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Title:
SOCKET CONTACT ELEMENT FOR AN ELECTRICALLY CONDUCTIVE CONNECTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/079219
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a socket contact element for establishing an electrically conductive connection, having a crimp section for establishing an electrically conductive connection with a line and having a contact box for establishing a releasable electrically conductive connection with a contact box plug, wherein the socket contact element is of one-part design and has a plurality of integrally implemented functions which are based on geometric configurations. The invention further relates to an arcuate semi-finished product for producing a socket contact element, and also to the production method by shaping.

Inventors:
DULLIN CLAUS (DE)
KÄPPLINGER UWE (DE)
KEIM MANUEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/078361
Publication Date:
April 23, 2020
Filing Date:
October 18, 2019
Export Citation:
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Assignee:
AMPHENOL TUCHEL ELECTRONICS GMBH (DE)
International Classes:
H01R13/11; H01R4/18; H01R13/187; H01R13/428; H01R43/16
Foreign References:
DE102015209119A12016-11-24
DE102005033696A12006-03-23
Attorney, Agent or Firm:
STAEGER & SPERLING PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Buchsenkontaktelement (100) zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung

aufweisend einen Crimpabschnitt (50) zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung mit einer Leitung und einen Kontaktkasten (70) zur Herstellung einer lösbaren elektrisch leitenden Verbindung mit einem Kontaktkastenstecker, dadurch gekennzeichnet, dass das Buchsenkontaktelement (100) einteilig aufgebaut ist und eine Mehrzahl integral implementierte und auf geometrischen Ausgestaltungen basierende Funktionen aufweist.

2. Buchsenkontaktelement (100) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Buchsenkontaktelement (100) durch einen Handhabungsabschnitt (10) ergänzt ist.

3. Buchsenkontaktelement (100) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Buchsenkontaktelement (100) einen Isolationsabschnitt (30) aufweist.

4. Buchsenkontaktelement (100) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolationsabschnitt (30) derart relativ zu dem Crimpabschnitt (50) angeordnet ist, dass eine weitgehend gerade Anordnung der Seele einer aufzunehmenden Leitung unterstützt ist.

5. Buchsenkontaktelement (100) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktkasten (70) eine viereckige oder rechteckige kastenartige Grundstruktur aufweist, sodass der Kontaktkasten (70) in eine korrespondierende Aufnahmebohrung eines Kontaktträgers oder Multikontaktblockes einschiebbar ist.

6. Buchsenkontaktelement (100) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktkasten (70) wenigstens eine Orientierungslippe (71) aufweist, die sich über die kastenartige Struktur des Kontaktkastens (70) hinaus erstreckt.

7. Buchsenkontaktelement (100) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktkasten (70) wenigstens in einer Seitenfläche durch mindestens eine

Verschlusslasche (72) ergänzt ist.

8. Buchsenkontaktelement (100) gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Verschlusslasche (72) durch eine mit wenigstens einer Seitenwandung des Kontaktkastens (70) korrespondierenden Verschlussnase (72a) und/oder konturierten Verschlussnase (72b) ergänzt ist, sodass die strukturelle Integrität des Kontaktkastens (70) unterstützt ist.

9. Buchsenkontaktelement (100) gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die

Verschlussnasenkonturierung (72b) entgegen der Einschubrichtung des Kontaktkastens EK ausgebildet ist und in eine korrespondierende Ausnehmung innerhalb des Kontaktkastens (70) eingreift.

10. Buchsenkontaktelement (100) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktkasten (70) wenigstens einen Rasthaken (73) aufweist, der eine Arretierung in der Aufnahmebohrung eines Kontaktträgers oder Multikontaktblockes unterstützt.

1 1. Buchsenkontaktelement (100) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktkasten (70) wenigstens bereichsweise einen Innenraum umschließt, sodass ein Aufnahmeraum (70a) für einen Kontaktkastenstecker und/oder eine Kontaktzone (70b) gebildet ist.

12. Buchsenkontaktelement (100) gemäß einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Rasthaken (73) und/oder die wenigstens eine Federlippe (74) und/oder der Anschlag (76) einstückig mit jeweils einer Verschlusslasche (72) ausgebildet ist.

13. Bogenförmiges Halbzeug (100‘) zur Herstellung eines Buchsenkontaktelementes (100) gemäß einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das

Halbzeugmaterial elektrisch leitend und umformbar ist, sodass durch Abkanten und/oder Falten und/oder räumliche Umformung ein Buchsenkontaktelement (100) herstellbar ist.

