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Title:
SOUND ATTENUATION BOX
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1986/004668
Kind Code:
A1
Abstract:
A sound attenuation box (1) has in its preferred embodiment a plurality of cavities (2) each covered by one outer vibrating plate (3) and each containing an inner plate (4) pierced with one hole (7) and forming with the cavity (2) a Helmholtz resonator. The gap (S) between the inner plate (4) and the outer plate (3) is so reduced that the vibrations of the outer plate (3) of the Helmholtz resonator are forcibly coupled by air or gas streams induced by the vibrations in the space (5) between the outer plate (3) and the inner plate (4), as well as in the hole (7). The preferred embodiment comprises a plurality of adjacent cavities (2) of which the inner plates (4) are formed by a single common perforated plate (12) and of which the outer plates (3) are formed by a single common cover plate (11).

Inventors:
FUCHS HELMUT V (DE)
ACKERMANN ULRICH (DE)
RAMBAUSEK NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP1986/000039
Publication Date:
August 14, 1986
Filing Date:
January 30, 1986
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
F16L55/02; F16L55/033; F24F13/00; F24F13/02; F01N1/02; G10K11/16; G10K11/172; (IPC1-7): F24F13/00; G10K11/16; F16L55/02
Foreign References:
FR2441692A11980-06-13
FR1441318A1966-06-03
FR2300384A11976-09-03
US3834487A1974-09-10
GB2005384A1979-04-19
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Claims:
33 • ' ' ■P A T E N T A N S P R Ü C H E
1. SchalldämpferBox, insbesondere zur Dämpfung der sich in Strömungsmittelförderkanälen, wie beispielswei¬ se Lüftungskanälen, im Strömungsmittel ausbreitenden Schallwellen, umfassend: (a) wenigstens eine in sich abgeschlossene, einen Hohl¬ raum bildende Kammer, die auf einer Seite durch ei¬ ne zu Schwingungen im Hörfrequenzbereich anregbare Außenplatte begrenzt ist, und (b) wenigstens eine Innenplatte, die im wesentlichen parallel zu der Außenplatte im Hohlraum der Kammer 34 ' : ' : angeordnet ist und diesen in zwei Teilhohlräume un¬ terteilt, die nur durch ein in der Innenplatte vor¬ gesehenes Durchgangsloch miteinander verbunden sind, das zusammen mit dem durch die Innenplatte von der Außenplatte abgetrennten Teilhohlraum einen auf Schwingungen im Hörfrequenzbereich abgestimmten Hel holtzresonator bildet, g e k e n n z e i c h n e t durch einen derart geringen Abstand (S) zwischen Innenplatte (4) und Außenplatte (3) , daß die Schwingungen der Außenplatte (3) und des Helm¬ holtzresonators durch schwingungsinduzierte Luft oder Gasströmungen in dem Zwischenraum zwischen der Außen¬ platte (3) und der Innenplatte (4) sowie im Durchgangs loch (7) zwangsgekoppelt sind.
2. SchalldämpferBox nach Anspruch 1 mit einer Mehrzahl von ne¬ beneinander angeordneten Kammern, dadurch g e k e n n ¬ z e i c h n e t , daß die Außenplatten (3) mehrerer seit lieh benachbarter Kammern (2) , vorzugsweise aller seit¬ lich benachbarten Kammern (2) , von einer gemeinsamen, be¬ vorzugt einstückigen, Abdeckplatte (11) gebildet sind.
3. SchalldämpferBox nach Anspruch 1 mit einer Mehr zahl von nebeneinander angeordneten Kammern, dadurch g e ¬ k e n n z e i c h n e t , daß die Innenplatten (4) mehre¬ rer seitlich benachbarter Kammern (2) , vorzugsweise aller seitlich benachbarten Kammern (2) , von einer gemeinsamen, bevorzugt einstückigen, Lochplatte (12) gebildet sind.
4. SchalldämpferBox nach Anspruch 1 , 2 oder 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß seitlich benachbarte Kammern (2) gemeinsame Seitenwände (9) aufweisen.
5. SchalldämpferBox nach Anspruch 2, 3 oder 4, da¬ durch g e k e n n z e i c h n e t , daß zwei Anordnungen aus je einer Mehrzahl von nebeneinanderliegenden Kammern (2) zu einer Doppelschichtanordnung zusammengefaßt sind, in der die Kammern (2) der beiden Anordnungen von neben¬ einanderliegenden Kammern (2) auf ihren Rückseiten mit¬ einander verbunden sind. .
6. SchalldämpferBox nach Anspruch 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Kammern (2) , deren Rückseiten einander benachbart sind, jeweils einen ge¬ meinsamen Kammerboden (8) haben.
7. SchalldämpferBox nach Anspruch 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die gemeinsamen Seitenwän¬ de (9) von einer, vorzugsweise wabenförmigen, Skelett¬ struktur (10) gebildet sind.
8. SchalldämpferBox nach Anspruch 6 und 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß auch die gemeinsamen Kammerböden (8) von der, vorzugsweise wabenförmigen, Ske¬ lettstruktur (10) gebildet sind.
9. SchalldämpferBox nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Mehr¬ zahl von Kammern (2) von einem gemeinsamen Kulissenrah¬ men (13) eingefaßt und durch diesen sowie die Abdeck¬ platte oder platten (11) strömungsmitteldicht gegenüber der Umgebung abgeschlossen ist.
10. SchalldämpferBox nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Außen¬ platte (3) bzw. die Abdeckplatte (11) eine völlig ebene und glatte, sowie vorzugsweise metallische, Außenober fläche hat.
11. 36 * ; :.
12. SchalldämpferBox nach einem der Ansprüche 1 bis 10 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß alle ge¬ nannten Teile (3,4,8,9,10,11,12,13,14,15) der Schall¬ dämpferBox (1) aus dem gleichen Material, insbesondere einem Kunststoff oder Metall, vorzugsweise Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, bestehen.
13. SchalldämpferBox nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Dicke der Außenplatten (3) bzw. der Abdeckplatte (11) und der Innenplatten (4) bzw. der Lochplatte (12) größenordnungs¬ mäßig gleich und vorzugsweise kleiner als der Abstand zwischen der Außenplatte (3) bzw. der Abdeckplatte (11) einerseits und der Innenplatte (14) bzw. der Lochplatte (12) andererseits ist.
14. SchalldämpferBox nach einem der Ansprüche 1 bis12 dadurch g e ke n n z e i c h n e t , daß das Durch¬ gangsloch (7) einen von der Außenplatte (3) bzw. der Ab deckplatte (11) weggerichteten Hals (15) aufweist, der einen Strömungskanal bildet.
15. SchalldämpferBox nach einem der Ansprüche 1 bis13 g e k e n n z e i c h n e t durch derart bemessene Innen bzw. Lochplatten (4,12) , daß diese im Hörfrequenz¬ bereich zu Schwingungen anregbar sind.
16. SchalldäπvpferBox nach einem der Ansprüche 1 bis14 dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Außen¬ bzw. Abdeckplatte (3,11) und/oder die Innen bzw. Loch¬ platte (4,12) eine Kunststoff oder Metallplatte, insbe¬ sondere eine Aluminium oder Aluminiumlegierungsplatte, mit einer Dicke im Bereich von 0.03 bis 0.6 mm, vorzugs¬ weise von 0.05 bis 0.3 mm, ist.
Description:
Schalldämpfer-Box

Die Erfindung betrifft eine Schalldämpfer-Box, insbeson¬ dere zur Dämpfung der sich in Strömungsmittelförderkanälen, wie beispielsweise Lüftungskanälen, im Strömungsmittel aus¬ breitenden Schallwellen, umfassend:

(a) wenigstens eine in sich abgeschlossene, einen Hohlraum bildende Kammer, die auf einer Seite durch eine zu Schwingungen im Hörfrequenzbereich anregbare Außen¬ platte begrenzt ist, und

(b) wenigstens eine Innenplatte, die im wesentlichen paral¬ lel zu der Außenplatte im Hohlraum der Kammer angeord¬ net ist und diesen in zwei Teilhohlräume unterteilt, die nur durch ein in der Innenplatte vorgesehenes Durchgangsloch miteinander verbunden sind, das zusam¬ men mit dem durch die * Innenplatte von der Außenplatte abgetrennten Teilhohlraum einen auf Schwingungen im Hörfrequenzbereich abgestimmten Helmholtzresonator bil¬ det.

In industriellen und haustechnischen Anlagen werden Luft, Abgase etc. durch Strömungskanäle, Behälter und Öffnungen gefördert. Derartige S römungskanäle stellen häufig einen sehr unerwünschten tfbertragungsweg für Luftschall zwischen den durch diese Strömungskanäle verbundenen Räumen dar.

Insbesondere übertragen diese Strömungskanäle das von dem Strömungserzeuger, beispielsweise einem Gebläse, erzeugte Geräusch in die angeschlossenen Räume.

