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Title:
SLIP RING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/098586
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a slip ring unit for transferring electric power (en) and/or signals between a stationary structure (8) and a structure (7) rotating about a rotational axis (R), the slip ring unit comprising: a slip ring (14, 16, 48) which forms a substantially circular ring-shaped grinding surface disposed concentrically about the rotational axis (R), said surface preferably at least substantially extending radially in a plane that is perpendicular to the rotational axis (R), a contact body (15, 17, 47) having a contact surface which contacts the grinding surface generating a contact pressure and which preferably at least substantially extends radially in a plane that is perpendicular to the rotational axis (R), wherein the slip ring (14, 16, 48) and the contact body (15, 17, 47) are disposed behind one another along the rotational axis (R) and the axes of symmetry of said ring and body are located at least approximately collinear to the rotational axis (R).

Inventors:
LANDWEHR MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/052072
Publication Date:
August 18, 2011
Filing Date:
February 11, 2011
Export Citation:
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Assignee:
LANDWEHR MARKUS (DE)
International Classes:
H01R39/64; H01R39/10
Foreign References:
US2774898A1956-12-18
DE3108757A11982-09-23
US2981916A1961-04-25
US3032616A1962-05-01
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
Schwabe Sandmair Marx (DE)
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Claims:
Ansprüche

Schleifringeinheit für die Übertragung elektrischer Leistung(en) und/oder Signale zwischen einer feststehenden Struktur (8) und einer um eine Rotationsachse (R) rotierenden Struktur (7), die Schleifringeinheit umfassend:

a) ein mit der feststehenden Struktur (8) drehfest verbundenes Element (2), b) ein mit der rotierenden Struktur (7) drehfest verbundenes Element (1),

c) einen Schleifring (14, 16, 48), der eine im wesentlichen kreisringförmige, konzentrisch um die Rotationsachse (R) angeordnete Schleiffläche ausbildet, die sich vorzugsweise zumindest im wesentlichen in einer zu der Rotationsachse (R) senkrecht stehenden Ebene radial erstreckt,

d) einen Kontaktkörper (15, 17, 47) mit einer Kontaktfläche, die die Schleiffläche unter Erzeugung eines Anpressdruckes kontaktiert und sich vorzugsweise zumindest im wesentlichen in einer zu der Rotationsachse (R) senkrecht stehenden Ebene radial erstreckt,

e) wobei der Schleifring (14, 16, 48) und der Kontaktkörper (15, 17, 47) entlang der Rotationsachse (R) hintereinander angeordnet sind und ihre Symmetrieachsen wenigstens angenähert kolinear zu der Rotationsachse (R) liegen.

f) einen elektrischen Leiter (28, 30), der den Schleifring (14, 16, 48) mit einem Anschluss (38, 39) verbindet, und einen elektrischen Leiter (29, 31), der den Kontaktkörper (15, 17, 47) mit einem Anschluss (36, 37) verbindet, wobei die Kontaktgruppe aus Schleifring und Kontaktkörper gegenüber optional einer oder mehrerer anderen solchen Kontaktgruppe(n) der Schleifringeinheit elektrisch isoliert ist,

g) ein Element (18, 19), das ein Umlaufen um die Rotationsachse (R) von einem aus Schleifring (14, 16, 48) und Kontaktkörper (15, 17, 47) mit dem rotierenden Element (1) bewirkt,

h) und ein Element (3), das eine Fixierung bezogen auf die Rotationsachse (R) des anderen aus Schleifring (14, 16, 48) und Kontaktkörper (15, 17, 47) an dem feststehenden Element (2) bewirkt,

i) wobei der Kontaktkörper (15, 17, 47) durch einen Kontaktring gebildet wird, der eine um die Rotationsachse (R) umlaufende, zur Rotationsachse (R) konzentrische, zumindest im wesentlichen kreisringförmige Kontaktfläche aufweist, die die Schleiffläche in jedem relativen Drehwinkel um die Rotationsachse (R) kontaktiert.

Schleifringeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktring (15, 17, 47) entweder einteilig oder mehrteilig segmentiert ausgebildet ist.

Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifring (14, 16, 48) drehfest auf einem Schleifringringträger (10, 12) gelagert und gegen den Schleifringringträger (10, 12) elektrisch isoliert ist.

Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schleifringträger (10, 12) vorgesehen ist und auf einer seiner Stirnseiten den Schleifring (14, 16, 48) trägt und um die Rotationsachse (R) umlaufend axial stützt.

Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktring (15, 17, 47) drehfest auf einem Kontaktringträger (11, 13) gelagert und gegen den Kontaktringträger (11, 13) elektrisch isoliert ist.

Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kontaktringträger (11, 13) vorgesehen ist und auf einer seiner Stirnseiten den Kontaktring (15, 17, 47) trägt und um die Rotationsachse (R) umlaufend vorzugsweise auch im Bereich der Kontaktfläche axial stützt.

Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktring (15, 17, 47) dem Schleifring (14, 16, 48) axial zugewandt eine um die Rotationsachse (R) geschlossene Ringfläche aufweist, die mit dem Schleifring (14, 16, 48) in axialer Richtung in einem Flächenkontakt ist, der sich um die Rotationsachse (R) kontinuierlich umlaufend erstreckt, und die Kontaktfläche des Kontaktrings (15, 17, 47) diese Ringfläche bildet.

Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktring (15, 17, 47) im Ganzen oder zumindest ein die Kontaktfläche bildender Teil des Kontaktrings (15, 17, 47) ein Sinterkörper ist, wobei im Sinterkörper vorzugsweise Gleitpartikel aus vorzugsweise elektrisch leitendem Material wie etwa Grahit eingelagert sind.

9. Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in der Kontaktfläche des Kontaktrings (15, 17, 47) Gleitpartikel, vorzugsweise aus einem elektrisch leitenden Material wie etwa Grahit, eingelagert sind.

10. Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass um den Schleifring (14, 16, 48) und den Kontaktring (15, 17, 47) eine Dichtungseinheit (20, 21, 24, 25), vorzugsweise ein Dichtring, angeordnet ist, die einen Sammelraum (22, 23, 26, 27) für den Abrieb des Kontaktrings (15, 17, 47) umschließt.

11. Schleifringeinheit nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinheit durch einen schleifenden Dichtring (20, 21, 24, 25) gebildet wird, der an einem aus Schleifring (14, 16, 48) und Schleifringträger (10, 12) sowie an einem aus Kontaktring (15, 17, 47) und Kontaktringträger (11, 13) anliegt.

12. Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens ein Anpresselement (43) zur Erzeugung des Anpressdruckes zwischen der Kontaktfläche und der Schleiffiäche aufweist, wobei das Anpresslement (43) vorzugsweise einen Verschleiß der Kontaktringe (15, 17, 47) ausgleicht und den Anpressdruck vorzugsweise zumindest weitgehend konstant hält.

13. Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifringeinheit eine den Anpressdruck erzeugende Wellenmutter (43) umfasst, die entweder ein zusätzliches axialelastisches und den Anpressdruck konstant haltendes Element spannt oder selbst einen axialelastischen und den Anpressdruck konstant haltenden Abschnitt aufweist.

14. Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifringträger (10, 12) aus einem elektrisch isolierenden Material besteht oder wenigstens an seiner Berührungsfläche zum Schleifring (14, 16, 48) mit einem elektrisch isolierenden Material beschichtet ist oder der Kontaktringträger (11, 13) aus einem elektrisch isolierendem Material besteht oder wenigstens an seiner Berührungsfläche zum Kontaktring (15, 17, 47) mit einem elektrisch isolierenden Material beschichtet ist.

Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein weiterer Schleifring (14, 16, 48) und wenigstens ein weiterer Kontaktring (15, 17, 47) entsprechend wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen und miteinander als weitere Kontaktgruppe zusammenwirkend angeordnet sind, die Kontaktringe jeweils an einem eigenen Kontaktringträger (11, 13) oder wenigstens zwei der Kontaktringe am gleichen Kontaktringträger (13) gemeinsam angeordnet sind und die Schleifringe jeweils an einem eigenen Schleifringträger (10, 12) oder wenigstens zwei der Schleifringe am gleichen Schleifringringträger (10) gememeinsam angeordnet sind.

Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein weiterer Schleifring (14, 16, 48) und wenigstens ein weiterer Kontaktring (15, 17, 47) entsprechend wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen und miteinander als weitere Kontaktgruppe zusammenwirkend angeordnet sind, eine (16, 17) der Kontaktgruppen zur Rotationsachse (R) einen größeren Abstand als die andere (14, 15) aufweist und die Kontaktgruppen (14, 15 und 16, 17) axial zueinander versetzt sind, wobei die Schleifringe vorzugsweise am gleichen Schleifringträger (10) und die Kontaktringe vorzugsweise am gleichen Kontaktringträger (13) angeordnet sind.

Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein weiterer Schleifring (14, 16, 48) und wenigstens ein weiterer Kontaktring (15, 17, 47) entsprechend wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen und miteinander als weitere Kontaktgruppe zusammenwirkend angeordnet sind und um jede der Kontaktgruppen jeweils eine Dichtungseinheit (20, 21, 24, 25), vorzugsweise jeweils ein Dichtring, angeordnet ist, die bei jeder der Kontaktgruppen jeweils einen Sammelraum (22, 23, 26, 27) für den Abrieb des Kontaktrings (15, 17, 47) der jeweiligen Kontaktgruppe umschließt und von dem oder den jeweils anderen Sammelraum oder Sammelräumen abkapselt. Schleifringeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche in wenigstens einer der folgenden Verwendungen:

(i) die Schleifringeinheit wird in einer Windenergieanlage zur Übertragung von Energie oder Signalen von oder zu einem Generator der Windenergieanlage verwendet;

(ii) die Schleifringeinheit wird in einem Schienenfahrzeug zur Übertragung von Energie oder Signalen zu oder von einem elektrischen Antriebsmotor, vorzugsweise einem auf einer Radachse angeordneten Achsmotor, des Schienenfahrzeugs verwendet;

(iii) die Schleifringeinheit wird in einem Flur- oder Förderzeug wie etwa einem Gabelstapler zur Übertragung von Energie oder Signalen zu oder einem elektrischen Antriebsmotor des Flur- oder Förderzeugs verwendet.

Description:
Schleifringeinheit

Die Übertragung von elektrischen Signalen und Leistungen von einer feststehenden Struktur auf eine rotierende Struktur oder umgekehrt erfolgt in der Regel über Schleifringeinheiten. Diese weisen für jeden zu übertragenden Signal- oder Leistungskanal eine eigene Kontaktgruppe auf. Die Kontaktgruppen einer Schleifringeinheit sind elektrisch gegeneinander iso liert.

Eine Kontaktgruppe besteht aus einem elektrisch leitenden Schleifring, welcher eine axiale oder radiale, rotationssymmetrische Schleiffläche aufweist, sowie aus einer Anzahl von Schleifbürsten, welche aus elektrisch leitfähigem Material, wie beispielsweise aus einem Graphitblock oder aus einer Anzahl von metallischen Drähten bestehen. Die Schleifbürsten sind derart in der Schleifringeinheit gelagert, dass sie mit einem Abschnitt auf die Schleiffläche des Schleifringes gepresst werden und so den elektrischen Kontakt herstellen. Schleifringe und Schleifbürsten sind über isolierte, elektrische Leiter mit den elektrischen Anschlüssen auf dem statischen bzw. auf dem rotierenden Teil der Schleifringeinheit verbunden.

Eine Schleifringeinheit mit mehreren radialen Kontaktgruppen ist derart aufgebaut, dass die Kontaktgruppen entlang der Rotationsachse der Schleifringeinheit nebeneinander angeordnet sind, so dass die Schleifbürsten von radial auswärts oder von radial einwärts an den Schleifflächen der Schleifringe anliegen. Die Schleifbürsten von radial kontaktierenden Schleifringeinheiten sind im allgemeinen im feststehenden Teil der Einheit angebracht, um den Einfluss von drehzahlbedingten Trägheitskräften auf die Kontaktgruppe zu verhindern.

Entsprechend der Anzahl der zu übertragenden Kanäle weist eine radial kontaktierende Schleifringeinheit deshalb eine im Verhältnis zur Summe der effektiven Stromübertragungsfläche relativ große Baulänge auf. Dieses wirkt der häufig gestellten Forderung nach kompakten Abmessungen von Anlagenbauteilen entgegen.

Eine Schleifringeinheit mit mehreren axialen Kontaktgruppen ist derart aufgebaut, dass die Kontaktgruppen konzentrisch um die Rotationsachse der Schleifringeinheit angeordnet sind, so dass die Schleifbürsten axial an den konzentrischen, kreisförmigen Schleifflächen der Schleifringe anliegen.

