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Patent Searching and Data


Title:
SPACER FOR INSULATED GLASS UNITS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/028091
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a spacer for insulated glass units, which can be easily transported, easily shaped to form a spacer frame, and easily but nevertheless precisely integrated into the glass units during production of the insulated glass unit. The spacer is designed with an inner surface, an outer surface and two side surfaces extending on either side of the spacer from the inner surface to the outer surface, and comprises a profile body. The profile body comprises two interspaced side faces running parallel to its longitudinal direction, and a main body running between the side faces and having an inner and an outer face. The profile body is produced from a plastics material and comprises, in at least some of its volume, a proportion of a particulate desiccant which is embedded in the plastics material. The spacer can be rolled up about an axis running perpendicularly to the side surfaces and is flexurally rigid on a plane running perpendicularly to the side surfaces.

Inventors:
MÖLLER MICHAEL (DE)
ESSER KLAUS (DE)
OLDEROG REIMAR (DE)
RAUNEST HEINZ (DE)
KÖNIGSBERGER BERNHARD (DE)
RUNZE PETER (DE)
HELFERT CHRISTIAN (DE)
DIERNEDER STEFAN (AT)
MADER LEOPOLD (AT)
REHLING MARC (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/065685
Publication Date:
February 18, 2021
Filing Date:
June 05, 2020
Export Citation:
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Assignee:
ENSINGER GMBH (DE)
International Classes:
E06B3/663; E06B3/667
Domestic Patent References:
WO2007137719A12007-12-06
WO2004081331A12004-09-23
WO2014198431A12014-12-18
Foreign References:
DE102010010432B32011-11-17
US5447761A1995-09-05
US3935683A1976-02-03
DE19807454A11999-08-26
EP0261923A21988-03-30
DE102010006127A12011-08-04
Attorney, Agent or Firm:
WOESSNER, Gottfried (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Abstandhalter für Isolierglasscheiben, wobei der Abstandhalter mit ei ner Innenoberfläche, einer Außenoberfläche und zwei sich beidseits des Abstandhalters von der Innenoberfläche zu der Außenoberfläche erstreckenden Seitenoberflächen ausgebildet ist und einen Profilkörper umfasst, wobei der Profilkörper zwei parallel zu seiner Längsrichtung verlaufen de, voneinander beabstandete Seitenflächen und einen sich zwischen den Seitenflächen erstreckenden Grundkörper mit einer Außen- und ei ner Innenfläche umfasst, wobei der Profilkörper aus einem Kunststoff material hergestellt ist und zumindest in einem Teilvolumen einen An teil eines partikelförmigen Trockenmittels umfasst, welches in das Kunststoff material eingebettet ist, wobei der Abstandhalter um eine Achse senkrecht zu den Seitenober flächen aufrollbar ist, und wobei der Abstandhalter in einer Ebene senkrecht zu den Seitenober flächen biegesteif ausgebildet ist.

2. Abstandhalter nach Anspruch 1, wobei der Abstandhalter eine Aufroll- barkeit aufweist, derart, dass eine Durchbiegung des Abstandhalters gegenüber einem unbelasteten Zustand ca. 1 mm oder mehr, bevor zugt ca. 1,3 mm oder mehr, weiter bevorzugt ca. 1,7 mm oder mehr beträgt, wobei die Durchbiegung an der Außenoberfläche des Abstand halters bestimmt wird, wenn dessen Außenoberfläche auf zwei Stütz körpern mit einer Stützweite Ls von 100 mm, in Längsrichtung des Ab standhalters gemessen, aufliegt, und bei einer in der Mitte der Stütz weite Ls einwirkenden Kraft F von 50 N, wobei diese Kraft senkrecht zu einer von den Stützkörpern definierten Auflageebene in den Abstand halter eingeleitet wird.

3. Abstandhalter nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Abstandhalter eine Biegesteifigkeit aufweist, bei der eine Durchbiegung des Abstandhal ters gegenüber einem unbelasteten Zustand ca. 10 mm oder weniger, bevorzugt ca. 5 mm oder weniger, weiter bevorzugt ca. 3 mm oder weniger beträgt, wobei die Durchbiegung an einer Seitenoberfläche be stimmt wird, wenn diese auf zwei Stützkörpern mit einer Stützweite von 100 mm, in Längsrichtung des Abstandhalters gemessen, aufliegt, und bei einer in der Mitte der Stützweite einwirkenden Kraft von 100 N, wobei diese Kraft senkrecht zu der Seitenoberfläche in den Abstand halter eingeleitet wird.

4. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei in das Kunst stoffmaterial des Profilkörpers Verstärkungselemente eingebettet sind, wobei die Verstärkungselemente bevorzugt partikuläre Materialien, Fa sermaterialien, Flächenmaterialen und/oder drahtförmige Materialien umfassen.

5. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Profilkör per beiderseits des Grundkörpers Seitenwände aufweist, welche sich vom Grundkörper über dessen Innenfläche um ca. 0,5 mm oder mehr, bevorzugt ca. 1 mm oder mehr, weiter bevorzugt ca. 1,5 mm oder mehr hinaus erstrecken und die Seitenflächen des Profilkörpers bilden, wobei die Seitenwände bevorzugt im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind.

6. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Abstand halter eine Höhe H von ca. 6 mm oder weniger, bevorzugt ca. 5 mm o- der weniger aufweist.

7. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Abstand halter eine Breite von ca. 12 mm bis ca. 44 mm, insbesondere von ca. 14 mm bis ca. 40 mm aufweist.

8. Abstandhalter nach Anspruch 7, wobei der Abstandhalter für eine Drei fachverglasung konzipiert ist und eine Breite von ca. 30 mm oder mehr aufweist sowie im Querschnitt senkrecht zur Längsrichtung ein Aspekt verhältnis A aufweist, welches als Quotient der Breite B des Abstand halters und der Höhe H des Abstandhalters definiert ist (A=B/H), wobei das Aspektverhältnis A einen Wert von ca. 6 oder mehr, bevorzugt ei nen Wert von ca. 7 oder mehr, besonders bevorzugt einen Wert von ca. 8 oder mehr aufweist.

9. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Kunst stoffmaterial ein Polymer umfasst, welches ausgewählt ist aus Polyole finen, Polyketonen, Polyestern, Vinylpolymeren, Polyamiden oder Blends von zwei oder mehreren dieser Polymere, wobei das oder die Polymere bevorzugt aus Polypropylen, Polyethylen, Styrol-Acrylnitril- Copolymer (SAN), Acryl-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS), Acrylester- Styrol-Acrylnitril-Copolymer (ASA), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamid 6 (PA6), Polyamid 66 (PA66), Polyethylenterephthalat (PET) oder Blends dieser Polymere ausgewählt ist/sind.

10. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das partikel förmige Trockenmittel ausgewählt ist aus Silikaten, Sulfaten, Oxiden, insbesondere in Form von Zeolith, Calciumsulfat, Kieselgel, Schichtsili kat, Gerüstsilikat, Phosphoroxid, Aluminiumoxid, Alkalioxid und/oder Erdalkalioxid oder Mischungen hiervon, wobei das Trockenmittel be sonders bevorzugt ein Zeolith 3A mit einer mittleren Porengröße von ca. 3 Ängström umfasst.

11. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das partikel förmige Trockenmittel mit einem Anteil von ca. 10 Gew.-% oder mehr, bevorzugt ca. 25 Gew.-% bis ca. 65 Gew.-%, weiter bevorzugt ca. 35 Gew.-% bis ca. 45 Gew.-% in dem Kunststoffmaterial eingebettet ist, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Profi Ikörpers.

12. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das partikel förmige Trockenmittel in Form eines Granulats und/oder Pulvers in das Kunststoffmaterial eingebettet ist, wobei das Granulat bevorzugt eine mittlere Partikelgröße Dso von ca. 1 mm oder weniger, bevorzugt ca. 0,5 mm oder weniger, und das Pulver bevorzugt eine mittlere Partikel größe Dso von ca. 0,1 mm oder weniger aufweist.

13. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der Abstand halter einen Anteil an Trockenmittel umfasst, derart, dass eine Feuch tigkeitsaufnahmekapazität von ca. 2 g Wasser pro 100 g Abstandhalter oder mehr, weiter bevorzugt von ca. 4 bis ca. 30 g pro 100 g Abstand halter gegeben ist.

14. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das Kunst stoffmaterial des Profilkörpers derart ausgewählt ist, dass der Feuchte gehalt des Abstandhalters nach einer Einlagerung in einem Normklima (50 % ± 10 % relative Luftfeuchte bei einer Temperatur von 23 °C ± 2 °C) bei einem Einlagerungszeitraum von 48 Stunden ca. 50% oder we niger der maximalen Feuchtigkeitsaufnahmekapazität, bevorzugt ca.

30 % oder weniger der maximalen Feuchtigkeitsaufnahmekapazität, weiter bevorzugt ca. 20% oder weniger der maximalen Feuchtigkeits aufnahmekapazität beträgt.

15. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das das Tro ckenmittel enthaltende Kunststoffmaterial eine spezifische Wärmeleit fähigkeit von ca. 0,8 W/(nrK) oder weniger, insbesondere von ca. 0,5 W/(nrK) oder weniger aufweist.

16. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei der Abstand halter auf der Innenoberfläche mehrere voneinander beabstandete, pa rallel zu seiner Längsrichtung verlaufende Rippen aufweist.

17. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei der Abstand halter auf der Innenoberfläche eine parallel zu den Seitenoberflächen und zu diesen jeweils beabstandete, fortlaufende Nut zur Aufnahme ei nes Glasscheibenrandes einer weiteren Glasscheibe aufweist.

18. Abstandhalter nach Anspruch 17, wobei der Abstandhalter auf der In nenoberfläche zwei parallel zu seiner Längsrichtung verlaufende, zu ei nander beabstandete Vorsprünge aufweist, zwischen denen die Nut ausgebildet ist.

19. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei an der In nenfläche des Grundkörpers und/oder an Seitenwänden des Profilkör pers ein oder mehrere Funktionselemente ausgebildet sind, insbeson dere in Form von Nuten und Rastvorsprüngen.

20. Abstandhalter nach Anspruch 19, wobei der Abstandhalter ein oder mehrere kraft- oder formschlüssig mit den Funktionselementen ver bundene Bauteile umfasst, wobei die Bauteile insbesondere ausgewählt sind aus Trockenmittelträgern, Aufnahmeelementen für Glasscheiben und Dekorelementen.

21. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 20, wobei die Außen oberfläche im Wesentlichen planar ausgebildet ist und wobei optional die Innenoberfläche konkav ausgebildet ist.

22. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 21, wobei das Kunst stoffmaterial des Profilkörpers zumindest bereichsweise eine Poren struktur aufweist, wobei die mittlere Porengröße bevorzugt ca. 5 pm bis ca. 150 pm beträgt und wobei das Porenvolumen vorzugsweise ca. 40 Vol.-% oder weniger, bevorzugt ca. 10 Vol.-% bis ca. 35 Vol.-% des Volumens des Profilkörpers beträgt.

23. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 22, wobei der Profilkör per an einer Außen- und/oder Innenfläche des Grundkörpers und/oder an den Seitenwänden in regelmäßigen Abständen im Wesentlichen quer zur Längsrichtung des Profilkörpers verlaufende Ausnehmungen, insbesondere in Schlitzform oder Keilform, aufweist.

24. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 23, wobei der Abstand halter an der Außenoberfläche eine Barriereschicht mit einer Barriere wirkung gegenüber Gasen und/oder Luftfeuchte aufweist, wobei die Barriereschicht vorzugsweise ausgewählt ist aus einer Metallfolie insbe sondere mit einer Dicke von ca. 100 pm oder weniger, weiter bevor zugt von ca. 10 pm bis ca. 50 pm, vorzugsweise einer Walz-Edelstahl- folie oder einer gewalzten Aluminiumfolie, einer Mehrlagenfolie mit ei ner Polymer-basierenden Trägerfolie und mindestens einer Lage aus Metall, Metalloxid oder Keramik, einer Beschichtung mit plättchenför migen Nanopartikeln, insbesondere in Form von Schichtsilikaten, einer flexiblen Glasschicht, einer diffusionshemmenden Polymerfolie oder ei nem Polymerfolienlaminat.

25. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 23, wobei der Abstand halter an der Außenoberfläche eine Barriereschicht mit einer Barriere wirkung gegenüber Gasen und/oder Luftfeuchte aufweist, wobei die Barriereschicht als Beschichtung auf dem Profilkörper ausgebildet ist und vorzugsweise eine Lage aus Metall, Metalloxid oder Keramik, plätt chenförmigen Nanopartikeln, insbesondere in Form von Schichtsilika ten, umfasst.

26. Abstandhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 25, wobei der Abstand halter derart ausgestattet ist, dass er in Längsrichtung fortlaufend Hilfsstoff-frei aneinander fügbar ist, insbesondere mittels Form- oder Stoffschluss, wobei der Abstandhalter bevorzugt in Längsrichtung mit tels Verhaken, Clipsen oder Schweißen aneinander fügbar ist.

27. Isolierglasscheibe mit zwei von einem Abstandhalterrahmen auf einem vorgegebenen Abstand gehaltenen äußeren Glasscheiben, wobei der Abstandhalterrahmen unter Verwendung eines Abstandhalters gemäß einem der Ansprüche 1 bis 26 gefertigt ist.

28. Isolierglasscheibe nach Anspruch 27, wobei die beiden äußeren Glas scheiben im Bereich der Seitenoberflächen mittels eines primären Dichtstoffs mit dem Abstandhalter verklebt sind, wobei der primäre Dichtstoff vorzugsweise ausgewählt ist aus Synthesekautschuk, Poly- isobutylen, Butylkautschuk, Polyurethan, Silikonpolymer, Silan-modifi- ziertem Polymer, Polysulfid und Polyacrylat.

29. Isolierglasscheibe nach Anspruch 27 oder 28, wobei ein Sekundär- Dichtstoff, insbesondere in Form von Polysulfid, Polyurethan, Silikon sowie Hotmelt auf Butylbasis, benachbart zu den beiden äußeren Glas scheiben am Außenumfang der Isolierglasscheibe, gegebenenfalls keil förmig aufgetragen ist.

30. Isolierglasscheibe nach einem der Ansprüche 27 bis 29, wobei auf ei ner Oberfläche der Isolierglasscheibe, der von einer Außenoberfläche des Abstandhalters gebildet ist, ein Sekundär-Dichtstoff vollflächig auf getragen ist, wobei der Dichtstoffauftrag sich insbesondere kontinuier lich von einer Glasscheibe zur anderen Glasscheibe erstreckt und dich tend an den Glasscheiben anliegt.

31. Isolierglasscheibe nach einem der Ansprüche 27 bis 30, wobei der Ab standhalter auf der Seite der Innenoberfläche eine Nut aufweist, in welche eine dritte Glasscheibe mit ihrem Rand eingesetzt ist.

Description:
Abstandhalter für Isolierglasscheiben

Die Erfindung betrifft einen Abstandhalter für Isolierglasscheiben sowie Isolier glasscheiben mit zwei oder mehr Glasscheiben, welche von einem aus dem Abstandhalter gebildeten Rahmen auf einem vorgegebenen Abstand gehalte nen werden.

Der Abstandhalter weist eine Innenoberfläche, eine Außenoberfläche und zwei sich beidseits des Abstandshalters von der Innenoberfläche zu der Außenober fläche erstreckenden Seitenoberflächen auf.

Herkömmliche Abstandhalter sind in der Regel mit einer oder mehreren Auf nahmekammern für Trocken mittel ausgestattet, das dazu dient, bei den Iso lierglasscheiben einen Scheibeninnenraum trockenzuhalten und so den Nieder schlag von Kondenswasser im Scheibeninnenraum zu vermeiden.

