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Title:
SORTING INSTALLATION AND SORTING METHOD FOR JOINTLY SORTING DIFFERENT KINDS OF ARTICLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/045279
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sorting installation and a sorting method for jointly sorting two kinds of articles, particularly for two kinds of flat mail items. For each article to be sorted, the value that a prescribed sorting feature assumes for this article is measured. The article is transported by a first transport device (TE.1) to a separating filter (W.1). An article of the first article kind is redirected in a first outward-transfer device (Aus.1). On the basis of the ascertained sorting feature value, one sorting output from a first set (SM.1) of sorting outputs is selected if the sorting feature value has been ascertained in timely fashion. The article is transferred outward to the selected sorting output from the first sorting output set (SM.1). An article of the second article kind is redirected to a second transport device (TE.2) and transported by the latter to a second outward-transfer device (Aus.2). On the basis of the ascertained sorting feature value, one sorting output from a second set (SM.2) of sorting outputs is selected if the sorting feature value has been ascertained in timely fashion. The article is transferred outward to the selected sorting output from the second sorting output set (SM.2).

Inventors:
SCHERERZ HOLGER (DE)
SKRDLANT ROLF-PETER (DE)
VOSS FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/067943
Publication Date:
April 04, 2013
Filing Date:
September 13, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
SCHERERZ HOLGER (DE)
SKRDLANT ROLF-PETER (DE)
VOSS FRANK (DE)
International Classes:
B07C1/10; B07C1/14
Foreign References:
EP2077162A12009-07-08
DE102011076909A12012-02-16
DE10146842A12003-04-24
EP1872867A12008-01-02
DE3821106A11989-01-05
DE102008056904A12010-04-22
FR2915013A12008-10-17
US20100231626A12010-09-16
EP0654309B11999-09-29
US5959288A1999-09-28
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Sortieranlage zum Sortieren von Gegenständen nach einem vorgegebenen Sortiermerkmal,

wobei jeder zu sortierende Gegenstand entweder zu einer ersten Gegenstands-Art oder zu einer zweiten Gegenstands- Art gehört,

wobei die Sortieranlage

- ein Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) ,

- eine datenverarbeitende Auswahleinheit (AE) ,

- eine erste Transport-Einrichtung (TE.l),

- eine zweite Transport-Einrichtung (TE.2),

- eine Weiche (W.l) mit einem ersten Ausgang und einem zweiten Ausgang,

- eine erste Ausschleus-Einrichtung (Aus.l),

- eine zweite Ausschleus-Einrichtung (Aus.2),

- eine erste Menge (SM.l) von Sortierausgängen und

- eine zweite Menge (SM.2) von Sortierausgängen

aufweist ,

jeder Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge

(SM.l) jeweils mindestens einen Gegenstand der ersten Gegenstands-Art aufzunehmen vermag,

jeder Sortierausgang der zweiten Sortierausgänge-Menge (SM.2) jeweils mindestens einen Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art aufzunehmen vermag,

in dem ersten Ausgang der Weiche (W.l) die erste Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) und in dem zweiten Ausgang der Weiche (W.l) die zweite Transport-Einrichtung (TE.2) beginnt ,

das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) dazu ausgestaltet ist, automatisch zu messen oder auf andere Weise zu ermitteln, welchen Wert das Sortiermerkmal für einen zu sortierenden Gegenstand annimmt,

die Auswahleinheit (AE) dazu ausgestaltet ist, für jeden zu sortierenden Gegenstand abhängig vom Sortiermerkmals-

Wert des Gegenstands jeweils einen Sortierausgang auszuwählen, die erste Transport-Einrichtung (TE.l) dazu ausgestaltet ist, jeden zu sortierenden Gegenstand zur Weiche (W.l) zu transportieren,

die zweite Transport-Einrichtung (TE.2) dazu ausgestaltet ist, jeden zu sortierenden Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art von der Weiche (W.l) bis zur zweiten

Ausschleus-Einrichtung (Aus.2) zu transportieren,

jede Ausschleus-Einrichtung (Aus.l, Aus.2) dazu ausgestaltet ist, einen zu sortierenden Gegenstand, der zu dieser Ausschleus-Einrichtung (Aus.l, Aus.2) transportiert wurde,

- bis zum ausgewählten Sortierausgang zu transportieren und

- in diesen ausgewählten Sortierausgang auszuschleusen, die Sortieranlage dazu ausgestaltet ist, für jeden zu sortierenden Gegenstand die Schritte durchzuführen, dass

- das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) ermittelt, welchen Wert das Sortiermerkmal für diese Gegenstand annimmt,

- das Messgerät feststellt, ob der Gegenstand von der

ersten Gegenstands-Art oder von der zweiten Gegenstands-Art ist, und

- die erste Transport-Einrichtung (TE.l) den Gegenstand bis zur Weiche (W.l) transportiert,

die Sortieranlage weiterhin dazu ausgestaltet ist, für jeden zu sortierenden Gegenstand der ersten Gegenstands-

Art die Schritte durchzuführen, dass

- dann, wenn das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) den Sortier- merkmals-Wert rechtzeitig ermittelt hat,

- die Auswahleinheit (AE) abhängig vom ermittelten Sor- tiermerkmals-Wert einen Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge (SM.l) auswählt,

- die Weiche (W.l) den Gegenstand in die erste

Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) weiterleitet und

- die erste Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) den Gegenstand in den ausgewählten Sortierausgang ausschleust, die Sortieranlage weiterhin dazu ausgestaltet ist, für jeden zu sortierenden Gegenstand der zweiten Gegenstands- Art die Schritte durchzuführen, dass - die zweite Transport-Einrichtung (TE.2) den Gegenstand weiter transportiert,

- dann, wenn das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) den Sortiermerkmals-Wert rechtzeitig ermittelt hat, die Auswahleinheit (AE) abhängig vom ermittelten Sortiermerkmals-Wert einen Sortierausgang auswählt,

- dann, wenn der ausgewählte Sortierausgang zu der zweiten Sortierausgänge-Menge (SM.2) gehört,

- die zweite Transport-Einrichtung (TE.2) den Gegenstand bis zur zweiten Ausschleus-Einrichtung (Aus.2) transportiert und

- die zweite Ausschleus-Einrichtung (Aus.2) den Gegenstand in den ausgewählten Sortierausgang ausschleust.

Sortieranlage nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Sortieranlage so ausgestaltet ist, dass

das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) den Sortiermerkmals-Wert eines Gegenstands der ersten Gegenstands-Art mindestens dann rechtzeitig ermittelt,

wenn das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) den Sortiermerkmals- Wert dieses Gegenstands spätestens dann ermittelt hat, wenn der Gegenstand die erste Ausschleus-Einrichtung

(Aus.l) erreicht, und

das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) den Sortiermerkmals-Wert eines Gegenstands der zweiten Gegenstands-Art mindestens dann rechtzeitig ermittelt,

wenn das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) den Sortiermerkmals- Wert spätestens dann ermittelt hat,

wenn der Gegenstand die zweite Ausschleus-Einrichtung (Aus.2) erreicht.

Sortieranlage nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Sortieranlage so ausgestaltet ist, dass

das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) den Sortiermerkmals-Wert eines Gegenstands mindestens dann rechtzeitig ermittelt hat , wenn das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) den Sortiermerkmals- Wert so früh ermittelt hat,

dass die Auswahleinheit (AE) den Sortierausgang auszuwählen vermag,

bevor die jeweilige Ausschleus-Einrichtung (Aus.l, Aus.2) den Transport dieses Gegenstands zu diesem ausgewählten Sortierausgang abgeschlossen hat.

Sortieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Sortieranlage zusätzlich mindestens einen Sonder- Sortierausgang umfasst und

die Sortieranlage dazu ausgestaltet ist, einen zu sortierenden Gegenstand dann, wenn das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) dessen Sortiermerkmals-Wert nicht rechtzeitig ermittelt hat,

in einen Sonder-Sortierausgang auszuschleusen.

Sortieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

die erste Sortierausgänge-Menge (SM.l) weniger Sortierausgänge aufweist als die zweite Sortierausgänge-Menge

(SM.2) .

Sortieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Sortieranlage eine weitere Transport-Einrichtung

(TE.W) aufweist,

die weitere Transport-Einrichtung (TE.W) dazu ausgestaltet ist, einen zu sortierenden Gegenstand von der zweiten Transport-Einrichtung (TE.2) zur ersten Ausschleus- Einrichtung (Aus.l) zu transportieren,

mindestens ein Sortierausgang der ersten Sortierausgänge- Menge (SM.l) mindestens einen Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art aufzunehmen vermag,

die Sortieranlage sich in einem Modus betreiben lässt, in den die Sortieranlage dazu ausgestaltet ist, die Schritte durchzuführen, dass - die Auswahleinheit (AE) für einen Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art entweder einen Sortierausgang der zweiten Sortierausgänge-Menge (SM.2) oder einen zur Aufnahme dieses Gegenstands der zweiten Gegenstands-Art geeigneten Sortierausgang der ersten Sortierausgänge- Menge (SM.l) auswählt,

- die Sortieranlage dann, wenn die Auswahleinheit (AE) für einen zu sortierenden Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art einen Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge (SM.l) ausgewählt hat,

- den Gegenstand von der ersten Transport-Einrichtung

(TE.l), der zweiten Transport-Einrichtung (TE.2) und der weiteren Transport-Einrichtung (TE.W) bis zur ersten Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) transportiert und

- die erste Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) den Gegenstand in den ausgewählten Sortierausgang ausschleust.

Sortieranlage nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet dass,

die Sortieranlage einen Sonder-Sortierausgang aufweist und

die Sortieranlage dazu ausgestaltet ist,

- dann, wenn das Messgerät (Ka.l, Ka.2, BAE) den Sortiermerkmals-Wert eines Gegenstands der zweiten Gegenstands-Art nicht rechtzeitig ermittelt hat,

- den Gegenstand unter Verwendung der weiteren Transport- Einrichtung (TE.w) zur ersten Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) zu transportieren und

- mittels der ersten Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) in einen Sonder-Sortierausgang auszuschleusen.

Sortieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

jeder Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge (SM.l) jeden zu sortierenden Gegenstand der ersten Gegenstands-Art und jeden zu sortierenden Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art aufzunehmen vermag und jeder Sortierausgang der zweiten Gegenstände-Menge (SM.2) jeden zu sortierenden Gegenstand der zweiten Gegenstands- Art aufzunehmen vermag.

Sortieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Reihenfolge unter den auftretenden Sortiermerkmals- Werten vorgegeben wird und

die Sortieranlage weiterhin dazu ausgestaltet ist, in den auswählbaren Sortierausgängen der zweiten Sortierausgänge-Menge (SM.2) eine Abfolge unter den zu sortierenden Gegenständen der zweiten Gegenstands-Art dergestalt herzustellen,

dass die Reihenfolge der Gegenstände in dieser Abfolge der vorgegebenen Werte-Reihenfolge entspricht,

wobei die Sortieranlage in jedem auswählbaren Sortierausgang der zweiten Sortierausgänge-Menge (SM.2) eine Abfolge von Gegenständen erzeugt, die in sich gemäß der Werte- Reihenfolge sortiert ist.

Sortieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Sortierausgänge der zweiten Sortierausgänge-Menge (SM.2)

auf mindestens zwei Ebenen verteilt sind.

11. Sortierverfahren zum Sortieren von mehreren Gegenständen nach einem vorgegebenen Sortiermerkmal,

wobei jeder zu sortierende Gegenstand entweder zu einer ersten Gegenstands-Art oder zu einer zweiten Gegenstands-

Art gehört,

zum Sortieren eine Sortieranlage verwendet wird,

die verwendete Sortieranlage

- eine erste Transport-Einrichtung (TE.l),

- eine zweite Transport-Einrichtung (TE.2),

- eine Weiche (W.l) mit mindestens zwei Ausgängen,

- eine erste Ausschleus-Einrichtung (Aus.l),

- eine zweite Ausschleus-Einrichtung (Aus.2), - eine erste Menge von Sortierausgängen (SM.l),

- eine zweite Menge von Sortierausgängen (SM.2)

aufweist ,

wobei das Verfahren die Schritte umfasst,

dass für jeden zu sortierenden Gegenstand

- gemessen oder auf andere Weise ermittelt wird, welchen Wert das vorgegebene Sortiermerkmal für diesen Gegenstand annimmt,

- gemessen oder auf andere Weise ermittelt wird, ob der Gegenstand von der ersten Gegenstands-Art oder von der zweiten Gegenstands-Art ist, und

- die erste Transport-Einrichtung (TE.l) den Gegenstand bis zur Weiche (W.l) transportiert,

weiterhin für jeden Gegenstand der ersten Gegenstands-Art die Schritte durchgeführt werden, dass

- die Weiche (W.l) den Gegenstand in die erste

Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) lenkt,

- dann, wenn der Sortiermerkmals-Wert für den Gegenstand rechtzeitig ermittelt worden ist, abhängig vom Sortier- merkmals-Wert automatisch ein Sortierausgang der ersten

Sortierausgänge-Menge (SM.l) ausgewählt wird und

- die erste Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) den Gegenstand in den ausgewählten Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge (SM.l) ausschleust und

weiterhin für jeden Gegenstand der zweiten Gegenstands-

Art die Schritte durchgeführt werden, dass

- die Weiche (W.l) den Gegenstand in die zweite Transport-Einrichtung (TE.2) umlenkt,

- die zweite Transport-Einrichtung (TE.2) den Gegenstand weitertransportiert und

- dann, wenn der Sortiermerkmals-Wert für den Gegenstand rechtzeitig ermittelt worden ist, abhängig vom ermittelten Sortiermerkmals-Wert ein Sortierausgang ausgewählt wird und

weiterhin für jeden Gegenstand der zweiten Gegenstands-

Art dann, wenn für diesen Gegenstand ein Sortierausgang der zweiten Sortierausgänge-Menge (SM.2) ausgewählt ist, - die zweite Transport-Einrichtung (TE.2) den Gegenstand zur zweiten Ausschleus-Einrichtung (Aus.2) transportiert und

- die zweite Ausschleus-Einrichtung (Aus.2) den Gegenstand in den ausgewählten Sortierausgang der zweiten Sortierausgänge-Menge (SM.2) ausschleust.

.Sortierverfahren nach Anspruch 11,

dadurch gekennzeichnet, dass

- die verwendete Sortieranlage eine weitere Transport- Einrichtung (TE.w) aufweist,

- die verwendete Sortieranlage mindestens einmal in einen Getrennt-Modus umgeschaltet wird und mindestens einmal in einen Misch-Modus umgeschaltet wird,

- im Getrennt-Modus für jeden Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art dann, wenn der Sortiermerkmals-Wert rechtzeitig ermittelt wird, stets ein Sortierausgang der zweiten Sortierausgänge-Menge (SM.2) ausgewählt wird und

- im Misch-Modus für jeden Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art dann, wenn der Sortiermerkmals-Wert rechtzeitig ermittelt wird, entweder ein Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge (SM.l) oder ein Sortierausgang der zweiten Sortierausgänge-Menge (SM.2) ausgewählt wird und

dann, wenn im Misch-Modus für einen zu sortierenden Gegenstand ein Sortierausgang der ersten Sortierausgänge- Menge (SM.l) ausgewählt wird,

- der Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art unter Verwendung der zweiten Transport-Einrichtung (TE.2) und der weiteren Transport-Einrichtung (TE.w) zur ersten Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) transportiert wird und

- von der ersten Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) in den ausgewählten Sortierausgang der ersten Sortierausgänge- Menge (SM.l) ausgeschleust wird.

.Sortierverfahren nach Anspruch 11 oder Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass

- dann, wenn für einen Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art ein Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge (SM.l) ausgewählt wurde,

- der Gegenstand unter Verwendung der zweiten Transport- Einrichtung (TE.2) zur ersten Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) transportiert wird und

- die erste Ausschleus-Einrichtung (Aus.l) den Gegenstand in den ausgewählten Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge (SM.l) ausschleust.

Description:
Beschreibung

Sortieranlage und Sortierverfahren zum gemeinsamen Sortieren von verschiedenartigen Gegenständen

Die Erfindung betrifft eine Sortieranlage und ein Sortierverfahren zum gemeinsamen Sortieren von zwei Arten von Gegenständen, insbesondere für zwei Arten von flachen Postsendungen .

In der nachveröffentlichten DE 102011076909 AI werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verarbeiten von Gegenständen, insbesondere von flachen Postsendungen, beschrieben. Für jeden Gegenstand wird gemessen, welchen Wert ein vorgegebenes Sortiermerkmal für diesen Gegenstand annimmt. Entschieden wird, ob der Gegenstand zu einer ersten Gegenstands-Art oder zu einer zweiten Gegenstands-Art gehört. Eine erste

Ausschleus-Einrichtung schleust jeden Gegenstand der ersten Gegenstands-Art in einen Sortierausgang der ersten Sortier- ausgänge-Menge aus. Ein Gegenstand der zweiten Gegenstands- Art wird an der ersten Ausschleus-Einrichtung vorbei und zu einer zweiten Ausschleus-Einrichtung transportiert. Die zweite Ausschleus-Einrichtung schleust den Gegenstand in einen Sortierausgang einer zweiten Sortierausgänge-Menge aus. Ein Abbild von einem Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art wird ausgewertet, um eine Zeichenfolge auf der Oberfläche zu entziffern, z. B. eine Kennzeichnung einer Zieladresse für eine Postsendung. Ein Gegenstand der ersten Gegenstands-Art wird in eine vorgegebene Orientierung verbracht.

In DE 10146842 AI werden ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, um flache Postsendungen zu bedrucken. Fig. 1 zeigt den Transport einer Postsendung 10 von rechts nach links. Eine erste Kamera 30 erfasst graphische Eigenschaften von einer Oberfläche der Postsendung 10. Beispielsweise wird ein Abbild von einem Postwertzeichen mit Referenz -Abbildern in einer Postwertzeichen-Datenbank verglichen. Unterformatige Postsendungen werden ausgeschleust. Eine Dreheinrichtung 40 vermag eine Postsendung 10 zu drehen und/oder zu wenden. Eine zweite Kamera 50 erfasst Positionen von graphischen Elementen auf der Oberfläche der Postsendung 10. Eine Druck-Einrichtung 60 bedruckt die Postsendung 10 und verwendet hierzu Messer- gebnisse von der zweiten Kamera 50, um den Aufdruck zu positionieren. Anschließend wird die Postsendung in einer der Richtungen „reject", Großbrief („GBf-Maxi") und Kleinbrief („KBf") weitergeleitet, vgl. Fig. 1. In EP 1872867 AI wird eine Sortieranlage 2 zum Sortieren von flachen Postsendungen beschrieben. Eine Vorsortiereinrichtung 4 sortiert alle Postsendungen 24 aus, die keine Standardbriefe sind. Ein Vereinzeier 6 vereinzelt die Postsendungen, so dass die Postsendungen 24 beabstandet zueinander und in einer aufrechten Position die Sortieranlage 2 durchlaufen. Ein

Transportstrang 26 mit zwei Antrieben 44, 54 transportiert die Postsendungen zu einer Ausrichteinheit 10, welche die aufrecht stehenden Postsendungen 24 an ihren Unterkanten ausrichtet, und danach zu einem Lesegerät 30. Dieses Lesegerät 30 liest die Adresse und/oder einen Barcode auf der Postsendung 24. Ein Bildaufnahmegerät 32 erzeugt von beiden Oberflächen der Postsendung 24 jeweils ein rechnerverfügbares Abbild. Anschließend werden die Postsendungen 24 in einem ersten Anlagen-Betriebsmodus in einen Transportteilstrang 36 ge- lenkt. Dieser Transportteilstrang 36 führt zu einem Ausrichtungsmittel 12, welches Postsendungen 24 in eine einheitliche Orientierung bringt, z. B. so, dass die Briefmarke vorne und kopfüber angeordnet ist. Ein Modul 14 entwertet die Briefmarke. Alle Postsendungen 24 gelangen auf einem Transportstrang 26 zu einer ca. 50 m langen Verzögerungs-Transportstrecke 16, entlang welcher die Postsendungen transportiert werden, damit genügend Zeit zum Entziffern der Adresse auf der Postsendung verbleibt. Ein Modul 18 druckt einen Barcode auf Postsendungen 24 mit Adressen, die nicht vollständig maschinenlesbar sind, auf. Ein Modul 20 druckt bei Bedarf einen Aufkleber mit einer Nachsendeadresse auf. Eine Aufteilungsvorrichtung 22 verteilt die Postsendungen 24 gemäß ihren Adressen auf Behälter, z. B. 100 Postleitzahlen je Behälter. In einem anderen Anlagen-Betriebsmodus in EP 1872867 AI werden vorbereitete Postsendungen 24 mittels eines zweiten Ver- einzelers 8 der Sortieranlage 2 zugeführt. Diese vorbereiteten Postsendungen sind bereits einheitlich ausgerichtet und mit jeweils einem Entgeltstempel versehen. Diese vorbereiteten Postsendungen 24 werden dann mittels einer Weiche 34 in einen Bypass 36 mit einem Transportteilstrang 38 umgelenkt. Dieser Bypass 36 führt an dem Transportteilstrang 42 mit den Modulen 12, 14 vorbei und mündet vor der Verzögerungs- Transportstrecke 16 wieder in den Transportstrang 26 ein. In einer Ausgestaltung werden zwei Sortierläufe durchgeführt. Im zweiten Sortierlauf werden die Postsendungen 24 einheitlich ausgerichtet und orientiert der Sortieranlage 2 wieder zugeführt. Daher werden im zweiten Sortierlauf die Postsendungen 24 mittels einer zweiten Weiche 46 auf einen zweiten Bypass 48 mit einem Transportteilstrang 50 geleitet. Dieser Transportteilstrang 50 führt vom Lesegerät 30 direkt zur Aufteileinrichtung 22. In DE 3821106 AI wird eine Vorrichtung beschrieben, welche