Eine verhältnismäßig wirksame Lärmbekämpfung kann in sol¬ chen Fällen dadurch erzielt werden, daß die Strömungska¬ näle mit einer schallabsorbierenden Auskleidung versehen werden. Bei Verwendung einer homogenen Auskleidung ist die

dadurch erzielte Schalldämpfung dem Absorptionsgrad der Auskleidung und der Strömungskanallänge sowie dem Verhält¬ nis zwischen dem Umfang und der Querschnittsfläche des freien Strömungskanalquerschnitts proportional. Wenn es technisch realisierbar ist, wird das Verhältnis zwischen Umfang und Querschnittsfläche des freien Strömungskanal¬ querschnitts durch Einbauen bzw. -stellen von zusätzlichen schallabsorbierenden Zwischenwänden in den Strömungskanal so weit wie möglich erhöht. Außerdem wird durch diese Maß- nähme die effektive Strömungskanalbreite, da diese stets wesentlich kleiner als die Schallwellenlänge sein sollte, in günstiger Weise verkleinert. Der durch derartige Schall¬ dämpferkulissen bewirkte Druckabfall muß dabei aber so ge¬ ring wie irgend möglich gehalten werden, da er sonst durch eine höhere Gebläseleistung ausgeglichen v/erden muß, die ihrerseits eine höhere Schallemission zur Folge hat. Diese Schalldämpferkulissen dürfen also eine gewisse Dicke nicht überschreiten und sollen der Strömung möglichst we¬ nig Widerstand bieten.

Um die Reibungsverluste, die an den Oberflächen der schall¬ absorbierenden Auskleidungen und der Schalldämpferkulissen auftreten, auf ein Minimum zu beschränken, wäre es wün¬ schenswert, diese Oberflächen völlig eben, homogen und glatt, d.h. insbesondere ohne Löcher, ohne Stöße, ohne Sprünge etc. , ausführen zu können.

Wenn Ablagerungen aus den geförderten Strömungsmitteln, wie Luft, Gasen oder Dämpfen, zu befürchten sind, sollten die Schallabsorberelemente diese Ablagerungen in keiner

Weise aufnehmen. Denn äußerliche Ablagerungen würden nicht nur die Reibungsverluste erhöhen, sondern sie würden bei den üblichen Schallabsorbern auch deren akustische Wirk¬ samkeit beträchtlich verschlechtern. Noch wichtiger ist es aber, das Eindringen von Stoffen aus dem geförderten

Strömungsmittel in das Innere der Schallabsorber zu ver¬ hindern, da diese eindringenden Stoffe sich dann ansam¬ meln, und damit die Wirkungsweise der Schallabsorber un¬ günstig verändern, chemisch reagieren oder in anderer Weise zu ungünstigen Wechselwirkungen führen. Ein solches Eindringen von Stoffen sollte unter allen Umständen vermieden werden. Aus diesen Gründen sowie aus anderen wichtigen sicherheitstechnischen Gründen, wie beispielsweise aus Brandschutzgründen, aus Gründen des hygienischen Schutzes etc., bezüglich der Strömungsmittelkanäle und bezüglich der daran angeschlossenen Räume ist ein rundum hermeti¬ scher, insbesondere gas- und wasserdichter, Abschluß der schallabsorbierenden Auskleidungen und Kulissen wünschens¬ wert.

Um eine hohe Standzeit und eine dauerhafte "Versiegelung" der Kulissen-Schalldämpfer_ zu erreichen, sollte mindestens. ihre äußere Schale bzw. Haut chemisch und mechanisch mög¬ lichst resistent sein.

Damit die Kulissen-Schalldämpfer nicht als empfindliche Fremdkörper im Strom des geförderten Strömungsmittels in den Strömungskanälen stehen, sondern sich möglichst har¬ monisch in die Konstruktion der gesamten Strömungsmittel- förderanlage einfügen lassen, sollten die Materialien für die Schalldämpfer-Kulissen weitgehend an die Materiali¬ en der Strömungskanalwände angepaßt sein. Insbeondere würde ein Aufbau aus Metallblechen in vieler Hinsicht Vorteile bieten.

Schließlich sollten die Schalldämpfer-Kulissen in sich so stabil aufgebaut sein, daß sie auch einen längeren Trans¬ port vom Hersteller zum Anwender unter rauhen Bedingungen Unbeschädigt überstehen und im Einbauzustand auch even- tuelleri Belastungen durch die Strömung und durch Erschüt-

terungen der Strömungsmittelförderanlage dauerhaft stand¬ halten. Dabei sollte ihr Gewicht aber im Hinblick auf Montage und Statik möglichst gering sein.

In vieler Hinsicht würden daher Schalldämpfer-Konstruk¬ tionen besonders vorteilhaft sein, bei denen schallabsor¬ bierendes Material nicht in einem wie auch immer stabilauf¬ gebauten Kulissen-P-ahmen untergebracht ist und zusätzlich noch ge¬ halten sowie gegen Beschädigungen und gegenüber dem ge- förderten Strömungsmittelstrom gestützt werden muß, son¬ dern bei denen die schallabsorbierenden Bauteile einzeln oder im Verbund gleichzeitig tragende und versteifende Funktionen übernehmen können, d.h. es wäre vorteilhaft, wenn die tragenden Bauteile der Schalldämpfer-Kulisse gleichzeitig zur Schallabsorption herangezogen werden könn¬ ten.

Herkömmliche Schalldämpfer erfüllen alle diese Forderungen auch nicht annähernd.

Hinzu kommt ein besonders für Lüftungsanlagen typischer Umstand, der im Hinblick auf den Schallabsorptionsbereich besonders wichtig ist. Dieser Umstand besteht darin, daß zwar hohe und mittlere Frequenzen in längeren Strömurigs- kanälen auch ohne oder mit sehr einfachen schallabsorbie¬ renden Maßnahmen an den Strömungskanalwänden gedämpft wer¬ den können, daß jedoch tiefe Frequenzen unter 500 Hz oft Schwierigkei en bereiten. Hinzu kommt noch, daß das Gebläselärm-Spektrum typischerweise eine bereits am Ort der Schallemission mit der Frequenz fallen¬ de Charakteristik aufweist. Ähnlich verhält es sich ganz generell mit den aerodynamisch im Strömungskanal erzeug¬ ten Geräuschen, die ebenfalls weitgehend tieffrequent sind. Auch wenn man die dem Ohr angepaßte A-Bewertung durchführt, bleiben sehr häufig Frequenzanteile um 250 Hz am Sc all- imissionsort dominant.

Man sollte eigentlich erwarten, daß unter diesen Umständen bevorzugt auf tiefe Frequenzen abgestimmte Schalldämpfer eingesetzt würden. Tatsächlich findet man aber ganz über¬ wiegend Schalldämpfer im Einsatz, die ihre größte Wirksam- keit erst weit oberhalb des dominierenden Frequenzbereichs entfalten. Als Begründung wird häufig angegeben, daß diese aus porösen oder faserigen Materialien aufgebauten Schall¬ absorber konstruktiv einfach, vielfach bewährt und sicher auslegbar seien. Obgleich die Bedämpfung der tiefen Frequenzen mit porösen Schallabsorbern nur mit sehr dicken Schalldämpfer-Kulissen möglich ist, nimmt man in der Praxis die dadurch gegebenen Nachteile in Kauf, insbeson¬ dere den Nachteil eines wegen des großen Bauvolumens un¬ nötig hohen Druckverlustes.

Nach dem Stande der Technik werden Schalldämpfer im all¬ gemeinen für eine universelle Anwendung zur Lärmbekämpfung verschiedenster Geräuschquellen mit sehr unterschiedlicher SchallfrequenzZusammensetzung -konzipiert. Für solche, nicht auf bestimmte Geräuschspektren zugeschnittene Anwendungen wird nach dem Stande der Technik eine Auskleidung angestrebt, die in einem möglichst •breiten Frequenzbereich eine möglichst hohe und konstante Schalldämpfung gewährleistet. Es gibt aber, wie weiter oben bereits dargelegt, einen großen Anwen- dungsbereich, insbesondere auf dem Gebiet der Lüftungs¬ technik, in dem konventionelle Schallabsorber weit ab vom Frequenzbereich ihrer maximalen Wirksamkeit praktisch am äußersten Rand .ihres Wirkungsbereichs eingesetzt werden. Das hat dazu geführt, daß Schalldämpfer für diese Anwendungen in geradezu widersinniger Weise nicht nach ihrem Dämpfungs¬ maximum, sondern stattdessen überhaupt nur nach ihrer Dämpfung bei der Frequenz von 250 Hz beurteilt und ausge¬ legt bzw. ausgesucht werden.

