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Patent Searching and Data


Title:
SODIUM-CONTAINING METHANOIC ACID SOLUTIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/055990
Kind Code:
A1
Abstract:
A formulation comprising methanoic acid, the anion of methanoic acid, sodium and water, characterized in that the formulation comprises from 65 to 85 percent by weight of methanoic acid and the anion of methanoic acid, from 6.5 to 9.5 percent by weight of sodium and from 10 to 25 percent by weight of water, wherein the sums of the constituents mentioned add up to 100 percent by weight and the formulation, at a pH of greater than or equal to 2 and a melting point below -150°C, is noncorrosive. Also claimed are animal feeds and ensiling agents comprising the formulation.

Inventors:
SCHNEIDER DANIEL (DE)
HAUK ALEXANDER (DE)
RAULS MATTHIAS (DE)
ROSER ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/062172
Publication Date:
May 15, 2008
Filing Date:
November 09, 2007
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
SCHNEIDER DANIEL (DE)
HAUK ALEXANDER (DE)
RAULS MATTHIAS (DE)
ROSER ULRICH (DE)
International Classes:
A23K1/16; A23K3/00; C07C53/02; C07C53/06
Domestic Patent References:
WO1999000023A11999-01-07
WO2006117187A12006-11-09
Foreign References:
US4220661A1980-09-02
DE19739319A11999-03-11
Attorney, Agent or Firm:
BASF SE (67056 Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Zubereitung enthaltend Methansäure, das Anion der Methansäure, Natrium und Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung von 65 bis 85 Gewichtsprozent Methansäure und das Anion der Methansäure, von 6,5 bis 9,5 Gewichtsprozent Natrium und von 10 bis 25 Gewichtsprozent Wasser enthält, wobei die Summen der genannten Bestandteile sich zu 100 Gewichtsprozent addieren und die Zubereitung bei einem pH-Wert von größer oder gleich 2 und einer Schmelz- temperatur unterhalb von -15°C nicht ätzend ist.

2. Zubereitung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung von 68 bis 78 Gewichtsprozent Methansäure und das Anion der Methansäure enthält.

3. Zubereitung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung von 6,5 bis 7,5 Gewichtsprozent Natrium und von 15 bis 25 Gewichtsprozent Wasser enthält.

4. Zubereitung gemäß einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass ein pH-Wert von 2 bis 2,6 vorliegt.

5. Zubereitung gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelztemperatur bei kleiner -17°C liegt.

6. Verwendung der Zubereitungen gemäß Anspruch 1-5 als Konservierungs- und/oder Ansäuerungsmittel für landwirtschaftliche Nutzpflanzen und Tierfuttermittel.

7. Verwendung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitungen zur Herstellung von Siliermitteln verwendet werden.

8. Verwendung der Zubereitung gemäß Anspruch 1-5 bei Temperaturen unterhalb von -10 0 C.

9. Verwendung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitungen zur Konservierung von Mischfutter verwendet werden.

10. Verwendung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zur Verbesserung der Verdaulichkeit von Futter bei Ferkeln eingesetzt wird.

1 1. Tierfuttermittel, enthaltend konventionelle Inhaltstoffe in einer Menge und Abmi- schung typisch für die Spezies und das Alter des zu fütternden Tieres, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Tierfuttermittel eine Zubereitung gemäß einem der Ansprüche 1-5 enthält.

12. Siliermittel, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Zubereitung gemäß einem der Ansprüche 1-5 enthält.

13. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um Silier- mittel gemäß Anspruch 12 handelt.

Description:

Natriumhaltige Methansäurelösungen Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft Zubereitungen enthaltend Methansäure, das Anion der Methansäure, Natrium und Wasser mit einer Schmelztemperatur unterhalb von - 15°C und einem pH-Wert größer oder gleich 2. Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der genannten Zubereitungen als Konservierungs- und Ansäuerungsmittel für landwirtschaftliche Nutzpflanzen und Tierfuttermittel. Weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind den Ansprüchen, der Beschreibung und den Beispielen zu entnehmen.

