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Title:
SOLDERABLE FLUID CHANNEL FOR A HEAT EXCHANGER OF ALUMINIUM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/007452
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fluid channel for a heat exchanger, comprising a metal sheet (1), wherein the metal sheet (1) has at least one core region of an aluminium base alloy and at least one structure (4, 14) arranged inside the fluid channel, wherein the structure (4, 14) lies against a surface (3) of the metal sheet and can be soldered to the metal sheet in a flux-free manner by way of a first soldering location in a soldering operation, and wherein a soldering region (5a, 5b, 7, 12, 13) of the metal sheet and a counterpart (5a, 5b, 7, 12, 13) lie against one another and can be soldered to one another in the same soldering operation as a second soldering location while wetting with flux, wherein an open path between the two soldering locations exists before the soldering operation.

Inventors:
ENGLERT PETER (DE)
GRUENENWALD BERND (DE)
KURZ VOLKER (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/061839
Publication Date:
January 19, 2012
Filing Date:
July 12, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BEHR GMBH & CO KG (DE)
ENGLERT PETER (DE)
GRUENENWALD BERND (DE)
KURZ VOLKER (DE)
International Classes:
B23K35/28; B21D53/02; B23K1/00; B23K1/20; F28D9/00; F28F21/08; B23K101/14
Foreign References:
EP0632245A11995-01-04
DE69703638T22001-05-10
EP1637267A12006-03-22
EP1074807A22001-02-07
EP1489372A12004-12-22
Attorney, Agent or Firm:
GRAUEL, Andreas (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Fluidkanal für einen Wärmetauscher, umfassend

ein Blech (1 ), wobei das Blech (1) zumindest einen Kernbereich aus einer Aluminium-Basislegierung aufweist,

zumindest eine im inneren des Fluidkanals angeordnete Struktur (4, 14), wobei die Struktur {4, 14) an einer Oberfläche (3) des Blechs anliegt und über eine erste Lötstelle in einem Lötvorgang mit dem Blech flussmittelfrei verlötbar ist, und

wobei ein Lötbereich (6a, 5b, 7, 12, 13) des Blechs und ein Gegenstück (5a, 5b, 7, 12, 13) aneinander anliegen und in demselben Lötvorgang als eine zweite Lötstelle unter Benetzung durch Fiussmittel miteinander verlötbar sind,

dadurch gekennzeichnet,

dass vor dem Lötvorgang ein offener Pfad zwischen den beiden Lötstellen besteht. 2. Fluidkanai nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass während des Lötvorgangs ein kapillarischer Spalt (8) zwischen dem Lötbereich (5a, 5b, 7, 12, 13) und dem Gegenstück (5a, 5b, 7, 12, 13) ausgebildet ist, wobei der kapiliarische Spalt (8) eine Berührfläche (5a, 5b, 12, 13) und einen Spülkanal (9) umfasst, und wobei insbesondere das Gegenstück (5a, 5b, 7, 12, 13) ein weiterer Lötbereich des Blechs ist

3. Fluidkanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernbereich des Blechs (1) einen Magnesiumgehalt von wenigstens etwa 0,03%, insbesondere zwischen etwa 0,1 % und etwa 1 ,0 %, aufweist. 4. Fluidkanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blech (1) zumindest eine einseitige Lotplattierung aufweist, wobei insbesondere die Lotplattierung einen Magnesiumgehalt von weniger als etwa 2,5 % aufweist. 5. Fluidkanal nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der

Magnesiumgehalt der Lotplattierung zwischen etwa 0,03 % und etwa 0,8% beträgt. 6. Fluidkanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur als in den Fluidkanal eingesetzter Turbulator (14) aus einer Aluminiumlegierung ausgebildet ist 7. Fiuidkanal nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das

Material des Turbulators (14) kein Magnesium enthält, wobei das

Blech (1) zur flussmittelfreien Verlötung mit dem Turbulator (14) Magnesium enthält. 8. Fluidkanal nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das

Material des Turbulators (14) nicht mehr als 0,7 % Magnesium enthält und/oder eine Lotplattierung mit einem Magnesiumgehalt zwischen 0,03% und 0,8% enthält. 9. Fluidkanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidkanal als Flachrohr mit einem in

Längsrichtung des Rohres verlaufenden Falz (5) ausgebildet ist, wobei der Falz (5) als ein Lötbereichs des Blechs (1) ausgebildet ist. 10. Fluidkanal nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die

