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Title:
SLIDING BEARING MATERIAL BASED ON ALUMINIUM WITH 10-25 WT % TIN ALLOYED WITH MANGANESE AND SILICON
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/025886
Kind Code:
A1
Abstract:
The stability under load and deformability of an aluminium-based sliding bearing material with 10-25 wt % tin are improved in that the aluminium alloy is composed of tin with the admixture of silicon and manganese, the remainder being aluminium, in that the proportions of manganese and silicon amount each to 0.2-2 wt %, and in that the ratio of the percentage by weight of manganese to the percentage by weight of silicon lies between 0.6 and 1.5.

Inventors:
STEFFENS THOMAS (DE)
SCHUBERT WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/007234
Publication Date:
May 27, 1999
Filing Date:
November 12, 1998
Export Citation:
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Assignee:
KS GLEITLAGER GMBH (DE)
STEFFENS THOMAS (DE)
SCHUBERT WERNER (DE)
International Classes:
B32B15/20; C22C21/00; F16C33/12; (IPC1-7): C22C21/00; F16C33/12; B32B15/20
Foreign References:
US5470666A1995-11-28
US4806308A1989-02-21
GB2271779A1994-04-27
GB2027050A1980-02-13
DE4312537A11993-11-04
Attorney, Agent or Firm:
Friz, Oliver (Fuhlendorf, Steimle & Becker Postfach 10 37 62 Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Gleitlagerwerkstoff aus Aluminiumlegierung mit 10 bis 25 Masse % Zinn dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumlegierung aus Zinn, Zusätzen von Silizium und Mangan, Rest Aluminium besteht, dass Mangan und Silizium jeweils einen Anteil von 0,2 bis 2 Masse % aufweisen und dass das Verhältnis des masseprozentualen Anteils von Mangan zum masseprozentualen Anteil von Silizium zwischen 0, 6 und 1,5 liegt.
2. Gleitlagerwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des masseprozentualen Anteils von Mangan zum masseprozentualen Anteil von Silizium zwischen 0,8 und 1,2 liegt.
3. Gleitlagerwerkstoff nach Anspruch 1,2 oder 3, gekennzeichnet durch die intermetallische Phase Mn3Si2Alls bildende Hartstoffausscheidungen.
4. Gleitlagerwerkstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Anteil von Mangan und Silizium 0,71,3 Masse % beträgt.
5. Gleitlagerwerkstoff nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil von Zinn 10 bis 20, insbesondere 10 bis 15 Masse, beträgt.
6. Gleitlagerverbundwerkstoff mit einer hartmetallischen Stützschicht und einer darauf aufgebrachten, insbesondere aufgewalzten metallischen Gleitschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitschicht einen Gleitlagerwerkstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche umfasst.
Description:
GLEITLAGERWERKSTOFF AUF ALUMINIUMBASIS MIT 10 BIS 25 MASSE % ZINN UND ZUSÄTZE VON MANGAN UND SILIZIUM Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Gleitlagerwerkstoff aus Aluminiumlegierung mit 10 bis 25 Masse % Zinn.

Ein derartiger Gleitlagerwerkstoff ist beispielsweise aus der DE 40 04 703 A1 bekannt. Das einzige Ausführungsbeispiel lehrt eine Aluminiumlegierung mit der Zusammensetzung AlSnlONi2MnlCuO, 5, wobei anstelle des Zinnzusatzes auch ein Bleizusatz verwendet werden kann. Bei derartigen als Gleitlagerwerkstoff verwandten Aluminiumlegierungen wird eine "weiche Phase"in Form einer Zinn-oder auch Bleiausscheidung für die Gewährleistung guter Notlaufeigenschaften eines aus dem Gleitlagerwerkstoff hergestellten Lagers benötigt. Harte Schmutzpartikel oder Abrieb werden in dieser weichen Phase aufgenommen oder eingebettet. Die weiche Phase vermag sich auch geometrischen Bedingungen anzupassen. Die weiche Phase aus in Aluminium nicht löslichem Zinn ist in Form blockiger Ausscheidungen in dem matrixbildenden Aluminium aufgenommen.