Ameisensäure ist eine in der Natur vorkommende Säure, welche aufgrund ihres pH- Wert-senkenden Effektes eine mikrozide Wirkung besitzt. Sie eignet sich besonders dann zur Konservierung, wenn Produkte mit niedrigen pH-Werten erwünscht sind. Ameisensäure kann als Silierhilfsmittel bei der Bereitung von Silagen (Silierung) ver- wendet werden. Die Silierung ist eine natürliche Konservierungsmethode, bei der mit einer nur geringen Verminderung des Futterwertes der Futterpflanzen haltbares Futter erzeugt wird. Zu diesem Vorgang tragen natürlich vorkommende Milchsäurebakterien bei. Sobald der Sauerstoff durch aerobe Bakterien verbraucht ist, beginnen die Milchsäurebakterien den Pflanzenzucker zu Milchsäure zu vergären, was zu einer Absen- kung des pH-Wertes führt. Die Verwendung von Ameisensäure schafft saure Startbedingungen, welche es nur den säuretoleranten Milchsäurebakterien gestattet sich zu entwickeln und andere mikrobielle Aktivität generell hemmt.

Besonders bei schwer silierbaren Futtermitteln wie nassen und eiweißreichen Futterpflanzen hat sich die Ameisensäure bewährt. Die rasche Absenkung des pH-Wertes hemmt das Wachstum von z.B. Buttersäure-produzierenden Bakterien und fördert die Entwicklung erwünschter milchsäurebildender Bakterien, welche das zur Lagerung erforderliche niedrige pH Milieu erzeugen. Ameisensäure kann auch zur Behandlung von Futter geeignet für junge Monogastrier (z.B. Ferkel) verwendet werden. Durch eine derartige Behandlung wird erreicht, dass ein unphysiologisch hoher pH-Wert-Anstieg im Magen dieser Jungtiere, z.B. durch übermässige Futteraufnahme („überfressen), vermieden wird und gleichzeitig der pH-Wert im Futter abgesenkt wird, was eine futterhygienische Maßnahme darstellt. Diese Behandlung führt durch die verbesserte Verdauung zu verbesserten Zuwachsleistungen der jungen Tiere und zu weniger Durchfallerkrankungen. Ameisensäure ist aufgrund seines Säurecharakters als ätzende Substanz eingestuft und wirkt auch korrosiv gegenüber Metallen. Aus diesem Grund sind in der Vergangenheit die verwendeten Ameisensäurelösungen durch Zugabe von Basen so abgepuffert worden, dass, unter Beibehaltung der oben genannten positiven Merkmale, die ätzenden und korrosiven Eigenschaften reduziert wurden. Die Kategorisierung einer Substanz als hautreizend oder ätzend erfolgt auf Basis des Anhang VI (allgemeine Anforderungen an die Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe und Zubereitungen) der EWG Richtlinie 92/69 (vom 31. Juli 1992 zur siebzehnten änderung der

Richtlinie 67/548/EWG) und der in den Anhängen dieser Richtlinie beschriebenen Methoden. Demnach ist eine Zubereitung als ätzend zu betrachten, wenn deren pH unterhalb von 2 liegt. Allerdings sind Zubereitungen mit einem pH-Wert von größer oder gleich 2 nicht automatisch als nicht ätzend anzusehen. Liegt der pH-Wert einer Zube- reitung bei 2 oder oberhalb von 2, aber dennoch deutlich im sauren Bereich, so sind daher weitere Prüfungen notwendig, damit diese Zubereitungen als nicht ätzend auf der Haut eingestuft werden können. Eine erste Einschätzung darüber, ob eine Zubereitung als ätzend oder reizend einzustufen ist, kann gemäß der bei Young et al veröffentlichten Methode erfolgen (J. R. Young, MJ. How, A.P. Walker und W.M.H. Worth (1988) "Classification as corrosive or irritant to skin of preparations containing acidic or alkaline substances without testing on animals" Toxic. In Vitro 2(1 ): 19-26.). Eine exakte Bestimmung der reizenden oder ätzenden Eigenschaften einer Zubereitung kann nur mittels einem Experiment gemäß der OCED Richtlinie 404 "Akute Toxizität Hautreizung" (Kaninchentest) erfolgen.

So beschreibt die EP 1 21 1 954 B1 Konservierungsmittel und Ansäuerungsmittel enthaltend Ammoniumtetraformate (65% Formiat und 6% Ammonium) und Natrium oder Kalium die auf der Haut reizend sind, mit einem pH-Wert zwischen 2,7 und 3,5.

Der EP 0 998 205 ist zu entnehmen, dass Ameisenäurelösungen mit einem Verhältnis von Ameisensäure zu Ammoniumionen größer als 4, berechnet auf Basis der chemischen äquivalente, einen reduzierten Korrosionseffekt aufweisen.