14. Bogenförmiges Halbzeug (100‘) zur Herstellung eines Buchsenkontaktelementes (100) gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Berandung und Kontur des Halbzeugs (100‘) die geometrische Gestalt des Buchsenkontaktelementes (100) nach der Umformung unterstützt.

15. Verfahren zur Herstellung eines Buchsenkontaktelementes (100) gemäß einem der

Ansprüche 1 bis 12, aus einem Halbzeug (100‘) gemäß einem der Ansprüche 13 bis 14, durch räumliche Umformung und/oder Faltung und/oder Abkantung.

Description:
Beschreibung

Buchsenkontaktelement für eine elektrisch leitende Verbindung

Die Erfindung betrifft ein Buchsenkontaktelement zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung aufweisend einen Crimpabschnitt zur Herstellung einer elektrisch leitenden

Verbindung mit einer Leitung und einen Kontaktkasten zur Herstellung einer lösbaren elektrisch leitenden Verbindung mit einem Kontaktkastenstecker. Weiterhin betrifft die Erfindung ein bogenförmiges Halbzeug zur Herstellung eines Buchsenkontaktelementes sowie das

Herstellungsverfahren durch Umformung.

Elektrische Kontaktelemente, Kontaktanordnungen, steck- und lösbare

Kabelverbindungselemente sowie dazu geeignete Herstellungsverfahren sind im bekannten Stand der Technik verfügbar. Buchsen- oder Kontaktelemente können als Crimpkontakte ausgebildet sein. In der Verbindungstechnik für elektrische Kontaktierungsaufgaben sind Crimpkontakte als Elemente mit Laschen gestaltet, deren Laschenenden um den elektrischen Leiter herumgebogen und gleichzeitig mit ihm verpresst werden. Diese verfügbare

Verbindungstechnik wird als Vercrimpen bezeichnet. Die dazu erforderlichen Umform- und Verpressvorgänge werden häufig einem dafür vorbereiteten Halbzeug eingeprägt, das als unvercrimptem oder vorvercrimptem Ausgangsmaterial vorliegt und das spätere Kontaktelement bildet. Um die Vercrimpung zu realisieren wird das Halbzeug häufig auf dem Amboss eines Crimpwerkzeuges abgelegt. Anschließend wird der elektrische Leiter bzw. ein abisolierter Abschnitt des elektrischen Leiters auf dem Kontaktelement platziert. Dann wird die wenigstens eine Crimplasche um den abisolierten Abschnitt herumgebogen und mit diesem verpresst, um einen mechanisch stabilen sowie elektrisch leitfähigen Kontakt zwischen dem Kontaktelement und dem elektrischen Leiter herzustellen.

An Crimpverbindungen werden je nach Einsatzbereich unterschiedliche, teils kumulative Anforderungen gestellt - Beispiele: Mechanische Festigkeit, Dauerfestigkeit, widerstandsarme Übertragung elektrischer Energie, Korrosionsresistenz, Gas-und Flüssigkeitsdichtheit.

Neben den Crimpkontakten mit ihrer funktionalen Aufgabe Zuleitungen, Kabel oder

vergleichbare - meist stromführende - Leitungen an Kontaktelementen anzuschlagen sind an Kontaktierungsbauteile eine Vielzahl weiterer Anforderungen gestellt. Aus diesem Grund gibt es zusätzlich zu den Crimpverbindungsbereichen weitere körperartige Bestandteile innerhalb der Kontaktierungsbauteile, die integrativ oder separat verwirklicht werden. Beispiele dafür sind Klemm- und Führungselemente, Buchsen, Anschlussstücke usw. Bekannte Verfahren zur Herstellung von Kontaktierungsbauteilen sind insbesondere Stanz- und Umformprozesse. Zunächst wird durch einen Stanz- oder auch allgemeiner durch einen

Separationsschritt ein Flach aus einem Bogenmaterial getrennt. Das Flach ist dabei in geeigneter Weise mit Konturen versehen, die eine Formgebung hin zu dem

Kontaktierungselement und seinen definierten Funktionen unterstützt. Das auf diese Weise bereitgestellte Flachhalbzeug wird anschließend in einem oder mehreren Umformschritten weitergebildet. Mögliche Umformvorgänge können durch Falten, Abkanten, Pressen, Tiefziehen oder dergleichen realisiert werden.

