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Title:
SMALL GLASS CUTTER WHEEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/101455
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a small glass cutter wheel having normal dimensions, especially for a cutting head of a glass cutting machine. Said glass cutter is preferably made of sintered hard metal, e.g. tungsten carbide, and has an annular shape with a central bore, lateral surfaces arranged on the outside and close to the bore, and a circular-shaped cutting edge surrounding the periphery with cutting flanks which are wedge-shaped and extend to a cutting edge, preferably comprising cutting grooves by means of abrasion. At least the cutting flanks of the cutter are polished in order to obtain groove widths of less than 1 µm on average and a nanostructured hard material is disposed on the cutting edge. The invention also relates to a method for the production of a glass cutting wheel.

Inventors:
HOETGER BERNHARD (DE)
KLIMEK KLAUS STEFAN (DE)
VOLLBRACHT MANFRED (DE)
RUESCHOFF GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/005296
Publication Date:
November 25, 2004
Filing Date:
May 17, 2004
Export Citation:
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Assignee:
HEGLA FAHRZEUG UND MASCHB GMBH (DE)
HOETGER BERNHARD (DE)
KLIMEK KLAUS STEFAN (DE)
VOLLBRACHT MANFRED (DE)
RUESCHOFF GERHARD (DE)
International Classes:
C03B33/10; C23C28/04; C23C30/00; (IPC1-7): C03B33/10; C23C14/06; C23C16/30; C23C28/04
Foreign References:
DE10222347A12002-10-24
US20020086147A12002-07-04
US20020051852A12002-05-02
GB1366640A1974-09-11
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1998, no. 08 30 June 1998 (1998-06-30)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 0051, no. 44 (C - 071) 11 September 1981 (1981-09-11)
"Fine and ultrafine hardmetals carve niche", METAL POWDER REPORT, MPR PUBLISHING SERVICES, SHREWSBURY, GB, vol. 52, no. 4, April 1997 (1997-04-01), pages 16,18 - 22, XP004287437, ISSN: 0026-0657
Attorney, Agent or Firm:
Solf, Alexander (München, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Glasschneiderädchen üblicher Größenabmessungen, insbesondere für einen Schneidkopf einer Glasschneidemaschine, vorzugsweise bestehend aus gesintertem Hartmetall, z. B. aus Wolframcarbid, aufweisend eine ringförmige Raumform mit einer zentralen Bohrung, sowie Seitenflächen außerhalb neben der Bohrung und eine kreisförmig am Umfang umlaufende Schneide mit keilförmig in einer Schneidenkante auslaufenden, vorzugsweise bereits Schleifrillen durch Schleifen aufweisenden Schneidenflanken, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Schneidenflanken der Schneide auf Rillenbreiten im Mittel unter 1 um poliert sind und auf den polierten Schneidenflanken sowie der Schneidenkante eine nanostrukturierte Hartwerkstoffbeschichtung aufgebracht ist.
2. Glasschneiderädchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Polierrillenbreiten im Mittel unter 0, 5 um vorzugsweise unter 0,3 um, insbesondere zwischen 0,3 um und 0, 1 um.
3. Glasschneiderädchen nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidenflanken und die Schneidenkante entgratet sind.
4. Glasschneiderädchen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillenkanten abgerundet oder abgeschrägt sind.
5. Glasschneiderädchen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung nach einem PVDoder PACDVVerfahren aufgebracht ist.
6. Glasschneiderädchen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtdicke der Beschichtung 1 um bis 4 um, insbesondere 1 um bis 3 um beträgt.
7. Glasschneiderädchen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung mindestens einen Hartwerkstoff eines Übergangsmetalls der IV. oder V. Gruppe des periodischen Systems aufweist.
8. Glasschneiderädchen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung mindestens ein Nitrid, und/oder Borid und/oder Carbid aufweist.
9. Glasschneiderädchen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung insbesondere als PACVDBeschichtung ein Schichtsystem MN und/oder MBN und/oder MB2 aufweist, wobei M bevorzugt die Metalle Ti, Zr, Hf, Nb, Ta sind.
10. Glasschneiderädchen nach Anspruch 8 und/oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung, insbesondere als PACVDBeschichtung eine Einzelschichtbeschichtung, insbesondere eine MB2Schicht ist.
