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Title:
SOLVENT-POOR, OH-FUNCTIONAL DISPERSIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/066226
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to aqueous, hydroxy-functional binder dispersions that have a low solvent content and that are based on hydroxy-functional copolymers, to a method for producing such binders, to binder combinations based thereon and to the use of the binders in lacquers.

Inventors:
MELCHIORS MARTIN (DE)
MUENZMAY THOMAS (DE)
STINGL THOMAS (DE)
OTTENSMANN HARTMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/014194
Publication Date:
July 21, 2005
Filing Date:
December 11, 2004
Export Citation:
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Assignee:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
MELCHIORS MARTIN (DE)
MUENZMAY THOMAS (DE)
STINGL THOMAS (DE)
OTTENSMANN HARTMUT (DE)
International Classes:
C08F2/06; C08F212/08; C08F220/10; C08F220/20; C08F220/28; C08J3/03; C09D125/04; C09D133/14; (IPC1-7): C08F212/08; C08F220/10; C08F220/20; C09D125/04; C09D133/14
Foreign References:
US4140664A1979-02-20
EP0712873A21996-05-22
Attorney, Agent or Firm:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (Patents and Licensing, Leverkusen, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Verfahren zur Herstellung von Copolymerisatdispersionen, bei dem A) eine oder mehrere Vinylmonomermischungen enthaltend a) OHgruppenfreie (Meth) acrylsäureester und/oder Vinylaromaten, b) hydroxyfunktionelle Vinylmonomere und/oder hydroxyfunktionelle (Meth) acrylsäureester, c) ionische und/oder potentiell ionische, zur radikalischen Copolymerisation befähigte Monomere sowie d) gegebenenfalls weitere, von den Verbindungen der Komponenten a)c) verschiedene zur radikalischen Copolymerisation befähigte Monomere in Anwesenheit von e) mindestens einer lactongruppenhaltigen Verbindung sowie f) gegebenenfalls niedermolekularen Polyolen mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 62 bis 250 Da radikalisch polymerisiert werden und das so erhaltene Copolymerisat anschließend B) vor oder nach Zugabe eines Neutralisationsmittels C) in Wasser dispergiert wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Copolymerisatdispersionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vinylmonomermischungen A) in Anwesenheit von den Kompo nenten e) und f) radikalisch polymerisiert wurden.
3. Verfahren zur Herstellung von Copolymerisatdispersionen nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die in A) hergestellten Polymerisate eine OHZahl von 50 bis 150 mg KOH/g Feststoff, eine Säurezahl von 15 bis 25 mg KOH/g Feststoff und ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von l 500 bis 10 000 g/mol aufweisen.
4. Verfahren zur Herstellung von Copolymerisatdispersionen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die in A) hergestellten Polymerisate aus 5085 Gew.% Komponente a), 1540 Gew. % Komponente b), 0,55 Gew. % Komponente c) und 0 34,5 Gew.% Komponente d) bestehen und wobei sich die Mengen aus den vorstehenden Bereichen zu 100 Gew.% aufaddieren.
5. Verfahren zur Herstellung von Copolymerisatdispersionen nach einem der Ansprüche 14 dadurch gekennzeichnet, dass in Komponente e) sCaprolacton verwendet wird.
6. Verfahren zur Herstellung von Copolymerisatdispersionen nach einem der Ansprüche 15 dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerisation zweistufig durchgeführt wird.
7. Copolymerisatdispersionen erhältlich nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 6.
8. Verwendung der Copolymerisatdispersionen nach Anspruch 7 bei der Herstellung von Beschichtungen.
9. Wässrige Beschichtungsmittel mindestens enthaltend i) ein oder mehrere Copolymerisatdispersionen gemäß Anspruch 7 sowie ii) mindestens einen OHgruppenreaktiven Vernetzer.
10. Beschichtungen erhältlich aus Copolymerisatdispersionen gemäß Anspruch 7.
11. Substrate beschichtet mit Beschichtungen nach Anspruch 10.
Description:
Lösemittelarme, OH-funktionelle Dispersionen Die Erfindung betrifft wässrige, hydroxyfunktionelle Bindemitteldispersionen mit niedrigem Löse- mittelgehalt auf Basis von hydroxyfunktionellen Copolymerisaten, ein Verfahren zur Herstellung solcher Bindemittel, Bindemittelkombinationen auf dieser Basis und die Verwendung der Binde- mittel in Lacken.

Es ist bekannt, in Beschichtungssystemen (Paint & Resin 12/83, S. 34 ff., DE-A 3 209 421, EP-A 95 263, EP-A 105 293, EP-A 133 949, EP-A 288 763, DE-A 202 212 und dort zitierter Literatur) wasserverdünnbare Bindemittel auf Copolymerbasis einzusetzen. Diese enthalten jedoch in der Regel Emulgatoren zur Stabilisierung und/oder größere Anteile organischer Colösemittel.

Üblicherweise beeinflussen die Emulgatoren die Eigenschaften der Lacke bzw. der Beschich- tungen, wie z. B. Wasserfestigkeit, Filmoptik (Glanz), Pigmentierfähigkeit dabei negativ.