Andere Herstellungsmöglichkeiten für Kontaktierungselemente können durch Sintervorgänge, additive Fertigungsverfahren oder durch spanende beziehungsweise spanabhebende

Bearbeitungen erfolgen.

Die Kombination der Verfahren Stanzung und Umformung eines bogenförmigen

Ausgangsmaterials ist zwar ein wirtschaftlicher und zuverlässiger Weg Kontaktierungsbauteile in großen Stückzahlen bereitzustellen, begrenzt jedoch durch die eingeschränkte geometrische Formgebung die Integration verschiedener Funktionen in einteilige Kontaktierungsbauteile und insbesondere Buchsenkontaktelemente.

Um diesen Nachteil zu mildern werden die integral implementierten Funktionen begrenzt oder reduziert, um die Komplexität des Bauteils zu verringern und/oder die Kontaktierungsbauteile mehrteilig ausgeführt. In Betracht kommen auch additive Fertigungsverfahren wie

beispielsweise der 3D-Druck oder die Stereolithografie, diese sind jedoch für Massenfertigung nur eingeschränkt geeignet, wirtschaftlich nachteilig und hinsichtlich verarbeitbarer Werkstoffe begrenzt.

Es ist Aufgabe der Erfindung die vorgenannten Nachteile wenigstens teilweise zu reduzieren und ein einteiliges Buchsenkontaktelement mit einer Mehrzahl integrativer Funktionen bereitzustellen. Zur Lösung schlägt die Erfindung ein Buchsenkontaktelement zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung mit Crimpabschnitt zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung mit einer Leitung und einen Kontaktkasten zur Herstellung einer lösbaren elektrisch leitenden Verbindung mit einem Kontaktkastenstecker vor, wobei das Buchsenkontaktelement einteilig aufgebaut ist und eine Mehrzahl integral implementierte und auf geometrischen

Ausgestaltungen basierende Funktionen aufweist. Weiterhin schlägt die Erfindung ein bogenförmiges Halbzeug zur Herstellung eines Buchsenkontaktelementes sowie das

Herstellungsverfahren durch Umformung vor.

Die Erfindung erkennt, dass die geometrische Komplexität des Flachmaterials als Halbzeug für einteilige Buchsenkontaktelemente und/oder die geeignete Umformabfolge geeignet sind die integrale Funktionenanzahl zu erhöhen. Die Erfindung berücksichtigt im Einzelfall auch elastische Werkstoffeigenschaften und die sich ergebenden bei der Umformung sowie

Stanzprozessergebnisse hinsichtlich Gratbildung und schräge Stanzkanten in

Flachdickenrichtung.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist es, die geometrische Kontur des Halbzeugs als Ergebnis des Stanzprozess sowohl hinsichtlich der erzielbaren Maßgenauigkeiten als auch der - vorzugsweise metallischen und/oder zumindest elektrisch leitenden - Werkstoffeigenschaften im Hinblick auf Verformbarkeit, Elastizität und Festigkeit anzupassen.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in

Verbindung mit den Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1a, 1b die erste und zweite perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes;

Fig. 2a, 2b die dritte und vierte perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes;

Fig. 3a, 3b die fünfte und sechste perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführung des Buchsenkontaktelementes; Fig. 4a, 4b jeweils eine perspektivische Ansicht des Kontaktkastens einer beispielhaften Ausführung des Buchsenkontaktelementes;

Fig. 5a, 5b eine erste Seitenansicht und eine erste Draufsicht der beispielhaften Ausführung des Buchsenkontaktelementes;

Fig. 6a, 6b eine zweite Seitenansicht und eine zweite Draufsicht der beispielhaften

Ausführung des Buchsenkontaktelementes;

Fig. 7a, 7b eine erste und eine zweite stirnseitige Ansicht der beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes;

Fig. 8a, 8b jeweils eine Schnittdarstellung des Kontaktkastens einer beispielhaften

Ausführung des Buchsenkontaktelementes;

Fig. 9a, 9b die erste perspektivische Schnittdarstellung einer beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes insgesamt und dessen Kontaktkasten;

Fig. 10a die zweite perspektivische Schnittdarstellung einer beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes insgesamt und dessen Kontaktkasten;

Fig. 10b die zweite perspektivische Schnittdarstellung einer beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes umfassen die Einzelheit des Kontaktkastens;

Fig. 11a die Schnittdarstellung A-A des Kontaktkastens des Buchsenkontaktelementes in

