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Patent Searching and Data


Title:
SOLENOID VALVE ASSEMBLY FOR A BRAKING SYSTEM FOR A VEHICLE, BRAKING SYSTEM FOR A VEHICLE, AND METHOD FOR MOUNTING A SOLENOID VALVE ASSEMBLY FOR A BRAKING SYSTEM FOR A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/041576
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a solenoid valve assembly (120) for a braking system for a vehicle. The solenoid valve assembly (120) has a main valve unit (340), a pilot valve unit (350) that is fluidically connected to the main valve unit (340), and a housing (230) for receiving at least the main valve unit (340) and the pilot valve unit (350). The pilot valve unit (350) has a dual magnet unit (352) and at least one valve device (354). The dual magnet unit (352) is thereby designed such that the dual magnet unit can be equipped with at least one valve device (354). The dual magnet unit (352) has at least two receiving sections (356) for receiving valve devices (354), and at least two magnetic devices (358) for actuating valve devices (354).

Inventors:
RÖTHER FRIEDBERT (DE)
WÖRNER DIETER (DE)
WERNER KAI (DE)
WIEDER GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/070258
Publication Date:
March 08, 2018
Filing Date:
August 09, 2017
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME FUER NUTZFAHRZEUGE GMBH (DE)
International Classes:
B60T13/68; B60T15/02
Domestic Patent References:
WO2008034524A12008-03-27
Foreign References:
DE3921078A11991-01-03
Other References:
None
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1 . Magnetventilvorrichtung (120) für ein Bremssystem (1 10) für ein Fahrzeug (100), wobei die Magnetventilvorrichtung (120) eine Hauptventileinheit (340), eine mit der Hauptventileinheit (340) fluidmechanisch verbundene Vorsteuerventileinheit (350) und ein Gehäuse (230; 232, 234) zum Aufnehmen mindestens der Hauptventileinheit (340) und der Vorsteuerventileinheit (350) aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorsteuerventileinheit (350) eine Doppelmagneteinheit (352) und zumindest eine Ventileinrichtung (354; 454) aufweist, wobei die Doppelmagneteinheit (352) mit zumindest einer Ventileinrichtung (354; 454) bestückbar ausgeformt ist, wobei die Doppelmagneteinheit (352) zumindest zwei Aufnahmeabschnitte (356) zur Aufnahme von Ventileinrichtungen (354; 454) und zumindest zwei Magneteinrichtungen (358) zum Betätigen von Ventileinrichtungen (354; 454) aufweist.

2. Magnetventilvorrichtung (120) gemäß Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Aufnahmeabschnitte (356) und die Magneteinrichtungen (358) der

Doppelmagneteinheit (352) von einem gemeinsamen Korpus der Doppelmagneteinheit (352) umschlossen sind.

3. Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Doppelmagneteinheit (352) in dem Gehäuse (230; 232, 234) eingespannt anordenbar oder angeordnet ist.

4. Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

das Gehäuse (230; 232, 234) zumindest eine Verschließeinrichtung (236) aufweist, mittels derer das Gehäuse (230; 232, 234) offenbar und verschließbar ist, um mindestens die Vorsteuerventileinheit (350) zugreifbar zu machen.

5. Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- das Gehäuse (230; 232, 234) ein erstes Gehäuseteil (232) und ein zweites

Gehäuseteil (234) aufweist, wobei die Gehäuseteile (232, 234) kraftschlüssig und/oder formschlüssig miteinander verbindbar oder verbunden sind, und - die Doppelmagneteinheit (352) zwischen den Gehäuseteilen (232, 234)

eingespannt anordenbar oder angeordnet ist.

6. Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

das Gehäuse (230; 232, 234) zumindest partiell aus einem metallischen Material ausgeformt ist oder partiell aus einem metallischen Material und partiell aus einem Kunststoffmaterial ausgeformt ist.

7. Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorsteuerventileinheit (350) einen elektrischen Anschluss zum Kontaktieren der Doppelmagneteinheit (352) aufweist, wobei ein Steckerabschnitt (238) des elektrischen Anschlusses sich aus dem Gehäuse (230; 232, 234) heraus erstreckt. 8. Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Ventileinrichtung (354) in einem ersten der Aufnahmeabschnitte (356) der

Doppelmagneteinheit (352) aufgenommen ist und ein zweiter der Aufnahmeabschnitte (356) der Doppelmagneteinheit (352) unbestückt ist, oder die Ventileinrichtung (354) in einem ersten der Aufnahmeabschnitte (356) der Doppelmagneteinheit (352) aufgenommen ist und eine weitere Ventileinrichtung (454) in einem zweiten der Aufnahmeabschnitte (356) der Doppelmagneteinheit (352) aufgenommen ist.

9. Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch

zumindest ein Rückschlagventil (370; 470), wobei das Rückschlagventil (370; 470) zwischen einem Steuerfluidanschluss (364) der Magnetventilvorrichtung (120) und der Hauptventileinheit (340) fluidmechanisch parallel zu der Vorsteuerventileinheit (350) geschaltet ist und/oder zwischen einem Vorratsfluidanschluss (361 ) der

Magnetventilvorrichtung (120) und der Vorsteuerventileinheit (350) fluidmechanisch parallel zu der Hauptventileinheit (340) geschaltet ist. 10. Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch

- zumindest einen Vorratsfluidanschluss (361 ) zum Anschluss der

Magnetventilvorrichtung (120) an einen Fluidvorrat (1 12) des Bremssystems

(1 10), wobei der zumindest eine Vorratsfluidanschluss (361 ) fluidmechanisch mit der Hauptventileinheit (340) und der Vorsteuerventileinheit (350) verbunden ist,

- zumindest einen Verbraucherfluidanschluss (362) zum Anschluss der

Magnetventilvorrichtung (120) an einen Verbraucher (1 14) des Bremssystems (1 10), wobei der zumindest eine Verbraucherfluidanschluss (362)

fluidmechanisch mit der Hauptventileinheit (340) verbunden ist, und

- zumindest einen Steuerfluidanschluss (364) zum Anschluss der

Magnetventilvorrichtung (120) an eine Steuereinrichtung (1 16) des

Bremssystems (1 10), wobei der zumindest eine Steuerfluidanschluss (364) fluidmechanisch über die Vorsteuerventileinheit (350) mit der Hauptventileinheit (340) verbunden ist.

