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Patent Searching and Data


Title:
SOLUBILIZER FOR METAL IONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/046070
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to solubilizers for metal ions and poorly soluble metal compounds, containing an oxidation product of starch hydrolysate as a solubilizing agent, to a method for solubilizing metal ions and to the use of said solubilizer.

Inventors:
HAJI BEGLI ALIREZA (DE)
KUNZ MARKWART (DE)
KROENER CHRISTINE (DE)
MOSER MATTIAS (DE)
LEVECKE BART (BE)
Application Number:
PCT/EP2009/007475
Publication Date:
April 29, 2010
Filing Date:
October 19, 2009
Export Citation:
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Assignee:
SUEDZUCKER AG (DE)
HAJI BEGLI ALIREZA (DE)
KUNZ MARKWART (DE)
KROENER CHRISTINE (DE)
MOSER MATTIAS (DE)
LEVECKE BART (BE)
International Classes:
C07C51/235; C11D3/20; C08B31/18; C09K23/56
Foreign References:
EP0232202A21987-08-12
GB1299646A1972-12-13
EP0472042A11992-02-26
FR2722200A11996-01-12
Other References:
SANTACESARIA E ET AL: "Oxidized glucosidic oligomers: a new class of sequestering agents - preparation and properties", CARBOHYDRATE POLYMERS, APPLIED SCIENCE PUBLISHERS, LTD. BARKING, GB, vol. 23, no. 1, 1 January 1994 (1994-01-01), pages 35 - 46, XP024147216, ISSN: 0144-8617, [retrieved on 19940101]
Attorney, Agent or Firm:
SCHWAHN, Hartmut et al. (DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Solubilisierungsmittel für schwerlösliche Metallverbindungen, enthaltend als solubilisierendes Agens ein Oxidationsprodukt, herstellbar durch C 1 -selektive Oxidation eines Stärkehydrolysats, wobei das Stärkehydrolysat einen Anteil von mindestens 5 Gew.-% Verbin- düngen mit DP2 bis DP4 aufweist.

2. Solubilisierungsmittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Stärkehydrolysat einen Anteil von 10 bis 85 Gew.-% Verbindungen mit DP2 bis DP4 aufweist.

3. Solubilisierungsmittel nach einem der vorstehenden Ansprü- che, wobei das Stärkehydrolysat ein Dextrose-äquivalent im Bereich von DE 50 bis DE 55 aufweist.

4. Solubilisierungsmittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, das mehr als 90 Gew.-% monocarboxylierte Verbindungen aufweist.

5. Solubilisierungsmittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Solubilisierungsmittel zum Solubilisieren von schwerlöslichen Metallverbindungen zwei- oder dreiwertiger Metallkationen, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Magnesium, Mangan, Kalzium, Kupfer, Eisen, Zink, Nickel, Chrom und Aluminium, ver- wendet wird.

6. Verfahren zum Solubilisieren von Metallionen, enthaltend den Schritt: Inkontaktbringen des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels unter Bedingungen, die die Bildung eines Komplexes aus mindestens einem Metallion und min- destens einem Molekül des Solubilisierungsmittels ermöglichen.

7. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels zur Komplexierung von Metallionen.

8. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche cha- rakterisierten Solubilisierungsmittels als biologisch leicht abbaubares

Solubilisierungsmittel.

9. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels als Gerüststoff für Detergenzien und Waschmittel, gegebenenfalls in Verbindung mit oberflächenakti- ven Substanzen, Alkalien, Silikaten, Aluminosilikaten und/oder Phosphaten.

10. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels zur Verbesserung der Benetzung von Oberflächen.

11. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels zur Beseitigung von Belägen aus Mikroorganismen, gegebenenfalls in Verbindung mit Sulfamin- säure.

12. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche cha- rakterisierten Solubilisierungsmittels zur Beseitigung oder Verhinde-

rung von Ablagerungen und Belägen in Industrieanlagen oder Maschinen.

13. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels bei der Geschirrreinigung, ins- besondere bei der industriellen Geschirrreinigung.

14. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels als Bestandteil von Geschirrreiniger-Zusammensetzungen.

15. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche cha- rakterisierten Solubilisierungsmittels bei der Glasflaschenreinigung.

16. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels in der Galvanik.

17. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels zur Beseitigung oder Verhinde- rung von Ablagerungen und Belägen in galvanischen Bädern.

18. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels zur Entfettung, gegebenenfalls in Verbindung mit Alkalien wie Carbonaten und Hydroxiden.

19. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche cha- rakterisierten Solubilisierungsmittels zur Beseitigung von Betonablagerungen und -Verunreinigungen.

20. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels als Bestandteil von Waschmittel-Zusammensetzungen für Textilien.

21. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels als Bestandteil von Bleichmittel- Zusammensetzungen für Textilien.

22. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche cha- rakterisierten Solubilisierungsmittels als Bestandteil von Färbemittel- Zusammensetzungen für Textilien.

23. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels zur Reinigung von Oberflächen von Gießformen, gegebenenfalls in Verbindung mit Alkalien wie Nat- riumcarbonat und dessen Hydraten.

24. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels zur Verzögerung des Abbindens von Beton.

25. Verwendung nach einem der Ansprüche 8 bis 24 in gering alkalischen wässrigen Lösungen ab pH 8 oder mehr.

26. Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels als Bestandteil von Entwicklerbädern für Photographien und Filme.

27. Verfahren zur Herstellung eines Solubilisierungsmittels für schwerlösliche Metallverbindungen, enthaltend die Schritte:

- Bereitstellen eines Stärkehydrolysats oder eine Stärkehydrolysat- zusammensetzung mit einem Anteil von 5 Gew.-% oder mehr Verbindungen mit DP2 und DP4

- Katalytische Oxidation des Stärkehydrolysats oder der Stärke- hydrolysat-Zusammensetzung, so dass ausschließlich das C1- ständige C-Atom des mindestens einen Kohlenhydrats des Stärkehydrolysats oxidiert wird.

Description:

SOLUBILISIERUNGSMITTEL FUR METALLIONEN

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft Solubilisierungsmittel für Metallionen und schwerlösliche Metallverbindungen, enthaltend als solubilisierendes Agens ein Oxidationsprodukt von Stärkehydrolysat, Verfahren zum Solubilisieren von Metallionen und die Verwendung dieses Solubili- sierungsmittels.

Stand der Technik

Metallsalze können aufgrund der Neigung zur Bildung von schwerlöslichen Niederschlägen Störungen in vielen chemischen und technischen Gebieten und bei den verschiedensten chemisch- technischen Prozessen verursachen. Technisch relevante schwerlösliche Metallverbindungen sind vor allem die Oxide, Hydroxide, Phosphate, Carbonate, Oxalate, Silikate und ähnliche Verbindungen insbesondere der Erdalkalimetalle und der Metalle der 1. bis 8. Nebengruppe und der 3. Hauptgruppe des Periodensystems der EIe- mente. Die Solubilisierung von Metallionen, insbesondere von schwer löslichen Metallverbindungen, zum Beispiel Kalziumcarbonat, die schwerlösliche Beläge bilden, ist entscheidend für die Funktionserhaltung technischer Prozesse und Anlagen. Insbesondere in Prozessen, in denen mit wässrigen Lösungen gearbeitet wird, ist das Verhindern des Ausfallens störender Metallverbindungen relevant. Dafür werden bekanntermaßen komplexierende Agenzien oder Komplexierungsmittel, auch Komplexbildner genannt, welche die Metallionen „abschirmen" und die Metallverbindung in Lösungen hal-

ten, verwendet. Typische derartige Mittel sind zum Beispiel EDTA (Ethylendiamintetraacetat), Nitrilotriessigsäure (NTA) 1 Citronensäure oder Gluconsäure.