11. Glasschneiderädchen nach Anspruch 8 und/oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung, insbesondere als PACVDBeschichtung, ein Mehrschichtsystem, insbesondere eine Mehrschicht TiNTiCN TiC oder TiNTiCNTiN oder TiNTiBNTiB2 ist.
12. Glasschneiderädchen nach Anspruch 8 und/oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung, insbesondere als PACVDBeschichtung, eine Gradientenbeschichtung, insbesondere eine Gradientenbeschichtüng MNMBNMB2 ist, wobei M bevorzugt die Metalle Ti, Zr, Hf, MB, Ta sind.
13. Glasschneiderädchen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Gradientenbeschichtung besteht aus einer schneidenflankenseitigen TiNZone, einer mittleren TiBN Zone und einer außenseitigen TiB, insbesondere TiB2Zone.
14. Glasschneiderädchen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die TiNZone 180 nm bis 220 nm, vorzugsweise 190 nm bis 200 nm, die TiBNZone 45 nm bis 55 nm, vorzugsweise 48 nm bis 52 nm und die TiB2Zone 1 um3 um, vorzugsweise 1,5 um2, 5 um Dicke aufweisen.
15. Glasschneiderädchen nach einem oder mehreren der Ansprüche 5,6, 7,8, 9 und/oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die PVDBeschichtung als Einzelschichtsystem die Beschichtung TiN oder TiBN oder TiB2 oder TiAlN oder CrN aufweist.
16. Verfahren zur Herstellung eines Glasschneiderädchens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen der Schneide eines gesinterten geschliffenen Hartmetallglasschneiderädchens zumindest im Bereich der Schneide auf Rillenbreiten im Mittel von unter 5 um Breite, insbesondere unter 3 um Breite, vorzugsweise zu einer Breite zwischen 3 um und 1,5 um z. B. durch Polieren reduziert wird und anschließend mit einem PVDoder PACVD Verfahren mit einem Hartwerkstoff beschichtet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Reduzieren unter Anwendung von Druck durchgeführt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Reduzieren unter Belastungen auf das Schneiderädchen. zwischen 10 kg. und 30 kg, insbesondere zwischen 15 kg und 25 kg durchgeführt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 und/oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Reduzieren in einer Glasschneidemaschine durch Glasschneiden mit dem Glasschneiderädchen durchgeführt wird, wobei vorzugsweise in an sich bekannter Weise Schneidöl verwendet wird.
20. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass bis zu 4 um, insbesondere bis zu 3 um, Dicke beschichtet wird.
21. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass Nitride und/oder Boride und/oder Carbide der Metalle Ti, Zr, Hf, Nb, Ta aufgebracht werden.
22. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass Einzelschichten aufgebracht werden.
23. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass Mehrfachschichtsysteme aufgebracht werden.
24. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass Gradientenschichten aufgebracht werden.
25. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass als Precursor verwendet werden : MetallPrecursor : MC14 (M = Ti, Zr, Hf), MC15 (M = Ta, Nb) BorPrecursor : BC13, B2H6, B3N3H6, BF3 TitanPrecursor : Ti (NR2) 4, (R = CH3, C2H5).
26. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das PACVDVerfahren bei Temperaturen zwischen 450°C und 700°C, insbesondere zwischen 500°C bis 680°C durchgeführt wird.
27. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass das PACVDVerfahren als DCVerfahren durchgeführt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass das PACVDVerfahren als gepulstes Verfahren durchgeführt wird.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass das PACVDVerfahren als unipolares Verfahren durchgeführt wird.
30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass das das PACVDVerfahren als bipolares Verfahren durchgeführt wird.
31. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das PVDVerfahren bei Temperaturen zwischen 180°C bis 300°C, insbesondere zwischen 200°C und 220°C durchgeführt wird.
32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass das PVDVerfahren als SputterVerfahren durchgeführt wird.
Description:
Glasschneiderädchen Die Erfindung betrifft ein Glasschneiderädchen aus gesintertem Hartmetall, insbesondere zur Verwendung in einem Schneidkopf einer Glasschneidemaschine. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Herstellung des Glasschneiderädchens.