Die Verwendung größerer Mengen organischer Lösemittel ist aus ökologischen Gründen uner- wünscht. Sie ist jedoch meist nicht zu vermeiden, um bei der Polyrnerisatherstellung ein ausrei- chende Rührbarkeit und Wärmeabfuhr der Reaktionsmischung sowie einen gewissen Mindestfüll- grad des Reaktors zu gewährleisten. Zusätzlich führen organische Lösemittel in wässrigen Be- schichtungsmitteln zu vorteilhaften Effekten wie verbesserter Lagerstabilität, Pigmentbenetzung, Filmoptik und Verlauf.

Eine nachträgliche Reduzierung verfahrensbedingt enthaltener Lösemittel aus Copolymerisaten oder-dispersionen ist mit hohem apparativen und energetischen Aufwand und damit auch hohen Kosten verbunden, so dass Bedarf an wässrigen Polymerisatdispersionen besteht, bei deren Her- stellung auf die Verwendung organischer Lösemittel weitgehend verzichtet werden kann, ohne dass eine Verschlechterung der anwendungstechnischen Eigenschaften auftritt.

Copolymerisatdispersionen, welche durch eine chemische Reaktion, z. B. mit einem Aminoplast- harz, einem blockierten Polyisocyanat oder einem Polyisocyanat ausgehärtet werden sollen, müssen eine bestimmte Menge an reaktiven Gruppen, z. B. Hydroxygruppen, enthalten. Diese Gruppen werden in der Regel durch die Mitverwendung hydroxyfunktioneller (Meth) acrylsäure- ester bei der Copolymerisation in das Copolymer eingebracht. Diese Rohstoffe sind allerdings im Vergleich zu den nichtfunktionellen (Meth) acrylsäureestern oder auch zu Styrol sehr teuer. Zudem müssen häufig auch größere Mengen dieser Rohstoffe im Vergleich zu organisch gelösten Copoly- merisaten eingesetzt werden, um durch eine größere Vernetzungsdichte die Hydrophilie der Lack- filme zu kompensieren.

Einen Weg zur Herstellung hydroxyfunktioneller Copolymerisatsekundärdispersionen, der den Einsatz von Lösungsmitteln bei der Polymerisation weitgehend vermeidet, weist die Lehre der EP- A 0 758 007. Nach dieser Schrift werden die üblicherweise eingesetzten Lösemittel ganz oder teil- weise durch hydroxyfunktionelle Polyether ersetzt. Die hydroxyfunktionellen Polyether verbleiben als Reaktiwerdünner in der Sekundärdispersion und reagieren bei der späteren Vernetzung mit Isocyanaten oder blockierten Isocyanaten unter Urethanbildung mit. Sie tragen damit nicht zum VOC bei. Als nachteilig an diesen Produkten erweist sich aber ihre schlechte Beständigkeit.

Es wurde nun gefunden, dass wässrige Copolymerisatdispersionen mit niedrigem Lösemittelgehalt und hohem Beständigkeitsniveau der Lackfilme basierend auf hydroxyfunktionellen Copolymeri- saten hergestellt werden können, wenn Lactone gegebenenfalls in Verbindung mit niedermoleku- laren Polyolen als Reaktiwerdünner verwendet werden.

Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Copolymerisatdispersionen, bei dem A) eine oder mehrere Vinylmonomermischungen enthaltend a) OH-gruppenfreie (Meth) acrylsäureester und/oder Vinylaromaten, b) hydroxyfunktionelle Vinylmonomere und/oder hydroxyfunktionelle (Meth) acryl- säureester, c) ionische und/oder potentiell ionische, zur radikalischen Copolymerisation be- fähigte Monomere sowie d) gegebenenfalls weitere, von den Verbindungen der Komponenten a)-c) ver- schiedene zur radikalischen Copolymerisation befähigte Monomere in Anwesenheit von e) mindestens einer lactongruppenhaltigen Verbindung sowie gegebenenfalls niedermolekularen Polyolen mit einem zahlenmittleren Mole- kulargewicht von 62 bis 250 Da radikalisch polymerisiert werden und das so erhaltene Copolymerisat anschließend B) vor oder nach Zugabe eines Neutralisationsmittels C) in Wasser dispergiert wird.

Ferner ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung die nach dem vorstehend beschriebenen Ver- fahren erhältlichen wässrigen Copolymerisatdispersionen.

Als Monomere der Komponente a) werden Acrylate und Methacrylate (im Folgenden als (Meth)- Acrylate bezeichnet) mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkoholteil der Estergruppe eingesetzt.

Dieser Alkoholteil kann linear-, verzweigt-oder cycloaliphatisch sein.

Beispielsweise geeignet als Monomere der Komponente a) sind Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, n- Butyl-, Isopropyl-, Isobutyl-, t-Butyl-, die isomeren Pentyl-, Hexyl-, 2-Ethylhexyl-, Octyl-, Dodecyl-, Hexadecyl-, Octadecyl-oder Cyclohexyl-, Trimethylcyclohexyl-und Isobornyl- (meth) acrylate oder Styrol.

Ferner können in a) auch Acetoacetoxyethylmethacrylat, Acrylamid, Acrylnitril, Vinylether, Meth- acrylnitril, Vinylacetate, gegebenenfalls substituierte Styrole und Vinyltoluole eingesetzt werden.

Ebenfalls möglich ist der Einsatz beliebiger Mischungen der vorstehend genannten Verbindungen in der Komponente a).

In Komponente b) können polymerisierbare, OH-gruppenhaltige Monomere, wie beispielsweise Hydroxyalkylester ungesättigter Carbonsäuren, bevorzugt Hydroxyalkyl (meth) acrylate mit 2 bis 12, bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatomen im Hydroxyalkylrest, eingesetzt werden.