1 1 . Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,

gekennzeichnet durch

- zumindest einen Vorratsfluidanschluss (361 ) zum Anschluss der

Magnetventilvorrichtung (120) an einen Fluidvorrat (1 12) des Bremssystems (1 10), wobei der zumindest eine Vorratsfluidanschluss (361 ) fluidmechanisch mit der Hauptventileinheit (340) verbunden ist,

- zumindest einen Kanal (900) zum Entlüften der Magnetventilvorrichtung (120), wobei der zumindest eine Kanal (900) fluidmechanisch mit der

Vorsteuerventileinheit (350) verbunden ist,

- zumindest einen Verbraucherfluidanschluss (362) zum Anschluss der

Magnetventilvorrichtung (120) an einen Verbraucher (1 14) des Bremssystems (1 10), wobei der zumindest eine Verbraucherfluidanschluss (362)

fluidmechanisch mit der Hauptventileinheit (340) verbunden ist, und - zumindest einen Steuerfluidanschluss (364) zum Anschluss der

Magnetventilvorrichtung (120) an eine Steuereinrichtung (1 16) des

Bremssystems (1 10), wobei der zumindest eine Steuerfluidanschluss (364) fluidmechanisch über die Vorsteuerventileinheit (350) mit der Hauptventileinheit (340) verbunden ist.

12. Bremssystem (1 10) für ein Fahrzeug (100),

dadurch gekennzeichnet, dass

das Bremssystem (1 10) zumindest eine Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche aufweist.

13. Bremssystem (1 10) gemäß Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet, dass

- die zumindest eine Magnetventilvorrichtung (120) ausgebildet ist, um eine

Vorderachse und/oder eine Hinterachse des Fahrzeugs (100) anzusteuern, und

- das Bremssystem (1 10) zumindest ein Schaltventil aufweist, wobei die zumindest eine Magnetventilvorrichtung (120) und das zumindest eine Schaltventil ausgebildet sind, um zusammenzuwirken. 14. Verfahren (800) zum Montieren einer Magnetventilvorrichtung (120) für ein

Bremssystem (1 10) für ein Fahrzeug (100),

gekennzeichnet durch

- einen Schritt (810) des Bereitstellens einer Magnetventilvorrichtung (120) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 1 1 ,

- einen Schritt (820) des Anordnens der Doppelmagneteinheit (352) in der

Vorsteuerventileinheit (350),

- einen Schritt (830) des Einsetzens der zumindest einen Ventileinrichtung (354;

454) in zumindest einen der Aufnahmeabschnitte (356) der Doppelmagneteinheit (352), um die Doppelmagneteinheit (352) zu bestücken, und

- einen Schritt (840) des Verschließens des Gehäuses (230; 232, 234), um die Vorsteuerventileinheit (350) und die Hauptventileinheit (340) einzuhausen.

Description:
BESCHREIBUNG

Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein Fahrzeug, Bremssystem für ein Fahrzeug und Verfahren zum Montieren einer Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein Fahrzeug

Die Erfindung betrifft eine Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein

Fahrzeug, ein Bremssystem für ein Fahrzeug und ein Verfahren zum Montieren einer Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein Fahrzeug.

Es können bei pneumatischen Geräten mit einem oder mehreren aussenliegenden Ventilmagneten die Ventilmagneten beispielsweise mit separaten Haltern befestigt sein.

Der Erfindung stellt sich die Aufgabe eine verbesserte Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein Fahrzeug, ein verbessertes Bremssystem für ein Fahrzeug und ein verbessertes Verfahren zum Montieren einer Magnetventilvorrichtung für ein

Bremssystem für ein Fahrzeug bereitzustellen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein Fahrzeug, durch ein Bremssystem für ein Fahrzeug und durch ein Verfahren zum Montieren einer Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein Fahrzeug mit den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden

Unteransprüchen.

Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann insbesondere für ein Bremssystem eines Fahrzeugs ein Magnetventil eingesetzt werden, bei dem zur Vorsteuerung grundsätzlich ein Doppelmagnet eingesetzt werden kann, der

beispielsweise je nach Funktionsumfang des Bremssystems bzw. Einsatzzweck des Magnetventils einseitig oder beidseitig bestückt bzw. mit Ventilkomponenten versehen werden kann. Abhängig von einer konkreten Anwendung des Magnetventils und auf skalierbare Weise kann ein Vorsteuerventil oder können beispielsweise zwei

Vorsteuerventile vorgesehen werden. Vorteilhafterweise kann gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung insbesondere eine vereinfachte Befestigung des Doppelmagneten in einer

Ventilvorrichtung erreicht werden. Aufgrund der Art der Skalierbarkeit können beispielsweise ein Kabelbaum und eine Verrohrung im Fahrzeug gleich bleiben, ob nun ein Vorsteuerventil oder zwei Vorsteuerventile vorgesehen sind. Somit kann

beispielsweise eine Ventilvorrichtung für ein Bremssystem im Fahrzeug grundsätzlich skalierbar bzw. anpassbar ausgeführt sein, ohne dass im Fahrzeug bei einer Skalierung oder Anpassung Änderungen erforderlich wären. Diese Skalierbarkeit kann

insbesondere hergestellt werden, indem stets ein Doppelmagnet eingesetzt werden kann, welcher für eine Betriebsart einseitig und für eine andere Betriebsart beidseitig bestückt werden kann.

