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Title:
SOUND ABSORBER ARRANGEMENT AND SOUND-DAMPED ROOM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/194767
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a sound absorber arrangement comprising a plurality of sound absorber elements which are arranged in a room (01) having walls and a ceiling which closes off the room to the top. A plurality of juxtaposed sound absorber elements form one or more absorber strips (03) which extend at least in certain portions along an upper abutting edge which extends between the wall and ceiling of the room (01). The sound absorber elements have a width of 200 - 400 mm and a thickness of 40 - 65 mm. The sound absorber elements have a length-specific flow resistance in the range of 5 - 20 kPa*s/m4. The invention further relates to a sound-damped room (01) having such a sound absorber arrangement.

Inventors:
HOPPE CHRISTIAN (DE)
TSCHIERSCH RONALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/061524
Publication Date:
November 16, 2017
Filing Date:
May 12, 2017
Export Citation:
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Assignee:
LIAVER GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
E04B1/82; E04B1/86; E04B1/88; E04B1/99; E04B9/00; G10K11/162
Domestic Patent References:
WO1995030804A11995-11-16
Foreign References:
DE20022685U12002-01-17
JPS6075509U1985-05-27
DE102011105608A12012-12-27
DE102015109808A12016-12-22
EP2868826A12015-05-06
Other References:
ABC AKUSTIK: "Akustik-Stuck "modern"", 31 December 2011 (2011-12-31), pages 1 - 2, XP055386658, Retrieved from the Internet [retrieved on 20170629]
Attorney, Agent or Firm:
ENGEL, Christoph K. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Schallabsorberanordnung bestehend aus mehreren Schallabsorberelementen, die in einem Raum (Ol) mit Wänden und einer den Raum nach oben abschließenden Decke angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass

- mehrere aneinandergereihte Schallabsorberelemente einen oder mehrere Absorberstreifen (03) ausbilden, der sich längs einer zwischen Wand und Decke des Raumes (01) ver¬ laufenden oberen Stoßkante zumindest abschnittsweise erstreckt ;

- die Schallabsorberelemente eine Breite von 200 - 400 mm sowie eine Dicke von 40 - 65 mm aufweisen;

- die Schallabsorberelemente einen längenspezifischen

Strömungswiderstand im Bereich 8 - 10 kPa*s/m4 aufweisen

Schallabsorberanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallabsorberelemente aus einem nicht duktilen Schaumstoff, insbesondere einem glasbasierten Schaumstoff besteht, welcher Blähglasgranulat umfasst.

Schallabsorberanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallabsorberelemente aus Blähglas¬ granulat mit einer Korngröße von 0,25 - 4 mm bestehen, wobei das Granulat in Plattenform gesintert ist oder mit hinzugesetztem Bindemittel verbunden ist, und wobei der längenspezifischen Strömungswiderstand im Bereich 8 - 9 kPa*s/m4 liegt.

4. Schallabsorberanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Absorberstreifen (03) direkt an der Wand oder der Decke des Raumes (01) befestigt ist, vorzugsweise daran angeklebt sind, ohne dass ein Hohl¬ raum zwischen den Schallabsorberelementen und der

Befestigungsfläche verbleibt.

5. Schallgedämmter Raum (01) für Wohn-, Arbeits- oder Aufenthaltszwecke mit Wänden, einer diese nach oben

abschließenden Decke sowie mindestens einer an einer Wandoder Deckenfläche des Raumes (01) angeordneten Schall¬ absorberanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4.

6. Schallgedämmter Raum (01) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Absorberstreifen (03) umlaufend an den oberen Kanten (02) des Raumes (01) erstreckt.

7. Schallgedämmter Raum (01) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass er mehrere Absorberstreifen (03) umfasst, wobei sich jeder Absorberstreifen (03) an einer oberen Kante (02) des Raumes (01) zumindest abschnittsweise erstreckt .

8. Schallgedämmter Raum (01) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Raum (01) eine Größe von 40 m2 bis 130 m2 aufweist.