Ein Beispiel hierfür ist aus der DE 198 07 454 Al bekannt. Bei diesen Abstand haltern wird der die Aufnahmekammer bildende Hohlraum bei der Bildung des Abstandhalterrahmens mit einer vorgegebenen Menge an Trockenmittel be fallt.

Alternativ sind auch Abstandhalter mit in den Abstandhalterprofilkörper bzw. dessen Bindemittelmatrix integrierten Trockenmittelpartikeln bekannt, bei spielsweise aus der WO 2004/081331 Al. Die Abstandhalter werden entweder zugeschnitten und zu einem Rahmen unter Verwendung von Verbindungsele menten zusammengesetzt oder aus einem einzigen Stück zu einem Rahmen gebogen. Die Bindemittelmatrix wird dabei aus einem wasserdampfdurchlässi gen Kunststoffmaterial gebildet. Aus der EP 0 261 923 A2 sind aufrollbare Abstandhalter bekannt, bei denen ein Abstandhalter aus einem aufgeschäumten Elastomermaterial gebildet wird, welches ein Trockenmittel enthält. Aufrollbare Abstandhalter werden im Fol genden auch als wickelbar oder coilbar bezeichnet.

Ferner sind Abstandhalter bekannt, die sich für die Herstellung von Dreifach isolierglasscheiben eignen, die im mittleren Bereich zwischen Seitenflächen, an denen die äußeren Glasscheiben zur Anlage kommen, noch einen Aufnahme bereich für eine dritte, mittlere Glasscheibe aufweisen. Ein Beispiel hierfür ist aus der WO 2014/198431 Al bekannt.

Bei den als Stangenware vertriebenen Abstandhaltern stellt sich das Problem der Handhabung sowie der vergleichsweise kurzen Länge der Stangen, die ty pischerweise auf ca. 5 bis 6 m begrenzt ist. Die Weiterverwendung von Rest längen führt zu einem größeren Aufwand bei der Herstellung der Isolierglas scheiben. Außerdem ist der Transport der typischerweise in sogenannten Run gen verpackten Abstandhalter aufgrund der Abmessungen der Rungen, die die typischen Abmessungen von Paletten übersteigen, komplexer und kostspieli ger.

Einfacher handhabbar, insbesondere auch beim Transport, sind diesbezüglich aufrollbare Abstandhalter aus einem Elastomermaterial, kommerziell erhält lich, z.B. von der Edgetech Europe GmbH unter der Marke SuperSpacer ® , die in größeren Längen bereitgestellt werden können. Allerdings weisen diese Ab standhalter nicht nur eine geringere Biegesteifigkeit bei Einwirkung von Kräf ten senkrecht zur Außenoberfläche auf, sondern bei Einwirkung von Kräften senkrecht zu den Seitenoberflächen auch eine geringere Biegesteifigkeit und des Weiteren eine geringere Shore-Härte. Dies führt dazu, dass die bei starren (Hohlprofil-)Abstandhaltern übliche Montage über einen seitlichen Auftrag ei nes primären Butyldichtstoffs und die Verpressung dieser Butylmasse auf eine Schichtdicke von ca. 0,2 bis ca. 0,5 mm ohne Deformierung des Abstandhal ters nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist. Um die Isolierglasscheiben handhaben zu können, bevor ein typischerweise am Scheibenrand aufgetragener Sekundär-Dichtstoff ausgehärtet ist, wird da her in der Regel mit zusätzlichen Montagehilfen, z.B. in Form von seitlich auf gebrachten Acrylklebstoffen, gearbeitet, die ein Verrutschen der Abstandhalter gegenüber den Glasscheiben ebenso wie ein Verrutschen der Glasscheiben ge geneinander während des Zusammenbaus der Isolierglasscheiben verhindern.

Bei diesen Abstandhaltern wird mit einer Butyl-Primärversiegelung gearbeitet, um die nach DIN EN 1279 Teil 2 und 3 (2018) geforderte maximal zulässige Feuchtigkeitsaufnahme sowie die Gasverlustrate einzuhalten. Da aufgrund der geringeren Shore-Härte sowie einer geringeren Biegesteifigkeit bei Krafteinlei tung senkrecht zu den Seitenflächen das herkömmliche Butyl nicht mit den üb lichen Kräften zwischen Abstandhalter und Glasscheiben verpresst werden kann, werden in der Regel "weichere" Butylmaterialien verwendet, um sicher zustellen, dass alle Hohlräume und Porositäten (z.B. der Glasoberfläche) ge füllt werden.

Bei Abstandhaltern mit Aufnahmekammern für Trocken mittel kommt bei der Verarbeitung der Abstandhalter zu einem Abstandhalterrahmen als zusätzli cher Aufwand das Einbringen des Trockenmittels als Granulat hinzu. Dies er folgt üblicherweise in einem separaten Arbeitsgang an einem sogenannten Trockenmittel- Füllautomaten.

Im Hinblick auf die vorstehend genannten Aspekte liegt der vorliegenden Er findung die Aufgabe zugrunde, einen Abstandhalter bereitzustellen, der mit geringem Aufwand transportierbar ist, der sich einfach zu einem Abstandhal terrahmen formen lässt und der bei der Herstellung der Isolierglasscheibe ein fach und trotzdem präzise mit den Glasscheiben verbaut werden kann.

Diese Aufgabe wird von einem Abstandhalter für Isolierglasscheiben wie in An spruch 1 definiert gelöst. Die Innen- und/oder die Außenoberfläche des erfindungsgemäßen Abstandhal ters können von der Innenfläche bzw. der Außenfläche des Grundkörpers des Profilkörpers gebildet sein. Die Innenoberfläche des erfindungsgemäßen Ab standhalters weist im verbauten Zustand in der Isolierglasscheibe zum Schei- beninnenraum, während die Außenoberfläche vom Scheibeninnenraum abge wandt am äußeren Randbereich der Isolierglasscheibe platziert ist.

Die Seitenflächen des Profilkörpers können auch die Seitenoberflächen des Ab standhalters bilden, im Falle dass der Abstandhalter ohne eine am Profilkörper außen anliegende Barriereschicht ausgebildet wird oder wenn sich die außen anliegende Barriereschicht nicht über die Seitenflächen des Profilkörpers er streckt. In den Fällen, in denen der Abstandhalter eine Barriereschicht auf weist, welche außen an dem Profilkörper anliegt und sich auch zumindest über Teilbereiche der Seitenflächen des Profilkörpers erstreckt, werden die Seiten oberflächen des erfindungsgemäßen Abstandhalters, je nach Ausdehnung der Barriereschicht ganz oder teilweise von der vom Profilkörper abgewandten Oberfläche der Barriereschicht gebildet.

Unter aufrollbaren Abstandhaltern im Sinne der vorliegenden Erfindung wer den Abstandhalter verstanden, welche auf einen Kern oder Dorn mit einem Durchmesser von ca. 200 mm bis ca. 1.000 mm, insbesondere von ca.

300 mm bis ca. 500 mm, ohne wesentliche plastische Verformung aufrollbar sind. Nach einem Abrollen der zuvor aufgewickelten Abstandhalter können diese vorzugsweise mit nur geringem Aufwand wieder in ihre ursprüngliche Geometrie zurückgeführt werden und sind in dieser Form einfach verarbeitbar.

Bevorzugt weist der erfindungsgemäße Abstandhalter in diesem Sinne gegen über einem unbelasteten Zustand bei einer in der Mitte einer Stützweite ein wirkenden Kraft eines Prüfstempels von 50 N eine Durchbiegung von ca. 1 mm oder mehr auf, weiter bevorzugt ca. 1,3 mm oder mehr, insbesondere ca. 1,7 mm oder mehr. Typischerweise liegt die Obergrenze der Durchbiegung bei ca. 25 mm, vorzugsweise bei ca. 10 mm, weiter bevorzugt bei ca. 5 mm. Die Durchbiegung wird jeweils in der Mitte der Stützweite an der Außenoberfläche des Abstandhalters gemessen, wenn dessen Außenoberfläche auf zwei Stütz körpern mit einer Stützweite von 100 mm, in Längsrichtung des Abstandhal ters gemessen, aufliegt. Der dabei bestimmte Wert entspricht im Wesentlichen auch dem Verfahrweg des Prüfstempels. Die Kraft von 50 N wird senkrecht zu einer senkrecht zu den Seitenoberflächen verlaufenden Ebene in den Abstand halter mittels eines teilzylindrischen Stempels mit planer Kontur eingeleitet.

Liegt der erfindungsgemäße Abstandhalter mit einer Seitenoberfläche auf zwei Stützkörpern auf, weist er aufgrund seiner Biegesteifigkeit in einer Ebene senkrecht zu den Seitenoberflächen bei Einwirkung einer Kraft eines Prüfstem pels eine deutlich geringere Durchbiegung auf als bei der Auflagerung auf der Außenoberfläche und einer Einwirkung derselben Kraft senkrecht zur Außen oberfläche. Im Sinne der einfachen Handhabbarkeit weisen die erfindungsge mäßen Abstandhalter bevorzugt bei einer senkrecht zur Seitenoberfläche in der Mitte einer Stützweite einwirkenden Kraft von 100 N eine Durchbiegung von ca. 10 mm oder weniger, weiter bevorzugt ca. 5 mm oder weniger, am meisten bevorzugt ca. 3 mm oder weniger, gegenüber einem unbelasteten Zu stand auf. Die Durchbiegung wird an einer Seitenoberfläche des Abstandhal ters gemessen, wenn diese auf zwei Stützkörpern mit einer Stützweite von 100 mm, in Längsrichtung des Abstandhalters gemessen, aufliegt. Der dabei bestimmte Wert entspricht im Wesentlichen auch dem Verfahrweg des Prüf stempels. Solche Abstandhalter sind in Querrichtung ausreichend stabil und lassen sich beim Herstellen der Isolierglasscheiben besonders einfach handha ben. Vor allem kann auch der primäre Butyl- Dichtstoff gleichmäßig verpresst werden und somit eine gleichmäßige und sichere Abdichtung des Zwischen raums der Isolierglasschiebe erzielt werden.

Bei der Messung der Durchbiegung beim Aufliegen des Abstandhalters mit ei ner Seitenoberfläche auf den Stützkörpern wird ein teilzylindrischer Stempel mit einer planen Kontur verwendet, wobei die Krafteinleitung an der Seiten oberfläche erfolgt, die der auf den Stützkörpern aufliegenden Seitenoberfläche gegenüberliegt. Die zuvor beschriebenen Messungen der Durchbiegung (als 3-Punkt-Biegever- such bekannt) werden im Wesentlichen analog zur Messung einer Biegesteifig keit nach DIN EN ISO 178 (2013-09) vorgenommen, wie dies im Rahmen der Detailbeschreibung noch näher erläutert werden wird.

Die Profilkörper der erfindungsgemäßen Abstandhalter beinhalten zumindest in einem Teilvolumen einen Anteil eines partikelförmigen Trockenmittels, so dass ein Einbringen von Trockenmittel in einen Hohlraum des Abstandhalters beim Herstellen der Abstandhalterrahmen und deren Verbau zu Isolierglasscheiben in der Regel entfallen kann. Damit kann insbesondere vermieden werden, dass Trockenmittelkörner oder -staub in den Scheibenzwischenraum gelangen kann, wie dies bei der Befüllung mit einer losen Schüttung aus Trockenmittel granulat der Fall sein kann. Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Ab standhalter ohne geschlossene Aufnahmekammer für das Trockenmittel herge stellt werden, so dass sich die Herstellung des Abstandhalters bzw. von dessen Profilkörper, die insbesondere mittels eines Extrusionsverfahrens erfolgt, ver einfacht.

Das partikelförmige Trockenmittel wird vorzugsweise in das Kunststoffmaterial des Profilkörpers einextrudiert. Damit lässt sich einerseits die Druckfestigkeit des Profilkörpers und damit des Abstandhalters verbessern, während anderer seits überraschenderweise die Aufrollbarkeit des Abstandhalters nicht merklich negativ beeinflusst wird.

Aufgrund der Aufrollbarkeit der erfindungsgemäßen Abstandhalter lassen sich diese in großen Längen mit einem minimalen Volumen bereitstellen und trans portieren, so dass auch ein wasserdampfdichtes Verpacken der so bereitge stellten Abstandhalter wirtschaftlich möglich ist. Dies bereitet im Gegensatz dazu bei den als Stangenware hergestellten und vertriebenen Abstandhaltern größere Probleme und ist häufig auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht durchführbar. Auch besteht bei den als Stangenware gelieferten Abstandhaltern das Problem, dass diese für eine kontinuierliche Verarbeitung bzw. bei der Herstellung des Abstandhalterrahmens mit Längsverbindern vielfältig verbunden werden bzw. mit Hilfe von Eckwinkeln zu einem Rahmen zusammengesteckt werden müs sen.

Dafür ist es erforderlich, dass der Abstandhalter einen Hohlraum aufweist, in welchen diese Verbindungselemente eingeschoben werden können. Würde so mit Trocken mittel in das Material dieser Hohlprofilabstandhalter eingearbeitet, müsste für eine identische Masse von Trockenmittel dieses in vergleichsweise höherer Konzentration eingearbeitet werden oder die Bauhöhe der Abstandhal ter müsste vergleichsweise vergrößert werden. Ein höherer Trockenmittelanteil wirkt sich in der Regel negativ auf die mechanischen Eigenschaften aus und eine höhere Bauhöhe führt zu einer Verschlechterung des Psi-Wertes bei der sogenannten Uw-Wert-Berechnung von Fenstern.

Schließlich ist bei den erfindungsgemäßen Abstandhaltern aufgrund der bevor zugt vorgegebenen begrenzten Biegesteifigkeit die Ausbildung der Eckbereiche von Abstandhalterrahmen vereinfacht. Insbesondere werden ein Trockenmit telaustritt, ein Aufreißen und auch eine Aufweitung vermieden, und die Ab dichtung gelingt in den Eckbereichen des Abstandhalterrahmens besser als im Stand der Technik. Ergänzend kann noch durch eine maschinelle Bearbeitung der Profilkörper der erfindungsgemäßen Abstandhalter die Eckausbildung, z.B. durch Ausstanzen oder Ausfräsen, formschöner und spitzwinklig erfolgen.

Die Biegesteifigkeit der erfindungsgemäßen Abstandhalter in einer Ebene senkrecht zu den Seitenoberflächen (erhöhte Quersteifigkeit) ermöglicht nicht nur die einfache Handhabung der erfindungsgemäßen Abstandhalter, sondern auch den Einsatz herkömmlicher primärer Butyldichtstoffe und deren Verpres- sung bei der Herstellung der Isolierglasscheiben. Aufgrund des gegenüber herkömmlichen flexiblen Abstandhaltern deutlich fes teren Materials ist eine Befestigung von Einbauten in den Scheibenzwischen räumen auf konventionelle Weise mittels Verschrauben oder Anschießen mit (Heft-)Klammern möglich.

Zur weiteren Vereinfachung der Handhabung der erfindungsgemäßen Abstand halter können in das Kunststoffmaterial des Profilkörpers Verstärkungselemen te eingebettet werden.

Als Verstärkungselemente kommen insbesondere partikuläre Materialien, Fa sermaterialien, Flächenmaterialen und/oder drahtförmige Materialien zum Ein satz. Über eine entsprechende Auswahl der Verstärkungselemente und deren Platzierung im Profilkörper des Abstandhalters lassen sich der Effekt der Rück stellung des Abstandhalters in eine im Wesentlichen lineare Ausgangsstellung sowie dessen Biegesteifigkeit optimieren.

Mit den Verstärkungselementen lässt sich zusätzlich der thermische Längen ausdehnungskoeffizient a des Profilkörpers bevorzugt auf ca. 5-10 5 K 1 oder weniger, weiter bevorzugt auf ca. 3,5·10 5 K 1 , begrenzen. Idealerweise nähert man sich dem thermischen Längenausdehnungskoeffizient der Glasscheibe an.