Das über viele Jahre zur Abpufferung von Ameisensäure verwendete Ammoniak hat sich aber als ungeeignet erwiesen, da sich bei der Lagerung einer derartigen Mischung Formamid bildet, welches ab einer Konzentration von oberhalb 0,5 Gewichtsprozent als giftig, da teratogen, zu kennzeichnen ist. Gerade im Bereich der Silage- und Futtermittel ist es nicht nur aus futterschutzrechtlichen Gründen, sondern auch zum Schut- z des Bauern deshalb angezeigt, eine formamidfreie Zubreitung einzusetzen. Ein wei- terer Nachteil der herkömmlichen ameisensäurehaltigen Lösungen bzw. Siliermittel ist die Tatsache, dass diese Substanzen eine für die Verwendung bei Temperaturen deutlich unter 0 0 C ungeeignete Schmelztemperatur aufweisen und somit bei Aussentem- peraturen weit unter null Grad, wie Sie in nördlichen Regionen im Winter vorkommen, in gefrorenem Zustand vorliegen. Es kann somit bei der Abfüllung und Lagerung zu Problemen kommen (z.B. das Bersten von Kaninstern durch gefrierende Lösungen). Im Stand der Technik ist keine Zubereitung bekannt, welche nicht wenigstens eine der oben genannten Nachteile aufweist.

Somit war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ameisensäurehaltige Zubereitungen bereitzustellen, welche als Konservierungs- , Ansäuerungs- und/oder Siliermittel verwendet werden können und dabei kein Formamid enthalten, einen pH-Wert gleich oder größer 2 besitzen, auf Basis der oben beschriebenen Tests als nicht ätzend zu klassifizieren sind und einen möglichst niedrigen Gefrierpunkt aufweisen.

überraschenderweise wurde gefunden, dass die genannten Aufgaben durch die Verwendung von Zubereitungen enthaltend Ameisensäure (Methansäure), dem Anion der Ameisensäure, Natrium und Wasser in speziellen Mischungsverhältnissen, wie im fol- genden Beschrieben, gelöst werden konnten.

Definitionen

„Anionen der Methansäure" im Sinne der vorliegenden Erfindung haben die strukturier- te Summenformel HCOO " und werden auch als Formiate bezeichnet.

„Methansäure" ist die IUPAC Nomenklatur für Ameisensäure (CH2O2). Beide Begriffe werden im folgenden als Synonyme verwendet. Ein weiterer Trivialname der Methansäure ist Formylsäure.

„Konservierungsmittel" sind Stoffe die die Haltbarkeit von Futtermitteln verlängern, indem sie diese vor den schädlichen Auswirkungen von Mikroorganismen schützen. Zur Konservierung von Getreide und Mischfutter werden säurehaltige Zubereitungen benötigt. Der Einsatz von Säuren in der Tierernährung erfolgt auch aufgrund von nutritiven Effekten

„Konventionelle Inhaltsstoffe" in Verbindung mit Tierfuttermitteln und Mischfutter sind dem Fachmann geläufig und müssen den gesetzlichen Bestimmungen zur Tierfutterherstellung entsprechen und können entsprechenden Regelwerken entnommen wer- den, die ebenfalls dem Fachmann geläufig sind.

„Nicht ätzend" im Sinne der vorliegenden Erfindung meint, dass eine Zubereitung den allgemeinen Anforderungen zur Einstufung als hautreizend (und somit als „nicht ätzend") gemäß (i) der EWG Richtlinie 92/69 (vom 31. Juli 1992 zur siebzehnten ände- rung der Richtlinie 67/548/EWG) und deren Anhänge oder (ii) der OECD Richtlinie zur Testung chemischer Substanzen, Methode 404, oder (iii) den US EPA Health Effects Test Guidelines OPPTS 870.2500 erfüllt.