Entsprechend der Anzahl der zu übertragenden Kanäle weist eine axial kontaktierende Schleifringeinheit deshalb einen im Verhältnis zur Summe der effektiven Stromübertragungsfläche relativ großen Querschnitt auf. Dieses wirkt ebenfalls der Forderung nach kompakten Abmessungen entgegen.

Durch die Reibung der Schleifbürsten auf den Schleifringen entsteht Abrieb, wobei die Materialpaarung im Allgemeinen so ausgelegt ist, dass die Schleifbürsten verschleißen und ersetzt werden müssen. Je nach Drehzahl und jährlicher Betriebsdauer der Schleifringeinheit müssen die Schleifbürsten gewechselt werden. Bei Schleifringeinheiten in Windenergieanlagen beispielsweise müssen die Schleifbürsten etwa halbjährlich gewechselt werden, was einen hohen Zeitaufwand und damit hohe Kosten bedeutet.

Der elektrisch leitende Abrieb der Schleifbürsten gelangt durch die relativ offene Bauweise der bekannten Schleifringeinheiten zu den übrigen Bauteilen der Schleifringeinheit und lagert sich dort ab. Dieses kann zu Kriechstrecken und damit zu Kurzschlüssen innerhalb der Einheit führen. Aus diesem Grund muss dieser Abrieb bei der Wartung der Einheit entfernt werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Schleifringeinheit bereitzustellen, welche die beschriebenen Probleme bekannter Schleifringeinheiten bezüglich Baugröße und Verschleiß nicht aufweist oder mindestens deutlich reduziert. Dieses wird dadurch gelöst, dass eine Kontaktgruppe einer erfindungsgemäßen Schleifringeinheit aus wenigstens einem elektrisch leitenden Schleifring mit einer zumindest im wesentlichen kreisringförmigen, in die axiale Richtung weisenden Schleiffläche sowie aus wenigstens einem dazu konzentrischen, elektrisch leitenden Kontaktring mit einer zumindest im wesentlichen kreisringförmigen, in die axiale Richtung weisenden Kontaktfläche besteht, wobei die Innen- und Außendurchmesser von Schleiffläche und Kontaktfläche derart gewählt sind, dass diese Flächen aneinander anliegen.

Schleifring und Kontaktring haben im Bereich der Schleiffläche und der Kontaktfläche um die Rotationsachse umlaufend überall zumindest linienförmigen, vorzugsweise flächigen Kontakt. Auf diese Weise kann die für die elektrische Leistungs- oder Signalübertragung verfügbare Fläche, genauer gesagt elektrisch leitende Fläche, im Verhältnis zur Querschnittsfläche der Schleifringeinheit gegenüber bekannten Schleifringeinheiten vergrößert werden. Im Falle einer Leistungsübertragung kann somit die übertragbare Leistung bei kompakter Bauform erhöht werden. Die Schleiffläche des Schleifrings oder die Kontaktfläche des Kontaktrings kann in Umfangsrichtung, gegebenenfalls auch in Radialrichtung, segmentiert sein in ein oder mehrere elektrisch leitfähige(s) Flächensegment(e) und ein oder mehrere elektrisch nicht leitende(s) Flächensegment(e). Auch in segmentierter Ausführung besteht aber um die Rotationsachse umlaufend kontinuierlich Kontakt. Umlaufend durchgehende Leitfähigkeit kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn über den Kontakt von Schleif- und Kontaktfläche elektrische Energie übertragen werden soll, beispielsweise für einen Elektromotor oder von einem Generator erzeugte elektrische Energie. Der in Umfangsrichtung durchgehende kontinuierliche mechanische Kontakt trägt auch dazu bei, den Abrieb und somit den Verschleiß und den mit Abrieb einhergehenden Verschmutzungsproblemen, beispielsweise auch Funkenschlag über staubförmigen Abrieb, zu vermeiden oder zumindest deutlich zu reduzieren.

Das Wort "oder" wird vorstehend wie auch sonst stets von der Erfindung im üblichen logischen Sinne eines "inklusiv oder" verstanden, umfasst also die Bedeutung von "und" und auch die Bedeutung von "entweder ... oder", soweit sich aus dem jeweils konkreten Zusammenhang nicht ausschließlich nur eine dieser beiden Bedeutungen ergeben kann. Bezogen auf eine Segmentierung der Schleiffläche oder Kontaktfläche bedeutet dies, dass in ersten Ausführungen nur die Schleiffläche, in zweiten Ausführungen sowohl die Schleiffläche als auch die Kontaktfläche und in bevorzugten dritten Ausführungen nur die Kontaktfläche segmentiert ist. Zumindest für eine Leistungsübertragung wird es wie bereits erwähnt jedoch bevorzugt, dass sowohl die Schleiffläche als auch die Kontaktfläche in Umfangsrichtung durchgehend, ohne Unterbrechung, elektrisch leitfähig gebildet sind.