Bei bevorzugten erfindungsgemäßen Abstandhaltern weist der Profilkörper bei derseits des Grundkörpers Seitenwände auf, welche sich vom Grundkörper über dessen Innenfläche um ca. 0,5 mm oder mehr, bevorzugt ca. 1 mm oder mehr, weiter bevorzugt ca. 1,5 mm oder mehr, hinaus erstrecken und die Sei tenflächen des Profilkörpers bilden. Die Seitenwände sind bevorzugt im We sentlichen parallel zueinander ausgerichtet.

Die erfindungsgemäßen Abstandhalter, bei denen der Profilkörper Seitenwände aufweist, haben häufig einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt senk recht zur Längsrichtung gesehen. Im Falle der für Dreifachverglasungen konzi pierten Abstandhalter ist Querschnitt häufig im Wesentlichen doppel-U-förmig oder W-förmig ausgebildet, da auf der Innenoberfläche zwischen den Seiten wänden vorzugsweise eine Aufnahmenut für die weitere (mittlere) Glasscheibe vorgesehen wird, wie dies im Folgenden noch näher erläutert werden wird.

Abstandhalter gemäß der vorliegenden Erfindung weisen bevorzugt eine Höhe H von ca. 6 mm oder weniger, bevorzugt ca. 5 mm oder weniger, auf. Eine ge ringe Höhe des Abstandhalters ist vorteilhaft für die Aufrollbarkeit oder Coil- barkeit und verbessert die wärmetechnischen Eigenschaften (Psi-Werte). Au ßerdem stellt eine geringe Abstandhalterhöhe häufig ein bevorzugtes Design merkmal im Zusammenhang mit einem niedrigeren Randverbund der Isolier glasscheiben dar.

Bei der Bestimmung der Höhe H und der Breite B eines erfindungsgemäßen Abstandhalterprofils werden die entsprechenden Werte eines den Querschnitt des Abstandhalters umfassenden Rechtecks zugrunde gelegt.

Erfindungsgemäße Abstandhalter weisen typischerweise eine Breite B von ca. 12 mm bis ca. 44 mm, insbesondere von ca. 14 mm bis ca. 40 mm auf.

Weiter bevorzugt weist der erfindungsgemäße Abstandhalter im Querschnitt senkrecht zu seiner Längsrichtung gesehen ein Aspektverhältnis A auf, wel ches als Quotient der Breite B des Abstandhalters und der Höhe H des Ab standhalters definiert ist (A=B/H). Die Breite B weist bei für Dreifachvergla sungen konzipierten erfindungsgemäßen Abstandhaltern vorzugsweise einen Wert von ca. 30 mm oder mehr auf. Die Höhe H beträgt bevorzugt ca. 5 mm oder weniger. Das Aspektverhältnis A weist insbesondere einen Wert von ca. 6 oder mehr, bevorzugt einen Wert von ca. 7 oder mehr, besonders bevorzugt einen Wert von ca. 8 oder mehr, auf.

Bei Abstandhaltern, die für eine Zweifach-Verglasung konzipiert sind, wird das Aspektverhältnis A bevorzugt einen Wert von ca. 3 oder mehr, besonders be vorzugt einen Wert von ca. 4,5 oder mehr, aufweisen. Die Breite B des Ab- standhalters beträgt bei solchen Ausführungsformen der Erfindung jedoch be vorzugt ca. 24 mm oder weniger, insbesondere 14 mm oder 16 mm, während die Höhe H typischerweise einen Wert von ca. 5 mm oder weniger aufweist.

Bevorzugt umfasst das Kunststoffmaterial des Profilkörpers des erfindungsge mäßen Abstandhalters ein oder mehrere Polymere, welche ausgewählt sind aus Polyolefinen, Polyketonen, Polyestern, Vinylpolymeren, Polyamiden oder Blends dieser Polymere, wobei das oder die Polymere bevorzugt Polypropylen, Polyethylen, Styrol-Acrylnitril-Copolymer (SAN), Acryl-Butadien-Styrol-Copoly- mer (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril-Copolymer (ASA), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamid 6 (PA6), Polyamid 66 (PA66) und Polyethylenterephthalat (PET) sind. Diese Polymere weisen eine ausreichend große Wasserdampf durchlässigkeit auf, so dass das in das Kunststoffmaterial eingebettete Tro ckenmittel seine Wirkung entfalten kann.

Das partikelförmige Trockenmittel umfasst bevorzugt ein Absorbens, welches ausgewählt ist aus Silikaten, Sulfaten, Oxiden, insbesondere in Form von Zeo lith, Calciumsulfat, Kieselgel, Schichtsilikat, Gerüstsilikat, Phosphoroxid, Alu miniumoxid, Alkalioxid und/oder Erdalkalioxid.

Ein besonders bevorzugtes partikelförmiges Trockenmittel stellt ein poröses Trockenmittel dar, wobei die mittlere Porengröße vorzugsweise ca. 3 Ängström beträgt. Als Beispiel sei hierzu Zeolith 3A genannt.

Das partikelförmige Trockenmittel wird vorzugsweise mit einem Anteil von ca. 10 Gew.-% oder mehr, weiter bevorzugt ca. 25 Gew.-% bis ca. 65 Gew.-%, insbesondere ca. 35 Gew.-% bis ca. 45 Gew.-%, in das Kunststoff material ein gebettet, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Profilkörpers des Ab standhalters. Diese Mengen sind für die typischerweise zu erwartenden Le bensdauern von Isolierglasscheiben ausreichend. Des Weiteren lassen diese Anteile immer noch die Fertigung der erfindungsgemäßen Abstandhalter mit der gewünschten Aufrollbarkeit zu. Insbesondere wird das partikelförmige Trockenmittel in Form eines Granulats mit einer mittleren Partikelgröße D50 von ca. 1 mm oder weniger, bevorzugt ca. 0,5 mm oder weniger, und/oder in Pulverform mit einer mittleren Partikel größe D50 von ca. 0,1 mm oder weniger in dem Kunststoffmaterial der erfin dungsgemäßen Abstandhalter eingesetzt.

Die mittlere Partikelgröße D50 lässt sich z.B. optisch anhand von Schnitt- oder Schliffbildern der Abstandhalterprofile oder auch anhand des Glührückstands ermitteln.

Die erfindungsgemäßen Abstandhalter weisen bevorzugt einen Anteil an Tro ckenmittel auf, und zwar derart, dass eine Feuchtigkeitsaufnahmekapazität von ca. 2 g Wasser pro 100 g Abstandhalter oder mehr, weiter bevorzugt von ca. 4 g bis ca. 30 g pro 100 g Abstandhalter, gegeben ist.

Die Ermittlung der Feuchtigkeitsaufnahmekapazität (im Folgenden auch: Feuchteaufnahmekapazität) lässt sich anhand der Norm DIN EN 1279-4 An hang F (2018) ermitteln.

Das Kunststoffmaterial des erfindungsgemäßen Abstandhalters wird bevorzugt derart ausgewählt, dass der Feuchtegehalt des Abstandhalters nach einer Ein lagerung in einem Normklima (50 % ± 10 % relative Luftfeuchte bei einer Temperatur von 23 °C ± 2 °C) bei einem Einlagerungszeitraum von 48 Stun den ca. 50 % oder weniger der maximalen Feuchteaufnahmekapazität, bevor zugt ca. 30 % oder weniger der maximalen Feuchteaufnahmekapazität, weiter bevorzugt ca. 20 % oder weniger der maximalen Feuchteaufnahmekapazität, beträgt.

Damit lässt sich sicherstellen, dass keine zu hohe Vorbeladung des Abstand halters bzw. des Trockenmittels mit Feuchtigkeit oder Feuchte beim Zusam menbau der Isolierglasscheibe vorliegt, auch wenn der erfindungsgemäße Ab standhalter eine Zeit lang der Umgebungsluft ausgesetzt ist. Insbesondere aus dem Stand der Technik bekannte flexible Abstandhalter aus Silikonschaum weisen eine sehr schnelle Feuchteaufnahme auf, so dass diese nur sehr kurz der Umgebungsluft ausgesetzt sein können, um keine zu hohe Vorbeladung des Trockenmittels beim Zusammenbau der Isolierglasscheibe aufzuweisen. Gemäß DIN EN 1279-6 (2018) muss die Anfangsbeladung Ti vor der Alterung bei einem in eine Polymermatrix eingebundenen Trocknungsmittel weniger als 20 % der Feuchteaufnahmekapazität (Tc) betragen. Insofern bietet die langsa mere Feuchteaufnahme eine erhöhte Sicherheit bei der Verarbeitung im Hin blick auf die Vermeidung einer zu hohen Anfangsbeladung.

In das Kunststoff material der Profilkörper der erfindungsgemäßen Abstandhal ter können auch Verstärkungsstoffe, insbesondere in Form von Glasfasern, eingebettet sein. Der Gehalt an Glasfasern wird vorzugsweise begrenzt auf ca. 25 Gew.-% oder weniger, bezogen auf das Gesamtgewicht des Profi Ikörpers. Weiter bevorzugt beträgt der Glasfasergehalt ca. 20 Gew.-% oder weniger, insbesondere ca. 15 Gew.-% oder weniger. Am meisten bevorzugt sind Glasfa sergehalte von ca. 10 Gew.-% oder weniger.

Unter dem Gesichtspunkt der gewünschten Wärmedämmung der erfindungs gemäßen Abstandhalter wird das Kunststoffmaterial des Profilkörpers so aus gewählt, dass eine spezifische Wärmeleitfähigkeit von ca. 0,8 W/(nrK) oder weniger, insbesondere von ca. 0,5 W/(nrK) oder weniger, gegeben ist. Ideal erweise wird eine möglichst geringe Wärmeleitfähigkeit des Abstandhalters an gestrebt. Dies kann man durch die geeignete Werkstoffauswahl beim Kunst stoffmaterial und/oder eine Porosität des Kunststoffmaterials erreichen.

Bevorzugt weist der erfindungsgemäße Abstandhalter auf der Innenoberfläche mehrere voneinander beabstandete, parallel zur Längsrichtung verlaufende Rippen auf, welche die Innenoberfläche des Abstandhalters, die zum Scheiben- innenraum hin angeordnet ist, vergrößern, so dass eine schnellere Aufnahme von Wasserdampf gegeben ist. Ferner kann mit dieser Struktur auch das Er scheinungsbild des Abstandhalters positiv beeinflusst werden. Der Profilkörper des erfindungsgemäßen Abstandhalters kann des Weiteren mit diesem einstückig ausgebildete Funktionselemente umfassen. Solche Funktionselemente können der weiteren Funktionalisierung der erfindungsge mäßen Abstandhalter dienen und beispielsweise die Form von Nuten oder Vor sprüngen aufweisen. Neben einer Modifizierung, z.B. Vergrößerung der Ober fläche, die dem Innenraum einer Isolierglasscheibe im verbauten Zustand des Abstandshalters zugewandt ist, kann die Möglichkeit geschaffen werden, zu sätzlich Trockenmittelkörper aufzunehmen, die bei Bedarf der Erhöhung der Feuchteaufnahmekapazität und/oder der einfachen Modifizierung des Erschei nungsbildes der Abstandhalter im verbauten Zustand dienen. Auch eine opti sche Modifizierung der Innenoberfläche des Abstandhalters ist damit in einfa cher Weise möglich.

Eine weitere Nutzung dieser Funktionselemente ist die Montage oder Lagesi cherung/Führung von weiteren, separat gefertigten Funktionselementen, ins besondere Einbauten wie z.B. Plissees oder Jalousien im Scheibenzwischen raum.

Die Funktionselemente einschließlich der weiteren Funktionselemente können ausgewählt sein aus im Querschnitt planaren, gebogenen, insbesondere teil kreisförmigen, verzweigt oder abgewinkelt ausgebildeten Flächenelementen und/oder einen oder mehrere Hohlräume umschließenden Elementen. Mit sol chen Funktionselementen lassen sich insbesondere auch Aufnahmekammern für zusätzliche Trockenmittelmengen bereitstellen.

Ferner können die erfindungsgemäßen Abstandhalter auf der Innenoberfläche eine parallel zu den Seitenflächen des Profilkörpers und zu diesen jeweils be- abstandete fortlaufende Nut zur Aufnahme eines Glasscheibenrandes aufwei sen. Diese Nut kann dann eine weitere Glasscheibe aufnehmen, so dass eine Dreifachverglasung herstellbar ist. Die Dreifachverglasung lässt sich mit den erfindungsgemäßen Abstandhaltern besonders effizient hersteilen. Gegenüber der Verwendung von zwei her kömmlichen, parallel zueinander platzierten Abstandhaltern muss nur ein ein zelner Abstandhalter gehandhabt werden und damit wird ein Versatz der Ab standhalter des einen Scheibenzwischenraums gegenüber dem Abstandhalter des anderen Scheibenzwischenraums vermieden. Außerdem ist die Wärmelei tung bei dem erfindungsgemäßen Abstandhalter reduziert, da die Mittelscheibe den besser dämmenden erfindungsgemäßen Abstandhalter nicht unterbricht. Zudem sind nur zwei Dichtebenen an den Seitenflächen des erfindungsgemä ßen Abstandhalters vorhanden und nicht vier, wie bei der herkömmlichen Ver wendung von einem Abstandhalter pro Scheibenzwischenraum.

Vorzugsweise wird diese Nut so ausgebildet, dass sie den Rand der weiteren Glasscheibe kraftschlüssig aufnehmen kann, wobei der Profilkörper bzw. des sen Grundkörper im Bereich der Nut vorzugsweise aus einem Material gefertigt ist, so dass die Aufnahme des Glasscheibenrandes in der Nut mit einer Klemm kraft erfolgt, die ausreichend ist, um das Eigengewicht des Abstandhalters zu halten.

Weiter bevorzugt wird der Abstandhalter auch so ausgelegt, dass die Klemm kraft der Nut ausreichend ist, um die Rückstellkräfte des abgerollten Abstand halters zu kompensieren. Dies erleichtert die Herstellung von Dreifachisolier glasscheiben erheblich. Bei entsprechender Auslegung der Klemmkraft ist es weiterhin möglich, das Gewicht der mittleren Scheibe über die jeweils senk recht angeordneten Abschnitte des Abstandhalterrahmens aufzunehmen und zu übertragen, so dass der untere Teil des Abstandhalterrahmens beim Zu sammenbau kein Gewicht oder nur einen Teil des Gewichts der Mittelscheibe tragen muss. Bei entsprechender Auslegung kann dann auf eine Unterstützung des unteren Abstandhalterrahmenteils während der Fertigung verzichtet wer den. Ohne ausreichende Klemmkraft müssten der untere Teil des Abstandhal terrahmens und dessen Verklebung mit den Glasscheiben das gesamte Ge wicht der mittleren Glasscheibe aufnehmen oder, wie zuvor beschrieben, die mittlere Glasscheibe von der Montagevorrichtung gestützt werden, um ein zu starkes Durchbiegen oder ein Verschieben des Abstandhalters gegenüber der Glasscheibe zu verhindern.

Zusätzlich kann auch ein Klebstoff in der Nut vorgesehen werden, um die mitt lere Glasscheibe zusätzlich zu fixieren.

Die Nut zur Aufnahme des Randbereichs einer dritten Glasscheibe kann auch von einem über die Funktionselemente mit dem Profilkörper verbundenen se parat hergestellten Bauteil bereitgestellt werden.

Häufig wird bei solchen Ausführungsformen der erfindungsgemäße Abstand halter auf der Innenoberfläche zwei parallel zur Längsrichtung des Profilkör pers verlaufende, zueinander beabstandete Vorsprünge aufweisen, zwischen denen die Nut ausgebildet ist. Damit kann in einfacher Weise eine Aufnahme für den Randbereich einer dritten Glasscheibe geschaffen werden, wobei der Materialbedarf minimal gehalten und/oder die Aufrollbarkeit oder Coilbarkeit zusätzlich optimiert werden kann.