9. Schallgedämmter Raum (01) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Raum (01) in akustische Zellen unterteilt ist, die jeweils nicht größer als 130 m2 Grundfläche sind, wobei diese Unterteilung durch an der Decke befestigte Schallabsorberelemente hergestellt ist. Schallgedämmter Raum (Ol) nach einem der Ansprüche 5 bis dadurch gekennzeichnet, dass der Absorberstreifen (03) in die Decke oder Wand des Raumes (01) integriert ist, wobei er vorzugsweise bündig mit der Decke oder Wand abschließt

Description:
Schallabsorberanordnung und schallgedämmter Raum

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schallabsorber ¬ anordnung und einen schallgedämmten Raum, unter Verwendung von Schallabsorberelementen sowie schallabsorbierenden Absorberstreifen aus solchen Elementen.

Schallabsorbierende Elemente zur Verbesserung der Raumakustik, d. h. für eine bessere Sprachverständlichkeit und für den Gehörschutz, sind seit langem bekannt. Akustikdecken aus Gipsplatten oder Faserplatten verbessern die Raumakustik,

reduzieren den Hall und wandeln Schallenergie in Wärme um. Für Ton- oder Aufnahmestudios existieren Speziallösungen, wie Eckschränke, als Bassabsorber mit länglichen Schlitzen und hinterlegten Vliesen oder Schaumstoffen. Des Weiteren sind akustische Wandverkleidungen bekannt, wie beispielsweise

Platten, die in verschiedenen Winkeln und Größen an die Wände angebracht werden und als Tiefenabsorber zur Absorption tiefer Schallfrequenzen dienen. Für die Absorption hoher Schall- frequenzen ist der Einsatz gelochter Platten üblich, welche in bestimmten Abständen zur Wand angebracht werden. Zwischen Platten und Wand befinden sich schallschluckende und schall ¬ dämmende Stoffe, beispielsweise Schaumstoffe oder Filze. Die DE 10 2011 105 608 AI zeigt eine Schall-Absorberanordnung nach Art eines Kantenabsorbers für tiefe Frequenzen. Die

Anordnung beinhaltet trogförmige, vorzugsweise quaderförmige Behälter mit darin befindlichem faserförmigem oder porösem Absorptionsmaterial, welche eine schallundurchlässige oder schalldurchlässige Umhüllung aufweisen. Die Behälter sind in den Ecken oder Kanten eines Raumes an der Wand oder Decke angeordnet. Die Schall-Absorberanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass alle dem Raum zugewandten Seiten schallundurchlässig ausgebildet sind. Lediglich eine schräg, vorzugsweise senk ¬ recht zu einer Wand oder der Decke angeordnete Seite ist mit einer kleineren Fläche absorbierend ausgebildet. Zur Erzielung der gewünschten Wirkung müssen die verwendeten Behälter eine Mindestgröße aufweisen, wofür lokal ein entsprechender Platz vorzuhalten ist. Eine bevorzugte Ausführung nutzt beispiels ¬ weise einen 400 mm x 500 mm dicken homogenen faserigen

Absorber, welcher auf dem Boden in Nähe einer Raumkante angeordnet ist.

Die DE 10 2015 109 808 AI beschreibt ein schallabsorbierendes Bauelement, insbesondere für den Außenbereich, umfassend eine schallabsorbierende Deckschicht sowie darin eingelassene

Schallabsorberelemente mit gegenüber der Deckschicht erhöhtem Absorptionsgrad.

Die EP 2 868 826 AI beschreibt ein bewehrtes Betonelement, auf dessen Oberfläche ein teilweise frei liegender, Schall

absorbierender, zumindest teilweise offenzeiliger geschäumter Werkstoff angeordnet ist. Die Bewehrung wird teilweise von dem geschäumten Werkstoff umschlossen. Gezeigt ist auch ein

Deckenelement, welches mehrere Absorberstreifen aus Geopolymer aufweist. Die genutzten Absorberstreifen verlaufen im Falle der Anwendung des Betonelements als Deckenplatte in Längs- richtung aber nicht in den Eckbereichen zwischen Wand und

Decke .