Ein schallabsorbierendes Bauelement, das ohne Einsatz von porösem Schallabsorptionsmaterial aufgebaut ist und die

eingangs unter (a) und (b) angegebenen Merkmale besitzt, ist in der nichtvorveröffentlichten Patentanmeldung P 34 12 432.2 der Anmelderin vom 3. April 1984 vorgeschla¬ gen worden. Dieses schallabsorbierende Bauelement besteht aus einzelnen doppelbecherförmigen Schallabsorptionsele¬ menten, die zwei ineinander gefügte Becherelemente aufwei¬ sen, wobei die Becheröffnung des inneren Becherelements durch eine, vorzugsweise ebene, Folie abgedeckt, insbeson¬ dere im wesentlichen schalldicht abgeschlossen ist. Zwi- sehen den Seitenwänden der beiden ineinandergefügten Be¬ cherelemente ist ein Spalt ausgebildet, der eine schall¬ absorbierende Luft- oder Gasschicht für die im Hörfrequenz¬ bereich liegenden Biegeschwingungen der Seitenwände des äußeren und/oder inneren Becherelements bildet; und/oder das innere Becherelement besitzt eine kleinere Becherhöhe als das äußere Becherelement, und im Becherboden des inne¬ ren Becherelement-, ist eine halsförmige Durchgangsöf nung vorgesehen, deren Querschnittsfläche und Länge derart be¬ messen sind, daß die Resonanzfrequenz des von der hals- förmigen Durchgangsöffnung, dem Volumen des inneren Be¬ cherelements sowie dem vom äußeren Becherelement und dem Boden des inneren Becherelements begrenzten Volumen ge¬ bildeten Helmholtzresonators im Hörfrequenzbereich liegt. Dieses schallabsorbierende Bauelement kombiniert zwar einen breitbandigen Schallabsorptionsbereich mit einem speziell auf tiefere Frequenzen, wie den Schaufelton ei¬ nes Gebläses, besonders abstimmbaren Schallabsorptions¬ bereich, so daß es durchaus zur Dämpfung von sich in Strö¬ mungsmittel örderkanälen, wie beispielsweise Lüftungs- kanälen, im Sfcrömungsmittel ausbreitenden Schallweilen geeignet erscheint, es besitzt jedoch einen verhältnis¬ mäßig komplizierten Aufbau, so daß es aus Kostengründen nicht an allen Stellen, wo es gebraucht werden könnte, eingesetzt werden kann, und es hat darüberhinaus nicht völ- lig glatte Begrenzungsflächen, so daß es auch im Hinblick

auf eventuelle Ablagerungen von Stoffen aus dem Strö¬ mungsmittel nur in beschränktem Ausmaß einsetzbar ist.

Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ausgehend von einem schallabsorbierenden Bauelement der Art, wie es in der vorerwähnten deutschen Patentanmeldung P 34 12 432.2 der Anmelderin beschrieben und dargestellt ist, dieses so auszu¬ bilden, daß es möglichst sehr einfach aufgebaut ist, prak¬ tisch keine Ablagerungen aus Strömungsmitteln zuläßt, nur geringe Druckverluste in den Strömungsmittelkanälen, in denen es eingebaut wird, verursacht, in hohem Maße gegen Brandgefahr sicher ist, alle hygienischen Gefahren aus¬ schaltet, gute Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Belastungen und Angriffe besitzt, eine hohe me- chanische Stabilität aufweist, sowie ein geringes Gewicht und einen verhältnismäßig kleinen Raumbedarf hat. Im übri¬ gen soll der durch die Erfindung zur Verfügung zu 'stellen¬ de Kulissen-Schalldämpfer, der nachstehend als Schall¬ dämpfer-Box bezeichnet wird, alle oder zumindest möglichst viele der vorstehend in der Einleitung sowie bezüglich des Standes der Technik und im Zusarrmenhang mit dem schallabsorbierenden Bau¬ element nach der nichtvorveröffentlichten Anmeldung P 34 12 432.2 der Anmelderin erörterten Anforderungen er¬ füllen bzw. deren Nachteile ausschalten, insbesondere soll er diese Forderungen besser als die vorherrschenden porö¬ sen Schallabsorber erfüllen und die Nachteile anderer be¬ kannter Schallabsorberbauarten vermeiden.

Diese Aufgabe wird bei einer Schalldämpfer-Box der ein- gangs genannten Art erfindungsgemäß gelöst durch einen derart geringen Abstand zwischen Innenplatte und Außen¬ platte, daß die Schwingungen der Außenplatte und des Helm¬ holtzresonators durch schwingungsinduzierte Luft- oder Gas¬ strömungen in dem Zwischenraum zwischen der Außenplatte und der Innenplatte sowie im Durchgangsloch zwangsgekop- oelt sind.

Durch diese Zwangskopplung, die weiter unten im Figuren¬ beschreibungsteil näher erläutert ist und die einen ent¬ scheidenden Schritt über die nichtvorveröffentlichte deutschen Patentanmeldung P 34 12 432.2 der Anmelderin hinaus darstellt, wird nicht nur eine wesentliche Verbreiterung des besonders wirksamen Schallabsorptionsfrequenzbereichs der er indungsgemäßen Schalldämpfer-Box erzielt, sondern sie ermöglicht es gegenüber der Patentanmeldung P 34 " 12 432.2- die einzelnen diskreten doppelbecherförmigen schallabsor- bierenden Bauelementen, bei denen ' die Becherböden der äußeren Becherelemente in ihren Eigenschwingungen auf den in Frage kommenden Schallabsorptionsbereich abgestimmt sind, bei verbesserter Schallabsorptionsfähigkeit sowohl im tiefen Frequenzbereich als auch im gesamten Frequenz- bereich, durch eine integrierte Gesamtstruktur zu ersetzen, die völlig ebene, homogene und glatte Außenflächen be¬ sitzt.

Das wird durch eine Schalldämpfer-Box mit einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Kammern des vorstehenden grundsätzlichen erfindungsgemäßen Aufbaus erreicht, die sich in Weiterbildung der Erfindung dadurch auszeichnet, daß die Außenplatten mehrerer seitlich benachbarter Kam¬ mern, vorzugsweise aller seitlich benachbarten Kammern, von einer gemeinsamen, einstückigen Abdeckplatte gebil¬ det sind.

Die vorerwähnte Zwangskopplung bewirkt nämlich, daß die einzelnen Bereiche der gemeinsamen, einstückigen Abdeck- platte, die über den Durchgangslöchern der Innenplatten und deren Umgebung liegen, ähnlich wie gesonderte Abdeck- platten in einer Vielzahl von Frequenzen schwingen, so daß bei diesen Frequenzen eine entsprechende Schallab¬ sorption stattfindet, wobei durch die Wirkung des Hel - holtzresonators in Verbindung mit dieser Zwangskopplung

eine besonders gute Schallabsorption im tieffrequenten Bereich, d.h. zwischen 100 und 500 Hz, stattfindet. .

Hierbei ist es nicht erforderlich, die gemeinsame, ein- stückige Abdeckplatte an den seitlichen Kammerwänden je¬ der einzelnen Kammer zu befestigen, vielmehr brauchen diese seitlichen Kammerwände in äußerst vorteilhafter Weise nur bis zu der Innenplatte zu reichen. Das ermög¬ licht es, die erfindungsgemäße Schalldämpfer-Box in ei- ner besonders bevorzugten Ausführungsform, die eine Mehr¬ zahl von nebeneinander angeordneten Kammern aufweist, in Weiterbildung der Erfindung so auszubilden, daß die In¬ nenplatten mehrerer seitlich benachbarter Kammern, vor¬ zugsweise aller seitlich benachbarten Kammern, von einer gemeinsamen, einstückigen Lochplatte gebildet sind.

Eine besonders hohe Effektivität und Raumausnutzung kann be"i der Schalldämpfer-Box nach der Erfindung dadurch er¬ zielt werden, daß zwei Anordnungen aus je einer Mehrzahl von nebeneinanderliegenden Kammern zu einer Doppelschicht¬ anordnung zusammengefaßt sind, in der die Kammern der bei¬ den Anordnungen von nebeneinanderliegenden Kammern an ihren Rüc ;seiten miteinander verbunden sind.

Die seitlich benachbarten Kammern können gemeinsame Sei¬ tenwände aufweisen, so daß also die eine Fläche einer sol¬ chen Seitenwand die eine benachbarte Kammer und die andere Fläche dieser Seitenwand die andere benachbarte Kammer teilweise begrenzt.

In entsprechender Weise können die Kammern, deren Rücksei¬ ten einander benachbart sind, jeweils einen gemeinsamen Kammerboden haben, so daß also die Kammerböden bei der vorstehend erwähnten Doppelschichtanordnung von einer ge- einsamen Platte σebildet werden können, auf der .die bei-

den Schichten von seitlich benachbarten Kammern Rücken-an- Rücken angeordnet sind.

Eine noch weitergehende bauliche Vereinfachung wird da¬ durch erreicht, daß die gemeinsamen Seitenwände von " einer wabenf'örmigen Skelettstruktur gebildet sind. Die wabenför- ige Skelettstruktur kann darüberhinaus außerdem so ausge¬ bildet sein, daß auch die gemeinsamen Kammerböden von der wabenfÖrmigen Skelettstruktur gebildet sind.