Struktur als zumindest ein aus dem Blech geformter Steg (4) ausgebildet ist, der an der Oberfläche (3) des Blechs (1) anliegt, insbesondere zur Ausbildung eines Mehrkammer-Flachrohres. 1 1 . Fluidkanal nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Lötbereich des Blechs (1 ) einen unter Flussmtt- telbenetzung flächig verlötbaren Falzabschnitt (5a, 5b) sowie einen daran anschließenden, um mehr als 90 0 umgebogenen Umbug (6) aufweist. 12. Fluidkanal nach Anspruch 11. dadurch gekennzeichnet, dass für eine Länge L des Umbugs (6) und eine Dicke D des Blechs (1) gilt:

L > 2 * D;

wobei insbesondere für den Fall eines um 100° umgebogenen Umbugs (6) ferner gilt

L < (B - 2,5 * D), mit einer Breite B des Flachrohrs. 13. Fluidkanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flussmittel vor dem Lötvorgang flächig und überschüssig auf zumindest einen Teil einer gegenüberliegenden Oberfläche (2) des Blechs (1 ) aufgebracht wird. 14. Fluidkanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flussmittel mittels eines Verfahrens aus der Gruppe thermisches Spritzverfahren und Paintflux- Verfahren aufgebracht wird.

Description:
VERLÖTBARER FLUIDKANAL FÜR EINEN WÄRMETAUSCHER AUS ALUMINIUM

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fluidkanal für einen Wärmetauscher nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Beim Bau von Wärmetauschern, insbesondere Wärmetauschern für Kraftfahrzeuge, werden die Anforderungen an möglichst geringe Rückstände von Flussmitteln aus einem Lötvorgang immer höher, Jüngere Erkenntnisse legen nahe, dass zum Beispiel umlaufendes Motorkühlmittel geschädigt werden kann, wenn die Konzentrationen von Flussmittelanteilen im Kühlmittel zu hoch werden.

EP 0 781 623 B1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Aluminium- Wärmetauschers, bei dem geschweißte Flachrohre Verwendung finden. Dabei wird das Kühlmittel führende Innere der Flachrohre flussmittelfrei verlötet, wobei eingeformte Sicken mit einer gegenüberliegenden Rohrwand zu Abstützwänden verbunden werden oder auch in das Rohr eingeschobene Innentetie flussmittelfrei verlötet werden. Die Außenwand der Flachrohre wird auf herkömmliche Weise mit Flussmittel belegt, welches aufgrund der vor einer Montage erfofgenden Verschweißung der Rohrwand nicht in das Rohrinnere gelangen kann.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Fluidkanal für einen Wärmetauscher anzugeben, der eine möglichst geringe Belastung eines fluidführenden Raums mit Flussmittel aufweist.

Diese Aufgabe wird für einen eingangs genannten Fluidkanai erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch den vor dem Lötvorgang offenen Pfad zwischen den Lötstellen kann der Fluidkanal gegenüber dem Stand der Technik deutlich flexibler ausgelegt werden.

Weiterhin vorteilhaft kann z.B. für die Herstellung von Fiachrohren auf eine vor dem Lötvorgang vorgesehene Schweißnaht verzichtet werden. Durch die Verlötung des Lötbereichs bzw. Gegenstücks mittels Flussmittel gelangt allenfalls eine geringe Flussmittelmenge in das Innere des Fluidkanals und somit in späteren Kontakt mit dem geführten Ffuid. Zugleich erlaubt die flussmittelfreie Verlötung der im Inneren des Fluidkanals angeordneten Struktur einen gewünschten Aufbau des Fluidkanals z.B. mit mechanischen Verstärkungen, Trennwänden und/oder Turbulenz erzeugenden Mitteln.

Unter einem Fluidkanal im Sinne der Erfindung ist jede Fluid führende Struktur auf Aluminiumbasis zu verstehen, insbesondere gefalzte Flachrohre oder fluidführende Kammern bei Wärmetauschern in Stapelscheiben-Bauweise. Die mittels Flussmittel erfolgende Verlötung des Lötbereichs des Blechs bewirkt besonders zweckmäßig einen fluiddichten Abschluss des Fluidkanals, wobei die günstigen und prozesssicheren Eigenschaften einer Verlötung mit Flussmittel besonders vorteilhaft sind. Bei dem Gegenstück kann es sich zum Beispiel um ein weiteres Teiistück des Fluidkanals handeln, zum Beispiel um eine Flachrohrhälfte bei mehrteiligen Flachrohren. Es kann sich auch um einen anderen Abschnitt des Blechs handeln, zum Betspiel bei einteilig gefalteten Flachrohren mit nur einem Schlielifalz.