Der Kontaktring kann insbesondere als metallischer Sinterkörper gebildet sein. Im Sinterkörper können zur Verbesserung der Gleiteigenschaft Gleitpartikel eingelagert sein, beispielsweise Graphitpartikel, die im Sintergefüge gleichmäßig verteilt sind. Anstatt einer gleichmäßigen Verteilung kann oder können auch mehrere makroskopisch ausgedehnte Flächenbereiche aus dem Gleitmaterial vorhanden sein. Einer gleichmäßigen Verteilung feiner Gleitpartikel wird jedoch der Vorzug gegeben. Der metallische Bestandteil des Sinterkörpers, der grundsätzlich auch gänzlich metallisch sein kann, kann insbesondere Kupfer, eine Kupferbasislegierung oder Gleitbronze sein. Der Sinterkörper kann also aus einem entsprechenden Metallpulver oder auch einer Metallpulvermischung gepresst und gesintert sein. Gleitpartikel, falls vorhanden, werden zweckmäßigerweise bereits dem Metallpulver beigemischt.

Der Schleifring und der Kontaktring sind derart gegen andere elektrisch leitende Komponenten der erfindungsgemäßen Schleifringeinheit isoliert, dass elektrische Ströme nur zwischen dem Schleifring und dem zugehörigen Kontaktring fließen. Sie bilden damit eine abgeschlossene Kontaktgruppe aus. Die Kontaktfläche ist aus einem weicheren Material gefertigt als die Schleiffläche. Die Kontaktfläche kann einteilig sein, oder sie kann auch aus einer Anzahl von Kreisringsegmenten bestehen. Die härtere Schleiffläche ist vorzugsweise einteilig und mit glatter Oberfläche ausgebildet. Im Zuge einer Wartung werden verschlissene Kontaktringe gegen neue ausgetauscht.

Weist eine erfindungsgemäße Schleifringeinheit mehrere Kontaktgruppen auf, so können diese in Richtung der Rotationsachse der Schleifringeinheit insbesondere hintereinander, axial zueinander versetzt angeordnet und elektrisch gegeneinander isoliert sein. Der Anpressdruck zwischen den Schleifflächen und den Kontaktflächen der Kontaktgruppen wird vorzugsweise durch eine oder mehrere axial wirkende Komponenten wie beispielsweise eine oder mehrere Druckfedern aufgebracht. Vorzugsweise wirken diese Komponenten gleichzeitig auf alle Kontaktgruppen, falls die Schleifringeinheit mehrere Kontaktgruppen aufweist.

Es ist bei einer erfindungsgemäßen Schleifringeinheit auch möglich, wenigstens zwei Schleifringe auf einem gemeinsamen Schleifringträger zu lagern, wobei dieser Träger sie elektrisch voneinander isoliert. Ebensolches ist auch für die Lagerung von Kontaktringen auf entsprechenden Kontaktringträgern möglich.

Bei einer erfindungsgemäßen Schleifringeinheit ist es auch möglich, die vorangehend beschriebenen Kontaktgruppen in mehrere Untergruppen zu unterteilen. Zu diesem Zweck werden die Schleifringe der Untergruppen konzentrisch zueinander auf einem, sie elektrisch voneinander isolierenden, gemeinsamen Träger angeordnet. Ebensolches erfolgt auch bei den dazugehörigen Kontaktringen. Die derart gebildeten Untergruppen können zudem in verschiedenen, sich radial erstreckenden Ebenen entlang der Rotationsachse der Schleifringeinheit angeordnet sein. Durch eine entsprechende Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Schleifringeinheit sowie durch die Art ihrer Montage an der tragenden Anlage werden die Schleifringe oder die Kontaktringe der Kontaktgruppen in Rotation versetzt, während die jeweils anderen Kontaktpartner feststehen. Ein Abrieb der Kontaktringe bewirkt deren axiale Verkürzung. Um weiterhin den flächigen Kontakt zwischen den Schleifringen und den Kontaktringen zu erhalten, sind die Schleifringe und die Kontaktringe entlang der Rotationsachse der Schleifringeinheit vorzugsweise verschiebbar. Durch eine oder mehrere den Anpressdruck aufbringende Komponente(n) der Einheit kann oder können alle Bauteile der Kontaktgruppen zur Anlage gebracht werden, so dass der Verschleiß innerhalb der Einheit ausgeglichen wird.