Eine besonders strömungsmäßig glatte und vorteilhafte Aus- führungsform ergibt sich, wenn gemäß einer Weiterbildung der vorgenannten erfindungsgemäßen Bauweisen der Schall¬ dämpfer-Box die Mehrzahl von Kammern von einem gemeinsamen Kulissen-Rahmen eingefaßt und durch diesen sowie die Ab¬ deckplatte oder -platten strömungsmitteldicht gegenüber der Umgebung abgeschlossen ist.

Im Hinblick auf die vorstehend angegebenen Forderungen nach strömungsgünstiger Ausführung der Außenhaut der

Schalldämpfer-Box ist es zu bevorzugen, daß die Abdeck¬ platte eine völlig ebene und glatte, sowie vorzugsweise metallische, Außenoberfläche hat.

Besonders gut herstellbare und stabile Strukturen lasseh sich in Verbindung mit anderen Vorteilen, auf die weiter unten nä¬ her eingegangen wird, dadurch erzielen, daß bei einer be¬ vorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schall¬ dämpfer-Box alle genannten Teile der Schalldämpfer-Box aus dem gleichen Material, insbesondere einem Kunststoff oder Metall, vorzugsweise aus Aluminium oder einer Aluminium¬ legierung, bestehen.

Weiter ist es zu bevorzugen, daß die Dicke der Außenplat- ten und der Innenplatten größenordnungsmäßig gleich und vorzugsweise kleiner als der Abstand zwischen den Außen-

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platten und den Innenplatten ist, um eine gute Schallab¬ sorptionsfähigkeit zu erzielen.

Schließlich läßt sich der Verlauf der Schallabsorptions¬ fähigkeit der erfindungsgemäßen Schalldämpfer-Box in Ab¬ hängigkeit von der Frequenz dadurch in gewissen gewünsch¬ ten Grenzen verändern, daß das Durchgangsloch einen von der Außenplatte weggerichteten Hals aufweist, der einen Ξtrömungskanal bildet.

Die vorstehenden sowie weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung seien nachfolgend unter Bezugnahme auf die Fi¬ guren der Zeichnung anhand einiger besonders bevorzugter Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Schalldämpfer- Box sowie anhand von Vergleichsversuchen näher erläutert¬ es zeigen:

Figur 1 einen Längsschnitt durch eine besonders bevor¬ zugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schalldämpfer-Box;

Figur 1A einen Schnitt durch eine Funktions- bzw. Teilein¬ heit einer Schalldämpfer-Box;

Figuren 1B bis 1D perspektivische Darstellungen einer Schall¬ dämpfer-Box der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Art, wobei aus Darstellungsgründen Teile weggebro- chen und/oder weggeschnitten sind ;

Figur 2 eine Auf s icht auf die in Figur 1 dargestellte Schalldämpfer-Box von oben oder unten , da bei¬ de Aufsichten gleich aussehen , wobei in gestrichel¬ ten Linien einige Durchgangs löcher in der in Figur 2 ver¬ deckten lochplatte sowie die Seitenwinde der einzelnen Kammern der Schalldämpfer-Box angedeutet sind ;

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Figur 3 einen Querschnitt durch die Schalldämpfer-Box nach den Figuren 1 und 2;

Figur 4A eine Kurvendarstellung, in welcher die mit ei- nem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen

Schalldämpfer-Box-Anordnung erzielte Dämpfung in Abhängigkeit von der Frequenz wiedergegeben ist;

Figur 4B die Schalldämpfer-Box-Anordnung, aufgrund wel¬ cher die Dämpfungskurve der Figur 4A gemessen worden ist, und zwar im Querschnitt einschlie߬ lich des Strömungskanals , in dem diese Schall¬ dämpfer-Box-Anordnung vorgesehen war;

Figur 5A eine der Figur 4A entsprechende Dämpfungskurve, wobei jedoch die Lochplatten- der- dieser Dämpfungs¬ kurve zugrundeliegenden Ausführungsformen von er¬ findungsgemäßen Schalldämpfer-Boxen mit Hälsen versehen waren, welche die Löcher der Lochplatte strömungskanalartig verlängerten und von der Ab¬ deckplatte weggerichtet waren;

Figur 5B Schalldämpfer-Box-Anordnungen und Ausbildungen, aufgrund deren die Meßergebnisse der Figur 5A erhalten wurden;

Figur 6A eine Kurvendarstellung, welche die Dämfpung in Ab¬ hängigkeit von der Frequenz von porösen Schallab- sorbern angeben, die in gleicher Weise und in den gleichen Abmessungen wie die erfindungsgemäßen Schallabsorber gemäß den Figuren 4B und 5B angeord¬ net waren, wobei Kurve a einen porösen Schallabsor¬ ber in Normalausführung und Kurve b einen porösen Schallabsorber betrifft, der zur Hälfte mit 0,5 mm dickem Blech auf gegenüberliegenden Seiten abgedeckt ist;

Figur 6B eine den Figuren 4B und 5B entsprechende Darstel¬ lung der Anordnung der porösen Schallabsorber, aufgrund derer die Dämpfungskurven gemäß Figur 6A gemessen worden sind;

Figur 7A eine Kurvendarstellung, welche die Dämpfung von

Plattenabsorbern in Abhängigkeit von der Frequenz wiedergibt;

Figur 7B eine Darstellung der Anordnung und Ausbildung dieser Plattenabsorber in einer den Figuren 4B, 5B und 6B entsprechenden Darstellungsweise;

Figur 8A zwei Kurvendarstellungen, welche die Dämpfung von Helmholtzresonatoren mit freien Löchern und mit zugeklebten Löchern in Abhängigkeit von der Frequenz wiedergeben;

Figur 8B eine Darstellung der Anordnung und Ausbildung der Helmholtzresonatoren, aufgrund derer die Dämpfungs¬ kurven nach Figur 8A aufgenommen worden sind in einer Darstellungsweise, die den Figuren 4B, 5B, 6B und 7B entspricht; und

Figur 9 einen schematischen Schnitt durch eine Lochplatte und eine Abdeckplatte im Bereich eines Durch¬ gangslochs einer erfindungsgemäßen Schalldämpfer- Box zur Erläuterung der Wirkungsweise dieser Schalldämpfer-Box.

Es sei nun zunächst unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 der Aufbau einer besonders bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schalldämpfer-Box erläutert, wobei zunächst unter Bezugnahme auf die Figur 1A eines der Funk- tions- bzw. Teilelemente erläutert sei, aus denen die in

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den Figuren 1 , 2 und 3 dargestellte Schalldämpfer-Box in Vielfachanordnung im wesentlichen besteht, wobei Abwand¬ lungen dieser Schalldämpfer-Box gemäß den Figuren 1 , 2 und 3 in Verbindung mit ihrer ins einzelne gehenden Be- Schreibung weiter unten näher erläutert sind.

Das in der Figur 1A dargestellte Funktions- bzw. Teil¬ element einer Schalldämpfer-Box umfaßt eine in sich ab¬ geschlossene Kammer 2, die einen Hohlraum bildet. Diese Kammer 2 ist auf einer ' Seite durch eine zu Schwingungen im Hörfrequenzbereich anregbare Außenplatte 3 begrenzt.

Außerdem umfaßt das Funktions- bzw. Teilelement eine In¬ nenplatte 4, die im wesentlichen parallel zu der Außen- platte 3 im Hohlraum der Kammer 2 angeordnet ist und diesen in zwei Teilhohlräume •5 und 6 unterteilt. Diese Teilhohl¬ räume 5 und 6 sind nur durch ein in der Innenplatte 4 vor¬ gesehenes Durchgangsloch 7 miteinander verbunden. Dieses Durchgangsloch 7 bildet zusammen mit dem Teilhohlraum 6, also dem von der Außenplatte 3 entfernten Teilhohlraum, ei¬ nen auf Schwingungen im Hörfrequenzbereich abgestimmten Helmholtzresonator.

Zwischen der Außenplatte 3 und der Innenplatte 4 ist nun ein derart geringer Abstand S vorgesehen, daß die Schwin¬ gungen der Außenplatte und des Helmholtzresonators durch Luft- oder GasStrömungen, welche von Schwingungen der -Außenplatte 3, der Innenplatte 4 sowie des Helmholtzreso¬ nators in dem Zwischenraum zwischen der Außenplatte 3 und der Innenplatte 4 sowie in dem Durchgangsloch 7 induziert werden, miteinander zwangsgekoppelt sind.

Diese Luft- oder Gasströmungen sind in Figur 9 angedeu¬ tet, und ihre zwangskoppelnde Wirkung bei dem geringen Abstand S ist weiter unten im Zusammenhang mit der Figur 9 näher erläutert.