Unter einem Flussmittel im Sinne der Erfindung ist jeder für die Hartverlötung von Aluminium geeignete Zusatzstoff gemeint. Als Flussmittel kommen unter Anderem zu Anwendung: Kalium-Aluminium-Fluoride (Handelsname Nocolok) und Gemische von Cäsiumfluorid und/oder Lithiumfluorid und/oder Zinkfluorid mit Kalium-Aluminium-Fluoriden. Weiterhin kommen Kalium- Silizium-Fluoride und Siliziumpulver zur Anwendung, auch als Gemische mit den o.a. Flussmitteln, Bevorzugt hat sich für die Dichtlötung von Falzen bei Aluminium- Falzrohren für Wärmeübertrager die Verwendung von Flussmitteln, die unter dem Handelsnamen NOCOLOK vertrieben werden, als primär verwendete Technologie durchgesetzt. Das Flussmittel wird als Pulver, Suspension, Paste oder dergleichen aufgebracht, schmilzt kurz vor dem Lot, rei- nigt die Oberflächen, die verlötet werden sollen, und stellt eine metallisch blanke, oxidfreie Aluminiumoberfläche her, die das flüssige Lot benötigt, um benetzen und binden zu können.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zumin- dest während des Lötvorgangs ein kapillarischer Spalt zwischen dem Lötbereich und dem Gegenstück ausgebildet, wobei der kapillarische Spalt eine Berührfläche und einen Spülkanal umfasst. Bevorzugt, aber nicht notwendig ist zudem das Gegenstück ein weiterer Lötbereich des Blechs; zum Beispiel können die Lötbereiche verschiedene Abschnitte derselben Oberflä- che sein. Hierdurch kann insgesamt ein Transport von aufgeschmolzenem Flussmittel durch den kapillarischen Spalt und eine Sammlung und/oder Abführung durch den Spülkanal im Zuge des Lötvorgangs erfolgen. Versuche haben gezeigt, dass eine solche Anordnung besonders gut geeignet ist, um auch bei Vorliegen magnesiumhaltiger Aluminium-Legierungen eine Verlö- tung mit Flussmittel zu ermöglichen. Im Allgemeinen wird nach dem Stand der Technik davon ausgegangen, dass bei magnesiumhaltigen Legierungen ein Magnesiumanteil im Zuge des Aufheizens ausdiffundiert und mit dem Flussmittel für den Lötvorgang schädliche Kristalle bildet, z.B, Magnesium- fluoridkristalle. Eine mögliche, nicht notwendig richtige Erklärung für die überraschend gute Funktion der bevorzugten Ausführungsform wäre ein Wegspülen solcher Kristalle durch das strömende Flussmittel, nämlich aus dem kapillarischen Spalt heraus in den Spülkanal.

Unter einer magnesiumfreien Legierung im Sinne der vorliegenden Erfindung wird dabei ein Magnesiumgehalt von weniger als 0,03 % in der Aluminiumie- gierung verstanden. Vorliegend sind sämtliche Prozent-Angaben zu Legierungen als Gewichts-Prozent zu verstehen.