„Mischfutter" im Sinne der vorliegenden Erfindung sind homogene Mischungen aus (meist vermahlenen) Einzelfuttermitteln (Getreide, Sojaschrot, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Aminosäuren, Kalk, Phosphat und weitere Futterkomponenten), die den Nahrungsbedarf von Nutz- oder Heimtieren teilweise oder alleine decken soll. Die Abmischungen werden in einer dem Fachmann generell bekannten Weise in Abhängigkeit von der Spezies und dem Alter der Tiere hergestellt

„Silage" ist durch Milchsäuregärung konserviertes Grünfutter für Nutztiere. Für diese Art der Konservierung sind grundsätzlich alle Grünfuttermittel geeignet: unter anderem Gras, Mais, Klee, Luzerne, Ackerbohnen, Hafer und Rübenblätter. Daneben können

aber auch Körnergetreide wie Weizen, Mais, Gerste oder Triticale oder auch Nebenprodukte davon als ganzes Korn oder in vermahlener Form einsiliert werden. Ferner sind sogenannte Fischsilagen aus den Abfällen der Fischverarbeitung (also Kopf, Gräten, Haut, Innereien etc.) bekannt, in denen Siliermittel auf der Basis von Ameisensäu- re eingesetzt werden.

„Siliermittel" werden zur Herstellung der Silage eingesetzt um durch Schaffung geeigneter Bedingungen, gezielt den Siliervorgang zu fördern und zu optimieren. Siliermittel können in Form von Lösungen, Pulver, Granulaten verwendet werden. Siliermittel kön- nen neben geeigneten chemischen Verbindungen (z.B. Ameisensäure) ferner Enzyme und Bakterien (im besonderen Milchsäurebakterien) enthalten. Die geeigneten Inhaltstoffe und Abmischungen sind dem Fachmann geläufig.

„Verbesserung der Verdaulichkeit" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Auf- grund der durch die Ansäuerung des Futters erreichte Vermeidung unphysiologisch starken pH — Wert Anstiegen Magen der Tiere mit der Folge einer verbesserten Nahrungsverwertung, verringerten Durchfällen und einer daraus resultierender erhöhten Zuwachsleistung von Jungtieren. Die Formulierung „in einer Menge und Abmischung typisch für die Spezies und das Alter des zu fütternden Tieres" bezieht sich auf den Umstand, dass sich die Zusammensetzungen von Futtermitteln in Abhängigkeit von sowohl der betrachteten Nutztierart, als auch individueller Tiere einer Art, in Abhängigkeit von deren Alter, unterschieden und angepasst werden müssen. Dem Fachmann sind diese Unterschiede und auch die speziellen Mischungen, welche diesen Unterschieden Rechnung tragen, geläufig.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

In einer ersten Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung eine Zubereitung enthaltend Methansäure, das Anion der Methansäure, Natrium und Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung von 65 bis 85 Gewichtsprozent Methansäure und das Anion der Methansäure, von 6,5 bis 9,5 Gewichtsprozent Natrium und von 10 bis 25 Gewichtsprozent Wasser enthält, wobei die Summen der genannten Bestandteile sich zu 100 Gewichtsprozent addieren und die Zubereitung bei einem pH-Wert von größer oder gleich 2 und einer Schmelztemperatur unterhalb von -15°C nicht ätzend ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Zubereitung von 65 bis 80, oder von 68 bis 78, bevorzugt von 69 bis 76 Gewichtsprozent Methansäure und das Anion der Methansäure. Darüber hinaus bevorzugt sind Zubereitungen enthaltend von 70 bis 76, darüber hinaus besonders bevorzugt von 72 bis 76 und darüber hinaus am meisten bevorzugt von 74 bis 76 Gewichtsprozent Methansäure und das Anion der Methansäure.

In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält die Zubereitung von 6,5 bis 7,5, bevorzugt von 6,6 bis 7,4, besonders bevorzugt von 6,7 bis 7,3, am meisten bevorzugt von 6,8 bis 7,2 und am allermeisten bevorzugt von 6,8 bis 7,0 Ge- wichtsprozent Natrium.

Ferner bevorzugt sind erfindungsgemäße Zubereitungen mit Wassergehalt von 15 bis 25, bevorzugt von 16 bis 24, besonders bevorzugt von 16 bis 20, am meisten bevorzugt von 18 bis 20 Gewichtsprozent.

Bevorzugte erfindungsgemäße Zubereitungen, wie oben beschrieben, weisen einen pH-Wert von 2 bis 2,6, bevorzugt von 2 bis 2,5, besonders bevorzugt von 2 bis 2,4, ganz besonders bevorzugt von 2 bis 2,3, am meisten bevorzugt von 2 bis 2,2 und am allermeisten bevorzugt von 2 auf.