Postsendungen zu wenden und zu stempeln vermag. Die Postsendungen 1 werden mittels einer Aufgabeeinrichtung 7 aus einem Magazin 6 entnommen und in waagerechter Position an Detektoren 9a, 9b vorbei geführt, welche die obere bzw. die untere Seite einer Postsendung 1 abtasten. Eine Weiche 10 lenkt eine Postsendung 1 entweder auf eine Bahn 12, wo die Postsendung gewendet wird, oder auf eine Bahn 11, wo die Postsendung 1 nicht gewendet wird. Auf einer Bahn 13, in die die Bahnen 11, 12 einmünden, wird die Postsendung 1 an einer Stempeleinheit 14 mit zwei Stempeleinrichtungen 14a, 14b vorbeigeführt. Die gestempelten Postsendungen 1 werden mittels einer Weiche 15 auf zwei Stapel-Einrichtungen 16a, 16b verteilt. Der Detektor 9 detektiert die Lage und die Schreibrichtung von Adressblöcken. Die Postsendungen werden abhängig von der Lage der Ad- ressblöcke gewendet oder nicht und abhängig von dieser Lage auf die beiden Stapel-Einrichtungen 16a, 16b aufgeteilt. In DE 10 2008 056 904 AI werden ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, um eine Postsendung zu bedrucken. Eine Fördereinrichtung klemmt jede zu bedruckende Postsendung in aufrechter Position zwischen zwei Endlos-Förderbändern 3, 4 ein. Dadurch bleiben ein oberer Bereich auf der Oberfläche der Postsendung oberhalb der Endlos-Förderbänder 3, 4 sowie ein unterer Bereich unterhalb der Endlos-Förderbänder 3, 4 frei. Ein erster Drucker 1 vermag einen Aufdruck auf den oberen Bereich der Oberfläche aufzudrucken, ein zweiter Drucker 2 einen Aufdruck auf den unteren Bereich. Dadurch lässt sich die Postsendung in einem einzigen Transportvorgang mit zwei Aufdrucken an unterschiedlichen Positionen versehen.

In FR 2915013 AI und US 2010/0231626 AI wird eine Vorrichtung beschrieben, um Postsendungen zu entwerten („appareil d'obli- teration") . Eine Postsendung wird bedruckt, während sie aufrecht stehend transportiert wird. Fig. 2 zeigt eine Anordnung mit mehreren übereinander angeordneten Förderbändern („cour- roies 5A, 5D") , die vier streifenförmige freie Zonen 9A bis 9B definieren. Vier Druckköpfe („tete d'impression 6A - 6D") vermögen Aufdrucke in diese freien Zonen 9A - 9D aufzudrucken. Vor dem Bedrucken nimmt eine Kamera („camera numerique 3") ein Abbild auf, und ein Sensor („capteur de passage 4") nimmt ein Abbild von der Postsendung auf.

In EP 0654309 Bl wird ein „mail accumulating device" beschrieben. Diese Vorrichtung schiebt Postsendungen so zusammen, dass die Postsendungen sich wenigstens teilweise überlappen .

In US 5,959,288 wird eine Sortieranlage beschrieben, die Postsendungen verschiedener Größen zu sortieren vermag. Diese Postsendungen durchlaufen als eine Abfolge von zueinander beabstandeten Postsendungen die Sortieranlage. Die Sortieran- läge verteilt die Postsendungen auf verschiedene Ausgabeeinheiten . Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sortieranlage und ein Sortierverfahren zum gemeinsamen Sortieren von zwei Arten von Gegenständen nach einem Sortiermerkmal bereitzustellen, bei denen für möglichst viele Gegenstände der jewei- lige Sortiermerkmals-Wert rechtzeitig erkannt wird und außerdem die Gefahr einer Beschädigung aufgrund des Transportierens verringert wird.

Die Aufgabe wird durch eine Sortieranlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Sortierverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die lösungsgemäße Sortieranlage sortiert Gegenstände einer ersten Gegenstands-Art zusammen mit Gegenständen einer zweiten Gegenstands-Art nach einem vorgegebenen Sortiermerkmal. Die Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art unterscheiden sich durch mindestens einen physikalischen Parameter von den Gegenständen der ersten Gegenstands-Art, z. B. dadurch, dass für jeden Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art der Wert des Parameters in einen vorgegebenen Wertebereich fällt und für einen Gegenstand der ersten Gegenstands-Art nicht. Dieser Parameter ist in der Regel nicht das Sortiermerkmal. Der Parameter ist z. B. eine Abmessung, das Gewicht, eine Oberflä- chenbeschaffenheit oder die Biegesteifigkeit eines zu sortierenden Gegenstands. Der Schritt des Sortierens umfasst den Vorgang, die zu sortierenden Gegenstände abhängig von ihren Sortiermerkmals-Werten auf die Sortierausgänge aufzuteilen. Die lösungsgemäße Sortieranlage umfasst

- eine erste Transport-Einrichtung, die sowohl alle zu sortierende Gegenstände der ersten Gegenstands-Art als auch Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art zu transportieren vermag,

- eine zweite Transport-Einrichtung, die Gegenstände der

zweiten Gegenstands-Art zu transportieren vermag, aber nicht notwendigerweise auch alle zu sortierenden Gegenstände der ersten Gegenstands-Art, - eine Weiche mit mindestens einem Eingang und mindestens zwei Ausgängen,

- eine erste Menge von Sortierausgängen, die jeweils mindestens einen Gegenstand der ersten Gegenstands-Art aufzuneh- men vermögen,

- eine zweite Menge von Sortierausgängen, die jeweils mindestens einen Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art aufzunehmen vermögen,

- eine erste Ausschleus-Einrichtung, die Gegenstände der

ersten Gegenstands-Art in die Sortierausgänge der ersten

Sortierausgänge-Menge auszuschleusen vermag,

- eine zweite Ausschleus-Einrichtung, die Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art in Sortierausgänge der zweiten Sortierausgänge-Menge auszuschleusen vermag, und

- ein Messgerät, welches zu messen oder auf andere Weise zu ermitteln vermag, welchen Wert das vorgegebene Sortiermerkmal für einen zu sortierenden Gegenstand annimmt.

Die erste Transport-Einrichtung führt zum Eingang der Weiche. In dem einen Ausgang der Weiche beginnt die erste Ausschleus- Einrichtung. In dem anderen Ausgang der Weiche beginnt die zweite Transport-Einrichtung. Die zweite Transport-Einrichtung mündet in die zweite Ausschleus-Einrichtung. Für jeden zu sortierenden Gegenstand werden folgende Schritte durchgeführt, nachdem der Gegenstand der Sortieranlage zugeführt wurde :

- Das Messgerät ermittelt, welchen Wert das vorgegebene Sortiermerkmal für diesen Gegenstand annimmt.

- Das Messgerät ermittelt, ob der Gegenstand von der ersten Gegenstands-Art oder von der zweiten Gegenstands-Art ist.

- Die erste Transport-Einrichtung transportiert den Gegenstand bis zur Weiche. Die Sortieranlage ist so ausgestaltet, dass dann, wenn ein zu sortierender Gegenstand die Weiche erreicht, feststeht, ob dieser Gegenstand zur ersten Gegenstands-Art oder zur zweiten Gegenstands-Art gehört. Für jeden Gegenstand der ersten Gegenstands-Art werden folgende Schritte durchgeführt:

- Die Weiche lenkt den Gegenstand in die erste Ausschleus- Einrichtung.

- Die erste Ausschleus-Einrichtung transportiert den Gegenstand weiter.

Dann, wenn das Messgerät den Sortiermerkmals-Wert dieses Ge- genstands der ersten Gegenstands-Art rechtzeitig ermittelt hat, werden folgende Schritte durchgeführt:

- Automatisch wählt die Auswahleinheit einen Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge aus, und zwar abhängig vom ermittelten Sortiermerkmals-Wert dieses Gegenstands. - Die erste Ausschleus-Einrichtung schleust den Gegenstand in den ausgewählten Sortierausgang aus.

Für jeden Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art werden folgende Schritte durchgeführt:

- Die Weiche lenkt den Gegenstand in die zweite Transport- Einrichtung .

- Die zweite Transport-Einrichtung transportiert den Gegenstand weiter und dabei auf die zweite Ausschleus- Einrichtung zu.

Dann, wenn das Messgerät den Sortiermerkmals-Wert dieses Gegenstands der zweiten Gegenstands-Art rechtzeitig ermittelt hat, werden folgende Schritte durchgeführt:

- Automatisch wird ein Sortierausgang ausgewählt, und zwar abhängig vom ermittelten Sortiermerkmals-Wert.

- Falls der ausgewählte Sortierausgang zur zweiten Sortierausgänge-Menge gehört, so transportiert die zweite Transport-Einrichtung den Gegenstand bis zur zweiten

Ausschleus-Einrichtung, und die zweite Ausschleus-Einrich- tung schleust den Gegenstand in den ausgewählten Sortierausgang der zweiten Sortierausgänge-Menge aus. Ein Gegenstand der ersten Gegenstands-Art wird durch die erste Transport-Einrichtung hindurch zur ersten Ausschleus-Ein- richtung transportiert und von der ersten Ausschleus-Einrich- tung ausgeschleust. Ein Gegenstand der zweiten Gegenstands- Art wird von der ersten Transport-Einrichtung und anschließend von der zweiten Transport-Einrichtung zur zweiten

Ausschleus-Einrichtung transportiert - oder wenigstens über einen Teil der zweiten Transport-Einrichtung hinweg. Daher wird ein Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art stets über eine längere Strecke hinweg transportiert als ein Gegenstand der ersten Gegenstands-Art.

Dieser längere Transport birgt eine größere Gefahr, dass der Gegenstand während des Transportierens auf dem Weg bis zum ausgewählten Sortierausgang aufgrund des Transports beschädigt wird. Um dies zu berücksichtigen, lässt sich dank der Erfindung die Festlegung der Gegenstands-Arten so treffen, dass empfindliche, z. B. größere, Gegenstände zur ersten Gegenstands-Art gehören und nur über eine kürzere Strecke transportiert werden, während weniger empfindliche Gegenstände zur zweiten Gegenstands-Art gehören und über eine längere Strecke transportiert werden können, ohne beschädigt zu werden . Weil ein Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art über eine längere Strecke transportiert wird als ein Gegenstand der ersten Gegenstands-Art, steht mehr Zeit zur Verfügung, in der das Messgerät den Sortiermerkmals-Wert dieses Gegenstands der zweiten Gegenstands-Art zu ermitteln vermag. Die Kenntnis des Sortiermerkmals-Werts wird benötigt, um einen Sortierausgang auszuwählen. Daher tritt seltener oder gar nicht der Fall auf, dass das Messgerät nicht rechtzeitig den Sortiermerkmals-Wert zu liefern vermag. Der Sortiermerkmals-Wert wird so rechtzeitig benötigt, dass die jeweilige Ausschleus- Einrichtung den Gegenstand in den ausgewählten Sortierausgang ausschleusen kann. Die Erfindung ermöglicht es, dass jede Transport-Einrichtung und jede Ausschleus-Einrichtung die Gegenstände stets in die gleiche Transportrichtung transportiert und nicht etwa eine Richtungsumkehr vornehmen muss, wenn ein Sortiermerkmals-Wert nicht rechtzeitig zur Verfügung steht. Eine solche Richtungsumkehr wäre mit einer hohen mechanischen Belastung eines zu sortierenden Gegenstands verbunden und reduziert oft den Durchsatz erheblich. Folgende Entwurfsparameter lassen sich verändern, um die lösungsgemäße Sortieranlage an die aktuellen Anforderungen anzupassen :

- die Anordnung und Ausgestaltung derjenigen Bestandteile der Sortieranlage, die vorgeben, wann ein Sortiermerkmals- Wert rechtzeitig ermittelt ist und wann nicht,

- die Anzahl und die Anordnung von Sortierausgängen der ersten Sortierausgänge-Menge,

- die Anzahl und die Anordnung der Sortierausgänge der zweiten Sortierausgänge-Menge,

- die Länge und Transportgeschwindigkeit der ersten Transport-Einrichtung,

- die Länge und die Transportgeschwindigkeit der zweiten

Transport-Einrichtung . Die Erfindung ermöglicht es, zeitlich überlappend oder sogar gleichzeitig auf der lösungsgemäßen Sortieranlage eine Sortierung von Gegenständen der ersten Gegenstands-Art nach einem ersten Sortierprogramm und eine Sortierung von Gegenständen der zweiten Gegenstands-Art nach einem zweiten Sortier- programm durchzuführen. Jedes Sortierprogramm verwendet jeweils einen Sortierplan, der jedem auftretenden Sortiermerkmals-Wert jeweils einen Sortierausgang zuordnet.