Bei bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Abstandhalter sind im Bereich der Innenoberfläche, die seinen Seitenoberflächen benachbart sind, Vorsprünge ausgebildet, welche von der Innenoberfläche im Wesentli chen senkrecht abstehen. Damit lassen sich die Anlageflächen des Abstandhal ters an den äußeren Glasscheiben vergrößern, so dass eine verbesserte Ab dichtung des Scheibeninnenraums gegenüber der Umgebung erzielt wird.

Häufig wird die Außenfläche des Grundkörpers im Wesentlichen planar ausge bildet, während die Innenfläche ebenfalls planar oder konkav ausgebildet sein kann. Vorteile dieser Ausführungsformen liegen darin, dass die Bauhöhe des erfindungsgemäßen Abstandhalters sowie der Materialbedarf optimiert werden können. Das Kunststoffmaterial des Profilkörpers des erfindungsgemäßen Abstandhal ters kann zumindest bereichsweise eine Porosität mit einer Porenstruktur auf weisen, wobei deren mittlere Porengröße vorzugsweise ca. 5 pm bis ca.

150 pm beträgt und wobei das Porenvolumen vorzugsweise ca. 40 Vol.-% o- der weniger des Volumens des Profilkörpers beträgt. Die mittlere Porengröße lässt sich z.B. anhand eines Schnitt- oder Schliffbilds optisch oder durch eine röntgentomografische Analyse ermitteln. Durch eine Porosität lassen sich ver schiedene Produkteigenschaften wie Metergewicht, Steifigkeit, Festigkeit (Shore-Härte D), Wärmeleitfähigkeit, Kinetik der Feuchteaufnahme und Schall dämmung zielgerichtet beeinflussen.

Bei bevorzugten erfindungsgemäßen Abstandhaltern weist der Grundkörper bzw. dessen Kunststoffmaterial eine Shore-Härte D (gemessen in Anlehnung an die DIN ISO 1976-1; 2012) von ca. 30 oder mehr, bevorzugt ca. 40 oder mehr, am meisten bevorzugt von ca. 50 oder mehr auf.

Ein größere Flexibilität in der Auswahl und der Zusammensetzung des Kunst stoffmaterials des Profilkörpers sowie auch seiner geometrischen Ausgestal tung bei gleichzeitigem Erhalt der Aufrollbarkeit des Abstandhalters erhält man, wenn an der Außen- und/oder Innenfläche des Grundkörpers und/oder den Seitenflächen des Profilkörpers in regelmäßigen Abständen quer zur Längsrichtung des Profilkörpers verlaufende Ausnehmungen, insbesondere in Schlitzform oder Keilform, vorgesehen sind.

Bevorzugte erfindungsgemäße Abstandhalter weisen an der Außenoberfläche sowie gegebenenfalls auch zumindest auf Teilen der Seitenoberflächen eine Barriereschicht mit einer Barrierewirkung gegenüber Gasen, insbesondere ge genüber Argon, Sauerstoff und Wasserdampf, auf.

Vorzugsweise wird die Barriereschicht ausgewählt aus einer Metallfolie mit ei ner Dicke von vorzugsweise bis zu ca. 100 pm, weiter bevorzugt mit einer Di cke im Bereich von ca. 10 pm bis ca. 50 pm, insbesondere im Bereich von ca. 10 mhi bis ca. 20 pm. Vorzugsweise wird als Barriereschicht eine Walz-Edel- stahlfolie oder eine gewalzte Aluminiumfolie, eine Mehrlagenfolie mit einer Po- lymer-basierenden Trägerfolie und mindestens einer, insbesondere aufge dampften Lage aus Metall, Metalloxid oder Keramik, eine Beschichtung mit plättchenförmigen Nanopartikeln, insbesondere in Form von Schichtsilikaten, eine flexible Glasschicht, eine diffusionshemmende Polymerfolie oder ein Poly merfolienlaminat verwendet.

Ein besonders bevorzugter erfindungsgemäßer Abstandhalter ist derart ausge staltet, dass er in Längsrichtung fortlaufend Hilfsstoff-frei aneinanderfügbar ist, insbesondere mittels Form- und/oder Stoffschluss, wobei der Abstandhal ter weiter bevorzugt in Längsrichtung mittels Verhaken, Clipsen oder Schwei ßen aneinanderfügbar ist. Die Elemente zum Aneinanderfügen von Endberei chen der Abstandhalter können insbesondere im Bereich des Grundkörpers und/oder der Seitenwände des Profilkörpers ausgebildet werden.

Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren, wie eingangs schon erwähnt, eine Isolierglasscheibe mit zwei von einem aus einem erfindungsgemäßen Ab standhalter gefertigten Rahmen auf einem vorgegebenen Abstand gehaltenen äußeren Glasscheiben.

Bei bevorzugten erfindungsgemäßen Isolierglasscheiben werden die beiden äußeren Glasscheiben im Bereich der Seitenoberflächen des Abstandhalters bzw. den Seitenflächen des Profilkörpers mittels eines primären Dichtstoffs mit dem erfindungsgemäßen Abstandhalter verklebt, wobei der primäre Dichtstoff vorzugsweise ausgewählt ist aus Synthesekautschuk, Polyisobutylen, Butyl kautschuk, Polyurethan, Silikonpolymer, Silan-modifiziertem Polymer, Polysul fid und Polyacrylat.

Auf einem Randbereich der erfindungsgemäßen Isolierglasscheibe, der von der Außenoberfläche des Abstandhalters gebildet wird, kann ein Sekundär-Dicht- stoff vollflächig aufgetragen werden, insbesondere in Form von Polysulfid, Po lyurethan, Silikon sowie Hotmelt auf Butylbasis. Der Dichtstoffauftrag erstreckt sich insbesondere kontinuierlich von der einen außen an einer Seitenoberflächen des Abstandhalters anliegenden Glasscheibe zur anderen an der anderen Seitenoberfläche anliegenden Glasscheibe, vor zugsweise mit im Wesentlichen gleich bleibender Dicke. Der Dichtstoff liegt dichtend an den Glasscheiben sowie an der Außenoberfläche des Abstandhal ters an.

Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Dichtstoff in einem Randbereich der Isolierglasscheibe nur in den Bereichen der Außenoberfläche des Abstandhal ters aufgetragen ist, die benachbart zu den Seitenoberflächen und den dort außen anliegenden Glasscheiben sind. Vorzugsweise wird dabei am äußeren Rand der Isolierglasscheibe der Sekundär-Dichtstoff keilförmig zu den beiden äußeren Glasscheiben hin aufgetragen.

Bei bevorzugten erfindungsgemäßen Isolierglasscheiben kann vorgesehen sein, dass sich der Dichtstoffauftrag von Primär- und Sekundär-Dichtstoff kon tinuierlich zwischen den Seitenoberflächen des Abstandhalters und den ersten und zweiten Glasscheiben und über die Außenoberfläche erstreckt.

Der von den Glasscheiben und dem Abstandhalterrahmen mit Hilfe des Primär- Dichtstoffs gebildete Verbund weist vorzugsweise eine Festigkeit auf, die aus reichend ist, um den Abstandhalter mit seinem Eigengewicht zunächst Hilfs- mittel-frei an der oder den Glasscheibe(n) zu fixieren.

Bei erfindungsgemäßen Abstandhaltern, die auf Seiten der Innenoberfläche eine Nut aufweisen, kann in einfacher Weise der Rand einer dritten Glasschei be zur Ausbildung einer Dreifachisolierglasscheibe eingesetzt werden.

Bezüglich der für die Isolierglasscheiben verwendbaren Glasscheiben ergeben sich bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Abstandhalter keine Be schränkungen. Insbesondere können neben allen Typen an gängigen Glas- scheiben auch Glasscheiben aus Polymermaterialien, insbesondere auch Plexi glasscheiben, zum Einsatz kommen. Bei Isolierglasscheiben mit mehr als zwei Glasscheiben können für die mittig anzuordnenden Scheiben auch Polymerfoli en verwendet werden.

Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ab standhalter und unter Verwendung derselben gebildeten Isolierglasscheiben werden im Folgenden anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen im Einzelnen:

Figuren 1A bis ID eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ab standhalters, zum Teil in verschiedenen Einbausituatio nen in einer Isolierglasscheibe, sowie Varianten dieses Abstandhalters;

Figuren 2A und 2B eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen

Abstandhalters und eine Variante hiervon;

Figuren 3A bis 3D eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Abstandhalters, zum Teil in verschiedenen Einbausituati onen in einer Isolierglasscheibe, sowie eine Variante des Abstandhalters;

Figuren 4A und 4B zwei Varianten einer Isolierglasscheibe mit erfindungsge mäßen Abstandhaltern;

Figuren 5A bis 5D einen schematischen Testaufbau zur Bestimmung der

Durchbiegung erfindungsgemäßer Abstandhalter senk recht zu deren Außenoberfläche;

Figuren 6A bis 6D einen schematischen Testaufbau zur Bestimmung der Durchbiegung erfindungsgemäßer Abstandhalter senk recht zu einer Seitenfläche; Figuren 7a bis 7i schematische Profilgeometrien der Abstandhalterprofile a) bis i) gemäß Tabelle 1;

Figuren 8A bis 8C Messkurven, erhalten mit verschiedenen Typen von Ab standhaltern bei einem Testaufbau gemäß Figur 5 und Figur 6;

Figuren 9A bis 9E weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ab standhalters und Varianten hiervon, zum Teil in verschie denen Einbausituationen in einer Isolierglasscheibe;

Figur 10 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen

Abstandhalters;

Figur 11 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstandhalters mit mehreren Variationen eines Funkti onselements;

Figuren 12A bis 12C weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ab standhalters mit unterschiedlichen Funktionselementen im eingebauten Zustand in einer Isolierglasscheibe; und

Figuren 13A bis 13F verschiedene Versionen der Herstellung einer Verbindung zwischen zwei Abstandhalterendbereichen des Abstand halters der Figur 1A.

Figur 1 zeigt mehrere Varianten einer ersten Ausführungsform eines erfin dungsgemäßen Abstandhalters in einem Querschnitt senkrecht zur Längsrich tung der Abstandhalter.

Bei der Bestimmung der Höhe H und der Breite B eines erfindungsgemäßen Abstandhalterprofils werden die entsprechenden Werte eines den Querschnitt des Abstandhalters umfassenden Rechtecks zugrunde gelegt, wie dies in Figur 1A verdeutlicht ist.

Figur 1A zeigt einen erfindungsgemäßen Abstandhalter 10, welcher einen auf- rollbaren Profilkörper 12 mit einem Grundkörper 18 und zwei parallel zu seiner Längsrichtung verlaufenden, voneinander beanstandeten Seitenwänden 14, 16 umfasst, die zusammen mit dem Grundkörper 18 eine U-förmige Profilgeomet rie bilden. Die Seitenwände bilden auch die Seitenflächen des Profilkörpers und partiell die Seitenoberflächen des Abstandhalters.

Auf der obenliegenden Seite des Grundkörpers 18 des Abstandhalters 10 ist eine Barriereschicht oder Dampfsperrschicht 20 angeordnet, welche sich be vorzugt von der einen Seitenfläche der Seitenwand 14 über die obenliegende Seite (Außenoberfläche) 17 des Grundkörpers 18 bis zu der zweiten Seitenflä che der Seitenwand 16 erstreckt. Im verbauten Zustand ist die Außenoberflä che benachbart zum äußeren Rand der Isolierglasscheibe angeordnet.

Als Dampfsperrschicht 20 eignen sich beispielsweise Edelstahlfolien mit einer Dicke von ca. 10 pm bis ca. 20 pm sowie Mehrlagenfolien deren einzelne La gen mit Metall und/oder Keramik beschichtet sind.

Die Innenoberfläche des Abstandhalters 10 wird hier von der Innenfläche 19 des Grundkörpers 18 gebildet, welche sich von der Seitenwand 14 über den Grundkörper 18 bis zur Seitenwand 16 erstreckt.

Das Kunststoffmaterial, aus dem der Profilkörper 12 mit seinem Grundkörper 18 und den Seitenwänden 14 und 16 gefertigt ist, ist beispielsweise ausge wählt aus Polypropylen, Polyethylen, Styrol-Acrylnitril-Copolymer (SAN), Ac- ryl-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril-Copolymer (ASA), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamid 6 (PA6), Polyamid 66 (PA66), Po- lyethylenterephthalat (PET) oder Blends dieser Polymere. Diese bevorzugte Auswahl gilt auch für die im Folgenden noch beschriebenen erfindungsgemä ßen Abstandhalter. Beispielsweise sind in dem Kunststoffmaterial Glasfasern mit einem Anteil von ca. 10 Gew.-% und ein Trockenmittel mit einem Anteil von ca. 40 Gew.-% aufgenommen, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Profilkörpers des Abstandhalters.

Typischerweise werden die erfindungsgemäßen Abstandhalter in einem Extru sionsverfahren hergestellt.

Figur 1B zeigt den Abstandhalter 10 der Figur 1A in einer Einbausituation in ei ner Isolierglasscheibe 25, wobei an der Seitenoberfläche des Abstandhalters 10, die von der Seitenwand 14 des Profilkörpers bzw. von der Dampfsperr schicht 20 gebildet wird, eine erste Glasscheibe 22 und an dessen zweiten Sei tenoberfläche, gebildet von der Seitenwand 16 bzw. Dampfsperrschicht 20, eine zweite Glasscheibe 24 anliegend angeordnet sind. Die Enden 21a, 21b der Dampfsperrschicht 20 sind hier abgewinkelt ausgebildet und in das Kunststoff material des Grundkörpers 18 eingebettet, wie dies beispielsweise aus der DE 10 2010 006 127 Al bekannt ist.

Die beiden Glasscheiben 22, 24 sind mit dem Abstandhalter 10 an den Seiten oberflächen jeweils über einen Primär- Dichtstoff, z.B. eine Butylmasse 26, 27 stoffschlüssig verbunden. Der seitliche Butylauftrag (Primär- Dichtstoff) 26, 27 bleibt üblicherweise duktil, so dass Pumpbewegungen der Scheibe bei Wind- und Klimabelastung aufgenommen werden können. Daher reicht dieser nicht aus, um den Scheibenverbund der Isolierglasscheibe dauerhaft zusammenzu halten. Es wird ein weiterer Dichtstoff, der Sekundär-Dichtstoff, benötigt, der aushärtet und die Isolierglasscheibe zusammenhält.

Die beiden Glasscheiben 22, 24 werden durch den Abstandhalter 10 in paralle ler Anordnung auf einem vorgegebenen Abstand zueinander gehalten. Die obenliegende Seite des Grundkörpers 18 bildet dabei die Außenseite, d.h die Außenoberfläche des Abstandhalters 10 bzw. den außenliegenden Randbereich der Isolierglasscheibe 25. Zusätzlich ist im Bereich des außenliegenden Rand bereichs ein Sekundär-Dichtstoff 28, 29 jeweils angrenzend an die Glasschei ben und die Außenoberfläche des Abstandhalters 10 aufgetragen.

Der primäre Butyl- Dichtstoff 26, 27 ist im Wesentlichen über die gesamten Seitenflächen der Seitenwände 14, 16 bzw. den Seitenoberflächen des Ab standhalter 10 aufgetragen. Der Sekundär-Dichtstoff 28, 29 bildet an dem au ßenliegenden Randbereich der Isolierglasscheibe 25 im Querschnitt gesehen eine keilförmige Konfiguration aus.