Beispiele derartiger Verbindungen sind 2-Hydroxyethyl (meth) acrylat, die isomeren Hydroxy- propyl (meth) acrylate, 2-, 3-und 4-Hydroxybutyl (meth) acrylate sowie die isomeren Hydroxyhexyl- (meth) acrylate.

Ebenfalls in b) können mit Alkylenoxiden modifizierte oder kettenverlängerte, polymerisierbare hydroxyfunktionelle Monomere mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht < 3 000 g/mol, bevorzugt < 500 g/mol eingesetzt werden. Als Alkylenoxide kommen hierfür vorzugsweise Ethylen-, Propylen oder Butylenoxid einzeln oder in Mischungen zum Einsatz.

Als ionische und/oder potentiell ionische, zur radikalischen Copolymerisation befähigte Mono- meren der Komponente c) können olefinisch ungesättigte Monomere mit Carbonsäure-oder Carbonsäureanhydrid-Gruppen, wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, ß-Carboxyethylacrylat, Crotonsäure, Fumarsäure, Maleinsäureanhydrid, Itaconsäure oder Monoalkylester zweibasiger Säuren bzw. Anhydride wie z. B. Maleinsäure-monoalkylester eingesetzt werden, bevorzugt sind Acrylsäure und/oder Methacrylsäure.

Ferner geeignet als Verbindungen der Komponente c) sind auch ungesättigte, radikalisch polymeri- sierbare Verbindungen mit Phosphat-bzw. Phosphonat-oder Sulfonsäure-bzw. Sulfonatgruppen,

wie z. B. in der WO-A 00/39181 (S. 8 Z. 13-S. 9 Z. 19) beschrieben, insbesondere 2-Acrylamido- 2-methylpropansul fonsäure.

Optional können auch weitere zur radikalischen Copolymerisation befähigte Monomere als Ver- bindungen der Komponente d) eingesetzt werden. Dies können beispielsweise di-oder höher- funktionelle (Meth) acrylatmonomere und/oder Vinylmonomere, wie z. B. Hexandioldi (meth)- acrylat oder Divinylbenzol sein. Des weiteren möglich ist die Zugabe polymerisierbarer, nicht- ionisch hydrophilierend wirkender Verbindungen wie Acrylate hydroxyfunktioneller Polyalkylen- oxidether.

Bevorzugt erfolgt die Hydrophilierung der Copolymerisate nur durch ionische und/oder potentiell ionische Gruppen.

Die Mengenverhältnisse der Aufbaukomponenten a) bis d) werden typischerweise so gewählt, dass eine OH-Zahl von 12 bis 200 mg KOH/g, bevorzugt von 25 bis 150 mg KOH/g und besonders bevorzugt von 50 bis 150 mg KOH/g Feststoff und einer Säurezahl von 0 bis 50 mg KOH/g, bevorzugt 10 bis 30, besonders bevorzugt von 15 bis 25 mg KOH/g bezogen auf das Copolymerisat resultiert.

Bevorzugt werden dazu bezogen auf das Copolymerisat 50-85 Gew.-% Komponente a), 15- 40 Gew.-% Komponente b), 0,5-5 Gew.-% Komponente c) und 0-34,5 Gew.-% Komponente d) gewählt, so dass Copolymerisate erhalten werden, die hinsichtlich OH-und Säurezahl den vor- stehenden Angaben entsprechen und wobei sich die Mengen aus den vorstehenden Bereichen zu 100 Gew.-% aufaddieren.

Als lactongruppenhaltige Verbindungen der Komponente e) kommen alle dem Fachmann bekannten Lactone in Betracht. Bevorzugt sind Butyrolacton, Valerolacton und 6-Caprolacton sowie deren beliebige Mischungen untereinander. Besonders bevorzugt wird in e) s-Caprolacton verwendet.

Die niedermolekularen Polyole der Komponente f) sind die dem Fachmann an sich bekannten hydroxyfunktionellen Verbindungen eines Molekulargewichts von 62 bis 250 Da mit einer mittleren Hydroxylfunktionalität von bevorzugt größer 1,5, besonders bevorzugt 2 bis 4.

Beispiele für derartige niedermolekulare Polyole sind Ethandiol, Di-, Tri-, Tetraethylenglykol, 1,2- Propandiol, Di-, Tri-, Tetrapropylenglykol, 1,3-Propandiol, Butandiol-1,4, Butandiol-1,3, Butan- diol-2,3, Pentandiol-1,5, Hexandiol-1,6, 2, 2-Dimethyl-1, 3-propandiol, 1, 4-Di-hydroxycyclohexan, 1, 4-Dimethylolcyclohexan, Octandiol-1,8, Decandiol-1,10, Dodecan-diol-1,12, Glyzerin, Tri- methylolethan, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Dipentaerythrit sowie deren Gemische.

Die Vorgehensweise zur Polymerisation der ungesättigten Monomere ist dem Fachmann an sich vertraut. Typischerweise werden dazu in einem Reaktionsgefäß die Komponenten e) und f) als Reaktivverdünner vorgelegt und die ungesättigten Monomere unter Einsatz eines Radikalinitiators darin polymerisiert.

