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Title:
SPECTACLE LENSES FOR REDUCING MYOPIA PROGRESSION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/218011
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a spectacle lens (10) and to a production method for such a spectacle lens, the spectacle lens (10) comprising: a central main viewing region (30) with substantially constant refractive power; an effective region (32) around the central main viewing region (30), the effective region (32) having microstructures at least in portions, said microstructures in the effective region (32) bringing about an at least partially higher refractive power than the refractive power in the central main viewing region (30) and/or at least partly bringing about a contrast reduction; and a peripheral region (34) outside of the effective region (32) with substantially constant refractive power.

Inventors:
BÉNARD YOHANN (DE)
ESSER GREGOR (DE)
SEIDEMANN ANNE (DE)
ALTHEIMER HELMUT (DE)
UTTENWEILER DIETMAR (DE)
TRUMM STEPHAN (DE)
BECK REINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/062695
Publication Date:
November 16, 2023
Filing Date:
May 12, 2023
Export Citation:
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Assignee:
RODENSTOCK GMBH (DE)
International Classes:
G02C7/02
Foreign References:
DE102009053467A12010-07-08
DE102012023025A12014-05-28
Attorney, Agent or Firm:
MÜLLER-BORÉ & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Anmelder: Rodenstock GmbH Unser Zeichen: R 3264 - hb / hb Patentansprüche 1. Brillenglas (10), welches umfasst: - einen zentralen Hauptdurchblicksbereich (30), mit einer im Wesentlichen konstanten Brechkraft; und - einen Wirkungsbereich (32) um den zentralen Hauptdurchblicksbereich (30) herum, wobei der Wirkungsbereich (32) zumindest teilweise Mikrostrukturen aufweist, die im Wirkungsbereich (32) -- eine zumindest teilweise höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich (30) und/oder -- zumindest teilweise eine Kontrastminderung Bewirken. 2. Brillenglas (10) nach Anspruch 1, welches außerdem umfasst: - einen Peripheriebereich (34) außerhalb des Wirkungsbereichs (32) mit einer im Wesentlichen konstanten Brechkraft. 3. Brillenglas (10) nach Anspruch 2, wobei die im Wesentlichen konstante Brechkraft im Peripheriebereich (34) im Wesentlichen der im Wesentlichen konstanten Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich (30) entspricht. 4. Brillenglas (10) nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Peripheriebereich (34) außerhalb einer Kreisfläche mit einem Radius von zumindest etwa 20 mm, vorzugsweise zumindest etwa 25 mm, besonders bevorzugt zumindest etwa 30 mm, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 35 mm, am meisten bevorzugt zumindest etwa 40 mm liegt; und/oder wobei der Wirkungsbereich (32) innerhalb einer Kreisfläche mit einem Radius von höchstens etwa 45 mm, vorzugsweise höchstens etwa 40 mm, besonders bevorzugt höchstens etwa 35 mm, noch mehr bevorzugt höchstens etwa 30 mm, am meisten bevorzugt höchstens etwa 25 mm liegt. 2 5. Brillenglas (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Mikrostrukturen Mikrolinsen umfassen. 6. Brillenglas (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft im Wirkungsbereich (32) um zumindest etwa 1 dpt, vorzugsweise zumindest etwa 2 dpt, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 3 dpt höher ist als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich (30); und/oder wobei die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft im Wirkungsbereich (32) um höchstens etwa 10 dpt, vorzugsweise höchstens etwa 5 dpt, noch mehr bevorzugt höchstens etwa 4 dpt höher ist als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich (30). 7. Brillenglas (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft sich entlang zumindest eines Meridian des Brillenglases (10) durch ein Zentrum (36) des zentralen Hauptdurchblicksbereiches (30) um zumindest etwa 10%, vorzugsweise zumindest etwa 25%, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 50% des maximalen Absolutwertes der von den Mikrostrukturen bewirkten Brechkraft variiert. 8. Brillenglas (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft entlang eines horizontalen Meridians des Brillenglases (10) durch ein Zentrum (36) des zentralen Hauptdurchblicksbereiches (30) ein temporales Maximum in einem Bereich, in dem der Meridian den Wirkungsbereich temporal vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet, und ein nasales Maximum in einem Bereich, in dem der Meridian den Wirkungsbereich nasal vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet, derart aufweist, dass das nasale Maximum größer ist als das temporale Maximum, vorzugsweise um etwa 0,5 dpt bis etwa 1 dpt größer. 9. Brillenglas (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft entlang eines vertikalen Meridians des Brillenglases (10) durch ein Zentrum (36) des zentralen Hauptdurchblicksbereiches (30) ein unteres Maximum in einem Bereich, in dem der Meridian den Wirkungsbereich unterhalb vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet, und 3 ein oberes Maximum in einem Bereich, in dem der Meridian den Wirkungsbereich oberhalb vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet, derart aufweist, dass das obere Maximum größer ist als das untere Maximum, vorzugsweise um etwa 0,5 dpt bis etwa 1 dpt größer. 10. Brillenglas (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Wirkungsbereich (32) umfasst: - zumindest einen vorzugsweise direkt an den zentralen Hauptdurchblicksbereich (30) angrenzenden inneren Wirkungsbereich (32a) mit Mikrostrukturen, welche die zumindest teilweise höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich (30) und/oder die Kontrastminderung bewirken; - zumindest einen äußeren Wirkungsbereich (32b) mit Mikrostrukturen, welche die zumindest teilweise höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich (30) und/oder die Kontrastminderung bewirken; und - zumindest einen Zwischenbereich (32c) ohne Mikrostrukturen zwischen dem inneren und dem äußeren Wirkungsbereich (32a, 32b) oder mit Mikrostrukturen, welche eine geringere Brechkraft bzw. eine geringere Kontrastminderung bewirken als die Mikrostrukturen im inneren und im äußeren Wirkungsbereich (32a, 32b). 11. Brillenglas (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der zentrale Hauptdurchblicksbereich (30) eine Kreisfläche mit einem Radius von zumindest etwa 3 mm, vorzugsweise zumindest etwa 5 mm, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 8 mm umfasst; und/oder wobei der zentrale Hauptdurchblicksbereich (30) innerhalb einer Kreisfläche mit einem Radius von höchstens etwa 25 mm, vorzugsweise höchstens etwa 20 mm, noch mehr bevorzugt höchstens etwa 15 mm, am meisten bevorzugt höchstens etwa 10 mm liegt. 12. Brillenglas (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der zentrale Hauptdurchblicksbereich (30) oval, insbesondere im Wesentlichen elliptisch, ist und ein Verhältnis des größten zum kleinsten Durchmesser im Bereich von etwa 1,2 bis etwa 2,5, vorzugsweise in einem Bereich von etwa 1,25 bis etwa 2 liegt. 4 13. Brillenglas (10) nach Anspruch 12, wobei eine Achse des größten Durchmessers relativ zur Vertikalen des Brillenglases um einen Winkel im Bereich von etwa 5° bis etwa 20°. 14. Brillenglas (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die von den Mikrostrukturen im Wirkungsbereich (32) bewirkte Kontrastminderung zu einer Perzeption im Bereich von zumindest etwa 0,5, vorzugsweise im Bereich von zumindest etwa 0,7 führt, und wobei die Perzeption durch die Kontrastminderung vorzugsweise nicht größer als etwa 0,9, noch mehr bevorzugt nicht größer als etwa 0,8 ist. 15. Brillenglas (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Wirkungsbereich (32) einen Nahausschnitt (32-2) enthält, der innerhalb eines Segments des Brillenglases (10) liegt und ein Segment des Wirkungsbereichs (10) umfasst/einnimmt, wobei sich die optischen Eigenschaften des vom Nahausschnitt (32-2) umfassten Segments des Wirkungsbereichs (32) von den optischen Eigenschaften des übrigen Wirkungsbereichs (32-1) zumindest teilweise unterscheiden. 16. Brillenglas (10) nach Anspruch 15, wobei das vom Nahausschnitt (32-2) umfasste Segment des Wirkungsbereichs (32) im Wesentlichen keine Kontrastminderung aufweist. 17. Brillenglas (10) nach Anspruch 15 oder 16, wobei das vom Nahausschnitt (32-2) umfasste Segment des Wirkungsbereichs (32) im Wesentlichen keine Mikrostrukturen aufweist. 18. Brillenglas (10) nach Anspruch 15 oder 16, wobei das vom Nahausschnitt (32-2) umfasste Segment des Wirkungsbereichs (32) Mikrolinsen umfasst, die im Wesentlichen einen gemeinsamen augenseitigen Fokalpunkt aufweisen. 19. Brillenglas (10) nach Anspruch 18, wobei die Mikrostrukturen in dem übrigen Wirkungsbereich (32-1) Mikrolinsen umfassen, welche keine gemeinsamen 5 Fokalpunkt aufweisen. 20. Brillenglas (10) nach einem der Ansprüche 15 bis 17, wobei der Nahausschnitt innerhalb eines Bereichs, der temporal durch eine vertikale Meridianlinie (m1) abwärts vom Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereich und nasal durch eine um 45°, vorzugsweise um 30°, noch mehr bevorzugt um 20° zur Vertikalen verdrehte Meridianlinie (m2) abwärts vom Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereichs begrenzt wird, liegt. 21. Brillenglas (10) insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend: - einen Brillenglaskörper (12) mit Mikrostrukturen (18) mit positiv-dioptrischer Zusatzwirkung an zumindest einer ersten Oberfläche (14) des Brillenglaskörpers (12); und - eine am Brillenglaskörper (12) angeordnete Schutzschicht (20), welche die Mikrostrukturen (18) zumindest teilweise bedeckt, wobei die Schutzschicht (20) einen Brechungsindex aufweist, der sich vom Brechungsindex des Brillenglaskörpers (12) unterscheidet. 22. Brillenglas (10) nach Anspruch 21, wobei eine Differenz zwischen dem Brechungsindex der Schutzschicht (20) und dem Brechungsindex des Brillenglaskörpers (12) zumindest etwa 0,05, vorzugsweise zumindest etwa 0,1, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 0,15, am meisten bevorzugt zumindest etwa 0,2 beträgt. 23. Brillenglas (10) nach Anspruch 21 oder 22, wobei die Schutzschicht (20) eine Dicke von zumindest etwa 5 µm, vorzugsweise zumindest etwa 10 µm, weiter vorzugsweise zumindest etwa 20 µm, besonders bevorzugt zumindest etwa 100 µm, am meisten bevorzugt zumindest etwa 200 µm aufweist; und/oder wobei die Schutzschicht (20) eine Dicke von höchstens etwa 1 mm, vorzugsweise höchstens etwa 0,5 mm, besonders bevorzugt höchstens etwa 0,3 mm aufweist. 24. Verfahren zur individuellen Berechnung oder Herstellung eines Brillenglases gemäß einem der Ansprüche 1 bis 23 für ein Auge eines Benutzers, umfassend: 6 - Bereitstellen von Benutzerdaten, welche zumindest eine zentrale Augenlänge und zumindest eine periphere Augenlänge des Auges festlegen; - Ermitteln eines Wertes einer Zielzusatzwirkung anhand eines Wertes einer Basiszusatzwirkung und des Unterschieds der zentralen Augenlänge und der zumindest einen peripheren Augenlänge; und - Berechnen oder Herstellen des Brillenglases derart, dass die Mikrostrukturen im Wirkungsbereich (32) zumindest teilweise eine um die Zielzusatzwirkung höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich (30) bewirken. 25. Verfahren nach Anspruch 24, wobei die Benutzerdaten eine Vielzahl von peripheren Augenlängen für zumindest teilweise horizontal und/oder oder vertikal unterschiedliche Lichteinfallsrichtungen festlegen und wobei das Verfahren umfasst: - Ermitteln eines jeweiligen Wertes der Zielzusatzwirkung für jede der Lichteinfallsrichtungen anhand des Wertes der Basiszusatzwirkung und des jeweiligen Unterschieds des zentralen Augenlänge und der jeweiligen peripheren Augenlänge; - Bestimmen eines Lichtdurchtrittspunktes durch das Brillenglas für jede der Lichteinfallsrichtungen; und - Berechnen oder Herstellen des Brillenglases derart, dass die Mikrostrukturen in den Lichtdurchtrittspunkten eine um die jeweilige Zielzusatzwirkung höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich (30) bewirken. 26. Verfahren zum Herstellen eines Brillenglases (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 23, umfassend: - Bereitstellen von Mikrostrukturen (18) in Form von Mikrolinsen mit dioptrischer Zusatzwirkung an zumindest einer ersten Oberfläche (14) eines Brillenglaskörpers (12); - Aufbringen zumindest einer Schutzschicht (20) auf den Brillenglaskörper (12) derart, dass sie die Mikrostrukturen (18) zumindest teilweise bedeckt, wobei die Schutzschicht (20) einen Brechungsindex aufweist, der sich vom Brechungsindex des Brillenglaskörpers (12) unterscheidet.
