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Patent Searching and Data


Title:
SPARE KNITTED MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/101135
Kind Code:
A1
Abstract:
The method serves for a novel two and/or three-dimensional patterning of knitted products, derived from traditional spare techniques. Spare techniques which arise as a result of ruffling, up to yet have been mainly applied to weaving technology and are labour intensive. The conversion to the knitting technique permits the machine-driven inclusion of the threads necessary for ruffling. In a knitted product threads are knitted in as tucks in a particular pattern during the production thereof. In a further step the knitted product is tightly gathered by means of the threads and then fibre-treated, such as for example, coloured, bleached or thermofixed. The points where the ruffling lies on the outside are subjected to the treatment and the appearance thereof is altered. The inner regions are protected by the tight gathering and thus remain untreated. A pattern is thus generated. With the thermofixing the material obtains a surface texture as a result of the gathering which remains of stable form dependent upon the material. A combination of various processes and thus of two and three-dimensional patterning is possible. Small variations occur in the relationship of the patterns as a result of the methods, in contrast to conventional industrially produced materials, which lends the material a handmade appearance. The invention further relates to a patterning of knitted products in the gathered state.

Inventors:
SIEPMANN STEPHANIE (DE)
Application Number:
PCT/DE2002/002163
Publication Date:
December 19, 2002
Filing Date:
June 07, 2002
Export Citation:
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Assignee:
SIEPMANN STEPHANIE (DE)
International Classes:
D04B1/10; D06B11/00; D06C23/04; D06J1/00; (IPC1-7): D06B11/00; D06C23/04; D06J1/00; D04B1/22
Foreign References:
DE3220755A11983-05-05
GB1484267A1977-09-01
EP1088926A22001-04-04
US6174336B12001-01-16
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Claims:
Patentansprüche
1. Gestrick, dadurch gekennzeichnet, daß es den folgenden Herstellungsund Behandlungsschritten unterzogen ist : in das Gestrick sind beim Stricken gefangene Fäden eingestrickt, das Gestrick ist anschließend mittels der gefangenen Fäden eng derart gerafft, daß das gerafft Gestrick außenliegende und innenliegende Bestandteile aufweist das Gestrick ist derart wärmebhandelt oder gefärbt, daß die im gerafften Zustand außenliegenden Bestandteile des Gestricks dem Färbeprozeß oder der Wärmebehandlung stärker ausgesetzt sind, als die innenliegenden Bestandteile.
2. Gestrick nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Oberflächentextur infolge einer Wärmebehandlung des Gestricks im gerafften Zustand.
3. Gestrick nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein Farbmuster infolge einer teilweisen Einfärbung der im gerafften Zustand des Gestricks außenliegenden Bestandteile des Gestricks.
4. Verfahren zur Stoffbehandlung mit den folgenden Schritten : Anfertigen eines Gestricks mit Maschen mit einem von Maschen gehaltenen und ansonsten losen Faden. Raffen des Gestricks mittels des losen Fadens, Faserbehandeln des gerafften Gestricks.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Entfernen des losen Fadens.
Description:
Beschreibung Reservestrickstoffe Reservierungsverfahren sind Methoden zur Stoffmusterung. (Alfred Bunter) kat, Batik, Plangi", Pharos Verlag, Basel 1972, S. 2) Traditionell werden sie hauptsächlich auf gewebte Stoffe angewendet. Das Grundprinzip dieses Verfahrens ist, eine Barriere zu schaffen, die beim Färben des Stoffes ein Eindringen der Farbe in bestimmte Bereiche verhindert. Teile des Stoffes werden"reserviert', wodurch ein Muster entsteht.

Es gibt drei Hauptmethoden zur Herstellung von Reservemustern : die mechanische, die physikalische und die chemische Methode. Wobei sich die folgende Ausführung auf die physikalische Methode bezieht.

Physikalische Reservemittel können geknotet, genäht, geklammert und geschnürt werden.

