SPINDELBALKER RUPERT (AT)
DE3221645A1 | 1983-01-05 | |||
EP0119501A1 | 1984-09-26 | |||
US4896955A | 1990-01-30 | |||
US4898622A | 1990-02-06 |
1. | Brillengestell mit wenigstens einem durch ein Kaltverformen hergestellten Gestellteil aus Chromnickelstahl, dadurch gekennzeichnet, daß der Gestellteil aus einem Chromnickelstahl mit einer Mindestfestigkeit von 950 MPa besteht. |
2. | Brillengestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Chrom nickelstahl des Gestellteils eine Mindestfestigkeit von 1000 bis 1050 MPa auf weist. |
3. | Brillengestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gestellteil aus einem durch eine Ausscheidungshärtung härtbaren Chromnickel stahl besteht. |
Stand der Technik Chromnickelstähle werden in der Brillenindustrie vor allem zum Herstellen von Gestellteilen aus Draht eingesetzt. Die handelsüblichen, rostfreien Federstahl drähte haben den Vorteil einer hohen Festigkeit, können aber nicht zur Kalter- formung von Gestellteilen eingesetzt werden. Außerdem weisen sie eine schlechte Warmfestigkeit auf, was sich insbesondere beim Löten nachteilig aus- wirkt. Abgesehen von Federstählen werden Chromnickelstähle zum Prägen von Gestellteilen eingesetzt. Solche Chromnickelstähle erlauben eine Kaltverformung, die jedoch mit einer vergleichsweise hohen Verfestigung verknüpft sind, so daß ein häufiges Zwischenglühen erforderlich wird. Die hohe Verfestigung führt zu einer starken Belastung der Präge-und Stanzwerkzeuge. Hinsichtlich der Warm- festigkeit ergeben sich ähnlich ungünstige Verhältnisse wie bei Federstählen.
Schließlich ist der Einsatz von Chromstählen bekannt, die üblicherweise als vor- vergütete Bleche geliefert und zur Herstellung von Bügelteilen eingesetzt werden.
Aufgrund der hohen Festigkeit ist allerdings kein Stanzen möglich, so daß die Bügelteil aus dem Blech ausgeätzt oder mit Hilfe von Laserstrahlen geschnitten werden müssen. Als Vorteil dieser Chromstähle ergibt sich eine gute Warmfestig- keit, die ein Löten erlaubt, ohne einen unzulässigen Verlust an Festigkeit be- fürchten zu müssen.
Obwohl Chromnickelstähle eine gute Korrosionsfestigkeit aufweisen und durch ein Härten eine hohe Festigkeit erreichen können, sind Gestellteile für Brillen aus diesen Chromnickelstählen nur bedingt herstellbar, weil die mit dem Löten ver- bundene Wärmebehandlung des Chromnickelstahls zumindest stellenweise den Verlust der vorher durch ein Härten erreichten Festigkeit mit sich bringt, die durch ein neuerliches Härten nicht mehr wiederhergestellt werden kann, weil die dazu notwendige Wärmebehandlung die Wärmebelastbarkeit der Lötverbindung über- steigt.
Darstellung der Erfindung Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Brillengestell der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß die kaltverformten Gestellteile durch Lötverbindungen miteinander verbunden oder an andere Gestellteile angeschlos- sen werden können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Gestellteil aus einem Chromnickelstahl mit einer Mindestfestigkeit von 950 MPa besteht.
Durch den Einsatz eines Chromnickelstahles mit einer Mindestfestigkeit von 950 MPa wird in einfacher Weise die Voraussetzung für ein Löten der kaltverformten Gestellteile geschaffen, ohne den Verlust der erforderlichen Formstabilität be- fürchten zu müssen, weil diese durch die Mindestfestigkeit des Chromnickeistahls gegebene Formstabilität nicht durch eine Wärmebehandlung unterschritten wer- den kann. Dies bedeutet, daß die Gestellteile aus einem solchen Chromnickel- stahl trotz der Lötverbindungen ihre hohen Festigkeits-und Elastizitätswerte beibehalten, weil die durch das Löten bedingte Wärmebehandlungen nur örtlich begrenzt wirksam werden und außerdem nur zu einem beschränkten Festigkeits- abfall führen.
Die gewählte Größe der Mindestfestigkeit der Chromnickelstähle, die durch ent- sprechende Legierungszusätze eingestellt werden kann, hängt vor allem von der Beanspruchung der für die Kaltverformung der Gestellteile eingesetzten Werk- zeuge ab. Da mit höherer Mindestfestigkeit der Chromnickelstähle einerseits die Voraussetzung für eine hohe Eigenfestigkeit der kaltverformten Gestellteile ver- bessert wird, andererseits aber die Werkzeugbelastungen gesteigert werden, werden der Vergrößerung der Mindestfestigkeit der für die Herstellung von Ge- stellteilen verwendbaren Chromnickelstählen entsprechende Grenzen gesetzt, obwohl sich in der Praxis herausgestellt hat, daß mit zunehmender Mindestfestig- keit die Festigkeitssteigerung durch eine Kaltverformung geringer ausfällt, was höhere Umformungsgrade ohne Zwischenglühen ermöglicht. Wird die Mindestfe- stigkeit der Chromnickelstähle für Gestellteile von Brillen auf 1000 bis 1050 MPa gesteigert, so können bei einer entsprechenden Werkzeuggestaltung noch aus- reichend wirtschaftliche Herstellungsbedingungen für erfindungsgemäße Gestell- teile sichergestellt werden.
Chromnickelstähle mit einer Mindestfestikeit von 950 MPa können eine unter- schiedliche Zusammensetzung aufweisen. Besonders vorteilhafte Chromnickel- stähle können beispielsweise 0,05 Gew. % Kohlenstoff, 17 Gew. % Chrom, 4 Gew% Nickel, 3,5 Gew. % Kupfer und 0,3 Gew. % Niob enthalten. Solche Chrom- nickelstähle können einer Ausscheidungshärtung bei Temperaturen unterworfen werden, die die Lötverbindungen der aus diesen Chromnickelstählen hergestell- ten Gestellteile nicht gefährden, so daß die Brillengestelle nach dem Löten durch ein Ausscheidungshärten auf die gewünschte Festigkeit gebracht werden können.
Aufgrund der höheren Festigkeiten können die Gestellteile geringer dimensioniert werden.
Next Patent: EXTENDED DEPTH FIELD OPTICS FOR HUMAN VISION