Es wird eine Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein Fahrzeug vorgestellt, wobei die Magnetventilvorrichtung eine Hauptventileinheit, eine mit der

Hauptventileinheit fluidmechanisch verbundene Vorsteuerventileinheit und ein Gehäuse zum Aufnehmen mindestens der Hauptventileinheit und der Vorsteuerventileinheit aufweist, wobei die Vorsteuerventileinheit eine Doppelmagneteinheit und zumindest eine Ventileinrichtung aufweist, wobei die Doppelmagneteinheit mit zumindest einer Ventileinrichtung bestückbar ausgeformt ist, wobei die Doppelmagneteinheit zumindest zwei Aufnahmeabschnitte zur Aufnahme von Ventileinrichtungen und zumindest zwei Magneteinrichtungen zum Betätigen von Ventileinrichtungen aufweist.

Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein Kraftfahrzeug handeln, insbesondere um ein Nutzfahrzeug oder ein anderes Straßenfahrzeug oder spurgebundenes Fahrzeug. Die Magnetventilvorrichtung kann auch als eine Ventilvorrichtung bezeichnet werden. Die Magnetventilvorrichtung kann beispielsweise als ein Vorderachsmodul,

Hinterachsmodul, Relaisventil oder anderes Bremssteuerventil in dem Bremssystem verwendet werden. Bei der Magnetventilvorrichtung kann es sich um ein vorgesteuertes Magnetventil bzw. ein Magnetventil mit Vorsteuerung handeln. Die

Magnetventilvorrichtung kann für einen pneumatischen oder hydraulischen Betrieb vorgesehen sein. Gemäß einer Ausführungsform können die Aufnahmeabschnitte und die

Magneteinrichtungen der Doppelmagneteinheit von einem gemeinsamen Korpus der Doppelmagneteinheit umschlossen sein. Die Doppelmagneteinheit kann hierbei einstückig oder mehrstückig ausgeführt sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Vorsteuerventileinheit auf einfache, sichere und schnelle Weise montiert werden kann, wobei stets beide Magneteinrichtungen der Doppelmagneteinheit verbaut werden können.

Auch kann die Doppelmagneteinheit in dem Gehäuse eingespannt anordenbar oder angeordnet sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine einfache, stabile und schnelle Montage der Doppelmagneteinheit und somit der

Vorsteuerventileinheit ermöglicht wird.

Ferner kann das Gehäuse zumindest eine Verschließeinrichtung aufweisen, mittels derer das Gehäuse offenbar und verschließbar sein kann, um mindestens die

Vorsteuerventileinheit zugreifbar zu machen. Die Verschließeinrichtung kann

beispielsweise als eine Schraube, eine Klammer oder ein anderes Befestigungsmittel ausgeformt sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass zumindest auf die Vorsteuerventileinheit einfach und schnell zugegriffen werden kann bzw. eine Montage und Bestückung der Vorsteuerventileinheit einfach und schnell erfolgen kann.

Gemäß einer Ausführungsform kann das Gehäuse ein erstes Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil aufweisen. Hierbei können die Gehäuseteile kraftschlüssig und zusätzlich oder alternativ formschlüssig miteinander verbindbar oder verbunden sein. Die Doppelmagneteinheit kann zwischen den Gehäuseteilen eingespannt anordenbar oder angeordnet sein. Die Gehäuseteile können mittels zumindest einer

Verschließeinrichtung miteinander verbindbar oder verbunden sein. Eine solche

Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine stabile Montage insbesondere der Vorsteuerventileinheit sowie eine einfache Bestückung derselben und zuverlässige und unkomplizierte Einhausung von Ventilkomponenten ermöglicht werden können.

Insbesondere kann das Gehäuse zumindest partiell aus einem metallischen Material ausgeformt sein. Alternativ kann das Gehäuse partiell aus einem metallischen Material und partiell aus einem Kunststoffmaterial ausgeformt sein. Beispielsweise kann ein erstes Gehäuseteil des Gehäuses aus einem metallischen Material ausgeformt sein, wobei ein zweites Gehäuseteil des Gehäuses aus einem Kunststoffmaterial ausgeformt sein kann. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass Stabilität und

Robustheit sowie gegebenenfalls Gewichtseinsparungen bei dem Gehäuse realisiert werden können.

Ferner kann die Vorsteuerventileinheit einen elektrischen Anschluss zum Kontaktieren der Doppelmagneteinheit aufweisen. Hierbei kann ein Steckerabschnitt des elektrischen Anschlusses sich aus dem Gehäuse heraus erstrecken. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine einfache elektrische Kontaktierung und somit Ansteuerung der Vorsteuerventileinheit erreicht werden kann. Es kann auch eine Kabelklennnnung zur Zugentlastung eines an dem Steckerabschnitt angeschlossenen elektrischen Kabels ermöglicht werden.

Gemäß einer Ausführungsform kann die Ventileinrichtung in einem ersten der

Aufnahmeabschnitte der Doppelmagneteinheit aufgenommen sein und kann ein zweiter der Aufnahmeabschnitte der Doppelmagneteinheit unbestückt sein. Alternativ kann die Ventileinrichtung in einem ersten der Aufnahmeabschnitte der Doppelmagneteinheit aufgenommen sein und kann eine weitere Ventileinrichtung in einem zweiten der Aufnahmeabschnitte der Doppelmagneteinheit aufgenommen sein. Eine solche

Ausführungsform bietet den Vorteil, dass je nach Betriebsart bzw. Einsatzzweck der Magnetventilvorrichtung eine geeignete Bestückung der Vorsteuerventileinheit mit einer oder zwei Ventileinrichtungen gewählt werden kann. Bei beidseitiger Bestückung können auch Zwischendrücke eingeregelt werden.

Auch kann die Magnetventilvorrichtung zumindest ein Rückschlagventil aufweisen. Dabei kann das Rückschlagventil zwischen einem Steuerfluidanschluss der

Magnetventilvorrichtung und der Hauptventileinheit fluidmechanisch parallel zu der Vorsteuerventileinheit geschaltet sein. Zusätzlich oder alternativ kann das

Rückschlagventil zwischen einem Vorratsfluidanschluss der Magnetventilvorrichtung und der Vorsteuerventileinheit fluidmechanisch parallel zu der Hauptventileinheit geschaltet sein. Das zumindest eine Rückschlagventil kann als ein einseitiges Rückschlagventil und zusätzlich oder alternativ als ein Druckbegrenzungsventil ausgeführt sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass ein Druckabfluss zum Steuerfluidanschluss hin vermieden werden kann bzw. eine Bremsanforderung eines Fahrers des Fahrzeugs gegenüber automatischen, beides Weise von

Assistenzsystemen generierten Bremsanforderungen priorisiert werden kann.