Die EP 0472 042 A1 beschreibt oxidierte glucosidische Oligomere, die zur Sequestration von Kalzium verwendet werden können. San- tacesaria et al., Carbohydrate Polymers 23 (1994), Seiten 35 bis 46 zeigen, dass es sich durch die Art ihrer Herstellung bei diesen Oli- gomeren um solche handelt, bei denen die Hydroxylgruppen am C2- und C3-Atom oxidiert sind. Die dispergierende Wirkung von oxidier- ten Kohlenhydraten wird allgemein mit den Carboxylfunktionen an den C2- und C3-Atomen in Zusammenhang gebracht. Bekannte Komplexierungsmittel auf der Basis von Kohlenhydratoligomeren weisen deshalb zumindest an den C2- und C3-Atomen Carboxylfunktionen auf.

Bekannte Komplexierungsmittel auf der Basis von oxidierten Kohlenhydraten, beispielsweise Na-Gluconat, kristallisieren aus hoher konzentrierter wässriger Lösung (mehr als z.B. 40 % TS (Trockensubstanz)) leicht aus. In niedrig konzentrierter Lösung tritt bei Lagerung nachteiligerweise schnell Verderb auf. Außerdem ist ein hoher Wasserteil im Produkt generell unerwünscht. Zur Lagerung und zum Transport müssen diese Produkte nachteiligerweise in kristalline Form überführt werden. Dies erschwert die Verwendung und Weiterverarbeitung. Auf der anderen Seite müssen, um höher konzentrierte lagerstabile Lösungen/Sirupe zu erhalten, zusätzliche kostenintensi- ve Prozesse, beispielsweise lonenaustausch oder Elektrodialyse, eingesetzt werden.

Aufgabenstellung

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, verbesserte Solubilisierungsmittel bereitzustellen, welche die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwindet.

Der Erfindung liegt weiter das technische Problem zugrunde, Solubilisierungsmittel bereitzustellen, die unmittelbar, bevorzugt ohne Zwischenbehandlung oder Aufbereitung, in der Produktion als hochkonzentrierte Sirupe herstellbar sind, wobei die Sirupe, beispielsweise mit 40 % TS oder mehr, besonders etwa 60 bis 80 % TS, gut lager- fähig sind und nicht verderben. Die Sirupe sollen außerdem auch bei niedrigen Temperaturen keine Neigung zur Kristallisation zeigen, so dass Lagerung und Transport des Produkts vereinfacht ist.

Der Erfindung liegt weiter das technische Problem zugrunde, Solubilisierungsmittel bereitzustellen, die bei einem sehr hohen pH-Wert, vor allem bei einem pH-Wert von etwa 13 oder mehr, eine gute Metallionenverbindung, das heißt ein gutes Lösungsvermögen beziehungsweise Bindungsvermögen für schwerlösliche Metallionen beziehungsweise Metallverbindungen, besonders für Erdalkalimetalle wie Kalzium und Magnesium, zeigen.

Der Erfindung liegt weiter das technische Problem zugrunde, Solubilisierungsmittel bereitzustellen, die auch bei einem basischen pH- Wert, beispielsweise bei einem pH-Wert von mindestens 8, eine gute Metallionenbindung, besonders für Eisen und gegebenenfalls andere Metallionen der 8. Nebengruppe und der 1. bis 7. Nebengruppe, zei- gen.

Der Erfindung liegt weiter das technische Problem zugrunde, hochwirksame Solubilisierungsmittel bereitzustellen, die in weniger als äquimolaren Mengen, bezogen auf die zu solubilisierenden schwerlöslichen Metallionen beziehungsweise Metallverbindungen, bei- spielsweise in einem molaren Verhältnis von 1 Mol Solubilisierungsmittel zu 2 Mol oder mehr der Metallverbindung, verwendet werden können und die gewünschte Wirkung zeigen.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, Solubilisierungsmittel bereitzustellen, die eine verbesserte Dispergierungska- pazität für schwerlösliche Metallionen beziehungsweise Metallverbindungen, beispielsweise für Kalzium und Kalziumverbindungen, haben.

Der Erfindung liegt weiter das technische Problem zugrunde, Solubilisierungsmittel bereitzustellen, die biologisch, das heißt vor allem durch mikrobielle Enzyme, leicht abbaubar und vor allem dem natürlichen Stoffkreislauf wieder zuführbar sind.

Die Erfindung löst das ihr zugrundeliegende technische Problem primär durch die Bereitstellung eines Solubilisierungsmittels für Metallionen und schwerlösliche Metallverbindungen, enthaltend als das solubilisierende Agens ein Oxidationsprodukt oder Oxidationspro- duktgemisch, welches herstellbar ist durch C1 -selektive Oxidation eines Stärkehydrolysats.

Die Erfindung betrifft also das nachststehend näher charakterisierte Oxidationsprodukt oder Oxidationsproduktgemisch, insbesondere wenn es zur Solubilisierung von Metallionen oder schwerlöslichen Metallverbindungen eingesetzt oder verwendet wird.

Das erfindungsgemäße solubilisierende Agens oder Mittel zur SoIu- bilisierung zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es sich um oxi- dierte monomere und oligomere Kohlenhydrate, insbesondere um Aldonsäuren, oder um Gemische solcher Verbindungen handelt, worin selektiv und bevorzugt ausschließlich, die Aldehydgruppen (Halbacetal) am C1-Atom des Monomers oder Oligomers oxidiert sind. Das solubilisierende Agens oder Mittel gemäß der Erfindung ist also nicht mehrfach, sondern im Wesentlichen nur einfach, bevorzugt ausschließlich einfach, oxidiert. Die Erfindung schließt deshalb in bevorzugter Ausführungsform monomere und oligomere Kohlenhydrate aus, worin die C2- und C3-Atome zu Carboxylfunktionen oxidiert sind. In einer bevorzugten Variante wird erfindungsgemäß ein spezielles katalytisches Oxidationsverfahren zur Oxidation der Kohlenhydrate, insbesondere also Bestandteile des Stärkehydroly- sats oder dessen Abwandlungen, davon eingesetzt, das ausschließlich die Bildung von einer von C1 -ständigen Carboxylgruppe pro Molekül erlaubt; C2- und C3-ständige Hydroxylgruppen beziehungsweise die jeweiligen C2- und C3-Positionen in der Kette von Oligomeren bleiben im Kohlenhydratmolekül erhalten.

Ohne an die Theorie gebunden sein zu wollen, unterstützen die im erfindungsgemäß oxidierten Kohlenhydratmolekül enthaltenen übrigen nicht-oxidierten Hydroxylgruppen die Kationen-bindende und - solubilisierende Wirkung der C1 -ständigen einzigen Carboxylgruppe. Dies gilt vor allem bei Di- und Oligosacchariden. Dieser additive Ef- fekt wurde in Abkehr von der bisherigen Vorstellung, dass ausschließlich die Gegenwart mehrerer Carboxylgruppen in solchen Saccharidmolekülen eine Bindung von Metallionen in Form eines Komplexes ermöglicht, gefunden und ist Bestandteil des für das er-

findungsgemäße Solubilisierungsmittel geltend gemachten technischen Vorteils.

Das erfindungsgemäße Agens oder Mittel zur Lösungsvermittlung von Metallionen ist ein in diesem Zusammenhang der erfindungsge- mäßen Solubilisierung bisher unbekanntes Produkt.