Allgemein vorteilhaft enthält der Kernbereich des Blechs einen Magnesiumgehalt von wenigstens etwa 0,03%, besonders bevorzugt zwischen etwa 0,1 % und etwa 0,3 %. Allgemein bevorzugt beträgt der Magnesiumgehalt des Kernbereichs nicht mehr als etwa 1 ,0 %. Hierdurch können die mechanischen Eigenschaften verbessert werden. Falls der Kernbereich keine weiteren Beschichtungen, z.B, Schutzplattierungen, aufweist, verbessert oder ermöglicht dieser Magnesiumgehait zudem die flussmittelfreie Verlötung der Struktur an der Oberfläche des Blechs.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat das Blech zumindest eine einseitige Lotplattierung,, wobei die Lotplattierung besonders bevorzugt, aber nicht notwendig einen Magnesiumgehalt von weniger als etwa 2,5 % auf- weist. Diese Obergrenze des Magnesiumgehalts ist für eine flussmittelfreie Verlötung ausreichend und bietet bezüglich einer negativen Beeinflussung der benachbarten flussmittelhaltigen Verlötung durch ausdampfendes Magnesium eine ausreichende Grenze. Bei einer besonders optimierten Ausführungsform beträgt dabei der Magnesiumgehalt der Lotplattierung zwischen etwa 0,03 % und etwa 0,8%. Bei einer alternativen oder ergänzenden Ausführungsform ist die Struktur als in den Fluidkanal eingesetzter Turbulator aus einer Aluminiumlegierung ausgebildet. Der Turbulator kann zum Beispiel jede bekannte Form einer innen- rippe haben, etwa Wellrippe, Stegrippe oder Ähnliches. Seine flussm ittelfreie Verlötung ist besonders zweckmäßig, da das Auftreten vereinzelter Störungen der Verlötung, zum Beispiel bei ungünstigen Abweichungen der Prozessparameter, besser tolerabel ist als etwa bei einer fluiddichten Verlötung des Lötbereichs mit dem Gegenstück. Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung enthält das Material des Turbulators dabei kein Magnesium (bzw. der Magnesiumgehalt ist < 0,03%), wobei das Blech zur flussm ittelfreien Verlötung mit dem Turbulator Magnesium enthält. Hierdurch wird dem Umstand Rechnung getragen, dass Turbulatoren meist eine große Oberfläche aufweisen, durch die unter ungünstigen Umständen selbst bei niedrigen Magnesiumgehalten insgesamt soviel Magnesium ausdampfen könnte, dass die be- nachbarte flussmittelhaltige Verlötung gestört werden könnte. Bei einer hierzu alternativen Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Material des Turbulators nicht mehr ais 0,7 % Magnesium enthält und/oder eine Lotplat- tierung mit einem Magnesiumgehalt zwischen 0,03% und 0,β% enthält. Versuche haben ergeben, dass auch sofche Magnesiumkonzentrationen im Kemmateriai und/oder in einer eventuellen Lotpiattierung des Turbulators regelmäßig unschädlich sind.

Bei einer allgemein bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Fluidkanal als Flachrohr mit einem in Längsrichtung des Rohres verlaufen- den Falz ausgebildet ist, wobei der Falz als ein Lötbereich des Blechs ausgebildet ist. Unter einem in Längsrichtung des Rohres verlaufenden Falz wird im Sinne der Erfindung jede flächig verlötbare Nahtstelle verstanden. Zum Beispiel kann der Falz auf einer Breitseite des Flachrohres verlaufen oder auf einer Schmalseite, Insbesondere im letzten Fall kann der Falz als Clipsverschluss des Rohres ausgeformt sein. Wenn der Falz auf einer Breitseite verläuft und das Flachrohr mit Stegen versehen ist, dann ist es zweck- mäßig, die Lötstellen des Falzes und der benachbarten Stege an gegenüberliegenden Selten des Flachrohres vorzusehen.

Ganz allgemein bevorzugt hat der flussmittelbenetzt verlötete Falz eines er- findungsgemäßen Flachrohres einen Mindestabstand von 2 mm, besonders bevorzugt von 4 mm, von der nächsten flussmittelfreien Lötstelle, um einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu gewährleisten.

In möglicher Ausgestaltung der Erfindung kann die Struktur als zumindest ein aus dem Blech geformter Steg ausgebildet sein, der an der Oberfläche des Blechs anliegt. Bevorzugt, aber nicht notwendig kann durch den Steg ein Mehrkammer-Flachrohr ausgebildet werden. Es versteht sich, dass sowohl Elnkammer- als auch Mehrkammer-Flachrohre mit oder ohne eingeschobenen Turbulatoren versehen sein können,

Bei einer bevorzugten Detailgestaltung der Erfindung ist es dabei vorgesehen, dass der Lötbereich des Blechs einen unter Flussmittelbenetzung flächig verlötbaren Falzabschnitt sowie einen daran anschließenden, um mehr als 90 ° umgebogenen Umbug aufweist. Der Umbug stellt eine definiert verrundete Kante zur Anlage an einer Oberfläche und/oder zur Ausbildung zum Beispiel eines Spülkanals bereit, der unmittelbar an den Falzabschnitt angrenzt. Je nach verwendeten Materialien kann es dabei besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass für eine Länge L des Umbugs und eine Dicke D des Blechs gilt:

L > 2 * D;

wobei insbesondere für den Fall eines um 180° umgebogenen Umbugs ferner gilt:

L < (B - 2,5 * D), mit einer Breite B des Flachrohrs.