Zudem kann die Magnetventilvorrichtung zumindest einen Vorratsfluidanschluss zum Anschluss der Magnetventilvorrichtung an einen Fluidvorrat des Bremssystems aufweisen. Hierbei kann der zumindest eine Vorratsfluidanschluss fluidmechanisch mit der Hauptventileinheit und der Vorsteuerventileinheit verbunden sein. Auch kann die Magnetventilvorrichtung zumindest einen Verbraucherfluidanschluss zum Anschluss der Magnetventilvorrichtung an einen Verbraucher des Bremssystems aufweisen. Dabei kann der zumindest eine Verbraucherfluidanschluss fluidmechanisch mit der

Hauptventileinheit verbunden sein. Ferner kann die Magnetventilvorrichtung zumindest einen Steuerfluidanschluss zum Anschluss der Magnetventilvorrichtung an eine

Steuereinrichtung des Bremssystems aufweisen. Dabei kann der zumindest eine Steuerfluidanschluss fluidmechanisch über die Vorsteuerventileinheit mit der

Hauptventileinheit verbunden sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Anzahl von Anschlüssen bei einseitiger und beidseitige Bestückung der Doppelmagneteinheit identisch sein kann und somit eine Verrohrung im Fahrzeug bei beiden Ausführungsvarianten gleich bleiben kann.

Alternativ kann die Magnetventilvorrichtung zumindest einen Vorratsfluidanschluss zum Anschluss der Magnetventilvorrichtung an einen Fluidvorrat des Bremssystems aufweisen. Hierbei kann der zumindest eine Vorratsfluidanschluss fluidmechanisch mit der Hauptventileinheit verbunden sein. Zudem kann die Magnetventilvorrichtung zumindest einen Kanal zum Entlüften der Magnetventilvorrichtung aufweisen. Dabei kann der zumindest eine Kanal fluidmechanisch mit der Vorsteuerventileinheit verbunden sein. Auch kann die Magnetventilvorrichtung zumindest einen

Verbraucherfluidanschluss zum Anschluss der Magnetventilvorrichtung an einen

Verbraucher des Bremssystems aufweisen. Dabei kann der zumindest eine

Verbraucherfluidanschluss fluidmechanisch mit der Hauptventileinheit verbunden sein. Ferner kann die Magnetventilvorrichtung zumindest einen Steuerfluidanschluss zum Anschluss der Magnetventilvorrichtung an eine Steuereinrichtung des Bremssystems aufweisen. Dabei kann der zumindest eine Steuerfluidanschluss fluidmechanisch über die Vorsteuerventileinheit mit der Hauptventileinheit verbunden sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Magnetventilvorrichtung somit als

Druckabbauventil und/oder Druckhalteventil, insbesondere zur ABS-Regelung (ABS = Antiblockiersystem), genutzt werden kann.

Es wird auch ein Bremssystem für ein Fahrzeug vorgeschlagen, wobei das

Bremssystem zumindest eine Einheit einer Ausführungsform der vorstehend genannten Magnetventilvorrichtung aufweist.

In Verbindung mit dem Bremssystem kann zumindest eine Einheit einer

Ausführungsform der vorstehend genannten Magnetventilvorrichtung vorteilhaft für eine Betätigung zumindest einer Bremseinrichtung eingesetzt oder verwendet werden.

Gemäß einer Ausführungsform kann die zumindest eine Magnetventilvorrichtung ausgebildet sein, um eine Vorderachse und/oder eine Hinterachse des Fahrzeugs anzusteuern. Auch kann das Bremssystem hierbei zumindest ein Schaltventil aufweisen, wobei die zumindest eine Magnetventilvorrichtung und das zumindest eine Schaltventil ausgebildet sein können, um zusammenzuwirken. Eine solche

Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Magnetventilvorrichtung für ein

Vorderachsmodul und/oder für ein Hinterachsmodul verwendbar ist.

Es wird ferner ein Verfahren zum Montieren einer Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein Fahrzeug vorgestellt, mit

einem Schritt des Bereitstellens einer Ausführungsform der vorstehend genannten Magnetventilvorrichtung,

einem Schritt des Anordnens der Doppelmagneteinheit in der Vorsteuerventileinheit, einem Schritt des Einsetzens der zumindest einen Ventileinrichtung in zumindest einen der Aufnahmeabschnitte der Doppelmagneteinheit, um die Doppelmagneteinheit zu bestücken, und

einem Schritt des Verschließens des Gehäuses, um die Vorsteuerventileinheit und die Hauptventileinheit einzuhausen. Durch Ausführen des Verfahrens kann eine Ausführungsform der vorstehend genannten Magnetventilvorrichtung vorteilhaft montiert werden. Ausführungsbeispiele des hier vorgestellten Ansatzes sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt: eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem Bremssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel.

eine perspektivische Darstellung einer Magnetventilvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.

eine schematische Schnittdarstellung einer Magnetventilvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.

eine schematische Schnittdarstellung einer Magnetventilvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.

einen schematischen Schaltplan einer Magnetventilvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.

einen schematischen Schaltplan einer Magnetventilvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.

einen schematischen Schaltplan einer Magnetventilvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.

ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Montieren gemäß einem Ausführungsbeispiel.

eine schematische Schnittdarstellung einer Magnetventilvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.

In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 100 mit einem

Bremssystem 1 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Bei dem Fahrzeug 100 handelt es sich beispielsweise um ein Nutzfahrzeug. Das Bremssystem 1 10 weist einen

Fluidvorrat 1 12, beispielsweise einen Drucklufttank, einen Verbraucher 1 14,

beispielsweise eine Bremseinrichtung, eine Steuereinrichtung 1 16, beispielsweise ein Fußbremsventil bzw. Bremsventil in Zuordnung zu einem Bremspedal des Fahrzeugs 100, ein elektronisches Steuergerät 1 18, beispielsweise in Zusammenhang mit einem Assistenzsystem des Fahrzeugs 100, und beispielhaft lediglich eine

Magnetventilvorrichtung 120 auf.

