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Patent Searching and Data


Title:
SLIDING BEARING SHELL COMPRISING A COLLECTING GROOVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/123213
Kind Code:
A9
Abstract:
The present invention relates to a sliding bearing shell comprising an oil bore (16) which radially penetrates the sliding bearing shell for introducing oil in the sliding bearing shell, wherein one or more collecting grooves (18), which extend on the inner side (14) of the sliding bearing shell (10) in the circumferential direction, are provided for collecting the oil present in the sliding bearing shell, the grooves being surrounded completely and all the way around by a supporting surface (20).

Inventors:
GARNIER THIERRY (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/052664
Publication Date:
March 06, 2014
Filing Date:
February 16, 2012
Export Citation:
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Assignee:
FEDERAL MOGUL WIESBADEN GMBH (DE)
GARNIER THIERRY (DE)
International Classes:
F16C33/10; F16C9/02
Attorney, Agent or Firm:
MEHLER ACHLER Patentanwälte (DE)
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Claims:
Ansprüche

Gleitlagerschale mit

einer die Gleitlagerschale radial durchsetzenden Ölbohrung (16) zum Einbringen von Öl in die Gleitlagerschale,

gekennzeichnet durch eine oder mehrere sich auf der Innenseite (14) der Gleitlagerschale (10) in Umfangsrichtung erstreckende Sammelnuten (18) zum Sammeln des in der Gleitlagerschale befindlichen Öls, welche geschlossen und ringsum von einer Tragfläche (20) umgeben sind.

Gleitlagerschale nach Anspruch 1 ,

gekennzeichnet durch eine sich auf einer Innenseite (14) der Gleitlagerschale (10) im Wesentlichen in Umfangsrichtung der Gleitlagerschale (10) erstreckende Verteilernut (12) zum Verteilen des eingebrachten Öls innerhalb der Gleitlagerschale, wobei die Ölbohrung (16) in die Verteilernut (12) mündet.

Gleitlagerschale nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,

dass die Verteilernut (12) in Umfangsrichtung mit einem ersten Abstand

(Ai) vor einem ersten umfänglichen Ende (22) der Gleitlagerschale (10) endet.

Gleitlagerschale nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelnut (18) in Umfangsrichtung mit einem zweiten Abstand (A2) vor einem zweiten umfänglichen Ende (24) der Gleitlagerschale (10) endet.

5. Gleitlagerschale nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Verteilernut (12) mit einem ersten Winkelmaß (a) zwischen 50° und 100° und die Sammelnut (18) mit einem zweiten Winkelmaß (ß) zwischen 40° und 80° in Umfangsrichtung erstrecken.

6. Gleitlagerschale nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilernut (12) und die Sammelnut (18) im Wesentlichen gleich lang sind.

7. Gleitlagerschale nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilernut (12) und die Sammelnut (18) jeweils ein Längen-zu-Breiten-Verhä!tnis von 10:1 bis 40:1 aufweisen.

8. Gleitlagerschale nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilemut (12) und die Sammelnut (18) jeweils ein Breiten-zu-Tiefen-Verhältnis von 10:1 bis 40:1 aufweisen.

9. Gleitlagerschale nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Sammelnut (18) in Umfangsrichtung mit einem ersten Radius (r-ι) in die Tragfläche (20) und oder in einen Nutgrund (28) übergeht.

10. Gleitlagerschale nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Sammelnut (18) in Umfangsrichtung einen im Wesentlichen kreissegmentförmigen Profilverlauf am Nutgrund (28) mit einem zweiten Radius (r2) aufweist.

11. Gleitlagerschale nach einem der vorherigen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Sammelnut (18) senkrecht zur Umfangsrichtung mit einem dritten Radius (r3) in die Tragfläche (20) übergeht.

12. Gleitlagerschale nach einem der Ansprüche 2 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilernut (12) und die Sammelnut (18) gleiche Pro- filverläufe in Umfangsrichtung und/oder senkrecht zur Umfangsrichtung aufweisen.