Es sei nun näher auf die Figuren 1 , 2 und 3 eingegangen, die, wie bereits erwähnt, eine Schalldämpfer-Box 1 zei¬ gen, welche aus einer Vielzahl von Funktions- bzw. Teil¬ elementen der im Prinzip in Figur 1A dargestellten Art zusammengesetzt ist:

Die in der Schalldämpfer-Box vorgesehenen Kammern 2 bil¬ den zwei Anordnungen aus je einer Mehrzahl von nebenein¬ anderliegenden Kammern 2 , die zu einer Doppelschichtan- Ordnung zusammengefaßt sind. Die eine Schicht dieser Dop¬ pelschichtanordnung ist in Figur 1 die obere Schicht von nebeneinanderliegenden Kammern 2 , während die andere Schicht dieser Doppelschichtanordnung in Figur 1 die un- . tere Schicht von nebeneinander angeordneten Kammern 2 ist. Die Kammern der beiden Anordnungen bzw. Schichten von ne¬ beneinanderliegenden Kammern 2 sind an ihren Rückseiten miteinander verbunden, und zwar in der vorliegenden Aus¬ führungsform derart, daß die Kammern 2, deren Rückseiten einander benachbart sind, jeweils einen gemeinsamen Ka - merboden haben, der von einer durchgehenden, ebenen Boden¬ platte 8 gebildet wird.

Außerdem haben die nebeneinander angeordneten Kammern 2 gemeinsame Seitenwände 9.

Die Bodenplatte 8 und die Seitenwände 9 sind in der beson¬ ders bevorzugten Ausführungsform nach den Figuren 1 , 2 und 3 von einer wabenförmigen, in sich starren Skelettstruk¬ tur 10 gebildet, die beispielsweise aus Blechteilen zusammenge- steckt, -geklebt oder -geschweißt werden, also integral sein kann.

Besonders wichtig ist es nun, daß die Außenplatten 3 aller einander seitlich benachbarten Kammern 2 von einer gemein¬ samen, einstückigen Abdeckplatte 11 gebildet sind, und daß weiterhin die Innenplatten 4 aller einander seitlich be-

nachbarten Kammern von einer gemeinsamen , einstückigen Lochplatte 1 2 gebildet sind .

Die Vielzahl von Kammern 2 der Schalldämpfer-Box 1 ist von einem gemeinsamen Kulissen-Rahmen 1 3 eingefaßt , der mittels Umkantungen 1 4 die Ränder der Abdeckplatten 1 1 und der Lochplatten 1 2 übergreift und an diesen Umkan¬ tungen 1 4 dicht mit den Abdeckplatten 1 1 verbunden ist . Auf diese Weise ist das Innere der Schalldämpfer-Box 1 durch die Abdeckplatten 1 1 und den Kulissen-Rahmen 1 3 strömungsmitteldicht gegenüber der Umgebung abgeschlos¬ sen .

Die Abdeckplatte 1 1 hat vorzugsweise eine völlig ebene und glatte , sowie besonders bevorzugt eine metallische , Außenoberfläche .

Außerdem können die Durchgangs löcher 7 mit einem von der Außen¬ platte 3 bzw. der Abdeckplatte 1 1 weggewandten Hals 1 5 versehen sein , der einen Strömungskanal bildet .

Alle genannten Teile , nämlich insbesondere die Außenplatte

3 und die Innenplatte 4 bzw. die Abdeckplatte 1 1 und die Lochplatte 12 sowie die Skelettstruktur 10 und der Kulissen-Rahmen 13 können aus dem gleichen Material, insbesondere einem Kunststoff oder Metall hergestellt sein, wodurch Schwierigkeiten durch unterschied¬ liche Warmeausdehnur.---.en und unterschiedlich elektrische Potentziale vermieden werden. Vorzugsweise können sie aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehen . Die Dicke der Außenplatten 3 bzw. der Abdeckplatte 1 1 und die Dicke der Innenplatten

4 bzw . der Lochplatte 1 2 ist bevorzugt größenordnungsmäßig gleich . Außerdem ist diese Dicke vorzugsweise kleiner als der Abstand S zwischen den Außenplatten bzw . der Abdeck- , platte und den Innenplatten bzw. der Lochplat'te .

Die Innen- bzw. Lochplatten 4, 12 sind vorzugsweise derart bemessen, daß sie im Hörfrequenzbereich zu Schwingungen anregbar sind, so daß sie dadurch in Verbindung mit den angekoppelten Hohlrauinresonatoren einen Beitrag zur Gesamtschallabsorption erbringen.

Wie die Figuren 1 und 3 zeigen , sind zwar die Teilhohl¬ räume der Kammern 2 , welche sich zwischen der Lochplatte 1 2 und der Bodenplatte 8 befinden , durch die Seitenwände 9 voneinander abgetrennt , j edoch sind diej enigen Teilhohl- räume der Kammern 2 , die sich zwischen der Abdeckplatte 1 1 und der Lochplatte 1 2 befinden , nicht notwendigerweise vonein¬ ander getrennt, so daß sich dadurch ein sehr einfacher Aufbau ergibt, wobei die Abdeckplatte 1 1 und die Lochplatte 1 2 gegebenen¬ falls durch einzelne Abstandsteile , -vorsprünge o . dgl . , die sich vorzugsweise im Bereich der gedachten Verlänge¬ rungen der Seitenwänden 9 nach der Abdeckplatte 1 1 zu be¬ finden , im Abstand voneinander gehalten werden können .

Die neuartige Schalldämpfer-Box , die für den Einsatz in Strömungskanälen besonders gut geeignet ist , erfüllt die weiter oben allgemein und im Rahmen der Aufgabe der Erfin¬ dung angegebenen Forderungen in geradezu idealer Weise :

Völlig glatte Abdeckplatten 1 1 auf beiden Seiten des Ku- lissen-Rahmens 1 3 , der ebenfalls völlig glatt ausgeführt sein kann , garantieren einen kleinstmöglichen Wandreibungs ¬ widerstand und damit einen gegenüber herkömmlichen Schall¬ dämpfer-Kulissen auf ein absolutes Minimum reduzierbaren Druckverlust . Sie machen Ablagerungen aus dem Strömungs - mittel praktisch unmöglich . Unter extrem schmutzigen Ein¬ satzbedingungen , wie sie zum Beispiel in Abgaskanälen vor¬ kommen können , ist eine äußerst leichte Reinigung durch Abwaschen , Abspritzen oder Tauchen der ganzen Schall¬ dämpfer-Boxen möglich .

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Wenn man, was zu bevorzugen ist, den Kulissen-Rahmen 13 sowie alle unterteilenden und versteifenden Seitenwände 9 und Bodenplatten 8, die vorzugsweise einstückig mit¬ einander hergestellt sind, sowie die Lochplatten 12 und die Abdeckplatten 11 aus Metall herstellt, lassen sich alle nur denkbaren Auflagen hinsichtlich des Brandschutzes erfüllen. Ebenso lassen sich auf diese Weise alle mögli¬ chen Hygieneanforderungen leicht erfüllen. Wenn die Ab¬ deckplatten 11 unmittelbar, insbesondere nur wenige Milli- meter oder zehntel Millimeter, vor den Lochplatten 12 an¬ geordnet sind, genügt bereits eine relativ kleine Wand¬ stärke, um eine außerordentlich große Widerstandfähigkeit gegenüber mechanischen Beschädigungen der im wesentlichen von den Abdeckplatten 11 gebildeten Außenhaut zu erreichen. Gegen chemische Beanspruchungen und Korrosion läßt sich die Außenhaut, also die äußere Oberfläche der Abdeckplat- ten 11 und des Kulissen-Rahmens 13 ganz ähnlich schütze.n wie die übrigen Wände eines Strömungskanals. 'Die hier vor¬ geschlagene Schalldämpfer-Box fügt sich also problemlos in eine Lüftungs- oder Strömungsmittelförderanlage ein, ohne daß damit irgendwelche unverträglichen oder empfind¬ lichen Materialien in diese Anlage hineingetragen werden, die etwa bei Beschädigung des Schalldämpfers von dem Strö¬ mungsmittel mitgenommen werden könnten.

Der für herkömmliche Schallabsorber ganz undenkbare ske¬ lettartige Aufbau durch die Skelettstruktur 10 gibt der Schalldämpfer-Box 1 bei minimaler Materialstärke ein Höchstmaß an Stabilität hinsichtlich Druck-, Schiebe- und Verdrehbeanspruchungen. Der von herkömmlichen Schall¬ dämpfer-Kulissen übernommene Kulissen-Rahmen 13 mit einem üblicherweise umlaufenden Falz, der hier als Umkantung 14 bezeichnet ist und beispielsweise eine Breite von 1 bis 5 cm, vorzugsweise 2 cm, haben kann, läßt alle Montage- flächen unverändert. Die hier vorgeschlagenen Schall-

dämpfer-Boxen lassen sich ebenso wie alle konventionell aufgebauten Kulissen leicht transportieren, stapeln und montieren, sind also trotz ihrer erheblichen Vorteile ge¬ genüber diesen herkömmlich aufgebauten Kulissen keines- wegs schwieriger zu transportieren, zu stapeln und zu montieren. Wenn die vorgeschlagene Schalldämpfer-Box, was zu bevorzugen ist, homogen aus einem und demselben Material aufgebaut ist, verhält sie sich auch bei größe¬ ren Temperaturänderungen völlig unkritisch. Selbst Ver- eisungen der glatten Außenhaut haben keine wesentlichen Beeinträchtigungen ihrer Schalldämpfungswirksamkeit zur Folge.