Dabei sind in dem Bremssystem 1 10 der Fluidvorrat 1 12, der Verbraucher 1 14 und die Steuereinrichtung 1 16 fluidmechanisch mit der Magnetventilvorrichtung 120 verbunden. Ferner ist das elektronische Steuergerät 1 18 signalübertragungsfähig mit der

Magnetventilvorrichtung 120 verbunden. Auf die Magnetventilvorrichtung 120 wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Figuren noch detaillierter eingegangen. Fig. 2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Magnetventilvorrichtung 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Magnetventilvorrichtung 120 ist für ein Bremssystem für ein Fahrzeug vorgesehen. Dabei kann die Magnetventilvorrichtung 120

beispielsweise als ein Vorderachsmodul oder Hinterachsmodul des Fahrzeugs verwendet werden. Die Magnetventilvorrichtung 120 entspricht oder ähnelt hierbei der Magnetventilvorrichtung aus Fig. 1 .

Die Magnetventilvorrichtung 120 weist eine Hauptventileinheit, eine mit der

Hauptventileinheit fluidmechanisch verbundene Vorsteuerventileinheit und ein Gehäuse 230 zum Aufnehmen mindestens der Hauptventileinheit und der Vorsteuerventileinheit auf. Davon ist in Fig. 2 von der Magnetventilvorrichtung 120 darstellungsbedingt lediglich das Gehäuse 230 gezeigt.

Die Vorsteuerventileinheit weist eine Doppelmagneteinheit und zumindest eine

Ventileinrichtung auf. Die Doppelmagneteinheit ist mit zumindest einer Ventileinrichtung bestückbar ausgeformt. Die Doppelmagneteinheit weist zumindest zwei

Aufnahmeabschnitte zur Aufnahme von Ventileinrichtungen und zumindest zwei Magneteinrichtungen zum Betätigen von Ventileinrichtungen auf. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Doppelmagneteinheit in dem Gehäuse 230 eingespannt angeordnet. Genau gesagt ist hierbei die

Doppelmagneteinheit zwischen einem ersten Gehäuseteil 232 und einem zweiten Gehäuseteil 234 eingespannt angeordnet. Hierbei weist das erste Gehäuseteil 232 lediglich beispielhaft einen Haltebügel auf, mittels dessen die Doppelmagneteinheit bzw. die Vorsteuerventileinheit gegen das zweite Gehäuseteil 234 einklemmbar ist. Somit weist gemäß dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel das Gehäuse 230 das erste Gehäuseteil 232 und das zweite Gehäuseteil 234 auf. Die Gehäuseteile 232 und 234 sind kraftschlüssig und/oder formschlüssig miteinander verbunden.

Das Gehäuse 230 weist gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ferner zumindest eine Verschließeinrichtung 236 auf, wobei in Fig. 2 lediglich beispielhaft vier Verschließeinrichtungen 236 in Gestalt von Schrauben dargestellt sind. Mittels der Verschließeinrichtungen 236 sind die Gehäuseteile 232 und 234 miteinander

verbunden. Anders ausgedrückt ist das Gehäuse 230 mittels der

Verschließeinrichtungen 236 offenbar und verschließbar, um mindestens die

Vorsteuerventileinheit zugreifbar zu machen.

Lediglich beispielhaft kann das erste Gehäuseteil 232 aus einem metallischen Material ausgeformt sein. Hierbei kann das erste Gehäuseteil 232 beispielsweise ein Gussteil oder Druckgussteil aus Aluminium oder dergleichen sein. Ferner kann das zweite Gehäuseteil 234 aus einem Kunststoffmaterial oder aus einem metallischen Material ausgeformt sein. Die Vorsteuerventileinheit weist einen elektrischen Anschluss zum Kontaktieren der Doppelmagneteinheit auf. Von dem elektrischen Anschluss ist darstellungsbedingt in Fig. 2 lediglich ein Steckerabschnitt 238 gezeigt. Der Steckerabschnitt 238 erstreckt sich aus dem Gehäuse 230, insbesondere dem zweiten Gehäuseteil 234 heraus. Anders ausgedrückt weist bei der Magnetventilvorrichtung 120 das als Gehäuseoberteil ausgeführte zweite Gehäuseteil 234 einen Geometriesprung auf. An diesem

Geometriesprung ist bzw. wird die Doppelmagneteinheit bzw. der Ventilmagnet mit Hilfe der Verschließeinrichtungen 236 bzw. Gehäuseschrauben 236 auf dem als Gehäuseunterteil ausgeführten ersten Gehäuseteil 232 befestigt. Der Steckerabschnitt 238 bzw. elektronische Stecker 238 des Ventilmagneten ragt hierbei über das Gehäuse 230 und ist von einer Gegenseite aus kontaktierbar. Dadurch kann auch eine

Kabelklennnnung bzw. Zugentlastung oberhalb des zweiten Gehäuseteils 234 ermöglicht werden.

Fig. 3 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer Magnetventilvorrichtung 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Magnetventilvorrichtung 120 entspricht oder ähnelt hierbei der Magnetventilvorrichtung aus Fig. 1 bzw. Fig. 2. Anders ausgedrückt zeigt Fig. 3 insbesondere eine schematische Schnittdarstellung der

Magnetventilvorrichtung 120 aus Fig. 2.

Hierbei sind auch eine Hauptventileinheit 340 und eine Vorsteuerventileinheit 350 der Magnetventilvorrichtung 120 gezeigt. Die Magnetventilvorrichtung 120 weist die

Hauptventileinheit 340, die mit der Hauptventileinheit 340 fluidmechanisch verbundene Vorsteuerventileinheit 350 und das Gehäuse 230 zum Aufnehmen mindestens der Hauptventileinheit 340 und der Vorsteuerventileinheit 350 auf.