Am Markt erhältlich sind Schallabsorberelemente aus einem gesinterten Blähglasgranulat, wie es beispielsweise von der Firma Liaver GmbH & Co. KG unter dem Markennamen Reapor geliefert wird. In einem Produktblatt der ABC Akustik GmbH, Berlin, aus dem Jahr 2011, ist eine raumakustische Lösung zur Nachrüstung in Räumen bis 20 m 2 Grundfläche beschrieben, wobei die gegenüberliegenden Seiten des Raumes nicht mehr als 5 m voneinander entfernt sein sollen. Dafür werden Absorber aus offenzelligem

Schaumstoff auf Melaminharzbasis in Form einer Stuckkante in den oberen Raumkanten zwischen Decke und Wand angebracht. Die Absorber ragen ca. 14 bis 35 cm in den Raum hinein, damit sich auf der Rückseite ein Luftraum zwischen dem Absorber und der Bauwand befindet. Die Absorber müssen mit speziellen Abhängern an der Decke angebracht werden.

Die meisten vorbekannten, effizient wirkenden Schallabsorberlösungen müssen entweder von Beginn an in die akustisch zu verbessernden Räume eingebaut oder mit erheblichem Aufwand nachgerüstet werden. Häufig kommt es dabei zu einem Ziel ¬ konflikt zwischen den akustischen Wirkungen und der sonstigen Gestaltung des Raumes unter funktionalen, bautechnischen und gestalterischen Gesichtspunkten. Beispielsweise lassen sich gute akustische Wirkungen durch eine vollflächige Belegung der

Decke mit Schallabsorberplatten erreichen, jedoch ist dann eine Anordnung von Deckenklimaelementen nicht mehr möglich. Die Nachrüstung von Schalldämmenden Decken in bestehenden Räumen ist bautechnisch und finanziell aufwendig, sodass davon nur selten Gebrauch gemacht wird. Die Anordnung großvolumiger

Kantenabsorber stört das ästhetische Raumempfinden meist erheblich .

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ausgehend vom Stand der Technik eine verbesserte Schall ¬ absorberanordnung sowie einen in einem möglichst breiten

Frequenzbereich akustisch verbesserten Wohn-, Arbeits- oder Aufenthaltsraum zur Verfügung zu stellen. Die Schallabsorber- anordnung soll ein minimales Volumen im Raum einnehmen, visuell kaum in Erscheinung treten und dennoch eine nennenswerte Verbesserung der Raumakustik in einem breiten Frequenzbereich erreichen. Gleichzeitig soll es die Schallabsorber- anordnung gestatten, die gewünschten Absorptionsergebnisse in

Räumen mit einer Grundfläche > 40 m 2 zu erreichen.

Zur Lösung der Aufgabe dient eine Schallabsorberanordnung gemäß dem beigefügten Anspruch 1. Die Aufgabe wird weiterhin durch einen schallgedämmten Raum gemäß Anspruch 5 gelöst.

Die erfindungsgemäße Schallabsorberanordnung umfasst mehrere Schallabsorberelemente, die in einem Raum mit Wänden und einer den Raum nach oben abschließenden Decke angeordnet sind.

Vorzugsweise mehrere aneinandergereihte Schallabsorberelemente bilden einen oder mehrere Absorberstreifen, der/die sich längs einer zwischen Wand und Decke des Raumes verlaufenden oberen Stoßkante, also im Eckbereich zwischen Wand und Decke, zumindest abschnittsweise erstreckten. Der Absorberstreifen besitzt eine Breite von 200 - 400 mm, bevorzugt 250 - 350 mm, besonders bevorzugt 310 mm. Die Dicke des Absorberstreifens beträgt 40 - 65 mm, bevorzugt 50 mm. Besonders bedeutsam für die Funktionsfähigkeit der Erfindung ist es, dass die Schall ¬ absorberelemente einen längenspezifischen Strömungswiderstand im Bereich 8 - 10 kPa*s/m 4 , bevorzugt 8 - 9 kPa*s/m 4 aufweisen. Es hat sich überraschender Weise gezeigt, dass

Strömungswiderstände außerhalb des genanten Bereichs nicht zu den gewünschten Absorptionen führen, auch dann nicht, wenn die Strömungswiderstände in den Schallabsorberelementen stark variieren und damit jedenfalls teilweise außerhalb des von der

Erfindung aufgefundenen Bereiches liegen. Bevorzugt variiert der längenspezifische Strömungswiderstand der erfindungsgemäß genutzten Schallabsorberelemente um weniger als 0,5 kPa*s/m 4 , vorzugsweise weniger als 0,3

kPa*s/m 4 , bezogen auf die Fläche eines solchen Elements.