Das erfindungsgemäße als solubilisierendes Agens eingesetzte Oxi- dationsprodukt oder Oxidationsproduktgemisch ist überraschenderweise auch in Form eines hoch konzentrierten Sirups, vor allem mit 60 bis 80 % TS, typischerweise 70 % TS, herstellbar, lagerfähig, transportfähig und verarbeitbar, weil keine nachteilige Neigung zur Kristallisation des Produkts auftritt.

Die Erfindung sieht vor, das erfindungsgemäße solubilisierende Agens oder Solubilisierungsmittel vor allem zum Lösen von Belägen schwerlöslicher Metallverbindungen oder zur Verhinderung der BiI- düng solcher Beläge zu verwenden. Eine bevorzugtes Anwendungsgebiet dieses Mittels sind Reinigerzusammensetzungen, worin das erfindungsgemäße solubilisierende Agens oder Mittel zusammen mit mindestens einer oberflächenaktiven Substanz, ggf. zusammen mit einem Alkalisierungsmittel, beispielsweise Natriumhydroxid, und ggf. weiteren Hilfsstoffen eingesetzt wird. In solchen Zusammensetzungen kommt es bevorzugt zu synergistischen Effekten durch das Zusammenwirken, insbesondere mit den oberflächenaktiven Substanzen und der Alkalität. Die Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Anwendungen des erfindungsgemäßen Mittels beschränkt; weitere konkrete Anwendungen und Verwendungen werden nachfolgend beschrieben.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Es zeigte sich überraschend, dass ein vornehmlich ausschließlich am C1-Atom oxidiertes Kohlenhydrat oder eine Kohlenhydratzu- sammensetzung als verbessertes solubilisierendes Agens geeignet ist, das heißt ein besseres Solubilisierungsmittel wird. Darüber hinaus zeigte sich überraschend, dass das erfindungsgemäße Solubilisierungsmittel sich insbesondere in wässrigen Lösungen mit einem hohen, beziehungsweise sehr hohen pH-Wert, also stark alkalische, insbesondere wässrige Lösungen, sehr gut eignet, um Metallionen und schwerlösliche Metallverbindungen, vor allem von Erdalkalimetallen, in Lösung zu halten. Unter einem hohen pH-Wert wird ein Wertebereich von pH 11 und größer, unter einem sehr hohen pH- Wert der Bereich von 13 und größer verstanden. Im Falle von Metallen wie Eisen und anderen Nebengruppenmetallen der 8. Neben- gruppe und auch der 1. bis 7. Nebengruppe sieht die Erfindung bevorzugt auch die Verwendung bei pH-Werten im Bereich von pH 8 bis 10, besonders etwa von pH 8 bis 9, vor, weil dort eine besonders starke Solubilisierungswirkung gefunden werden konnte.

Die Erfinder fanden außerdem überraschend, dass die Eigenschaft, Metallionen und schwerlösliche Metallverbindungen in Lösung zu halten beziehungsweise in Lösung zu bringen, also bereits bestehende Niederschläge oder Beläge wieder aufzulösen, bei dem erfindungsgemäßen Agens besonders stark ausgeprägt ist. Dies vor allem im Vergleich zu anderen Mitteln vergleichbarer Stoffgruppen, das heißt oxidierte Kohlenhydrate, besonders Gluconsäure oder Gluconat und Lactobionsäure oder Lactobionat. Das erfindungsgemäße Agens ist überraschenderweise auch viel effektiver als PoIy-

carboxylverbindungen, beispielsweise mehrfach oxidierte Oligosaccharide.

Das erfindungsgemäße Mittel hat besonders die Eigenschaft, nicht nur, wie bekannte oxidierte Kohlenhydrate, als Komplexierungsmittel, sondern allgemein als sogenanntes Solubilisierungsmittel zu wirken. Dies schließt, ohne an die Theorie gebunden sein zu wollen, die Funktion als Sequestrierungsmittel und als Dispergierungsmittel sowie verwandte oder daraus abgeleitete Wirkungen mit ein. Je nach Anwendungsgebiet, Konzentrationsverhältnis und sonstigen Bedin- gungen wird die eine oder andere Wirkung und Funktionsweise des erfindungsgemäßen Mittels überwiegen.

Es zeigte sich überraschend, dass zum effektiven Solubilisieren der Metallionen oder Metallverbindungen nur wenig des erfindungsgemäßen Solubilisierungsmittels verwendet zu werden braucht, insbe- sondere weniger als äquimolare Mengen bezogen auf die Metallionen. Das erfindungsgemäße solubilisierende Agens braucht erfindungsgemäß in (gegenüber der Menge der zu lösenden oder in Lösung zu haltenden Metallionen) sehr geringen Mengen eingesetzt werden, um die Metallionen und schwerlösliche Metallverbindungen zu solubilisieren. Beispielsweise können mit 1 Mol des erfindungsgemäßen solubilisierenden Agens mindestens 2 Mol und mehr und besonders 3 Mol oder mehr eines Metallions, beispielsweise Kalziumionen oder einer schwerlöslichen Metallverbindung, beispielsweise Kalziumcarbonat, solubilisiert, das heißt in Lösung gehalten oder gebracht oder gebracht werden. In einer bevorzugten Variante wird das Solubilisierungsmittel deshalb in einem molaren Verhältnis von 1:2 oder mehr, bevorzugt 1 :3 oder mehr (Solubilisierungsmittel zu Metallverbindung) verwendet.

Ohne an die Theorie gebunden sein zu wollen, kann das erfindungsgemäße solubilisierende Agens also als Sequestrierungsmittel, ausschließlich und/oder zusätzlich als Dispergierungsmittel und/oder als Komplexierungsmittel wirken.

Das solubilisierende Agens ist durch seine Wirkung gekennzeichnet, dass es, insbesondere in wässrigen Lösungen, Metallionen, die insbesondere in Form schwerlöslicher Metallverbindungen vorliegen, in Lösung hält und somit deren Ausfallen verhindert oder hemmt. Unter „Solubilisierung" wird im Zusammenhang mit dieser Erfindung so- wohl das in Lösung Halten als auch das in Lösung Bringen von schwerlöslichen Metallverbindungen und insbesondere von Metallsalzen verstanden. Dabei ist der chemische Wirkungsmechanismus, also die Art und Weise wie das solubilisierende Agens die Ionen in Lösung hält oder bringt, erfindungsgemäß nicht zwingend auf einen einzigen in der Theorie bekannten Mechanismus beschränkt.

Erfindungsgemäß bevorzugt wirkt das solubilisierende Agens, bevorzugt ausschließlich, als Sequestrierungsmittel. Im Zusammenhang mit dieser Erfindung wird unter einem „Sequestrierungsmittel" eine Substanz oder Verbindung verstanden, die die Eigenschaften, ins- besondere die Löslichkeit, eines Ions durch Wechselwirkung mit diesem verändert.

Erfindungsgemäß bevorzugt wirkt das solubilisierende Agens, bevorzugt ausschließlich, als Dispergierungsmittel. Charakteristisch für ein „Dispergierungsmittel" im Sinne der Erfindung ist, dass es in weit geringeren als äquimolaren Mengen, bezogen auf das Metallion, dessen Ausfällung verhindert werden soll, eingesetzt werden kann.

Erfindungsgemäß ist bevorzugt vorgesehen, dass mit 1 Mol des erfindungsgemäßen solubilisierenden Agens mindestens 2 Mol oder mehr, bevorzugt 3 Mol oder mehr, gegebenenfalls 4 Mol oder mehr, von Metallionen beziehungsweise Metallverbindungen solubilisiert werden. Das Verhältnis von Metallverbindung zum erfindungsgemäßen Agens/Solubilisierungsmittel beträgt bevorzugt stets mehr als 1 :1 , besonders 2:1 oder mehr und mehr bevorzugt 3:1 oder mehr.