Da zwischen bzw. innerhalb der Skelettstruktur 10, also dem, vorzugsweise einstückigen, Aufbau aus der Bodenplatte 8 und den Seitenwänden , nur Kammern 2 bildende Hohlräume verbleiben, die keinesfalls mit irgendwelchem porösem oder faserigem Material ausgefüllt werden müssen, kann das Ge¬ wicht der hier vorgeschlagenen Schalldämpfer-Box ganz be- trächtlich unter dem Gewicht von konventionellen Schall¬ dämpfer-Kulissen bleiben, die zum Beispiel mit Mineral¬ wolle gefüllt sind.

Während für konventionelle Schallabsorber gilt, daß sie nicht mehr wirken können, wenn ihre Breite bzw. Tiefe sehr klein gegenüber der Schallwellenlänge wird, gilt da¬ gegen diese untere Frequenzgrenze für die hier vorgeschla¬ gene Schalldämpfer-Box nicht, so daß man bei gleichem Raumbe¬ darf Schalldämpfer-Boxen nach dem hier vorgeschlagenen neuartigen Prinzip für viel niedrigere Frequenzen ausle¬ gen kann.

Die in Figur 4A dargestellte Dämpfungskurve, die durch schmalbandige Messungen der Dämpfung von Schalldämpfer- Boxen der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Art ermittelt

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worden ist, zeigt eine nach herkömmlichen Vorstellungen ganz unerwartet hohe Schalldämpfung in einem überraschend breiten Frequenzbereich zwischen 150 und 500 Hz von im Mittel 15 dB für Schalldämpfer-Boxen von 1 m Länge bei einem AusStellungsverhältnis D/H (siehe Figur 4B, in der diese Größen eingezeichnet sind) von nur 0,7. Hierbei ist zu beachten, daß die Dämpfungscharakteristik der Figur 4A ein willkürlich herausgegriffenes Beispiel darstellt und noch in keiner Weise optimiert ist. Sie läßt sich durch Wahl allein der geometrischen Parameter der Kammern 2 auf nahe¬ zu beliebige Geräuschspektren im unteren und mittleren Fre¬ quenzbereich abstimmen. Im einzelnen liegen den Figuren 4A und 4B folgende Daten der Schalldämpfer-Boxen 1 und ihrer Anordnung in dem Strömungskanal 16 zugrunde:

Bodenplatte 8 und Seiten¬ Aluminiumblech von wände 9 der Skelettstruk¬ 0,2 mm Dicke tur 11:

Lochplatte 12: Aluminiumblech von 0 , 1 mm Dicke

Abdeckplatte 11 : Aluminiumblech von 0,1 mm Dicke, unmittel¬ bar vor der Lochplatte 12 angebracht

Tiefe der Kammern 2 (Ab¬ 10 cm stand zwischen Bodenplat¬ te 8 und Abdeckplatte (11)

Volumen der Kammern 2: 1000 cm-

Durchmesser des Durch¬ 2 cm gangslochs 7 (Resona¬ torloch) :

Breite D der Schalldämp- 20 cm fer-Box:

Höhe H der Schalldämp- 50 cm fer-Box und gleichzei¬ tig Querschnittshöhe des Strömungskanals 16:

Querschnittslänge L des 100 cm Strömungskanals 16:

Abstand A zwischen den 30 cm Schalldämpfer-Boxen:

Abstand =■ zwischen ei- 15 cm ner Schalldämpfer-Box und der benachbarten Wand des Strömungska¬ nals 16:

Die Figur 5A zeigt, daß sich dann, wenn man vor jedes Re¬ sonator- bzw. Durchgangsloch 7 einen kleinen Hals 15 an¬ setzt und eine etwas dickere Abdeckplatte 11 einsetzt, zum Beispiel eine Verschiebung des Dämpfungsabfalls zu tieferen Frequenzen hin erreichen läßt, allerdings etwas auf Kosten der Dämpfung bei höheren Frequenzen. Die Daten der Schalldämpfer-Boxen und ihrer Anordnung in dem Strö¬ mungskanal 16 sind für die Figur 5B mit Ausnahme der Tatsache, daß die Abdeckplatte 11 hier aus 0,2 mm dickem Aluminiumblech bestand und ein Resonatorhals 15 mit einer Länge von 2 cm vorgesehen war, die gleichen wie für Figur 4B vorstehend angegeben.

Neben der Länge des Resonatorhalses 15 spielt auch der* Ab-

\ stand zwischen der Abdeckplatte 11 und der Lochplatte 12

eine wichtige Rolle bei der Abstimmung der Schalldämpfer- Box 1. So wurde zum Beispiel ermittelt, daß bei einem Ab¬ stand zwischen Abdeck- und Lochplatte von 12 mm ein sehr starkes Däιrq?fungsπ--t>dj-πum etwas oberhalb von 200 Hz auftrat, das in einem relativ engen Frequenzband weit oberhalb der Dämp¬ fungswerte liegt, die der Figur 5A zu entnehmen sind. Durch in die Kammern 2 hineinragende Resonatorhälse 15 läßt sich das Maximum zwar zu niedrigeren Frequenzen ver¬ schieben, jedoch nimmt dann bei Beibehaltung aller übrigen Parameter allerdings auch die Höhe des Maximums ab. Diese Höhe reicht aber immer noch aus, um bei den tiefen Fre¬ quenzen die Wirksamkeit eines herkömmlichen porösen Ab¬ sorbers weit zu übertreffen. Will man zum Beispiel einen bei 200 Hz im Gebläsespektrum dominierenden "Schaufelton" dämpfen, der sich aus der Drehzahl und der Schaufelzahl des verwendeten Gebläses ergibt, so würde sich eine sol¬ che Schalldämpfer-Box als unmittelbar hinter dem Gebläsezu installierender Schalldämpfer anbieten. Aber auch ohne eine derart auf die Geräuschquelle abgestimmte Auslegung lassen sich Schalldämpfer nach der hier vorgeschlagenen neuartigen Bauart entwerfen, die zumindest im außerordent¬ lich wichtigen Frequenzbereich bis 500 Hz bei gleicher Bautiefe allen marktgängigen Schalldämpfer-Bauarten ein¬ deutig überlegen sind.

Zum Vergleich wurden Messungen an herkömmlichen porösen Schalldämpfern ausgeführt, deren Ergebnisse in Figur 6A wiedergegeben sind und die aufgrund einer Schalldämpfer- Anordnung ausgeführt wurden, welche in Figur 6B wieder- gegeben ist. Die Abmessungen des Strömungskanals 16 sowie die Außenabmessungen der beiden in Figur 6B eingezeichne¬ ten herkömmlichen porösen Schallabsorber 17 und deren Ab¬ stände sind die gleichen, wie sie weiter oben in Verbin¬ dung mit der Figur 4B angegeben sind, so daß auf diese Weise ein direkter und genauer Vergleich zwischen der Wirk-

samkeit der hier vorgeschlagenen Schalldämpfer-Boxen und der herkömmlichen porösen Schallabsorber aufgrund der Kur¬ ven der Figuren 4A und 5A einerseits und der Figur 6A an¬ dererseits möglich ist:

Die punktierte Kurve a in Figur 6A ist die Schallabsorp¬ tionskurve eines handelsüblichen Kulissen-Schalldämpfers, der mit Mineralwolle mit einem Raumgewicht von etwa 40 kg/m 3 vollgestopft war. Die Absorptionsfähigkeit ist in dem wichtigen Bereich zwischen 100 und 500 Hz bei dem herkömmlichen porösen Schallabsorber deutlich schlech¬ ter als bei den vorgeschlagenen Schalldämpfer-Boxen ge¬ mäß Ausbildung und Anordnung entsprechend Figur 4B und 5B, wie ein Vergleich der Kurve a der Figur 6A mit den Kurven der Figur 4A und 5A zeigt.