Besonders bevorzugt gilt diese geringe Streuung des längen ¬ spezifischen Strömungswiderstands über den gesamten Absorberstreifen betrachtet, wobei jeweils der längenspezifische

Strömungswiderstand auf einer Fläche des Absorberstreifens < 0,5 m 2 , vorzugsweise < 0,3 m 2 , besonders bevorzugt < 0,1 m 2 betrachtet wird.

Der erfindungsgemäße schallgedämmte Raum dient Personen zum Wohn-, Arbeits- oder sonstigen Aufenthaltszwecken. Er weist mindestens einen an einer oberen Kante des Raumes angeordneten Absorberstreifen auf. Erfindungswesentlich ist, dass mehrere

Schallabsorberelemente als Absorberstreifen ausgebildet sind und sich längs der oberen Kante des Raumes zumindest

abschnittsweise erstrecken. Die Schallabsorberelemente

besitzen die zuvor in Bezug auf die Schallabsorberanordnung genannten Eigenschaften.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäß realisierten schallgedämmten Raumes besteht darin, dass durch Anordnung des Absorberstreifens an der oberen Kante (Stoßkante) des Raumes eine besonders hohe Absorption von Schall erreicht werden kann. Diese hohe Absorptionswirkung wird durch die in diesem Bereich sowohl an der Wand als auch an der Decke auftretenden Reflexionen der Schallwellen erreicht. Der als Absorberstreifen ausgeführte Absorberstreifen lässt sich aufwandsarm nachträglich in bestehende Räume integrieren und erfordert nur wenig Einbauraum. Durch Anordnung des Absorberstreifens an der oberen Kante des Raumes werden die zur sonstigen Nutzung im Raum verfügbaren Flächen und Volumen nur minimal

eingeschränkt .

Durch die erfindungsgemäße Verwendung von Schallabsorber- elementen mit einem längenspezifischen Strömungswiderstand im

Bereich 8 - 10 kPa*s/m 4 , bevorzugt 8 - 9 kPa*s/m 4 wird es erst ¬ mals möglich, eine sehr effiziente Schallabsorption mit nur geringen Volumina des schallabsorbierenden Materials und des von der Schallabsorberanordnung eingenommenen Raums in einem breiten Frequenzbereich zu erzielen. Insbesondere können relativ dünne Schallabsorberelemente direkt an akustisch stark reflektierenden Bauwerkswänden angebracht werden, ohne

Belassung eines nennenswerten Luftraums dazwischen. Die

Bauwerkswände reflektieren die Schallwellen, die das Schall- absorberelement bereits einmal durchlaufen haben, diffus in dieses zurück, wo dann weitere Absorption stattfinden kann. Für diese besonders effiziente Absorption ist es erforderlich, dass der längenspezifische Strömungswiderstand in dem

genannten Bereich eingestellt wird, z. B. durch geeignete Auswahl der Korngröße und der Materialzusammensetzung der verwendeten Schallabsorberelemente. Besonders bevorzugt bestehen die Schallabsorberelemente aus Blähglasgranulat mit einer Korngröße von 0,25 - 4 mm, wobei das Granulat in Plattenform gesintert ist oder mit hinzugesetztem Bindemittel verbunden ist.

Die Erfindung basiert damit auf einer Kombination aus der genannten Beschaffenheit der Schallabsorberelemente und deren genannter Anordnung im Raum.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der Absorberstreifen umlaufend an den oberen Kanten des Raumes. Durch Nutzung eines umlaufenden Absorberstreifens wird eine sehr gute Schallabsorption erreicht. Falls, beispiels ¬ weise aus baulichen Gründen, kein umlaufender Verlauf des Absorberstreifens möglich ist, kann der Absorberstreifen auch bereichsweise unterbrochen sein, wobei auch in diesem Fall eine gute Schalldämmung erreicht werden kann.