Dabei weist die Vorsteuerventileinheit 350 eine Doppelmagneteinheit 352 und zumindest eine Ventileinrichtung 354 auf. Die Doppelmagneteinheit 352 ist mit zumindest einer Ventileinrichtung 354 bestückbar ausgeformt. Die Doppelmagneteinheit 352 weist zumindest zwei Aufnahmeabschnitte 356 zur Aufnahme von

Ventileinrichtungen 354 und zumindest zwei Magneteinrichtungen 358 zum Betätigen von Ventileinrichtungen 354 auf. Die zumindest eine Ventileinrichtung 354 weist einen mittels einer der Magneteinrichtungen 358 bewegbaren Kolben auf. Insbesondere sind die Aufnahmeabschnitte 356 und die Magneteinrichtungen 358 der

Doppelmagneteinheit 352 von einem gemeinsamen Korpus der Doppelmagneteinheit 352 umschlossen. Gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Ventileinrichtung 354 in einem ersten der Aufnahmeabschnitte 356 der

Doppelmagneteinheit 352 aufgenommen und ist ein zweiter der Aufnahmeabschnitte 356 der Doppelmagneteinheit 352 unbestückt. Die Doppelmagneteinheit 352 kann auch als doppelspuliger Magnet bezeichnet werden. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind die zwei Magneteinrichtungen 358 als zwei zylindrische Spulen ausgeformt. Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind die beiden Spulen auf gleicher Höhe angeordnet und/oder weisen zumindest annähernd parallel zueinander ausgerichtete zentrale Achsen auf. Die Aufnahmeabschnitte 356 sind entlang der zentralen Achsen der Spulen ausgerichet und erstrecken sich durch die Spulen hindurch. Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind die beiden Spulen

benachbart zueinander angeordnet und nur durch eine dünne Wand oder Schicht voneinander getrennt. Zwischen den Spulen ist beispielsweie eine dünnwandige Wand des Korpus angeordnet.

Gemäß dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Magnetventilvorrichtung 120 ferner zumindest einen Vorratsfluidanschluss 361 zum Anschluss der

Magnetventilvorrichtung 120 an den Fluidvorrat des Bremssystems auf. Der zumindest eine Vorratsfluidanschluss 361 ist fluidmechanisch mit der Hauptventileinheit 340 und der Vorsteuerventileinheit 350 verbunden. Auch weist die Magnetventilvorrichtung 120 zumindest einen Verbraucherfluidanschluss 362 zum Anschluss der

Magnetventilvorrichtung 120 an den Verbraucher des Bremssystems auf. Der

zumindest eine Verbraucherfluidanschluss 362 ist fluidmechanisch mit der

Hauptventileinheit 340 verbunden. Die Magnetventilvorrichtung 120 weist ferner zumindest einen Steuerfluidanschluss 364 zum Anschluss der Magnetventilvorrichtung 120 an die Steuereinrichtung des Bremssystems auf. Der zumindest eine

Steuerfluidanschluss 364 ist fluidmechanisch über die Vorsteuerventileinheit 350 mit der Hauptventileinheit 340 verbunden.

Ferner weist die Magnetventil Vorrichtung 120 gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel beispielhaft lediglich ein Druckbegrenzungsventil 370 bzw.

Rückschlagventil auf. Das Druckbegrenzungsventil 370 ist zwischen dem

Vorratsfluidanschluss 361 und der Vorsteuerventileinheit 350 fluidmechanisch parallel zu der Hauptventileinheit 340 geschaltet.

Der Vollständigkeit halber sei erläutert, dass die Hauptventileinheit 340 einen

Steuerkolben 341 , eine Steuerkammer 342, eine Arbeitskammer 343, eine Dichtmanschette 345, beispielsweise in Gestalt einer Doppellippendichtung, und eine Führungshülse 347 aufweist.

In Betrieb der Magnetventilvorrichtung 120 als Vorderachsmodul mit einem

Ankersystem seien nachfolgend beispielsweise zwei Betriebsarten im Hinblick auf eine Bremsanforderung kurz erläutert. Eine Betriebsart repräsentiert ein Betriebsbremsen, wobei ein Fahrer des Fahrzeugs bremst. Druckluft als Steuerfluid kommt beispielsweise von einem Fußbremsventil als Steuereinrichtung, tritt in den Steuerfluidanschluss 364 ein und strömt durch die Vorsteuerventileinheit 350 in die Steuerkammer 342 der Hauptventileinheit 340. Der Steuerkolben 341 bewegt sich nach unten und öffnet die Dichtmanschette 345 bzw. bewegt die Dichtmanschette 345. Druckluft als Arbeitsfluid strömt vom Vorratsfluidanschluss 361 in die Arbeitskammer 343 und zu dem

Verbraucherfluidanschluss 362. Das Arbeitsfluid kann einen größeren Druck als das Steuerfluid aufweisen. Eine weitere Betriebsart repräsentiert beispielsweise eine

Antriebsschlupfregelung oder dergleichen, wobei die Vorsteuerventileinheit 350 geschaltet wird. Der Druck des Arbeitsfluids aus der Steuerkammer 342 und

Arbeitskammer 343 wird von dem Druckbegrenzungsventil 370 als Druckminderer reduziert. Der Steuerkolben 341 bewegt sich nach unten und öffnet die

Dichtmanschette 345. Das Arbeitsfluid strömt vom Vorratsfluidanschluss 361 in die Arbeitskammer 343 und zu dem Verbraucherfluidanschluss 362.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind die Anschlüsse 361 , 362, 364 als externe Schnittstellen der Magnetventilvorrichtung 120 ausgefomrt. Beispielsweise können die Anschlüsse 361 , 362, 364 verwendet werden, um die Magnetventilvorrichtung 120 an Druckluftleitungen eines Bremssystems eines Fahrzeugs anzukoppeln. Dazu kann jeder der Anschlüsse 361 , 362, 364 zumindest ein geeignetes Koppelelement zum

wiederlösbaren Koppeln mit einer Druckluftleitung aufweisen.