In einer Ausgestaltung wird eine erste Zeitspanne vorgegeben oder ermittelt, die höchstens zwischen folgenden beiden Ereignissen verstreicht: - Das Messgerät hat den Wert ermittelt, den das Sortiermerkmal für einen zu sortierenden Gegenstand der ersten Gegenstands-Art annimmt.

- Die erste Ausschleus-Einrichtung befindet sich in einem Betriebszustand, in dem die erste Ausschleus-Einrichtung diesen Gegenstand in den ausgewählten Sortierausgang ausschleust, wobei die Auswahl des Sortierausgangs vom ermittelten Sortiermerkmals-Wert abhängt. Um die erste

Ausschleus-Einrichtung in diesen Betriebszustand zu ver- setzen, ist beispielsweise eine Ausschleus-Weiche in die richtige Stellung umgelenkt worden.

Entsprechend wird eine zweite maximale Zeitspanne für Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art und für die zweite

Ausschleus-Einrichtung vorgegeben oder ermittelt.

Das Messgerät hat in dieser Ausgestaltung den Sortiermerkmals-Wert eines Gegenstands der ersten Gegenstands-Art dann rechtzeitig ermittelt, wenn nach dem Zeitpunkt, an dem das Messgerät die Ermittlung abgeschlossen hat, noch mindestens die erste Maximal-Zeitspanne zur Verfügung steht, um die erste Ausschleus-Einrichtung in den Ausschleus-Betriebszustand betreffend des ausgewählten Sortierausgangs zu versetzen. Das Messgerät hat also zum Ermitteln die komplette Zeitspanne zur Verfügung, die benötigt wird, um den Gegenstand entlang der ersten Transport-Einrichtung bis zur Weiche zu transportieren, sowie diejenige Ausschleus-Zeitspanne, die die erste Ausschleus-Einrichtung benötigt, um den Gegenstand bis zum ausgewählten Sortierausgang zu transportieren, abzüglich der ersten Maximal-Zeitspanne. Die Ausschleus-Zeitspanne kann vom Sortierausgang zu Sortierausgang differieren.

Das Messgerät hat den Sortiermerkmals-Wert eines Gegenstands der zweiten Gegenstands-Art dann rechtzeitig ermittelt, wenn nach dem Zeitpunkt, an dem das Messgerät die Ermittlung abgeschlossen hat, noch mindestens die zweite Maximal-Zeitspanne zur Verfügung steht, um die zweite Ausschleus-Einrichtung in den Ausschleus-Betriebszustand betreffend des ausgewählten Sortierausgangs der zweiten Sortierausgänge-Menge zu versetzen. Das Messgerät hat also zum Ermitteln die komplette Zeitspanne zur Verfügung, die benötigt wird, um den Gegenstand entlang der ersten Transport-Einrichtung bis zur Weiche und anschließend entlang der zweiten Transport-Einrichtung bis zur zweiten Ausschleus-Einrichtung zu transportieren, sowie diejenige Ausschleus-Zeitspanne, die die zweite Ausschleus- Einrichtung benötigt, um den Gegenstand bis zum ausgewählten Sortierausgang zu transportieren, abzüglich der zweiten Maxi- mal-Zeitspanne . Diese Ausschleus-Zeitspanne kann ebenfalls von Sortierausgang zu Sortierausgang differieren.

In einer anderen Ausgestaltung hat das Messgerät den Sortier- merkmals-Wert eines Gegenstands der ersten Gegenstands-Art nur dann rechtzeitig ermittelt, wenn die Ermittlung spätestens dann abgeschlossen ist, wenn der Gegenstand die erste Ausschleus-Einrichtung erreicht. Entsprechend hat das Messgerät in dieser Ausgestaltung den Sortiermerkmals-Wert eines Gegenstands der zweiten Gegenstands-Art nur dann rechtzeitig ermittelt, wenn die Ermittlung spätestens dann abgeschlossen ist, wenn der Gegenstand die zweite Ausschleus-Einrichtung erreicht .

In einer Ausgestaltung vermögen einige oder sogar alle Sor- tierausgänge der ersten Sortierausgänge-Menge sowohl Gegenstände der ersten Gegenstands-Art als auch Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art aufzunehmen. Beispielsweise sind die Sortierausgänge der ersten Sortierausgänge-Menge größer als die Sortierausgänge der zweiten Sortierausgänge-Menge, und die Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art sind kleiner als die Gegenstände der ersten Gegenstands-Art. Die zweite Sortierausgänge-Menge besteht aus mehr Sortierausgängen als die erste Sortierausgänge-Menge. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Sortieranlage in der Regel mehr Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art zu sortieren hat als Gegenstände der ersten Gegenstands-Art. Diese Ausgestaltung mit unterschiedlich vielen und unterschiedlich großen Sortierausgängen spart Platz und Sortierläufe ein. In einer Fortbildung dieser Ausgestaltung umfasst die Sortieranlage eine weitere Transport-Einrichtung. Diese weitere Transport-Einrichtung vermag zu sortierende Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art von der zweiten Transport-Einrichtung - oder von der zweiten Ausschleus-Einrichtung - zurück zur ersten Ausschleus-Einrichtung zu transportieren. Dadurch wird ermöglicht, dass auch ein Gegenstand der zweiten Gegenstands- Art zur ersten Ausschleus-Einrichtung in einen zuvor ausge- wählten Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge ausgeschleust wird. Diese Ausgestaltung ist z. B. dann vorteilhaft, wenn einzelne Sortierausgänge der zweiten Sortierausgänge-Menge zeitweise nicht zur Verfügung stehen. Diese Ausgestaltung ermöglicht es weiterhin, nur bestimmten Sortier- merkmals-Werten jeweils einen Sortierausgang der zweiten Sortierausgänge-Menge zuzuordnen und anderen Sortiermerkmals- Werten ausschließlich jeweils einen Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge. Diese Ausgestaltung spart damit Sortierausgänge der zweiten Sortierausgänge-Menge ein. Die Aus- gestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn einige Sortiermerkmals-Werte nur von jeweils wenigen Gegenständen der zweiten Gegenstands-Art angenommen werden.

In einer Ausgestaltung besitzt die Sortieranlage mindestens ein Kennzeichnungs-Gerät, z. B. einen Drucker oder Etikettierer („labeler") . Dieses Kennzeichnungs-Gerät vermag einen zu sortierenden Gegenstand mit einer Kennzeichnung des ermittelten Sortiermerkmals-Werts zu versehen, z. B. in Form eines Strichmusters („bar code") . Oder das Kennzeichnungs-Gerät versieht den Gegenstand mit einer eindeutigen Kennung („iden- tifier, ID code") . In einer Ausführungsform besitzt die Sortieranlage ein einziges Kennzeichnungs-Gerät für beide Gegenstands-Arten. Dieses Kennzeichnungs-Gerät ist dann fluss- aufwärts von der Weiche angeordnet, um Gegenstände beider Ge- genstands-Arten bedrucken zu können.

In einer anderen Ausführungsform besitzt die Sortieranlage ein erstes Kennzeichnungs-Gerät für Gegenstände der ersten Gegenstands-Art und ein zweites Kennzeichnungs-Gerät für Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art. Das Kennzeichnungs- Gerät für Gegenstände der ersten Gegenstands-Art ist bevorzugt in oder an der ersten Ausschleus-Einrichtung angeordnet. Das Kennzeichnungs-Gerät für Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art ist bevorzugt in oder an der zweiten Transport- Einrichtung oder in oder an der zweiten Ausschleus-Einrichtung angeordnet . In beiden Ausführungsformen vermag das oder jedes Kennzeich- nungs-Gerät einen zu sortierenden Gegenstand nur dann mit einer Kennzeichnung des gemessenen Sortiermerkmals-Werts zu versehen, wenn dieser Sortiermerkmals-Wert dann ermittelt worden ist, wenn der Gegenstand während seines Transports ei- ne Kennzeichnungs-Position erreicht hat, in welcher das Kennzeichnungs-Gerät den Gegenstand mit der Kennzeichnung versehen kann. Daher hat in dieser Ausführungsform das Messgerät den Sortiermerkmals-Wert eines zu sortierenden Gegenstands nur dann rechtzeitig ermittelt, wenn der Sortiermerkmals-Wert vorliegt, sobald der Gegenstand die Kennzeichnungs-Position erreicht hat .

In einer Ausgestaltung hat die Sortieranlage mindestens einen Sonder-Sortierausgang. Möglich ist, dass die erste

Ausschleus-Einrichtung einen zu sortierenden Gegenstand in einen ersten Sonder-Sortierausgang auszuschleusen vermag und die zweite Ausschleus-Einrichtung einen zu sortierenden Gegenstand in einen zweiten Sonder-Sortierausgang. Möglich ist auch, dass die Sortieranlage nur einen Sonder-Sortierausgang für beide Gegenstands-Arten aufweist und zusätzlich eine weitere Transport-Einrichtung, die von der zweiten Transport- Einrichtung zur ersten Ausschleus-Einrichtung führt.

Ein Gegenstand wird dann in einen Sonder-Sortierausgang aus- geschleust, wenn sein Sortiermerkmals-Wert nicht rechtzeitig ermittelt worden ist. In der gerade beschriebenen Ausführungsform mit dem mindestens einen Kennzeichnungs-Gerät für den Sortiermerkmals-Wert ist der Sortiermerkmals-Wert recht- zeitig ermittelt, wenn der Sortiermerkmals-Wert spätestens dann vorliegt, wenn der Gegenstand in einer Kennzeichnungs- Position ist und vom Kennzeichnungs-Gerät mit einer Kennzeichnung versehen werden kann. Ansonsten wird der Gegenstand in einen Sonder-Sortierausgangs ausgeschleust.