Description:
Anmelder: Rodenstock GmbH Unser Zeichen: R 3414WO - hb / hb Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Brillenglas mit zumindest einem speziell geformten peripheren Bereich mit abweichenden optischen Eigenschaften zur Verbesserung des langfristigen Tragekomforts mit gleichzeitig verbesserter peripherer Wahrnehmung. Gerade bei Brillengläsern zur Korrektur von Myopie führt die oft merkliche Tendenz einer Progression der Myopie dazu, dass der Tragekomfort einmal angepasster Brillengläser und damit auch die Zufriedenheit des Brillenträgers und die Verträglichkeit der Brille nach kurzer Zeit wieder sinken. Ganz generell nimmt Myopie weltweit, insbesondere im asiatischen Raum, dramatisch zu. Die WHO schätzt, dass 2050 über 50% aller Menschen myop sind. Mit Zunahme der Myopie des einzelnen Individuums nimmt auch das Risiko für damit verbundene Augenkrankheiten wie z.B. Netzhautablösung, Glaukom, Katarakt und Makula- Degeneration sehr stark zu. Deshalb besteht ein großes Interesse, die Zunahme der Myopie zu verlangsamen. Hierzu gibt es einige Ansätze, um mit optischen Hilfsmitteln (Sehhilfen) die Myopieprogression zu verlangsamen. Allen diesen Ansätzen ist aber gemein, dass sie sehr aufwendig und teuer und außerdem recht unflexibel sind, um sich an den sich schnell ändernden Gegebenheiten (z.B. Änderung der Verordnung einer Brille, Anforderungen an das visuelle System) anzupassen. Bisher wurden verschiedene optische Wirkungen bezüglich Verträglichkeit und Komfort ophthalmischer Linsen, insbesondere Brillengläser hinsichtlich ihres Einflusses auf Myopie und/oder Hyperopie sowie deren Progression bzw. Entwicklung in Abhängigkeit der optischen und physiologischen Mechanismen, die eine Progression bzw. ein Voranschreiten, insbesondere eine Verschlechterung, erklären oder verlangsamen sollen, untersucht. Die bestehenden Ansätze basieren im Wesentlichen darauf, das Bild vor die Netzhaut abzubilden, da dadurch das Längenwachstum des Auges gebremst werden soll. Hierbei hat sich gezeigt, dass es ausreichend ist, wenn dies nur in der Peripherie der Netzhaut geschieht. Ein möglicher Ansatz ist die Verwendung von Bifokalbrillengläsern und/oder Progressivbrillengläsern (PAL). Dabei wird zum einen durch die Addition ein Bereich beim Blick in die Ferne im peripheren Bereich vor die Netzhaut abgebildet und zum anderen wird beim Blick in die Nähe zumindest bei zu geringer Akkommodation das Bild nicht hinter der Netzhaut abgebildet. Dies funktioniert bei Kindern mit Akkommodationsinsuffizienz und/oder Konvergenzexzess besser. Bei solchen Ansätzen werden akzeptable Ergebnisse allerdings nur bei einer kleineren Gruppe mit Konvergenzexzess erzielt. Bifokalbrillengläser sind, insbesondere für Kinder zumindest aus kosmetischen Gründen aber nicht wünschenswert. Ein weiterer Ansatz basiert auf speziellen PAL (oder radialsymmetrischen PAL) mit einer zentralen scharf abbildenden Wirkung und einer peripheren Addition (z.B. DE 102009053467 A1). PAL, wie in diesen beiden Ansätzen, weisen Bereiche mit großen Aberrationen auf. Weiterhin ist Qualität des peripheren Sehens und auch des fovealen Sehens, wenn durch die Peripherie der Brillengläser geschaut wird, durch die Aberrationen stark herabgesetzt. Sind hohe Anforderung an das visuelle System gestellt (z.B. im Straßenverkehr) kann dies nur mit einer zweiten Einstärkenbrille gelöst werden. Dies erhöht den Aufwand und die Kosten bei Änderung der Verordnung nochmals. Die Akzeptanz solcher Lösungen ist daher oft gering. Weitere Ansätze basieren beispielsweise auf speziellen Kontaktlinsen. Beispielsweise wurden progressive Kontaktlinsen mit einer in der Peripherie höheren Pluswirkung als im zentralen Bereich untersucht. Damit ist allerdings in der Praxis auch das foveale Sehen beeinträchtigt. Außerdem muss auch hier bei Stärkenänderung aufwendig eine neue Linse angefertigt werden. Weiterhin ist das Handling und Zuverlässigkeit in der Handhabung bei Kindern beschränkt. Dies trifft insbesondere bei kleinen Kindern zu, wobei erschwerend hinzukommt, dass man eigentlich den größten Effekt erreicht, wenn man gerade im frühen Kindesalter bereits mit den Maßnahmen zur Verlangsamung der Myopie beginnt. Ein anderer Ansatz mit Kontaktlinsen nutzt sogenannte Ortho-K Kontaktlinsen, welche über Nacht getragen werden und dabei die Hornhaut deformieren. Damit soll zentral die Myopie korrigiert werden und in der Peripherie auch eine Pluswirkung (gegenüber zentral) erzeugt werden. Hier ist aber ebenfalls jede Kontaktlinse eine Spezialanforderung und es muss auch hier aufwendig eine neue Linse z.B. im Falle einer neuen Verordnung hergestellt werden. Weiterhin ist, insbesondere bei kleinen Kindern, die Auswirkungen der Deformierungen der Cornea auf dien Metabolismus und der Struktur der Cornea ungeklärt. Das sich aus einem Voranschreiten von Myopie ergebende Problem für einen Brillenträger ist der stetig sinkende Tragekomfort für eine einmal angepasste Brille. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit, eine anhaltende Verträglichkeit einer Brille zu verbessern und damit einen langfristigen Tragekomfort kostengünstig zu erreichen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Brillenglas mit den in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Somit betrifft die Erfindung in einem Aspekt in Brillenglas, welches umfasst: - einen zentralen Hauptdurchblicksbereich, mit einer im Wesentlichen konstanten Brechkraft und vorzugsweise einem im Wesentlichen konstanten Kontrast; und - einen insbesondere im Wesentlichen ringförmigen Wirkungsbereich um den zentralen Hauptdurchblicksbereich herum, wobei der Wirkungsbereich zumindest teilweise Mikrostrukturen aufweist, die im Wirkungsbereich -- eine zumindest teilweise höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich (also eine zumindest teilweise stärker positiv dioptrische Wirkung als die dioptrische Wirkung im zentralen Hauptdurchblicksbereich – im Folgenden wird dieser Unterschied auch als „positiv-dioptrische Zusatzwirkung“ bezeichnet) und/oder -- zumindest teilweise eine Kontrastminderung im Vergleich zum zentralen Hauptdurchblicksbereich bewirken. Besonders bevorzugt umfasst das Brillenglas in einem Aspekt einen insbesondere im Wesentlichen ringförmigen Peripheriebereich außerhalb des Wirkungsbereichs mit einer im Wesentlichen konstanten Brechkraft. Dabei befinden sich besagte Mikrostrukturen insbesondere nur innerhalb des (ringförmigen) Wirkungsbereichs, während sowohl der zentrale Hauptdurchblicksbereich als auch der vorzugsweise zusätzlich vorgesehene (ringförmige) Peripheriebereich vorzugsweise frei von diesen Mikrostrukturen sind oder zumindest dort keine erhöhte Brechkraft und/oder keine Kontrastminderung bewirkt wird. Einen wichtigen Aspekt der Innovation stellt in diesem Zusammenhang somit nicht zuletzt die positiv-dioptrische Zusatzwirkung und/oder die Kontrastminderung und deren Verteilung über das Brillenglas dar. In jedem Fall erzeugen die Mikrostrukturen aber nicht auf der gesamten Oberfläche, d.h. in allen Durchblickspunkten des Brillenglases die gleiche Wirkung. So wird insbesondere im zentralen Hauptdurchblicksbereich (beziehungsweise im Peripheriebereich) keine oder nur eine geringe positiv-dioptrische Zusatzwirkung erzeugt beziehungsweise keine oder nur eine geringe Kontrastminderung bewirkt. Dadurch wird sichergestellt, dass das Brillenglas im zentralen Hauptdurchblicksbereich ebenso wie im Peripheriebereich immer noch recht genau die mit dem Brillenglas für den Benutzer beabsichtigte dioptrische Wirkung (insbesondere basierend auf einer individuellen Rezeptwirkung) aufweist und der Brillenträger mit dem Brillenglas weiterhin im Wesentlichen unverändert zentral scharf sehen und vorzugsweise gleichzeitig peripher Bewegungen gut wahrnehmen kann. Lediglich im Wirkungsbereich bewirkt die positiv-dioptrische Zusatzwirkung der Mikrostrukturen im Vergleich zum zentralen Hauptdurchblicksbereich eine optische Abbildung vor der Netzhaut des Brillenträgers und/oder verhindert durch eine Kontrastminderung zumindest, dass eine scharfe Abbildung des mittleren peripheren Sehens hinter der Netzhaut fokussiert wird und dämpft damit einen Anreiz zu Längenausdehnung bzw. zum Längenwachstum des betreffenden Auges. So stellte sich heraus, dass das erfindungsgemäße Brillenglas insbesondere verhindert, dass eine Abbildung des mittleren peripheren Sehbereichs hinter der Netzhaut fokussiert wird, was einen Anreiz zum Längenwachstum des Auges bewirkt. Das Dämpfen des Anreizes zum Längenwachstum dämpft damit auch eine kurzfristige myope Progression des Auges, welche herkömmlich oft zu Komforteinbußen beim Tragen des Brillenglases führen. Durch ein erfindungsgemäßes Brillenglas wird eine anhaltende Verträglichkeit einer Brille verbessert und ein langfristiger Tragekomfort erreicht. So werden auch Hindernisse und Gefahren für den Brillenträger im (fernen) peripheren Sehbereich möglichst gut, jedenfalls in einer für den Benutzer möglichst vertrauten oder vertrauenserweckend verlässlicher Weise wahrnehmbar. Das stellt einerseits eine hohe langfristige Verträglichkeit des Brillenglases und ein angenehmes Tragegefühl, andererseits eine hohe Sicherheit für den Benutzer dar. Die Erfindung sieht somit in einem Aspekt vor, ein solches Brillenglas für einen nicht therapeutischen Zweck einzusetzen, um die Verträglichkeit und den Tragekomfort beim Verwenden von ophthalmischen Linsen über einen langen Zeitraum zu verbessern. In einem Aspekt vermeidet die Erfindung eine unerwünschte Verschlechterung der Sehkraft (Myopie) eines Auges, wie sie durch herkömmliche Linsen (z.B. Brillengläser) verursacht wird. Dazu betrifft die Erfindung in einem Aspekt insbesondere ein Brillenglas mit negativ-dioptrischer Wirkung im zentralen Hauptdurchblicksbereich. So wird gerade bei einer bereits vorhandenen Myopie eines Auges, welche durch ein Brillenglas mit negativ-dioptrischer Wirkung im zentralen Hauptdurchblicksbereich kompensiert wird, der langfristige Komforterhalt beim Tragen dieses Brillenglases besonders deutlich erreicht. Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung somit in einem weiteren Aspekt insbesondere eine nicht-therapeutische Verwendung eines hier vorgeschlagenen Brillenglases zur (nicht-therapeutischen) Reduktion der Progression von Myopie. Vorzugsweise entspricht die im Wesentlichen konstante Brechkraft im Peripheriebereich im Wesentlichen der im Wesentlichen konstanten Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich. Vorzugsweise liegen die Variationen der Brechkraft innerhalb des zentralen Hauptdurchblicksbereichs und/oder innerhalb des Peripheriebereichs in einem Bereich von nicht mehr als etwa 1 dpt, vorzugsweise nicht mehr als etwa 0,5 dpt, am meisten bevorzugt nicht mehr als etwa 0,25 dpt. Besonders bevorzugt weichen auch die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich und im Peripheriebereich um nicht mehr als etwa 1,5 dpt, vorzugsweise nicht mehr als etwa 1 dpt noch mehr bevorzugt nicht mehr als etwa 0,5 dpt am meisten bevorzugt nicht mehr als etwa 0,25 dpt voneinander ab. Vorzugsweise ist die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft im Wirkungsbereich (also die im Wirkungsbereich unter Zuhilfenahme der Mirkostrukturen resultierende Brechkraft des Brillenglases) um zumindest etwa 1 dpt, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 2 dpt, am meisten bevorzugt zumindest etwa 3 dpt höher als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich. Mit anderen Worten ist die positiv- dioptrische Zusatzwirkung (d.h. die zusätzliche Brechkraft) vorzugsweise zumindest etwa 1 dpt, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 2 dpt, am meisten bevorzugt zumindest etwa 3 dpt. Alternativ oder zusätzlich ist vorzugsweise die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft im Wirkungsbereich um höchstens etwa 10 dpt, noch mehr bevorzugt höchstens etwa 5 dpt, am meisten bevorzugt höchstens etwa 4 dpt höher ist als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich. Mit anderen Worten ist die positiv-dioptrische Zusatzwirkung vorzugsweise höchstens etwa 10 dpt, noch mehr bevorzugt höchstens etwa 5 dpt, am meisten bevorzugt höchstens etwa 4 dpt. Die damit erreichte periphere Defokussierung im mittleren peripheren Sehbereich hin zu einer Abbildung vor der Netzhaut bewirkt eine besonders effiziente Dämpfung eines Anreizes zum Längenwachstum des Auges. Sowohl größere also auch kleinere Werte der positiv-dioptrischen Zusatzwirkung der Mikrostrukturen neigen dazu, eine vorhandene Tendenz zum Längenwachstum des Auges weiterhin zu tolerieren und damit schlechter zu dämpfen. So kommt es bei niedrigeren Werten der positiv- dioptrischen Zusatzwirkung im Wirkungsbereich dazu, dass bei einer korrekten oder eventuell sogar leicht überschießenden Akkommodation im zentralen Hauptdurchblicksbereich der mittlere periphere Sehbereiche immer noch teilweise hinter der Netzhaut scharf abgebildet wird und damit ein Anreiz zum Längenwachstum des Auges kaum oder gar nicht unterdrückt wird. Bei größeren Werten der positiv- dioptrischen Zusatzwirkung im Wirkungsbereich hingegen wird der mittlere periphere Sehbereich bereits so unscharf wahrgenommen, dass der wirksame Einfluss auf das Längenwachstum stark sinkt, da das Auge keinen wesentlichen Unterschied zwischen einer Abbildung vor oder hinter der Netzhaut mehr wahrnimmt. In einer bevorzugten Ausführungsform variiert die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkrafterhöhung, d.h. die positiv-dioptrische Zusatzwirkung, entlang zumindest eines Meridian des Brillenglases durch ein Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereiches um zumindest etwa 10%, vorzugsweise zumindest etwa 25%, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 50%, am meisten bevorzugt zumindest etwa 75% oder sogar zumindest etwa 90% des maximalen Absolutwertes der von den Mikrostrukturen bewirkten Brechkrafterhöhung. Das heißt, die von den Mikrostrukturen innerhalb des Wirkungsbereichs bewirkte Brechkrafterhöhung ist nicht überall gleich. Beispielsweise können im Falle von Mikrolinsen als Mikrostrukturen die Mikrolinsen unterschiedliche Flächenkrümmungen aufweisen, um damit unterschiedliche Brechkraftwerte zu bewirken. So ist es in dieser Ausführungsform besonders bevorzugt, wenn die dioptrische Wirkung entlang dieses (zumindest einen) Meridian vom Zentrum zur Peripherie des Brillenglases zumindest ein lokales Minimum innerhalb des Wirkungsbereiches durchläuft. Es ist dabei auch aber vorzugsweise möglich, die resultierende Brechkraft im Übergang vom zentralen Hauptdurchblicksbereich zum Wirkungsbereich und/oder die resultierende Brechkraft im Übergang vom Wirkungsbereich zum Peripheriebereich im Wesentlichen kontinuierlich, also ohne eine deutliche Stufe, verlaufen zu lassen. Besonders bevorzugt wird die Brechkraftvariation an eine individuelle Messung einer peripheren Augenlänge angepasst. Vorzugsweise weist die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft entlang eines horizontalen Meridians des Brillenglases durch ein Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereiches ein temporales Maximum in einem Bereich, in dem der Meridian den Wirkungsbereich temporal vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet, und ein nasales Maximum in einem Bereich, in dem der Meridian den Wirkungsbereich nasal vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet, derart auf, dass das nasale Maximum größer ist als das temporale Maximum, vorzugsweise um etwa 0,5 dpt bis etwa 1 dpt größer. Mit anderen Worten ist der Maximalwert der positiv- dioptrischen Zusatzwirkung entlang eines horizontalen Meridians nasal vom zentralen Hauptdurchblicksbereich größer als temporal vom zentralen Hauptdurchblicksbereich. Es stellte sich heraus, dass diese Asymmetrie im horizontalen Verlauf der positiv- dioptrischen Zusatzwirkung besonders effizient und häufig den langfristigen Tragekomfort verbessert. Dies könnte dadurch erklärt werden, dass die Augenlänge bis zur Retina im Bereich temporal vom fovealen Bereich oft etwas kleiner ist als bei gleichem Abstand nasal vom fovealen Bereich. Vorzugsweise weist alternativ oder zusätzlich die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft entlang eines vertikalen Meridians des Brillenglases durch ein Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereiches ein unteres Maximum in einem Bereich, in dem der Meridian den Wirkungsbereich unterhalb vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet, und ein oberes Maximum in einem Bereich, in dem der Meridian den Wirkungsbereich oberhalb vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet, derart auf, dass das obere Maximum größer ist als das untere Maximum, vorzugsweise um etwa 0,5 dpt bis etwa 1 dpt größer. Mit anderen Worten ist der Maximalwert der positiv- dioptrischen Zusatzwirkung entlang eines vertikalen Meridians oberhalb vom zentralen Hauptdurchblicksbereich größer als unterhalb vom zentralen Hauptdurchblicksbereich. Es stellte sich heraus, dass diese Asymmetrie im vertikalen Verlauf der positiv- dioptrischen Zusatzwirkung besonders effizient und häufig den langfristigen Tragekomfort verbessert. Dies könnte dadurch erklärt werden, dass die Augenlänge bis zur Retina im Bereich unterhalb vom fovealen Bereich oft etwas kleiner ist als bei gleichem Abstand oberhalb vom fovealen Bereich. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Verteilung der positiv- dioptrischen Zusatzwirkung individuell (insbesondere basierend auf einer individuellen Messung) angepasst. Dazu kann das Auge mit einem Gerät untersucht werden, mit dessen Hilfe zentrale und periphere biometrische Daten gemessen oder abgeleitet werden können (z.B ein opticher Biometer, oder der DNEye ® Scanner 2 von Rodenstock). Insbesondere können als biometrische Daten die zentrale und periphere Augenlänge und/oder die Refraktion des Auges, objektiv und/oder subjektiv, zentral und/oder peripher ermittelt werden. Die peripheren Daten können nasal und/oder temporal und/oder superior (Lichteinfall von oben) und/oder inferior (Lichteinfall von unten) gemessen werden. Die Exzentrizität der peripheren Messung kann insbesondere im Bereich von 5° bis 40°, bevorzugt im Bereich von etwa 10° bis etwa 20° liegen. Die Messung kann auch an mehreren Exzentrizitäten geführt werden, um einen individuellen Verlauf zu bekommen. Vorzugsweise werden zumindest 2, weiter bevorzugt zumindest 5 Datenpunkte ermittelt, mit mindestens einem zentralen und bevorzugt einem, oder weiter bevorzugt 4 peripheren Lichteinfallswinkeln. Diese biometrischen Daten können alleine oder kombiniert mit anderen nicht-biometrischen Parameter benutzt werden, um eine optimale Verteilung der positiv-dioptrischen Zusatzwirkung zu ermitteln. Die nicht- biometrische Parameter können das Alter des Einsetzens einer Myopie oder die bisherige Progressionsgeschwindigkeit der Myopie umfassen. Diese Daten werden benutzt, um die Brechkraft von den Mikrostrukturen lokal anzupassen, abhängig von der lokalen Augenlänge und/oder Refraktion. Zum Beispiel, wenn die temporale Augenlänge kleiner wird als die nasale Augenlänge, wird vorzugsweise die durchschnittliche Brechkraft der temporalen Mikrostrukturen stärker positiv gewählt also die durchschnittliche Brechkraft der nasalen Mikrostrukturen. Bei Messungen an mehreren Exzentrizitäten, wird vorzugsweise der Verlauf der Brechkraft der Mikrolinsen lokal so angepasst, dass der resultierende Brennpunkt immer (vorzugsweise möglichst im Wesentlichen gleich weit) vor der peripheren Netzhaut ist. Insbesondere bietet die Erfindung in einem Aspekt somit ein Verfahren zur individuellen Berechnung oder Herstellung eines Brillenglases in einer der hier beschriebenen Ausführungsformen für ein Auge eines Benutzers, umfassend: - Bereitstellen von Benutzerdaten, welche zumindest eine zentrale Augenlänge und/oder eine zentrale Refraktion (also eine Augenlänge bzw. Refraktion des Benutzers bei einem zentralen (fovealen) Lichteinfall) und zumindest eine periphere Augenlänge und/oder eine periphere Refraktion (also eine Augenlänge bzw. Refraktion des Benutzers bei einem peripheren Lichteinfall, der vom zentralen um einen Peripheriewinkel/Exzentrizität abweicht) des Auges festlegen; - Ermitteln eines Wertes einer Zielzusatzwirkung anhand eines Wertes einer Basiszusatzwirkung und des Unterschieds der zentralen Augenlänge und der zumindest einen peripheren Augenlänge; und - Berechnen oder Herstellen des Brillenglases derart, dass die Mikrostrukturen im Wirkungsbereich zumindest teilweise eine um die Zielzusatzwirkung höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich bewirken. Als Peripheriewinkel (Exzentrizität) wird insbesondere ein Winkel im Bereich von etwa 5° bis etwa 40°, insbesondere im Bereich von etwa 10° bis etwa 30° verwendet. Vorzugsweise legen die Benutzerdaten eine Vielzahl von peripheren Augenlängen für zumindest teilweise horizontal und/oder vertikal unterschiedliche Lichteinfallsrichtungen fest, wobei das Verfahren umfasst: - Ermitteln eines jeweiligen Wertes der Zielzusatzwirkung für jede der Lichteinfallsrichtungen anhand des Wertes der Basiszusatzwirkung und des jeweiligen Unterschieds des zentralen Augenlänge und der jeweiligen peripheren Augenlänge; - Bestimmen eines Lichtdurchtrittspunktes durch das Brillenglas für jede der Lichteinfallsrichtungen; und - Berechnen oder Herstellen des Brillenglases derart, dass die Mikrostrukturen in den Lichtdurchtrittspunkten eine um die jeweilige Zielzusatzwirkung höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich bewirken. Vorzugsweise wird dabei als Basiszusatzwirkung eine positiv dioptrische Zusatzwirkung festgelegt, die insbesondere im gesamten Wirkungsbereich (oder zumindest über den größten Teil des Wirkungsbereichs) einen definierten (vorzugsweise im Wesentlichen konstanten) Abstand des scharfen Abbilds vor der Netzhaut des Auges festlegt. Um diesen Abstand über den Bereich des (mittleren) peripheren Sehens (also außerhalb des zentralen Hauptdurchblicksbereichs) möglichst konstant zu halten (auch bei lokaler Variation der peripheren Augenlänge), wird zusätzlich zu dieser Basiszusatzwirkung noch die winkelabhägige Augenlänge berücksichtigt. Damit kann die Zielzusatzwirkung lokal individuell varieren, wobei die ansonsten feste Basiszusatzwirkung den vorzugsweise im Wesentlichen konstanten Abstand der Abbildung vor der Netzhaut festlegt. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Wirkungsbereich zumindest einen vorzugsweise direkt an den zentralen Hauptdurchblicksbereich angrenzenden (und diesen insbesondere zumindest teilweise umgebenden) inneren Wirkungsbereich mit Mikrostrukturen, welche die zumindest teilweise höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich und/oder die Kontrastminderung bewirken. Außerdem umfasst der Wirkungsbereich in dieser Ausführungsform vorzugsweise zumindest einen äußeren Wirkungsbereich mit Mikrostrukturen, welche die zumindest teilweise höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich und/oder die Kontrastminderung bewirken. Dabei ist es möglich, dass die Mikrostrukturen im inneren und im äußeren Wirkungsbereich dieselbe Art und Größe an Wirkung (also beides Mal eine dioptrische Zusatzwirkung und/oder beides Mal eine Kontrastminderung) erzeugen. Es ist aber auch möglich, dass sich die Mikrostrukturen im inneren und im äußeren Wirkungsbereich hinsichtlich der Art und/oder Größe voneinander unterscheiden. Außerdem umfasst der Wirkungsbereich in dieser Ausführungsform vorzugsweise zumindest einen Zwischenbereich ohne Mikrostrukturen zwischen dem inneren und dem äußeren Wirkungsbereich oder mit Mikrostrukturen, welche eine geringere Brechkraft beziehungsweise eine geringere Kontrastminderung bewirken als die Mikrostrukturen im inneren und im äußeren Wirkungsbereich. Somit weisen zumindest der innere und der äußere Wirkungsbereich zumindest teilweise Mikrostrukturen auf, die die zumindest teilweise höhere Brechkraft als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich; und/oder zumindest teilweise die Kontrastminderung bewirken. Vorzugsweise weist der Zwischenbereich keine derart höhere Brechkraft beziehungsweise Kontrastminderung auf. Somit weist der Wirkungsbereich vorzugsweise einen insbesondere ringförmigen inneren Wirkungsbereich und einen insbesondere ringförmigen äußeren Wirkungsbereich auf, welche durch einen insbesondere ringförmigen Zwischenbereich zumindest teilweise voneinander getrennt sind, wobei der Zwischenbereich eine geringere positiv-dioptrische Zusatzwirkung beziehungsweise eine geringere Kontrastminderung aufweist als der innere und der äußere Wirkungsbereich. Dabei bildet der innere Wirkungsbereich einen vorzugsweise ringförmigen Bereich, der näher am zentralen Hauptdurchblicksbereich liegt als der äußere Wirkungsbereich, oder der direkt an den zentralen Bereich angrenzt. Dabei ist der innere Wirkungsbereich vorzugsweise vom Zwischenbereich umgeben, welcher wiederum weiter vom zentralen Hauptdurchblicksbereich entfernt liegt als der innere Wirkungsbereich. Wiederum weiter zur Peripherie hin wird der Zwischenbereich vom äußeren Wirkungsbereich umgeben. Während der innere und der äußere Wirkungsbereich vorzugsweise die gegenüber dem zentralen Bereich positiv-dioptrische Zusatzwirkung und/oder (stärkere) Kontrastminderung aufweisen, weist der Zwischenbereich vorzugsweise eine kleinere positiv-dioptrische Zusatzwirkung beziehungsweise eine geringere Kontrastminderung als der innere und der äußere Wirkungsbereich oder im Wesentlichen keine positiv-dioptrische Zusatzwirkung beziehungsweise keine Kontrastminderung auf. Vorzugsweise ist die positiv-dioptrische Zusatzwirkung im Zwischenbereich gegenüber dem zentralen Bereich nicht größer als etwa 1 dpt, noch mehr bevorzugt nicht größer als etwa 0,5 dpt, am meisten bevorzugt nicht größer als etwa 0,25 dpt. Der zentrale Hauptdurchblicksbereich umfasst vorzugsweise eine Kreisfläche mit einem Radius von zumindest etwa 3 mm, vorzugsweise zumindest etwa 5 mm, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 8 mm umfasst. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass der zentrale Hauptdurchblicksbereich eine Größe und Form derart aufweist, dass darin eine solche Kreisfläche mit den angegebenen Radien vollständig enthalten ist. Alternativ oder zusätzlich liegt der zentrale Hauptdurchblicksbereich vorzugsweise innerhalb einer Kreisfläche mit einem Radius von höchstens etwa 25 mm, vorzugsweise höchstens etwa 20 mm, noch mehr bevorzugt höchstens etwa 15 mm, am meisten bevorzugt höchstens etwa 10 mm. Dabei kann der zentrale Hauptdurchblicksbereich im Wesentlichen kreisförmig sein. Ansonsten muss der zentrale Bereich aber nicht genau kreisförmig sein. Es ist auch möglich, als zentralen Bereich eine elliptische oder allgemein ovale Form vorzusehen. Bei dieser Dimensionierung des zentralen Hauptdurchblicksbereichs (im Wesentlichen) ohne dioptrische Zusatzwirkung wird erreicht, dass ein Brillenglas weiterhin einen guten zentralen Blick mit unverfälscht scharfer Darstellung erlaubt. Gleichzeitig tritt die im mittleren peripheren Bereich vorgesehene positiv-dioptrische Zusatzwirkung weit genug ins Zentrum des Blickfeldes, um einen wirksamen Einfluss auf das Längenwachstum des Auges zu haben. Der optionale Peripheriebereich liegt vorzugsweise insbesondere vollständig außerhalb einer Kreisfläche mit einem Radius von zumindest etwa 20 mm, vorzugsweise zumindest etwa 25 mm, besonders bevorzugt zumindest etwa 30 mm, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 35 mm, am meisten bevorzugt zumindest etwa 40 mm. Alternativ oder zusätzlich liegt der Wirkungsbereich 32 vorzugsweise insbesondere vollständig innerhalb einer Kreisfläche mit einem Radius von höchstens etwa 45 mm, vorzugsweise höchstens etwa 40 mm, besonders bevorzugt höchstens etwa 35 mm, noch mehr bevorzugt höchstens etwa 30 mm, am meisten bevorzugt höchstens etwa 25 mm. Bei Verwendung eines Zwischenbereichs (im Wesentlichen) ohne dioptrische Zusatzwirkung oder mit einer wie bereits beschrieben nur geringen dioptrischen Zusatzwirkung zwischen einem inneren und einem äußeren Wirkungsbereich ist es besonders bevorzugt, wenn der Zwischenbereich innerhalb eines Ringbereichs um ein Zentrum der Brillenglases oder des zentralen Hauptdurchblicksbereichs angeordnet ist, welcher zwischen einem inneren Begrenzungskreis mit einem Radius von etwa 15 mm und einem äußeren Begrenzungskreis mit einem Radius von etwa 30 mm liegt. Als Zentrum kann dabei insbesondere ein Mittelpunkt (z.B. geometrischer Schwerpunkt oder Mittelpunkt eines einbeschriebenen Kreises) des zentralen (von der Zusatzwirkung bzw. Kontrastminderung freien) Hauptdurckblicksbereichs dienen. Besonders bevorzugt weist der (ringförmige) Zwischenbereich in radialer Richtung eine (Ring-)Breite von nicht mehr als etwa 10 mm auf. Der Zwischenbereich stellt damit sicher, dass ein Teil des mittleren peripheren Sehbereich ähnlich scharf auf der Netzhaut abgebildet wird wie der zentrale Sehbereich und gegebenenfalls der (ferne) Peripheriebereich. Es stellte sich heraus, dass dies gerade für die verlässliche Wahrnehmung von Bewegungen besonders effizient ist. Dabei stellen die Kombination des inneren und äußeren Wirkungsbereichs aber weiterhin sicher, dass eine vollflächig scharfe Abbildung hinter der Netzhaut vermieden wird und damit ein Anreiz zum Längenwachstum des Auges gedämpft wird. Dies wiederum verbessert den langfristigen Tragekomfort der Brille. Die Kombination der Effekte einer verlässlichen Wahrnehmung von Bewegungen (über den zentralen Sehbereich, einen Teil des mittleren peripheren Sehbereichs und den fernen peripheren Sehbereich) und des langfristigen Tragekomforts ist bei der Verwendung des beschriebenen Zwischenbereichs ohne dioptrische Zusatzwirkung (oder mit verringerter dioptrischer Zusatzwirkung) bzw. ohne Kontrastminderung sogar deutlich größer als bei Verwendung eines vergrößerten zentralen Hauptdurchblicksbereichs in Kombination mit nur einem durchgängigen Wirkungsbereich mit relativ konstanten Zusatzwirkung (positiv-dioptrisch und/oder kontrastmindernd). In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Mikrostrukturen insbesondere refraktive Fresnelstrukturen. Im Prinzip wären auch diffraktive Strukturen möglich. Refraktive Fresnelstrukturen sind aber vergleichsweise einfach mit hoher Qualität zu fertigen. Besonders bevorzugt werden die Fresnelstrukturen an einer Oberfläche des Brillenglases mit einer Profilhöhe (Stufenhöhe) im Bereich von etwa 0,01 mm bis insbesondere etwa 0,2 mm, vorzugsweise in einem Bereich von etwa 0,02 mm bis insbesondere etwa 0,2 mm bereitgestellt. Ein Stufenabstand der Fresnelstruktur liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 0,2 mm bis etwa 2 mm, noch mehr bevorzugt in einem Bereich von etwa 0,5 mm bis etwa 1 mm. In einem Aspekt bewirken die Mikrostrukturen im Wirkungsbereich zumindest teilweise die Kontrastminderung. Dazu umfassen die Mikrostrukturen vorzugsweise Oberflächenrauigkeiten, die eine Mattigkeit der optischen Abbildung bewirkt. Diese Mattigkeit führt dann zur Kontrastminderung. Dabei soll der zentrale Hauptdurchblicksbereich im Wesentlichen klar bleiben, während die Kontrastminderung lediglich im Wirkungsbereich (also zwischen dem zentralen Hauptdurchblicksbereich und dem Peripheriebereich) erzeugt wird. Diese Kontrastminderung trägt dazu bei, dass der mittlere periphere Sehbereich keinen oder weniger Anreiz für ein Längenwachstum des Auges liefert. Besonders wirkungsvoll ist diese Kontrastminderung, wenn die dabei bewirkte Perzeption (bzw. der Perzeptionsgrad) im Bereich der Kontrastminderung im Bereich von zumindest etwa 0,5, vorzugsweise im Bereich von zumindest etwa 0,7 liegt. Vorzugsweise ist die Perzeption durch die Kontrastminderung nicht größer als etwa 0,9, noch mehr bevorzugt nicht größer als etwa 0,8 ist. Als Perzeption soll hier insbesondere der Faktor verstanden werden, um den der Visus (also die Sehschärfe) gemindert wird, wobei hier insbesondere eine gemäß DIN 58220 Teil 3 auf den Wert 1 bestimmte Sehschärfe als Referenz angenommen wird. Somit bedeutet eine Perzeption von 0 (<0,1) eine im Wesentlichen vollständige Okklusion und 1 im Prinzip eine vollständige Transparenz. Diese Eigenschaften ergeben sich insbesondere bei einer Anordnung des Brillenglases in einer Position mit einem typischen Hornhaut-Scheitel-Abstand (HSA), d.h. insbesondere bei zumindest einem Wert des HSA im Bereich von etwa 11 mm bis etwa 18 mm, besonders bevorzugt bei zumindest einem Wert des HSA von etwa 13 mm oder etwa 14 mm. Alternativ oder zusätzlich zur Einhaltung der hier vorgeschlagenen Wertebereiche für die Perzeption kann es besonders bevorzugt sein, wenn die von der Mikrostruktur im Wirkungsbereich bewirkte Kontrastminderung zu einem Haze-Wert (insbesondere % haze) gemäß der Norm ASTM D-1003 im Bereich von nicht mehr als etwa 10, vorzugsweise im Bereich von nicht mehr als etwa 2 führt, und wobei vorzugsweise die von der Mikrostruktur im Wirkungsbereich bewirkte Kontrastminderung zu einem Haze-Wert gemäß der Norm ASTM D-1003 im Bereich von zumindest etwa 0,1, insbesondere zumindest etwa 0,5 führt. Besonders bevorzugt weist der Wirkungsbereich im Falle einer Kontrastminderung dennoch eine Transmission (insbesondere einen Wert einer Luminous Tramsmittance gemäß der Norm ASTM D-1003) von zumindest 85, noch weiter bevorzugt zumindest 90 auf. Damit wird sichergestellt, dass das Brillenglas auch im Falle einer Kontrastminderung das Licht nicht vollständig abblockt (z.B. absorbiert und/oder reflektiert) und damit das Sehfeld abdunkelt, sondern dass das Licht lediglich (teilweise) gestreut wird. Dadurch bleibt der Helligkeitseindruck weitgehend erhalten und es wird verhindert, dass sich die Pupille (aufgrund verringerten Lichteinfalls) merklich vergrößert. Die Werte sowohl für Haze als auch für Luminous Transmittance gemäß der Norm ASTM D-1003 können beispielsweise mittels des Messgeräts „haze-gard plus“ von BYK Additives and Instruments ermittelt oder überprüft werden. Im Falle einer rein dioptrischen oder kontrastmindernden Wirkung der Mikrostrukturen, ist diese vorzugsweise nur außerhalb des zentralen Hauptdurchblicksbereichs und gegebenenfalls außerhalb des Peripheriebereichs, also insbesondere im Wirkungsbereich vorgesehen. Alternativ können aber auch im zentralen Hauptdurchblicksbereich, im Wirkungsbereich und gegebenenfalls im Peripheriebereich Mikrostrukturen vorgesehen sein, wobei lediglich im Wirkungsbereich die positiv-dioptrische Zusatzwirkung und/oder die Kontrastminderung erreicht wird. Auf dem gesamten Brillenglas (d.h. einschließlich dem zentralen Hauptdurchblicksbereich, dem Wirkungsbereich und/oder gegebenenfalls dem Peripheriebereich) können die Mikrostrukturen aber eine (einheitliche) dioptrische und/oder prismatische Zusatzwirkung aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der zentrale Hauptdurchblicksbereich oval, insbesondere im Wesentlichen elliptisch, wobei vorzugsweise ein Verhältnis des größten zum kleinsten Durchmesser im Bereich von etwa 1,2 bis etwa 2,5, vorzugsweise in einem Bereich von etwa 1,25 bis etwa 2 liegt. Besonders bevorzugt ist eine Achse des größten Durchmessers relativ zur Vertikalen des Brillenglases um einen Winkel im Bereich von etwa 5° bis etwa 20°. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Wirkungsbereich einen Nahausschnitt, der innerhalb eines Segments des Brillenglases liegt und vorzugsweise ein Segment des Wirkungsbereichs umfasst, d.h. einnimmt. Dabei unterscheiden sich die optischen Eigenschaften des vom Nahausschnitt umfassten Segments des Wirkungsbereichs von den optischen Eigenschaften des übrigen Wirkungsbereichs zumindest teilweise, insbesondere hinsichtlich ihrer positiv-dioptrischen Zusatzwirkung und/oder ihrer Kontrastminderung. Besonders bevorzugt weist das vom Nahausschnitt umfasste Segment des Wirkungsbereichs im Wesentlichen keine Kontrastminderung auf, während vorzugsweise der übrige, also nicht vom Nahausschnitt umfasste Teil des Wirkungsbereichs, zumindest teilweise (insbesondere flächenmäßig größtenteils) eine Kontrastminderung bewirkt. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das vom Nahausschnitt umfasste Segment des Wirkungsbereichs im Wesentlichen keine Mikrostrukturen auf. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst das vom Nahausschnitt umfasste Segment des Wirkungsbereichs Mikrolinsen, die im Wesentlichen einen gemeinsamen augenseitigen Fokalpunkt aufweisen oder bewirken. Dabei wird vorzugsweise durch die Mikrolinsen ein zweites Bild erzeugt, das ein erstes Bild (scharf für die Ferne) überlagert. Es entsteht also nicht nur ein scharfes Bild des Objekts der Nähe sondern auch ein unscharfes (aus dem Teil, der das scharfe Bild für die Ferne erzeugt). Besonders bevorzugt weist das übrige, also nicht vom Nahausschnitt umfasste Segment des Wirkungsbereichs ebenfalls Mikrolinsen auf, welche allerdings keinen gemeinsamen Fokalpunkt aufweisen. Jedenfalls haben vorzugsweise die meisten Mikrolinsen im übrigen Wirkungsbereich keine (insbesondere unmittelbar) benachbarte(n) Mikrolinse(n) mit dem gleichen Fokalpunkt. Dabei kann ansonsten die positiv-dioptrische Zusatzwirkung jeder einzelnen Mikrolinse im Nahausschnitt und im übrigen Wirkungsbereich sogar im Wesentlichen gleich sein. Während aber die Mikrolinsen aufgrund der unterschiedlichen Positionen der Fokalpunkte nicht zu einer gemeinsamen Additionswirkung führen, sondern eine unscharfe Abbildung erzeugen, können die Mikrolinsen im Nahausschnitt zu einer Additionswirkung beitragen, so dass der Nahausschnitt für den Benutzer insbesondere zum Lesen auf kürzere Abstände sehr gut geeignet ist. In einem Aspekt können die Mikrolinsen im Nahausschnitt eine Fokussierung auf eine durch den zentralen Hauptdurchsblicksbereich verlaufende und/oder vom zentralen Hauptdurchblicksbereich festgelegte optische Achse des Brillenglases bewirken. Mit anderen Worten ist es bevorzugt, wenn optische Achsen der Mikrostrukturen im Nahausschnitt sich in deren gemeinsamen Fokuspunkt schneiden. Dabei wird vorzugsweise eine scharfe Abbildung, also ein scharfer Blick, durch das Brillenglas im gesamten Nahausschnitt, insbesondere in dem vom Nahausschnitt umfasste Segment des Wirkungsbereichs erreicht. Durch die insbesondere positiv-dioptrische Zusatzwirkung der Mikrostrukturen in dem vom Nahausschnitt umfassten Teil des Wirkungsbereichs relativ zum zentralen Hauptdurchblicksbereich wird eine verbesserte Nahsicht erreicht. Andererseits weisen die Mikrostrukturen in dem übrigen Wirkungsbereich (d.h. außerhalb des Nahausschnitts) vorzugsweise jeweils einen Fokalpunkt auf, der insbesondere außerhalb eines Schnittpunkts ihrer optischen Achsen liegt. Vorzugsweise liegt der Nahausschnitt innerhalb eines Bereichs, der temporal durch eine vertikale Meridianlinie abwärts vom Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereich und nasal durch eine um 45°, vorzugsweise um 30°, noch mehr bevorzugt um 20° zur Vertikalen nasal verdrehte Meridianlinie abwärts vom Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereichs begrenzt wird. Anders ausgedrückt liegt der Nahausschnitt vorzugsweise zwischen zwei gedachten Linie, wobei die eine vom Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereichs ausgehend vertikal abwärts (durch den Wirkungsbereich) verläuft. Diese gedachte Linie stellt dabei vorzugsweise die temporale Begrenzung des Nahausschnitts dar. Die andere gedachte Linie verläuft vom Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereichs um den genannten Winkel relativ zur Vertikalen nasal verdreht nach unten. Diese gedachte Linie stellt dabei vorzugsweise die nasale Begrenzung des Nahausschnitts dar. Dabei muss der Nahausschnitt nicht den gesamten Bereich zwischen den beiden gedachten Linien ausfüllen. Vorzugsweise geht er aber nicht über die beiden gedachten Linien hinaus. Wenn in dieser Beschreibung Bezug genommen wird auf das Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereichs, dann ist damit insbesondere der geometrische Schwerpunkt der Fläche des zentralen Hauptdurchblicksbereichs oder der Mittelpunkt des kleinsten Kreises gemeint, der den zentralen Hauptdurchblicksbereich noch vollständig enthält. In einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Brillenglas insbesondere gemäß einer der im Übrigen in dieser Beschreibung dargestellten bevorzugten Ausführungsformen, umfassend: - einen Brillenglaskörper mit Mikrostrukturen (insbesondere in Form von Mikrolinsen, auch Lenslets genannt) mit insbesondere positiv-dioptrischer Zusatzwirkung an zumindest einer ersten Oberfläche des Brillenglaskörpers; und - eine am Brillenglaskörper angeordnete Schutzschicht, welche die Mikrostrukturen (z.B. Mikrolinsen) zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig bedeckt, wobei die Schutzschicht einen Brechungsindex aufweist, der sich vom Brechungsindex des Brillenglaskörpers unterscheidet. Damit werden die insbesondere im Wirkungsbereich vorgesehenen Mikrostrukturen (z.B. Mikrolinsen) in sehr effizienter Weise vor Beeinträchtigungen durch Beschädigungen und/oder Verschmutzungen geschützt. Auf diese Art und Weise wird mittels der Schutzschicht verhindert, dass die im Brillenglas, also an der ersten Oberfläche des Brillenglaskörpers, ausgebildete Mikrostrukturen (insbesondere in Form von positiv-dioptrisch wirkenden Mikrolinsen) während der Herstellung durch nachfolgende Prozessschritte der Brillenglasherstellung und/oder auch bei der Nutzung des Brillenglases in einer Brille beschädigt oder verunreinigt werden. Aufgrund des Brechungsindexunterschieds bleiben die Mikrostrukturen optisch wirksam, insbesondere können die Mikrostruktur als Mikrolinsen eine lokale, positiv-dioptrische Zusatzwirkung erzeugen. Dabei wird die Schutzschicht insbesondere mit einer ausreichenden optischen Transparenz vorgesehen, um die Verwendung des Brillenglases einschließlich der Schutzschicht nicht zu sehr zu beeinträchtigen. Dazu weist die Schutzschicht auf der der Mikrostrukturen abgewandten Seite der Schutzschicht eine weitgehend glatte Fläche auf, die insbesondere nicht der Topographie der Mikrostrukturen sondern lediglich der globalen Krümmung des Brillenglases folgt. Diese im Wesentlichen glatte Oberfläche der Schutzschicht ist damit wesentlich weniger empfindlich gegen Beschädigungen oder Verschmutzungen. Außerdem bietet dies die Möglichkeit, sehr einfach zusätzliche Schichten (z.B. Antireflexschichten, Topcoating, Hartschichten) aufzubringen, die auf der nicht-ebenen Fläche der Mikrostruktur nicht (so leicht) aufgebracht werden könnten oder deren Wirkung negativ beeinflussen könnten. Vorzugsweise beträgt eine Differenz zwischen dem Brechungsindex der Schutzschicht und dem Brechungsindex des Brillenglaskörpers zumindest etwa 0,05, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 0,1, besonders bevorzugt zumindest etwa 0,15, am meisten bevorzugt zumindest etwa 0,2. Größere Differenzen haben den Vorteil eines größeren Effekts, geringere Differenzen dafür den Vorteil eines niedrigeren Reflexionskoeffizienten und einfacherer Materialien. Da die optische Wirkung der Mikrolinsen vom Brechungsindexunterschied zwischen dem Material, das für den Brillenglaskörper gewählt wird, und dem, das für die Schutzschicht verwendet wird, abhängt, ist eine möglichst große Differenz vorteilhaft. Umgekehrt kann ein hoher Brechungsindex aber zu unerwünschten Reflexionen an der Grenzschicht zwischen Hauptkörper und Deckschicht führen. Die Stärke der Reflexion kann mit der bekannten Formel für den senkrechter Einfall abgeschätzt werden: Tabelle 1 enthält die Ergebnisse für die Brechungsindices einiger bevorzugter Materialkombinationen Tabelle 1: Stärke der Reflexion für verschiedene Materialkombinationen sowie verschiedener Materialien gegen Luft (n1=1,00) als Vergleichsgröße Eine geringe Reflexionsstärke an dieser Grenzfläche ist neben der Vermeidung der Reflexion an dieser Grenze besonders bevorzugt, um Mehrfach- bzw. Fabry-Perrot- Reflexionen mit Folgeschichten (z.B. Hartschicht) bzw. Schichten der gegenüberliegenden Brillenglasfläche zu vermeiden. Um besagte Mehrfach- oder Fabry-Perrot-Reflexionen zu vermeiden, ist es besonders bevorzugt, die Grenzflächen Schutzschicht-Luft und Brillenglaskörper-Luft mit einer Antireflexschicht zu versehen. Die Brechungsindexkombinationen von 1,50 mit 1,60 bzw.1,60 mit 1,67 weisen eine sehr geringe Reflexionsstärke auf. Brechungsindexkombinationen von 1,5 mit 1,67 haben auf Grund des höheren Brechungsindexunterschieds einen höheren optischen Effekt bei gut tolerierbaren Reflexionen. Kombinationen mit 1,90 zeigen dagegen recht hohe Reflexionsstärken. Insbesondere sind die Mikrostrukturen als Mikrolinsen (insbesondere Noppen des Brillenglaskörpers) ausgelegt, den Teil des Lichtes, der durch diese Mikrolinsen (Lenslets) geht, vor der Netzhaut abzubilden, um dem Längenwachstum des Auges entgegenzuwirken. Dazu weisen die Lenslets vorzugsweise eine positiv-dioptrische Zusatzwirkung D auf. Dabei hat sich beispielsweise eine Zusatzwirkungen von etwa 3,5 dpt währt. Andere Wirkungen (z.B. 2 bis 5 dpt) sind aber genauso möglich und sollten einen ähnlichen Effekt zeigen. Die optische Wirkung der Noppen entsteht durch die Brechung an der Grenzfläche zwischen dem Brillenglaskörper und der Schutzschicht im Bereich der Noppen. Bei vorgegebener Defokus-Wirkung D einer Noppe und den Brechungsindices nD und nH von Schutzschicht bzw. den Brillenglaskörper kann der Radius r der Noppe im einfachsten Fall gemäß der Formel für die optische Wirkung einer brechenden Fläche wie folgt bestimmt werden: ( = ( * + − *- )⁄ / (2) Wenn der Brechungsindex des Brillenglaskörpers größer ist als der der Schutzschicht, führen vom Brillenglaskörper aus gesehen konvexe Noppe (positiver Radius) zu der gewünschten positiv-dioptrischen d.h. sammelnden Zusatzwirkung. Im umgekehrten Fall, (d.h. Brechungsindex der Schutzschicht größer ist als der des Brillenglaskörpers) sind für eine sammelnde Zusatzwirkung konkave Noppen („Dips“) zu wählen (negativer Radius). Bei gegebenem Radius stehen gemäß der Geometrie von Kreissegmenten die Höhe h der Noppe und der Durchmesser s ihrer lateralen Ausdehnung in folgendem Verhältnis: 1 = 232 | ( | ℎ − ℎ ' bzw. ℎ = ( − 3( ' − 1 '⁄ 4 (3) Einige Beispiele für die daraus resultierenden Größen der Noppen sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Tabelle 2: Beispiele für Dimensionen der Noppen für gegebene Zusatzwirkungen und Brechungsindices Die oben beschriebenen Berechnungen