Glasschneiderädchen aus gesintertem Hartmetall, z. B. aus Wolframcarbid, sind ringförmig und weisen eine zentrale Bohrung sowie Seitenflächen außerhalb neben der Bohrung und eine umlaufende Schneide mit sich von den Seitenflächen keilförmig zu einer Schneidenkante hin erstreckenden Schneidenflächen beziehungsweise Schneidenflanken auf. Die Dicke der Schneiderädcheni der Durchmesser der Bohrung und der Keilwinkel der Schneide sind auf die jeweilige Verwendung des Schneiderädchens abgestimmt.

Wesentlich für hohe Schneidqualität ist die Konzentrizität zwischen dem Innen-und Außendurchmesser des Ringes des Glasschneiderädchens. Dies wird z. B. durch Feinstschleifen der Bohrung erreicht. Zudem kann Rauheit der Oberfläche des Schneiderädchens die Schneidqualität beeinträchtigen ; deshalb werden qualitativ hochwertige Schneiderädchen an den Seitenflächen und gegebenenfalls auch an den Schneidenflächen geschliffen, wobei der Grad der Rauhtiefe auf die zu erwartende Beanspruchung abgestellt wird. Bei einem derartigen Schleifen wird in der Regel eine Rauhtiefe von 1,0 um erreicht. Der Feinstschliff der Bohrung kann dagegen Rauhtiefen unter 1,0 um erhalten.

Trotz der bereits hohen Härte des Werkstoffs des Schneiderädchens führt deren Beanspruchung beim Scheiden von Glas, insbesondere im Schneidenbereich, zu relativ schnellem Verschleiß, woraus eine drastische Minderung der Schneidqualität resultiert. Das Glasschneiderädchen muss frühzeitig ausgetauscht werden, will man unnötigen Glasbruch oder unbrauchbare Brechkanten des Glases vermeiden. Der Austausch verursacht Stillstand der Glasschneidemaschine und nicht unerhebliche Umrüstzeiten.

Ein besonderer Nachteil der bekannten Glasschneiderädchen ist werkstoffbedingt. Trotz der Härte des Werkstoffs kann ein Schneiderädchen bestimmter Raumform, z. B. bezüglich Ringdicke, Schneidenwinkel, Schliff-bzw. Polierrauhigkeit generell nicht universell zum Schneiden vieler unterschiedlicher Glassorten oder Glasdicken eingesetzt werden. Es müssen vielmehr sehr viele unterschiedliche Schneiderädchentypen mit z. B. unterschiedlichen Raumformen, Durchmessern und Dicken vorgehalten werden, die jeweils für die Verwendung für bestimmte Glassorten, wie Floatglas, Verbundssicherheitsglas, beschichtetes Glas oder dergleichen, raumformmäßig konzipiert sind. Das Auswechseln von Schneiderädchen beim Wechsel der Glassorte verursacht den gleichen Aufwand wie das Auswechseln aufgrund des Verschleißes.

Aufgabe der Erfindung ist, ein Glasschneiderädchen zu schaffen, das bei vorgegebener identischer Raumform universeller bezüglich unterschiedlicher Glassorten verwendbar ist sowie erheblich höhere Standzeiten gewährleistet bzw. erheblich geringeren Verschleiß beim Schneiden erfährt und zudem eine deutlich bessere Brechkantenqualität erzeugt.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und des Anspruchs 16 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den von diesen Ansprüchen abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.

Die Erfindung sieht vor, dass das Glasschneiderädchen zumindest auf der Schneidenoberfläche mit sogenannten nanostrukturierten Hartwerkstoffen mittels Dünnschichtverfahren beschichtet ist. Hierunter versteht man Werkstoffe, deren charakteristische Strukturen in der Größenordnung von einigen Nanometern, im allgemeinen bei 1 nm bis 10 nm liegen. Verwendbar für die Zwecke der Erfindung sind das Verfahren physikalischer Dampfabscheidung (PVD-"Physical Vapour Deposition") und das plasmagestützte CVD-Verfahren (PACVD-Plasma Assisted Chemical Vapour Deposition"), die bei relativ niedrigen Temperaturen durchgeführt werden.