Höhe der Verschlusslasche mit Anschlag;

Fig. 11b die Schnittdarstellung B-B des Kontaktkastens des Buchsenkontaktelementes in

Höhe des Rasthakenkopfes des Rasthakens;

Fig. 12a die Schnittdarstellung C-C des Kontaktkastens des Buchsenkontaktelementes in

Höhe der Auflagenase der Verschlusslasche mit Rasthaken; Fig. 12b die Schnittdarstellung D-D des Kontaktkastens des Buchsenkontaktelementes in Höhe der Verschlusslasche und Kontaktzone;

Fig. 13 die Schnittdarstellung E-E des Kontaktkastens des Buchsenkontaktelementes in

Höhe der Verschlusslasche mit Federlippe;

Fig. 14 die Draufsicht auf ein erstes Beispiel des bogenförmigen, einstückigen

Flachmaterials als Halbzeug nach einem Stanzprozess vor der Umformung durch Abkanten, Falten;

Fig. 15 die Draufsicht auf ein zweites Beispiel des bogenförmigen, einstückigen

Flachmaterials als Halbzeug.

Figur 1a und Figur 1b bilden eine erste und zweite perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführung des Buchsenkontaktelementes 100 ab. Das vorzugsweise einteilige Element erstreckt sich in Richtung einer Längsachse L, die in Bereichen einer symmetrischen Ausbildung gleich der Symmetrie- oder Mittenachse M ist. Die Erfindung sieht vor, dass integrale

Funktionen durch und gegebenenfalls innerhalb von Bereichen realisiert sind. In Figur 1 ist das Buchsenkontaktelement 100 mit einer Mehrzahl von Bereichen 10, 20, 30, 40, 50, 60, 70 gezeigt, deren Aneinanderreihung in einer Längserstreckung realisiert ist.

Figur 2a und Figur 2b bilden eine dritte und vierte sowie Figur 3a und 3b eine fünfte und sechste dreidimensionale Ansicht einer beispielhaften Ausführung des Buchsenkontaktelementes 100 ab.

Figur 4a und Figur 4b illustrieren jeweils eine perspektivische Ansicht des Kontaktkastens 70 einer beispielhaften Ausführung des Buchsenkontaktelementes 100. Der Kontaktkasten 70 weist im gezeigten Beispiel eine Mehrzahl von integral implementierten Funktionen auf. Vorgesehen sind insbesondere Führungs- und Federelemente sowohl außenseitig als auch innenseitig. Außenseitig der Vierkantgeometrie des Kontaktkastens 70 ist eine Orientierungslippe 71 vorgesehen, die in Einschubrichtung des Buchsenkontaktelementes 100 in beispielsweise einen Kontaktträger oder Multikontaktblock eine Einfädelschräge, Einschubfase 71 a aufweist. Die Orientierungslippe 71 wirkt mit einer korrespondierend gestalteten Aufnahmebohrung eines Kontaktträgers oder Multikontaktblockes geometrisch derart zusammen, dass die Montage in nur einer orientierungsrichtigen Lage erzwingt. Ergänzt sein kann die Orientierungslippe 71 durch eine Nase 71 b an der Längsstirnseite und entgegen der Einschubrichtung EK des Kontaktkastens 70. Die Nase 71 b kann beispielsweise funktionell mit einem Federelement des Kontaktträgers oder Multikontaktblockes Zusammenwirken oder als Hintergriff genutzt sein. Weiterhin kann eine Bohrung 71c zur Aufnahme einer Verschlussnase 72a der

Verschlusslasche 72 vorgesehen sein.

Zur Bildung der Vierkantgeometrie des Kontaktkastens 70 ist weiterhin wenigstens eine

Verschlusslasche 72 vorgesehen, welche durch einen Umformvorgang, der auch Falten oder Abkanten genannt wird, um eine Faltlinie parallel zur Längsachse L in seine Position gebracht wird. Durch eine Verschlussnase 72a oder eine konturierte Verschlussnase 72b kann ein Hintergriff in eine korrespondierende Ausnehmung der Seitenwandung des Kontaktkastens 70 beziehungsweise Bohrung 71c der Orientierungslippe die definierte Positionsfixierung der Verschlusslasche 72 unterstützen. Die konturierte Verschlussnase 72b ist vorzugsweise mit ihrem konturierten Teil entgegen der Einschubrichtung EK des Kontaktkastens 70 ausgebildet, um keine Kanten in Einschubrichtung zu bilden, die Ursache für Einschubprobleme des Kontaktkastens 70 in Kontaktträger oder Multikontaktblöcke sein können.