Eine vorteilhafte Ausführungsform verwendet mehrere Absorber ¬ streifen. Jeder Absorberstreifen erstreckt sich wiederum an einer oberen Kante des Raumes zumindest abschnittsweise. Die Absorberstreifen können beispielsweise in Form gut handhabbarer schmaler Platten ausgebildet sein, welche vorzugsweise fortlaufend aneinander anschließen. Zwischen einzelnen

Absorberstreifen können jedoch auch, sofern dies erforderlich ist, Zwischenräume bestehen.

Der Absorberstreifen ist vorzugweise an einer Wand oder einer Decke des Raumes befestigt. Er erstreckt sich jeweils bis zur oberen Stoßkante des Raums, d.h. bis in die Ecke, die zwischen der Wand und der Decke ausgebildet ist. Die Befestigung kann beispielsweise mittels eines geeigneten Klebers erfolgen.

Alternativ kann der Absorberstreifen auch mit Hilfe von

Klammern oder anderer geeigneter mechanischer Befestigungsmittel an Wand oder Decke fixiert werden. Denkbar ist auch die Verwendung eines Trägerprofils, in welches der Absorber- streifen eingeklemmt oder auf andere Weise befestigt ist.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform besteht der

Absorberstreifen aus einem akustisch wirksamen, schallabsorbierenden, nicht duktilen Schaumstoff. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um einen mineralischen Werkstoff, der einen

Hartschaumstoff bildet. Als besonders geeignetes Material für den Absorberstreifen hat sich glasbasierter, akustisch wirksamer und diffusionsoffener Schaumstoff erwiesen, welcher bevorzugt ein Blähglasgranulat beinhaltet. Einzelne Glasteil ¬ chen sind hierfür durch Sintern oder ein Bindemittel, welches einen Faseranteil aufweisen kann, miteinander verbunden. Das für den Absorberstreifen verwendete Material ist zweckmäßiger- weise feuchtraumgeeignet , frostsicher, schwer entflammbar und sehr leicht und somit in unterschiedlichsten Räumlichkeiten einsetzbar. Es lässt sich außerdem problemlos zuschneiden.

Der erfindungsgemäß erforderliche längenspezifische Strömungs- widerstand des Schallabsorberelementes lässt sich besonders einfach einstellen durch die verwendeten Körnungen, also die Korngrößenverteilung im bevorzugt plattenförmig ausgebildeten Schallabsorberelement und/oder den Anteil an Bindemittel, welches während der Herstellung dem Blähgasgranulat zugesetzt wird.

Der Absorberstreifen weist vorzugsweise eine Breite von 250 mm bis 500 mm auf. Weiterhin hat sich eine Dicke von 25 mm bis 60 mm als zweckmäßig erwiesen. Ein derart ausgebildeter Absorber- streifen lässt sich gut integrieren und benötigt vergleichs ¬ weise wenig Bauraum.

Eine besonders gute und unauffällige Integration des Absorber ¬ streifens kann durch Einlassen in die Decke oder die Wand erreicht werden. Hierfür wird vorzugsweise eine entsprechende

Ausnehmung in Wand und Decke eingebracht. Der Absorberstreifen schließt bevorzugt bündig mit der Decke oder der Wand ab.

Diese Einbauvariante eignet sich insbesondere bei Neubauten, wenn die Ausnehmungen bereits in der Planungsphase berück- sichtigt werden, bzw. bei anstehenden, grundlegenden

Renovierungsarbeiten. Die Ausnehmungen können beispielsweise in Stahlbetondecken, Mauerwerkswänden oder Trockenbau- konstruktionen vorgesehen und dann mit Schallabsorberelementen bestückt werden.