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE

beim Internationalen Büro eingegangen am 23 Mai 2012 (23.05.2012)

Gleitlagerschale in Form einer Halbschale, die einen Winkel von etwa 180° überstreicht, mit

einer die Gleitlagerschale radial durchsetzenden Ölbohrung (16) zum Einbringen von Öl in die Gleitlagerschale,

gekennzeichnet durch eine oder mehrere sich auf der Innenseite (14) der Gleitlagerschale (10) in Umfangsrichtung erstreckende Sammelnuten (18) zum Sammeln des in der Gleitlagerschale befindlichen Öls, welche geschlossen und ringsum von einer Tragfläche (20) umgeben sind.

Gleitlagerschale nach Anspruch 1 ,

gekennzeichnet durch eine sich auf einer Innenseite (14) der Gleitlagerschale (10) im Wesentlichen in Umfangsrichtung der Gleitlagerschale (10) erstreckende Verteilernut (12) zum Verteilen des eingebrachten Öls innerhalb der Gleitlagerschale, wobei die Ölbohrung (16) in die Verteilernut (12) mündet.

Gleitlagerschale nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,

dass die Verteilernut (12) in Umfangsrichtung mit einem ersten Abstand (A-i) vor einem ersten umfänglichen Ende (22) der Gleitlagerschale (10) endet.

Gleitlagerschale nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelnut (18) in Umfangsrichtung mit einem zweiten Abstand (A2) vor einem zweiten umfänglichen Ende (24) der Gleitlagerschale (10) endet.

5. Gleitlagerschale nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Verteilernut (12) mit einem ersten Winkelmaß (a) zwischen 50° und 100° und die Sammelnut (18) mit einem zweiten Winkelmaß (ß) zwischen 40° und 80° in Umfangsrichtung erstrecken.

6. Gleitlagerschale nach einem" der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilernut (12) und die Sammelnut ( 8) im Wesentlichen gleich lang sind.

7. Gleitlagerschale nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilernut (12) und die Sammelnut (18) jeweils ein Längen-zu-Breiten-Verhältnis von 10:1 bis 40:1 aufweisen.

8. Gleitlagerschale nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilernut (12) und die Sammelnut (18) jeweils ein Breiten-zu-Tiefen-Verhältnis von 10:1 bis 40:1 aufweisen.

9. Gleitlagerschale nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Sammelnut (18) in Umfangsrichtung mit einem ersten Radius (r-ι) in die Tragfläche (20) und oder in einen Nutgrund (28) übergeht.

10. Gleitlagerschale nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Sammelnut (18) in Umfangsrichtung einen im Wesentlichen kreissegmentförmigen Profilverlauf am Nutgrund (28) mit einem zweiten Radius (r2) aufweist.

11. Gleitlagerschale nach einem der vorherigen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Sammelnut (18) senkrecht zur Umfangsrichtung mit einem dritten Radius (r3) in die Tragfläche (20) übergeht.

12. Gleitlagerschale nach einem der Ansprüche 2 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilernut (12) und die Sammelnut (18) gleiche Profilverläufe in Umfangsrichtung und/oder senkrecht zur Umfangsrichtung aufweisen.

Description:
Gleitlagerschale mit einer Sammelnut

Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gleitlagerschaie mit einer die Gleitlager- schale radial durchsetzenden Ölbohrung zum Einbringen von Öl in die Gleitlagerschale. Typische Anwendungen der gattungsgemäßen Gleitlagerschale sind das Kurbelwellenhauptlager, das Pleuellager oder Buchsen in Verbrennungsmotoren. Gleitlagerschalen der gattungsgemäßen Art sind beispielsweise aus der DE 10 2005 037 502 A1 oder der DE 101 63 292 A1 bekannt.

Üblicherweise bilden zwei derartige Gleitlagerschalen ein Gleitlager, wobei die darin gelagerte Welle auf einem Ölfilm gleitet, der sich zwischen der Welle selbst und Tragflächen auf der Innenseite der Gleitlagerschalen ausbildet. Um die Ausbildung dieses Ölfilms zwischen der Tragfläche der Gleitlagerschaie und der darin gelagerten Welle zu gewährleisten, wird Öl durch die Ölbohrung in die in die Gleitlagerschale eingebracht, insbesondere eingespritzt. Das Öl verteilt sich innerhalb der Gleitlagerschale und benetzt die Tragflächen, auf denen es von der drehenden Welle mitgerissen wird, wodurch sich der Ölfilm bildet, auf dem die Welle gleitet.