Insgesamt wird hierdurch sichergestellt, dass eine stirnseitige Schnittkante des Blechs bzw. des Umbugs in ausreichendem Mindestabstand von einer flussmittelbenetzten Lötstelle oder einem Flussmittel führenden Bereich (z.B. einem Spülkanal) positioniert ist. Hierdurch ist es zulässig, dass zum Beispiel an der Schnittkante freiliegendes Kernmaterial des Bleche das eventuell einen hohen Magnesiumgehalt hat, den Lötprozess nicht durch ausdampfendes und mit dem Flussmittel reagierendes Magnesium stört,

Allgemein vorteilhaft wird das Flussmittel vor dem Lötvorgang flächig und überschüssig auf zumindest einen Teil einer gegenüberliegenden Oberfläche des Blechs aufgebracht. Insbesondere bei geeigneter Formgebung des Blechrandes bzw. des Gegenstücks strömt das Flussmittel dabei nicht oder nur wenig in den Innenbereich des Fluidkanals, in dem eine flussmittelfreie Verlötung stattfindet. Besonders bevorzugt wird das Flussmittel mittels eines Verfahrens aus der Gruppe thermisches Spritzverfahren und Paintflux- Verfahren aufgebracht. Bei thermischen Spritzverfahren wird das Flussmittel mit einer Luftstrom-Puiverförderung in einen hochenergetischen heißen Gasstrom eingebracht. Das Flussmittei schmilzt teilweise oder vollständig auf und wird so auf die Oberfläche appliziert. Bekannt sind unter anderem Plasma-Spritzverfahren, laserinduzierte Spritzverfahren und Heißgas- Spritzverfahren. Unter einem Paintflux-Verfahren wird insbesondere, aber nicht ausschließlich ein Verfahren gemäß der Druckschrift EP 1 287 941 A1 verstanden.

Die Flussmittelbeladung, unabhängig vom Applikationsverfahren, beträgt vorteilhaft 3 bis 40 g/m 2 , bevorzugt 5 - 20 g/m 2 und besonders bevorzugt 7 - 14g/m 2 ,

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen Ansprüchen. Nachfolgend werden mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert. Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fluidkanals.

Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fluidkanais.

Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fluidkanais.

Flg. 4 zeigt eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fluidkanais.

Fig. 5 zeigt eine fünfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fluidkanais.

Fig. 6 zeigt eine fünfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fluidkanais.

Fig. 7 zeigt einen Detaiiausschnitt eines Falzes einer der Ausführungsformen nach Fig. 1 bis Fig. 6,

Fig. 8 zeigt eine erste Abwandlung des Falzes aus Fig. 7.

Fig. 9 zeigt eine zweite Abwandlung des Falzes aus Fig. 7.

Fig. 10 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungemäßen Fluidkanais nach Art eines Clipsrohres.

Fig. 11 zeigt eine Abwandlung des Fluidkanais aus Fig. 10 mit einem eingesetzten Turbulator.

Der in Fig. 1 gezeigte Fluidkanal ist als aus einem einzigen Blech 1 geformtes Flachrohr ausgebildet. Das Blech 1 besteht aus einer Aluminium- Legierung, die vorliegend einen Magnesiumgehait aufweist. Vorliegend, aber nicht allgemein notwendig, kann zumindest auf der äußeren Oberfläche 2 eine Lotplattierung auf einem Kembereich des Blechs aufgebracht sein. Für das vorliegende und sämtliche weiteren Ausführungsbeispieie sind für den Kernbereich, der im Fall des Fehlens von Lotplattierungen dem gesamten Blech entspricht, und für die Lotplattierungen folgende Legierungen bevorzugt (alle Angaben in Gewichts-%): Kembereich / Grundwerkstoff des Bleches:

Lotplattierung:

Das Flachrohr ist vorliegend als Mehrkammer-Flachröhr mit zwei gefalteten Stegen 4 und einem Falz 5 zum Verschließen des Rohres entlang einer Längrichtung ausgebildet.