Für den schallgedämmte Raum hat sich eine Größe zwischen 80 m 2 und 130 m 2 Grundfläche bei einer Wandhöhe von 2 bis 3 m als vorteilhaft erwiesen. In diesem Bereich lassen sich mit dem verwendeten schallabsorbierenden Absorberstreifen besonders gute Resultate hinsichtlich der Schallabsorption erreichen. Um bei Räumen mit einer deutlich über 120 m 2 liegenden Grundfläche beste akustische Absorptionswirkungen zu erzielen, ist eine akustische Aufteilung des Raumes in mehrere Zellen erforderlich. Dies lässt sich durch die Anbringung weiterer Schallabsorberelemente erreichen, die bevorzugt dieselben Eigenschaften wie die in der erfindungsgemäßen Schallabsorberanordnung genutzten Schallabsorberelemente haben. Die weiteren Schallabsorberelemente werden an der Decke befestigt und zer ¬ gliedern den Raum dadurch in die genannten Zellen. Dafür können alternativ auch bekannte Akustikbaffel genutzt werden.

Mit der erfindungsgemäß genutzten Schallabsorberanordnung sind in eingerichteten Räumen Nachhallzeiten im Bereich von 0,6 s bis 0,9 s erreichbar, was dem angestrebten Wert in

Kommunikationsräumen entspricht. In nicht eingerichteten

Räumen mit Wänden und Decken aus Stahlbeton wird die Nachhallzeit von 2-4 s durch die Nutzung der Schallabsorberanordnung auf 0,8 bis 1,2 s reduziert. Die Schallabsorberanordnung eignet sich insbesondere für die Dämpfung im Frequenzbereich von 250 Hz bis 4 kHz.

Bei einer abgewandelten Ausführungsform werden Absorberstreifen sowohl an der Wand als auch an der Decke des Raums angebracht, die sich jeweils bis zur oberen Stoßkante des Raums erstrecken, d. h. im Eckbereich zwischen Wand und Decke aneinanderstoßen. Es können alternativ dazu auch Eckprofile aus Absorberstreifen genutzt werden, die direkt im Eckbereich des Raumes angebracht werden.

Vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei welcher die zum Raum gerichtete Oberfläche des Absorbersteifens eine strukturierte Oberfläche besitzt. Die Strukturierung kann die Absorptions ¬ eigenschaften weiter verbessern und gleichzeitig einer

ästhetischen Gestaltung dienen, sodass der Absorberstreifen beispielsweise in der Art einer Borte bzw. eines Fries

erscheint .

Weitere Einzelheiten und Vorteile der erfindungsgemäßen

Schallabsorberanordnung und des damit ausgerüsteten schallgedämmten Raumes ergeben sich aus der nachfolgenden

Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:

Fig. 1: einen nicht maßstabsgetreue Deckenuntersicht eines erfindungsgemäßen schallgedämmten Raumes;

Fig. 2: einen an einer oberen Kante des erfindungsgemäßen

Raumes angeordneten Absorberstreifen;

Fig. 3: ein Diagramm zur Darstellung von Messwerten der Nachhallzeit in unterschiedlich konfigurierten Räumen über einen breiten Frequenzbereich.

Fig. 1 zeigt eine nicht maßstabsgetreue Deckenuntersicht eines erfindungsgemäßen schallgedämmten Raumes 01, welcher den oberen Randbereich des Raumes 01 darstellt. Die Grundfläche des Raumes beträgt vorzugsweise 40 - 130 m 2 . Der Raum ist mit einer erfindungsgemäßen Schallabsorberanordnung ausgerüstet. An den oberen Stoßkanten 02 des Raumes 01 ist dafür umlaufend ein sich längs der Stoßkanten 02 erstreckender schallabsorbierender Absorberstreifen 03 angeordnet. Der Absorberstreifen 03 kann sich entweder an der Decke oder an der Wand des Raumes 01 befinden und erstreckt sich jeweils bis in die zwischen Wand und Decke ausgebildete Ecke (Stoßkante) .

Zwischen Decke und Absorberstreifen 03 bzw. Wand und Absorberstreifen 03 besteht eine feste, möglichst vollflächige

Verbindung, beispielsweise in Form einer Klebeverbindung oder einer mechanischen Verbindung, zum Beispiel mittels Klammern.