Neben der Funktion der Ausbildung des Ölfilms dient das Öl der Kühlung des Gleitlagers, indem es die beim Betrieb entstehende Wärme aus dem Gleitlager ableitet. Die im Betrieb herrschenden Temperaturen liegen zwischen 90°C bei normalen Anwendungen bis 210°C bei extremen Anwendungen wie etwa bei Rennwagen. Etwa % der Ölmenge, die in die Gleitlagerschale eingespritzt wird, dient zur Kühlung.

Das Öl wird mittels einer Ölpumpe in die Gleitlagerschale eingespritzt. Die Öl- pumpe wird von einem Motor angetrieben, der das Fahrzeug antreibt. Ein Teil der Leistung, die der Motor abgibt, wird zum Antreiben der Ölpumpe benötigt. Der Anteil der Leistung, die zum Antreiben der Ölpumpe benötigt wird, kann dadurch reduziert werden, dass der Volumenstrom des Öls durch die Ölbohrung gesenkt wird. Mit einer Reduzierung des Anteils der Leistung, die zum Antreiben der Ölpumpe benötigt wird, reduzieren sich auch der Kraftstoffverbrauch und damit auch die CO2-Emission des Motors.

Einige Gleitlagerschalen weisen Ölnuten auf, mit denen das Öl innerhalb der Gleitlagerschale verteilt wird. Der Volumenstrom ist proportional zur Oberfläche der Ölnut, weshalb man aus den zuvor genannten Gründen bestrebt ist, die Ölnut so gering wie möglich zu gestalten. Die Gleitlagerschale umschließt üblicherweise einen Winkel von 180° in Umfangsrichtung, so dass zwei Gleitlagerschalen die zu lagernde Welle vollständig umfassen. Die Ölnut kann dabei die gesamte Gleitlagerschale durchlaufen, so dass sie sich ebenfalls einen Winkel von 180° in Umfangsrichtung erstreckt. Um die Oberfläche der Ölnut und damit den Volumenstrom des Öls durch die Ölnut zu reduzieren, kann der Winkel gesenkt werden. Es sind Gleitlager bekannt, deren Ölnut einen Winkel von 150° einschließt aufweisen, sogar Winkel von 120° werden erprobt. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass der Volumenstrom durch die Ölnut nicht zu stark reduziert wird, so dass eine ausreichende Kühlung gewährleistet werden kann.

