanden, in Folge dessen das Blut einfach auf den Boden fließt und in der Kanalisation verschwindet. Besonders vorteilhaft wird mit der erfinderischen Schlachtvorrichtung das Blut der Schlachttiere vollständig aufgefangen, so dass das Blut keine Bereiche außerhalb des Schlachtplatzes verunreinigt. Dadurch sind die besonderen Anforderungen an die Hygiene und den Umweltschutz beim Schlachten erfüllt.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können wie bereits erwähnt rituelle

Schlachtungen durchgeführt werden, wobei zusätzlich die Möglichkeit besteht, das Schlachttier beispielsweise mittels Betäubungselektroden oder Bolzenschuss zu betäuben, um gegebenenfalls gesetzlichen Vorschriften zu genügen.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Abbildungen beispielhaft erläutert. Dabei zeigt schematisch:

Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der Schlachtvorrichtung in Vorderansicht Fig. 2 eine Schlachtvorrichtung während des Schlachtvorgangs in Vorderansicht Fig. 3 eine Schlachtvorrichtung mit eingetriebenen Schlachttier in Seitenansicht In Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Schlachtvorrichtung 1 in

Vorderansicht dargestellt, mit der ein rituelles Schlachten bzw. Schächten durchgeführt werden kann.

Die Schlachtvorrichtung 1 weist eine U-förmige gebildete Aufnahme für das

Schlachttier 3 auf, das unmittelbar auf den Boden 2 gestellt ist. Seitlich neben dem rechten Schenkel 6 der Aufnahme 5 ist ein Trägergestell 9 auf den Boden 2 gestellt. Die U-förmige Aufnahme 5 ist mittels des Gelenks 11 in der Mitte des rechten Schenkels 6 an dem Trägergestell 9 angelenkt. Zwischen dem rechten Schenkel 6 und dem Trägergestell 9 ist ein hydraulischer Zylinder als Betätigungsmittel 12 angebracht, um die Aufnahme 5 von der Vertikalposition VP in die Umschlagposition UP zu schwenken. Weiterhin ist an dem Trägergestell 9 ein Bedienfeld 10 angebracht, um den die Schlachtvorrichtung 1 durch eine Bedienperson zu steuern.

Drei Beine des Schlachttiers 3 sind mit Fixierbändern 18 an dem rechten Schenkel6 Aufnahme 5 fixiert und ein Bein des Schlachttiers 3 bleibt frei. An der

gegenüberliegenden Seite der Aufnahme 5 ist eine schwenkbare Begrenzungsplatte 19 angeordnet, die seitlich an das Schlachttier 3 angepresst wird. Dadurch wird das Schlachttier 3 sicher in der Aufnahme 5 fixiert und positioniert. Für eine definierte

Positionierung des Kopfes des Schlachttiers 3 ist am rechten Schenkel 6 der Aufnahme 5 eine verschiebbarer und/oder verschwenkbarer Haltevorrichtung 22 für den Kopf angebracht. Der rechte Schenkel 6 der Aufnahme 5 umfasst innenseitig eine

Fördervorrichtung 23 zur Förderung der Schlachttiere 3 aus der Aufnahme 5 heraus und entlang der Rollenbahn 13 hinweg. Dabei ist das jeweilige Schlachttier 3 mittels der an der Fördervorrichtung befestigten Fixierbänder 18 und Haltevorrichtung 22 gehalten. An der vorderen Querseite der Aufnahme 5 ist in Laufrichtung des Schlachttiers 3 eine feststehende Anschlagplatte 21 angeordnet. Neben dem Trägergestell 9 ist zur rechten Seite eine Rollenbahn 13 auf den Boden 2 gestellt. Die Rollenbahn 13 weist in der Darstellung eine derartige Länge auf, dass drei bereits geschlachtete Schlachttiere 3 auf der Rollenbahn 13 zum Ausbluten gefördert und abgelegt sind. Dabei sind die Schlachttiere 3 mit einem einzigen großen Schnitt 4 an der Halsunterseite nach rituellen Richtlinien geschlachtet worden. Zusätzlich besitzt die Rollenbahn 13 in der Darstellung einen Motor als Antrieb 14, so dass die Förderung der geschlachteten Schlachttiere 3 durch eine motorische Kraft erfolgt.