berücksichtigen nur die Effekte der Brechung zwischen Schutzschicht und Brillenglaskörper. Dies ist in ausreichender Näherung zulässig. Sollte eine genauere Behandlung gewünscht sein, können auch die Brechungen an allen oder einigen weiteren Übergängen des Systems berücksichtigt werden. Die Übergänge sind dabei insbesondere Luft à Schutzschicht, Deckschicht à Brillenglaskörper und Brillenglaskörper à Luft für Strukturen auf der Vorderfläche und Luft à Brillenglaskörper, Brillenglaskörper à Schutzschicht und Schutzschicht à Luft für Strukturen auf der Rückfläche. Sollten durch zusätzliche Beschichtungen weitere optisch aktiven Grenzflächen auftreten, können diese ebenfalls berücksichtigt werden. Zusätzlich oder alternativ können auch die Divergenz oder Parallelität der auf das Brillenglas einfallenden Strahlung und/oder die exakte geometrische Form der Noppen berücksichtigt werden. Zur Berechnung können insbesondere folgende Verfahren der technischen Optik verwendet werden: Analytische Berechnung in zweiter Ordnung; Analytische Berechnung einschließlich höherer Ordnung; Simulation mittels Ray-Tracing; Simulation mittels Wave-Tracing. Dabei kann die Wirkung des Brillenglases isoliert betrachtet werden, oder an einer Referenzposition wie der Scheitelpunktskugel oder einer realen oder fiktiven Fläche im Auge (z.B. Retina, Rückfläche der Augenlinse, Hauptebene) verwendet werden. Weiterhin können damit nicht nur der Radius Kugelsektor-förmiger Noppen bzw. Dips berechnet wer-den, sondern auch von Kugelflächen abweichende Formen für die Noppen bzw. Dips bestimmt werden. Um die Höhe der Mikrostrukturen zu verringern, können die Lenslets auch als Fresnel- Linsen oder diffraktive Linsen ausgeprägt sein. Für einfache diffraktive Strukturen gilt, dass diese auf Grund der kleineren Strukturen und spitzeren Winkel schwerer zu fertigen sind. Die Höhe entspricht dabei bei Nutzung der ersten Beugungsordnung der Designwellenlänge bezogen auf die Differenz der Brechungsindices der Materialien von Schutzschicht und Brillenglaskörper. Fresnelsche Strukturen sind typischerweise größer und weisen in Reinform keine relevante Interferenz auf. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Strukturen groß genug ausgelegt werden. So bieten sich Breiten zwischen 0,2 mm und 1 mm an. Im Zwischenbereich liegen MODs (engl. multi order diffractive structures). Dabei werden anders als bei einfachen diffraktiven Strukturen höhere Beugungsordnungen verwendet, wobei unterschiedliche Wel- lenlängenbereiche ihr jeweiliges Beugungsmaximum bei unterschiedlichen Ordnungen haben können. Dadurch lässt sich der Farbfehler deutlich verringern. Vorzugsweise weist die Schutzschicht eine Dicke von zumindest etwa 5 µm, weiter bevorzugt zumindest etwa 10 µm, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 20 µm, besonders bevorzugt zumindest etwa 100 µm, am meisten bevorzugt zumindest etwa 200 µm auf. Alternativ oder zusätzlich weist die Schutzschicht vorzugsweise eine Dicke von höchstens etwa 1 mm, weiter bevorzugt höchstens etwa 0,5 mm, besonders bevorzugt höchstens etwa 0,3 mm auf. Vorzugsweise gewährleistet die Dicke der Beschichtung zum einen, dass alle Noppen abgedeckt (bzw. Dips) aufgefüllt werden können und zum anderen, dass die Schutzschicht optisch aktiv in Sinn der geometrischen Optik ist. Weiterhin werden idealerweise Interferenzphänomene vermieden. Man kann davon ausgehen, dass die Wellenlängen sichtbarer Strahlung im Bereich 400nm bis 700nm liegen und die Kohärenzlänge natürlicher Strahlung im Bereich der mittleren Wellenlängen liegt. Damit wird die Mindestdicke im Wesentlichen durch die Höhe der Noppen bzw. der Fresnelschen oder diffraktiven Strukturen bestimmt. Auf die Höhe der Struktur sollte dabei ein Vielfaches (wenigstens etwa das vier- bis zehn-fache) der Wellenlänge aufgeschlagen werden. Je nach Geometrie der Noppen sind damit Schichtdicken ab etwa 10 μm besonders bevorzugt. Bei hohen Strukturen können auch entsprechend höhere Schichtdicken bevorzugt sein. Im Allgemeinen ist es vorteilhaft, höhere Schichtdicken zu wählen, um störende Interferenzphänomene zuverlässiger auszuschließen zu können und etwaige großflächige Unebenheiten im Brillenglaskörper besser auszugleichen. Bevorzugte Schichtdicken liegen damit etwa im Bereich von etwa 30 μm bis etwa 300 μm. Dickere Deckschichten sind für das Funktionieren der Erfindung unkritisch, können aber je nach Material und Anforderungen andere Vor- bzw. Nachteile haben (z.B. hinsichtlich Stabilität oder der Gesamtdicke des Brillenglases). Weiterhin kann die tatsächliche Schichtdicke von den verwendeten Materialien und Fertigungstechniken abhängen, da unterschiedliche Materialien und Fertigungstechniken sowohl hinsichtlich der maximalen als auch dem minimalen Dicken begrenzt oder bevorzugt sein können. Vorzugsweise kann die Noppenstruktur (Mikrostruktur) an der Grenzfläche zwischen Brillenglaskörper und Schutzschicht wie nachfolgend beschrieben gefertigt werden. Die dieser Fläche gegenüberliegende Fläche des Brillenglaskörpers kann entweder bereits beim Erstellen (z.B. durch Gießen) mit einer geeigneten Gießform die gewünschte Form bekommen oder im Anschluss durch bekannte Verfahren (z.B. Schleifen und Polieren, RGF-Prozesse) erzeugt werden. Dabei kann die Schutzschicht auch dem Schutz der Mikrostruktur während der Bearbeitung der gegenüberliegenden Fläche dienen. In einer bevorzugten Ausführungsform bildet die Schutzschicht die Vorderseite des Brillenglases und der Brillenglaskörper die Rückseite. Wie bei herkömmlichen Brillengläsern auch kann mit einem Basiskurvensystem gearbeitet werden. Dabei können in einem System auf Basis der Vorderflächen für jedes einzelne Element (d.h. für jeden lokalen Flächenbereich) des Basiskurvensystems mit Noppen/Dips jeweils mehrere Elemente mit Noppen/Dips in verschiedenen Größen erzeugt werden. Dabei ist es möglich, die Größen der Noppen/Dips jedes Elements des ursprünglichen Systems auf Basis des Wirkungsbereichs des jeweiligen Elements oder dessen geometrischen Eigenschaften anzupassen. Alternativ kann aber auch jedes Element des Systems mit gleichgroßen Noppen/Dips versehen werden. Auf den beiden freien Flächen von Brillenglaskörper und Schutzschicht können die bekannten Schichten wie Hartschicht, Antireflex-Schicht und Topcoat aufgebracht werden. In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt ein Strukturieren des Brillenglaskörpers und ein Aufbringen der Schutzschicht. Bei diesem Vorgehen wird der Brillenglaskörper strukturiert, also mit den Mikrostrukturen versehen, und danach die Schutzschicht aufgebracht. Vorzugsweise kann der Brillenglaskörper direkt strukturiert werden. Bei der direkten Strukturierung wird die Mikrostruktur vorzugsweise in ein in einem vorigen Schritt erzeugtes Vorprodukt eingebracht. Dies kann beispielsweise durch Drehen, Fräsen, Laserablation, Lithografie, Prägen, o.ä. geschehen. Alternativ kann die Strukturierung des Brillenglaskörpers auch während der Erzeugung des Brillenglaskörpers erfolgen. Dabei werden die Mikrostrukturen bereits bei der Erzeugung des Brillenglaskörpers bzw. eines Vorprodukts eingebracht. Dies geschieht bei Brillenglaskörpern aus organischen Materialien typischerweise durch die Verwendung geeignet strukturierter Gießformen und Gießverfahren beim Festwerden. Während bei Thermoplasten auch mit flüssigem, bereits polymerisiertem Material gearbeitet werden kann, geschieht dies bei Duroplasten typischerweise nur während der Polymerisation. Das nachfolgende Aufbringen der Schutzschicht kann insbesondere durch Aufspinnen und/oder Dipcoaten erfolgen. Durch Dip- und Spincoaten lassen sich Schichten mit typischerweise bis zu 10 μm Dicke (Dipcoaten) bzw. 40 μm Dicke (Spincoaten) aufbringen. Dies ist für viele Ausführungsformen (insbesondere in Verbindung mit einer Reduzierung der Höhe der Strukturen) ausreichend. Die höheren Dicken lassen sich dabei insbesondere durch die Wahl von Materialien (insbesondere von Acrylaten wie Transhade von Tokuyama) mit höherer Viskosität sowie den Verzicht auf eine Verdünnung mit Lösungsmittel und eine geeignete Wahl der Prozessparameter und Verfahren (z.B. (Rotationsgeschwindigkeit, Temperatur, Dauer, Mehrfachbelackung) erzielen. Alternativ kann das Aufbringen der Schutzschicht auch durch Angießen erfolgen. Für Ausführungsformen mit höheren Zusatzwirkungen bzw. geringeren Brechungsindexunterschieden zwischen den Materialien und ohne höhenreduzierende Maßnahmen können die durch Aufspinnen und/oder Dipcoaten erzielbaren Schichtdicken oder Oberflächenqualitäten gegebenenfalls nicht ausreichen. Mit der Technik des Angießens lassen sich deutlich höhere Dicken der Deckschicht erzielen. Außerdem kann durch die Verwendung der Gießform die Qualität der Oberfläche verbessert werden und sichergestellt werden, dass die Oberfläche tatsächlich (lokal) eben ist. Dies kann je nach Material bei den klassischen Beschichtungsmethoden bei höheren Noppen bzw. größeren Dips je nach Konfiguration nicht mehr zuverlässig sicher-gestellt werden. Besonders vorteilhaft können erfindungsgemäße Brillengläser nach dem Transferschicht-Verfahren gefertigt werden. Ein besonders bevorzugtes Verfahren ist beispielsweise in DE 102012023025 A1 detailliert beschrieben. Dieses Verfahren ist insbesondere im Zusammenhang mit den hier beschriebenen Brillengläsern deswegen besonders vorteilhaft, weil durch die im Vergleich zum Brillenglaskörper üblicherweise geringere Dicke der Schutzschicht sowohl die Standzeit der teuren strukturierten Gießformen als auch der Gießschrumpf des zu strukturierenden Materials deutlich verringert werden können. Ferner gilt für das Transferschicht- Verfahren analog zum Angießverfahren, dass sich Deckschichten mit höheren Dicken und ggf. besserer Oberflächenqualität herstellen lassen als durch Aufspinnen und/oder Dipcoaten. Besonders einfach können die Mikrostrukturen in Gießformen (für den Brillenglaskörper bzw. die Transferschicht) aus Metall (insbesondere mit Nickel beschichtetem Stahl) eingebracht werden (beispielsweise durch Drehen, Fräsen, Laserablation und lithographisch). Mit derartigen Gießformen sind Abgüsse möglich. Sie weisen jedoch Nachteile beim Reinigen nach erfolgten Abgüssen und hinsichtlich der mechanischen und chemischen Stabilität der eingebrachten Struktur auf. Als besonders geeignet hinsichtlich Reinigung und Stabilität haben sich Gießformen aus speziellem Kronglas (z.B. gehärtetes Kronglas vom Typ CH-W 0991 (S-3) der Barberini GmbH auf Basis von Schott Materialien) erwiesen. Diese können beispielsweise durch Drehen, Fräsen, Laserablation und lithographisch strukturiert werden. Auf Grund der Sprödigkeit des Materials kann dies jedoch schwierig sein und aufwändige Prozesse erfordern. Meist kostengünstiger und/oder von besserer Qualität lassen sich strukturierte Gießformen aus Kronglas dadurch erzeugen, dass die Struktur aufgeprägt wird. Dazu können beispielsweise metallische strukturierte Stempel verwendet werden. Zum Prägen kann das Glasmaterial erhitzt und dadurch viskos gemacht werden. Nachfolgend sind konkrete Beispiele für bevorzugte Materialien für den Brillenglaskörper sowie für die Schutzschicht angegeben. So eignen sich für den Brillenglaskörper, also den hauptsächlichen Bestandteil des Brillenglases, welcher insbesondere aus einem Brillenglasrohling (Blank) gewonnen wird, insbesondere folgende Materialien: - Perfalit 1.5 -- Chemische Bezeichnung: Polyethylenglycolbisallylcarbonat -- Grundlage ist CR 39 (Columbia Resin 39) von PPG. -- Brechungsindex 1,5; Abbezahl 58 -- Duroplast - PCM 1.54 (Photochrom) -- Chemische Bezeichnung: Copolymere, die u.a. Polyethylenglycoldimethacrylat