Mit sich verringerndem Winkel der Ölnut muss die benötigte Menge an Öl über eine geringere Oberfläche in das Gleitlager eingebracht und das Öl über eine größere Fläche verteilt werden, um eine einwandfreie Lagerung zu gewährleisten. Dies führt dazu, dass ein steigender Anteil des Öls seitlich aus dem Gleitlager austritt und ungenutzt verloren geht. Üblicherweise wird eine deutlich größere Menge an Öl in das Gleitlager eingebracht als tatsächlich notwendig, um die einwandfreie Lagerung der Welle zu gewährleisten und einen Ausfall zu vermei- den. Um den hierzu notwendigen Volumenstrom aufzubringen, muss der Motor eine höhere Leistung an die Ölpumpe abgeben, weshalb der Verbrauch des Motors steigt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die oben diskutierten Nachteile der gattungsgemäßen Gleitlager zumindest zu reduzieren und eine Gleitla- gerschale anzugeben, mit welcher das in der Gleitlagerschale befindliche Öl besser genutzt werden kann, so dass der für die Ölpumpe benötigte Anteil der Leistung des Motors und gleichzeitig der seitliche Austritt aus dem Gleitlager reduziert werden kann. Gelöst wird die Aufgabe durch eine sich auf der Innenseite der Gleitlagerschale in Umfangsrichtung erstreckende Sammelnut zum Sammeln des in der Gleitlagerschale befindlichen Öls, welche geschlossen und ringsum von einer Tragfläche umgeben ist. Unter geschlossener Sammelnut soll eine Nut verstanden werden, in die keine Ölbohrung mündet. Die geschlossene Sammelnut bewirkt innerhalb des Ölfilms eine Querschnittserweiterung, weshalb dem Öl im Bereich der Sammelnut ein größeres geschlossenes Volumen zur Verfügung steht, so dass in der Sammelnut ein Unterdruck erzeugt wird. Folglich bildet sich im Bereich der Sammelnut, wo der Unterdruck anliegt, eine Saugwirkung aus, so dass Öl in diesen Bereich der Sammelnut gesaugt wird und sich eine zur Sammelnut hin gerichtete Strömung im Ölfilm ausbildet. Die Menge an Öl, die seitlich aus dem Gleitlager austritt, wird somit verringert und das Öl erneut genutzt, so dass auch der von der Ölpumpe zu fördernde Voiumenstrom an Öl in die Gleitlagerschale reduziert werden kann. Vorzugsweise ist die Sammelnut in Drehrichtung der zu lagernden Welle vor der Ölbohrung angeordnet, so dass das gesammelte Öl direkt mit dem frischen, durch die Ölnut hindurchtretenden Öl gemischt und zusammen zum Aufbau des Ölfilms verwendet werden kann. Als Konsequenz reduziert sich der Anteil der Leistung, die der Motor zum Antreiben der Ölpumpe aufbringen muss, wodurch der Verbrauch des Motors und damit seine CO2- Emission gesenkt werden. Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Gleitlager- schale im Kurbelwellenhauptlager eingesetzt. Die Ölbohrung kann einen kreis- förmigen Querschnitt haben und mit einem Bohrer gefertigt werden oder aber auch einen elliptischen Querschnitt oder ein Langloch sein und gefräst werden. In einer Weiterentwicklung umfasst das erfindungsgemäße Gleitlager eine sich auf einer Innenseite der Gleitlagerschale im Wesentlichen in Umfangsrichtung der Gleitlagerschale erstreckende Verteilernut zum Verteilen des eingebrachten Öls innerhalb der Gleitlagerschale, wobei die Ölbohrung in die Verteilernut mündet. Die Verteilung des Öls innerhalb der Gleitlagerschale wird verbessert, so dass sich überall in der Gleitlagerschale ein gleichmäßiger Ölfilm zum Tragen der Welle ausbilden kann.

Vorzugsweise endet die Verteilernut in Umfangsrichtung mit einem ersten Abstand vor einem ersten umfänglichen Ende der Gleitlagerschale. Die Tragfläche und damit die Tragfähigkeit der Gleitlagerschale werden somit vergrößert, wodurch größere Lasten aufgenommen werden können.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gleitlagerschale endet die Sammelnut in Umfangsrichtung mit einem zweiten Abstand vor einem zweiten umfänglichen Ende der Gleitlagerschale. Auch hierdurch können die Tragfläche und die Tragfähigkeit weiter vergrößert werden, so dass größere Lasten aufgenommen werden können.

In einer favorisierten Weiterbildung erstrecken sich die Verteilernut mit einem ersten Winkelmaß zwischen 50° und 100° und die Sammelnut mit einem zweiten Winkelmaß zwischen 40° und 80° in Umfangsrichtung. Dabei muss das Winkelmaß jedoch so gewählt werden, dass immer ein bestimmter Abstand zwischen der Verteilernut und der Sammelnut verbleibt. Es hat sich herausgestellt, dass in diesem Bereich des ersten und zweiten Winkelmaßes der Volumenstrom des in das Gleitlager eingebrachten Öls und damit auch der Kraftstoffverbrauch des Motors besonders stark reduziert werden kann. Vorzugsweise sind die erste und die Sammelnut im Wesentlichen gleich lang. Dies vereinfacht die Fertigung, da die erste und die Sammelnut mit einem identischen Arbeitsschritt gefertigt werden können. Allein die Position der Gleitlagerschale muss verändert werden, wodurch die Gleitlagerschale besonders günstig herstellbar ist.

In einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Gleitlagerschale weisen die erste und die Sammelnut jeweils ein Längen-zu-Breiten-Verhältnis von 10:1 bis 40:1 auf. Es hat sich herausgestellt, dass in diesem Bereich des Län- gen-zu-Breiten-Verhältnisses der Volumenstrom des in das Gleitlager eingebrachten Öls und damit auch der Kraftstoffverbrauch des Motors besonders stark reduziert werden kann.

Es hat sich ebenfalls als besonders vorteilhaft für die Reduzierung des Volumenstroms des in das Gleitlager eingebrachten Öls und des Kraftstoffverbrauchs des Motors herausgestellt, wenn die erste und die Sammelnut jeweils ein Breiten-zu-Tiefen-Verhältnis von 10:1 bis 40:1 aufweisen.

Vorzugsweise geht zumindest die Sammelnut in Umfangsrichtung mit einem ersten Radius in die Tragfläche oder einem Nutgrund über. Wie oben dargelegt, bildet sich in der Sammelnut ein geringerer Druck im Ölfilm aus, wodurch es zu ein Saugeffekt in der Sammelnut erzeugt wird. Da in dieser Ausbildung die Sammelnut mit einem ersten Radius an in die Tragfläche übergeht, entstehen keine oder zumindest weniger Verwirbelungen, welche den Saugeffekt und die Strömung in die Sammelnut stören könnten. Werden sowohl die erste als auch die Sammelnut entsprechend mit einem kreissegmentförmigen Querschnitt gefertigt, wird die Fertigung weiter vereinfacht. Auch der Übergang in den Nutgrund mittels des ersten Radius reduziert die Verwirbelung innerhalb des Ölfilms, so dass sich der Saugeffekt besser entfalten kann. Vortei!hafterweise weist zumindest die Sammelnut in Umfangsrichtung im Wesentlichen kreissegmentförmigen Profilverlauf im Nutgrund mit einem zweiten Radius auf. Der Übergang von der Tragfläche in die Sammelnut entlang der Längsachse ist in dieser Ausbildung sehr sanft ausgestaltet, so dass keine oder zumindest weniger Verwirbelungen im Ölfilm generiert werden, welche den Saugeffekt und die Strömung in die Sammelnut stören könnten. Weiterhin ist die Fertigung der Sammelnut in dieser Ausbildung sehr einfach, da das entsprechende spanabhebende Werkzeug nur gedreht und nicht lateral verschoben werden muss. Die Nuten können beispielsweise mittels eines drehenden Fräs- kopfes gefertigt werden, der mit seiner Umfangsfläche das Material abträgt. Werden sowohl die Verteilernut als auch die Sammelnut entsprechend mit einem kreissegmentförmigen Querschnitt gefertigt, wird die Fertigung weiter vereinfacht. Die Verwendung„im Wesentlichen kreisförmig" wird deshalb verwendet, dass zum einen ein streng kreisförmiger Profilverlauf aufgrund der üblichen Fertigungsungenauigkeiten nicht herstellbar ist. Zum anderen ist es denkbar, die Ölnuten vor dem Biegen, also im ebenen Zustand der Gleitlagerschale zu fertigen. Ein im ebenen Zustand kreissegmentförmiger Profilverlauf im Nutgrund würde durch das Rollen geometrisch verändert werden und nicht mehr streng kreissegm entförmig verlaufen. Insofern sollen alle Formen, die ausschließlich durch Drehen des spanabhebenden Werkzeugs um eine relativ zur Gleitlagerschale in ihrer Position unveränderliche Achse mit dem Merkmal„in Umfangsrichtung im Wesentlichen kreissegmentförmiger Profil verlauf" umfasst sein.

Bevorzugt geht zumindest die Sammelnut senkrecht zur Umfangsrichtung mit einem dritten Radius in die Tragfläche über. Auch hierdurch werden die Verwirbelungen zumindest reduziert, so dass der Saugeffekt und die Strömung des Öls in die Sammelnut nicht oder weniger stark gestört werden.

Bevorzugt weisen die Verteilernut und die Sammelnut gleiche Profilverläufe in Umfangsrichtung und/oder senkrecht zur Umfangsrichtung auf. Hierdurch wird die Fertigung der Gleitlagerschale vereinfacht, da zur Herstellung der ersten und der zweiten Nut dasselbe Werkzeug verwendet werden kann. Das Umrüsten des Werkzeughalters oder das Vorsehen eines zweiten Werkzeughalters können entfallen.

Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Gleitlagerschale zeichnet sich dadurch aus, dass die Verteilernut und Sammelnut mittels eines Kanals verbunden sind. Dieser Kanal weist vorzugsweise einen deutlich kleineren Querschnitt als die Verteilernut und die Sammelnut auf, so dass der Saugeffekt nur unwesent- lieh beeinträchtigt wird. Im Kanal kann sich Öl sammeln, welches bei Bedarf zur Verfügung steht. Durch die Drehbewegung der Welle wird das im Kanal gesammelte Öl mitgeschleppt und bildet einen Ötkeil, mit dem die Tragfähigkeit des Gleitlagers erhöht werden kann. Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die anhängenden Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen im Detail erläutert. Es zeigen

Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Gleitla- gerschale im abgewickelten Zustand,

Figur 2 das in Figur 1 gezeigte Ausführungsbeispiel in einer perspektivi- sehen Darstellung,

Figur 3 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gleitlagerschale anhand einer Draufsicht im abgewickelten Zustand,

Figur 4 eine Schnittdarstellung des in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiels entlang der in Figur 3 definierten Schnittebene A-A, Figur 5 ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gleitlagerschale anhand einer Schnittdarstellung analog zu in Figur 4 verwendeten Darstellung im abgewickelten Zustand,

Figur 6 eine Schnittdarstellung des zweiten Ausführungsbeispiels entlang der in Figur 3 definierten Schnittebene B-B,

Figur 7 das in Figur 5 gezeigte dritte Ausführungsbeispiel im gerollten

Zustand,

Figur 8 ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gleitlagerschale anhand einer Draufsicht im abgewickelten Zustand, und

Figur 9 ein fünftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gleitlagerschale anhand einer Draufsicht im abgewickelten Zustand.

Das in Figur 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Gleitlagerschale 10i ist im abgewickelten, ebenen Zustand anhand einer Schnittdarsteilung gezeigt. Bei der Herstellung eines Gleitlagers erfolgt ein Biegeschritt, mit dem die ebene Gleitlagerschale 10i gebogen wird, so dass sie eine Halbschale bildet, die einen Winkel von etwa 180° überstreicht (vgl. Figur 7). Zwei Gleitlagerschalen 10i bilden ein komplettes Lager, wobei die beiden Gleitlagerschalen nicht notwendigerweise identisch aufgebaut sein müssen.

In Figur 2 ist das erste Ausführungsbeispiel der Gleitlagerschale 10i anhand einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Sie ist bereits gebogen und kann somit bereits mit einer zweiten Gleitlagerschale zum Lagern einer nicht dargestellten Welle eingesetzt werden. Die Gleitlagerschale 10i umfasst eine Verteilernut 12, die sich auf einer Innenseite 14 der Gleitlagerschale 10T in Umfangsrichtung der Gleitlagerschale 10-i erstreckt. Zur Definition der Umfangsrichtung ist diese in Figur 3 mit der Linie X gekennzeichnet. Die größte Erstreckung der Verteilernut 12 soll in Umfangsrich- tung verlaufen. In der Verteilernut 12 ist eine Ölbohrung 16 vorgesehen, welche die Gleitlagerschale 10i radial durchsetzt und durch welche Öl mittels einer nicht dargestellten Ölpumpe in die Verteilernut 12 gefördert oder eingespritzt werden kann. Weiterhin weist die Gleitlagerschale 10i eine Sammelnut 18 auf, welche sich ebenfalls auf der Innenseite 14 und in Umfangsrichtung der Gleitlagerschale 0i erstreckt. Die diesbezüglichen Ausführungen zur Erstreckung der Verteilernut 12 gelten für die Sammelnut 18 entsprechend. Die Sammelnut 18 ist ringsum geschlossen und von einer Tragfläche 20 umgeben. Als Tragfläche 20 dient jede Fläche der Innenseite 14 der Gleitlagerschaie 10i, auf der sich ein Ölfilm zum Lagern und Gleiten einer nicht dargestellten Welle ausbilden kann. Die Drehrichtung der Welle ist mit dem Pfeil V dargestellt. Es ist somit ersichtlich, dass die Sammelnut 18 in Drehrichtung der Welle gesehen vor der Verteilernut 12 angeordnet ist.