In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei den oben beschriebenen Zubereitungen um solche, deren Schmelztemperatur bei kleiner - 17°C, bevorzugt kleiner -20 0 C, ganz besonders bevorzugt kleiner -25°C liegt.

Besonders bevorzugt sind Zubereitungen die bei einem pH-Wert von 2 bis 2,6, bevorzugt von 2 bis 2,5, besonders bevorzugt von 2 bis 2,4, ganz besonders bevorzugt von 2 bis 2,3, am meisten bevorzugt von 2 bis 2,2 und am allermeisten bevorzugt von 2 eine Schmelztemperatur kleiner -17°C, bevorzugt kleiner -20 0 C, ganz besonders bevorzugt kleiner -25°C aufweisen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Zubereitung von 70 bis 76, besonders bevorzugt von 72 bis 76, am meisten bevorzugt von 74 bis 76 Gewichtsprozent Methansäure und das Anion der Methansäure und von 6,7 bis 7,3, am meisten bevorzugt von 6,8 bis 7,2 und am allermeisten bevorzugt von 6,8 bis 7,0 Ge- wichtsprozent Natrium, und von 16 bis 20, bevorzugt von 18 bis 20 Gewichtsprozent Wasser und weist einen pH-Wert von 2 bis 2,4, bevorzugt von 2 bis 2,3, besonders bevorzugt von 2 bis 2,2 und am allermeisten bevorzugt von 2 auf und verfügt über eine Schmelztemperatur von kleiner -17°C, bevorzugt kleiner -20 0 C, ganz besonders bevorzugt kleiner -25°C.

Besonders bevorzugte Zubereitungen sind den Beispielzubereitungen 1 und 2 zu entnehmen.

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können gemäß dem Fachmann bekannten Methoden hergestellt werden. Zur Herstellung der genannten Zubereitungen können Lösungen der Ameisensäure und/oder Natriumformatlösungen und/oder NaOH miteinander gemischt werden. Ferner können auch Ameisensäure und Natriumformiat in

Feststoffform in Wasser gelöst werden. Als Natrium-Quellen können des weiteren dem Fachmann bekannte Na-Basen (beispielsweise Na2CO3) dienen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Zubereitungen als Konservierungs- und/oder Ansäuerungsmittel für landwirtschaftliche Nutzpflanzen und Tierfuttermittel, deren Natur und Herstellungsmethoden dem Fachmann prinzipiell bekannt sind. Die Verwendung als Siliermittel ist besonders bevorzugt.

In Vorbereitung auf deren Verwendung im Frühjahr/Sommer eines Jahres, muß die Umfüllung, Verpackung und Lagerung von Siliermitteln auch im Winter bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt stattfinden können. Somit ist es notwendig, dass die Siliermittel über eine möglichst niedrige Schmelztemperatur verfügen, so dass diese nicht z.B. in den Kanistern gefrieren und diese somit bersten können. Somit betrifft eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Verwendung der erfin- dungsgemäßen Zubereitungen, im besonderen Siliermittel enthaltend die erfindungsgemäßen Zubereitungen, bei Temperaturen unter -10 0 C, bevorzugt von -10 0 C bis - 15°C, besonders bevorzugt von -16°C bis -20 0 C, ganz besonders unter -20 0 C. Dabei ist unter Verwendung die Lagerung, Umfüllung und/oder Verarbeitung, im besonderen im Freien, der Zubereitungen bzw. Siliermittel zu verstehen.

Wie bereits oben beschrieben, können die erfindungsgemäßen Zubereitungen auch als Konservierungsmittel und Ansäuerungsmittel für Tierfutter eingesetzt werden, wobei hier die Verwendung in Mischfutter besonders bevorzugt ist.

Futtermittel können durch Nagetiere, Vögel und Geräte mit Salmonellen kontaminiert werden. Daher ist eine bevorzugte Anwendung die Behandlung von Mischfutter mit den erfindungsgemäßen Zubereitungen zur Reduzierung der Salmonellenbelastung im Mischfutter (oder auch Einzelfuttermitteln wie Sojaschrot, Fischmehl, Rapsschrot) eingesetzt werden. In Abhängigkeit von Dosierung und Einwirkzeit kann das Futter durch die erfindungsgemäße Verwendung der Zubereitungen frei von Salmonellen werden.