Die Wand oder Decke kann eine Ausnehmung zur vollständigen oder im Querschnitt teilweisen Aufnahme des Absorberstreifens 03 aufweisen. Die Ausnehmung ist besonders bevorzugt so gestaltet, dass der Absorberstreifen 03 vollständig

eingebracht werden kann und somit bündig mit Decke bzw. Wand abschließt .

Der Absorberstreifen 03 besteht aus einem bzw. bevorzugt mehreren Schallabsorberelementen aus einem nicht duktilen Schaumstoff, vorzugweise einem glasbasierten Schaumstoff mit einem Blähglasgranulatanteil . Dieses Material eignet sich gut zur Schalldämmung und lässt sich einfach verarbeiten. Die Schallabsorberelemente weisen einen längenspezifischen

Strömungswiderstand im Bereich 8 - 10 kPa*s/m 4 auf, vorzugs- weise 8 - 9 kPa*s/m 4 .

Der Absorberstreifen besitzt bevorzugt eine Breite zwischen 250 mm und 500 mm sowie eine Dicke von 25 mm bis 60 mm. Der Absorberstreifen 03 ist vorzugsweise plattenförmig ausgeführt. Zum Bilden eines umlaufenden Absorberstreifens03 werden mehrere Schallabsorberelemente fortlaufend ohne Zwischenraum aneinandergereiht. Bei alternativen Ausführungsformen können sich die Absorberstreifen 03 auch nur abschnittsweise an den oberen Stoßkanten des Raumes 01 erstrecken.

Fig. 2 zeigt einen an einer oberen Kante 02 des erfindungs- gemäßen Raumes 01 angeordneten Absorberstreifen 03. Die in diesem Kantenbereich auftretenden Reflexionen von diffusen Schallwellen sind mittels Pfeilen stark vereinfacht dargestellt. Die einfallenden Schallwellen werden vor allem im Bereich der oberen Kante des Raumes an Wand und Decke

reflektiert, wodurch eine besonders gute Absorptionswirkung mittels Absorberstreifen03 erreicht werden kann.

Fig. 3 zeigt in einem Diagramm mehrere Messwertkurven zur Nachhallzeit über einen breiten Frequenzbereich. Die einzelnen Kurven wurden in demselben Raum mit einer Grundfläche von 10 x

20 m aufgenommen, wobei die Wände und die Decke aus bau ¬ üblichem Stahlbeton hergestellt waren.

Kurve 1) zeigt den Verlauf der Nachhallzeit im ursprünglichen Raum, d.h. ohne Einbau der Schallabsorberanordnung.

Kurve 2) zeigt die Nachhallzeit nach Einbau der Absorber ¬ streifen, umlaufend im Raum an der Decke angebracht, jeweils verlaufend bis in die obere Stoßkante. Die Nachhallzeit verringert sich gleichmäßig über alle Frequenzen um etwa 0,3 -

0,4 s. Dieses Ergebnis ist noch nicht zufriedenstellend und darauf zurückzuführen, dass der Raum eine Grundfläche von deutlich mehr als 120 m 2 aufweist. Die Kurven 3), 4) und 5) zeigen die Nachhallzeiten im Raum, wenn dieser in akustische Zellen mit ^ 120 m 2 unterteilt wurde. Diese Unterteilung erfolgte jeweils durch das Anbringen derselben Schallabsorberelemente an der Decke im Innenbereich des Raums entlang gerade Linien, sodass sich ein Raster mit Flächen von 1 x 200, 2 x 100 und 4 x 50 m 2 ergab. Erkennbar sind die Nachhallzeiten drastisch verringert, um mehr als 1 s über den gesamten Frequenzbereich. Die überraschende Wirkung tritt bei akustischen Raumgrößen ab kleiner 100 m 2 auf. Die akustische Absorptionsleistung ist auch durch Mehrinstallation gegenüber der beschriebenen Schallabsorberanordnung nur noch unterproportional zu verbessern. Die erfindungsgemäße

Absorberkonstruktion zeigt somit ein Optimum im Verhältnis von installierter Absorbermenge und erreichter Absorptions ¬ leistung .

Bezugs zeichenliste schallgedämmter

obere Kanten

Absorberstreifen