Eine Verschlusslasche 72 kann je nach Lage und Anzahl der integrierten Funktionen durch eine Auflagenase 72c ergänzt sein, die geometrisch vergleichbar der Verschlussnase 72a ausgebildet sein kann und durch ihre Ausbildung eine Anlageschulter auf einer

Seitenwandungsstirnseite des Kontaktkastens 70 darstellt und darauf zu liegen kommt. Auf diese Weise wird die Festigkeit und strukturelle Integrität der Gesamtkonstruktion gesteigert und eine einfache Bewegungsbegrenzung bei dem Umformprozess bereitgestellt. Ein als Federelement ausgebildeter Rasthaken 73 mit seinem Rasthakenende ausgerichtet entgegen der Einschubrichtung EK des Kontaktkastens 70 dient zur Lagefixierung des

Kontaktkastens 70 in Längsrichtung nach dem Einschieben in den Kontaktträger oder

Multikontaktblock. Der Rasthakenkopf 73a kann wie gezeigt radial auskragende Flügel aufweisen, die mit einer Ausnehmung im Kontaktträger oder Multikontaktblock korrespondieren oder eine Werkzeugangriffsfläche bereitstellen, um das Zurückbiegen des Rasthakens 73 und damit die Demontage des Kontaktkastens 70 aus dem Kontaktträger oder Multikontaktblock zu unterstützen. Alternativ kann der Rasthaken 73 endseitig stumpf auslaufen, wenn eine

Demontierbarkeit nicht unterstützt werden soll. Zur gezielten Beeinflussung der

Federeigenschaft und Feder- bzw. Rückstellkraft kann die Rasthakenzunge zum Rasthakenkopf hin verjüngend ausgebildet sein.

Figur 5a bildet eine erste Seitenansicht der beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes 100 ab.

Figur 5b zeigt die erste Draufsicht der beispielhaften Ausführung des Buchsenkontaktelementes 100 analog zur Figur 5a. Vorzugsweise endseitig ist ein Handhabungsabschnitt 10 vorgesehen, der durch einen Abschnitt des Flachmaterials gebildet ist und einen Mittenbereich mit Bohrung 11 angrenzend der Längsachse L sowie wenigstens ein Flächenstück 12 in radialer

Erstreckungsrichtung aufweist. In radialer Endrichtung des Handhabungsabschnittes 10 kann optional eine Ausklinkung 13 vorgesehen sein, beispielsweise zur Verwirklichung eines

Federelementes oder als Umgriff für ein benachbartes Flach im Montageszustand.

Figur 6a bildet eine zweite Seitenansicht der beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes 100 ab. Während der Kontaktkasten 70 und der Crimpabschnitt 50 fluchtend in Längsrichtung zur Mittenachse L, M angeordnet sind können der Isolationsabschnitt 30 und der Handhabungsabschnitt 10 einen dazu achsparallelen Versatz aufweisen. Realisiert wir dieser Versatz durch die Auslenkung des zweiten Verbindungsabschnittes 40 und/oder des dritten Verbindungsabschnittes 60. Dieser Versatz ist insbesondere hinsichtlich der

Leitungsführung im Crimpabschnitt 50 und dem Isolationsabschnitt 30 vorteilhaft, da ein Abknicken der Leitungsseele vermieden wird. Dies wird dadurch erreicht, dass der Versatz dem Betrag nach der Wandstärke des Isolationsmaterials umgebend die Leitungsseele der Leitung gewählt ist. Der Isolationsabschnitt 30 integriert eine mechanische Entlastungsfunktion für den Crimpabschnitt in das Buchsenkontaktelement 100 dadurch, dass die auf eine angeschlagenen Leitung (nicht dargestellt) wirkenden mechanischen Belastungen - insbesondere Zug - durch den Isolationsabschnitt 30 aufgenommen und somit nicht auf den Crimpabschnitt 50 wirken können. Der Isolationsabschnitt kann daher auch Zugentlastungsabschnitt genannt werden.