Ganz besonders bevorzugt ist dabei die Verwendung der Zubereitungen zur Verbesserung der Verdaulichkeit von Ferkelfutter.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft Tierfuttermittel, bevorzugt Mischfutter, enthaltend konventionelle Inhaltsstoffe in einer Menge und Abmischung typisch für die Spezies und das Alter des zu fütternden Tieres und eine der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Zubereitungen.

Ferner betrifft die Erfindung Siliermittel enthaltend eine der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Zubereitungen. Siliermittel werden in einer dem Fachmann bekannten weise in streufähiger Form entweder als Granulat/Pulver, als (Neutral-) Salz oder in flüssiger Form als Säure bzw. als wasserlösliches Konzentrat angeboten. Die Dosie-

rung von flüssigen Siliermitteln bietet in der Praxis die größte Wirkungssicherheit und sind somit erfindungsgemäß bevorzugt. Um den gewünschten Effekt der Silierzusätze zu erzielen ist deren gleichmäßige Verteilung im Erntegut die wichtigste Voraussetzung. Zur Ganzbehandlung des Siliergutes ist deswegen eine geeignete Dosiereinrich- tung am Ernteaggregat (Häcksler, Ladewagen, Presse) unumgänglich.

Die folgenden Beispiele werden offenbart um bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zu illustrieren. Diese Beispiele sind nicht als abschließend oder den Erfindungsgegenstand limitierend zu betrachten.

Experimentelle Beispiele

In der experimentellen Beschreibung werden folgende Abkürzungen verwendet: (Grad Celsius) C°, Gew.-% (Gewichtsprozent), g (Gramm)

1. Methode zur Bestimmung der Schmelztemperatur

Die Schmelztemperatur einer Mischung von Stoffen entspricht einem Punkt auf deren Schmelzpunktkurve, dem Fachmann auch als Liquidus-Kurve bekannt. Es handelt sich also um diejenige Gleichgewichtstemperatur, bei der beim Erwärmen des erstarrten Gemisches der letzte kristalline Bestandteil aufgeschmolzen wird." Zur Bestimmung dieser Temperatur, der Sättigungstemperatur, verwendet man zweckmäßigerweise ein genau thermostatisierbares Rührgefäß. Die Messanordnung zum Erkennen des Einsetzens der Kristallisation bzw. der Auflösung von Kristallen besteht aus zwei an dem Rührgefäß gegenüberliegend angeordneten Lichtleitstäben, an deren Enden außerhalb des Behälters eine Lichtquelle bzw. eine Fotozelle angebracht ist. Liegen in der Lösung Kristalle vor, so wird ein Teil des von der Lichtquelle ausgesandten Lichtes absorbiert oder gestreut, so dass die Fotozelle einen im Vergleich zur Durchstrahlung einer reinen Lösung geschwächten Strahl registriert.

Für eine Bestimmung dieser Schmelztemperatur wiegt man definierte Mengen der beiden Stoffe in das Rührgefäß in ein. Im Falle einer mit der Temperatur ansteigenden Löslichkeit wird die Lösung bekannter Konzentration so lange abgekühlt, bis der Feststoff auskristallisiert. Wegen der besonders bei organischen Substanzen auftretenden Tendenz der Lösungen, erst einige Grad unterhalb der Sättigungstemperatur zu kristallisieren, kann die bei der Abkühlung bestimmte Temperatur nicht als Lösetemperatur herangezogen werden. Stattdessen heizt man die Lösung langsam unter Rühren wieder auf, bis sich der gebildete Feststoff gerade aufgelöst hat. Die dann eingestellte Temperatur entspricht der Sättigungstemperatur bei der vorgegebenen Konzentration. Durch mehrfache Wiederholung dieses Vorgangs mit unterschiedlichen Aufheizraten erhält man besonders gut reproduzierbare Messwerte. Sinkt die Löslichkeit mit stei-

gender Temperatur, wird die Lösung zunächst aufgeheizt und dann langsam bis zum Erreichen der Sättigungstemperatur abgekühlt.

2. Testung der erfindungsgemäßen Zubereitungen gemäß der Methode 404 der OECD Richtlinie zur Testung chemischer Substanzen.

Erfindungsgemäße Zubereitungen wurden gemäß der Methode 404 der OECD Richtlinie zur Testung chemischer Substanzen an lebenden Kaninchen getestet. Diese Methode ermöglicht die Einordnung von Substanzen in die Kategorien „ätzend" (Hautät- zend) oder „reizend" (Hautreizend). Nach Auswertung der Testergebnisse konnten diese Beispielzubereitungen als „reizend" eingestuft werden.