In einer Kombination dieser beiden Ausführungsformen versieht das oder ein Kennzeichnungs-Gerät einen Gegenstand dann mit einer eindeutigen Kennung („ identifier" ) , wenn der Sortier- merkmals-Wert nicht rechtzeitig ermittelt worden ist, also bei Erreichen der Kennzeichnungs-Position nicht vorliegt. Die Kennung ist also eindeutig, während die Kennzeichnung des ermittelten Sortiermerkmals-Werts nicht eindeutig ist, weil mehrere zu sortierende Gegenstände denselben Sortiermerkmals- Wert aufweisen können. Der Sortiermerkmals-Wert des ausgeschleusten Gegenstands wird „off-line" ermittelt, während der Gegenstand zwischengespeichert wird. Der ermittelte Sortiermerkmals-Wert wird in Verbindung mit der eindeutigen Kennung abgespeichert. Zu einem späteren Zeitpunkt wird der Gegens- tand erneut der lösungsgemäßen Sortieranlage zugeführt. Die eindeutige Kennung wird gelesen, und der abgespeicherte Sortiermerkmals-Wert wird als der Sortiermerkmals-Wert dieses Gegenstands verwendet. Der Gegenstand mit der eindeutigen Kennung wird vorzugsweise gemeinsam mit anderen Gegenständen, deren Sortiermerkmals-Werte noch nicht ermittelt wurden, sortiert .

In einer bevorzugten Ausgestaltung wird eine Reihenfolge unter den Sortiermerkmals-Werten vorgegeben, z. B. mindestens unter denjenigen Werten, die von jeweils mindestens einem zu sortierenden Gegenstand tatsächlich angenommen werden. Die Gegenstände der ersten Gegenstands-Art werden gemäß dieser Reihenfolge sortiert. Eine Abfolge von Gegenständen der ersten Gegenstands-Art wird in jedem Sortierausgang der ersten Sortierausgänge-Menge hergestellt. Die jeweilige Abfolge der Gegenstände in jedem Sortierausgang wird gemäß der vorgegebenen Werte-Reihenfolge hergestellt. Auch die Aufteilung der Gegenstände auf die Sortierausgänge hängt von der vorgegebe- nen Reihenfolge ab, wofür zusätzlich eine vorgegebene Abfolge unter den Sortierausgängen der ersten Sortierausgänge-Menge verwendet wird. Vorzugsweise werden mehrere Sortierläufe für die Gegenstände der ersten Gegenstands-Art durchgeführt. Dadurch braucht die Sortieranlage weniger Sortierausgänge für zu sortierende Gegenstände der ersten Gegenstands-Art zu haben, als diese Gegenstände verschiedene Sortiermerkmals-Werte besitzen. Weil weniger Sortierausgänge benötigt werden, wird ermöglicht, die Sortieranlage kleiner auszuführen, so dass die Sortieranlage weniger Bodenfläche benötigt („footprint") .

Möglich ist, auch die Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art in zwei Sortierläufen gemäß dieser Werte-Reihenfolge zu sortieren. Möglich ist aber auch, vorab die möglichen Sortiermerkmals-Werte in Gruppen zu zerlegen, so dass jede Gruppe aus mindestens einem Sortiermerkmals-Wert besteht. Jeder Gruppe wird mindestens ein Sortierausgang der zweiten Sor- tierausgänge-Menge zugeordnet. In einem Sortierlauf werden die Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art so auf die Sortierausgänge der zweiten Sortierausgänge-Menge verteilt, dass jeder Gegenstand in demjenigen Sortierausgang ausgeschleust wird, der den Sortiermerkmals-Wert oder der Gruppe dieses Ge- genstands zugeordnet ist.

In einer Ausgestaltung vermag dasselbe Messgerät sowohl für einen Gegenstand der ersten Gegenstands-Art als auch für einen Gegenstand der zweiten Gegenstands-Art zu ermitteln, wel- chen Wert das Sortiermerkmal für diesen Gegenstand annimmt. In einer anderen Ausgestaltung liefert ein erstes Messgerät mindestens für jeden Gegenstand der ersten Gegenstands-Art den ermittelten Sortiermerkmals-Wert. Ein zweites Messgerät liefert mindestens für jeden Gegenstand der zweiten Gegens- tands-Art den ermittelten Sortiermerkmals-Wert. Aus den Ermittlungs-Ergebnissen beider Messgeräte wird für jeden Gegenstand jeweils ein ermittelter Sortiermerkmals-Wert gebildet . In einer Ausgestaltung führt eine weitere Transport-Einrichtung von der zweiten Transport-Einrichtung zu einer Einmündungssteile in der ersten Ausschleus-Einrichtung . Über diese weitere Transport-Einrichtung lassen sich Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art zur ersten Ausschleus-Einrichtung transportieren .

In einer Fortbildung dieser Ausgestaltung werden die zu sortierenden Gegenstände vorab auf Gegenstände der ersten Ge- genstands-Art und Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art aufgeteilt. Zunächst sortiert die Sortieranlage dann alle Gegenstände der einen Gegenstands-Art und dann alle Gegenstände der anderen Gegenstands-Art, also nicht die Gegenstände vermischt. Diese Ausgestaltung mit der Aufteilung erspart die Notwendigkeit, in der Einmündungssteile Gegenstände zweier Gegenstands-Arten geregelt vermischen zu müssen („merging") .

In einer Ausgestaltung transportieren sowohl die erste Transport-Einrichtung als auch die zweite Transport-Einrichtung die zu sortierenden Gegenstände so, dass jeder Gegenstand beim Transport permanent gefasst wird. Dadurch lässt sich während des Sortierens für jeden Zeitpunkt und für jeden Gegenstand derjenige Ort in der Sortieranlage vorhersagen, an den sich dieser Gegenstand zu diesem Zeitpunkt befindet. Beispielsweise transportiert eine Abfolge von Endlos- Förderbändern die Gegenstände ohne Schlupfpunkt .

In einer Ausgestaltung erstreckt sich jeder zu sortierende Gegenstand in jeweils einer Gegenstands-Ebene. Jeder Gegenstand wird in aufrechter Position, also mit senkrechter Ge- genstands-Ebene, transportiert. Zu jedem Zeitpunkt während des Transports klemmen zwei Endlos-Förderbänder den Gegenstand zwischen sich ein und transportieren ihn.

In einer Ausgestaltung ist jeder zu sortierende Gegenstand mit Zeichen versehen. Der Schritt, den Sortiermerkmals-Wert eines zu sortierende Gegenstands zu ermitteln, umfasst den Schritt, wenigstens einige dieser Zeichen zu ermitteln. Die Zeichen auf einem Gegenstand kennzeichnen z. B. einen Zielpunkt, an den der Gegenstand zu transportieren ist, oder beschreiben eine Eigenschaft dieses Gegenstands oder bilden zusammen eine Kennung („ identifier" ) eines Gegenstands.

In einer anderen Ausgestaltung sind mehrere Klassen von Gegenständen vorgegeben. Jede Klasse ist ein Sortiermerkmals- Wert . Der Schritt, den Sortiermerkmals-Wert eines zu sortierende Gegenstands zu ermitteln, umfasst den Schritt zu ermit- teln, zu welcher Klasse dieser Gegenstand gehört.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Dabei zeigt:

Fig. 1 die Sortieranlage des Ausführungsbeispiels schematisch in Draufsicht.

Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung eingesetzt, um flache Postsendungen (Standardbriefe, Großbriefe, Zeitschriften, u. U. flache Päckchen) zu sortieren. Jede Postsendung ist entweder mit einer Kennzeichnung des Zielpunkts versehen, an den diese Postsendung zu transportieren ist. Diese Kennzeichnung umfasst z. B. den Namen eines Empfängers und eine postalische Adresse (Straße und Hausnummer oder Postfachnummer oder Paketfachnummer sowie Postleitzahl oder ZIP-Code und Ort) oder eine Festlegung eines Orts auf der Erdoberfläche durch Angabe von Geokoordinaten . Möglich ist auch, dass mehrere gleichartige und nicht adressierte Postsendungen sowie eine Adressenliste zu einer Sortieranlage transportiert bzw. übermittelt werden und die Sortieranlage jede noch nicht adressierte Postsendung mit jeweils einer Adresse aus der Ad- ressenliste bedruckt.

Jede Postsendung erstreckt sich in einer Gegenstands-Ebene und hat eine Länge, eine Höhe und eine Dicke. Die Dicke ist die Abmessung senkrecht zur Gegenstands-Ebene. Im Ausführungsbeispiel werden zwei Arten von Postsendungen unterschieden, nämlich Standardbriefe (in den USA: „letters") und Großbriefe (in den USA: „flats") . Die Großbriefe fungieren als die zu sortierenden Gegenstände der ersten Gegen- stands-Art, die Standardbriefe als die zu sortierenden Gegenstände der zweiten Gegenstands-Art. Falls die maximale Abmessung eines Gegenstands unter einer Längen-Schranke, die Dicke unter einer Dicken-Schranke und in einer Ausführungsform das Gewicht unter einer Gewichts-Schranke liegt, so wird eine Postsendung als ein Standardbrief verarbeitet, ansonsten als ein Großbrief.

Die Sortieranlage umfasst im Ausführungsbeispiel folgende Bestandteile, die in Fig. 1 schematisch gezeigt werden:

- mindestens eine Zuführ-Einrichtung ZE („feeder") mit einem Vereinzeier Ver („ singulator" ) ,

- zwei Strichmuster-Lesegeräte („bar code Scanner") BCS.l, BCS.2,

- zwei Kameras Ka.l, Ka.2,

- eine datenverarbeitende Bildauswerteeinheit (BAE) ,

- ein System von Transport-Einrichtungen mit einer ersten Transport-Einrichtung TE .1 , einer zweiten Transport-Einrichtung TE .2 und einer weiteren Transport-Einrichtung TE . w,

- eine erste Ausschleus-Einrichtung Aus .1 für Großbriefe,

- eine zweite Ausschleus-Einrichtung Aus .2 für Standardbriefe,

- eine Menge SM.l von Großbrief-Sortierausgängen,

- eine Menge SM.2 von Standardbrief-Sortierausgängen,

- einen Standardbrief-Drucker Dr .2 ,

- einen Großbrief-Drucker Dr .1 ,

- eine datenverarbeitende Auswahleinheit AE,

- eine datenverarbeitende Steuereinheit SE,

- einen nicht gezeigten Großbrief-Sonder-Sortierausgang, - in einer Ausführungsform einen nicht gezeigten Standardbrief-Sonder-Sortierausgang . Mehrere Pfeile deuten in Fig. 1 die jeweilige Transportrichtung an, in welche ein Bestandteil der Sortieranlage Postsendungen transportiert. Im Ausführungsbeispiel transportieren die beiden Transport-Einrichtungen TE .1 , TE .2 , die weitere Transport-Einrichtung TE.w und die beiden Ausschleus-

Einrichtungen Aus.l, Aus .2 die jeweils zugeführten Postsendungen stets in die gleiche Transportrichtung. Im Ausführungsbeispiel wird jede Postsendung aufrecht stehend und ohne Schlupf transportiert und dabei stets zwischen jeweils zwei Endlos-Förderbändern eingeklemmt. Die Postsendungen werden also von einer Deckband-Fördereinrichtung („pinch belt con- veyor System") transportiert.