Die Beschichtungstechnik für Metallwerkzeuge mittels PVD-und PACVD-Verfahren ist bekannt.

Beispielsweise wird über diese Verfahren, insbesondere über <BR> <BR> das PACVD-Verfahren in K. -T. Rei, A. Gebauer, J. Wöhle, Vakuum in der Praxis Nr. 4 (1994), S. 259-265 berichtet, wobei Einzelschicht-und Mehrschichtverfahren erwähnt werden.

In der WO 00/56946A1 werden Einzelschicht-, Einzelschicht- mehrkomponenten-und Gradientenschichtbeschich-tungen von Metallwerkzeugen beschrieben. U. a. wird eine Ti-B-N- Gradientenschichtbeschichtung mit einer substratseitigen TiN- Beschichtung angegeben, wobei die Ti-Konzentration nach außen hin abnimmt und die B-Konzentration und gegebenenfalls auch die N-Konzentration zunimmt.

Aus der DE-OS 1959690 ist bekannt, die Oberfläche von zu beschichtenden Hartmetallteilen für die spanende und spanlose Formgebung durch Schleifen, Bürsten oder Scheuern von der Sinterhaut zu befreien.

Glasschneiderädchen sind bekanntlich Werkzeuge mit geringen Abmessungen, z. B. mit Durchmessern von 3-12 mm und Dicken von 1-4 mm. Im Rahmen der Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung hat sich herausgestellt, dass eine Dünnschichtbeschichtung sowohl ungeschliffener als auch in üblicher Weise geschliffener bzw. polierter auf dem Markt befindlicher Glasschneiderädchen die Schneidqualität drastische verschlechtert, zu unbrauchbaren Brechkanten und zu erheblich höherem Glasbruch führt. Diese Tatsache ist wohl auch der Grund dafür, dass, obwohl die Dünnschichtbeschichtungsverfahren seit langem z. b. zumindest seit 1971 (DE-OS 1959690) bekannt sind, dünnschichtbeschichtete Glasschneiderädchen nicht auf dem Markt sind.

Die vorliegende Erfindung hat nun einen verblüffend einfachen Weg gefunden, dünnschichtbeschichtete Glasschneiderädchen herzustellen, die eine sprunghafte Qualitätssteigerung beinhalten, indem sie universeller einsetzbar sind und sehr viel bessere Brechkantenqualitäten erzeugen, wobei zudem der Verschleiß der Glasschneiderädchen erheblich vermindert ist.

Die Erfindung hat herausgefunden, dass es nicht auf die Rauhtiefe von Schleif-oder Polierrillen, sondern auf die Breite der Rillen ankommt und dass die Dünnschichtbeschichtung nur dann wirksam ist, wenn Sie auf eine polierte oder feinstgeschliffene Schneide, die aus der Schneidenkante und Schneidenflanken gebildet wird, aufgebracht wird. Dabei konnte in überraschender Weise gefunden werden, dass ein brauchbares positives Ergebnis erst dann erzielt werden kann, wenn die Rillenbreite der Schleifrillen bzw. der Polierrillen im Mittelwert auf unter 1,0 um reduziert wird. Vorzugsweise wird die Rillenbreite im Mittel unter 0,5 um und insbesondere zwischen 0,3 um und 0,1 um reduziert. Derartige Rillenbreiten führen mit einer PVD-oder PACVD-Dünnstrukturbeschichtung zu den gewünschten Eigenschaften. Unbeschichtete Glasschneiderädchen gleicher Rillenbreiten führen dagegen nicht zu bemerkenswerten Schnittqualitätsverbesserungen.

Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird die Erzeugung der polierten Schneide mit den erfindungsgemäß geringeren Rillenbreiten vor dem Beschichten dadurch erzeugt, dass mit dem unbeschichteten Schneiderädchen Glas, insbesondere in einer Glasschneidemaschine geschnitten wird, bis die Oberfläche der Schneide bezüglich der Rillenbreiten optimal vorbehandelt ist. Wie lange und mit welcher Glassorte sowie mit welcher Druckbelastung und welcher Fahrgeschwindigkeit dieses vorläufige Glasschneiden bzw.