(Kate Wells Textilien färben und bedrucken", Verlag Paul Haupt, Bern, Stuttgart, Wien 1998, S. 125) Es gibt länderspezifisch verschiedene Bezeichnungen für diese Techniken. Als Oberbegriff für alle vier Techniken hat sich aber das japanische Wort Shibori durchgesetzt. (Textilforum 1/2000, S. 2) Die Japaner haben diese Techniken zur äußersten Perfektion gebracht und unzählige Varianten entwickelt. Viele Muster haben ihre eigenen Bezeichnungen.

Ein Muster der Nähreservetechnik, das auf einlagigem Gewebe angewendet wird, ist Mokume Shibori.

Bei Mokume Shibori wird ein Stoff mit einem starken Baumwollgarn in waagrechten Linien abgenäht.

Der Abstand der Linien zueinander ist dabei regelmäßig. Der Fadenanfang jeder Reihe wird durch einen Knoten fixiert (Fig. 1).

Nach der gewünschten Anzahl der Reihen wird der Stoff durch Zusammenschieben gerafft und durch Doppelknoten an den Fadenenden, die sehr eng an der Raffung sitzen, fixiert (Fig. 2 und Fig. 3).

Der Stoff wird im weiteren Schritt naß gemacht und heiß oder kalt gefärbt. An den Stellen, die innerhalb der Raffung liegen und zusammengepresst werden, ist ein Eindringen der Farbe nicht möglich, sie werden dadurch reserviert. Der Rest des Stoffes nimmt die Farbe an. Nach dem Auswaschen werden die Knoten des Baumwollgarnes aufgeschnitten, die Fäden rausgezogen und der Stoff geglättet. Es erscheint ein zweifarbiges Muster.

Je nach Art des Abnähens entstehen verschiedene Muster. Man unterscheidet hauptsächlich vier Variationen : Mokume Shibori : Stiche sind beliebig verteilt (Fig. 4).

-Nuisuji Mokume Shibori : Stiche sind horizontal und vertikal regelmäßig verteilt (Fig. 5).

-Kawari Mokume Shibori : Stiche sind horizontal und vertikal abwechselnd jede zweite Linie verteilt (Fig. 6).

-Tobi Mokume Shibori : Stiche sind horizontal und vertikal regelmäßig mit einem Sprung verteilt (Fig. 7).

Das Verfahren der Näh/Reservetechnik ist durch das Abnähen mit der Hand sehr zeitintensiv.

Man muss geübt sein, um die gewünschte Regel-bzw. Unregelmäßigkeit der Stiche und Reihen zu erreichen. Es wird in manchen Ländern auch mit der Maschine abgenäht. Der Effekt unterscheidet sich optisch aber von der Nähreserve per Hand.

Reserve/Strickverfähren Die Erfindung hat zum Ziel, ein alternatives Reserveverfahren anzugeben, welches sich möglichst mit maschineller Unterstützung umsetzten lässt.

Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, in ein Gestrick ein Garn zum Raffen des Gestricks eingestrickt wird. Anschließend wird das Gestrick mittels des Garnes gerafft und im gerafften Zustand faserbehandelt. Faserbehandeln schließt das (partielle) Färben oder Bleichen des Gestricks, alternativ oder zusätzlich das Wärmebehandeln des Gestricks, oder Filzen oder Schrumpfen oder Ausbrennen oder Ätzen oder Beschichten.

Die Übertragung dieses Prozesses auf den Strickbereich ermöglicht die maschinelle Einarbeitung des Garns während der Herstellung des Stoffes. Der eigentliche Vorgang des Nähens entfällt dabei.

Schritt, : Ein reißfestes Garn wird in einem bestimmten Muster, das vorher in die Strickmaschine eingegeben wurde, eingelegt. Dabei wird das Garn nicht als Masche, sondern als Fang eingelegt, d. h. das Garn ist im Gestrick frei verschiebbar und kann später aus dem Gestrick herausgezogen werden, ohne eine Laufmasche zu verursachen (Fig. 8 und Fig. 9).

Schritt 11 : Nach dem Stricken wird der Stoff gerafft, in dem die jeweiligen Enden des eingelegten Garns gehalten werden und das Gestrick an dem Garn entlang gleitet (Fig. 10).