Gegebenenfalls können zusätzliche organische Lösemittel in untergeordneter Menge zum Einsatz kommen. Geeignete Hilfslösemittel sind beliebige in der Lacktechnologie bekannte Lösemittel, wie z. B. Alkohole, Ether, Ethergruppen-haltige Alkohole, Ester, Ketone, N-Methylpyrrolidon oder unpolare Kohlenwasserstoffe bzw. Gemische dieser Lösemittel. Die Lösemittel werden in solchen Mengen eingesetzt, dass ihr Gehalt in der fertigen Dispersion 0 bis 5 Gew.-% beträgt. Falls erforderlich können die eingesetzten Lösemittel durch eine Destillation wieder teilweise entfernt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird jedoch ganz auf den Einsatz zusätzlicher organischer Lösemittel verzichtet.

Die Copolymerisation wird im Allgemeinen bei 40 bis 200°C, bevorzugt bei 60 bis 180°C, besonders bevorzugt bei 80 bis 160°C durchgeführt.

Als Initiatoren für die Polymerisationsreaktion eignen sich organische Peroxide wie Di-tert.-Butyl- peroxid oder tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat und Azoverbindungen wie Azodiisobuttersäure- nitril (AIBN). Die eingesetzten Initiatormengen hängen vom gewünschten Molekulargewicht ab.

Aus Gründen der Prozesssicherheit und des leichteren Handlings können Peroxidinitiatoren auch als Lösung in geeigneten organischen Lösemitteln der oben genannten Art eingesetzt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahren erfolgt eine zweistufige Zugabe und Poly- merisation von ungesättigten Monomeren der vorstehend genanten Art in Anwesenheit der Ver- dünner e) und f). Dabei wird in einem ersten Schritt (I) ein hydroxyfunktionelles Copolymerisat mit einer OH-Zahl von 12 bis 200 mg KOH/g Feststoff und einer Säurezahl von 0 bis 50 mg KOH/g Feststoff bestehend aus 55-90 Gew.-% Komponente a), 2, 5-50 Gew.-% Komponente <BR> <BR> b), 0-6,5 Gew.-% Komponente c) und 0-42,5 Gew. -% Komponente d) hergestellt. In einem an- schließenden Schritt (M) wird in der aus Schritt (I) erhaltenen Reaktionsmischung ein weiteres <BR> <BR> Polymerisat aus Monomeren der Komponenten a) -d) hergestellt, wobei dieses Polymerisat eine OH-Zahl von 20 bis 200 mg KOH/g Feststoff und eine Säurezahl von 50 bis 200 mg KOH/g Feststoff aufweist. Das Polymerisat aus Schritt (II) besteht dabei aus 45-80 Gew.-% Komponente a), 5-50 Gew. -% Komponente b), 6, 5-25 Gew.-% Komponente c) und 0-43,5 Gew.-% Komponente d). Die %-Angaben der Polymerisatzusammensetzung addieren sich je Polymerisat zu 100 Gew.-% auf. Die Monomermengen der beiden Polymerisatherstellungen sind dabei so zu wählen, dass das Massenverhältnis des Polymerisats aus Schritt (I) zu dem aus Schritt (II) 10 : 1 bis 1 : 2, bevorzugt 6 : 1 bis 2 : 1 beträgt.

Statt eines mehrstufigen Polymerisationsverfahren ist es ebenfalls möglich den Prozess konti-- nuierlich (Gradientenpolymerisation) durchzuführen, d. h. es wird eine Monomermischung mit sich gemäß der Zusammensetzung des oder der Copolymerisate A) ändernder Zusammensetzung zuge- geben, wobei bevorzugt die hydrophilen Monomeranteile gemäß der Komponenten c) und gegebenenfalls d) gegen Ende des Zulaufs höher sind als zu Beginn.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Copolymerisate weisen zahlenmittlere Molekulargewichte Mn von 500 bis 30 000 g/mol, bevorzugt 1 000 bis 15 000 g/mol, besonders bevorzugt 1 500 bis 10 000 g/mol auf.

Vor, während oder nach der Dispergierung der hydroxyfunktionellen Copolymerisate A) in Wasser (Schritt C)) werden die vorhandenen Säuregruppen zumindest anteilig durch Zugabe geeigneter Neutralisationsmittel in ihre Salzform überführt (Schritt B)). Als Neutralisationsmittel geeignet sind organische Amine oder wasserlösliche anorganische Basen, wie z. B. lösliche Metall- hydroxide, -Carbonate oder-Hydrogencarbonate.

Beispiele für geeignete Amine sind N-Methylmorpholin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, N, N-Dimethylethanolamin, N, N-Dimethylisopropanolamin, N-Methyldiethanolamin, Diethyl- ethanolamin, Triethanolamin, Butanolamin, Morpholin, 2-Aminomethyl-2-methyl-propanol oder Isophorondiamin. In Mischungen kann auch anteilig Ammoniak eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Triethanolamin, N, N-Dimethylethanolamin und Ethyldiisopropylamin.

Die Neutralisationsmittel werden in B) in solchen Mengen zugesetzt, dass in Summe ein theore- tischer Neutralisationsgrad [der Säuregruppen] von 40 bis 150 %, bevorzugt 60 bis 120 % vorliegt.

Der Neutralisationsgrad versteht sich dabei als Verhältnis von zugesetzten basischen Gruppen der Neutralisationskomponente aus B) zu Säurefunktionen des Copolymerisats. Der pH-Wert der erfindungsgemäßen wässrigen Bindemitteldispersion beträgt 6 bis 10, bevorzugt 6,5 bis 9.