Es ist jedoch zu beachten, daß nach den Ausführungen wei¬ ter oben, in der Beschreibungseinleitüng Schalldämpfer dieser Bauart oft nicht ohne weiteres einsetzbar sind.- Um zum Beispiel das Eindringen von Feuchtigkeit in die Mineralwolle zu verhindern, ist es unbedingt notwendig, die Mineralwollefüllung in einem Sack aus Kunststoffolie von 50 bis 500 μm Dicke einzuschweißen. Dadurch wird aber die Absorptionsfähigkeit merklich verschlechtert; so kann zum Beispiel in der Oktave zwischen 500 und 1000 Hz die Absorptionsfähigkeit (Dämpfung) auf die Hälfte sinken. Will man die Folie gegen Verletzun¬ gen schützen, damit der Inhalt des Foliensacks u.a. nicht zu einer Brutstätte für Bakterien wird, dann muß man für eine Abdeckung der Gesamtkulissenflache zum Beispiel durch ein Lochblech sorgen. Wenn hierbei der Lochflächenanteil mindestens 30% beträgt, dann weiß man zwar, daß eine sol¬ che Abdeckung akustisch praktisch ohne Einfluß ist, es besteht dann jedoch die Gefahr, daß die Folie nicht schlaff bleibt, sondern je nach Art der Füllung mehr oder weniger

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stark gegen die Abdeckung gedrückt und dadurch gespannt wird. -Dies wirkt sich, wie durch Messungen ermittelt wur¬ de, für mittlere und tiefe Frequenzen sehr negativ aus. Selbst wenn man die Folie ganz schlaff zwischen zwei Loch¬ blechen halten würde, könnte man die ursprünglichen Dämp¬ fungswerte eines herkömmlichen porösen Absorbers bei mitt¬ leren Frequenzen nicht halten. Abgesehen hiervon verbietet sich bei chemischer Beanspruchung der Einsatz von Kunst¬ stoffolien überhaupt.

Um bei starker mechanischer Beanspruchung durch die an¬ liegende Strömung oder Erschütterungen Lageveränderungen des porösen Materials in einem solchen herkömmlichen po¬ rösen Schallabsorber 17 zu vermeiden, muß die Kulisse unter Umständen durch Kassettierungen unterteilt werden. Diese Kassettierungen bewirken aber eine weitere Ver¬ schlechterung der bei tiefen Frequenzen ch-nehin- nicht sehr großen Dämpfung.

Selbst wenn man keine weiteren Anforderungen, wie sie oben im Rahmen der Aufgabenstellung genannt worden sind, stel¬ len würde, zeigt es sich, daß die herkömmlichen porösen Schallabsorber offenbar wenig für eine risikofreie Aus¬ legung von Schalldämpfern bei 250 Hz und/oder geringeren Frequenzen geeignet sind.

Vergleichsversuche mit Plattenresonatoren, deren Ergebnis in Figur 7A wiedergegeben ist, und mit Helmholtzresonato¬ ren, die zu Ergebnissen geführt haben, wie sie in Figur 8A dargestellt sind, zeigen, daß die Wirkungsweise der hier vorgeschlagenen Schalldämpfer-Box in keiner Weise lediglich additiv aus der Wirkungsweise des Plattenreso- nators und der Wirkungsweise des Helmholtzresonators re¬ sultiert, sondern vielmehr in synergetischer Weise weit über die addierten Wirkungen von Platten- und Helmholtz¬ resonatoren hinausgeht:

Bevor auf die Figuren 7A und 7B sowie 8A und 8B im einzel¬ nen eingegangen wird, sei darauf hingewiesen, daß die Ab¬ messungen des Strömungskanals 16 und die äußeren Abmessun¬ gen der Plattenresonatoren bzw. Helmholtzresonatoren gemäß den Figuren 7B und 8B sowie die Abstände zwischen diesen Resonatoren untereinander und zur benachbarten Wand des Strömungskanals 16 hin die gleichen sind, wie im Zusammen¬ hang mit Figur 4B weiter oben angegeben, wobei die Symbole für diese Abmessungen bzw. Abstände A, -~, D, H und L aus Gründen einer vereinfachten Darstellung in den Figuren 7B und 8B nicht eingetragen worden sind, da sie sich aus ei¬ nem Vergleich mit der Figur 4B ohne weiteres ersehen las¬ sen.

Die Plattenabsorber 18 gemäß Figur 7B bestanden, abgesehen von dem nicht dargestellten Kulissen-Rahmen aus einer Mit¬ telplatte 19, die eine 13 mm dicke Holzspanplatte war,' und aus beidseitig 10 cm davor angeordneten Resonanzplatten 20, die vorliegend aus 0,6 mm dickem Aluminiumblech bestanden. Wie die Figur 7A zeigt, ist ein derart aufgebauter Plattenre¬ sonator nur in einem sehr engen Frequenzband wirksam, das etwa beiderseits von einer Resonanzfrequenz von 147 Hz liegt.

Die Helmholtzresonatoren 21 , die gemäß Figur 8B zur Mes¬ sung der Kurven gemäß Figur 8A verwendet wurden, besaßen als Mittelplatte 19 ebenfalls eine 13 mm dicke Preßspan¬ platte sowie eine Lochplatte 22, die aus 0,6 mm dickem Aluminiumblech bestand und Resonatorlöcher 23 mit einem Durchmesser von 1 cm aufwies; die Tiefe der einzelnen

Kammern, also der Abstand zwischen der Lochplatte 22 und der Mittelplatte 19 betrug 10 cm und das Volumen der ein¬ zelnen Kammern betrug 1000 cm 3 , und schließlich betrug die korrigierte Dicke der Lochplatte 22 im Bereich der Resona- torlöcher 23 0,8 cm. Diese korrigierte Dicke, die auch mit

* - * * *

1* bezeichnet und in Verbindung mit Figur 9 erläutert wird, berücksichtigt den Strömungseinfluß in der unmittel¬ baren Nachbarschaft des Resonatorlochs, d.h. die außer¬ halb des Resonatorlochs je nach Resonatorlochgeometrie etwas unterschiedlich mitschwingende Luft- bzw. Gasmasse ' .

Wie die Kurve a der Figur 8A zeigt, die aufgrund der An¬ ordnung nach Figur 8B mit offenen Resonatorlöchern 23 ge¬ messen wurde, ergibt sich ein typischer sciimalbandi- ger Dämpf ngsCharakter. Das Maximum der Dämpfung. liegt bei 170 Hz. Wenn man die Resonatorlöcher 23 über¬ klebt, dann erhält man die Kurve b der Figur 8A, so daß sich nur eine sehr geringe Dämpfung ergibt und das gesamte Maximum der Kurve a verschwindet.

Es sei hier der Vollständigkeit halber darauf hingewiesen, daß derartige. Helmholtzresonatoren, wie sie in Figur 8B dargestellt sind, vor allem den Nachteil haben, daß sie offene Hohlräume besitzen, was zur Folge hat, ' daß sie ver- schmutzen und durch die Strömung zu Eigengeräuschen ange¬ regt werden.

Wenn auch zu berücksichtigen ist, daß die Resonanzplatten 20 der Anordung nach Figur 7B und die Lochplatten 22 der Anordnung nach Figur 8B eine größere Dicke als die Abdeck- platten 11 und die Lochplatten' 12 der Anordnungen nach den Figuren 4B und 5B hatten, läßt sich doch grundsätzlich durch einen Vergleich der Kurven gemäß den Figuren 4A und 5A einerseits mit den Kurven der Figuren 7A und 8A anderer- seits deutlich erkennen, daß sich durch die hier vorge¬ schlagene neuartige Schalldämpfer-Box ein völlig unerwar¬ teter sehr breitbandiger und sowohl bei ganz tiefen als auch bei höheren Frequenzen sehr gut dämpfender Schallab¬ sorber ergibt, wie er aus einer bloßen Addition der Kurven der Figuren 7A und 8A überhaupt nicht zu erklären und da¬ her auch in keiner Weise zu erwarten war:

Im Hinblick auf die Kurve b der Figur 8A und im Hinblick auf strömungsmechanische Überlegungen, die man hier anstellen würde, wäre zu erwarten gewesen, daß eine Abdeckung der Reso¬ nator- bzw. Durchgangslöcher 7 der Lochfolie 12 durch eine Abdeckfolie 11 , wie sie in der hier vorgeschlagenen neu¬ artigen Schalldämpfer-Box erfolgt, dazu führen würde, daß die Luftschwingungen im Resonator- bzw. Durchgangsloch 7 völlig unterbunden werden; würde man dagegen eine in grö¬ ßerem Abstand angebrachte Folie zu Abdeckung verwenden, so wäre zu erwarten, daß diese, damit sie den Schall un¬ gehindert an den Helmholtzresonator heranläßt, sehr dünn sein müßte, nämlich eine Dicke von ca. 6 bis 10 μm haben müßte, was sich in der Praxis wegen viel zu großer Em¬ pfindlichkeit einer solchen Folie gegen Beschädigung ver- bieten würde.

Die vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß eine unmittelbar über die Lochplatte 12 eines Helmholtzresonators (siehe Figur 9) gespannte Ab- deckplatte 11 nicht die Schwingungen und die damit verbun¬ denen Hin- und Herströmungen 24 in dem Durchgangs- bzw. Resonatorloch 7 der Lochplatte 12 unterbindet, sondern vielmehr zu einer Zwangskopplung zwischen Schwingungen des Helmholtzresonators und der Abdeckplatte 11 führt, wobei es zu Luftströmungen 25 kommt, die im wesentlichen parallel zur Adeck- und Lochplatte 11 bzw. 12 verlaufen. Diese Kopplung bewirkt, daß die Abdeckplatte 11 und gege¬ benenfalls die Lochplatte 12, sofern diese zu Schwingungen im Hörfrequenzbereich anregbar ist, in der Nähe des Durch- gangs- bzw. Resonanzlochs 7 zu einer Vielzahl von Schwin¬ gungen im Hörf equenzbereich zwangsweise angeregt werden, aufgrund deren sich das breite Frequenzspektrum der wirk¬ samen Dämpfung gemäß den Figuren 4A und 5A ergibt.