Neben der Rollenbahn 13 ist eine Rinne 15 angeordnet, in der das Blut der ausblutenden Schlachttiere 3 aufgefangen und abgeleitetet wird. Die Rinne 15 umfasst auf der rechten Seite einen Ablauf 17, der oberhalb eines Bluttanks 16 liegt. Folglich wird das Blut der Schlachttiere 3 über den Ablauf 17 in einem größeren Bluttank 16 gesammelt. Dabei steht der Bluttank 16 auf dem Boden 2 und ist mit keinem anderen Bauteil der Schlachtvorrichtung 1 verbunden, so dass er einfach ausgetauscht werden kann, wenn er voll ist.

In Fig. 2 ist die Schlachtvorrichtung 1 während des rituellen Schlachtvorgangs bzw. Schächtens in Vorderansicht gezeigt.

Wie in Fig. 1 detailliert beschrieben ist die Aufnahme 5 über das Gelenk 11 mit dem Trägergestell 9 gelenkig verbunden. Für den Schlachtvorgang wird die Aufnahme 5 mittels des Betätigungsmittels 12 in die Umschlagposition UP geschwenkt. Dabei liegt die Aufnahme 5 obenendig auf dem auf den Boden 2 gestellten Trägergestell 9 auf.

Demzufolge fluchtet der untere Schenkel 6 der Aufnahme 5 mit der Rollenbahn 13, die auf dem Boden 2 aufgestellt ist. Die Rollenbahn 13 mit der anliegenden Rinne 15 ist hierbei nicht mit der gewünschten Länge dargestellt. Hierbei ruht das Schlachttier 3 auf der Fördervorrichtung 23 und ist mittels der an der Fördervorrichtung befestigten Fixierbänder 18 und Haltevorrichtung 22 fixiert. Darüber hinaus ist der Hals des Schlachttiers 3 mittels der Haltevorrichtung 22 während des Schlachtvorgangs gestreckt. Anschließend kann der notwendige Schnitt 4 quer durch die Halsunterseite des Schlachttiers 3 durchgeführt werden.

Über ein Bedienfeld 10, das mehrere Bedienelemente an einer an dem Trägergestell 9 angebrachten Platte umfasst, kann eine Bedienperson die Schlachtvorrichtung 1 steuern, insbesondere das Schwenken der Aufnahme 5 zwischen der Vertikalposition VP und der Umschlagposition UP.

Nach dem Schlachtvorgang wird das Schlachttier 3 auf der Fördervorrichtung 23 aus der U- förmigen Aufnahme 5 herausgezogen und über die Rollen der Rollenbahn 13 hinweg gezogen, so dass das Schlachttier 3 von der in die Umschlagposition UP geschwenkte Aufnahme 5 gefördert und zum Ausbluten auf der Rollenbahn 13 abgelegt wird. In Fig. 3 ist die Schlachtvorrichtung 1 mit eingetriebenen Schlachttier 3 in Aufnahme 5 in Seitenansicht gezeigt, wobei sich die Aufnahme 5 in der Vertikalposition VP befindet. An der auf der linken Seite dargestellten hinteren Querseite 7 der Aufnahme 5 ist eine schwenkbare Rückhalteplatte 20 angeordnet, mit der das Schlachttier 3 nach dem Eintreiben nach vorne gedrückt wird. An der vorderen Querseite 8 in Laufrichtung des Schlachttiers 3 ist eine feststehende Anschlagplatte 21 angeordnet. Diese

Anschlagplatte 21 verhindert ein Herauslaufen des Schlachttiers 3 aus der Aufnahme 5 und stellt somit die korrekte Position des Schlachttiers 3 in der Aufnahme 5 sicher.

Weiterhin umfasst die vordere Querseite 8 eine Haltevorrichtung 22 für den Kopf des Schlachttiers 3, wodurch der Hals des Schlachttiers 3 gestreckt wird, und der Schnitt 4 quer durch die Halsunterseite des Schlachttiers 3 ungehindert durchgeführt werden kann.

Bezugszeichen

1 Schlachtvorrichtung

2 Boden

3 Schlachttier

4 Schnitt

5 Aufnahme

6 Schenkel

7 Hintere Querseite

8 Vordere Querseite

9 Trägergestell

10 Bedienfeld

11 Gelenk

12 Betätigungsmittel

13 Rollenbahn

14 Antrieb

15 Rinne

16 Bluttank

17 Ablauf

18 Fixierband

19 Begrenzungsplatte

20 Rückhalteplatte

21 Anschlagplatte

22 Haltevorrichtung

23 Fördervorrichtung

UP Umschlagposition

VP Vertikalposition