Die erfindungsgemäßen wässrigen, hydroxyfunktionellen Bindemitteldispersionen weisen einen Festkörpergehalt von 25 bis 70 Gew. -%, bevorzugt 35 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt von 50<BR> bis 59 Gew.-% auf, sowie einen Gehalt an organischen Lösemitteln von 0 bis 12 Gew. -%, bevor- zugt 1 bis 3,5 Gew.-% auf.

Die erfindungsgemäßen Bindemittel-Dispersionen können zu wässrigen Beschichtungsmitteln ver- arbeitet werden. Durch Kombination mit Vemetzem können dabei, je nach Reaktivität oder gegebenenfalls Blockierung der Vernetzer, sowohl Einkomponentenlacke als auch Zweikompo- nentenlacke hergestellt werden. Unter Einkomponentenlacken im Sinne der vorliegenden Erfin- dung sind dabei Überzugsmittel zu verstehen, bei denen Bindemittelkomponente und Vemetzer-

komponente zusammen gelagert werden können, ohne dass eine Vemetzungsreaktion in merk- lichen bzw. für die spätere Applikation schädlichem Ausmaß stattfindet. Die Vemetzungsreaktion findet erst bei Applikation nach einer Aktivierung des Vemetzers statt. Diese Aktivierung kann z. B. durch Temperatursteigerung bewirkt werden. Unter Zweikomponentenlacken im Sinne der vorliegenden Erfindung versteht man Überzugsmittel, bei denen Bindemittelkömponente und Vemetzerkomponente aufgrund ihrer hohen Reaktivität in getrennten Gefäßen gelagert werden müssen. Die beiden Komponenten werden erst kurz vor Applikation gemischt und reagieren dann im Allgemeinen ohne zusätzliche Aktivierung. Zur Beschleunigung der Vemetzungsreaktion können aber auch Katalysatoren eingesetzt oder höhere Temperaturen angewendet werden.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher auch wässrige Beschichtungsmittel mindestens enthaltend i) ein oder mehrere Copolymerisatdispersionen gemäß Anspruch 6 sowie ii) mindestens einen OH-gruppenreaktiven Vemetzer.

Geeignete OH-gruppenreaktive Vemetzer sind beispielsweise Polyisocyanat-Vemetzer, Amid-und Amin-Formaldehydharze, Phenolharze, Aldehyd-und Ketonharze, wie z. B. Phenol-Formaldehyd- harze, Resole, Furanharze, Hamstoffharze, Carbamidsäureesterharze, Triazinharze, Melaminharze, Benzoguanaminharze, Cyanamidharze, Anilinharze, wie sie in"Lackkunstharze", H. Wagner, H. F.

Sarx, Carl Hanser Verlag München, 1971, beschrieben sind.

Bevorzugt werden als Vemetzer gegebenenfalls blockierte Polyisocyanate eingesetzt. Solche Poly- isocyanate weisen typischerweise 2 oder mehr NCO-Gruppen pro Molekül auf und basieren bei- spielsweise auf Isophorondiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, 1, 4-Diisocyanatocyclohexan, Bis- (4-iso-cyanatocyclohexan)-methan, 1, 3-Diisocyanatobenzol, Triisocyanatononan oder den iso- meren 2, 4- und 2,6-TDI und können ferner Urethan-, Isocyanurat und/oder Biuretgruppen auf- weisen.

Besonders bevorzugt ist der Einsatz niedrigviskoser gegebenenfalls hydrophilierter Polyisocyanate der vorstehend genannten Art auf Basis aliphatischer oder cycloaliphatischer Isocyanate.

Die als Vernetzer eingesetzten Polyisocyanate weisen bei 23°C im Allgemeinen eine Viskosität von 10 bis 5 000 mPas auf und können auch falls zur Viskositätseinstellung gewünscht in Ab- mischung mit geringen Mengen an inerten Lösemitteln zum Einsatz gelangen.

Die erfindungswesentlichen Copolymerisate sind im Allgemeinen ausreichend hydrophil, so dass auch hydrophobe Vemetzerharze ohne zusätzliche Emulgatoren dispergiert werden können. Eine Verwendung externer Emulgatoren ist dadurch jedoch nicht ausgeschlossen.

Wasserlösliche oder dispergierbare Polyisocyanate sind z. B. durch Modifikation mit Carboxylat-, Sulfonat-und/oder Polyethylenoxidgruppen und/oder Polyethylenoxid/Polypropylenoxidgruppen erhältlich. Eine Hydrophilierung der Polyisocyanate ist z. B. durch Umsetzung mit unterschüssigen Mengen an einwertigen, hydrophilen Polyetheralkoholen möglich. Die Herstellung derartiger hydrophilierter Polyisocyanate ist beispielsweise in der EP-A 0 540 985 (S. 3, Z 55 bis S. 4 Z. 5) beschrieben.

Gut geeignet sind auch die in der EP-A 959 087 (S. 3 Z. 39 bis 51) beschriebenen Allophanat- gruppen enthaltenden Polyisocyanate, die durch Umsetzung monomerenarmer Polyisocyanate mit Polyethylenoxidpolyetheralkoholen unter Allophanatisierungsbedingungen hergestellt werden.