Die in Fig. 3 gezeigten und innerhalb der Magnetventilvorrichtung 120 verlaufenden internen Leitungen, insbesondere zum Verbinden der Hauptventileinheit 340 mit der Vorsteuerventileinheit 350 und zum Verbinden der Ventileinheiten 340, 350 mit den jeweiligen Anschlüssen 361 , 362, 364, sind gemäß einem Ausführungsbeispiel durch geeignete Aussparungen innerhalb des Gehäuses 230 ausgeformt. Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer Magnetventilvorrichtung 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Magnetventilvorrichtung 120 entspricht hierbei der Magnetventilvorrichtung aus Fig. 3 mit Ausnahme dessen, dass die

Vorsteuerventileinheit 350 die Ventileinrichtung 354 und eine weitere Ventileinrichtung 454 aufweist, dass infolgedessen eine fluidmechanische Verschaltung von

Vorsteuerventileinheit 350 und Hauptventileinheit 340 daran angepasst ist und dass die Magnetventilvorrichtung 120 ein Rückschlagventil 470 aufweist. Anders ausgedrückt handelt es sich bei der Magnetventilvorrichtung 120 beispielsweise um ein

Vorderachsmodul mit zwei Ankersystemen.

Hierbei ist die Ventileinrichtung 354 in einem ersten der Aufnahmeabschnitte der Doppelmagneteinheit 352 aufgenommen. Die weitere Ventileinrichtung 454 ist in einem zweiten der Aufnahmeabschnitte der Doppelmagneteinheit 352 aufgenommen. Das Rückschlagventil 470 ist zwischen dem Steuerfluidanschluss 364 der

Magnetventilvorrichtung 120 und der Hauptventileinheit 340 fluidmechanisch parallel zu der Vorsteuerventileinheit 350 geschaltet.

Nachfolgend werden verschiedene Betriebsarten der Magnetventilvorrichtung 120 aus Fig. 4 kurz erläutert. Dabei kann die Ventileinrichtung 354 samt zugehöriger

Magneteinrichtung 358 auch als Einlassmagnet 354 oder ASR-Einlassmagnet 354 (ASR = Antriebsschlupfregelung) bezeichnet werden und kann die weitere

Ventileinrichtung 454 samt zugehöriger Magneteinrichtung 358 auch als Auslassmagnet 454 oder ASR-Auslassmagnet 454 bezeichnet werden.

Bei einer Betätigung einer Betriebsbremse des Fahrzeugs durch einen Fahrer kommt Luft bzw. Druckluft als Steuerfluid von einem Fußbremsventil und strömt durch den Auslassmagneten 454 in die Steuerkammer 342. Der Steuerkolben 341 bewegt sich nach unten und öffnet die Dichtmanschette 345. Luft bzw. Druckluft als Arbeitsfluid strömt von dem Vorratsfluidanschluss 361 in die Arbeitskammer 343 und zu dem

Verbraucherfluidanschluss 362. Eine weitere Betriebsart betrifft eine zentrale Druckkontrolle (CPC = Central Pressure Control) im Fahrzeug. Wenn ich hierbei Druck aufgebaut wird, wird der Auslassmagnet 454 geschaltet, wobei der Einlassmagnet 354 pulsiert, sodass Luft mit Vorratsdruck bzw. Arbeitsfluid in die Steuerkammer 342 strömt. Durch den geschalteten

Auslassmagnet 454 kann der höhere Druck des Arbeitsfluidd nicht durch den

Steuerfluidanschluss 364 entweichen. Der Steuerkolben 341 bewegt sich nach unten und öffnet die Dichtmanschette 345. Luft bzw. Druckluft als Arbeitsfluid strömt von dem Vorratsfluidanschluss 361 in die Arbeitskammer 343 und zu dem

Verbraucherfluidanschluss 362. Im Falle eines sogenannten CPC-Beipasses, wobei der Fahrer erhöht einen Bremsdruck erhöht, strömt der Druck durch das Rückschlagventil 470 bzw. Drosselrückschlagventil 470 in die Steuerkammer 342. Der Steuerkolben 341 bewegt sich nach unten und öffnet die Dichtmanschette 345. Wenn Druck abgebaut werden soll, pulsiert der Auslassmagnet 454 und der Steuerkolben 341 bewegt sich nach oben und vermindert den Druck in der Hauptventileinheit 340 bzw. im Relaisteil.

Eine weitere Betriebsart betrifft eine Bergaufanfahrhilfe (HSA = Hill Start Aid). Wenn hierbei Druck aufgebaut werden soll, wird der Auslassmagnet 454 geschaltet bzw.

aktiviert. Wenn der Fahrer den Bremsdruck vermindert, um das Fahrzeug zu starten bzw. in Bewegung zu versetzen, kann aufgrund des geschalteten Auslassmagneten 454 der höhere Druck des Arbeitsfluids nicht zu dem Steuerfluidanschluss 364 entweichen. Der Einlassmagnet 354 pulsiert und der Druck strömt in die Steuerkammer 342. Der Steuerkolben 341 bewegt sich nach unten und öffnet die Dichtmanschette 345. Der Auslassmagnet 454 wird deaktiviert. Der Steuerkolben 341 bewegt sich nach oben und der Druck in der Hauptventileinheit 340 bzw. im Relaisteil wird vermindert.

Fig. 5 zeigt einen schematischen Schaltplan einer Magnetventilvorrichtung 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Magnetventilvorrichtung 120 entspricht oder ähnelt hierbei der Magnetventilvorrichtung aus Fig. 3. In Fig. 5 sind von der

Magnetventilvorrichtung 120 in dem Schaltplan Elemente der Vorsteuerventileinheit 350 sowie die Hauptventileinheit 340 mittels konventioneller Schaltzeichen dargestellt.