In Figur 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel 10 2 der erfindungsgemäßen Gleitlagerschale anhand einer Draufsicht dargestellt, die sich im Wesentlichen von den Dimensionen vom ersten Ausführungsbeispie! unterscheidet. Die Gleitlagerschale 10 2 weist eine Gesamtbreite b ges und eine Gesamthöhe h ges (vgl. Figur 4) auf. Die Verteilernut 2 weist einen ersten Abstand Ai von einem ersten umfänglichen Ende 22 und die Sammelnut 18 einen zweiten Abstand A2 von einem zweiten umfänglichen Ende 24 der Gleitlagerschale 10·) auf. Die Verteilernut 12 und die Sammelnut 18 weisen einen dritten Abstand A 3 zwischen ihren jeweiligen zueinander weisenden Enden auf und sind somit in Umfangsrichtung hintereinander angeordnet. Der Übersichtlichkeit halber ist die Tragfläche 20 schraffiert dargestellt, welche die Verteilernut 12 und Sammelnut 18 ringsum umschließt. Im Gegensatz zum in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Ölbohrung 16-j als Langloch ausgestaltet. Die Verteilernut 12 weist eine erste Länge , eine erste Breite bi sowie eine erste Tiefe ti und die Sammelnut 18 weist eine zweite Länge ! 2 , eine zweite Breite b 2 sowie eine zweite Tiefe t 2 auf. Die Tiefen sollen dabei den maximalen Abstand zwischen der die Verteilernut 12 und die Sammelnut 1 8 umgebenden Tragfläche 20 und einem Nutgrund 28 angeben. Gemäß dem zweiten Ausfüh- rungsbeispiel besitzen die Verteilernut 12 und die Sammelnut 18 identische Abmessungen, so dass die Längen Ii und l 2 , die Breiten bi und b 2 sowie die Tiefen ti , t 2 jeweils gleich sind.

Wie aus Figur 4 hervorgeht, gehen die Verteilernut 12 und die Sammelnut 18 in Umfangsrichtung mit einem ersten Radius η' von der Tragfläche 20 in einen gegenüber der Tragfläche 20 geneigten Abschnitt 26 über. Der geneigte Abschnitt 26 geht ebenfalls mit dem ersten Radius r-T in den Nutgrund 28 der Verteilernut 12 und der Sammelnut 1 8 über. Die ersten Radien r- , r-t" können identisch oder unterschiedlich sein. Weiterhin können die Verteilernut 12 und/oder die Sammelnut 18 ohne den ersten Radius n gefertigt sein.

In Figur 6 ist die Gleitlagerschale 10 2 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel entlang der in Figur 3 definierten Schnittebene B-B dargestellt. Die Sammelnut 18 geht senkrecht zur Umfangsrichtung mit einem dritten Radius r 3 in die Trag- fläche 20 über. Im dargestellten Beispiel stößt die Sammelnut 18 senkrecht auf den Nutgrund 28, wobei auch hier ein Übergang mit dem dritten Radius r 3 oder einem anderen Radius denkbar ist. Selbstverständlich können auch andere Übergänge, beispielsweise als Fase, vorgesehen werden. In Figur 5 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gleitla- gerschale 10 3 analog zur in Figur 1 gewählten Darstellungsweise gezeigt. Der Aufbau des dritten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich vom ersten im Wesentlichen dadurch, dass die Verteilernut 12 und die Sammelnut 8 in Unrcfangs- richtung einen kreissegmentförmigen Profilverlauf mit einem zweiten Radius r 2 aufweisen. Die Profii Verläufe der Verteilernut 12 und der Sammelnut 18 sind identisch, so dass auch die Längen und i 2 gleich sind.