Auch die in der DE-A 100 078 21 (S. 2 Z. 66 bis S. 3 Z. 5) beschriebenen wasserdispergierbaren Polyisocyanatgemische auf Basis von Triisocyanatononan sind geeignet, sowie mit ionischen Gruppen (Sulfonat-, Phosphonatgruppen) hydrophilierte Polyisocyanate, wie sie z. B. in der DE 100 24 624 (S. 3 Z. 13 bis 33) beschrieben sind.

Prinzipiell ist natürlich auch der Einsatz von Mischungen verschiedener Vemetzerharze möglich.

Vor, während oder nach der Herstellung der erfindungsgemäßen wässrigen, hydroxyfunktionellen Bindemitteldispersion können die üblichen Hilfs-und Zusatzmittel der Lacktechnologie zugesetzt werden, wie z. B. Entschäumungsmittel, Verdickungsmittel, Pigmente, Dispergierhilfsmittel, Katalysatoren, Hautverhinderungsmittel, Antiabsetzmittel oder Emulgatoren.

Diese Hilfs-und Zusatzmittel können auch dem Beschichtungsmittel, enthaltend die erfindungs- gemäßen wässrigen, hydroxyfunktionellen Bindemitteldispersionen, zugesetzt werden.

Die wässrigen Beschichtungsmittel, enthaltend die erfindungsgemäßen wässrigen, hydroxyfunk- tionellen Copolymerisatdispersionen eignen sich für alle Einsatzgebiete in denen wässrige An- strich-und Beschichtungssysteme mit hohen Anforderungen an die Beständigkeit der Filme Ver- wendung finden, z. B. für die Beschichtung mineralischer Baustoff-Oberflächen, Lackierung und Versiegelung von Holz und Holzwerkstoffen, Beschichtung metallischer Oberflächen (Metall- beschichtung), Beschichtung und Lackierung asphalt-oder bitumenhaltiger Beläge, Lackierung und Versiegelung diverser Kunststoffoberflächen (Kunststoffbeschichtung) sowie Hochglanzlacke.

Da Beschichtungsmittel enthaltend die erfindungswesentlichen Copolymerisatdispersionen zu Beschichtungen mit sehr hohem Eigenschaftsniveau führen, eignen sie sich auch zu Herstellung

von rissüberbrückenden Beschichtungen vorzugsweise im Baubereich und auf mineralischen Untergründen.

Die wässrigen Beschichtungsmittel, enthaltend die erfindungsgemäßen wässrigen, hydroxyfunk- tionellen Bindemitteldispersionen, werden zur Herstellung von Grundierungen, Füller, pigmen- tierter oder transparenter Decklacke, Klarlacke und Hochglanzlacke sowie Einschichtlacke, die in der Einzel-und Serienapplikation, z. B. im Bereich der Industrielackierung, Automobil-Erst-und - Reparaturlackierung Anwendung finden können, eingesetzt.

Es ist bevorzugt die wässrigen Beschichtungsmittel, enthaltend die erfindungsgemäßen wässrigen, hydroxyfunktionellen Bindemitteldispersionen für die Beschichtung bzw. Lackierung minera- lischer Oberflächen, von Holz und Kunststoffen.- Die Aushärtung der erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel erfolgt dabei typischerweise bei Temperaturen von 0 bis 140°C, bevorzugt von 18 bis 80°C.

Diese Beschichtungen weisen bei sehr guter Filmoptik ein hohes Niveau in Lösemittel-und Chemikalienbeständigkeit, gute Wetterbeständigkeit, hohe Härte und schnelle Trocknung auf.

Die Herstellung der Beschichtungen kann nach den unterschiedlichen Spritzverfahren wie beispielsweise Luftdruck-, Airless-oder Elektrostatik-Spritzverfahren unter Verwendung von Ein- oder gegebenenfalls Zweikomponenten-Spritzanlagen erfolgen. Die Lacke und Beschich- tungsmittel, enthaltend die erfindungsgemäßen wässrigen, hydroxyfunktionellen Bindemittel- dispersionen, können jedoch auch nach anderen Methoden, beispielsweise durch Streichen, Rollen oder Rakeln appliziert werden.

Beispiele : Soweit nicht abweichend angegeben beziehen sich alle Prozentangaben auf Gewichtsprozent.

Viskositätsmessungen wurden mit einem Kegel-Platte-Viskosimeter Viscolab LC3 ISO der Firma Physica, Stuttgart, Deutschland nach DIN 53019 bei einem Schergefälle von 40 s 'durchgeführt.

Die Bestimmung der mittleren Teilchengröße erfolgte mittels Laser-Korrelations-Spektroskopie (Zetasizer 1000, Malvern Instruments, Herrenberg, Deutschland).

Die angegebenen OH-Zahlen wurden ausgehend von den eingesetzten Monomeren berechnet.

Säurezahlen : Bestimmungsmethode, DIN ISO 3682 Dowanol PnB : Propylenglycol-n-butylether, Dow Chemicals, Midland, USA.

Peroxans DB : Di-tert. -butylperoxid, Pergan GmbH, Bocholt, Deutschland.