Eine andere Einbausituation des Abstandhalters 10 der Figur 1A in einer Iso lierglasscheibe 25 ist in Figur IC dargestellt. Bei dieser Variante wird ein Se kundär-Dichtstoff 30 über die gesamte Fläche der Dampfsperrschicht 20 (Au ßenoberfläche) des Abstandhalters 10 aufgetragen, so dass sich parallel zu dieser Schicht der Sekundär-Dichtstoff 30 von der einen Glasscheibe 22 bis zur anderen Glasscheibe 24 erstreckt. Dabei sind die Glasscheiben 22, 24 mit den Seitenoberflächen des Abstandhalters bzw. des Seitenflächen der Seiten wände 14, 16 über einen Primär- Dichtstoff 32, 34 verklebt.

Figur ID zeigt eine weitere Variante des erfindungsgemäßen aufrollbaren Ab standhalters 10 im Querschnitt, welcher mit dem Bezugszeichen 40 versehen ist und einen Profilkörper 42 mit einem Grundkörper 48 und beidseits dazu an geordneten Seitenwänden 44, 46 umfasst, welche zusammen mit dem Grund körper 48 des Abstandhalters 40 einen U-förmigen Profilquerschnitt bilden. Auf der obenliegenden Außenseite des Abstandhalters 40 ist eine Barriere- oder Dampfsperrschicht 50 aufgebracht, welche sich von der ersten Seitenfläche der Seitenwand 44 über die gesamte Außenfläche des Grundkörpers 48 bis zur zweiten Seitenfläche der Seitenwand 46 erstreckt und diese wie auch die erste Seitenfläche zu einem Großteil bedeckt. Der Grundkörper 48 weist auf seiner nach unten (im eingebauten Zustand des Abstandhalters zum Innenraum der Isolierglasscheibe) ausgerichteten Innenfläche 52 (Innenoberfläche des Ab standhalters 40) eine Struktur aus Längsrippen 54 auf, die parallel zueinander und regelmäßig beabstandet über die gesamte Breite der Innenfläche 52 ver teilt sind.

Die parallel verlaufenden Rippen 54 auf der Innenoberfläche 52 des Abstand halters 40 vergrößern die Oberfläche auf der Innenseite des Abstandhalters und fördern damit die schnellere Aufnahme von Wasserdampf. Ferner kann mit dieser Struktur auch das Erscheinungsbild des Abstandhalters positiv be einflusst werden.

Figur 2A zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ab standhalters 80, welcher einen Profilkörper 82 (der hier gleichzeitig auch den Grundkörper darstellt) umfasst, welcher eine plane Außenfläche 88 sowie pa rallele Seitenflächen 84 und 86, die senkrecht zur Außenfläche 88 ausgerichtet sind, aufweist. An der Außenfläche 88 ist eine Dampfsperrschicht 90 angeord net, welche sich von der ersten Seitenfläche 84 über die Außenfläche 88 bis zu der zweiten Seitenfläche 86 erstreckt und die Seitenflächen zum überwiegen den Teil abdeckt. Die Dampfsperrschicht 90 bildet im Bereich der Außenfläche 88 die Außenoberfläche des Abstandhalters 80 sowie überwiegend dessen Sei tenoberflächen.

Die der planen Außenfläche 88 gegenüberliegende Innenfläche 92 des Profil körpers 82 ist konkav ausgebildet und erstreckt sich im Wesentlichen von der ersten Seitenfläche 84 bis zur zweiten Seitenfläche 86. Die Innenfläche 92 bil det die Innenoberfläche des Abstandhalters 80.

Eine hiervon abgewandelte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ab standhalters 100 ist in Figur 2B gezeigt. Der Abstandhalter 100 weist einen Profilkörper 101 mit einem Grundkörper 102 auf, der eine plane Außenfläche 108 sowie senkrecht hierzu angeordnet eine erste und eine zweite Seitenfläche 104, 106 aufweist. Der Abstandhalter 100 weist an seiner Außenoberfläche eine Dampfsperrschicht 110 auf, welche sich über die Außenfläche 108 und auch über große Teile der Seitenflächen 104, 106 erstreckt. Der Abstandhalter 100 weist ferner eine Innenoberfläche 112 auf, welche kon kav ausgebildet ist und zusätzlich parallel zur Längsrichtung des Abstandhal ters 100 verlaufende und zueinander regelmäßig beanstandete Rippen 114 aufweist.

Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters ist in Fi gur 3A gezeigt, wobei der Abstandhalter 120 wiederum einen Profilkörper 121 mit einem Grundkörper 122 und diesen seitlich begrenzende Seitenwände 124, 126 aufweist. Die Seitenwände 124, 126 sind parallel zueinander und im Wesentlichen senkrecht zu einer planen Außenoberfläche 128 ausgerichtet.

An der Außenoberfläche 128 ist eine Dampfsperrschicht 130 vorgesehen, wel che sich von der ersten Seitenfläche der Seitenwand 124 über die Außenfläche des Grundkörpers 122 bis zur zweiten Seitenfläche der Seitenwand 126 er streckt und die Seitenflächen zu großen Teilen ebenfalls abdeckt.

Der Abstandhalter 120 weist ferner eine Innenoberfläche 132 auf, welche im Wesentlichen plan ausgebildet ist und mittig zwischen den Seitenwänden 124, 126 eine in Längsrichtung des Abstandhalters verlaufende Nut 134 aufweist, die von zwei parallelen, leistenförmigen Vorsprüngen 136, 137 begrenzt wird. Der Abstand der freien Enden der Vorsprünge 136, 137 wird vorzugsweise et was kleiner gewählt als die Breite der Nut im Bereich ihres Bodens. Die Nut 134 dient der Aufnahme einer mittleren, dritten Glasscheibe (nicht darge stellt), die den Innenraum einer Isolierglasscheibe in zwei Teilvolumina unter teilt. Bei der gezeigten Ausführungsform des Abstandhalters 120 sind die Teil volumina des Innenraums der Isolierglasscheibe im Wesentlichen gleich groß. Abweichend hiervon lassen sich durch eine exzentrische Anordnung der Nut 134 und der beiden die Nut 134 begrenzenden Vorsprünge 136, 137 die Teil volumina unterschiedlich groß gestalten, um z.B. einen asymmetrischen Auf bau zu realisieren, wenn dieser aufgrund weiterer Anforderungen wie Absturz sicherung, Statik etc. notwendig ist. Figur 3B zeigt eine Variante des Abstandhalters 120 in Form eines Abstandhal ters 140. Der Abstandhalter 140 weist einen Profilkörper 141 mit einem Grundkörper 142 und diesen seitlich begrenzende Seitenwände 144, 146 auf. Die Seitenwände 144, 146 sind parallel zueinander und im Wesentlichen senk recht zu einer Außenoberfläche 148 des Abstandhalters 140 ausgerichtet.

An der Außenoberfläche 148 ist eine Dampfsperrschicht 150 vorgesehen, wel che sich von der ersten Seitenfläche der Seitenwand 144 über die Außenfläche des Grundkörpers 142 bis zur zweiten Seitenfläche der Seitenwand 146 er streckt und die Seitenflächen zu großen Teilen ebenfalls überdeckt.

Der im Wesentlichen plane Grundkörper 142 weist ferner eine Innenfläche 152 auf, welche mittig zwischen den Seitenwänden 144, 146 eine in Längsrichtung des Abstandhalters 140 verlaufende Nut 154 aufweist, die von zwei parallelen, leistenförmigen Vorsprüngen 156, 157 begrenzt wird. Der Abstand der freien Enden der Vorsprünge 156, 157 wird vorzugsweise etwas kleiner gewählt als die Breite der Nut 154 im Bereich ihres Bodens. Die Nut 154 dient der Aufnah me einer mittleren, dritten Glasscheibe (nicht dargestellt), die den Innenraum einer Isolierglasscheibe in zwei Teilvolumina unterteilt. Bei der gezeigten Aus führungsform des Abstandhalters 140 sind die Teilvolumina des Innenraums der Isolierglasscheibe im Wesentlichen gleich groß. Hiervon kann, wie im Rah men der Figur 3A beschrieben, bei Bedarf abgewichen werden.

Die Bereiche der Innenfläche 152 zwischen den Seitenwänden 144 bzw. 146 und der Nut 154 und den zugehörigen Vorsprüngen 156, 157 sind bei dieser Ausführungsform nicht eben, sondern mit parallel in regelmäßigen Abständen angeordneten Rippen 158 versehen.

Figur 3C zeigt den Abstandhalter 140 der Figur 3B in einer Einbausituation in einer Isolierglasscheibe 170, wobei an der von der Seitenwand 144 und der Dampfsperrschicht 150 des Abstandhalters 140 gebildeten Seitenoberfläche eine erste Glasscheibe 172 und an dessen zweiten Seitenoberfläche (ent spricht der Seitenfläche der Seitenwand 146 und der Dampfsperrschicht 150) eine zweite Glasscheibe 174 anliegend angeordnet sind. Die beiden Glasschei ben 172, 174 sind mit dem Abstandhalter 140 jeweils über einen primären Butyl- Dichtstoff 176, 177 verbunden. Die beiden Glasscheiben 172, 174 wer den durch den Abstandhalter 140 in paralleler Anordnung auf einem vorgege benen Abstand zueinander gehalten. Die obenliegende Seite des Grundkörpers 152 (Außenfläche) bildet dabei den außenliegenden Randbereich der Isolier glasscheibe 170.

Der primäre Butyl- Dichtstoff 176, 177 ist im Wesentlichen über die gesamte Höhe der Seitenflächen der Seitenwände 144, 146 auf den Abstandhalter 140 aufgetragen. Ein Sekundär-Dichtstoff 178, 179 bildet an dem außenliegenden Randbereich der Isolierglasscheibe 170 im Querschnitt gesehen zu den außen liegenden Glasscheiben hin jeweils eine keilförmige Konfiguration aus.

In der Nut 154 und zwischen den Vorsprüngen 156, 157 ist eine dritte Glas scheibe 180 gehalten, die den Innenraum der Isolierglasscheibe zwischen den außenliegenden Glasscheiben 172, 174 in zwei Teilvolumina trennt. Die Glas scheibe 180 kann aus demselben Material und mit einer Dicke wie die Glas scheiben 172, 174 hergestellt sein, ist aber oftmals dünner ausgebildet, da die Glasscheibe 180 geringeren Belastungen ausgesetzt ist als die Glasscheiben 172, 174. Aus diesem Grund kann die Glasscheibe 180 auch aus einem ande ren Material, beispielsweise Plexiglas, hergestellt oder auch durch eine Kunst stofffolie ersetzt werden. In jedem Fall wird der Scheibenzwischenraum in klei nere Teilvolumina aufgeteilt, so dass Konvektionsströmungen reduziert oder im Wesentlichen ganz unterdrückt werden können. Dies führt zu verbesserten Wärmedämmwerten der Isolierglasscheiben.

Eine andere Einbausituation des Abstandhalters 140 der Figur 3B ist in Figur 3D dargestellt. Bei dieser Variante wird ein primärer Butyl- Dichtstoff 182, 183 auf den Seitenflächen der Seitenwände 144 und 146 bzw. den dort angeordne ten Bereichen der Dampfsperrschicht 150 aufgetragen. Ein Sekundär-Dicht stoff 184 wird über die gesamte Fläche der Außenoberfläche des Abstandhai- ters 140 aufgetragen, so dass er sich parallel zur Außenoberfläche von der ei nen Glasscheibe 172 bis zur anderen Glasscheibe 174 erstreckt und dichtend an beiden Glasscheiben und an der Außenoberfläche (Dampfsperrschicht 150) anliegt.

In der Nut 154 und zwischen den Vorsprüngen 156, 157 ist wieder eine dritte Glasscheibe 180 eingesetzt und gehalten, die den Innenraum der Isolierglas scheibe 170 zwischen den außenliegenden Glasscheiben 172, 174 in zwei Teil volumina trennt.

Der vorstehend beschriebene Effekt der weiteren Verbesserung der Wärme dämmwerte von Isolierglasscheiben, die eine dritte, mittlere Glasscheibe um fassen, sei nochmals anhand der Figuren 4A und 4B in Einzelnen erläutert.

Hier ist auch ersichtlich, dass aufgrund des einstückigen Abstandhalters für die Dreifachverglasung ein Versatz, wie er bei herkömmlich verwendeten zwei Ab standhalter zwischen den drei Glasscheiben Vorkommen kann, vermieden wird.

Figur 4A zeigt eine Isolierglasscheibe 200 mit zwei parallel angeordneten Glas scheiben 202, 204, die parallel zueinander mittels Abstandhaltersegmenten 10a und 10b auf Abstand gehalten werden, die dem Abstandhalter 10 der Fi gur 1A entsprechen.

Die Verklebung der Glasscheiben 202, 204 mit den Abstandhaltersegmenten 10a, 10b erfolgt über einen primären Butyl-Dichtstoff 210a, 211a, 210b, 211b. Ein Sekundär-Dichtstoff 230a, 230b wird analog zu der im Zusammenhang mit der Figur IC beschriebenen Ausführungsform über die gesamte Außenoberflä che des Abstandhalters 10 (hier die Abschnitte 10a, 10b) aufgetragen und liegt auch dichtend an den Glasscheiben 202, 204 an.

Die Isolierglasscheibe 200 weist einen einzigen Innenraum 220 auf, der nur von den Glasscheiben 202, 204 sowie dem am Randbereich der Glasscheiben umlaufend angeordneten Abstandhalter 10 begrenzt ist. Die in Vertikalrichtung verlaufenden Abstandhaltersegmente sowie die entsprechenden Anteile an pri märem Butyl- Dichtstoff und Sekundär-Dichtstoff sind der Übersichtlichkeit hal ber in der Figur 4A nicht dargestellt.

Figur 4B zeigt eine Isolierglasscheibe 240 mit zwei parallel angeordneten Glas scheiben 242, 244, die parallel zueinander mittels Abstandhaltersegmenten 120a und 120b auf Abstand gehalten werden, welche dem Abstandhalter 120 der Figur 3A entsprechen.

Die Verklebung der Glasscheiben 242, 244 mit den Abstandhaltersegmenten 120a, 120b erfolgt über einen primären Butyl- Dichtstoff 246a, 246b, 247a, 247b. Ein Sekundär-Dichtstoff 250a, 250b wird analog zu der im Zusammen hang mit der Figur 3D beschriebenen Ausführungsform verwendet.

In die Nuten 134a, 134b der Abstandhaltersegmente 120a, 120b ist eine drit te, mittlere Glasscheibe 246 eingesetzt, welche den Innenraum der Isolierglas scheibe 240 in zwei voneinander getrennte Teilvolumina 252, 254 aufteilt.

Der unterteilte Innenraum der Isolierglasscheibe 240 weist Teilvolumina 252, 254 auf und wird nur von den Glasscheiben 242, 244 sowie dem am Randbe reich dieser Glasscheiben umlaufend angeordneten Abstandhalter 120 sowie dem primären (Butyl-)Dichtstoff 246a, 246b, 247a, 247b und dem Sekundär- Dichtstoff 250a, 250b nach außen hin begrenzt. Die in Vertikalrichtung verlau fenden Abstandhaltersegmente und die entsprechenden Anteile der Butyl-Kle- bemasse und des Sekundär-Dichtstoffs sind der Übersichtlichkeit halber in der Figur 4A nicht dargestellt.

In der Figur 5A ist schematisch eine Prüfanordnung 300 für die Bestimmung der Durchbiegung eines erfindungsgemäßen Abstandhalters (hier beispielhaft der Abstandhalter 10) oder auch der Biegesteifigkeit gemäß DIN EN ISO 178 (2013) gezeigt. Die zur Prüfung verwendete Probe des Abstandhalters 10 weist eine Länge Lp von 150 mm auf und ist auf zwei Stützkörpern 302, 304 positioniert, wobei die Auflagepunkte einen vorgegebenen Abstand Ls von 100 mm zueinander einhalten, im Folgenden auch Stützweite genannt. Die beiden Stützkörper 302, 304 definieren eine Auflageebene.

Mittig zur Stützweite Ls ist ein teilzylindrischer Stempel 306 mit einer planen Kontur positioniert, mit welchem eine Kraft F auf den Abstandhalter senkrecht zur Auflageebene eingeleitet werden kann.