Ohne an die Theorie gebunden sein zu wollen, werden Komplexie- rungsmittel, auch Komplexbildner genannt, in mindestens äquimola- ren Mengen, bezogen auf das Metallion, dessen Ausfällung verhindert werden soll, eingesetzt. In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wirkt das erfindungsgemäße solubilisierende Agens zusätzlich als, und in einer bevorzugten anderen Variante der Erfindung überwiegend und bevorzugt ausschließlich als Komplexie- rungsmittel. Das Verhältnis von Metallverbindung zum erfindungsgemäßen Agens/Solubilisierungsmittel beträgt hierbei bevorzugt etwa 1 :1 , um alle in der Lösung befindlichen Metallionen zu komplexie- ren.

Bevorzugt wird das erfindungsgemäße solubilisierende Agens aus Stärkehydrolysat gewonnen. Stärkehydrolysate, beispielsweise GIu- cosesirupe, werden in an sich bekannter Weise gewonnen. Besonders bevorzugt ist das Stärkehydrolysat ausgewählt aus so genannten technischen Glucosesirupen oder Maissirupen oder so genannte Maltodextrinen. Allgemein werden im Zusammenhang dieser Erfin- düng unter „Stärkehydrolysate" auch Mischungen von oder Zusammensetzung mit Glucose, Maltose und oligomeren Glucoseverbin- dungen verstanden.

Bevorzugt weist das einsetzbare Stärkehydrolysat einen Anteil von mindestens 5 Gew.-% oder mehr, bevorzugt 50 Gew.-% oder mehr, besonders bevorzugt 85 Gew.-% oder mehr di- oder oligomere Verbindungen mit einem Polymerisationsgrad (DP) von DP2 bis DP4 auf. Besonders bevorzugt weist das Stärkehydrolysat einen Anteil von 10 Gew.-% oder mehr, bevorzugt 25 Gew.-% oder mehr, bevorzugt 50 Gew.-% oder mehr, bevorzugt 75 Gew.-% oder mehr, oder 85 Gew.-% oder mehr von Verbindungen mit DP2 bis DP4, bevorzugt von Verbindungen mit DP2, auf. Bevorzugt weist das Stärke- hydrolysat einen Anteil von bis zu 90 Gew.-% Verbindungen mit DP2 auf, bevorzugt von bis zu 95 Gew.-%. Bevorzugt weist das Stärkehydrolysat einen Anteil von 5 bis 90 Gew.-%, alternativ von 10 bis 85 Gew.-%, DP2-Verbindungen auf. Der Rest im Stärkehydrolysat sind demgemäß DP1 , das heißt vor allem Glucose, und gegebenenfalls weitere Verbindungen mit DP3 beziehungsweise DP4 und höher.

In einer Variante der Erfindung weist das Stärkehydrolysat DP2- und DP3-Verbindungen in einem Anteil von 85 Gew.-% oder weniger auf.

Erfindungsgemäß bevorzugt besitzt das, insbesondere in Form eines technischen Glucosesirups vorliegende Stärkehydrolysat ein Dextro- se-äquivalent (DE) von mindestens DE 40, bevorzugt ist der Bereich von DE 50 bis DE 60, besonders bevorzugt der Bereich von DE 50 bis DE 55. In einer alternativen Variante des Stärke hydrolysats beträgt das DE 90 oder mehr.

Die Erfindung sieht zur Gewinnung des erfindungsgemäßen Agens oder Mittels aus dem vorstehend näher definierten Stärkehydrolysat, dessen unmittelbare Oxidation, und zwar eine bevorzugt katalytische

C1 -selektive Oxidation vor. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass

dabei die Moleküle des Stärkehydrolysats oder eine Stärkehydroly- sat-Zusammensetzung ausschließlich am jeweiligen ersten anome- ren C-Atom des Moleküls, das heißt am C1 -ständigen Atom, welches die primäre endständige Hydroxylgruppe oder die Aldehydgruppe trägt, zu einer Säuregruppe/Carboxylgruppe oxidiert wird.

Dabei wird als Oxidationsprodukt erfindungsgemäß eine Produktzusammensetzung oder Produktgemisch aus C1-oxidierten monocar- boxylierten Kohlehydraten erhalten. Die Erfindung betrifft also bevorzugt Aldonsäure-Zusammensetzungen. Erfindungsgemäß weist das Oxidationsprodukt, bevorzugt mehr als 80 Gew.-%, besonders mehr als 90 Gew.-% und besonders mehr als 95 Gew.-% monocarboxy- lierte Einfach- oder Mehrfachzucker und/oder Aldonsäuren auf.

In einer anderen Variante wird im Wesentlichen eine Reinsubstanz gegebenenfalls mit Verunreinigungen erhalten.

Verfahren zur Herstellung eines solchen erfindungsgemäßen Agens sind beispielsweise aus der DE 103 19 917 A1 und der DE 10 2005 036 890 A1 bekannt, deren Inhalt vollständig in die Anmeldung integriert wird.

Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Agens kann beispielswei- se ein Verfahren eingesetzt werden, wobei das Stärkehydrolysat, insbesondere in wässriger Lösung, in Gegenwart eines Gold- Katalysators, umfassend nanodispers verteilte Gold-Partikel auf einem Träger, insbesondere einem Kohlenstoff-Träger oder einem Metalloxid-Träger, und von Sauerstoff umgesetzt wird. So kann ins- besondere eine Aldehyd-Gruppe des Stärkehydrolysats selektiv zu einer Carboxyl-Gruppe oxidiert werden. Der Metalloxid-Träger des Gold-Katalysators kann zum Beispiel ein Tiθ 2 -Träger oder ein AI 2 O 3 -

Träger sein. Der geträgerte Gold-Katalysator kann beispielsweise etwa 0,1 % bis 5 % Gold, vorzugsweise etwa 0,5 % bis 1 % Gold enthalten. Die Oxidation kann bei einem pH-Wert von 7 bis 11 und bei einer Temperatur von 20°C bis 140 0 C, vorzugsweise 40 0 C bis 90 0 C durchgeführt werden. Die Oxidation kann beispielsweise bei einem Druck von 1 bar bis 25 bar durchgeführt werden. Bei dem Verfahren kann beispielsweise während der Oxidation Sauerstoff und/oder Luft durch das Stärkehydrolysat hindurchgeperlt werden. Bei dem Verfahren kann das Verhältnis zwischen der Menge des Stärkehydrolysats und der Menge des auf dem Metalloxid-Träger enthaltenen Goldes beispielsweise größer als 1000 sein.