In Figur 7 ist die Gleitlagerschale 10 3 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel im gerollten und damit einbaufähigen Zustand dargestellt, in welchem sie einen Winkel von ca. 180° zwischen dem ersten umfänglichen Ende 22 und dem zweiten umfänglichen Ende 24 überstreicht. Man erkennt weiterhin, dass sich im gerollten Zustand die Verteilernut 12 mit einem ersten Winkelmaß α und die Sammelnut 18 mit einem zweiten Winkelmaß ß in Umfangsrichtung erstrecken, so dass sich die Winkelmaße ausschließlich auf den hier gezeigten gerollten Zustand der Gleitlagerschale 10 3 beziehen.

Das Winkeimaß entspricht dem Winkel, der von zwei Normalen N eingeschlossen wird, die von den jeweiligen Enden der Verteilernut 12 und der Sammelnut 18 ausgehen und in derselben Schnittebene liegen, in Figur 7 sind dies die Normalen Nu bis N22, wobei das Winkelmaß der Verteilernut 12 von den Normalen Nu und N12 und das der Sammelnut 18 von den Normalen N 2 i und 22 beschrieben wird. Die Verteilernut 12 und die Sammelnut 18 enden an der Stelle, an der sie in die Tragfläche 20 übergehen. Da die Längen , l 2 der Sam- melnut 12 und der Verteilernut 18 gleich sind (vgl. Figur 5), sind auch das erste und zweite Winkelmaß , ß gleich, wobei hier auch andere Abmessungen vorgesehen werden können.

In Figur 8 ist ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gleitlager- schale 10 anhand einer Draufsicht im abgewickelten, ebenen Zustand darge- stellt. In diesem Ausführungsbeispiel weist die Gleitlagerschale 10 4 keine Verteilernut auf. Stattdessen geht die Ölbohrung 16 direkt in die Tragfläche 20 über.

In Figur 9 ist ein fünftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Gleitla- gerschale 10 5 anhand einer Draufsicht im abgewickelten, ebenen Zustand dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Gleitlagerschale 10 5 mehrere Sammelnuten, in diesem Fall drei Sammelnuten 18i bis 18 3 , die jeweils unterschiedliche Längen l 2 i bis i 2 3 sowie unterschiedliche Breiten b 2 i bis b 2 3 aufweisen.

In allen Ausführungsbeispielen sind die Sammelnuten 18 bezogen auf die Drehrichtung der Welle, die mit den Pfeilen V gekennzeichnet ist, vor der Ölbohrung 16 bzw. der Verteilernut 12 angeordnet. Dies hat den Effekt, dass das in der Sammelnut 8 gesammelte Öl infolge der Drehung und der damit verbundenen Schleppwirkung der Welle der Ölbohrung 16 oder der Verteilernut 12 zugeführt wird. Insofern wird das bereits in der Gleitlagerschale 10 befindliche Öl mit frischem Öl, welches durch die Ölbohrung in die Gleitlagerschale 10 eingebracht wird, zusammengebracht und kann wiederverwendet werden. Das Volumen des frischen Öls kann um das Volumen des in der Sammelnut 8 gesammelten Öls verringert werden, so dass das insgesamt benötigte Ölvoiumen verringert werden kann. Infolgedessen muss die Ölpumpe einen geringeren Volumenstrom fördern, so dass sie weniger Leistung benötigt, was zu einer Kraftstoffersparnis des antreibenden Motors führt. Die CO 2 -Bilanz wird entsprechend verbessert. Bezugszeichenliste

I O 1 - I O5 Gleitlagerschale

12 Verteilernut

14 Innenseite

16, I 6 1 Ölbohrung

18 Sammelnut

20 Tragfläche

22 erstes umfängliches Ende

24 zweites umfängliches Ende

26 geneigter Abschnitt

28 Nutgrund †- A 3 Abstand

bi Breite Verteiiernut

b2 Breite Sammelnut

b ges Breite Gleitlagerschale

hges Höhe Gleitlagerschale

Länge Verteilernut

I2 Länge Sammelnut

Nu - N 22 Normalen

r-t - r 3 Radien

t-ι Tiefe Verteilernut

t 2 Tiefe Sammelnut

X Linie, welche die Umfangsrichtung definiert α erstes Winkelmaß

ß zweites Winkelmaß