Für die Aufrollbarkeit oder Coilbarkeit des erfindungsgemäßen Abstandhalters ist die Durchbiegung gegenüber einem unbelasteten Zustand von Bedeutung, welche an der Außenoberfläche des jeweils zu prüfenden Abstandhalters (hier z.B. die Außenoberfläche 17 des Abstandhalters 10) gemessen wird, wobei die über den Stempel 306 einwirkende Kraft 50 N beträgt.

In Figur 5B ist die Prüfanordnung 300 mit einem Abstandhalter 460 in einer Schnittdarstellung längs Linie VB - VB senkrecht zur Längsrichtung des Ab standhalters 460 und parallel zur Richtung der einwirkenden Kraft F gezeigt.

In den Teilfiguren 5C und 5D sind die zwei Abstandhalter 10 bzw. 460 in einer Orientierung gezeigt, bei der die Außenoberfläche 17 bzw. 470, die bei der Prüfung der Durchbiegbarkeit auf den Stützkörpern 302, 304 aufliegt, nach unten weist.

Vorzugsweise weist der erfindungsgemäße Abstandhalter eine Aufrollbarkeit auf, derart, dass eine Durchbiegung bei einer in der Mitte der Stützweite ein wirkenden Kraft von 50 N gegenüber einem unbelasteten Zustand von ca. 1 mm oder mehr auf, bevorzugt ca. 1,3 mm oder mehr, weiter bevorzugt ca. 1,7 mm oder mehr, beträgt. Die Durchbiegung wird an der Außenoberfläche 17 und 470 (hier an der Barriereschicht 20 bzw. 472) des Abstandhalters in der Mitte der Stützweite gemessen, wenn der Abstandhalter auf den beiden Stütz körpern 302, 304 mit einer Stützweite von 100 mm, in Längsrichtung des Ab standhalters gemessen, aufliegt. Die Kraft von 50 N wird senkrecht zu einer von den Stützkörpern definierten Auflageebene (und der Außenoberfläche) in den Abstandhalter eingeleitet (Prüfverfahren A; vgl. Figuren 5A und 5B). Für die Handhabung der erfindungsgemäßen Abstandhalter bei der Fertigung der Isolierglasscheiben ist es bevorzugt, wenn die Abstandhalter eine Biege steifigkeit bei einer Krafteinleitung senkrecht zu einer Seitenfläche (hier: 14; 468) bzw. Seitenoberfläche aufweisen, bei der eine Durchbiegung des Ab standhalters (10; 460) in einer Positionierung gemäß Figuren 6A und 6B bei einer in der Mitte der Stützweite Ls einwirkenden Kraft von 100 N gegenüber einem unbelasteten Zustand ca. 10 mm oder weniger, bevorzugt ca. 5 mm o- der weniger, weiter bevorzugt ca. 3 mm oder weniger beträgt.

Die Durchbiegung wird an einer der Seitenoberflächen (hier: 14, 16; 466, 468) des Abstandhalters mittig zur Stützweite bestimmt, wenn die Seitenoberfläche auf den zwei Stützkörpern 302, 304 der Prüfanordnung 300 mit einer Stütz weite Ls von 100 mm, in Längsrichtung des Abstandhalters gemessen, auf liegt. Die typische Probenlänge Lp beträgt 150 mm. Die Kraft von 100 N wird senkrecht zu den Seitenoberflächen in den Abstandhalter eingeleitet (Prüfver fahren B). Diese Prüfung verlangt eine Orientierung der Abstandhalter wie sie für die Abstandhalter 10 und 460 in den Teilfiguren 6C bzw. 6D dargestellt sind. Für eine sachgerechte Durchführung der Prüfung kann der Abstandhalter in der in den Teilfiguren 6A und 6B gezeigten Orientierung mittels Führungs elementen 310, 312 gehalten werden, ohne dass dies die Messergebnisse merklich beeinflusst. Die Führungselemente 310, 312 können in paralleler An ordnung in einem vorgegebenen Abstand zueinander fixiert werden, so dass der Abstandhalter 10, 460 dazwischen mit geringem Spiel aufgenommen wer den kann.

Wie schon erwähnt werden als Prüfparameter bei der Messung der Biegestei figkeit gemäß DIN EN ISO 178 eine Stützweite oder Auflagedistanz Ls von 100 mm und eine Länge des Probekörpers Lp von ca. 150 mm verwendet. Die wei teren Prüfparameter sind:

Vorlast: 1 N (Prüfverfahren Variante A und B)

Prüfgeschwindigkeit: 10 mm/min (Prüfverfahren Variante A und B)

Radien RI (Stempel 306) und R2 (Stützkörper 302, 304): 5 mm Der Stempel 306 wird, nachdem der zu prüfende Abstandhalter auf den Stütz körpern 302, 304 platziert ist, mit dem Abstandhalter 10, 460 mit der Vorlast in Kontakt gebracht, welcher damit in seiner Position stabilisiert wird. Danach wird der Prüfstempel 306 mit der vorgegebenen Prüfgeschwindigkeit senkrecht nach unten bewegt, wobei die dabei auf den Prüfkörper (Abstandhalter) ein wirkende Kraft in Abhängigkeit von dem zurückgelegten Verfahrweg des Prüf stempels 306 aufgezeichnet wird (vgl. Figuren 8A bis 8C). Diese Strecke ent spricht im Wesentlichen der Durchbiegung des Prüfkörpers.

Die Auflage der Abstandhalterprofile erfolgt mit der Außenoberfläche nach un ten (Prüfverfahren A - für die Durchbiegung senkrecht zur Außenoberfläche; Figur 5A/5B) und der Außenoberfläche zur Seite orientiert (Prüfverfahren B - für die Durchbiegung bzw. Biegesteifigkeit senkrecht zur Seitenfläche; Figur 6A/6B).

Bei dem Prüfverfahren Variante A ist als Außenoberfläche die Seite definiert, welche im eingebauten Zustand des Abstandhalters in einer Isolierglasscheibe zum Außenumfang der Isolierglasscheibe benachbart angeordnet ist. Der Stempel 306 der Prüfanordnung 300, auch Druckfinne genannt, drückt bei Durchführung der Dreipunktbiegung von oben kommend senkrecht nach unten bei Ls/2 auf die Probe (hier: Abstandhalter 10 bzw. 460).

Falls sich bei dem Prüfverfahren Variante B (Durchbiegung senkrecht zur Sei tenoberfläche) der Abstandhalter stark verwindet und von der gewünschten Orientierung während der Messung stark abweicht, muss eine geeignete Füh rung benutzt werden, um den Prüfkörper in der senkrecht stehenden Orientie rung zu halten. Die Führung kann/können z.B. ein oder falls nötig zwei sepa rate lose anliegende Führungsbleche sein wie oben beschrieben, welche ein seitliches Ausweichen der Prüfkörper begrenzen, eine senkrechte Bewegung des Prüfkörpers, insbesondere während des Eindrückens der Druckfinne aber im Wesentlichen ungehindert ermöglichen. Dies ist in den Figuren 6A und 6B veranschaulicht, auf deren Beschreibung hier verwiesen werden kann. Die Prüfkörper müssen frei von sichtbaren Beschädigungen (z.B. irreversible Deformation, Risse, Brüche etc.) sein und einen üblichen guten Produktzu stand repräsentieren, der auch qualitativ die Anforderungen an den Verbau zu Isolierglasscheiben erfüllt. Die in den Prüfverfahren A und B erhaltenen Werte sind im Wesentlichen unabhängig von einer eventuell erfolgten Feuchteaufnah me durch das Trockenmittel vor dem Durchführen der Prüfverfahren.

Die Breite B der erfindungsgemäßen Abstandhalter beträgt vorzugsweise ca.

12 mm bis ca. 44 mm, weiter bevorzugt ca. 14 mm bis ca. 40 mm.

Eine Konditionierung der Prüfkörper vor der Messung ist nicht erforderlich. Die Prüfkörper werden bevorzugt bei Normalklima 23°C ± 2°C bei 50 % ± 10 % Luftfeuchtigkeit geprüft.

Das Ende der Messung erfolgt bei Bruch bzw. der Zerstörung des Prüfkörpers oder beim Erreichen des maximalen Verfahrwegs des Stempels 306.

Die Messungen werden so durchgeführt, dass der Biegeverlauf aufgenommen und gespeichert wird und als eine Kraft-Weg-Kurve ausgegeben werden kann.

Die Prüfverfahren A und B werden an erfindungsgemäßen Proben und Proben aus dem Stand der Technik vorgenommen.

Eine nähere Charakterisierung der Proben findet sich in der folgenden Tabelle 1. Eine Übersicht der Profilgeometrien in schematischer Darstellung ist in der Figur 7 (Teilfiguren 7a bis 7i) enthalten.

Probe a) entspricht einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit folgenden Eigenschaften: Der Abstandhalter ist als Vollprofil aus Polypropylen mit 20 Gew.-% Glasfasern (GF 20) und 40 Gew.-% Trockenmittel (Zeolith 3A-Pulver; mittlere Partikel größe ca. 6 bis 9 pm; erhältlich unter der Bezeichnung Sylosiv K300 von Grace GmbH & Co KG) gefertigt, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Ab standhalters. Die Geometrie entspricht auch dem Abstandhalter 460 der Fig. 9C. Als Barriereschicht wurde eine 10 pm dicke Edelstahlfolie verwendet. Der Abstandhalter ist aufrollbar/coilbar auf einen Kern mit einem Durchmesser von 300 mm. Der Abstandhalter ist für eine Dreifachverglasung konzipiert mit zwei Scheibenzwischenräumen (SZR) von jeweils 12 mm und einer Mittelscheibe mit einer Dicke von 4 mm.

Probe b) entspricht einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit folgenden Eigenschaften:

Der Abstandhalter ist als Vollprofil aus Polypropylen mit 10 Gew.-% Glasfasern (GF 10) und 40 Gew.-% Trockenmittel (Zeolith 3A-Pulver; mittlere Partikel größe ca. 6 bis 9 pm; erhältlich unter der Bezeichnung Sylosiv K300 von Grace GmbH & Co KG) gefertigt, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Ab standhalters. Die Geometrie entspricht auch dem Abstandhalter 10 der Fig.

1A. Als Barriereschicht wurde eine 10 pm dicke Edelstahlfolie verwendet. Der Abstandhalter ist aufrollbar/coilbar auf einen Kern mit einem Durchmesser von 300 mm.

Probe c) ist ein herkömmlicher Abstandhalter, der unter der Bezeichnung Chromatech ® Ultra F2 von der Firma Rolltech A/S erhältlich ist. Der Abstand halter ist aus Polypropylen gefertigt und weist ein ca. 0,1 mm dickes Edel stahlband als Barriereschicht an seiner Außenoberfläche auf. Der Abstandhal ter hat die Form eines Hohlprofils und ist nicht coilbar. Trockenmittel kann in die Hohlkammer des Hohlprofils eingefüllt werden.

Probe d) ist ein herkömmlicher Abstandhalter, der unter der Bezeichnung Multitech ® von der Firma Rolltech A/S erhältlich ist. Der Abstandhalter besteht aus einem Kunststoffhohl profil aus Styrol-Acrylnitril-Polymer (SAN) mit ca. 35 Gew.-% Glasfasern (GF 35), bezogen auf das Gesamtgewicht des Abstandhal ters, wobei auf das Abstandhalterprofil an der Außenoberfläche eine metalli sierte Folie als Barriereschicht aufgebracht ist. Trockenmittel kann in die Hohl kammer des Hohlprofils eingefüllt werden. Der Abstandhalter ist nicht coilbar.

Probe e) ist ein herkömmlicher Abstandhalter für Dreifach-Isolierglasschei- ben, der unter der Bezeichnung SWISSPACER TRIPLE von der Firma SWISS- SPACER Vetrotech Saint-Gobain (International) AG erhältlich ist. Die beiden Scheibenzwischenräume SZR sind mit jeweils 16 mm dimensioniert. Die Dicke der Mittelscheibe beträgt 2 mm. Der Abstandhalter besteht ebenfalls aus ei nem Kunststoffhohl profil mit zwei Hohlkammern aus SAN mit ca. 35 Gew.-% Glasfasern (GF 35), bezogen auf das Gesamtgewicht des Abstandhalters, und einer metallisierten Kunststofffolie als Barriereschicht. Trockenmittel kann in die Hohlkammern des Hohlprofils eingefüllt werden. Der Abstandhalter ist nicht coilbar.

Probe f) ist ein herkömmlicher Abstandhalter der unter der Bezeichnung Thermobar ® von der Firma Thermoseal Group erhältlich ist. Der Abstandhalter besteht aus einem Kunststoffhohl profil aus Polypropylen mit ca. 40 Gew.-% Glasfasern (GF 40), bezogen auf das Gesamtgewicht des Abstandhalters, auf das an der Außenoberfläche eine metallisierte Folie als Barriereschicht aufge bracht ist. Trockenmittel kann in die Hohlkammer des Hohlprofils eingefüllt werden. Der Abstandhalter ist nicht coilbar.

Probe g) ist ein herkömmlicher coilbarer Abstandhalter, der unter der Be zeichnung Super Spacer ® Premium von der Firma Edgetech erhältlich ist. Der Abstandhalter ist als Vollprofil gefertigt und aus einem geschäumten Silikon material hergestellt, in welches ein Trockenmittel (ca. 47 Gew.-%) eingebettet ist. Auf das Vollprofil ist an der Außenoberfläche eine metallisierte Folie als Barriereschicht aufgebracht. Probe h) ist ein herkömmlicher coilbarer Abstandhalter auf Polyurethanbasis, der unter der Bezeichnung WorldSpacer™ von Glasslam erhältlich ist. Der Ab standhalter ist als Vollprofil gefertigt und aus einem geschäumten Polyure thanmaterial hergestellt, in welches ein Trockenmittel (ca. 45 Gew.-%) einge bettet ist. Auf das Vollprofil ist an der Außenoberfläche ein ca. 50 pm dickes Edelstahlband als Barriereschicht aufgebracht.

Probe i) ist ein herkömmlicher coilbarer Abstandhalter, der unter der Bezeich nung Panaspacer von der Soytas Group erhältlich ist. Der Abstandhalter be steht aus einem wellenförmigen Verstärkungselement aus Polycarbonat wel ches den größten Teil der Querschnittsfläche beansprucht. Dieses Verstär kungselement ist seitlich und zur Innenseite hin mit einer Barriereschicht ab gedeckt. Auf der Innenseite befindet sich über der Barriereschicht noch ein Schaummaterial, in welches Trockenmittel eingebettet ist. Der Anteil des Tro ckenmittels wird vom Hersteller nicht angegeben.

In der Tabelle 1 sind auch die Werte für die Shore-Härte D der erfindungsge mäßen Proben sowie der coilbaren Proben aus dem Stand der Technik soweit verfügbar zum Vergleich angegeben.

Tabelle 1

Die Figuren 8A und 8B zeigen die Messergebnisse anhand solcher Kraft-Weg- Kurven für eine Auswahl an Abstandhaltern a) und b) gemäß der vorliegenden Erfindung sowie c) bis g) gemäß dem Stand der Technik gemessen entspre chend dem Prüfverfahren Variante A. Die Messkurven für die Proben h) und i) sind nicht dargestellt, da deren Verlauf im Wesentlichen dem Kurvenverlauf der Probe g), d.h. einer herkömmlichen coilbaren Probe entspricht.

Die Figur 8C zeigt die Messergebnisse anhand von Kraft- Weg- Kurven für die erfindungsgemäßen Proben a) und b) sowie gemäß dem Stand der Technik c) bis e) und g) bis i), wobei die herkömmlichen Proben g) bis i) coilbare Proben sind. Die Messung erfolgte hier entsprechend der Prüfverfahren Variante B. Die Messkurve für Probe f) ist in Figur 8C nicht dargestellt, da sie sich im Wesent lichen mit der Kurve der Probe d) deckt.