Ein solcher Katalysator zur selektiven Oxidation des Stärkehydrolysats kann beispielsweise, ohne dass dieses Herstellverfahren beschränkend zu verstehen wäre, durch ein Inkontaktbringen eines Trägers mit wässriger Lösung einer sauren Chlorogoldsäure- Precursorlösung im „incipient wetness" Verfahren hergestellt werden. Ein so imprägnierter Katalysatorvorläufer wird dann, insbesondere bei Temperaturen von größer oder gleich Raumtemperatur, bevorzugt von 60 °C bis 200 0 C, besonders bevorzugt von 60 0 C bis 100 0 C, getrocknet. Der Träger wird dabei bevorzugt in trockener Form bereitgestellt und das Volumen der wässrigen Lösung des Chloro- goldsäure-Precursors entspricht insbesondere maximal dem Porenvolumen des Trägers. Die wässrige Lösung des Chlorogoldsäure- Precursors wird beispielsweise schrittweise und nur in dem Volumen zu dem trockenen Träger gegeben wird, bis der Träger kein weiteres Volumen der Lösung mehr aufnehmen kann. Dabei kann die wässrige Lösung des Chlorogoldsäure-Precursors eine Lösung von HAuCI 4 in wässriger Salzsäure mit einer Konzentration von 0,1 mol/l bis 12 mol/l, bevorzugt von 1 mol/l bis 4 mol/l, gegebenenfalls in Verbin-

dung mit mindestens einer weiteren Säure, sein. In einem weiteren Schritt kann eine Reduktion der Katalysatorvorläufer, insbesondere im Wasserstoff ström, bei Temperaturen von größer oder gleich 250 0 C, oder als Flüssigphasenreduktion, durchgeführt werden. Die Re- duktion kann dabei für von 10 min bis 300 min, bevorzugt von 80 min bis 120 min erfolgen. Der Wasserstoffstrom kann einen Wasserstoffgehalt von 5 Vol.-% bis 15 Vol.-%, bevorzugt von 10 Vol.-%, und gegebenenfalls Inertgas enthalten. Zu dem Träger und/oder der wässrigen Lösung des Chlorogoldsäure-Precursors können auch zusätzlich Dotierungszusätze, ausgewählt aus Oxiden der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle und Seltenerdmetalle, bevorzugt in einem Anteil von 0,01 Gew.-% bis 1 Gew.-%, gegeben werden.

Die Erfindung löst das ihr zugrunde liegende technische Problem auch durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Agens als So- lubilisierungsmittel. Bevorzugt erfolgt die Verwendung in einem polaren protischen Lösungsmittel, bevorzugt aber in wässriger Lösung. Eine bevorzugte Variante ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Solubilisierungsmittels zur Sequestrierung solcher Metallionen. Eine bevorzugte Variante ist die Verwendung des erfindungs- gemäßen Solubilisierungsmittels zur Komplexierung solcher Metallverbindungen. Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Solubilisierungsmittels für solche Metallverbindungen, wobei das Mittel das Oxidationsprodukt, welches herstellbar ist oder hergestellt wird aus der C1 -selektiven Oxidation eines Stärkehydrolysats, dieses enthält oder daraus besteht.

Erfindungsgemäß bevorzugt weist das erfindungsgemäße Agens nicht weniger als 5 Gew.-% und vorzugsweise mehr als 50 Gew.-%, besonders bevorzugt mehr als 75 Gew.-%, insbesondere mehr als

85 Gew.-% oligomere Verbindungen mit einem Polymerisationsgrad von DP2 bis DP3, bevorzugt mit DP2 , auf. Erfindungsgemäß bevorzugt weist das Oxidationsprodukt 5 bis 90 Gew.-% alternativ bevorzugt von 10 bis 85 Gew.-% Verbindungen mit DP2 bis DP3, bevor- zugt mit DP2 auf.

In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird das solubi- lisierende Agens nicht unmittelbar aus einem technischen Stärke- hydrolysat gewonnen, enthält aber ebenfalls über 90 Gew.-% C1- selektiv oxidiertes Kohlenhydrat, insbesondere C 1 -selektiv oxidierte Aldose, oder besteht daraus.

Erfindungsgemäß bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel zum So- lubilisieren von Metallverbindungen von insbesondere zwei- oder dreiwertigen Metallkationen eingesetzt. Es soll die Solubilisierung von Metallionen und Metallverbindungen von Metallen der 2. oder 3. Hauptgruppe sowie der 1., 2., 3., 4., 5., 6., 7. und 8. Nebengruppe des Periodensystems der Elemente erreicht werden, insbesondere solcher Metalle daraus, die schwerlösliche Metallverbindungen bilden. Die Metalle sind besonders ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Kalzium, Magnesium, Mangan, Kupfer, Eisen, Zink, Nickel, Chrom und Aluminium.

Im Zusammenhang mit der Erfindung wird unter „schwerlöslich" eine Eigenschaft einer Metallverbindung verstanden, in einem Lösungsmittel, insbesondere in einem polaren, insbesondere protischen, Lösungsmittel, insbesondere Wasser (H O) nur in geringem Maße ge- löst wird. Unter „Lösung" wird dabei eine einphasige homogene Verbindung oder homogenes Gemisch aus Lösungsmittel und gelöstem Molekül verstanden. Erfindungsgemäß schwerlösliche Metallverbin-

düngen weisen eine Löslichkeit von 1 g pro 1 L Lösungsmittel oder weniger (100 mg/L oder weniger), und besonders von 1 mg/L oder weniger auf. Es versteht sich, dass die Löslichkeit von Faktoren wie Temperatur, pH-Wert, Druck und der Gegenwart weiterer Ionen in der Lösung abhängig ist und dadurch beeinflusst werden kann.

Die Erfindung betrifft vor allem die Verwendung bei schwerlöslichen Metallverbindungen, ausgewählt aus: Carbonaten, Phosphaten, Sulfaten, Sulfiden, Hydroxiden, Oxiden, Halogensalzen (vor allem Chloride und Bromide) sowie Verbindungen organischer Säuren, Carbonsäuren und Alkoholen wie Oxalate, Seifen (Kalkseifen) und Ethanolate sowie Verbindungen organischer Polymere wie Pektat.

Besonders bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel zum Solubilisie- ren von Kalziumverbindungen wie Kalziumcarbonat, Kalziumhydroxid und Kalziumphosphat verwendet. Erfindungsgemäß bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel zum Solubilisieren von Magnesiumverbindungen wie Magnesiumcarbonat, Magnesiumhydroxid und Magnesiumsulfat verwendet. Erfindungsgemäß bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel zum Solubilisieren von Manganverbindungen wie Braunstein/Manganoxid und Manganhydroxid verwendet. Erfin- dungsgemäß bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel zum Solubilisieren von Kupferverbindungen wie Kupferhydroxid und Kupfercar- bonat verwendet. Erfindungsgemäß bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel zum Solubilisieren von Eisenverbindungen wie Eisenhydroxid, Eisencarbonat verwendet. Erfindungsgemäß bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel zum Solubilisieren von Aluminiumverbindungen wie Aluminiumhydroxid verwendet.

Bevorzugt dient das erfindungsgemäße Agens oder Solubilisie- rungsmittel dazu, dass das Ausfallen der Metallionen als schwerlösliche Verbindungen verhindert wird. In einer anderen bevorzugten Variante dient das erfindungsgemäße Agens oder Mittel zur Verhinde- rung oder zum Auflösen von Niederschlägen oder Belägen aus solchen schwerlöslichen Metallverbindungen.

Bevorzugt liegt das solubilisierende Agens selbst bevorzugt vollständig oder zumindest alternativ als Salz, bevorzugt als Alkalisalz, bevorzugt als Natrium-Salz, vor.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein Solubilisierungsmittel für Metallionen, bevorzugt zwei- und/oder dreiwertige Metallkationen, welches als bevorzugt einziges, solubilisierendes Agens das erfindungsgemäße Oxidationsprodukt enthält. Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines Alkalimetallsalzes des erfindungsgemäßen Oxidationsprodukts als solubilisierendes Agens zum Binden von Metallverbindungen von Metallionen der 2. Hauptgruppe, besonders Kalziumionen und/oder Magnesiumionen, bei einem hohen pH-Wert, von 11 oder mehr, besonders bei einem pH Wert von 12 oder mehr, ganz besonders bevorzugt bei einem pH Wert von 13 oder mehr, beziehungsweise zum Binden von Metallverbindungen von Nebengruppenmetallen, besonders Eisen und anderen Metallen der 8. Nebengruppe sowie auch Metallen der 1. bis 7. Nebengruppen, bei einem pH-Wert von 8 oder mehr, insbesondere bei einem pH-Wert von 8 bis 9.