Figur 6b zeigt die zweite Draufsicht der beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes 100 analog zur Figur 6a. Während die isolierte Leitung im

Aufnahmeraum 31 des Isolationsabschnittes 30 anordbar ist wird die Leitungsseele (abisolierte Leitung) im Aufnahmeraum 51 des Crimpabschnittes 50 zu liegen kommen. Im Ergebnis wird erreicht, dass die mit dem Buchsenkontaktelement 100 zu vercrimpende Leitung (nicht dargestellt) sowohl fluchtend zur Längsachse L, M als auch weitgehend knickreduziert festlegbar ist.

Figur 7a zeigt die erste stirnseitige Ansicht der beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes 100 endseitig des Kontaktkastens 70 mit seinem Aufnahmeraum 70a für einen Kontaktkastenstecker. Der Vierkantraum kann wie gezeigt quadratische Form aufweisen, auch möglich sind ungleich lange Seitenkanten.

Figur 7b zeigt die zweite stirnseitige Ansicht der beispielhaften Ausführung des

Buchsenkontaktelementes 100 endseitig des Handhabungsabschnittes 10.

Figur 8a und Figur 8b umfassen jeweils eine Schnittdarstellung des Kontaktkastens 70 einer beispielhaften Ausführung des Buchsenkontaktelementes 100. Der Innenraum des

Kontaktkastens 70 ausgebildet als Aufnahmeraum 70a für einen Kontaktkastenstecker offenbart weitere, integral implementierte Funktionen der Erfindung.

Figur 8a zeigt die Schnittdarstellung des Kontaktkastens 70 mit seiner von der

Orientierungslippe 71 abgewandten Seite. Innerhalb des Kontaktkastens 70 ist der

Aufnahmeraum 70a für einen einschiebbaren Kontaktkastenstecker ausgebildet, der wenigstens in einer Kontaktzone 70b mit dem Kontaktkasten 70 physisch und insbesondere elektrisch kontaktierbar ist. Während die Seitenwände des Kontaktkastens 70 funktional für den in

Einschubrichtung ES einzubringenden Kontaktkastenstecker (nicht dargestellt) die lineare Seitenführung bewerkstelligen, wird die Kontaktzone 70b durch eine Federlippe 74 und einen Kontaktbogen 75 gebildet beziehungsweise räumlich begrenzt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Kontaktzone 70b im Zustand des eingeschobenen Kontaktkastensteckers symmetrisch beziehungsweise achsensymmetrisch zur Mittenachse L, M ausgeführt.

Die lichte Weite der Kontaktzone 70b ist ohne eingeschobenen Kontaktkastenstecker relativ zu diesem untermaßig, sodass durch den Einschub des Kontaktkastensteckers eine Auslenkung der Federlippe 74 entgegen ihrer Federkraft erfolgt und eine für den Kontaktkastenstecker erforderliche lichte Weite freigegeben wird. Die Rückstellkraft der Federlippe 74 presst den Kontaktkastenstecker an deren Kontaktfläche 74a an die Kontaktfläche 75a des Kontaktbogens 75.

Die Kontaktflächen 74a, 75a sind bereichsweise als Zylindermantelflächen ausgebildet, sodass folgende funktionale Eigenschaften unterstützt sind:

Die Kontaktflächen 74a, 75a bilden gegenüber einem flächigen Kontaktkastenstecker eine jeweils linienförmige Kontaktfläche, die iinienförmigen Kontaktflächen sind dem Betrag nach vergleichsweise klein, sodass eine erhöhte Flächenpressung erreichbar ist, die erhöhte Flächenpressung resultiert in einem zuverlässigen Kontaktverhalten der Kontaktpartner zueinander, die Ausbildung der Kontaktflächen 74a, 75a als Zylindermantelabschnitte unterstützt ein erleichtertes Einfädeln und Einschieben des Kontaktkastensteckers in den

Aufnahmeraum 70a und reduziert die lineare Losbrechkraft bei einer Dekontaktierung durch Ausschieben des Kontaktkastensteckers entgegen der Richtung ES. Figur 8b zeigt die Schnittdarstellung des Kontaktkastens 70 mit seiner der Orientierungslippe 71 zugewandten Seite. Um die Einschubtiefe des Kontaktkastensteckers in den Aufnahmeraum 70a des Kontaktkastens 70 mechanisch zu begrenzen sieht die Erfindung einen Anschlag 76 in Einschubrichtung ES stirn- und endseitig des Kontaktkastens 70 vor. Der Anschlag kann als Bördel oder Nase ausgebildet sein, sodass eine physisches Stoppelement für den

Kontaktkastenstecker gebildet ist.