Man schiebt den Stoff sehr dicht zusammen und fixiert die beiden Fadenenden der jeweiligen Reihe eng an der Raffung miteinander, z. B. durch Knoten (Fig. 11).

Schritt 111 : Der Stoff wird im anschließenden Schritt der Faserbehandlung unterzogen (Fig. 12 und Fig. 13). Diese Faserbehandlung kann traditionell ein Färben bzw. Bleichen des Stoffes sein, aber auch ein Filzen, Schrumpfen, Ätzen, Ausbrennen, Beschichten.

Schritt IV : Die Fixierung der Fadenenden wird entfernt, z. B. durch Aufschneiden der Knoten und die Fäden entfernt.

Der Stoff wird glatt gezogen und das Muster sichtbar (Fig. 14).

Optisch unterscheidet sich die Strick/Reservetechnik von der Hand-bzw. Maschinennähreserve.

Wie bei der Nähreservetechnik werden die außenliegenden Teile der Raffung behandelt, die innenliegenden Bereiche bleiben unbehandelt. Demzufolge bildet sich das Muster abhängig von der Art, wie der Stoff gerafft wird, d. h. von der Anzahl und Größe der Falten. Diese werden dadurch bestimmt, in welchem Abstand das Garn durch den Fang im Gestrick eingelegt wird.

Die Mustermöglichkeiten sind groß. Um ein klares Muster zu erhalten sind folgende Kriterien wichtig : - Die Stärke des eingelgten Garns sollte in Relation zur Feinheit des Grundgestricks stehen.

Je dicker das Gestrick, desto stärker sollte das Garn sein.

- Je dichter das Gestrick ist, desto klarer wird das Muster wiedergegeben.

- Je kleiner der Reihenabstand des eingelegten Garnes ist, desto genauer wird das Muster wiedergegeben. Je größer die Reihenabstände, desto mehr löst sich das Muster auf.

Bei den Faserbehandlungen, bei denen der Stoff einer Flüssigkeit ausgesetzt wird, ist es wichtig, wenn keine weiteren Hilfsmittel benutzt werden, dass ein Eindringen von Flüssigkeit auf die Rückseite des Stoffes vermieden wird. Dies wird erreicht, in dem die Größe des Musters und damit die Raffung der Breite des Stoffes angepasst wird. Dadurch entsteht ein geschlossenes Rund, bei dem nur die Stoffvorderseite der Behandlung ausgesetzt wird und ein Eindringen von Flüssigkeit im Innenbereich (Stoffrückseite) verhindert wird (Fig. 13).

Das Reserveverfahren, verbunden mit Strick, kann mit jedem Material angewandt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Reservetechnik zur dreidimensionalen Musterung von Strickstoffen durch Verformung mit Hitze zu nutzen.

Dafür eignen sich in erster Linie synthetische Materialien. Alle Synthetikmaterialen schmelzen bei einer bestimmten Temperatur, aber unterhalb dieses Punktes lassen sie sich durch Hitze oft in verschiedenen Formen fixieren. Die beste und haltbarste Wirkung erhält man mit Polyamid, Polyester und Polypropylen.

(Kate Wells Textilien färben und bedrucken", Verlag Paul Haupt, Bern, Stuttgart, Wien 1998, S. 161) Mit Hilfe der Reservetechnik können Plissees und andere Reliefstrukturen im Gestrick entstehen.

Der Vorgang ist bis zum Schritt 111 der vorher beschriebenen Färbereservestoffe identisch, der Stoffe wird anschließend mit Dampf oder trockener Hitze fixiert. Das Ergebnis zeigt sich wiederum nach dem Öffnen der Fixierung der Raffung.

Eine Kombination beider Verfahren ist auch möglich. Sie ermöglicht eine zwei-und dreidimensionale Musterung in einem Arbeitsschritt. Es kann z. B. ein Wollgarn mit einem Nylon/Lycragarn verstrickt werden. Des weiteren wird nach Schritt I, II, III, IV vorgegangen und das Gestrick gefärbt.