Die Erfindung löst das zugrunde liegende technische Problem auch durch die Bereitstellung eines Verfahrens zum Solubilisieren von Metallionen und schwerlöslichen Metallverbindungen, insbesondere sol-

chen, die in wässrigen Lösungen schwerlösliche Niederschläge oder Beläge bilden, enthaltend zumindest den Schritt: Inkontaktbringen des erfindungsgemäßen Agens oder Solubilisierungsmittels unter Bedingungen, die die Bildung einer leicht löslichen Einheit, bei- spielsweise eines Komplexes, aus mindestens einem Metallion und mindestens einem Molekül des solubilisierenden Agens ermöglichen. Erfindungsgemäß bevorzugt besteht die leicht lösliche Einheit aus einem oder mehreren Metallionen und einem Molekül des solubilisierenden Agens. Erfindungsgemäß bevorzugt besteht die nieder- schlagshemmende Einheit aus mindestens zwei, bevorzugt mindestens drei, Metallionen und einem Molekül des solubilisierenden Agens.

Erfindungemäß bevorzugt wird das Verfahren in einer Lösung eines polaren protischen Lösungsmittels, besonders aber in wässriger Lö- sung durchgeführt. Erfindungsgemäß bevorzugt wird das Verfahren bei einem basischen pH-Wert (gemessen unter Standardbedingungen, 21 0 C), durchgeführt. Erfindungsgemäß bevorzugt wird das Verfahren bei einem pH-Wert von 8 oder mehr in einer anderen Variante von 11 oder mehr, besonders bevorzugt bei einem pH-Wert von 12 oder mehr, insbesondere bei einem pH-Wert von 13 oder mehr durchgeführt. Das Optimum der solubilisierenden Wirkung liegt in einer ersten Variante für Metallverbindungen der Nebengruppenmetalle (1. bis 8. Nebengruppe) insbesondere Eisen, bei pH 8 bis 9; in einer anderen Variante liegt das Optimum, insbesondere für Erdalka- limetallionen, insbesondere Kalzium und Magnesium, bei pH 13 bis 14.

Es zeigt sich überraschenderweise, dass ein erfindungsgemäßes Solubilisierungsmittel als Salz oder als Säure, die vom Endverbrau-

eher in einer Zusammensetzung neutralisiert werden kann, sehr gut als Solubilisierungsmittel für Metallverbindungen in basischen Reinigungslösungen, insbesondere basischen industriellen Reinigungslösungen verwendet werden kann. Unter solchen Bedingungen sind die erfindungsgemäßen Solubilisierungsmittel überraschenderweise bessere Alternativen zu herkömmliche Agenzien wie NTA und EDTA.

In einer erfindungsgemäß bevorzugten Verwendung wird das erfindungsgemäße Solubilisierungsmittel in einer flüssigen Mischung mit anderen Inhaltsstoffen wie Natriumhydroxid, Natriumsilikat, Phos- phaten und/oder Tensiden verwendet. Ohne an die Theorie gebunden sein zu wollen, stellten sich synergistische Wirkungen aus dem Zusammenwirken der oberflächeaktiven Substanzen, der Alkalien und des erfindungsgemäßen solubilisierenden Agens ein.

Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung als biologisch leicht abbaubares Solubilisierungsmittel. Die Erfinder fanden überraschend, dass das erfindungsgemäße Mittel aufgrund seiner chemischen Konstitution besonders leicht in an sich bekannten Abbauwegen und Stoffwechselprozessen, insbesondere durch mikrobiologische Enzymaktivität, zersetzbar und abbaubar ist, wobei vor allem keine schädlichen Verbindungen persistieren. Die Erfindung sieht demgemäß bevorzugt vor, das erfindungsgemäße Agens in Prozessen einzusetzen, in denen eine hohe Umweltverträglichkeit, insbesondere die biologische Abbaubarkeit, gewährleistet sein muss.

Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Solubilisierungs- mittels zum Verhindern des Ausfallens und/oder zum Auflösen von schwerlöslichen Kalziumverbindungen wie Kalk/Kalkspat, Calcit, Dolomit, Kesselstein und Mischcarbonaten und Kalkseifen sowie

schwerlöslichen Magnesiumverbindungen. Die Gegenwart von Kalzium und Magnesium in wässrigen Lösungen stellt grundsätzlich ein großes Risiko für die Bildung von Belägen, sogenannten Kalkablagerungen, dar, weil diese Metallionen bekanntermaßen schwerlösliche Verbindungen bilden.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels als Gerüststoff für Detergenzien und Waschmittel, gegebenenfalls in Verbindung mit oberflächenaktiven Substanzen, Alkalien, Silikaten, Aluminosilikaten und/oder Phosphaten.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Verbesserung der Benetzung von Oberflächen.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Beseitigung von Belägen von Mikroorganismen, gegebenenfalls in Verbindung mit Sulfaminsäure.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Reinigung von Oberflächen von Gießformen, gegebenenfalls in Verbindung mit Alkalien wie Natriumcarbonat und dessen Hydraten. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Verwendung des Solubilisierungsmittels zur Reinigung von Gießformen zur Glasher- Stellung.

Gießformen bei der Glasherstellung benötigen eine regelmäßige Reinigung um die Ablagerungen von Rost, Silikaten und Kohlenstoffen zu verhindern. Bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel hierzu in einem Waschmittel mit einer Konzentration von 50 bis 100 Gramm pro Liter verwendet. Bevorzugt kann eine solche Waschlösung zusätzlich etwa 200 Gramm Soda enthalten.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Beseitigung von Betonablagerungen und -Verunreinigungen.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Beseitigung oder Verhinderung von Ablagerungen und Belägen in Industrieanlagen oder Maschinen.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Beseitigung von Rostablagerungen und -Verunreinigungen.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Beseitigung von Farbablagerungen und -Verunreinigungen.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Beseitigung von Kalziumsulfatablagerungen.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels bei der Entfettung von Metalloberflächen.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Entfettung, gegebenenfalls in Verbindung mit Alkalien wie Carbonaten und Hydroxiden.

Bei der Entfettung von Metalloberflächen soll eine Wiederanlagerung von schwerlöslichen Salzen auf der Metalloberfläche verhindert werden. Dies kann durch die Beigabe des erfindungsgemäßen Solubili- sierungsmittels zu der Entfettungslösung erreicht werden.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisierungsmittels in der Galvanik. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Verwendung des Solubilisierungsmittels zur Beseitigung oder Verhinderung von Ablagerungen und Belägen in galvanischen Bädern.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisierungsmittels als Bestandteil von Geschirrreiniger-Zusammensetzungen. Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisierungsmittels bei der Geschirrreinigung. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Verwendung des Solubilisierungsmittels bei der in- dustriellen Geschirrreinigung. Das Solubilisierungsmittel kann in einer der Geschirrreinigerzusammensetzung, die in fester, insbesondere in pulverförmiger Form, oder in flüssiger Form vorliegen kann, verwendet werden. In der industriellen Geschirreinigung werden dabei bevorzugt alkalischere Lösungen verwendet als solche, die im Haushalt verwendet werden.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisierungsmittels zur Reinigung von harten Oberflächen. Die Reinigung von harten Oberflächen wie beispielsweise Böden oder Arbeitsplatten erfordert flüssige Waschlösungen, in denen die Wirkmittel in konzentrierter Form vorliegen. Die Waschlösungen müssen die Entfernung von Spuren von mineralischen und organischen Materialien ermöglichen. Dabei erwies sich die Verwendung des erfindungsgemäßen Solubilisierungsmittels als vorteilhaft, insbesondere in flüssigen Formulierungen, in denen das Solubilisierungsmittel aufgrund der geringen Kristallisationsneigung in einer höheren Konzentration eingesetzt werden kann.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels bei der Glasflaschenreinigung.