Einlaufen durchzuführen ist, ist auf einfache Weise empirisch zu ermitteln.

Bei dieser Art des Polierens unter relativ hohem Druck in einer Glasschneidemaschine werden offenbar die Rillenkanten etwas abgerundet und entgratet und zudem über die Oberfläche überstehende Grate und Erhebungen abgeplattet bis eingeebnet.

Eine solche Oberfläche ist besonders gut präpariert für den Auftrag einer dünnen Hartwerkstoffschicht'mit den erfindungsgemäß ausgewählten Verfahren.

Zweckmäßigerweise liegen die auf das Glasschneiderädchen ausgeübten Belastungskräfte beim vorläufigen Einlaufen zwischen 10 kg und 30 kg, vorzugsweise zwischen 15 kg und 25 kg.

Sofern das Polieren zum Vorbereiten der Schneidenflanken für den Dünnschichtauftrag nicht durch Glasschneiden erfolgt, ist es vorteilhaft, Polierverfahren anzuwenden, die mit gleichhohen Drucken bzw. Belastungen betrieben werden können.

Der Fachmann kennt Verfahren und Vorrichtungen zur Ermittlung des Mittelwerts der Rauhtiefe von Rillen. Gebräuchlich sind mechanische und optische Tastverfahren sowie Bildauswerteverfahren mikroskopischer Aufnahmen, z. B. die Auswertung von rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen (REM- Aufnahmen).

Am einfachsten gelingt die Feststellung ausreichend geringer Rillenbreiten für die Zwecke der Erfindung mittels optischer Vergleichsverfahren mit Breitennormalien vorbestimmter Oberflächen von Schneiden von Glasschneiderädchen, die nach empirischen Ermittlungen optimierte Eigenschaften gewährleisten.

Bild 1 zeigt eine polierte Schneide eines auf dem Markt befindlichen unbeschichteten Glasschneiderädchens und Bild 2 die Schneide eines erfindungsgemäß durch Einlaufen vorbehandelten unbeschichteten Glasschneiderädchens. Die Bilder 1 und 2 stellen REM-Aufnahmen mit 3000facher Vergrößerung dar. Bild 1 lässt deutlich mehr und breitere, im Bild diagonal verlaufende Rillen, und dunkle Fehlstellen im Vergleich zum Bild 2 erkennen.

Im Bild 2 wird mit Pfeilen 1, 2 und 3 auf Rillen jeweils gleicher Breite gezeigt, die zur Auswertung der Rillenbreite und Ermitteln eines Mittelwerts der Rillenbreiten verwendbar sind.

Die Verwendung der unbeschichteten Rädchen gemäß den Bildern 1 und 2 führt zu vergleichbaren Schnittqualitäten, obwohl das Rädchen nach Bild 2 deutlich geringere Rauhheiten aufweist.

Erst die Beschichtung mit einem Hartmetallwerkstoff, aufgebracht nach einem PVD-oder PACVD-Verfahren erbringt die Lösung der aufgezeigten Probleme.

Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird mittels PACVD- Verfahren zumindest auf die Schneide des Glasschneiderädchens ein Schichtsystem einer Hartstoffschicht eines Übergangsmetalls, insbesondere der IV. -und V. -Gruppe des Periodensystems aufgebracht. Vorzugsweise werden Beschichtungen einer Dicke von 1 um-4 um, insbesondere von 1, 5 um bis 3 um erzeugt. Dabei sind bevorzugte Schichtsysteme Nitride, Boride und Carbide dieser Metalle, z. B. MN ; MBN ; oder MB2-Schichtsysteme, wobei M bevorzugt die Metalle Ti, Zr, Hf, Nb, Ta sind.

Die Beschichtung kann eine Einzelschichtbeschichtung mit nur einem Schichtsystem, z. B. MB2 oder ein Mehrschichtsystem, z. B. TiN-TiCN-TiC ; TiN-TiCN-TiN ; TiN-TiBN-TiB2 sein.