Der Falz 5 ist vorliegend an einer Breitseite des Flachrohres angeordnet. Sie umfasst einen ersten Falzabschnitt 5a und einen zweiten Falzabschnitt 5b, die jeweils durch Umbiegung von gegenüberliegenden Randbereichen des Blechs 1 um 90° gebildet werden. An die Falzabschnitte 5a, 5b schließt sich jeweils ein Umbug 6 um 180° an. Die Falzabschnitte 5a, 5b liegen im Bereich der Umbuge 6 an einem Anlagebereich 7 der inneren Blechoberfläche 3 bzw. Innenseite des Flachrohrs an. Neben dem Anlageberelch 7 bildet jeder der Falzabschnitte 5a, 5b einen Lötbereich bzw. ein Gegenstück im Sinne der Erfindung aus. Die über eine Berührfläche aneinander anliegenden Falzabschnitte 5a, 5b bifden zwischen sich einen kapillarischen Spalt 8 aus. Zwischen dem Lötbereich 7 und den Umbügen 6 ist ein Spülkanai 9 an dem Falz ausgeformt, in den der kapiilarische Spalt 8 einmündet und der einen größeren Durchmesser als der kapillarische Spalt 8 hat.

Die Stege 4 haben eine Höhe, die dem Innendurchmesser des Flachrohres entspricht und liegen an der innenseitigen Oberfläche 3 des Blechs 1 In einem Anlagebereich 10 an. Der Anlagebereich 10 befindet sich an der dem Lötbereich 7 gegenüberliegenden Fiachrohrseite, so dass ein besonders großer Abstand zwischen dem Anlagebereich 10 und dem Anlagereich 7 besteht.

Die Stege 4 bilden eine im Inneren des Fluidkanals angeordnete Struktur im Sinne der Erfindung aus, die an der inneren Oberfläche 3 des Blechs im Anlageberelch 10 anliegt, um dort eine erste, flussmittelfreie Lötstelle auszubilden.

Der Falz 5 bildet mit seinen Falzabschnttten 6a, 8a sowie dem Anlagebe- reich 7 eine zweite Lötstelle aus, die in einem Lötvorgang mit Flussmittel benetzt wird. Hierzu ist im ersten Ausführungsbeispiel die gesamte äußere Breitseite des Flachrohrs auf der Seite des Falzes 5 mit Flussmittel 11 versehen. Bei dem Flussmittel 11 handelt es sich um NOCOLOK (Handelsna- me), das mittels eines Paintflux-Verfahrens aufgetragen wurde.

Durch den vor der Verlötung offenen Falz besteht ein offener Pfad zwischen den beiden Lötstellen, insbesondere besteht geometrisch die Möglichkeit, dass geschmolzenes Flussmittel von der zweiten Lötstelle unmittelbar zu der ersten Lötstelle fließen kann, was tatsächlich aber erfindungsgemäß verhin- dert wird. Auf der Außenseite kann eine Rippe oder andere Struktur eines insgesamt einen Wärmetauscher bildenden Stapels von Bauteilen aufgesetzt sein (nicht dargestellt). Die so vormontierte Struktur wird in einen Lötofen ver- bracht und aufgeheizt, Dabei werden sowohl die erste, flussmittelfreie Lötstelle als auch die zweite, flussmittelbenetzte Lötstelle simultan in demselben Lötvorgang verlötet.

Bei einer entsprechenden Temperatur verflüssigt sich zunächst das außen applizierte Flussmittel und strömt in den kapillarischen Spalt 8. Im vorliegenden Beispiel ist das Russmittel überschüssig vorhanden. Nach kapillarisch getriebener Durchströmung des Spaltes 8 sammelt es sich in dem Spülkanal 9. Je nach Detailgestaltung kann ergänzend, aber nicht notwendig noch eine Abführung aus dem Spülkanal über stirnseitige Ausformungen des Flachroh- res vorgesehen sein (nicht dargestellt).

Aufgrund des trennend wirkenden Spülkanals erfolgt vorliegend keine Benetzung der flussmittelfrelen ersten Lötstelle 4, 10. Dort erfolgt aufgrund der gewählten Materialien eine flussmittelfreie Verlötung, so dass der Steg 4 als Struktur an der gegenüberliegenden Blechoberfläche verlötet wird. Hierdurch wird eine mechanische Festigung des Fluidkanals erzielt und mehrere getrennte Kammern werden ausgebildet.

Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 bis Fig. 4 unterscheiden sich von dem ersten Beispiel nur dadurch, dass der außenseitige Auftrag von Flussmittel nicht vollflächig erfolgt,

Bei dem Beispiel nach Fig. 2 erfolgt nur ein selektives Aufbringen nur partiell in einem breiten Streifen Über dem Bereich des Falzes 5. Bei dem Beispiel nach Fig. 3 erfolgt der Auftrag nur als Strich unmittelbar in der Falzkapiiiare, wobei der Ansatz der Kapillare verfüllt ist.