Beispiel 1 In einem 15 1-Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl-und Heizvorrichtung wurden 819 g E-Caprolacton zusammen mit 321 g Trimethylolpropan und 185 g Dowanol PnB vorgelegt und auf 138°C auf- geheizt. Bei dieser Temperatur wurde eine Lösung aus 14,5 g Di-tert. -butylperoxid in 14,5 g Dowanols PnB innerhalb 20 min zugegeben. Im Anschluss daran wurde eine Monomermischung aus 256 g Styrol, 666 g Methylmethacrylat, 1245 g Hydroxyethylmethacrylat, 613 g Butyl- methacrylat, 658 g i-Bornylmethacrylat und 170 g Butylacrylat sowie parallel dazu eine Lösung <BR> <BR> von 70,5 g Di-tert. -butylperoxid in 70,5 g Dowanols PnB innerhalb von 4,5 Stunden gleichmäßig zudosiert. Man hielt 20 Minuten bei dieser Temperatur. Im Anschluss daran wurde eine Mono- mermischung aus 232,5 g Methylmethacrylat, 328,5 g Hydroxyethylmethacrylat, 182,5 g Butyl- acrylat und 109 g Acrylsäure sowie parallel dazu eine Lösung von 14,5 g Di-tert. -butylperoxid in 30 g Dowanols PnB innerhalb von 1,5 Stunden gleichmäßig zu dosiert. Anschließend 1 Stunde bei 138°C nachgerührt, dann auf 100°C abgekühlt und 143 g N, N-Dimethylethanolamin zugegeben.

Nach 30 Minuten Homogenisieren wurde innerhalb von 2 Stunden bei 80°C mit 6080 g Wasser dispergiert. Man erhielt eine Copolymerisat-Dispersion mit folgenden Daten : OH-GehaltTheoe (Festkörper ohne N, N-Dimethylethanolamin) 5,7% Säurezahl (Festkörper) 17 mg KOH/g Festkörpergehalt 47% Viskosität 1250 mPas/23°C pH-Wert (10 % ig in Wasser) 8,1

Neutralisationsgrad 105 % Mittlere Teilchengröße 140 nm Beispiel 2 In einem 15 1-Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl-und Heizvorrichtung wurden 1436 g E-C. aprolacton zusammen mit 844 g Trimethylolpropan und 370 g Dowanolæ PnB vorgelegt und auf 138°C aufgeheizt. Bei dieser Temperatur wurde eine Lösung aus 14,5 g Di-tert.-butylperoxid in 14,5 g Dowanol PnB innerhalb 20 min zugegeben. Im Anschluss daran wurde eine Monomermischung aus 256 g Styrol, 666 g Methylmethacrylat, 1245 g Hydroxyethylmethacrylat, 613 g Butyl- methacrylat, 658 g i-Bornylmethacrylat und 170 g Butylacrylat sowie parallel dazu eine Lösung <BR> <BR> von 70,5 g Di-tert. -butylperoxid in 70,5 g Dowanol%) PnB innerhalb von 4,5 Stunden gleichmäßig zu dosiert. Man hielt 20 Minuten bei dieser Temperatur. Im Anschluss daran wurde eine Monomermischung aus 232,5 g Methylmethacrylat, 328,5 g Hydroxyethylmethacrylat, 182, 5 g Butylacrylat und 109 g Acrylsäure sowie parallel dazu eine Lösung von 14,5 g Di-tert.- butylperoxid in 30 g Dowanol PnB innerhalb von 1, 5 Stunden gleichmäßig zu dosiert. An- schließend 1 Stunde bei 138°C nachgerührt, dann auf 100°C abgekühlt und 143 g N, N- Dimethylethanolamin zugegeben. Nach 30 Minuten Homogenisieren wurde innerhalb von 2 Stunden bei 80°C mit 6080 g Wasser dispergiert. Man erhielt eine Copolymerisat-Dispersion mit folgenden Daten : OH-GehaltTeOne (Festkörper ohne N, N-Dimethylethanolamin) 7,7% Säurezahl (Festkörper) 17 mg KOH/g Festkörpergehalt 48% Viskosität 1200 mPas (23°C, Schergefälle 40-1) pH-Wert (10 % ig in Wasser) 8,1 Neutralisationsgrad 105% Mittlere Teilchengröße 130 nm Beispiel 3 In einem 6 1-Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl-und Heizvorrichtung wurden 325 g s-Caprolacton zusammen mit 275 g Trimethylolpropan vorgelegt und auf 148°C aufgeheizt. Bei dieser Tempe- ratur wurde eine Lösung aus 8,25 g Di-tert. -butylperoxid in 8,25 g Dowanols PnB innerhalb 20 min zugetropft. Im Anschluss daran wurde eine Monomermischung aus 365 g Methyl- methacrylat, 854 g Hydroxyethylmethacrylat, 600 g Butylacrylat und 480 g Styrol sowie parallel dazu eine Lösung von 28,5 g Di-tert. -butylperoxid in 28,5 g Dowanol PnB innerhalb von 4,5 Stunden gleichmäßig zudosiert. Man hielt ca. 20 Minuten bei dieser Temperatur. Im Anschluss