Eine besonders effektive nach dem PACVD-Verfahren aufgebrachte Beschichtung ist eine Gradientenbeschichtung, insbesondere der Zusammensetzung MN-MBN-MB2 der genannten Übergangsmetalle, wobei besonders bevorzugt eine Gradientenbeschichtung gewählt wird, die eine schneidenflächenseitige TiN-Zone aufweist, die ohne deutliche Grenzfläche in eine TiBN-Zone und diese wiederum ohne deutliche Grenzfläche in eine im Wesentlichen aus der stabilen Phase TiB2 bestehende Zone übergeht. Dabei beträgt die TiN-Zone z. B. 180 nm-220 nm, vorzugsweise 180 nm bis 200 nm, die Zwischenzone TiBN 45 nm bis 55 nm, vorzugsweise 48 nm bis 52 nm, und die außenliegende TiB-Zone 1 um bis 3 um, insbesondere 1, 5 um bis 2,5 um.

Für die Durchführung des Verfahrens werden als Precursor bzw.

Spendermedien vorzugsweise verwendet : Metall-Precursor : MC14 (M = Ti, Zr, Hf), MC15, (M = Ta, Nb) Bor-Precursor : BC13, B2H6, B3N3H6, BF3 Titan-Precursor : Ti (NR2) 4, (R = CH3, C2H Das PACVD-Verfahren wird zur Beschichtung der Schneiden der Glasschneiderädchen zweckmäßigerweise bei Temperaturen zwischen 450°C und 700°C, insbesondere zwischen 500°C und 680°C durchgeführt. Bevorzugt wird das sogenannte DC- Verfahren, d. h. das mit Gleichspannung bzw. mit Gleichstromplasma betriebene PACVD-Verfahren verwendet, das zweckmäßigerweise mit gepulstem Gleichstromplasma, z. B. unipolar, vorzugsweise aber bipolar durchgeführt wird.

Bei Verwendung des PVD-Verfahrens werden insbesondere die Einzelschichtsysteme, z. B. in einer Dicke von 1 um bis 31im, z. B. aus TiN ; TiBN ; TiB2 ; TiAlN oder CrN aufgebracht. Dabei werden bevorzugt auch Gradientenbeschichtungen erzeugt und zweckmäßigerweise die gleichen Precursor verwendet wie beim PACVD-Verfahren. Desgleichen ist zweckmäßig, Mehrschichtsysteme aufzubringen, die vorzugsweise die gleichen Schichtfolgen aufweisen wie sie für'das PACVD-Verfahren als zweckmäßig im Rahmen der Beschreibung des PACVD-Verfahrens angegeben sind.

Als PVD-Verfahren wird vorzugsweise das Sputter-Verfahren verwendet, das vorzugsweise zwischen 180°C und 300 °C, insbesondere zwischen 200°C und 220°C durchgeführt wird.

Figur 1 zeigt ein Beispiel einer Zusammensetzung einer bevorzugten Gradientenschicht, wobei auf der Ordinate die Atomprozentzahl und auf der Abszisse die Schichttiefe in nm aufgeführt sind. Man erkennt, dass bei 0 nm Tiefe bzw. an der Beschichtungsaußenoberfläche lediglich Titan und Bor vorhanden sind, was das Vorhandensein im Wesentlichen der Phase TiB2 bedeutet, deren Anteil nach einer etwa 50 nm dicken Zone deutlich abnimmt. Im Bereich einer Zone zwischen 50 nm und 120 nm Tiefe ist der Stickstoff vorhanden, was auf die wesentliche Anwesenheit der Phase TiBN hinweist. Schließlich befindet sich im Oberflächenbereich der Schneide lediglich noch eine sehr dünne TiN-Zone. Die TiN-Zone gewährleistet eine überraschend hohe Haftfestigkeit auf der polierten Hartmetall- Oberfläche des Glasschneiderädchens im Vergleich zu anderen verwendbaren Hartwerkstoffen, weshalb insbesondere Schichtsysteme im Rahmen der Erfindung verwendet werden, die schneiderädchenseitig TiN aufweisen, wobei besonders fest das Gradientenzonensystem mit der schneiderädchenseitigen TiN-Zone auf der Schneide haftet und die Gradientenschicht mit der äußeren Titan-Borid-Zone besonders geringen Verschleiß, hohe Schnittqualität und relativ vielseitige Verwendbarkeit des Schneiderädchens bezüglich unterschiedlicher Glassorten und Glasdicken gewährleistet.