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Da sich die effektive Länge 1* des Durchgangs- bzw. Resona- tprlochs 7, aufgrund deren die Resonanz eines Helmholtz¬ resonators errechnet wird, additiv aus der tatsächlichen Länge 1 und den Größen Δl -L. und Δl3. zusammensetzt, wobei die letzteren beiden Werte Endkorrekturen sind, welche die außerhalb des Durchgangs- bzw. Resonatorlochs 7 je nach Lochgeometrie etwas unterschiedlich mitschwingende Luftmasse symbolisieren, sollte der Abstand S zwischen der Ab¬ deckplatte 11 und der Lochplatte 12 bei der erfindungsge- mäßen Schalldämpfer-Box vorzugsweise kleiner oder gleich dem Wert Δl 3. sein, da dann eine besonders starke Ankopp- lung zwischen den Schwingungen der Abdeckplatte 11 und der Lochplatte 12 erzielt wird. Aus ähnlichen Überlegungen heraus sollte 'bevorzugt der Abstand S kleiner oder gleich der Größe des Durchmessers des Durchgangs- bzw. Resonator¬ lochs 7 sein, wobei dieser Durchmesser im Falle eines schlitzförmigen Durchgangs- bzw. Resonatprlochs 7 gleich der Schlitzbreite ist. Schließlich wird in einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schall- dämpfer-Box der Abstand S so gewählt, daß er kleiner oder gleich einem Viertel der Tiefe der Kammer 2 also des Ab- standes zwischen Abdeckplatte 11 und Bodenplatte 8 ist.

Es gehört also zu den wichtigsten und überraschenden Er- gebnissen der Untersuchungen, die zur vorliegenden Erfin¬ dung geführt haben, daß eine unmittelbar vor dem Durchgangs¬ loch der Lochplatte angebrachte, nicht zu dicke Abdeck¬ platte, die Luftpulsationen der in der Kammer enthaltenen Luft durch das Durchgangsloch nicht behindert, sondern vielmehr zu einer synergistischen wesentlichen Steigerung des Frequenzumfangs und des integralen Werts der Schalldämp¬ fung führt.

Die mit der Erfindung zur Verfügung gestellte Schalldämp- fer-Box hat in ihrer Grundausführung und/oder in bevor¬ zugten Ausführungsformen insbesondere folgende Vorteile:

(1) Jede Schalldämpfer-Box ist gegenüber einem äußeren Strömungsmittel rundum abgeschlossen, indem sie eine äußere Schale aufweist, die das Eindringen von gas¬ förmigen, flüssigen oder festen Stoffen aus dem Strö- mungsmittel völlig unmöglich macht.

(2) Die parallel zum Strömungsmittelfluß und der haupt¬ sächlichen Schallausbreitungsrichtung angeordneten Außenflächen setzen der Strömung durch eine ganz ebene und glatte, vorzugsweise metallische, Oberfläche den geringstmöglichen Reibungswiderstand entgegen.

(3) Die Außenhaut der Schalldämpfer-Box ist gegen chemi¬ sche und mechanische Verletzung geschützt.

(4) Unmittelbar hinter der äußeren Abdeckplatte ist eine ebenfalls ebene Lochplatte so angeordnet, daß insbe¬ sondere in * der Nähe der Löcher der Lochplatte ein en¬ ger Spalt bleibt, die beiden Platten also allenfalls stellenweise in Verbindung stehen.

(5) Beide Platten, nämlich Lochplatte und die Abdeckplatte sind vorzugsweise von größenordnungsmäßig gleicher Dicke, bevorzugt kleiner als die Dicke des Luftspalts zwischen ihnen ist.

(6) Die innenliegende Lochplatte ist so auf einer, bei¬ spielsweise wabenförmigen, Skelettstruktur befestigt, welche nichtschwingungs ähig, also akustisch starr ist, daß in sich abgeschlossene, nur durch ein Durch¬ gangsloch zum Zwischenraum zwischen der Abdeckplatte und der Lochplatte hin geöffnete Kammern als Hohlräume entstehen.

(7) Die Abdeckplatte und die Lochplatte werden jede für sich oder auch beide zusammen mit dem durch die Hohl¬ räume gebildeten Luftkissen durch Schallwellen in den zwischen den parallel angeordneten Schalldämpfer-Boxen gebildeten Kanälen zu Schwingungen angeregt.

(8) Die Luftpfropfen in den Durchgangslöchern führen zu¬ sammen mit der in der Nähe der Durchgangslöcher im Zwischenraum bzw. Spalt zwischen der Abdeckplatte und Lochplatte eng eingeschlossenen Luft unter Mitnahme bzw. Ankopplung auch eines Teils der Abdeckplatte mit dem Luftkissen in den Hohlräumen Schwingungen aus.

(9) Der Frequenzbereich der verschiedenen Schwingungsfor- men liegt vorzugsweise im Bereich unter 500 Hz, ganz vorzugsweise zwischen 100 und 500 Hz.

(10) Der Frequenzbereich der Dämpfung ist durch Wahl der geome¬ trischen Parameter und der Materialparameter in beiden Bereichen auf verschiedenste Geräuschspektren einstell¬ bar.

(11) Die Abdeckplatte kann längs der Skelett- bzw. Waben¬ struktur befestigt, zum Beispiel geklebt, sein, ins- besondere kann sie Noppen mit Klebestellen aufweisen.

(12) Die Schalldämpfer-Box eignet sich für praktisch alle Aufgaben der Schalldämpfung in Strömungskanälen. Sie gewährleistet eine optimale Dämpfung des Schalls der für das Erzeugen der Strömung in diesen Strömungska¬ nälen verwendeten Fördereinrichtungen.

Die Schalldämpfer-Box macht sich unter anderem folgende bbiisshheerr πnicht genützte, Resonanz- und Dämpfungsmechanismen zunutze:

(a) Schwingungen der ebenen Abdeckplatte zusammen mit ei¬ ner unmittelbar hinter derselben angebrachten Loch¬ platte von in der Größenordnung vergleichbarer Wand¬ stärke,

(b) Schwingungen des Luftpfropfens in den Lochhälsen der Lochplatte zusammen mit der Abdeckplatte bzw. Teilen derselben,

(c) Schwingungen der beiden Platten bzw. von Teilen derselben relativ zueinander,

(d) Pulsationen der zwischen den beiden Platten, insbeson¬ dere der in der Nähe der Löcher, gebildeten Luftkissen.

Die erwünschte Breitbandigkeit läßt sich durch eine gewis¬ se Variationsbreite der -geometrischen Parameter im Inneren der Schalldämpfer-Box e ' rzielen. Besonders sei hier die Formgebung der Löcher und eventuell angesetzten Hälse als leicht handhabbares Mittel zur Optimierung und Anpassung der Wirksamkeit der Box hervorgehoben. Außerdem bietet die Anordnung der Lochplatten und Abdeckplatten zueinander und die Art, wie sie stellenweise miteinander in Kontakt ste¬ hen oder miteinander verbunden sind, Möglichkeiten, den Schallabsorber breitbandig zu machen.

Will man eine extrem leichte Schalldämper-Box bauen, so kann man die Skelett-Wände sowie Loch- und Abdeckplatten auch mit erheblich geringerer Wandstärke bauen. Allerdings verschiebt sich dann ein Teil ihrer Wirksamkeit zu höheren Frequenzen. Da die ebene Skelett-Bodenplatte 8 in der Symme¬ trieebene der Box unter den normalerweise in Kanälen vor¬ herrschenden Anregungsbedingungen akustisch nicht wirksam wird, kann man diese unter Umständen einsparen.

Die Schalldämpfer-Box kommt im Gegensatz zu allen bekannt gewordenen Absorber-Kulissen, -Kassetten und -Balken so¬ wie Unterdecken-Konstruktionen ganz ohne faserige oder poröse Materialien aus. Da die innere Dämpfung in den dünnen Platten und den großen Luftkammern sehr gering ist, ist die Schalldämpfer-Box so ausgelegt, daß die Verluste durch künstlich erhöhte Wand- und Grenzschichtreibungs-Me- chanismen zustande kommen. Das schließt natürlich aber nicht aus, daß man - wo dies akustisch sinnvoll und tech- nisch realisierbar ist - die an sich bekannten Maßnahmen zur Bedämpfung der Hohlräume der Helmholtzresonatoren und zur Bedämpfung der Plattenschwingungen zusätzlich einsetzt.