daran wurde eine Monomermischung aus 122,25 g Methylmethacrylat, 172,75 g Hydroxy- ethylmethacrylat, 96 g Butylacrylat und 84 g Acrylsäure sowie parallel dazu eine Lösung von <BR> <BR> 8,25 g Di-tert. -butylperoxid in 20,75 g Dowanols PnB innerhalb von 1,5 Stunden gleichmäßig zu- dosiert. Anschließend 1 Stunde bei 148°C nachgerührt, dann auf 100°C abgekühlt und 174 g Triethanolamin zugegeben. Nach 30 Minuten Homogenisieren wurde innerhalb von 2 Stunden bei 80°C mit 2050 g Wasser dispergiert. Man erhielt eine Copolymerisat-Dispersion mit folgenden Daten : OH-GehaltTheone (Festkörper inklusive Triethanolamin) 8,2 % Säurezahl (Festkörper) 22 mg KOH/g Festkörpergehalt 57 % Viskosität 2 500 mPas/23°C pH-Wert (10 % ig in Wasser) 7,4 Neutralisationsgrad 100% Mittlere Teilchengröße 145 nm Beispiel 4 : Vergleich (EP-A 0 758 007, Beispiel 1) In einem 6 1-Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl-und Heizvorrichtung wurden 116 g Butylglykol und 150 g eines Polyethers (Desmophene V218 : propoxyliertes Glycerin ; OH-Zahl 245 mg KOH/g ; Bayer AG, Leverkusen, DE) vorgelegt und auf 155°C aufgeheizt. Bei dieser Temperatur wurden 321 g Butylacrylat, 366 g Styrol und 198 g Hydroxyethylmethacrylat innerhalb 2 Stunden zu- dosiert und parallel dazu eine Lösung aus 17,1 g Di-tert. -butylperoxid in 28,6 g Butylglykol. Im Anschluss daran wurde eine Monomermischung aus 83 g Hydroxyethylmethacrylat, 180 g Butyl- acrylat, 139 g Styrol und 34 g Acrylsäure innerhalb 1 Stunde zudosiert und parallel dazu 12,9 g Di- tert. -butylperoxid in 21,4 g Butylglykol. Anschließend 2 Stunde bei 150 bis 155°C nachgerührt, dann auf 100°C abgekühlt und 50 g Dimethylethanolamin zugegeben. Nach 30 Minuten Homoge- nisieren wurde innerhalb von 2 Stunden bei 80°C mit 1980 g Wasser dispergiert. Man erhielt eine Copolymerisat-Dispersion mit folgenden Daten : OH-Gehalt,, eoe (Festkörper ohne N, N-Dimethylethanolamin) 3, 2 % Säurezahl (Festkörper) 18 mg KOH/g Festkörpergehalt 40 % Viskosität 830 mPas (23°C, Schergefl e40~l) pH-Wert (10 % ig in Wasser) 9,4

Neutralisationsgrad 100 % Mittlere Teilchengröße 51 nm Lösemittelgehalt 4, 5 % Beispiel 5 : Beständigkeiten Zur Beurteilung der Beständigkeiten wurden Beschichtungsmittel gemäß nachstehender Tabelle (Mengen in Gewichtsteilen) aus den Dispersionen der Beispiel 3 und 4 und Bayhydur XP 2451 (hydrophiliertes Polyisocyanat auf HDI-Basis, Bayer AG, Leverkusen, DE) als Vemetzer herge- stellt, mit einem Handrakel auf eine Holzplatte (Buche) appliziert und 24 h bei Raumtemperatur ausgehärtet. Komponente Film A Film B Dispersion aus Beispiel 3 100 Dispersion aus Beispiel 4 100 Bayhydure XP 2451 36,3 20,8 Chemikalienbeständigkeit in Anlehnung an DIN 68861,210 gm Nassfilm Medium und Dauer Film A Film B Wasser 1 Tag 5/2 5/2 7 Tage 5/2 4/2 Schuhcreme 5 Stunden 5/2 4/2 Rotwein 5 Stunden 4/2 4/2 Ethanol 98% 1 Stunde 4/0 3/0 Ammoniak, 12, 5% 1 Stunde 5/2 4/2 Isopropanol 1 Stunde 4/1 3/0 5 Stunden 4/1 gelöst Erster Wert : Fleckenbildung 5 = keine sichtbare Veränderung ; 0 = Prüffläche stark verändert bzw. zerstört

zweiter Wert : Resthärte 2 = unverändert ; 0 = mechanisch leicht entfernbar Der erfindungsgemäße Binder führte zu Lackfilmen mit deutlich verbesserter Beständigkeit gegen aggressive Medien, insbesondere gegen Ethanol und Isopropanol.

Beispiel 6 : Glanz Zur Beurteilung der Glanzeigenschaften wurden Beschichtungsmittel gemäß nachstehender Tabelle (Mengen in Gewichtsteilen) aus den Dispersionen der Beispiel 3 und 4 und Bayhydurs XP 2451 (hydrophiliertes Polyisocyanat auf HDI-Basis, Bayer AG, Leverkusen, DE) als Vernetzer hergestellt, mit einem Handrakel auf eine Leneta-Folie (Kunststoff-Folie nach DIN 53775, schwarz-matt, 430 x 165 mm, B. Schwegmann GmbH, Gelsdorf, DE) appliziert und 24 Stunden bei Raumtemperatur ausgehärtet. Komponente Film C Film D Dispersion aus Beispiel 3 100 Dispersion aus Beispiel 4 100 Bayhydui XP 2451 36,3 20,8 Glanz gemessen nach DIN 67 530 an Klarlack ; 200 llm Nassfilm Winkel Film C Film D 20° 85% 21% 60° 91% 55% 85° 98% 78%

Der erfindungsgemäße Binder führte zu Lackfilmen mit wesentlich höherem Glanz als der ver- gleichbare Binder nach dem Stand der Technik.