Ein Stapel St von Postsendungen wird zu der Zuführ-Einrich- tung ZE verbracht. Der Vereinzeier Ver vereinzelt die flachen Postsendungen des Stapels St. Ein Strom von aufrecht stehend transportierten Postsendungen verlässt den Vereinzeier Ver dergestalt, dass zwischen zwei aufeinander folgenden Postsendungen ein Abstand („Lücke", „gap") auftritt und die Längs- achse der Postsendung waagerecht angeordnet ist.

In einer Ausgestaltung besitzt die Sortieranlage eine Univer- sal-Zuführ-Einrichtung ZE mit einem Universal -Vereinzeier Ver, der beide Arten von Postsendungen zu vereinzeln vermag. Fig. 1 zeigt diese Ausgestaltung. In einer anderen Ausgestaltung arbeiten zwei unterschiedliche Zuführ-Einrichtungen parallel. Eine Standardbrief-Zuführ-Einrichtung vermag Standardbriefe mit einer höheren Durchsatzrate zu vereinzeln und dafür gar keine Großbriefe zu vereinzeln. Eine Großbrief- Zuführ-Einrichtung vermag Großbriefe und Standardbriefe zu vereinzeln, dies aber mit einer geringeren Durchsatzrate.

Die beiden Strichmuster-Lesegeräte („bar code Scanner")

BCS .1 , BCS .2 prüfen, ob eine Postsendung bereits mit einem Strichmuster („bar code") versehen worden ist oder nicht.

Dieses Strichmuster wurde in einem vorhergehenden Sortiervorgang aufgedruckt. Ein solches Strichmuster ist entweder eine Codierung eines Sortiermerkmals-Werts (hier: einer Zielpunkt- Kennzeichnung) oder eine Codierung einer eindeutigen Kennung („ identifier" ) für die Postsendung. Falls ein Strichmuster vorhanden ist, so wird das Strichmuster decodiert. Eine entzifferte Codierung einer Zielpunkt-Kennzeichnung liefert den Sortiermerkmals-Wert . Damit ist der Sortiermerkmals-Wert ermittelt und wird nicht noch einmal ermittelt. Dieser durch das Entziffern ermittelte Sortiermerkmals-Wert wird im weiteren Verlauf des Sortierens verwendet. Falls die Postsendung hingegen mit einer eindeutigen Kennung versehen ist, so be- deutet dies, dass der Sortiermerkmals-Wert zuvor „off-line" ermittelt worden ist und die Postsendung hernach erneut die Sortieranlage durchläuft. In einem Datenspeicher ist die eindeutige Kennung in Verbindung mit dem ermittelten Sortiermerkmals-Wert abgespeichert. An diese Datenbank wird eine Suchanfrage mit der eindeutigen Kennung gerichtet. Als Antwort auf die Suchanfrage wird der abgespeicherte Sortiermerkmals-Wert geliefert. Dieser gelieferte Sortiermerkmals-Wert wird als der Sortiermerkmals-Wert der Postsendung im weiteren Sortieren verwendet.

Jede Postsendung wird aufrecht stehend zwischen den beiden Kameras Ka.l, Ka.2 hindurch transportiert. Die Kameras Ka .1 , Ka .2 erzeugen von jeder Oberfläche der flachen Postsendung jeweils ein rechnerauswertbares Abbild. Eines dieser Abbilder zeigt die Zielpunkt-Kennzeichnung der Postsendung. Die Bildauswerteeinheit BAE versucht zunächst automatisch, per „opti- cal character recognition" (OCR) diese Zielpunkt-Kennzeichnung zu entziffern. Diese automatische Ermittlung erfordert Rechenzeit. Gelingt dies nicht, so wird versucht, per „video coding" die Zielpunkt-Kennzeichnung zu entziffern. Dasjenige Abbild von der Postsendung, welches die Zielpunkt- Kennzeichnung zeigt, wird auf einem Bildschirmgerät dargestellt. Ein Bearbeiter liest die Zielpunkt-Kennzeichnung im dargestellten Abbild und gibt diese wenigstens teilweise in ein Datenerfassungsgerät ein, z. B. mittels einer Tastatur oder per Spracheingabe. In einer Ausgestaltung versucht die Bildauswerteeinheit BAE daraufhin, aufgrund der Eingabe die Adresse in einem zweiten Versuch nunmehr automatisch und vollständig per OCR zu entziffern („OCR retry") .

Unterschieden werden ein „on-line video coding" und ein „off- line video coding". Beim „on-line video coding" verbleibt die Postsendung im System von Transport-Einrichtungen, während die Zielpunkt-Kennzeichnung gelesen und eingegeben wird. Vorzugsweise wird die Postsendung auch in dem Erfassungs- Zeitraum permanent gefasst transportiert, damit stets bekannt ist, wo sich die Postsendung aktuell befindet und damit das Erfassungsergebnis der richtigen Postsendung zugeordnet werden kann. Nicht zwingend erforderlich ist es, die Postsendung mit einer individuellen Kennung („ identifier" ) zu versehen. Gelingt eine Erfassung nicht bis zu einem vorgegebenen Zeitpunkt, so wird die Postsendung ausgeschleust und damit aus dem Verarbeitungsvorgang genommen. Erst nachdem die Zielpunkt-Kennzeichnung der zwischengespeicherten Postsendung entziffert wurde, wird die Postsendung wieder in den Verar- beitungsvorgang eingeschleust, und zwar mittels der Zuführ- Einrichtung ZE . Dieses Vorgehen wird „off-line video coding" genannt .

Die Bildauswerteeinheit BAE stellt weiterhin fest, ob eine Postsendung ein Standardbrief oder ein Großbrief ist. Hierfür wertet die Bildauswerteeinheit BAE ein Abbild von der Postsendung aus und ermittelt die Länge und die Höhe der Postsendung. Möglich ist, dass die Postsendung zusätzlich gewogen wird und die Entscheidung zusätzlich vom Gewicht abhängt. In einer Ausgestaltung wird zusätzlich die Dicke jeder Postsendung gemessen. Welche physikalischen Parameter tatsächlich gemessen werden, hängt von der Definition eines Standardbriefs und von der realisierten Ausgestaltung der Sortieranlage und insbesondere der Sortierausgänge ab. Die Kameras Ka .1 , Ka .2 sind flussabwärts von der Zuführ-Einrichtung ZE angeordnet, so dass die Bildauswerteinheit BAE Abbilder von vereinzelten Postsendungen auswertet, was zu viel besseren Ergebnissen führt als bei noch gestapelten Postsendungen. Die Feststellung, ob eine Postsendung ein Großbrief oder ein Standardbrief ist, liegt in jedem Fall vor, wenn die Postendung die Weiche W.l erreicht.

5 Die Ausgestaltung mit zwei gegenüberliegenden Kameras Ka.l, Ka .2 erspart die Notwendigkeit, die zu sortierenden Postsendungen vorab orientieren zu müssen. Diejenige Oberfläche der aufrecht stehend transportierten Postsendung, welche die Zielpunkt-Kennzeichnung zeigt, kann - gesehen in die Transit) portrichtung - nach links oder nach rechts zeigen. In einer

Abwandlung wird eine Kamera eingespart. Die Sortieranlage hat also nur eine einzige Kamera. Dies erfordert, die Postsendungen vorab zu orientieren, so dass die Oberfläche mit der Zielpunkt-Kennzeichnung stets zu dieser einen einzigen Kamera 15 zeigt.

Die Auswahleinheit AE wählt für jede zu sortierende Postsendung abhängig vom ermittelten Sortiermerkmals-Wert (hier: von der Zielpunkt-Kennzeichnung) automatisch einen Sortierausgang

20 aus. Die Auswahl eines Sortierausgangs für eine Postsendung setzt voraus, dass der Sortiermerkmals-Wert (hier: Zielpunkt- Kennzeichnung) der Postsendung ermittelt wurde. Die Auswahl - einheit AE wendet einen rechnerauswertbaren Sortierplan an, der jedem auftretenden Sortiermerkmals-Wert jeweils einen

25 Sortierausgang zuordnet. Falls die Postsendung ein Standardbrief ist, so wählt die Auswahleinheit AE einen Standardbrief-Sortierausgang aus, ansonsten einen Großbrief- Sortierausgang. Ausnahmen hiervon werden beschrieben. In einer Ausgestaltung wendet die Auswahleinheit AE einen Stan-

30 dardbrief-Sortierplan für Standardbriefe und einen Großbrief- Sortierplan für Großbriefe an. Jedem auftretenden Sortiermerkmals-Wert ordnet der Standardbrief-Sortierplan einen Sortierausgang der Standardbrief-Sortierausgänge-Menge SM.2 zu, der Großbrief-Sortierplan einen Sortierausgang der Großbrief-

35 Sortierausgänge-Menge SM.l.

Falls die Zielpunkt-Kennzeichnung nicht rechtzeitig ermittelt werden konnte, so wählt die Auswahleinheit AE einen Sonder- Sortierausgang aus. In einer Ausgestaltung werden falsch orientierte Postsendungen ausgeschleust, richtig orientiert und mit der richtigen Orientierung wieder zugeführt. Im Ausführungsbeispiel sind die Standardbrief-Sortierausgänge auf zwei Ebenen verteilt. In jeder Ebene sind ca. 60 bis 80 Standardbrief-Sortierausgänge angeordnet, so dass die Sortieranlage insgesamt ca. 120 bis 160 Standardbrief-Sortierausgänge aufweist. Jeder Standardbrief-Sortierausgang ist als Fach ausgestaltet und vermag einen Stapel von aufrecht stehenden Standardbriefen aufzunehmen. Dieser Stapel wächst mit jedem weiteren ausgeschleusten Standardbrief. Die Standardbrief-Sortierausgänge sind so klein, dass sie nur Standardbriefe aufzunehmen vermögen, aber keine Großbriefe. Dadurch nehmen die Standardbrief-Sortierausgänge deutlich weniger Platz („ footprint " ) ein als eine Menge von Universal -Sortierausgängen . Die Abmessungen der Standardbrief- Sortierausgänge legen fest, welche zu sortierenden Postsendungen als Standardbriefe behandelt werden und welche als Großbriefe.

In einer bevorzugten Ausgestaltung, die in Fig. 1 angedeutet wird, sind die Standardbrief-Sortierausgänge in zwei übereinander liegenden Reihen angeordnet. In einer anderen Ausges- taltung sind in jeder Ebene sogar jeweils zwei Reihen von

Standardbrief-Sortierausgängen „Rücken an Rücken" angeordnet, so dass die eine Hälfte der Standardbrief-Sortierausgänge von der einen Seite zugänglich ist und die andere Hälfte von der anderen Seite zugänglich ist.