Die Figur 9A zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ab standhalters 400 mit einem Profilkörper 402, welcher einen Grundkörper mit einer planen Außenfläche 404 sowie parallele Seitenflächen 406 und 408 auf weist, die senkrecht zur Außenfläche 404 ausgerichtet sind. Auf der Außenflä che 404 ist eine Dampfsperrschicht 410 angeordnet, welche sich von der ers ten Seitenfläche 406 über die Außenoberfläche 404 bis zu der zweiten Seiten fläche 408 erstreckt und die Seitenoberflächen des Abstandhalters zum über wiegenden Teil bildet. Die der planen Außenfläche 404, gegenüberliegende In nenfläche 412 des Grundkörpers (Innenoberfläche des Abstandhalters) ist konkav ausgebildet und erstreckt sich im Wesentlichen von der ersten Seiten fläche 406 bis zur zweiten Seitenfläche 408.

Die der Innenoberfläche 412 benachbarten Enden der Seitenflächen 406, 408 weisen jeweils nach außen abstehende, Wulst-förmige Vorsprünge 414, 416 auf, welche im eingebauten Zustand des Abstandhalters in einer Isolierglas scheibe direkt an den Glasscheiben anliegen und die Seitenflächen 406, 408 einschließlich der von der Dampfsperrschicht 410 gebildeten Seitenoberflächen auf einem geringen Abstand zur jeweiligen Glasscheibe halten und so einen definierten Raum für die Aufnahme von Butyl-Klebemasse schaffen. Ferner kann so vermieden werden, dass Butyl-Klebemasse in den Innenraum der Iso lierglasscheibe eintritt und dort sichtbar wird.

Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstandhalters 430 ist in der Figur 9B gezeigt, wobei der Abstandhalter 430 wiederum einen Profil körper 432 mit einem Grundkörper 434 und diesen seitlich begrenzenden Sei tenflächen 436, 438 aufweist. Die Seitenflächen 436, 438 sind parallel zuein ander und im Wesentlichen senkrecht zu einer planen Außenoberfläche 440 ausgerichtet.

An der Außenoberfläche 440 ist eine Dampfsperrschicht 442 vorgesehen, wel che sich von der ersten Seitenfläche 436 über die Außenoberflächen 440 bis zur zweiten Seitenfläche 438 erstreckt und die Seitenflächen 436, 438 zu gro ßen Teilen ebenfalls abdeckt und somit einen Großteil der Seitenoberflächen des Abstandhalters 430 bilden.

Der Grundkörper 434 weist ferner eine Innenfläche 444 auf, welche mittig zwi schen den Seitenflächen 436, 438 eine in Längsrichtung des Abstandhalters 430 verlaufende Nut 446 aufweist, die von zwei parallelen Vorsprüngen 448, 449 begrenzt wird. Der Abstand der freien Enden der Vorsprünge 448, 449 wird vorzugsweise etwas kleiner gewählt als die Breite der Nut 446 im Bereich ihres Bodens. Die Nut 446 dient der Aufnahme einer mittleren, dritten Glas scheibe (nicht dargestellt), die den Innenraum einer Isolierglasscheibe in zwei Teilvolumina unterteilt.

Die Innenfläche 444 (Innenoberfläche des Abstandhalters 430) ist in den Be reichen zwischen der Seitenfläche 436 und dem Vorsprung 448 bzw. der Sei tenfläche 438 und dem Vorsprung 449 jeweils konkav ausgebildet.

Die der Innenfläche 444 benachbarten Enden der Seitenflächen 436, 438 wei sen jeweils nach außen abstehende, Wulst-förmige Vorsprünge 450, 452 auf, welche im eingebauten Zustand des Abstandhalters in einer Isolierglasscheibe direkt an den Glasscheiben anliegen und die Seitenflächen 436, 438 auf einem geringen Abstand zur jeweiligen Glasscheibe halten und so einen definierten Raum für die Aufnahme von Butyl-Klebemasse schaffen. Ferner kann so ver mieden werden, dass Butyl-Klebemasse in den Innenraum der Isolierglasschei be eintritt und dort sichtbar wird.

Bei dem in Figur 9B gezeigten Ausführungsbeispiel ist ferner jede der Seiten oberflächen (hier auf den Flächenabschnitten der Dampfsperrschicht 442, die die Seitenflächen 436, 438 bedecken) mit einem Volumen 454, 456 an Primär- Dichtstoff (Butyl-Klebemasse) beaufschlagt, welches ausreichend ist, um die Abdichtung und Verklebung zwischen der aufzubringenden Glasscheibe und den Seitenoberflächen des Abstandhalters 430 zu gewährleisten. Der primäre Dichtstoff 454, 456 ist hier im nicht verpressten Zustand dargestellt.

Figur 9C zeigt eine Variante des erfindungsgemäßen Abstandhalters 430 der Figur 9B.

Der erfindungsgemäße Abstandhalter 460 gemäß Figur 9C weist einen Profil körper 462 mit einem Grundkörper 464 und diesen seitlich begrenzenden Sei tenflächen 466, 468 auf. Die Seitenflächen 466, 468 sind parallel zueinander und im Wesentlichen senkrecht zu einer planen Außenoberfläche 470 ausge richtet.

An der Außenoberfläche 470 des Abstandhalters 460 ist eine Dampfsperr schicht 472 vorgesehen, welche sich von der ersten Seitenfläche 466 über die Außenoberfläche 470 bis zur zweiten Seitenfläche 468 erstreckt und die Sei tenflächen 466, 468 zu großen Teilen ebenfalls abdeckt.

Der Grundkörper 464 weist ferner eine Innenfläche 474 auf, welche mittig zwi schen den Seitenflächen 466, 468 eine in Längsrichtung des Abstandhalters 460 verlaufende Nut 476 aufweist, die von zwei parallelen Vorsprüngen 478, 479 begrenzt wird. Der Abstand der freien Enden der Vorsprünge 478, 479 wird vorzugsweise etwas kleiner gewählt als die Breite der Nut 476 im Bereich ihres Bodens. Die Nut 476 dient der Aufnahme einer mittleren, dritten Glas scheibe (nicht dargestellt), die den Innenraum einer Isolierglasscheibe in zwei Teilvolumina unterteilt.

Die Innenfläche 474 ist in den Bereichen zwischen der Seitenfläche 466 und dem Vorsprung 478 bzw. zwischen der Seitenfläche 468 und dem Vorsprung 479 jeweils konkav ausgebildet und mit Rippen 480 versehen, welche parallel zueinander und gleichmäßig beabstandet in Längsrichtung des Abstandhalters 460 verlaufen.

Die der Innenfläche 474 benachbarten Enden der Seitenflächen 466, 468 wei sen jeweils nach außen abstehende, Wulst-förmige Vorsprünge 482, 484 auf, welche im eingebauten Zustand des Abstandhalters 460 in einer Isolierglas scheibe direkt an den Glasscheiben anliegen und die Seitenflächen 466, 468 auf einem geringen Abstand zur jeweiligen Glasscheibe halten und so einen definierten Raum für die Aufnahme von Butyl-Klebemasse schaffen. Ferner kann so vermieden werden, dass Butyl-Klebemasse in den Innenraum der Iso lierglasscheibe eintritt und dort sichtbar wird.

Die Figuren 9D und 9E zeigen den Abstandhalter 460 eingebaut in eine Drei- fach-Isolierglasscheibe 500 mit zwei außen, beidseits des Abstandhalters 460 an dessen Seitenoberflächen (Seitenflächen 466 und 468) angeordneten Glas scheiben 502, 504 und einer mittleren, in der Nut 476 eingesetzten Glasschei be 506. Die Glasscheiben 502, 504 sind mit dem Abstandhalter 460 über einen verpressten primären Butyl- Dichtstoff 508, 509 verklebt, welcher sich im We sentlichen über die gesamten Seitenflächen 466 und 468 erstreckt. Im An schluss an die Masse des Butyl- Dichtstoffs ist ein Sekundär-Dichtstoff 510,

511 zum äußeren Rand der jeweiligen Glasscheibe 502 bzw. 504 und Abschnit ten der Außenoberfläche 470 mit keilförmigem Querschnitt aufgetragen (Figur 9D) oder er erstreckt sich als durchgängige Schicht 512 mit einer im Wesentli chen gleichmäßigen Dicke über die gesamte Außenoberfläche 470 (Figur 9E). Die Wulst-förmigen Vorsprünge 482, 484 begrenzen die primären Butyl-Dicht- stoffvolumina in Richtung zum Innenraum der Isolierglasscheibe 500. Durch den keilförmigen Auftrag des Sekundärdichtstoffs 510, 511 in Fig. 9D lässt sich gegenüber dem konventionell eingesetzten durchgehenden Auftrag des Sekundär-Dichtstoffs 512 in Figur 9E eine erhebliche Menge des Sekun- där-Dichtstoffes einsparen. Außerdem ist die Wärmeleitung in diesem Bereich vermindert, so dass die Psi-Werte für den Randverbund geringer sind.

Die Glasscheiben 502, 504 in Figur 9E sind wieder über einen primären Dicht stoff 508, 509 mit den Seitenflächen des Abstandhalters 460 verklebt.

Figur 10 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ab standhalters 530, der einen Profilkörper 532 mit einem im Wesentlichen pla nen Grundkörper 534 aufweist, an den sich beidseits Seitenwände 536, 538 mit Seitenflächen 540, 542 anschließen.

In den Seitenwänden 536, 538 sind in regelmäßigen Abständen an ihren freien Enden senkrecht zur Längsrichtung des Abstandhalters 530 Schlitze 544 ein gebracht. Auf der Außenfläche 546 des Grundkörpers 534 sind ebenfalls in re gelmäßigen Abständen Schlitze 548 eingebracht, welche sich senkrecht zur Längsrichtung über die gesamte Breite des Grundkörpers 534 erstrecken.

Die Schlitze 544 und 548 sind in Längsrichtung des Abstandhalters 530 gese hen entweder wie dargestellt versetzt zueinander angeordnet oder aber in identischer Position in Längsrichtung (nicht gezeigt). Diese Ausbildung eines erfindungsgemäßen Abstandhalters erlaubt die Verwendung von vergleichs weise starren Kunststoffmaterialen und gegebenenfalls vergleichsweise hohen Gehalten an Trockenmittel in dem Kunststoffmaterial für die Ausbildung des Profilkörpers, und trotzdem bleibt die Coilbarkeit des Abstandhalters erhalten. Außerdem lassen sich die durch das Aufrollen gegebenenfalls entstehenden Rückstellkräfte und plastische Verformungen durch entsprechende Auslegung dieser Schlitze so weit reduzieren, dass der Abstandhalter allein durch die Ver klebung mittels primärem Dichtstoff an der gewünschten Position gegenüber den Glasscheiben verbleibt bis der danach applizierte Sekundär-Dichtstoff aus gehärtet ist.

Figur 11 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in Form eines Abstandhalters 560. Der Abstandhalter 560 weist einen Profilkör per 562 mit einem Grundkörper 564 und zwei beidseits des Grundkörpers 564 an diesen angeformte Seitenwände 566, 568 auf, welche die Seitenflächen 570, 572 des Profilkörpers 562 bereitstellen.

An seiner Außenoberfläche 574 weist der Abstandhalter 560 eine Barriere schicht 576 auf, welche sich von der ersten Seitenfläche 570 über die Außen fläche des Grundkörpers bis zur Seitenfläche 572 erstreckt und auch große Teile der Seitenflächen 570, 572 unter Bildung der Seitenoberflächen des Ab standhalters 560 bedeckt.

An den freien Enden der Seitenwände 566, 568 sind Funktionselemente ausge bildet, welche an die freien Enden als zur jeweils anderen Seitenwand weisen de Rastvorsprünge 578, 580 angeformt sind.

Die Rastvorsprünge 578, 580 sind von der Innenfläche 582 des Grundkörpers 564 beabstandet und somit geeignet zwischen sich und der Innenfläche 582 ein separat hergestelltes Bauteil zur weiteren Funktionalisierung des Abstand halters 560 formschlüssig zu halten.

Zum formschlüssigen Halten solcher Bauteile an dem erfindungsgemäßen Ab standhalter 560 können im Bereich der Innenfläche 582 in dem Grundkörper 564 alternativ oder zusätzlich Nuten 584, 586 vorgesehen werden.

Figur 11 zeigt einige Variationen eines beispielhaften, für die weitere Funktio nalisierung des Abstandhalters 560 geeigneten Bauteils 590, welches einen im Wesentlichen Leisten-förmigen Basiskörper 592 aufweist, welcher im Form schluss von den Rastvorsprüngen 578, 580 auf der Innenfläche 582 anliegend im Verbund mit dem Grundkörper 564 des Abstandhalters 560 gehalten wer den kann. Das Bauteil 590 erstreckt sich dabei von der einen zur anderen Sei tenwand 566, 568 des Profilkörpers 562.

Alternativ oder zusätzlich kann der Basiskörper 592 des Funktionsbauteils 590 an seiner im montierten Zustand zur Innenfläche 582 weisenden Oberfläche 594 mit Vorsprüngen 596, 598 ausgerüstet sein, die vorzugsweise komple mentär zu den Nuten 584, 586 des Grundkörpers 564 des Abstandhalters 560 geformt sind, so dass die Vorsprünge 596, 598 mit den Nuten 584, 586 form schlüssig verbindbar sind.

Das Bauteil 590 kann auf seiner der Oberfläche 594 des Basiskörpers gegen überliegenden Seite eine mittig angeordnete Aufnahme 600 für eine dritte Glasscheibe (nicht dargestellt) aufweisen. Der Abstandhalter 560 kann damit sowohl für Doppelverglasungen als auch für Dreifachverglasungen verwendet werden und muss im letzteren Fall lediglich mit dem Funktionsbauteil 590 nachgerüstet werden.

In einer ersten Variation kann bei dem Funktionsbauteil 590' die Aufnahme 600' außermittig angeordnet werden, so dass in einer damit hergestellten Dreifachverglasung ein Scheibeninnenraum geschaffen werden, der in ein klei neres und ein größeres Teilvolumen unterteilt ist.

In einer zweiten Variante des Funktionsbauteils 590" weist dieses mittig die Aufnahme 600" für eine dritte Glasscheibe auf und darüber hinaus eine struk turierte Oberfläche mit regelmäßig und parallel zueinander beabstandeten, in Längsrichtung des Bauteils 590" verlaufenden Rippen 602". Damit lässt sich der Abstandhalter 560 auf seiner zum Innenraum der Isolierglasscheibe ge richteten, und damit im verbauten Zustand sichtbaren Oberfläche optisch mo difizieren. In einer dritten Variante des Funktionsbauteils 590"' ist die Aufnahme 600"' außermittig platziert und die Oberfläche wiederum mit Rippen 602'" optisch modifiziert.

Da die Funktionsbauteile separat gefertigt werden, ist die Auswahl des Materi als für deren Herstellung frei wählbar. Insbesondere muss das Material nicht zwingend nach dem Gesichtspunkt der Aufrollbarkeit ausgewählt werden, da die Funktionsbauteile mit dem Abstandhalter auch erst unmittelbar vor der Fertigung der Abstandhalterrahmen verbunden werden können.

In den Figuren 12A bis 12C sind weitere Beispiele für erfindungsgemäße Ab standhalter gezeigt, welche Funktionselemente aufweisen, mit welchen eine weitere Funktionalisierung der Abstandhalter bei Bedarf in einfacher Weise und kundenspezifisch vorgenommen werden kann.

In Figur 12A ist ein erfindungsgemäßer Abstandhalter 622 im eingebauten Zu stand am Rand einer Isolierglasscheibe 620 gezeigt. Der Abstandhalter 622 hält eine erste und eine zweite Glasscheibe 624, 626 auf einem vorgegebenen Abstand und ist mit diesen über einen primären Butyl- Dichtstoff 628, 629 und einen Sekundär-Dichtstoff (z.B. Polysulfid, Polyurethan, Silikon oder Hotmelt- Butyl) 630, 631 fest verbunden.