enthalten -- Brechungsindex 1,54; Abbezahl 43 -- Duroplast - Polycarbonat -- Brechungsindex 1,59; Abbezahl 29 -- Absolut bruchfest! (Sport-, Kinderbereich) -- Schlechte Lösemittelbständigkeit (Alkohol, Aceton) -- Thermoplast - Perfalit 1.6 -- Chemische Bezeichnung: Polythiourethan -- Brechnugsindex 1,60; Abbezahl 41 -- Duroplast - Perfalit 1.67 -- Chemische Bezeichnung: Polythiourethan -- Brechnugsindex 1,67; Abbezahl 32 -- Duroplast - Perfalit/Cosmolit 1.74 -- Chemische Bezeichnung: Polyapisulfid -- Brechnugsindex 1,74; Abbezahl etwa 32 -- Duroplast - PMMA - Mineralgläser Insbesondere in Verbindung mit einem oder mehreren der oben genannten bevorzugten Materialien des Brillenglaskörpers werden für die Schutzschicht vorzugsweise eines oder mehrere der folgenden Materialien verwendet: - TS56T von Tokuyama: Dieser Lack mit einem Brechungsindex von 1,49 wird für herkömmliche Brillengläser vorzugsweise für Perfalit 1.5 verwendet. Durch einen Tauchprozesse entstehen vorzugsweise Dicken um 2,2 µm. - IM-9200 von SDC Technologies: Dieser Lack besitzt eine Brechkraft zwischen 1,585 und 1,605 und wird bei herkömmlichen Brillengläsern vorzugsweise nach einer Oberflächenaktivierung auf Perfalit 1,6 und 1.67 aufgebracht. Vorzugsweise werden durch Tauchprozesse Dicken um 2,8 µm erreicht. Variationen von 1,5 µm bis 3,2 µm sind möglich. - Transhade von Tokuyama: Hierbei handelt es sich vorzugsweise um ein photochromes Lacksystem. Dabei wird vorzugsweise auf den Brillenglaskörper (Perfalit 1.6 oder 1.67) ein Primer (Transhade-SC-P) als Haftvermittler und danach der photochrome Photolack (Transhade-SC-L4 Brown oder Gray) mit einem Brechungsindex im Bereich von 1,50 bis 1,55 aufgebracht und vorzugsweise von einer Hartlackschicht überzogen. Durch Spincoating werden vorzugsweise Dicken zwischen 30 µm bis 50 µm erreicht. Typisch sind dabei etwa 39 µm. Darüber hinaus könnten auch Angießprozesse verwendet werden, mit denen sich Dicken über 200 µm erreichen lassen. Dieser Lack ist auch ohne photochrome Farbstoffe erhältlich und kann sowohl thermisch als auch mit UV gehärtet werden. - Hi Guard 1080 von PPG und Produkte von Tokuyama Diese Lacke könnten als Alternative zum TS56T (3) von Tokuyama zum Aufbringen auf Perfalit 1.5 verwendet werden. Besonders bevorzugt ist es, eine möglichst niedrig brechende Schutzschicht (niedriger Brechungsindex nS) auf möglichst hoch brechenden Gläsern (hoher Brechungsindex des Brillenglaskörpers nK insbesondere einschließlich der Mikrostruktur) aufzubringen. Damit wird ein möglichst hoher Brechungsindexsprung erreicht. Bevorzugte Kombinationen sind beispielsweise nS = 1,5 auf nK = 1,6 oder auf nK = 1,67 oder auf nK = 1,74, usw. aber auch nS = 1,6 auf auf nK = 1,67 oder auf nK = 1,74, usw. aber auch nS = 1,67 auf nK = 1,74, usw.. Besonders bevorzugt sind Kombinationen mit einem noch höheren Unterschied im Brechungsindex, insbesondere zumindest 0,2 oder höher. Im Allgemeinen kann aber auch der Brechungsindex der Schutzschicht höher sein als der Brechungsindex des Brillenglaskörpers. Die Geometrie der Mikrostrukturen (z.B. Mikrolinsen) wird dann für die gleiche Wirkung invers geformt sein. Als Materialien für Gießformen sind somit besonders bevorzugt: - Kronglas (zum Beispiel gehärtetes Kronglas vom Typ CH-W 0991 (S-3) der Barberini GmbH auf Basis von Schott Materialien) - Quarzglas („fused silica“) - Metalle (z.B. Stahl, Nickel, Nickel-Legierungen) Kunststoffe (z.B. Polycarbonat (PC), Polyamid (PA), Polymethylmethacrylat (PMMA) Als Materialien für Trägersubstrate sind somit besonders die für den Brillenglaskörper genannten Materialien und/oder die für Gießformen genannten Materialien bevorzugt. Ein bevorzugte Materialkombination ist: Hauptkörper aus Perfalit 1.6 kombiniert mit der Deck- bzw. Transferschicht aus Transshade, einer Gießform aus Kronglas CH-W 0991 und im Fall der Nutzung eines Transferschichtverfahrens mit Perfalit 1.5 als Trägersubstrat. Grundsätzlich sind verschiedenste Materialien möglich, wie zum Beispiel Kunststoffe, Gläser oder Metalle sowohl einzeln als auch in Kombination. Die einzelnen Materialein können geschichtet und/oder in der Fläche strukturiert sein. Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen weiter beschrieben. Dabei zeigen: Fig.1A bis 1C schematische Draufsichten auf beispielhafte Brillengläser; Fig.2A bis 2C schematische Darstellungen einer beispielhaften Wirkungsverteilung; Fig.3A und 3B schematische Darstellungen einer weiteren beispielhaften Wirkungsverteilung; Fig.4A und 4B schematische Draufsichten beispielhafter Brillengläser mit einem Nahausschnitt; Fig.5A und 5B schematische Darstellungen unterschiedlichen Anordnungen von Mikrolinsen; Fig.6A und 6B schematische Darstellungen des Querschnitts von Brillengläsern mit geschützten Mikrolinsen in einem Wirkungsbereich zwischen einem zentralen Hauptdurchblicksbereich und einem Peripheriebereich gemäß bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung; Fig. 1A zeigt eine Draufsicht auf ein beispielhaftes Brillenglas 10. In diesem Beispiel wird das Brillenglas zunächst als rohrundes Brillenglas (vor dem Randen) dargestellt. Dieses rohrunde Brillenglas lässt sich dann beispielsweise entlang eines Randes 38 durch Randschleifen in eine entsprechende Fassung einpassen. Wie in Fig. 1A dargestellt, umfasst das Brillenglas 10 einen zentralen Hauptdurchblicksbereich 30, mit einer im Wesentlichen konstanten Brechkraft auf. Dieser zentrale Hauptdurchblicksbereich 30 wird durch geeignetes Zentrieren des Brillenglases so vor dem jeweiligen Auge des Brillenträgers (Benutzers) positioniert, dass der Brillenträger beim Blick in einer Hauptblickrichtung im Wesentlichen im Bereich eines Zentrums 36 des zentralen Hauptdurchblicksbereichs 30 blickt. Die dioptrische Wirkung und vorzugsweise alle zu korrigierenden Refraktionsfehler des Auges des Benutzers werden durch den zentralen Hauptdurchblicksbereich 30 möglichst gut korrigiert. Damit wird erreicht, dass der Benutzer mit diesem Brillenglas in der hauptsächlichen Blickrichtung foveal scharf sieht. Außerdem umfasst das Brillenglas einen Wirkungsbereich 32 um den zentralen Hauptdurchblicksbereich 30 herum, wobei der Wirkungsbereich 32 zumindest teilweise Mikrostrukturen, beispielsweise in Form vom Mikrolinsen (Lenslets) aufweist. Diese Mikrostrukturen bewirken im Wirkungsbereich 32 eine zumindest teilweise höhere Brechkraft (positiv-dioptrische Zusatzwirkung) als die Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich 30 und/oder zumindest teilweise eine Kontrastminderung. Insbesondere im Falle einer positiv-dioptrischen Zusatzwirkung im Wirkungsbereich 32 wird der mittlere periphere Sehbereich bei scharfer Sicht im zentralen Bereich (foveale Sicht) etwas vor der Netzhaut des entsprechenden Auges des Brillenträgers abgebildet. Dadurch wird ein Längenwachstum des Auges unterdrückt, was zu einer Verringerung einer Progression einer myopen Eigenschaft des Auges und damit zu einem längerfristig besserem Tragekomfort für das Brillenglas führt. Schließlich umfasst das Brillenglas in dieser Variante einen Peripheriebereich 34 außerhalb des Wirkungsbereichs 32 mit einer wiederum im Wesentlichen konstanten Brechkraft. Besonders bevorzugt entspricht die im Wesentlichen konstante Brechkraft im Peripheriebereich 34 im Wesentlichen der im Wesentlichen konstanten Brechkraft im zentralen Hauptdurchblicksbereich 30. Damit wird – eine im Wesentlichen näherungsweise isotrope Augenlänge unterstellt – der ferne periphere Sehbereich wieder zumindest annähernd scharf auf der Netzhaut des entsprechenden Auges abgebildet. Das erzeugt einerseits an angenehmes Sehempfinden mit recht breitem Sichtfeld und erhöht außerdem die Sicherheit beim Tragen des Brillenglases, da auf diese Weise periphere Bewegungen und damit mögliche Hindernisse und Gefahren durch den Brillenträger früher und zuverlässiger erkannt werden können. Insgesamt trägt dies wiederum zum längerfristig besseren Tragekomfort bei. Fig.1B zeigt eine schematische Draufsicht auf ein weiteres beispielhaftes Brillenglas 10. Anders als im Beispiel von Fig. 1A ist hier der Wirkungsbereich 32 nicht durchgängig mit einer positiv-dioptrischen Wirkung belegt. Stattdessen umfasst der Wirkungsbereich 32 einen inneren Wirkungsbereich 32a und einen äußeren Wirkungsbereich 32b, welche durch einen ringförmigen Zwischenbereich 32c radial voneinander getrennt sind. Vorzugsweise ist die positiv-dioptrische Wirkung im Zwischenbereich 32c geringer als im inneren Wirkungsbereich 32a und als im äußeren Wirkungsbereich 32b. Auf einer Linie vom zentralen Bereich zur Peripherie hin durchläuft die positiv-dioptrische Wirkung im Zwischenbereich 32c somit vorzugsweise in lokales Minimum. Besonders bevorzugt weist der Zwischenbereich 32c zumindest teilweise oder größtenteils im Wesentlichen keine dioptrische Wirkung auf. Die Ringbreite des (im Wesentlichen wirkungsfreien) Zwischenbereichs 32c liegt dabei vorzugsweise im Bereich von etwa 5 mm bis etwa 10 mm. In der in Fig.1B dargestellten Ausführungsform umfasst der Wirkungsbereich 32 zwei ringförmige Wirkungsbereiche 32a und 32b, welche durch einen ringförmiger Zwischenbereich 32c voneinander getrennt sind. In anderen Ausführungsformen können es aber auch mehr (z.B. drei) Wirkungsbereiche sind, welche jeweils durch Zwischenbereiche (z.B. zwei) voneinander getrennt sind, wobei jeweils die Zwischenbereiche frei von der positiv-dioptrischen Zusatzwirkung bzw. Kontrastminderung sind, oder eine entsprechende geringere Wirkung aufweisen als die voneinander getrennten ringförmigen Wirkungsbereiche. In den schematischen, beispielhaften Ausführungsformen von Fig.1A und 1B sind der zentrale Hauptdurchblicksbereich 30 und gegebenenfalls der Zwischenbereich 32c sowie der Wirkungsbereich 32 (oder der innere 32a und der äußere Wirkungsbereich 32b) kreisförmig dargestellt. So weist der Wirkungsbereich beispielsweise entlang aller radialer Querschnitte im Wesentlichen dieselbe radiale Querschnittslänge auf, d.h. dieselbe Länge zwischen dem jeweiligen inneren und äußeren Rand des Wirkungsbereichs 32 auf. Vorzugsweise weist der Wirkungsbereich 32 in allen radialen Querschnitten zwischen dem jeweiligen inneren Rand und dem jeweiligen äußeren Rand im Wesentlichen denselben Verlauf der dioptrischen Wirkung und/oder der Kontrastminderung auf. Mit anderen Worten verändert bzw. verändern sich in dieser Variante die dioptrische Wirkung und/oder die Kontrastminderung entlang des ringförmigen Verlaufs des Wirkungsbereichs 32 nicht wesentlich. Dies ist allerdings nicht notwendigerweise der Fall. Diese Bereiche können auch andere Formen (z.B. oval) aufweisen. Diese Bereiche müssen auch nicht unbedingt konzentrisch zueinander liegen, auch wenn dies für machen universelle Anwendungsfälle besonders vorteilhaft sein kann. Ein Beispiel für eine alternative Form des zentralen Hauptdurchblicksbereichs 30 und des Wirkungsbereichs 32 in Form von (in diesem Fall konzentrischen) Sechsecken ist in Fig.1C dargestellt. Gemäß der in Fig. 2A bis 2C gezeigten bevorzugten Ausführungsform weist die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft entlang eines horizontalen Meridians H des Brillenglases durch ein Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereiches ein temporales Maximum in einem Punkt C auf, welcher in einem Bereich liegt, in dem der Meridian den Wirkungsbereich temporal vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet. Außerdem weist die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft entlang des horizontalen Meridians H ein nasales Maximum in einem Punkt D auf, welcher in einem Bereich liegt, in dem der Meridian den Wirkungsbereich nasal vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet. Fig.2C zeigt schematisch den Verlauf der positiv- dioptrischen Zusatzwirkung entlang des horizontalen Meridians H. Dabei ist das nasale Maximum größer als das temporale Maximum, vorzugsweise um etwa 0,5 dpt bis etwa 1 dpt größer. Es stellte sich heraus, dass diese Asymmetrie im horizontalen Verlauf der positiv-dioptrischen Zusatzwirkung besonders effizient und häufig den langfristigen Tragekomfort verbessert. Dies könnte dadurch erklärt werden, dass die Augenlänge bis zur Retina im Bereich temporal vom fovealen Bereich oft etwas kleiner ist als bei gleichem Abstand nasal vom fovealen Bereich. Außerdem weist in der dargestellten bevorzugten Ausführungsform die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft entlang eines vertikalen Meridians V des Brillenglases durch ein Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereiches ein unteres Maximum in einem Punkt A auf, welcher in einem Bereich liegt, in dem der Meridian den Wirkungsbereich unterhalb vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet. Weiterhin weist die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft entlang des vertikalen Meridians V ein oberes Maximum in einem Punkt B auf, der in einem Bereich liegt, in dem der Meridian den Wirkungsbereich oberhalb vom zentralen Hauptdurchblicksbereich schneidet. 