Das Ergebnis ist ein zweifarbig gemusterter Stoff mit leichter Reliefstruktur. Diese resultiert zum einen aus dem Anfilzen der Wolle in den (außenliegenden) Bereichen, die dem heißen Färbebad ausgesetzt waren, zum anderen aus der gleichzeitigen Thermofixierung des Nylon/Lycras.

Die Reservestrickstoffe haben im Vergleich zu herkömmlich gemusterten Gestricken unter anderem folgende Vorteile : - Sie haben keine identischen Rapporte wie das bei maschinell hergestellten Druckstoffen üblich ist. Obwohl als rapportiertes Muster gestrickt, entstehen beim Raffen des Gestricks leichte Abweichungen, die nach dem Veredeln sichtbar werden und dadurch dem Stoff den Ausdruck "von Hand gemacht"verleihen. Somit ist jeder Stoff, der nach diesem Verfahren hergestellt wird, trotz der maschinellen Fertigung der Grundware, ein Einzelstück.

- Das Reserve/Strickverfahren kann sowohl für Meterware angewandt werden, als auch für- Strickteile, die bei ihrer Herstellung gleich in eine Form gestrickt werden. Die Muster können auch hier partiell oder über die ganze Fläche angewandt werden.

- Es können sehr individuell und mit geringem Aufwand Muster innerhalb des Gestricks verändert werden, z. B. können thermofixierte Falten innerhalb eines Strickstückes in ihrem Muster und ihrer Größe variieren, was ansonsten beim herkömmlichen Plissiervorgang die Herstellung von verschiedenen Schablonen notwendig macht.

-Feine Gestricke weisen durch die Durchfärbung sowohl auf der Vorder-als auch auf der Rückseite ein Muster auf.

Eine mögliche Umsetzung des maschinellen Raff-und Knotprozesses ist im folgenden beschrieben : Vorraussetzung ist hierbei die Verwendung eines schmelzenden Garnes, wie z. B. ein Kunstfasergarn aus Polyester als eingelegtes Garn.

Raffprozess : Das eingelegte Garn verursacht durch den Übergang in die nächste Musterreihe jeweils am linken und rechten Rand des Musters Schlaufen (Fig. 8 Fizz Diese Schlaufen werden jeweils links und rechts je auf eine Stange aufgefädelt (Fig. 15).

Die Stangen werden dann in einem feststehenden Rahmen eingehängt. Der Abstand der Stangen zueinander soll so bemessen sein, dass das eingelegte Garn einigermaßen gestrafft wird.

Ein Rechen greift dann von oben zwischen die Reihen des eingelegten Garnes und schiebt den Stoff von beiden Seiten zusammen (Fig. 16) Im weiteren Schritt werden die Stangen mit dem eingehängten Garn zusammengeführt. Der gerafft Stoff hängt nun senkrecht an den Musterfäden herunter.

Knotprozess : Von beiden Seiten des Stoffes werden V-förmig Metallschienen dicht oberhalb des gerafften Stoffes angesetzt.

Die Metallschienen haben folgende Funktionen : - Sie ermöglichen ein Herunterdrücken des Stoffes und damit eine Straffung der Musterfäden.

Zugleich wird dadurch auch die Raffung fixiert.

- Des weiteren dienen sie als Schweißpole : Während die Fäden gestrafft sind, wird rechts und links der Fäden eine dünne und flexible Kunststoffleiste in die Metallschienen eingelegt (Fig. 17).

Im weiteren Schritt werden die Metallschienen zusammengeführt und dadurch pressen die Kunststoftleisten aufeinander und schließen die Musterfäden ein.

Durch Erhitzen der Metallschienen verschmelzen die Leisten und die Musterfäden miteinander.

Die Raffung ist somit für die nachfolgende Faserbehandlung fixiert.

Nach der Behandlung wird jeweils der Stoff und die Kunststoffleiste wieder in eine Vorrichtung eingeklemmt und leicht auseinandergezogen. Dadurch entsteht ein Abstand zwischen dem gerafften Stoff und der Kunststoffleiste, der ein Durchschneiden der Musterfäden in diesem Bereich problemlos ermöglicht.