Durch die Ausbildung von geeigneten Dichtungseinheiten und Sammelräumen innerhalb der Kontaktgruppen wird der elektrisch leitende Abrieb der Kontaktringe derart aufgefangen, dass keine leitenden Verbindungen zu anderen Kontaktgruppen entstehen können. Der Abrieb wird im Zuge der Wartung der Schleifringeinheit entfernt. Vorzugsweise sind die beschriebenen Sammelräume derart ausgebildet, dass das Entfernen des Abriebs zusammen mit der Erneuerung der Kontaktringe geschieht. Die Kontaktgruppe aus Schleifring und Kontaktring wird durch eine sie umgebende Dichtungseinheit vorzugsweise vom Rest der Schleifringeinheit unter Ausbildung eines Sammelraums gekapselt, so dass unvermeidbarer Abrieb zumindest weitgehend im Sammelraum zurückgehalten wird. In Ausführungen mit mehreren erfindungsgemäßen Kontaktgruppen gilt dies vorzugsweise für jede der Kontaktgruppen, die in derartigen Ausführungen somit insbesondere gegeneinander gekapselt sind, so dass bei Anordnung auf engem Raum nicht Abrieb von einer Kontaktgruppe zu einer benachbarten gelangt. Hierdurch wird auch der Gefahr von Funkenschlag über staubförmigen Abrieb entgegengewirkt.

Die Dichtungseinheit oder die mehreren Dichtungseinheiten sind vorzugsweise axial elastisch, so dass sie sich an ihren axialen Enden aufgrund ihrer Elastizität mit einem gewissen Anpressdruck an eine entsprechende Gegenfläche pressen und somit für eine ausreichende Dichtigkeit des umschlossenen Sammelraums sorgt oder sorgen. Solch eine Dichtungseinheit kann beispielsweise als ein elastischer Faltenbalg gebildet sein. Die Dichtungseinheit kann im Querschnitt gesehen insbesondere V-förmig sein oder W-förmig und sich mit einem der beiden Schenkel oder der beiden äußeren Schenkel zur einen axialen Seite an der dortigen Gegenfläche und mit dem anderen Schenkel oder dem äußeren anderen Schenkel an der axial anderen Gegenfläche abstützen. Die Dichtungseinheit wird zwischen den Gegenflächen mit einer axialen Vorspannkraft eingebaut, um die gewünschte axiale Anpressung an die jeweilige Gegenfläche zu gewährleisten.

Eine erfindungsgemäße Schleifringeinheit kann insbesondere zur Übertragung der elektrischen Leistung eines Generators einer Windenergieanlage eingesetzt werden. Eine andere bevorzugte Verwendung ist die zur Übertragung elektrischer Leistung für einen elektrischen Antriebsmotor eines Schienenfahrzeugs oder eines anderen Großfahrzeugs oder zur Übertragung der elektrischen Leistung für den Antriebsmotor eines Flur- oder Förderzeugs wie etwa eines Gabelstaplers oder einer anderen größeren Förderanlage. Anstelle oder zusätzlich zur Leistungsübertragung kann die erfindungsgemäße Schleifringeinheit auch zur Signalübertragung zu oder von dem Generator oder Elektromotor oder anderen elektrischen Aggregat verwendet werden.

Mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Schleifringeinheit werden im Folgenden anhand von Figuren erläutert.

An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln oder in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:

Fig.l einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Schleifringeinheit nach einer bevorzugten Bauart;

Fig.2 einen Ausschnitt eines Längsschnittes durch eine erfindungsgemäße

Schleifringeinheit nach einer weiteren bevorzugten Bauart;

Fig.3 einen Ausschnitt eines Längsschnittes durch eine erfindungsgemäße

Schleifringeinheit nach einer weiteren bevorzugten Bauart. Fig.l zeigt eine erfindungsgemäße Schleifringeinheit, welche aus einer Anzahl von Schleifringen (14, 16) und dazugehörigen Kontaktringen (15, 17) besteht. Die Schleifringe (14, 16) sind durch drehfest mit ihnen verbundene Schleifringträger (10, 12) elektrisch isoliert auf einer rotierenden Welle (1) gelagert. Das Drehmoment zur Mitnahme der Schleifringträger (10, 12) auf der Welle (1) wird durch Längsnuten (40) in der Welle (1) und durch in diese eingreifende Nocken (18, 19) der Schleifringträger (10, 12) übertragen.