Die Verwendung des erfindungsgemäßen Solubilisierungsmittels bei der Glasflaschenreinigung ist vorteilhaft, da das Solubilisierungsmit- tel leicht bioabbaubar ist. Darüberhinaus ist ein erfindungsgemäßes Solubilisierungsmittel bei der Verwendung in alkalischen Medien sehr effizient und gegenüber einer Hydrolyse resistent. Die Verwendung des erfindungsgemäßen Solubilisierungsmittels verhindert die Bildung von Ablagerungen und Trübungen und führt zu einer effekti- ven Reinigung der Flaschenhälse. Darüberhinaus wird die Bildung von Kalkablagerungen und Kesselstein in den Wascheinrichtungen, Waschmaschinen und Reinigungsmittelbehältern verhindert. Bei der Reinigung von Glasflaschen mit Aluminiumverschlüssen wird darüber hinaus die Bildung von Aluminiumhydroxid-Ablagerungen in den Reinigungssystemen verhindert. Auch kann eine Einsparung von Kosten und Ressourcen, insbesondere Wasser, erreicht werden, da durch die geringe Toxizität des erfindungsgemäßen Solibilisierungs- mittels die Spülprozesse vereinfacht und verkürzt werden können. überraschenderweise wurde auch eine verbesserte Entfernung von Tinte beobachtet.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisierungsmittels bei der Reinigung von Maschinen und Geräten in der Lebensmittelindustrie.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Reinigung von Filtern, insbesondere Ultrafiltrations- Membranen, beispielsweise in der Milchindustrie.

Die Ultrafiltration ist eine Separierungstechnik, die in der Milchindustrie sehr verbreitet ist, um Makromoleküle der Milch und Lactoserum zu trennen und zu konzentrieren. Die dabei verwendeten Membranen brauchen eine regelmäßige Reinigung um eine genügende Se- lektivität und Permeabilität zu garantieren und mikrobiologische Kontamination zu verhindern.

Bevorzugt wird bei der Verwendung des Solubilisierungsmittels zur Reinigung von Filtern das Solubilisierungsmittel in einer Lösung verwendet, die weitere Sequestierungsmittel wie EDTA enthält. Der EDTA-Gehalt einer Waschlösung kann jedoch durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Solubilisierungsmittels deutlich reduziert werden.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisierungsmittels zur Verhinderung von Ablagerungen bei der Bierherstel- lung. In der Brauereiindustrie kann eine ungenügende Reinigung zum Wachsen von Mikroorganismen auf Kalziumablagerung führen. Dadurch kann es zu einer ungewollten Veränderung, insbesondere Verschlechterung des Geschmacks und des Geruchs des Bieres kommen. Dies kann durch die Reinigung mit einem erfindungsge- mäßen Solubilisierungsmittel, insbesondere in Kombination mit SuI- faminsäure verhindert werden, da eine Bildung von Kalziumablagerungen verhindert wird.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisierungsmittels bei der Papierherstellung. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Verwendung des Solubilisierungsmittels zum Reinigen von Maschinen zur Papierherstellung.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels bei der Herstellung von Polycarbonaten.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels bei der Herstellung von Farben.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels als Zusatzmittel beim Schleifen oder Mahlen.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zum Solubilisieren von Spurenelementen in Lebensmitteln. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Solubilisierung der Spuren- elemente Barium, Mangan, Kupfer und/oder Molybdän.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zur Stabilisierung von Natriumaluminat, beispielsweise bei der Titandioxidherstellung.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels zum Verhindern des Ausfallens von Aluminiumhydroxid und ähnlichen Verbindungen, beispielsweise bei ätzvorgängen von Aluminium.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels in der Textilindustrie. Bevorzugt ist die Verwendung des Solubilisierungsmittels bei der Herstellung von Fäden und Garnen.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisierungsmittels als Bestandteil von Waschmittel-Zusammensetzungen für Textilien.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels als Bestandteil von Bleichmittel-Zusammensetzungen für Textilien.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisie- rungsmittels als Bestandteil von Färbemittel-Zusammensetzungen für Textilien.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmit- tels zur Verzögerung des Abbindens von Beton. Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des in einem der vorstehenden Ansprüche charakterisierten Solubilisierungsmittels zur Verzögerung des Abbindens von Zement oder Mörtel.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisierungsmittels in Zement, insbesondere in Zement, der bei Bohrungen, beispielsweise ölbohrungen verwendet wird.

Gegenstand der Erfindung ist vor allem die Verwendung des Solubilisierungsmittels in einer Wasch- oder Reinigungslösung. Gegenstand der Erfindung ist auch eine Wasch- oder Reinigungslösung, welche das erfindungsgemäße Agens als bevorzugt einziges Solubi- lisierungsmittel enthält.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Solubilisierungsmittels als Bestandteil von Entwicklerbädern für Photographien und Filme.

Ein Fachmann wird ohne Probleme den Mengenanteil des erfin- dungsgemäßen Solubilisierungsmittels bei der Verwendung in einer

Waschlösung in an sich bekannter Weise bestimmen können. Bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel in einer Waschlösung in einem Mengenanteil von 2 Gew.-% bis 100 Gew.-% verwendet. Je nach Verwendung kann das Solubilisierungsmittel in einer Waschlö- sung beispielsweise zu 5 Gew.-%, zu 7 Gew.-%, zu 10 bis 20 Gew.- %, insbesondere zu 13 Gew.-%, oder zu 25 Gew.-% vorliegen.

Es erwies sich die Verwendung des erfindungsgemäßen Solubilisie- rungsmittels insbesondere in flüssigen Formulierungen, in denen das Solubilisierungsmittel aufgrund der geringen Kristallisationsneigung in einer höheren Konzentration eingesetzt werden kann, als vorteilhaft.

Die Erfindung sieht in den vorgenannten erfindungsgemäßen Verwendungen bevorzugt vor, dass das Solubilisierungsmittel in alkalischen (wässrigen) Lösungen ab einem pH-Wert von 8 oder mehr verwendet wird; bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel in alkalischen wässrigen Lösungen ab einem pH-Wert von 11 oder mehr verwendet, bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel ab einem pH- Wert von 12 oder mehr, bevorzugt von 13 oder mehr verwendet; besonders bevorzugt wird das Solubilisierungsmittel in stark alkalischen (wässrigen) Lösungen ab einem pH-Wert von 13,5 oder von 14 oder mehr verwendet. Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Agens in Form eines Sirups oder allgemein in flüssiger Form verwendet.

Die Erfindung wird anhand der Figuren und der Ausführungsbeispiele näher charakterisiert, ohne dass diese beschränkend zu verstehen wären.

Beschreibung der Figuren

Figur 1 zeigt die Kalziumcarbonatdispergierungskapazität eines erfindungsgemäßen Solubilisierungsmittels im Vergleich zu EDTA, NTA und Gluconat in stark basischen wässrigen Lösungen.

Figur 2 zeigt die Kalziumcarbonatdispergierungskapazität vier verschiedener erfindungsgemäßer Solubilisierungsmittel im Vergleich zu EDTA und Gluconat in stark basischen wässrigen Lösungen.