Bei dem Beispiel nach Fig. 4 erfolgt der Auftrag in zwei schmalen Streifen jeweils seitlich des Falzes 5. Nach Verflüssigung des gut benetzenden Flussmittels fließt dieses auch in den kapillarischen Spalt ein.

Bei jedem der Beispiele Fig. 1 bis Fig. 4 ist das Flussmittel im Überschuss aufgetragen.

Das Beispiel nach Fig. 5 zeigt einen Auftrag unmittelbar auf die Falzabschnitte 5a, 5b, wobei der Auftrag während der Rohrfaltung bzw. vor einem vollständigen Zufalten des Rohres erfolgt. Fig. 6 zeigt ein Beispiel, bei dem das Flussmittel vor einer Zufaltung des Rohres auf dem Lötbereich 7, an dem die ümbuge 6 anliegen, aufgebracht wurde, Bei diesem Beispiel wird zumindest ein Teil des aufgebrachten Lots nicht zuverlässig von dem Spülkanal aufgenommen und kann im Prinzip zur Seite zu den flussmittelfrei zu verlötenden Stegen fließen. Zur Vermeidung einer solchen ungewünschten Benetzung ist im Beispiel nach Fig, 6 die applizierte Flussmittelmenge nicht überschüssig, sondern definiert bemaßt, Eine solche definierte Bemaßung bietet sich als mögliche Verbesserung auch für das Beispiel nach Fig. 5 an. Fig, 7 bis Fig, 9 zeigen verschiedene Varianten der Umbuge 6, die mit jedem der vorstehenden Beispiele kombinierbar sind. Insbesondere, wenn ein Kernbereich des Blechs viel Magnesium enthält und mit Lot plattiert ist, das ebenfalls Magnesium enthält, kann die offene Stirnseite der Blechkante eine beim Aufheizen eine große Menge an Magnesium freisetzen. Das austreten- de Magnesium könnte zu einem nicht tolerierbaren Flussmittelverbauch unter Bildung von Magnestumfluorid in der Lötnaht führen. Bevorzugt gilt daher folgender Zusammenhang für eine Blechdicke D, eine Länge des Umbugs L und eine Rohrbreite B:

L > 2 * D.

Der Umbug kann dabei um jeden Winkel von deutlich über 90° (siehe etwa Fig. 9) umgebogen sein, insbesondere um 180° (stehe Fig. 7, Fig. 8).

Falls der Umbug 180° beträgt, ist nach Möglichkeit auch folgende Relation zu beachten, um eine zu große Nähe der Sttmkante und der gegenüberliegenden Blechseite zu vermeiden (siehe Fig. 8):

L < B - 2,5 * D.

Allgemein ist zweckmäßig zu beachten, dass die Stirnkanten der Umbuge 6 auch nicht die Wände der Falzabschnitt 5a, 6a berühren. Bevorzugt ist hier ein Sicherheitsabstand von wenigstens etwa der Blechdicke D einzuhalten. Vorteilhaft ist es, wenn der Abstand zwischen einem mit Flussmittel versehenen Bereich (befluxt) und einem nicht mit Flussmittei versehenen Bereich (nicht befluxt), die jeweils auch verlötet werden, etwa 2 bis 4 mm, bzw. 3 bis 5 beträgt.

Auch ist es vorteilhaft, wenn der Steg 4 oder die Stege 4 auf der gegenüberliegenden Innenseite der Rohrwand anliegen. Insgesamt wird so besonders effektiv verhindert, dass Magnesium hin zu unerwünschten Bereichen ausdampft bzw. diffundiert oder Flussmittel in den Bereich der Stirnkanten der Umbuge 6 fließt.