Die Kontaktringe (15, 17) sind durch drehfest mit ihnen verbundene Kontaktringträger (11, 13) elektrisch isoliert in einem stillstehenden Gehäuse (2) gelagert. Das Drehmoment zum Festhalten der Kontaktringträger (11, 13) im Gehäuse (2) wird durch Längsnuten (3) im Gehäuse (2) und durch in diese eingreifende Stege der Kontaktringträger (11, 13) übertragen.

Das Gehäuse (2) und ein mit diesem verschraubter Stützdeckel (4) sind über Wälzlager (5, 6) drehbar auf der Welle (1) gelagert.

Die Welle (1) ist über eine Flanschverbindung mit einer rotierenden Struktur (7) der Anlage verbunden und wird von dieser in Rotation versetzt.

Das Gehäuse (2) wird über eine Drehmomentstütze (9) an einer feststehenden Struktur (8) der Anlage gehalten und wird so am Umlaufen mit der Welle (1) gehindert.

Die Schleifringe (14, 16) sind über Kabel (28, 30) mit den elektrischen Anschlüssen (38, 39) des rotierenden Teils der Schleifringeinheit verbunden. Die Kabel (28, 30) verlaufen vorzugsweise in den Längsnuten (40) der Welle (1) zum freien Ende der Schleifringeinheit. An den elektrischen Anschlüssen (38, 39) werden die Kontaktgruppen der Schleifringeinheit mit Kabeln (32, 34) verbunden, welche an elektrische Komponenten des rotierenden Teils der Anlage angeschlossen sind. Die Kabel (32, 34) sind durch eine Längsbohrung (45) der Welle (1) zu deren freiem Ende geführt. Die Kontaktringe (15, 17) sind über Kabel (29, 31) mit den elektrischen Anschlüssen (36, 37) des feststehenden Teils der Schleifringeinheit verbunden. Die Kabel (29, 31) verlaufen vorzugsweise in den Kontaktringträgern (11, 13) nach radial auswärts zur freien Umfangsfläche der Schleifringeinheit. An den elektrischen Anschlüssen (36, 37) werden die Kontaktgruppen der Schleifringeinheit mit Kabeln (33, 35) verbunden, welche an elektrische Komponenten des stehenden Teils der Anlage angeschlossen sind.

Die Kraft zum Aufpressen der Kontaktringe (15, 17) auf die Schleifringe (14, 16), welche entlang der Rotationsachse (R) der Schleifringeinheit wirkt, wird durch eine Wellenmutter (43) aufgebracht, welche auf einem Gewinde (44) der Welle (1) aufgeschraubt und durch entsprechende Vorrichtungen auf dieser gesichert ist. Die axiale Aufpresskraft wird über flächige Anlagen zwischen Wellenmutter (43), Gleitbelägen (41, 42), Kontaktringträgern (11, 13), Kontaktringen (15, 17), Schleifringen (14, 16), Schleifringträgern (10, 12) und einer Wellenschulter (46) übertragen. Die Gleitbeläge (41, 42) sind drehfest an den Kontaktringträgern (11, 13) gehalten.

Vorzugsweise weist die Wellenmutter (43) oder ein an ihr gelagertes, separates und axial mitverspanntes Element eine axiale Elastizität auf, über welche die axiale Aufpresskraft trotz des Verschleißens der Kontaktringe (15, 17) aufrechterhalten wird.

Zwischen sich axial gegenüberliegenden Abschnitten von Schleifringträger (10, 12) und Kontaktringträger (11, 13) jeder Kontaktgruppe sind nach radial auswärts und nach radial einwärts umlaufende Dichtringe (20, 21, 24, 25) angebracht. Durch ihre Ausgestaltung bilden diese zusammen mit den Schleifringträgern (10, 12), den Schleifringen (14, 16), den Kontaktringen (15, 17) und den Kontaktringträgern (11, 13) abgeschlossene Sammelräume (22, 23, 26, 27) aus, in denen der beim Betrieb der Schleifringeinheit entstehende Abrieb der Kontaktringe (15, 17) aufgefangen wird. Die Dichtringe (20, 21, 24, 25) weisen durch ihre Ausgestaltung und durch ihre Materialeigenschaften eine axiale Elastizität auf, so dass sie sich axial zusammenpressen lassen, wenn die Kontaktringe (15, 17) verschleißen.