Beispiele

Beispiel 1: Herstellung eines erfindungsgemäßen solubilisierenden Agens (SoI. D)

Eine Lösung eines kommerziell erhältlichen technischen Stärke- hydrolysats wurde im Rührkessel an einem AI 2 O 3 -geträgerten Goldkatalysator oxidiert. Die Reaktionsbedingungen waren: T = 40-80 0 C, pH = 7-11 , p = 1-25 bar O 2 . Der pH-Wert der Reaktionssuspension wurde durch Titration mit Natronlauge konstant gehalten. Die Reaktion wurde bis zu einem vollständigen Umsatz durchgeführt. Am Ende der Reaktion wurde der Katalysator durch Filtration abgetrennt. Der erhaltene oxidierte Sirup konnte ohne weitere Aufreinigung durch geeignete einfache Verfahren (Wasserentzug) aufkonzentriert (65 bis 75 % TS) und als lagerfähiges Solubilisierungsagens eingesetzt werden.

Beispiel 2: Verqleichsmessunq der Kalziumcarbonatdisperqie- runqskapazität eines erfindungsgemäßen Solubilisierunqsmittels

Die Kalziumcarbonatdispergierungskapazität („calcium carbonat dispersing capacity", CCDC) eines erfindungsgemäßen Solubilisie- rungsmittels wurde mit der CCDC von Solubilisierungsmitteln aus dem Stand der Technik verglichen. Als erfindungsgemäßes Solubili- sierungsmittel wurde ein selektiv C1-oxidiertes Produkt aus der Oxi- dation eine Stärkehydrolysats mit einem Dextroseäquivalent (DE) von 55 bis 60 und mit 90 Gew.-% DP2-Verbindungen (SoI. A) ver- wendet.

Das Dextroseäquivalent (DE) wurde in an sich bekannter Weise durch Bestimmung der reduzierenden Anteile der Zusammensetzung, besonders nach Fehling, bestimmt.

Die CCDC wurde mit der von EDTA, NTA und Na-Gluconat vergli- chen. Die CCDC wurde nach F. Richter und E.W. Winkler („Das CaI- ciumbindevermögen", Tenside Surfactants Detergents 24 (1987), S. 213 -216) bestimmt. Es wurde die CCDC bei NaOH-Konzentrationen von 0,5 %, 1 %, 1 ,5 %, 2 %, 2,5 % und 3 % gemessen.

Die Messergebnisse sind in Figur 1 veranschaulicht. Gluconat und das erfindungsgemäße Solubilisierungsmittel zeigen eine deutliche pH-Abhängigkeit ihrer CCDC, jedoch ist die die Wirkung des erfindungsgemäßen Solubilisierungsmittels stärker als bei Gluconat und in sehr basischen Lösungen auch stärker als bei EDTA und NTA.

Beispiel 3: Vergleichsmessung der Kalziumcarbonatdispergie- rungskapazität unterschiedlicher erfindungsgemäßer Solubilisie- rungsmittel

Es wurden neben dem erfindungsgemäßen Solubilisierungsmittel aus Beispiel 2 (im Folgenden SoI. A genannt), drei weitere erfindungsgemäße Solubilisierungsmittel (SoI. B, SoI. C und SoI. D) hergestellt. Dazu wurden Stärkehydrolysate mit unterschiedlichen DE und Gehalt an DP2 und DP3 nach Beispiel 1 oxidiert.

SoI. B wurde aus einem Stärkehydrolysat mit einem DP2-Anteil von 5 % und einem Dextroseäquivalent (DE) von etwa 95 hergestellt. SoI. C wurde aus einem Stärkehydrolysat mit einem DP2-Gehalt von 40 bis 46 % und einem DE von 40 bis 45 hergestellt. SoI. D wurde aus einem Stärkehydrolysat mit einem DP2-Gehalt von 70 bis 80 % und einem DE von etwa 50 bis 55 hergestellt.

Die CCDC von SoI. A, SoI. B, SoI. C und SoI. D wurde mit der CCDC von Gluconat und EDTA verglichen. Die CCDC wurde wie in Beispiel 2 bestimmt. Es wurde die CCDC bei NaOH-Konzentrationen von 1 %, 2 %, und 3 % gemessen.

Die Messergebnisse sind in Figur 2 dargestellt: Die erfindungsgemä- ßen Solubilisierungsmittel zeigen eine mindestens gleich gute CCDC wie Gluconat. SoI. A, SoI. C und SoI. D zeigen sogar eine deutliche bessere CCDC als Gluconat über alle drei Messpunkte hinweg.

Beispiel 4: Waschlösung zum Reinigen von Flaschen

Eine Waschlösung zum industriellen Reinigen von Flaschen kann beispielsweise folgende Zusammensetzung haben:

- Natriumhydroxid: 40 bis 70 Gew.-%

- erfindungsgemäßes Solubilisierungsmittel: 10 bis 20 Gew.-%

- nicht-ionisches Tensid: 1 bis 10 Gew.-%

- Natriummetasilikat: 10 bis 25 Gew.-% - Trisodiumphosphat oder Polyphosphate: 5 bis 10 Gew.-%

Beispiel 5: Waschlösung für die industrielle Reinigung von Geschirr

a) Ein pulverförmiges Waschmittel zum industriellen Reinigen von Geschirr kann beispielsweise folgende Zusammensetzung haben: - Tenside: 3 Gew.-%

- Phosphate: 50 Gew.-%

- Natriummetasilikat, 5H 2 O: 25 Gew.-% - Natriumhydroxid: 15 Gew.-%

- erfindungsgemäßes Solubilisierungsmittel: 5 Gew.-% - Natriumdichloroisocyanurat: 2 Gew.-%

b) Ein flüssiges Lösungsmittel zur industriellen Reinigung von Geschirr kann beispielsweise folgende Zusammensetzung haben.

- Wasser: 59 Gew.-%

- erfindungsgemäßes Solubilisierungsmittel: 13 Gew.-% - Kaliumhydroxid: 21 Gew.-%

- Natriummetasilikat, 5H 2 O: 4 Gew.-%

- Natriumcarbonat: 2 Gew.-%

- Natriumhypochlorid: 1 Gew.-%

Beispiel 6: Zusammensetzung zur Reinigung von Ultrafiltrationsmembranen

Zur Reinigung von Ultrafiltrationsmembranen kann beispielsweise folgende Zusammensetzung verwendet werden: - Natriumhydroxid: 49 Gew.-%

- Erfindungsgemäßes Solubilisierungsmittel: 25 Gew.-%

- Dinatriumsalz von EDTA: 24 Gew.-%

- anionisches Tensid: 1 Gew.-%

Diese Zusammensetzung kann in einer Waschlösung in einer Kon- zentration von beispielsweise 10 Gramm pro Liter verwendet werden.

Beispiel 7: Zusammensetzung zum chemischen Entfetten von Metalloberflächen

Je nach zu reinigendem Metall können unterschiedliche Zusammen- Setzungen verwendet werden.

Die Entfettungslösung kann beispielsweise bei Temperaturen von 60 0 C bei Zinklegierungen oder 75°C bei Stahl und Kupferlegierungen verwendet werden.

Die Angaben sind als Gramm Substanz pro Liter Entfettungslösung zu verstehen. Als Lösungsmittel wird Wasser verwendet:

Stahl: Kupfer- Zinklegierung: legierung:

Natriumhydroxid: 40 15 8

Natriumcarbonat: 15 5 8

Natriumorthophosphat: 15 5 10

Borax: - - 5

erfindungsgemäßes Solubilisierungsmittel: 20 25 20 anionisches Tensid : 0,3 0,3 0,3