2B zeigt schematisch den Verlauf der positiv- dioptrischen Zusatzwirkung entlang des vertikalen Meridians H. Dabei ist das obere Maximum größer ist als das untere Maximum, vorzugsweise um etwa 0,5 dpt bis etwa 1 dpt größer. Es stellte sich heraus, dass diese Asymmetrie im vertikalen Verlauf der positiv-dioptrischen Zusatzwirkung besonders effizient und häufig den langfristigen Tragekomfort verbessert. Dies könnte dadurch erklärt werden, dass die Augenlänge bis zur Retina im Bereich unterhalb vom fovealen Bereich oft etwas kleiner ist als bei gleichem Abstand oberhalb vom fovealen Bereich. Die Werte des nasalen und/oder temporalen und/oder oberen und/oder unteren Maximums können aber besonders bevorzugt auch individuelle gewählt werden. Besonders bevorzugt wird sogar ein genauerer Verlauf der positiv-dioptrischen Zusatzwirkung im Wirkungsbereich (insbesondere entlang des horizontalen und/oder vertikalen Meridians) individuell angepasst. Auch wenn in Fig. 2A bis 2C schematisch ein Peripheriebereich 34 mit im Wesentlichen konstanter Brechkraft dargestellt ist, ist insbesondere der Aspekt einer Berücksichtigung individueller peripherer Augenlängen nicht auf Brillengläser mit einem solchen Peripheriebereich beschränkt. Vielmehr kann sich der Wirkungsbereich auch bis zum peripheren Rand des Brillenglases erstrecken, ohne dass außerhalb noch ein Peripheriebereich mit einer im Wesentlichen konstanten Brechkraft ähnlich dem zentralen Hauptdurchblicksbereich vorhanden sein muss. Vielmehr bewirkt das Brillenglas in diesem Aspekt vorzugsweise im gesamten Bereich außerhalb des zentralen Hauptdurchblicksbereichs eine Brennpunktlage, welche im Wesentlichen gleich weit vor der Netzhaut des entsprechenden Auges liegt. Fig.3A und 3B veranschaulicht eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer etwas komplexeren Verteilung der positiv-dioptrischen Zusatzwirkung. Fig. 3A stellt eine Draufsicht auf das Brillenglas dar, während Fig. 3B einen Verlauf der positiv- dioptrischen Zusatzwirkung entlang des vertikalen Meridians V zeigt. Dabei varidiert die von den Mikrostrukturen bewirkte Brechkraft entlang zumindest eines Meridians (in diesem Fall zumindest des vertikalen Meridians V) des Brillenglases 10 durch ein Zentrum 36 des zentralen Hauptdurchblicksbereiches 30 um zumindest etwa 10%, vorzugsweise zumindest etwa 25%, noch mehr bevorzugt zumindest etwa 50% des maximalen Absolutwertes der von den Mikrostrukturen bewirkten Brechkraft. Ein solcher Verlauf kann durch mehrere individuelle Messungen einer peripheren Augenlänge und/oder peripheren Refraktion des Auges (insbesondere entlang des entsprechenden Meridians) individuell angepasst werden. Dazu kann das Auge mit einem Gerät, das zentrale und periphere biometrische Daten messen oder ableiten kann (z.B ein opticher Biometer, oder der DNEye ® Scanner 2 von Rodenstock), vermessen werden. Insbesondere können als biometrische Daten die zentrale und periphere Augenlänge und/oder die Refraktion des Auges, objektiv und/oder subjektiv, zentral und/oder peripher ermittelt werden. Die peripheren Daten können nasal und/oder temporal und/oder superior (Lichteinfall von oben) und/oder inferior (Lichteinfall von unten) gemessen werden. Die Exzentrizität der peripheren Messung kann insbesondere im Bereich von 5° bis 40°, bevorzugt im Bereich von etwa 10° bis etwa 20° liegen. Die Messung kann auch an mehreren Exzentrizitäten geführt werden, um einen individuellen Verlauf zu bekommen In der in Fig.3A und 3B dargestellten Ausführungsform wird die periphere Augenlänge für zumindest drei Exzentrizitäten E1, E2 und E3 vorzugsweise individuell berücksichtigt. Diese Daten werden benutzt, um die Brechkraft von den Mikrostrukturen lokal anzupassen, abhängig von der lokalen Augenlänge und/oder Refraktion. Dabei lassen sich die Exzentrizitäten in Augenkoordinaten als Lichteinfallswinkel 6 relativ zu einem zentralen, fovealen Lichtstrahl vorzugsweise über 7 = (89: + <) ∗ ?@*(6) in entsprechende radiale Abstände x der peripheren Lichtdurchtrittspunkte durch das Brillenglas vom zentralen Lichtdurchtrittspunkt in Glaskoordinaten umrechnen, wobei „HSA“ den Hornhautscheitelabstand und „d“ den Abstand der Hornhaut bis zur Eintrittspupille bezeichnet. Beispielsweise kann d = 3 mm eine gute allgemeine Näherung darstellen. Beispielhafte Werte für x (in mm) bei unterschiedlichem HSA und verschiedenen Lichteinfallswinkeln 6 sind: In einer in Fig. 4A dargestellten bevorzugten Ausführungsform enthält der Wirkungsbereich 32 einen Nahausschnitt 32-2, der innerhalb eines Segments des Brillenglases liegt und ein Segment des Wirkungsbereichs 32 umfasst, welches temporal durch eine vertikale Meridianlinie m1 abwärts vom Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereich 30 und nasal in diesem Fall durch eine um etwa 30° zur Vertikalen nasal verdrehte Meridianlinie m2 abwärts vom Zentrum des zentralen Hauptdurchblicksbereichs begrenzt wird. Dabei unterscheiden sich die optischen Eigenschaften des vom Nahausschnitt 32-2 umfassten Segments des Wirkungsbereichs von den optischen Eigenschaften des übrigen Wirkungsbereichs 32-1 zumindest teilweise, insbesondere hinsichtlich ihrer positiv-dioptrischen Zusatzwirkung und/oder ihrer Kontrastminderung. Dabei können sowohl der Nahausschnitt 32-2 also auch der übrige Wirkungsbereich 32-1 Mikrolinsen (Lenslets) aufweisen, welche für sich betrachtet jedenfalls im Betrag ihrer positiv-dioptrischen Zusatzwirkung sogar vergleichbar sein könnten. Vorzugsweise sind sie aber zumindest in ihrer axialen Ausrichtung charakteristisch unterschiedlich. Während die Mikrolinsen im übrigen Wirkungsbereich 32-1 beispielsweise keinen gemeinsamen Fokalpunkt definieren, können die Mikrolinsen im Nahausschnitt so angeordnet und ausgebildet sein, dass sie zumindest teilweise einen gemeinsamen augenseitigen Fokalpunkt bilden. Während die Ausführungsform von Fig. 4A schematisch einen Peripheriebereich 34 mit im Wesentlichen konstanter Wirkung (also insbesondere im Wesentlichen ohne positiv dioptrische Zusatzwirkung darstellt, ist es insbesondere für diesen Aspekt, d.h. bei Verwendung eines Nahausschnitts, nicht erforderlich, einen solchen Peripherieausschnitt vorzusehen. Eine ansonsten analoge Variante ohne einen Peripheriebereich ist schematisch in Fig.4B dargestellt. Fig. 5A und 5B stellen beispielhafte Unterschiede in den Konstellationen solcher Mikrolinsen für den Nahausschnitt 32-2 in Fig.5A und für den übrigen Wirkungsbereich 32-1 in Fig. 5B schematisch einander gegenüber. Während in einer koaxialen Ausrichtung gemäß Fig.5A alle Mikrolinsen einen gemeinsamen Fokalpunkt vor der Retina bilden, schneiden in der nicht-koaxialen Ausrichtung gemäß Fig. 5B sich die optischen Achsen der Mikrolinsen auf der Retina, während sie jeweils einen Fokalpunkt vor der Retina bilden. Fig.6A und 6B veranschaulichen Beispiele von Brillengläsern 10 mit unterschiedlichen geschützten Mikrostrukturen in Form von Mikrolinsen 18 auf. In den in Fig.6A und 6B dargestellten Ausführungsformen sind die Mikrolinsen 18 beispielhaft nur innerhalb des Wirkungsbereich 32 vorgesehen oder gezeigt. Bezüglich ihrer Wirkungen und (alternativer) Verteilung über das Brillenglas, insbesondere über den zentralen Hauptdurchblicksbereich 30, den Wirkungsbereich 32 und den Peripheriebereich, wird vorzugsweise auf die übrigen Ausführungen in dieser Beschreibung verwiesen. Vorzugsweise weist ein Brillenglaskörper 12 jeweils eine Vorderfläche 14 und eine Rückfläche 16 (augenseitige Fläche) auf. In den beispielhaft dargestellten Ausführungsformen sind an der Vorderfläche 14 jeweils Mikrolinsen 18 ausgebildet. Außerdem weist das Brillenglas 10 in den dargestellten bevorzugten Ausführungsformen an der Vorderfläche 14 des Brillenglaskörpers 12 eine Schutzschicht 20 auf, welche die Mikrolinsen 18 insbesondere vollständig bedeckt. Die Schutzschicht weist dabei einen Brechungsindex auf, sich vom Brechungsindex des Brillenglaskörpers unterscheidet, vorzugsweise zumindest um etwa 0,05. Besonders bevorzugt ist der Brechungsindex der Schutzschicht 20 kleiner als der Brechungsindex des Brillenglaskörpers 12. Eine solche Konstellation für Mikrolinsen mit positiv- dioptrischer Zusatzwirkung ist in Fig. 6A dargestellt. Dabei bilden die Mikrolinsen Erhebungen des Brillenglaskörpers 12 an der Vorderfläche. Die zusätzliche Brechkraft der Mikrolinsen wird dabei insbesondere durch deren (stärker) gekrümmte Oberfläche und einen Brechungsindexübergang zwischen dem Brillenglaskörper und der Schutzschicht bewirkt. Fig.6B hingegen zeigt eine Ausführungsform, bei der für eine positiv-dioptrische Zusatzwirkung der Mikrolinsen 18 mit einem Brechungsindex der Schutzschicht 20, welcher größer ist als der Brechungsindex des Brillenglaskörpers 12, die Mikrolinsen als Vertiefungen im Brillenglaskörper 12 ausgebildet sind. Die Darstellung der Mikrolinsen 18 soll als rein schematisch angesehen werden. Insbesondere sind die jeweiligen Mikrolinsen 18 nicht maßstabsgetreu dargestellt. Üblicherweise sind die Mikrolinsen 18 im Vergleich zum Brillenglaskörper 12 wesentlich kleiner. Typische Dimensionen bevorzugter Mikrolinsen 18 liegen vorzugsweise bei etwa 0,5 bis 50 µm in axialer Richtung (also in Dickenrichtung des Brillenglases) und bei etwa 0,3 bis 3 mm in lateraler Richtung. Krümmungsradien der Oberflächen der geschützten Mikrolinsen liegen typischerweise im Bereich von etwa 5 bis 50 mm. Insbesondere die Krümmungsradien geschützter Mikrolinsen sind dabei regelmäßig kleiner als Krümmungsradien entsprechender ungeschützter Mikrolinsen. Wie die Mikrolinsen 18 ist auch die Schutzschicht 20 in Fig. 6A und 6B nicht maßstabsgetreu dargestellt. Vorzugsweise ist die Schutzschicht 20 wesentlich dünner als der Brillenglaskörper 12. So ist die Schutzschicht 20 vorzugsweise dünner als etwa 1 mm, weiter bevorzugt nicht dicker als etwa 0,5 mm, noch mehr bevorzugt nicht dicker als etwa 0,2 mm. In einigen bevorzugten Ausführungsformen ist die Schutzschicht nicht dicker als etwa 0,1 mm oder sogar nicht dicker als etwa 50 µm. Die Schutzschicht ist aber vorzugsweise zumindest so dick, dass sie die Mikrolinsen 18 an der Vorderfläche 14 (erste Oberfläche des Brillenglaskörpers) bedeckt und damit vor Beschädigungen und Verunreinigungen schützt.