Um die Festigkeit der Aluminiummatrix zu erhöhen, ist es bekannt, Kupfer zuzugeben. Kupfer bildet mit Aluminium intermetallische Phasen, sog. Hartstoffphasen, wie Al2Cu und feinverteilte Vorstufen hiervon, die eine Erhöhung der Festigkeit der Aluminiummatrix bewirken, sofern sie in möglichst fein verteilten Ausscheidungen vorliegen ( lm).

Hierdurch wird die Belastbarkeit und Ermüdungsfestigkeit eines aus der Legierung gefertigten Gleitlagerwerkstoffs erhöht. Eine derartige Aluminiumlegierung AlSnl5Cu2 ist unter dem Handelsnamen KS 985.3 durch die Anmelderin bekannt geworden. Diese Legierung besitzt bereits ausgezeichnete tribologische Eigenschaften ; sie bedarf aber für Anwendungen unter Extremlastbedingungen, wie zum Beispiel als Pleuellager in modernen Brennkraftmaschinen, der Verbesserung.

Dies wurde bei der aus der DE 40 04 703 A1 bekannten Aluminiumlegierung durch die Zugabe von Mangan und Nickel zu erreichen versucht, wodurch der Anteil der Hartstoffphasen wohl erhöht werden sollte, und zwar nach Angaben dieser Druckschrift im Besonderen in der Umgebung der Zinnausscheidungen, um durch die Affinität des Zinns zu Nickel und zu Mangan eine verbesserte Bindung der Zinnausscheidung in der Aluminiummatrix zu erreichen.

Es besteht auch die Vorstellung, dass sich ein gewisser Anteil von Hartstoffphasen oder-ausscheidungen positiv auf einen guten Verschleißwiderstand auswirkt, indem die an der Oberfläche befindlichen Hartstoffphasen ein Feinschleifen des Gleitpartners, z. B. der Kurbelwelle, bewirken, so dass Rauheitsspitzen des aus Stahl bestehenden Gleitpartners abgetragen werden können. Auch werde durch Hartstoffphasen die Belastbarkeit des Lagerwerkstoffs erhöht.

Die Erhöhung des Anteils intermetallischer Hartstoffphasen bringt aber auch Probleme im Hinblick auf die Ermüdungsfestigkeit und auch im Hinblick auf die Herstellbarkeit mit sich. So treten beim Umformen, insbesondere beim Kaltplattieren der Aluminiumlegierung auf Stahl, was einen Stich von etwa 50 % Umformung erfordert, Risse auf.

Die US-A-4,471,029 beschreibt einen Aluminium-Silizium-Zinn- Gleitlagerwerkstoff mit 0,5 bis 5, vorzugsweise 2 bis 5 Masse- Silizium und mit Zusätzen wenigstens eines der Elemente von Blei, Indium, Thallium, Cadmium, Wismuth, Kupfer, Magnesium, Chrom oder Mangan. Die Druckschrift lehrt die Ausbildung von elementaren Silizium-Ausscheidungen eines bestimmten Größenspektrums.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Legierung der eingangs beschriebenen Art dahingehend zu verbessern, dass sie eine höhere Belastbarkeit als die bekannte Aluminium-Zinn-Kupfer oder Aluminium-Zinn-Kupfer- Nickel-Legierung und eine bessere Umformbarkeit, insbesondere Plattierbarkeit, aufweist.

Diese Aufgabe wird durch einen Gleitlagerwerkstoff der eingangs beschriebenen Art gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Aluminiumlegierung aus Zinn, Zugaben von Silizium und Mangan, Rest Aluminium besteht und dass Mangan und Silizium jeweils einen Anteil von 0,2 bis 2 Masse % aufweisen und das Verhältnis des masseprozentualen Anteils von Mangan zum masseprozentualen Anteil von Silizium zwischen 0,6 und 1,5 liegt.