Figur 9a umfasst die erste perspektivische Schnittdarstellung -einer beispielhaften Ausführung des Buchsenkontaktelementes 100. Die vertikal in Höhe der Längs- beziehungsweise

Mittenachse L, M angeordnete Schnittebene zeigt weitere vorzugsweise einteilig-integral implementierte Funktionen beziehungsweise geometrische Ausgestaltungen.

Figur 9b illustriert den Kontaktkasten 70 in der perspektivischen Schnittdarstellung als Einzelheit aus Figur 9a. In der Ausführungsform sind integrale Funktionen in den Verschlusslaschen 72 realisiert. Die in Einschubrichtung des Kontaktkastensteckers ES angeordnete erste

Verschlusslasche 72 ist einstückig ergänzt um die Federlippe 74 mit ihrer Kontaktfläche 74a im Bereich des zylinderabschnittsförmigen Endenbereiches. Die Breite der Federlippe 74 und deren Kontaktfläche 74a ist dabei dem Betrag nach unterhalb der lichten Breite des

Aufnahmeraumes 70a für den Kontaktkastenstecker (nicht dargestellt) gewählt. Gleiches gilt für die Breite des Kontaktbogens 75 mit seiner Kontaktfläche 75a.

Die in Einschubrichtung des Kontaktkastensteckers ES angeordnete zweite Verschlusslasche 72 ist einstückig und in Richtung ES ergänzt um den Rasthaken 73 mit seinem Rasthakenkopf 73a.

Die in Einschubrichtung des Kontaktkastensteckers ES angeordnete dritte Verschlusslasche 72 ist einstückig und in Richtung ES ergänzt um den Anschlag 76.

Figur 10a umfasst die zweite perspektivische Schnittdarstellung einer beispielhaften Ausführung des Buchsenkontaktelementes 100 und Figur 10b den Kontaktkasten 70 in der perspektivischen Schnittdarstellung als Einzelheit aus Figur 10a. Figur 11a zeigt die Schnittdarstellung A-A des Kontaktkastens des Buchsenkontaktelementes 100 in Höhe der Verschlussnase 72a der Verschlusslasche 72 mit Anschlag 76. Die

Verschlussnase 72a greift in die Bohrung 71 c der Orientierungslippe 71 ein und fungiert praktisch als Widerlager zu der Abkantung, Biegescharnier 72d, sodass eine gesteigerte Strukturstabilität unterstützt ist.

Figur 1 1 b umfasst die Schnittdarstellung B-B des Kontaktkastens 70 des

Buchsenkontaktelementes 100 in Höhe des Rasthakenkopfes 73a des Rasthakens 73.

Figur 12a zeigt die Schnittdarstellung C-C des Kontaktkastens 70 des

Buchsenkontaktelementes 100 in Höhe der Auflagenase 72c der Verschlusslasche 72 mit Rasthaken 73. Wiederum nutzt die Erfindung die stabilitätssteigernde Wirkung des durch die Auflagenase 72c gebildeten Widerlagers hinsichtlich der Abkantung, Biegescharnier 72d.

Innerhalb des Aufnahmeraumes für den Kontaktkastenstecker 70a erstrecken sich in dieser Schnitthöhe die Federlippe 74 und der Kontaktbogen 75.

Figur 12b bildet die Schnittdarstellung D-D des Kontaktkastens 70 des

Buchsenkontaktelementes 100 in Höhe der Verschlusslasche 72 mit Kontaktzone 70b ab. Die Kontaktzone 70b befindet sich im Bereich der kleinsten lichten Weite gebildet durch die

Kontaktflächen 74a, 75a von Federlippe 74 und Kontaktbogen 75. Dargestellt ist hier die jeweils ballige Kontur der Kontaktflächen 74a, 75a. Diese geometrisch verursachte Funktionsintegration resultiert in einer verkleinerten Kontaktfläche zum Kontaktkastenstecker (nicht dargestellt), sodass eine gesteigerte Flächenpressung bei ansonsten gleicher Federkraft der Federlippe 74 erfolgt.