Der Abstandhalter 622 weist einen Profilkörper 632 mit einem Grundkörper 634 und zwei beidseits des Grundkörpers 634 parallel zueinander ausgebildete Seitenwände 636, 638 auf, deren außenliegende Seitenflächen die Seitenober flächen des Abstandhalters 622 bilden, die in Kontakt mit den Glasscheiben 624, 626 stehen.

Auf seiner Innenfläche 640 sind an den Grundkörper 634 des Profilkörpers 632 senkrecht abstehende Funktionselemente in Form von Rastvorsprüngen 642, 644 angeformt, welche parallel voneinander beabstandet sich in Längsrichtung des Abstandhalters erstrecken. Zwischen den Rastvorsprüngen 642, 644 ist eine Nut-förmige Aufnahme 646 ausbildet, in die ein Funktionsbauteil 648 ein gesetzt und im Formschluss von den Rastvorsprüngen 642, 644 gehalten wer den kann.

Das Funktionsbauteil 648 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit mehre ren Funktionen konzipiert. Eine erste Funktion besteht darin eine Nut 650 zur Aufnahme des Randes einer dritten Glasscheibe 652 bereitzustellen. Weitere Funktionen werden von zwei Flächenelementen 654, 656 übernommen, welche sich beidseits der Nut 650 in entgegengesetzten Richtungen zu der ersten und der zweiten Glasscheibe hin erstrecken. Die Flächenelemente 654, 656 decken zum einen die Innenfläche des Grundkörpers 634 ab und bieten so die Mög lichkeit das Erscheinungsbild des Abstandhalters 622 optisch zu modifizieren. Darüber hinaus schaffen die Flächenelemente 654, 656 des Funktionsbauteils 648 befüllbare Hohlräume auf ihren dem Profilkörper 632 zugewandten Seiten, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit Trockenmittelkörpern 658, 660 bestückt sind, welche eine zusätzliche Feuchteaufnahmekapazität bereitstel len. Die Trockenmittelkörper 658, 660 können dabei je nach Bedarf die Hohl räume ganz oder - wie hier gezeigt - teilweise ausfüllen.

Der Abstandhalter 622 kann an seiner Außenoberfläche mit einem Edelstahl band 662 bestückt werden. Das Edelstahlband 662 übernimmt die Funktion ei ner Barriereschicht, welche sich im Wesentlichen von der ersten Glasscheibe 624 bis zur zweiten Glasscheibe 626 geradlinig erstreckt und zu den Seitenflä chen hin etwas übersteht. Dadurch kann auf eine Barriereschicht auf den Sei tenflächen verzichtet werden, da der primäre Butyl- Dichtstoff auch von unten an das Edelstahlband anschließt und zusammen mit dem Edelstahlband eine durchgehende Dichtebene herstellt. Aufgrund der planen Ausführung des Edel stahlbands 662 kann für dieses eine größere Materialstärke verwendet wer den, wobei der Abstandhalter trotzdem gut aufrollbar bleibt.

Figur 12B zeigt einen Randbereich einer Isolierglasscheibe 670 mit zwei von einem erfindungsgemäßen Abstandhalter 672 auf Abstand gehaltenen Glas scheiben 674, 676. Auf der Außenoberfläche 678 des Abstandhalters 672 ist ein Sekundär-Dicht- stoff 680 aufgetragen, welcher sich von der Glasscheibe 674 bis zur Glasschei be 676 in Querrichtung der Isolierglasscheibe 670 über die gesamte Breite des Abstandhalters 672 erstreckt. Zwischen den Seitenwänden 686, 688 und den Glasscheiben ist ein primärer Butyl- Dichtstoff 710, 711 vorgesehen.

Der Abstandhalter weist einen Profilkörper 682 mit einem Grundkörper 684 auf, an welchen beidseits Seitenwände 686, 688 angeformt sind. Auf der der Außenoberfläche 678 abgewandten Innenfläche des Grundkörpers 684 sind zwei leistenförmige Rastvorsprünge 690, 692 an diesen angeformt, welche zwischen sich eine Aufnahme 694 bilden. In die Aufnahme 694 kann ein Funk tionsbauteil 695 im Formschluss eingesetzt werden.

Das Funktionsbauteil 695 weist hier, ähnlich wie bei der in Figur 12A gezeigten Ausführungsform, mehrere Funktionen auf. Zunächst bildet das Funktionsbau teil 695 eine Aufnahmenut 696 aus, in welche eine dritte Glasscheibe 698 mit ihrem Randbereich eingesetzt werden kann. Ferner bilden zwei von dem Be reich der Nut 696 in beiden Richtungen zu den Glasscheiben 674, 676 und den Seitenwänden 686, 688 sich erstreckende Flächenelemente 700, 702 zusam men mit dem Profilkörper 682 des Abstandhalters 672 geschlossene Hohlkam mern beidseits der Rastvorsprünge 690, 692 aus, die sich mit Trockenmittel körpern 704, 706 bestücken lassen, um die Feuchteaufnahmekapazität des Abstandhalters 672 an einen vorgegebenen Wert anzupassen. Darüber hinaus dienen die Flächenelemente 700, 702 der optischen Gestaltung des Abstand halters 672 auf seiner im verbauten Zustand gegebenen Sichtseite.

In der Aufnahmenut 696 kann ein Steg-artiger Vorsprung 708 vorgesehen sein, damit die mittlere Glasscheibe 698 bei der Montage nicht bis auf den Grund der Nut eingeschoben wird. Durch die entsprechende Auslegung des Vorsprungs 708 ist es möglich, dass dieser bei größerer thermischer Ausdeh nung der mittleren Scheibe gestaucht wird. Dies ist insbesondere bei mittleren Scheiben aus Kunststoff wichtig, welche im Vergleich zu den Glasscheiben eine erhebliche größere thermische Dehnung aufweisen. Der Vorsprung 708 wirkt dabei wie eine Feder, die bei Bedarf gestaucht werden kann.

Figur 12C zeigt schließlich zeigt einen Randbereich einer Isolierglasscheibe 720 mit zwei von einem erfindungsgemäßen Abstandhalter 722 auf Abstand gehal tenen Glasscheiben 724, 726.

Auf der Außenoberfläche 728 des Abstandhalters 722 ist ein Sekundär-Dicht- stoff 730 aufgetragen, welcher sich von der Glasscheibe 724 bis zur Glasschei be 726 in Querrichtung der Isolierglasscheibe 720 über die gesamte Breite des Abstandhalters 722 erstreckt. Zwischen den Seitenwänden 736, 738 und den Glasscheiben 724, 726 ist ein primärer Butyl- Dichtstoff 748, 749 aufgetragen.

Der Abstandhalter 722 weist einen Profilkörper 732 mit einem Grundkörper 734 auf, an welchen beidseits Seitenwände 736, 738 angeformt sind. Auf der der Außenoberfläche 728 abgewandten Innenoberfläche des Grundkörpers 734 sind zwei leistenförmige Vorsprünge 740, 742 an diesen angeformt, welche zwischen sich eine Aufnahme 744 ausbilden. In die Aufnahme 744 kann eine dritte Glasscheibe 746 im Formschluß eingesetzt werden.

Der Profilkörper 732 des Abstandhalters 722 weist ferner zwei von dem Be reich der die Nut 744 bildenden Vorsprüngen 740, 742 in beiden Richtungen zu den Glasscheiben 724, 726 und den Seitenwänden 736, 738 sich erstre ckende Flächenelemente 750, 752, die zusammen mit dem Grundkörper 734 des Abstandhalters 722 im Wesentlichen geschlossene Hohlkammern beidseits der Vorsprünge 740, 742 aus, die sich mit Trockenmittelkörpern 754, 756 be stücken lassen, um die Feuchteaufnahmekapazität des Abstandhalters 722 an einen vorgegebenen Wert anzupassen. Darüber hinaus dienen die Flächenele mente 750, 752 der optischen Gestaltung des Abstandhalters 722 auf seiner im verbauten Zustand gegebenen Sichtseite.

Die Figuren 13A bis 13F zeigen anhand eines erfindungsgemäßen Abstandhal ters 10 gemäß Figur 1A, verschiedene Möglichkeiten zum Aneinanderfügen von Endbereichen eines erfindungsgemäßen Abstandhalters. Dies gilt sowohl für die Endbereiche von aufgerollten Abstandhaltern als auch für die Endberei che eines schon für die Ausbildung eines Rahmens einer Isolierglasscheibe zu geschnittenen Abschnitts eines Abstandhalters.

Figur 13A veranschaulicht die Herstellung einer Stoßverbindung 800 von Ab standhalterendbereichen 802, 804 mittels Kunststoffschweißen, z.B. unter Verwendung einer Ultraschallschweiß- oder Spiegelschweißtechnik. Der obere Teil der Abbildung ist eine Schnittansicht senkrecht zur Längsrichtung des Ab standhalters. Der mittlere Teil der Abbildungen zeigt die Abstandhalterendbe reiche 802, 804 in Draufsicht auf den Grundkörper 18, die seitlich davon plat zierten Darstellungen zeigen jeweils eine seitliche Ansicht der Seitenwände 14 bzw. 16. Die mittels Schweißen hergestellte Stoßverbindung 800 erstreckt sich vorzugsweise von einer Seitenwand 14 über den Grundkörper 18 bis zur Sei tenwand 16.

Figur 13B veranschaulicht die Herstellung einer weiteren Variante einer Stoß verbindung 810 von modifizierten Abstandhalterendbereichen 812, 814 mittels Kunststoffschweißen, z.B. unter Verwendung einer Ultraschallschweiß- oder Spiegelschweißtechnik, oder auch mittels einer Klebetechnik, z.B. mit Hilfe ei nes metallischen Klebebandes (nicht dargestellt). Die beiden Endbereiche 812, 814 werden jeweils mit komplementären Vorsprüngen und Rücksprüngen 816, 818 (z.B. für eine Nut- und Federverbindung) versehen.

Der mittlere Teil der Abbildungen zeigt wieder die Abstandhalterendbereiche 812, 814 in Draufsicht auf den Grundkörper 18, die seitlich davon platzierten Darstellungen zeigen jeweils eine seitliche Ansicht der Seitenwände 14 bzw.

16. Die mittels Schweißen hergestellte Stoßverbindung 810 erstreckt sich vor zugsweise von einer Seitenwand 14 über den Grundkörper 18 bis zur Seiten wand 16. Figur 13C veranschaulicht die Herstellung einer weiteren Variante einer Stoß verbindung 820 von Abstandhalterendbereichen 822, 824 mittels einer form schlüssigen Clipsverbindung, die gegebenenfalls mittels Kunststoffschweißen, z.B. unter Verwendung einer Ultraschallschweiß- oder Spiegelschweißtechnik, oder auch mittels einer Klebetechnik, z.B. mit Hilfe eines metallischen Klebe bandes (nicht dargestellt), zusätzlich gesichert werden kann.

Der mittlere Teil der Abbildungen zeigt die wiederum die Abstandhalterendbe reiche 822, 824 in Draufsicht auf den Grundkörper 18, die seitlich davon plat zierten Darstellungen zeigen jeweils eine seitliche Ansicht der Seitenwände 14 bzw. 16. Die gegebenenfalls mittels Schweißen gesicherte Stoßverbindung 820 erstreckt sich vorzugsweise von einer Seitenwand 14 über den Grundkörper 18 bis zur Seitenwand 16.

Figur 13D veranschaulicht die Herstellung einer weiteren Variante einer Stoß verbindung 830 von Abstandhalterendbereichen 832, 834 mittels einer form schlüssigen Clipsverbindung, die gegebenenfalls mittels Kunststoffschweißen, z.B. unter Verwendung einer Ultraschallschweiß- oder Spiegelschweißtechnik, oder auch mittels einer Klebetechnik, z.B. mit Hilfe eines metallischen Klebe bandes (nicht dargestellt), gesichert werden kann. Hierzu sind die Endbereiche 832, 834 mit komplementären Vor- und Rücksprüngen 836, 838 im Bereich der Seitenwände 14, 16 versehen, analog der Variante der Figur 13B.

Der mittlere Teil der Abbildungen zeigt wiederum die Abstandhalterendberei che 832, 834 in Draufsicht auf den Grundkörper 18, die seitlich davon platzier ten Darstellungen zeigen jeweils eine seitliche Ansicht der Seitenwände 14 bzw. 16. Die gegebenenfalls zusätzlich mittels Schweißen gesicherte Stoßver bindung 830 erstreckt sich vorzugsweise von einer Seitenwand 14 über den Grundkörper 18 bis zur Seitenwand 16.

Figur 13E veranschaulicht die Herstellung einer weiteren Variante einer Stoß verbindung 840 von Abstandhalterendbereichen 842, 844 mittels einer Form schlussverbindung (hier eine Schwalbenschwanzverbindung im Bereich des Grundkörpers 18), die gegebenenfalls mittels Kunststoffschweißen, z.B. unter Verwendung einer Ultraschallschweiß- oder Spiegelschweißtechnik, oder auch mittels einer Klebetechnik, z.B. mit Hilfe eines metallischen Klebebandes (nicht dargestellt), zusätzlich gesichert werden kann.

Der mittlere Teil der Abbildungen zeigt wiederum die Abstandhalterendberei che 842, 844 in Draufsicht auf den Grundkörper 18, die seitlich davon platzier ten Darstellungen zeigen jeweils eine seitliche Ansicht der Seitenwände 14 bzw. 16. Die gegebenenfalls mittels Schweißen zusätzlich gesicherte Stoßver bindung 840 erstreckt sich vorzugsweise von einer Seitenwand 14 über den Grundkörper 18 bis zur Seitenwand 16.

Figur 13F veranschaulicht die Herstellung einer weiteren Variante einer Stoß verbindung 850 von Abstandhalterendbereichen 852, 854 mittels einer form schlüssigen Haken/Clipsverbindung der Seitenwände 14, 16, die hierzu an den Endbereichen 852, 854 mit hakenförmigen komplementären Vor- und Rück sprüngen 856, 858 versehen sind. Gegebenenfalls kann die Stoßverbindung 850 zusätzlich mittels Kunststoffschweißen, z.B. unter Verwendung einer Ult raschallschweiß- oder Spiegelschweißtechnik, oder auch mittels einer Klebe technik, z.B. mit Hilfe eines metallischen Klebebandes (nicht dargestellt), gesi chert werden.

Der mittlere Teil der Abbildungen zeigt die wiederum die Abstandhalterendbe reiche 852, 854 in Draufsicht auf den Grundkörper 18, die seitlich davon plat zierten Darstellungen zeigen jeweils eine seitliche Ansicht der Seitenwände 14 bzw. 16. Die gegebenenfalls mittels Schweißen gesicherte Stoßverbindung 850 erstreckt sich vorzugsweise von einer Seitenwand 14 über den Grundkörper 18 bis zur Seitenwand 16.

Gemeinsam ist allen Ausführungsformen der Figur 13, dass die Abstandhalter endbereiche beim Schließen eines Abstandhalterrahmens aneinander fixiert werden können, wodurch die Fertigung der Isolierglasscheiben vereinfacht wird. Darüber hinaus lassen sich die gezeigten Verbindungstechniken auch dazu verwenden um Reststücke von Abstandhaltern beim Herstellen eines Abstand halterrahmens zu verwenden.

Die anhand des Abstandhalters 10 in Figur 13 gezeigten Verbindungstechniken lassen analog auch für alle erfindungsgemäßen Abstandhalter verwenden, ins besondere auch für erfindungsgemäße Abstandhalter mit einer komplexeren Geometrie, wie z.B. die der Abstandhalter 120 und 460 der Figuren 3A bzw. 9C.




 
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