Hierbei ist insbesondere die einseitige Bestückung der Vorsteuerventileinheit 350 zu erkennen. Der unbestückte Aufnahmeabschnitt der Vorsteuerventileinheit 350 ist hierbei durch eine unverbundene Ventileinheit ohne ausgeformte Öffnungen veranschaulicht. Fig. 6 zeigt einen schematischen Schaltplan einer Magnetventilvorrichtung 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Magnetventilvorrichtung 120 ähnelt hierbei der

Magnetventilvorrichtung aus Fig. 4. In Fig. 6 sind von der Magnetventilvorrichtung 120 in dem Schaltplan Elemente der Vorsteuerventileinheit 350 sowie die Hauptventileinheit 340 mittels konventioneller Schaltzeichen dargestellt. Hierbei ist insbesondere die beidseitige Bestückung der Vorsteuerventileinheit 350 zu erkennen.

Fig. 7 zeigt einen schematischen Schaltplan einer Magnetventilvorrichtung 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Magnetventilvorrichtung 120 entspricht oder ähnelt hierbei der Magnetventilvorrichtung aus Fig. 4. In Fig. 7 sind von der

Magnetventilvorrichtung 120 in dem Schaltplan Elemente der Vorsteuerventileinheit 350 sowie das Rückschlagventil 470 und die Hauptventileinheit 340 mittels konventioneller Schaltzeichen dargestellt. Hierbei sind insbesondere die beidseitige Bestückung der Vorsteuerventileinheit 350 und das parallel geschaltete Rückschlagventil 470 zu erkennen.

Fig. 8 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 800 zum Montieren gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Verfahren 800 ist ausführbar, um eine

Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein Fahrzeug zu montieren. Das Bremssystem entspricht oder ähnelt hierbei dem Bremssystem aus Fig. 1 . Die

Magnetventilvorrichtung entspricht oder ähnelt der Magnetventilvorrichtung aus einer der vorstehenden Figuren. Das Verfahren 800 zum Montieren weist einen Schritt 810 des Bereitstellens einer Magnetventilvorrichtung für ein Bremssystem für ein Fahrzeug auf. Die im Schritt 810 des Bereitstellens bereitgestellte Magnetventilvorrichtung entspricht oder ähnelt der Magnetventilvorrichtung aus einer der vorstehenden Figuren. Ferner weist das

Verfahren 800 zum Montieren einen Schritt 820 des Anordnens der

Doppelmagneteinheit in der Vorsteuerventileinheit auf. Das Verfahren 800 zum

Montieren weist auch einen Schritt 830 des Einsetzens der zumindest einen

Ventileinrichtung in zumindest einen der Aufnahmeabschnitte der Doppelmagneteinheit auf, um die Doppelmagneteinheit zu bestücken. Zudem weist das Verfahren 800 zum Montieren einen Schritt 840 des Verschließens des Gehäuses auf, um die Vorsteuerventileinheit und die Hauptventileinheit einzuhausen.

Fig. 9 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer Magnetventilvorrichtung 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Magnetventilvorrichtung 120 entspricht hierbei der Magnetventilvorrichtung aus Fig. 4 mit Ausnahme dessen, dass der

Vorratsfluidanschluss 361 fluidmechanisch lediglich mit der Hauptventileinheit 340 verbunden ist, der das Rückschlagventil umfassende Kanal samt Rückschlagventil entfallen ist und ein Kanal 900 zum Entlüften der Magnetventilvorrichtung 120 vorgesehen ist. Der Kanal 900 ist fluidmechanisch mit der Vorsteuerventileinheit 350 verbunden.

Durch Verbindung des Kanals 900 mit einer Entlüftungssenke, anstatt mit dem

Vorratsfluidanschluss 361 wie in Fig. 4, ist die Magnetventilvorrichtung 120 als

Druckabbauventil und/oder Druckhalteventil zur ABS-Regelung (ABS =

Antiblockiersystem) einsetzbar.

Unter Bezugnahme auf die vorstehenden Figuren sei zusammenfassend und mit anderen Worten angemerkt, dass Magnetventilvorrichtung 120 Beispielsweise als ein skalierbares Vorderachsmodul bzw. Hinterachsmodul ausgeführt ist. Eine Skalierbarkeit kann insbesondere erreicht werden, indem grundsätzlich die Doppelmagneteinheit 352 bzw. ein Doppelmagnet in der Vorsteuerventileinheit 350 eingesetzt wird. Bei manchen Betriebsarten (ASR und ESP bzw. elektronisches Stabilitätsprogramm) wird die

Doppelmagneteinheit 352 lediglich einseitig bestückt. Bei beidseitiger Bestückung können auch in der Hauptventileinheit 340 bzw. im Relaisventil Zwischendrücke eingeregelt werden. Dies kann bei anderen Betriebsarten nützlich sein, wie

beispielsweise bei ACC-Systemen (ACC = Adaptive Cruise Control; Adaptive

Geschwindigkeitsregelung bzw. Abstandsregeltempomat). Bei doppelter Bestückung kann auch ein einseitiges Rückschlagventil 470 eingesetzt werden, damit der

Fahrerwunsch gegenüber dem automatischem Einbremsen Priorität hat.

Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine„und/oder" -Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.

BEZUGSZEICHENLISTE

100 Fahrzeug

1 10 Bremssystem

1 12 Fluidvorrat

1 14 Verbraucher

1 16 Steuereinrichtung

1 18 elektronisches Steuergerät

120 Magnetventilvorrichtung

230 Gehäuse

232 erstes Gehäuseteil

234 zweites Gehäuseteil

236 Verschließeinrichtung 238 Steckerabschnitt

340 Hauptventileinheit

341 Steuerkolben

342 Steuerkammer

343 Arbeitskammer

345 Dichtmanschette

347 Führungshülse

350 Vorsteuerventileinheit

352 Doppelmagneteinheit 354 Ventileinrichtung

356 Aufnahmeabschnitt

358 Magneteinrichtung

361 Vorratsfluidanschluss

362 Verbraucherfluidanschluss 364 Steuerfluidanschluss

370 Druckbegrenzungsventil

454 weitere Ventileinrichtung Rückschlagventil

Verfahren zum Montieren Schritt des Bereitstellens Schritt des Anordnens Schritt des Einsetzens Schritt des Verschließens

Kanal