Figur 13 zeigt die Schnittdarstellung E-E des Kontaktkastens 70 des Buchsenkontaktelementes 100 in Höhe der Verschlusslasche 72 mit Federlippe 74. Gezeigt ist eine linksseitige Abkantung 72d dieser Verschlusslasche 72, die damit entgegengesetzt der Abkantung 72d der

Verschlusslasche 72 mit Rasthaken 73 aus Figur 12a und 12b liegt. Die Erfindung erkennt, dass die Anordnung entgegengesetzter Abkantungen 72d geeignet ist, die einstückige Herstellung durch Umformen aus einem Halbzeugflach zu unterstützen. Figur 14 zeigt die Draufsicht auf ein erstes Beispiel des bogenförmigen, ein-stückigen

Flachmaterials 100‘ als Halbzeug nach einem Stanzprozess vor der Umformung durch

Abkanten, Falten. Das konturierte Flach 100' dient nach dessen Vorkonfektionierung als Ausgangsmaterial für das Einbringen der Crimpkontur im Crimpabschnitt 50 und Ausbildung des Kontaktbogens 75 in der späteren Kontaktzone 70b. Dazu werden üblicherweise

Massivumformungsmaßnahmen durchgeführt.

Die Verformungsprozesse zur Ausbildung des Buchsenkontaktelementes 100 können grob in drei Zonen des Halbzeugflach 100 1 gegliedert werden:

Den Mittenbereich MB zwischen und den beiden daran angrenzenden Außenbereichen.

Der Mittenbereich MB wird im Handhabungsbereich 10 und im Bereich des Kontaktkastens 70 nicht oder nur marginal verformt, sodass eine im Wesentlichen flächige Struktur erhalten ist. In den anderen Bereichen erfolgt eine sphärische beziehungsweise räumliche Verformung in unterschiedlicher Ausprägung, beispielsweise zylinderabschnittsartig.

Die jeweiligen Außenbereiche können Gegenstand von Abkantungsmaßnahmen, Faltprozessen oder Freiverformungen sein. Insbesondere im Bereich des Kontaktkastens 70 können

Abkantungs- und Faltreihenfolgen vorgesehen sein um die lagerichtigen Positionen des Rasthakens 73 außerhalb des späteren Aufnahmeraums 70a für den Kontaktkastenstecker und der Federlippe 74 innerhalb des späteren Aufnahmeraums 70a für den Kontaktkastenstecker herzustellen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel bedeutet dies konkret, dass durch einen ersten Falt- oder Abkantungsprozess zunächst die Verschlusslasche 72 mit Federlippe 74 in ihre Endposition umgeformt wird, gefolgt von dem Umformprozess für die Verschlusslasche 72 mit Rasthaken 73. Die Verschlusslasche 72 mit Anschlag 76 unterliegt keinem

Reihenfolgezwang und kann zu einem beliebigen Zeitpunkt aus der Halbzeug-Bogenebene in die Endlage zu Bildung des Kontaktkastens 70 des Buchsenkontaktelementes 100 umgeformt werden. Figur 15 illustriert die Draufsicht auf ein zweites Beispiel des bogenförmigen, einstückigen Flachmaterials 100‘. Während die geometrischen Ausbildungen des Kontaktkastens 70 vergleichbar zu der Situation abgebildet durch Figur 14 sind hat zeigt die Figur 15 ein Flach mit einer geänderten Geometrie im ersten Verbindungsabschnitt 20, Isolationsabschnitt 30, zweiten Verbindungsabschnitt 40, Crimpabschnitt 50 und dritten Verbindungsabschnitt 60.

Bezugszeichenliste

10 Handhabungsabschnitt

11 Bohrung, Öse

12 Flächenstück in radialer Erstreckungsrichtung

13 Ausklinkung

20 erster Verbindungsabschnitt

30 Isolationsabschnitt

31 Aufnahmeraum für Leitung

40 zweiter Verbindungsabschnitt

50 Crimpabschnitt

51 Aufnahmeraum für abisolierte Leitung, Seele

60 dritter Verbindungsabschnitt

70 Kontaktkasten

70a Aufnahmeraum für Kontaktkastenstecker 70b Kontaktzone

71 Orientierungslippe

71a Einfädelschräge, Einschubfase

71b Nase

71c Bohrung

72 Verschlusslasche

72a Verschlussnase

72b konturierte Verschlussnase

72c Auflagenase

72d Abkantung, Biegescharnier

73 Rasthaken

73a Rasthakenkopf

74 Federlippe

74a Kontaktfläche 75 Kontaktbogen

75a Kontaktfläche

76 Anschlag

100 Buchsenkontaktelement

100‘ Halbzeug, Flach

EK Einschubrichtung des Kontaktkastens

ES Einschubrichtung des Kontaktkastensteckers

L Längsachse

M Mittenachse

MB Mittenbereich