Bei dem Beispiel nach Fig. 10 ist der Falz nicht wie in den vorhergehenden Beispielen an der Breitseite des Flachrohres, sondern an der Schmalseite vorgesehen. Zwei gegenüberliegende Ränder des Blechs 1 haben eine je- weiis teilkreisförmige Umbiegung 12, 13, so dass sie im geschlossenen Zustand formschlüssig ineinander greifen. Auf diese Weise ist das Flachrohr als Clipsrohr ausgeformt. Die Außenfläche der innenliegenden Umbiegung 12 und die Innenfläche der außenliegenden Umbiegung 13 liegen gegenei- nander an, so dass zwischen ihnen ein kapillarischer Spalt 8 ausgebildet ist. Ein analog den vorhergehenden Beispielen wirkender Spülkanal ist durch eine Lücke zwischen dem Ende der außenliegenden Umbiegung 13 und einer Abstufung 12a der innenliegenden Umbiegung 12 ausgebildet. Die Applikation von Flussmittel kann in zu den vorhergehenden Beispielen analoger Weise auf der Außenfläche des Rohres oder gezielt auf einer oder beider der miteinander verlötenden Flächen der Umbiegungen 12, 13 erfolgen. Das Rachrohr hat analog zu den vorhergehenden Beispielen mindestens zwei flussmittelfrei verlötende Stege 4 in seinem inneren, so dass es der Bauart nach ein Mehrkammer-Flachrohr ist.

Fig, 11 zeigt ein weiteres Beispiel, bei dem der Falz 5 wie in Fig. 10 ausge- bildet ist. In Abweichung zu Fig. 10 ist in das Rohr eine Struktur in Form eines Turbulators 14 eingeschoben, der flussmittelfrei mit der innenseitigen Oberfläche des Blechs 1 verlötet. Der Turbuiator 14 ist vorliegend als Weilrippe ausgeformt. Es versteht sich, dass Turbulatoren he nach Anforderungen auch in Mehrkammer-Flachrohre wie in Fig. 10 eingeschoben sein kön- nen.

Folgende Legierungen werden für einen Turbuiator bevorzugt:

In ganz bevorzugter Ausgestaltung ist der Turbulator magnesiumfrei (< 0,03% Magnesiumgehalt). Hierdurch wird eine aufgrund der oft großen Oberfläche von Turbulatoren unerwünscht große Ausdampfung von Magnesium vermieden. Das für die flussmittelfreie Veriötung gewünschte Magnesium wird bei solcher Ausgestaltung vollständig von dem Blechmaterial und/oder einer Lotplattierung des Bleches bereitgestellt. Grundsätzlich kann auch der Turbulator eine Lotplattierung aufweisen.

Allgemein gilt: Die Kombination aus flussmittelfreier Stegverlötung auf der Rohrinnenseite bzw. flussmittelfreier Verlötung des Innenturbulators mit der Rohrinnenseite und flussmlttelhaitiger Falzverlötung erfordert geeignete Materialien für Rohrgrundwerkstoff und Lotplattierung bzw. im Falle eines Innenturbulators für Turbulator-Grundwerkstoff und Turbulator-Lotplattierung.

Folgende Varianten aus plattierten und unpiattierten Fugepartnern sind bevorzugt:

-Rohrblech innen und aussen lotplattiert, nur Stege und Falz, kein Turbulator; -Rohrblech innen und aussen lotplattiert, nur Falz, keine Stege, blanker Turbulator;

-Rohrblech nur aussen lotplattiert und Turbulator beidseitig lotplattiert. Folgende Werkstoff konzepte für die flussmittelfreie InnenverlÖtung sind bevorzugt;

-Werkstoffkonzepte im normalen 3-Schichtaufbau (bestehend aus Lot/Rohrgrundwerkstoff/Lot und/oder Lot/Turbulatorwerkstoff/Lot), die gewis- se Mindestanteile an Magnesium enthalten. Darüber hinaus stellt die Verwendung von magnesiumhaltigen Legierungen für das Rohr und den eingeschobenen Turbulator eine Möglichkeit dar, die Festigkeitseigenschaften der verwendeten Aluminiumwerkstoffe zu verbessern. -Multilayer-Konzepte auch als mehrlagige Konzepte bekannt, mit einem 4- oder 5-Schichtaufbau (bestehend aus Lot / Rohrwerkstoff / Lot / Deckschicht oder Deckschicht / Lot / Rohrwerkstoff / Lot / Deckschicht und analog für den Turbulator), die auf Grund der ablaufenden Mechanismen beim flussmittel- freien Löten nur geringe Anteile an Magnesium nur im Lot enthalten müssen (< 0,10%). Der Rohrgrundwerkstoff kann auch geringe Anteile an Magnesium enthalten, kann aber auch komplett Mg-frei (< 0,03%) gewählt werden.

Es versteht sich, dass die einzelnen Merkmale der verschiedenen Ausfüh- rungsbeisptele je nach Anforderungen miteinander kombinierbar sind.