Fig.2 zeigt drei Kontaktgruppen einer erfindungsgemäßen Schleifringeinheit, welche aus dem Ausführungsbeispiel nach Fig.1 fortentwickelt ist. Die Schleifringträger (10, 12) tragen auf beiden Stirnseiten Schleifringe (14, 16, 48), welche über Kabel (28, 30, 50) und die elektrischen Anschlüsse mit den elektrischen Komponenten des rotierenden Anlagenteils verbunden sind. Die Schleifringe (14, 16, 48) sind durch die Schleifringträger (10, 12) elektrisch gegeneinander isoliert. Die Kontaktringträger (11, 13) tragen auf beiden Stirnseiten Kontaktringe (15, 17, 47), welche über Kabel (29, 31, 49) und die elektrischen Anschlüsse (36, 37) mit den elektrischen Komponenten des feststehenden Anlagenteils verbunden sind. Die Kontaktringe (15, 17, 47) sind durch die Kontaktringträger (11, 13) elektrisch gegeneinander isoliert.

Durch diese Ausgestaltung von Schleifringträgern (10, 12) und Kontaktringträgern (11, 13) kann die Baulänge der Schleifringeinheit bei gleicher Anzahl von Kontaktgruppen gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig.1 reduziert werden. Die grundsätzliche Funktion und die übrige Ausführung sind sinngemäß entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig.l, weshalb an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen wird.

Fig.3 zeigt zwei Kontaktgruppen einer erfindungsgemäßen Schleifringeinheit, welche aus dem Ausführungsbeispiel nach Fig.l fortentwickelt ist.

Die Schleifringträger (10, 12) tragen auf einer Stirnseite zwei Schleifringe (14, 16), welche über Kabel (28, 30) und die elektrischen Anschlüsse mit den elektrischen Komponenten des rotierenden Anlagenteils verbunden sind. Die Schleifringe (14, 16) sind durch die Schleifringträger (10, 12) elektrisch gegeneinander isoliert.

Die Kontaktringträger (11, 13) tragen auf einer Stirnseite zwei Kontaktringe (15, 17), welche über Kabel (29, 31) und die elektrischen Anschlüsse (36, 37) mit den elektrischen Komponenten des feststehenden Anlagenteils verbunden sind. Die Kontaktringe (15, 17) sind durch die Kontaktringträger (11, 13) elektrisch gegeneinander isoliert.

Durch diese Ausgestaltung von Schleifringträgern (10, 12) und Kontaktringträgern (11, 13) kann die Baulänge der Schleifringeinheit bei gleicher Anzahl von Kontaktgruppen gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig.1 reduziert werden.

Die grundsätzliche Funktion und die übrige Ausführung sind sinngemäß entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. l, weshalb an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen wird. Die Kombination der Merkmale des Ausführungsbeispiels nach Fig.3 mit denen des Ausführungsbeispiels nach Fig.2 ergibt bei gleicher Anzahl von Kontaktgruppen eine deutliche Reduzierung der Baulänge der Schleifringeinheit gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig.l .

Bezugszeichen:

1 Welle

2 Gehäuse

3 Längsnut

4 Stützdeckel

5 Wälzlager

6 Wälzlager

7 rotierende Struktur

8 feststehende Struktur

9 Drehmomentstütze

10 S chleifringträger

11 Kontaktringträger

12 S chleifringträger

13 Kontaktringträger

14 Schleifring

15 Kontaktring

16 Schleifring

17 Kontaktring

18 Nocke

19 Nocke

20 Dichtring

21 Dichtring

22 Sammelraum

23 Sammelraum

24 Dichtring

25 Dichtring

26 Sammelraum Sammelraum

-35 Kabel

-39 elektrischer Anschluss

Längsnut

Gleitbelag

Gleitbelag

Wellenmutter

Gewinde

Längsbohrung

Wellenschulter

Kontaktring

Schleifring

Kabel

Kabel

Rotationsachse