Es versteht sich, dass die erfindungsgemäße Aluminium- legierung als technische Legierung verunreinigungsbedingte Zusätze, aufweist. Hierunter werden Verunreinigungselemente <BR> <BR> <BR> <BR> bis üblicherweise maximal 0,2 Masse % je Element verstanden.

In der Summe können verunreinigungsbedingte Zusätze bis zu etwa 1 Masse % enthalten sein.

Mit der Erfindung wurde erkannt, dass eine Zugabe von Mangan unter dem Gesichtspunkt einer Schwingfestigkeitserhöhung ohne die gleichzeitige Zugabe von Silizium nachteilig ist. So wurde z. Bsp. bei der Legierung AlSnl2Cul, 5Mnl erkannt, dass sie aufgrund relativ grober Mangan-Aluminide eine sehr schlechte Walzbarkeit aufweist.

Darüber hinaus führen derart grobe harte Ausscheidungen aufgrund ihrer inneren Verbindung zu reduzierten Schwing- oder Wechselfestigkeiten im Gleitlager.

Wenn die Aluminiumlegierung des erfindungsgemäßen Gleitlagerwerkstoffs nach der Erfindung außer Zinn nur Mangan und Silizium in dem angegebenen masseprozentualen Anteil sowie in dem angegebenen Verhältnis der masseprozentualen Anteile zueinander aufweist, so kann die intermetallische Phase Mn3Si2All5 gebildet werden, die dann in feiner verteilterer Form vorliegt, so dass die Legierung gut walzbar wird. Dabei hat sich der in den Patentansprüchen angegebene Bereich des Verhältnisses der masseprozentualen Anteile von Mangan und Silizium als vorteilhaft erwiesen, da es bei dieser Zusammensetzung bevorzugt zur Ausbildung der genannten intermetallischen Phase und nicht zur Ausscheidung von elementarem Silizium kommt. Eine nachteilige Auswirkung der nunmehr fein verteilten intermetallischen Phasen auf die Schwing-oder Wechselfestigkeit besteht nicht mehr. Mangan besitzt eine sehr hohe Affinität zu Silizium und wird hierdurch daran gehindert, sich im Zuge einer Wärmebehandlung zu verteilen und grobe Ausscheidungen zu bilden. Die Mangan- Silizium-Aluminide liegen daher auch nach einer Wärmebehandlung von 250 Grad fein verteilt vor. Die Ursache hierfür ist die äußerst geringe Löslichkeit von Silizium im Aluminiummischkristall.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Schliffbildern von Gleitlagerwerkstoffen und deren Beschreibung. In den Zeichnungen zeigen : Figur 1 eine fotographische Schliffbilddarstellung eines erfindungsgemäßen Gleitlagerwerkstoffs und Figur 2 eine fotographische Schliffbilddarstellung eines Gleitlagerwerkstoffs.

Figur 1 zeigt eine Schliffbilddarstellung eines erfindungsgemäßen Gleitlagerwerkstoffs aus der Aluminiumlegierung AlSnl2Mn2Si2 im Gußzustand. Diese Legierung zeichnet sich dadurch aus, dass sie feinverteilte skelettartig aussehende und filigran anmutende Aus- scheidungen 2 in Form der intermetallischen Phase Mn3Si2All5 aufweist. Daneben sind Zinn-Ausscheidungen 4 erkennbar. In Folge der feinen Verteilung dieser intermetallischen Phase 2 ist der Gleitlagerwerkstoff gut unformbar, insbesondere walzbar.

Figur 2 zeigt das Schliffbild eines Gleitlagerwerkstoffs aus der Aluminiumlegierung AlSn20Cul, 5Mnl. Man erkennt grobe, balkenartige Mangan-Aluminide 6, die ein zufriedenstellendes Umformen, insbesondere Walzen, ausschließen. Das Mangan in dieser Aluminiumlegierung scheidet sich in Folge der Abwesenheit von Silizium in Form der groben Mangan-Aluminide aus. Diese lassen sich auch durch eine anschließende Wärmebehandlung oberhalb 300°C nicht beseitigen. Das Bezugszeichen 8 bezeichnet Zinnauscheidungen.