Jeder Großbrief-Sortierausgang vermag jeweils mehrere Postsendungen aufzunehmen, insbesondere jeden Großbrief bis zu einer vorgegebenen Maximalgröße und außerdem jeden Standardbrief. Ein Großbrief-Sortierausgang nimmt daher mehr Platz ein als ein Standardbrief-Sortierausgang . Die z. B. 45 bis 70 Großbrief-Sortierausgänge sind bevorzugt in einer einzigen Ebene angeordnet, und zwar so, dass sie gut und ergonomisch von außen zugänglich sind. In einer Ausgestaltung ist ein Großbrief-Sortierausgang ebenfalls als ein Fach ausgestaltet und vermag einen Stapel flacher Postsendungen aufzunehmen. In einer anderen Ausgestal - tung umfasst ein Großbrief-Sortierausgang einen austauschbaren Behälter sowie einen Stellplatz für einen solchen Behälter. In diesem Behälter wird im Verlaufe des Sortierens ein Stapel liegender Postsendungen erzeugt. Die Auswahleinheit AE wählt einen Großbrief-Sortierausgang dadurch aus, dass sie eine Ausschleus-Position oberhalb dieses Behälters oder auch neben diesem Behälter auswählt. Die Postsendung wird bis zu dieser ausgewählten Ausschleus-Position transportiert und dann freigegeben. Die freigegebene Postsendung gleitet aus dieser Ausschleus-Position von oben in den nach oben geöffne- ten Behälter hinein oder wird seitlich in den Behälter hineingeschoben. Der Behälter steht entweder auf einer ortsfesten Auflagefläche unterhalb der Ausschleus-Position oder auf einem bestimmten Abschnitt eines Horizontal-Förderbands, das gefüllte Behälter abtransportiert. In einer Ausgestaltung werden auf diesem Horizontal-Förderband auch leere Behälter antransportiert .

Jede Ausschleus-Einrichtung Aus.l, Aus .2 hat im Ausführungsbeispiel einen Haupt-Transportpfad und jeweils eine Aus- schleus-Komponente pro Sortierausgang, z. B. eine Ausschleusweiche. Die Ausschleus-Komponente eines ausgewählten Sortierausgangs lenkt eine Postsendung aus dem Haupt-Transportpfad in diesen ausgewählten Sortierausgang. Das System von Transport-Einrichtungen und die Ausschleus- Einrichtungen Aus.l, Aus .2 umfassen ein System von Endlos- Förderbändern und anderen Förderelementen. Jedes Endlos- Förderband ist um jeweils mindestens zwei Rollen oder Wellen herum geführt, welche um senkrechte Drehachsen drehbar sind. Eine Rolle wird gesteuert angetrieben. Eine Postsendung wird zwischen jeweils zwei Endlos-Förderbändern eingeklemmt und aufrecht stehend transportiert. Mindestens eine Lichtschranke misst, ob ein Lichtstrahl der Lichtschranke von einer Post- Sendung unterbrochen wird oder nicht. Dieser Lichtstrahl wird durch einen Spalt zwischen zwei Endlos-Förderbändern hindurch gesandt. Durch die Signale der mindestens einen Lichtschranke sowie der bekannten oder gemessenen Transportgeschwindigkeit lässt sich jederzeit die aktuelle Position jeder Postsendung ermitteln .

Flussabwärts von der Zuführ-Einrichtung ZE oder den Zufuhr- Einrichtungen ist zunächst die erste Transport-Einrichtung TE .1 angeordnet. Im Falle mehrerer paralleler Zuführ-Ein- richtungen münden alle Zuführ-Einrichtungen in die erste Transport-Einrichtung TE .1. Die erste Transport-Einrichtung TE .1 transportiert sowohl die vereinzelten Großbriefe als auch die vereinzelten Standardbriefe zwischen den beiden Ka- meras Ka .1 , Ka .2 hindurch bis zum Eingang der Weiche W.l.

Spätestens dann, wenn die Postsendung die Weiche W.l erreicht hat, ist die automatische Entscheidung gefällt, ob die Postsendung ein Standardbrief oder ein Großbrief ist. In einem Ausgang der Weiche W.l beginnt die zweite Transport- Einrichtung TE .2 für Standardbriefe, im anderen Ausgang die Großbrief-Ausschleus-Einrichtung Aus .1 für Großbriefe. Die Weiche W.l lenkt einen Standardbrief in die zweite Transport- Einrichtung TE .2 um, einen Großbrief in die Großbrief- Ausschleus-Einrichtung Aus .2. Ein Großbrief wird im Ausfüh- rungsbeispiel um eine große Rolle herumgeführt, die auf einer senkrechten Welle sitzt, und nach dieser Richtungsumkehr um 180° in die Großbrief-Ausschleus-Einrichtung Aus .1 eingespeist . In einer Ausgestaltung muss dann, wenn eine Postsendung eine Ausschleus-Einrichtung Aus.l, Aus .2 erreicht hat, feststehen, in welchen Sortierausgang diese Postsendung auszuschleusen ist. Daher muss die Zielpunkt-Kennzeichnung eines Großbriefs entziffert sein, wenn der Großbrief die Weiche W.l erreicht hat. Für einen Standardbrief steht mehr Zeit zur Verfügung, um den Sortiermerkmals-Wert zu ermitteln, nämlich zusätzlich mindestens die Zeitspanne, in welcher der Standardbrief ent- lang der zweiten Transport-Einrichtung TE .2 transportiert wird .

Die Auswahleinheit AE wählt für einen Großbrief dann einen Großbrief-Sortierausgang aus, wenn das Messergebnis (hier: die entzifferte Zielpunkt-Kennzeichnung) dann zur Verfügung steht, wenn der Großbrief die Weiche W.l erreicht hat, ansonsten einen Sonder-Sortierausgang . Welchen Großbrief- Sortierausgang die Auswahleinheit AE auswählt, hängt vom Ent- zifferungsergebnis ab. Die Zielpunkt-Kennzeichnung derjenigen Postsendung, die in den oder in einen Sonder-Sortierausgang ausgeschleust werden, werden anschließend per „off-line video coding" entziffert, und diese Postsendungen werden später erneut der Sortieranlage zugeführt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung reicht es aus, wenn der Sortiermerkmals-Wert einer Postsendung rechtzeitig zur Verfügung steht, bevor die Postsendung die Ausschleus-Komponente desjenigen Sortierausgangs erreicht hat, in den die Postsen- dung auszuschleusen ist. In dieser Ausgestaltung steht also mehr Zeit zur Verfügung.

Die Weiche W.l lenkt einen Standardbrief in die zweite Transport-Einrichtung TE .2 um. Diese zweite Transport-Einrichtung TE .2 transportiert ausschließlich Standardbriefe und lässt sich daher auf Standardbriefe zuschneiden, vor allem bei der Auslegung der Förderbänder, Rollen und sonstigen Förderelemente. Die zweite Transport-Einrichtung TE .2 ist zusätzlich als Verzögerungslinie („delay line") ausgestaltet und mäan- derförmig ausgelegt, vgl. Fig. 1. Die Verzögerungslinie transportiert einen Standardbrief über einen längeren Zeitraum hinweg permanent gefasst. Um die Zielpunkt-Kennzeichnung eines Standardbriefs auszuwerten, steht der gesamte Transportweg von den Kameras Ka.l, Ka.2 bis zur Standardbrief- Ausschleus-Einrichtung Aus .2 zur Verfügung. Die mäanderförmi - ge Ausgestaltung bewirkt eine lange Transportzeit bei gleichbleibender Transportgeschwindigkeit und geringem Platzbedarf. Die Zielpunkt-Kennzeichnung eines Standardbriefs muss in ei- ner Ausgestaltung entziffert sein, wenn der Standardbrief die Standardbrief-Ausschleus-Einrichtung Aus .2 erreicht. Wegen der längeren Transportzeit wird dies für fast alle Standardbriefe erreicht. In einer Ausgestaltung besitzt die Sortier- anläge trotzdem einen Sonder-Sortierausgang für Standardbriefe, deren Zielpunkt-Kennzeichnung nicht rechtzeitig entziffert werden konnten.

In der bevorzugten Ausgestaltung steht zur Ermittlung des Sortiermerkmals-Werts noch Zeit zur Verfügung, in der der Standardbrief von der Standardbrief-Ausschleus-Einrichtung Aus .2 transportiert wird.

Die Auswahleinheit AE wählt einen Standardbrief-Sortieraus- gang oder den Sonder-Sortierausgang aus. Die Standardbrief- Ausschleus-Einrichtung Aus .1 schleust den Standardbrief in den ausgewählten Standardbrief-Sortierausgang aus. Dies wird nacheinander für jeden Standardbrief durchgeführt, so dass in jedem Standardbrief-Sortierausgang jeweils ein Stapel von aufrecht stehenden Standardbriefen erzeugt wird.

Die Gefahr, dass ein Großbrief während des Transports durch die Sortieranlage beschädigt wird, ist - bei gleicher Transportstrecke über die gleiche Transport-Einrichtung bei glei- eher Transportgeschwindigkeit - deutlich größer als die Gefahr, dass ein Standardbrief beschädigt wird. Dieser Randbedingung begegnet die Erfindung, indem zunächst alle Postsendungen, also Standardbriefe und Großbriefe, über die erste Transport-Einrichtung TE .1 transportiert werden und nur die Standardbriefe zusätzlich über die zweite Transport-Einrichtung TE .2 transportiert werden.

Die lösungsgemäße Sortieranlage lässt sich sowohl für die Abgangssortierung als auch für die Eingangssortierung verwen- den. Jede Postsendung wird bei ihrem Weg vom Einlieferungsort zum Zielpunkt zunächst einer Abgangssortierung unterzogen und dann einer Eingangssortierung. In der Abgangssortierung werden alle Postsendungen sortiert, die innerhalb eines bestimm- ten Zeitraums im Zuständigkeitsgebiet eines Sortierzentrums eingeliefert werden. Jedes Sortierzentrum bildet bei der Abgangssortierung ein Sortierziel. Alle Postsendungen mit Zielpunkten im Zuständigkeitsgebiet eines Sortierzentrums werden nach der Abgangssortierung zu diesem Ziel -Sortierzentrum transportiert .

In diesem Ziel-Sortierzentrum wird eine Eingangssortierung durchgeführt. Die Postsendungen werden z. B. auf die ver- schiedenen Zustellgebiete verteilt, was bei dieser Eingangssortierung durchgeführt wird. Möglich ist auch, für jedes Zustellgebiet eine Reihenfolge unter den Zielpunkten in diesem Zustellgebiet vorzugeben und die Postsendungen nach der Eingangssortierung zusätzlich auf diese Reihenfolge („delivery sequence") genau zu sortieren. In der Eingangssortierung und der nachfolgenden Reihenfolge-Sortierung gibt es deutlich mehr Sortierziele als in der Abgangssortierung.