3. Beispielzubereitungen

Beispielzubereitung 1 :

710 g Ameisensäure (98.6 %) werden unter Rühren mit 146 g Natriumhdroxid in 144 g Wasser neutralisiert.

Die so erhaltene Zubereitung hatte die folgende Zusammensetzung: Methansäure und Anion der Methansäure: 69.7 Gew.% Natrium: 8.4 Gew.%

Wasser: 21.9 Gew.%

Einstufung gemäß Methode 404 der OECD Richtlinie zur Testung chemischer Sub- stanzen: reizend pH: 2.4 Schmelztemperatur: -22°C

Beispielzubereitung 2: 762 g Ameisensäure (98.5%) werden mit unter Rühren mit 120 g Natriumhydroxid in 1 18 g Wasser neutralisiert.

Die so erhaltene Zubereitung hatte die folgende Zusammensetzung: Methansäure und Anion der Methansäure: 74.8 Gew.% Natrium: 6.9 Gew.%

Wasser: 18.3 Gew.%

Einstufung gemäß Methode 404 der OECD Richtlinie zur Testung chemischer Substanzen: reizend pH: 2.0

Schmelztemperatur: <-25°C

Beispielzubereitung 3:

530 g Ameisensäure (98.6 %) werden unter Rühren mit 264 g Natriumformiat und 206 g Wasser gemischt.

Die so erhaltene Zubereitung hatte die folgende Zusammensetzung: Methansäure und Anion der Methansäure: 69.7 Gew.% Natrium: 8.9 Gew.%

Wasser: 21.4 Gew.% pH: 2.5 Schmelztemperatur: -17°C

Beispielzubereitung 4:

660 g Ameisensäure (99 %) werden unter Rühren mit 240 g Natriumformiat und 100 g

Wasser gemischt.

Die so erhaltene Zubereitung hatte die folgende Zusammensetzung:

Methansäure und Anion der Methansäure: 81.2 Gew.%

Natrium: 8.1 Gew.%

Wasser: 10.7 Gew.% pH: 2.1

4 Vergleichsbeispiele:

Vergleichsbeispiel 1 : 680 g Ameisensäure (99.0%), 282 g Natriumformiat und 33 g Wasser werden durch Rühren miteinander gemischt.

Methansäure und Anion der Methansäure: 86.0 Gew.% Natrium: 10.0 Gew.% Wasser: 4.0 Gew.% pH: 2.0 Schmelztemp.: >5°C

Vergleichsbeispiel 2: 600 g Ameisensäure (98.6%), 280 g Natriumformiat und 120 g Wasser werden durch Rühren mit einander gemischt.

Methansäure und Anion der Methansäure: 77.7 Gew.% Natrium: 9.5 Gew.% Wasser: 12.8 Gew.% pH: 2.4 Schmelztemp.: >0°C

Vergleichsbeispiel 3:

636 g Ameisensäure (99%), 71 g Natriumformiat und 293 g Wasser werden durch Rühren mit einander gemischt.

Methansäure und Anion der Methansäure: 67.7 Gew.% Natrium: 2.4 Gew.%

Wasser: 29.9 Gew.% pH 1.0

Vergleichsbeispiel 4:

620 g Ameisensäure (99%), 150 g Natriumformiat und 230 g Wasser werden durch Rühren mit einander gemischt.

Methansäure und Anion der Methansäure: 71.3 Gew.% Natrium: 5.1 Gew.%

Wasser: 23.6 Gew.% pH 1.7

Vergleichsbeispiel 5:

520 g Ameisensäure (99%), 330 g Natriumformiat und 150 g Wasser werden durch Rühren mit einander gemischt.

Methansäure und Anion der Methansäure: 73.3 Gew.% Natrium: 1 1.2 Gew.%

Wasser: 15.5 Gew.%

Schmelztemperatur: > 0 0 C

Vergleichsbeispiel 6: 400 g Ameisensäure (99%), 400 g Natriumformiat und 200 g Wasser werden durch Rühren mit einander gemischt.

Methansäure und Anion der Methansäure: 66.1 Gew.% Natrium: 13.5 Gew.% Wasser: 20.4 Gew.%

Schmelztemperatur: > 20 0 C