In einer Ausgestaltung führt die lösungsgemäße Sortieranlage bei der Abgangssortierung und der Eingangssortierung einen einzigen Sortierlauf für alle zu sortierenden Postsendungen durch. Dies ist möglich, wenn es weniger verschiedene Sortierziele gibt als die Sortieranlage Großbrief- Sortierausgänge hat und auch weniger verschiedene Sortierzie- le, als die Sortieranlage Standardbrief-Sortierausgänge hat. In der Reihenfolge-Sortierung gibt es hingegen mehr Sortierziele, als die Sortieranlage Großbrief-Sortierausgänge hat. Daher führt die Sortieranlage wenigstens für die Großbriefe zwei oder gar drei Sortierläufe durch, um die Großbriefe in eine Reihenfolge zu bringen. Nach dem letzten Sortierlauf ist in jedem Großbrief-Sortierausgang jeweils ein Stapel von sortierten Großbriefen erzeugt worden. Die Großbriefe mit demselben Sortiermerkmals-Wert („Zielpunkt-Kennzeichnung") treten in diesem Stapel unmittelbar hintereinander auf. In wel- eher Abfolge Großbriefe mit verschiedenen Sortiermerkmals-

Werten in diesem Stapel auftreten, hängt von einer vorgegebenen Reihenfolge unter Sortiermerkmals-Werten ab. Ein mögliches Sortierverfahren für die Reihenfolge-Sortierung setzt voraus, dass die Großbrief-Sortieranlage nach jedem außer dem letzten Sortierlauf in einer vorgegebenen Reihenfolge entleert werden („refeed sequence") . Die Postsendungen aus den Großbrief-Sortierausgängen werden in einer vorgegebenen Zuführ-Reihenfolge wieder der Zuführ-Einrichtung ZE zugeführt. Beispielsweise wird ein „radix sort" durchgeführt, bei dem nacheinander zwei Sortierläufe durchgeführt werden und eine „refeed sequence" eingehalten wird.

Vorzugsweise hat die Sortieranlage mehr Standardbrief-Sortierausgänge als Großbrief-Sortierausgänge . In einer Ausgestaltung gibt es mindestens so viele Standardbrief-Sortierausgänge, wie es verschiedene Sortiermerkmals-Werte für eine Sortieraufgabe gibt. Daher werden die Standardbriefe in einem einzigen Sortierlauf auf die Standardbrief-Sortierausgänge verteilt. Vorzugsweise wird ein Sortierlauf für Großbriefe und Standardbriefe durchgeführt und ein nachfolgender zweiter Sortierlauf nur für die Großbriefe. Dieser zweite Sortierlauf kann zeitlich überlappend mit einem ersten Sortierlauf für weitere Postsendungen durchgeführt werden.

In einer anderen Ausgestaltung werden auch für die Standardbriefe zwei Sortierläufe durchgeführt. Möglich ist, für die Standardbriefe einen anderen Sortieralgorithmus anzuwenden als für die Großbriefe, z. B. „tree sort". Beim „tree sort" wird die Menge der auftretenden Sortiermerkmals-Werte in Gruppen zerlegt, so dass jeder Sortiermerkmals-Wert zu genau einer Gruppe gehört. Jeder Gruppe ist ein Sortierausgang zu- geordnet. Im ersten Sortierlauf werden die Standardbriefe auf die Gruppen aufgeteilt, indem die Auswahleinheit AE für einen Standardbrief denjenigen Standardbrief-Sortierausgang auswählt, der der Gruppe des Sortiermerkmals-Werts zugeordnet ist. Im zweiten Sortierlauf werden nacheinander die Postsen- düngen jeweils einer Gruppe auf die Sortierausgänge verteilt. Eine bestimmte Zuführ-Reihenfolge nach dem ersten Sortierlauf braucht nicht eingehalten zu werden. Die Sortieranlage lässt sich an diesen verschiedenen Sortieraufgaben allein dadurch anpassen, dass unterschiedliche Sortierpläne angewendet werden, also durch reine Software- Änderungen. Nicht erforderlich ist es, die Hardware der Sor- tieranlage abzuändern.

Wie gerade dargelegt, durchläuft jede Postsendung zweimal eine Sortieranlage, nämlich einmal bei der Abgangssortierung und einmal bei der Eingangssortierung. Möglich ist, dass eine Postsendung jeweils zweimal dieselbe Sortieranlage durchläuft. In einer Ausgestaltung wird auf jede Postsendung beim ersten Sortierlauf eine maschinell lesbare Codierung für die entzifferte Zielpunkt-Kennzeichnung aufgedruckt, z. B. im Form eines Strichmusters („sorting bar code") . Die lösungsge- mäße Sortieranlage hat einen Drucker Dr .1 , der auf einen

Großbrief ein Strichmuster aufdruckt, und einen weiteren Drucker Dr .2 , der auf einen Standardbrief ein Strichmuster aufdruckt. Diese Ausgestaltung erfordert, dass das Entzifferungsergebnis vorliegt, bevor ein Großbrief den Drucker Dr .1 und ein Standardbrief den Drucker Dr .2 erreicht. In einer Abweichung hat die Sortieranlage nur einen Drucker Dr .2 für Standardbriefe. Ein Großbrief wird anhand der Werte von mehreren optisch erfassbaren Merkmalen identifiziert. Ein solches Verfahren ist unter der Bezeichnung „ Fingerprint " oder auch „Virtual ID" bekannt geworden.

In einer Fortbildung dieser Ausgestaltung vermag jeder Drucker Dr .1 , Dr .2 anstelle eines „sorting bar code" für den ermittelten Sortiermerkmals-Wert auch eine eindeutige Kennung („identifier bar code") auf eine Postsendung zu drucken.

Falls eine Postsendung einen Drucker Dr .1 , Dr .2 erreicht, ohne dass zu diesem Zeitpunkt der Sortiermerkmals-Wert dieser Postsendung vorliegt, so druckt der Drucker Dr .1 , Dr .2 eine eindeutige Kennung („identifier") auf die Postsendung auf. Die Postsendung wird in einen Sonder-Sortierausgang ausgeschleust. Der Sortiermerkmals-Wert (hier: Zielpunkt-Kennzeichnung) wird per „off-line video coding" ermittelt. In einer Datenbank wird dieser Sortiermerkmals-Wert zusammen mit der Kennung abgespeichert. In einem nachfolgenden Sortierlauf liest ein Strichmuster-Lesegerät BCS .1 , BCS .2 die Kennung, und der abgespeicherte Sortiermerkmals-Wert wird per Suchanfrage ermittelt und in diesem nachfolgenden Sortierlauf ver- wendet .

In einer weiteren Ausgestaltung besitzt die Sortieranlage nur einen einzigen Drucker, der flussaufwärts von der Weiche W.l angeordnet ist. Der Sortiermerkmals-Wert einer zu sortieren- den Postsendung liegt nur dann rechtzeitig vor, wenn das Sortiermerkmals-Wert ermittelt ist, wenn diese Postsendung diesen einen Drucker erreicht .

Die Weiche W.2 ist dazu ausgestaltet, einen Standardbrief wahlweise in der zweiten Transport-Einrichtung TE .2 zu belassen oder in die weitere Transport-Einrichtung TE.w zu lenken. Die weitere Transport-Einrichtung TE.w führt zu Großbrief- Ausschleus-Einrichtung Aus .1 und mündet in der Einmündungs- stelle Ein so in die Großbrief-Ausschleus-Einrichtung Aus .1 oder in die erste Transport-Einrichtung TE .1 ein, dass die weitere Transport-Einrichtung TE.w einen Standardbrief fluss- aufwärts vor dem ersten Großbrief-Sortierausgang zurück zur ersten Transport-Einrichtung TE .1 transportiert. Diese weitere Transport-Einrichtung TE.w wird z. B. für folgende Transportaufgaben verwendet :

- Nur die Großbrief-Ausschleus-Einrichtung Aus .1 vermag eine Postsendung in einen Sonder-Sortierausgang auszuschleusen, aber nicht die Standardbrief-Ausschleus-Einrichtung Aus .2. Falls die Zustellpunkt-Kennzeichnung eines Standardbriefs also nicht rechtzeitig entziffert werden kann, so wird dieser Standardbrief über die weitere Transport-Einrichtung TE.w zurück zur Großbrief-Ausschleus-Einrichtung Aus .1 transportiert.

- Einigen oder sogar allen Sortiermerkmals-Werten ist lediglich jeweils ein Großbrief-Sortierausgang zugeordnet, aber kein Standardbrief-Sortierausgang . Beispielsweise stehen einige oder sogar alle Standardbrief-Sortierausgängen zeitweise nicht zur Verfügung, weil sie gewartet oder repariert werden oder für eine andere Sortieraufgabe verwendet werden. In mindestens einem Großbrief-Sortierausgang wird dann mindestens ein Stapel erzeugt, der gemischt aus Großbriefen und Standardbriefen besteht .

In einer Ausgestaltung werden die Postsendungen vorab nach Großbriefen und Standardbriefen getrennt. Zunächst durchlaufen die Großbriefe die Sortieranlage und dann die Standard- briefe - oder umgekehrt. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, die weitere Transport-Einrichtung TE.w so wie oben beschrieben zu verwenden, ohne in der Einmündungssteile einen Strom von zueinander beabstandeten Postsendungen herstellen zu müssen, der gemischt aus Großbriefen und Standardbriefen besteht („merging") .

Auch um die Sortieranlage aus der oben beschriebenen Konfigu ration in die gerade beschriebene Konfiguration umzuschalten sind lediglich Sortierpläne anzupassen. Die Hardware der Sor tieranlage braucht nicht abgeändert zu werden.

Bezugszeichenliste

Bezugszeichen Bedeutung

AE Auswahleinheit, wählt für jede Postsendung automatisch einen Sortierausgang aus

Aus .1 Ausschleus-Einrichtung für Großbriefe, beschickt die Großbrief-Sortierausgänge

Aus .2 Ausschleus-Einrichtung für Standardbriefe, beschickt die Standardbrief-Sortierausgänge

BAE Bildauswerteeinheit

BCS.l, BCs.2 Strichmuster-Lesegeräte („bar code Scanner")

Dr.1 Drucker, welcher die Großbriefe bedruckt

Dr.2 Drucker, welcher die Standardbriefe bedruckt

Ein Einmündungssteile, in der die weitere Transport-Einrichtung TE.w in die Großbrief- Ausschleus-Einrichtung Aus.l einmündet

Ka .1 , Ka .2 Kameras, die jeweils ein rechnerauswertbares

Abbild von einer Postsendung erzeugen

SE Steuereinheit, steuert u. a. die Weichen W.l,

W.2 und die Ausschleus-Einrichtungen Aus.l, Aus .2 an

SM.1 Menge der Standardbrief-Sortierausgänge, auf mehrere Ebenen verteilt

SM.2 Menge der Großbrief-Sortierausgänge, in einer

Ebene angeordnet

St Stapel mit zu vereinzelnden Großbriefen und

Standardbriefen

TE .1 erste Transport-Einrichtung, transportiert

Großbriefe und Standardbriefe, führt von der Zuführ-Einrichtung ZE zur Weiche W.l

TE .2 zweite Transport-Einrichtung, transportiert nur Standardbriefe, führt von der Weiche W.l zur zweiten Ausschleus-Einrichtung Aus .2

TE . w weitere Transport-Einrichtung, führt von der zweiten Transport-Einrichtung TE .2 zur ersten Ausschleus-Einrichtung Aus.l

Ver Vereinzeier („ singulator" )

W.1 Weiche, die eine Postsendung entweder in die erste Ausschleus-Einrichtung Aus.l oder in die zweite Transport-Einrichtung TE .2 lenkt

W.2 Weiche, die eine Postsendung entweder in der zweiten Transport-Einrichtung TE .2 belässt oder in die weitere Transport-Einrichtung TE.w umlenkt

ZE Zuführ-Einrichtung („feeder") mit dem Vereinzeier Ver