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Patent Searching and Data


Title:
SPECTACLES LENS WITH ATTACHED ADDITIONAL COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/068113
Kind Code:
A1
Abstract:
The spectacles lens (2) is a double layer lens having two single-part single-layer lenses (6, 7) joined together by a connection region (5). A lens base body comprising the two single-layer lenses (6, 7) and the connection region (5) is produced from or with a transparent lens material in the form of a first plastic material, wherein the lens material is polycarbonate. The lens base body is coated with a coating made of a coating material, and includes at least one coating-free sub-region. An additional component (8; 9, 10, 11) configured as a single component is attached directly to the lens base body in the coating-free sub-region of the lens base body. The additional component (8; 9, 10, 11) is produced from or with an additional component material in the form of a second plastic material, wherein the additional component material is a thermoplastic elastomer, and an adhesive force of the additional component material to the lens base body within the coating-free sub-region is greater than within another sub-region coated with the coating material. In this way, an adhesive bond is provided directly between the additional component material and the lens material. The additional component is a nose pad (9) or a forehead rest (10), or comprises same.

Inventors:
KÜHNLEIN FLORIAN (DE)
JASCHKE SIMON (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/075357
Publication Date:
April 27, 2017
Filing Date:
October 21, 2016
Export Citation:
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Assignee:
UVEX ARBEITSSCHUTZ GMBH (DE)
International Classes:
G02C5/12; A61F9/02; B29C45/16
Domestic Patent References:
WO1999056942A11999-11-11
Foreign References:
EP0878728A11998-11-18
EP2019331B12011-05-11
US6196681B12001-03-06
EP2367046A22011-09-21
US5002625A1991-03-26
US5825455A1998-10-20
US6530659B12003-03-11
CA485155A1952-07-22
EP2019331B12011-05-11
Attorney, Agent or Firm:
RAU, SCHNECK & HÜBNER PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Brillenscheibe in Form einer Doppelsichtscheibe mit zwei einstückig mittels eines Verbindungsbereichs (5) miteinander verbundenen Einzelsichtscheiben (6, 7), wobei

a) ein die beiden Einzelsichtscheiben (6, 7) und den Verbindungsbereich (5) umfassender Scheibengrundkörper (2a) aus oder mit einem transparenten Scheibenmaterial in Form eines ersten Kunst- stoffmaterials hergestellt ist, wobei das Scheibenmaterial Polycar- bonat ist,

b) der Scheibengrundkörper (2a) mit einem Lack (2b) aus einem

Lackmaterial beschichtet ist,

c) der Scheibengrundkörper (2a) mindestens einen lackbefreiten Teilbereich (12, 13, 14) enthält, und

d) im lackbefreiten Teilbereich (12, 13, 14) des Scheibengrundkör- pers (2a) eine einkomponentig ausgestaltete Zusatzkomponente (8; 9, 10, 1 1) direkt an dem Scheibengrundkörper (2a) angebracht ist, welche Zusatzkomponente (8; 9, 10, 1 1) aus oder mit einem Zusatzkomponentenmaterial in Form eines zweiten Kunststoffmateri- als hergestellt ist, wobei das Zusatzkomponentenmaterial ein thermoplastisches Elastomer ist und eine Haftkraft des Zusatzkomponentenmaterials an dem Scheibengrundkörper (2a) innerhalb des lackbefreiten Teilbereichs (12, 13, 14) höher ist als innerhalb eines anderen mit dem Lackmaterial beschichteten Teilbereichs, e) wobei ein Haftverbund unmittelbar zwischen dem Zusatzkomponentenmaterial und dem Scheibenmaterial gegeben ist, und f) wobei die Zusatzkomponente (8) eine Nasenauflage (9) oder eine Stirnanlage (10) ist, oder die Zusatzkomponente (8) weist eine Na- senauflage (9) oder eine Stirnanlage (10) auf. Brillenscheibe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass im lackbefreiten Teilbereich (12, 13, 14) des Scheibengrundkörpers (2a) eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Scheibenmaterial und dem Zusatzkomponentenmaterial gegeben ist.

Brillenscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der lackbefreite Teilbereich (12, 13, 14) verglichen mit zumindest durch die Einzelsichtscheiben (6, 7) gebildeten weiteren Teilbereichen des Scheibengrundkörpers (2a) eine rauere Oberfläche aufweist.

Brillenscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der lackbefreite Teilbereich (12, 13, 14) des Scheibengrundkörpers (2a) zur Lackentfernung laserstrahlbehandelt ist.

Brillenscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberfläche des lackbefreiten Teilbereichs (12, 13, 14) verglichen mit einer Oberfläche eines benachbarten mit dem Lackmaterial beschichteten Teilbereichs um 2 μηι bis 10 μηι, insbesondere um 4 μηι bis 7 μηι, tiefer liegt.

Brillenscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der lackbefreite Teilbereich (12, 13, 14) des Scheibengrundkörpers (2a) eine Oberflächenspannung im Bereich zwischen 40 mN/m und 50 mN/m, insbesondere zwischen 42 mN/m und 44 mN/m, hat. Brillenscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der lackbefreite Teilbereich (12, 13, 14) im Verbindungsbereich (5) zwischen den beiden Einzelsichtscheiben (6, 7) befindet.

Verfahren zur Herstellung einer Brillenscheibe (2) in Form einer Doppelsichtscheibe mit zwei einstückig mittels eines Verbindungsbereichs (5) miteinander verbundenen Einzelsichtscheiben (6, 7), wobei a) ein die beiden Einzelsichtscheiben (6, 7) und den Verbindungsbereich (5) umfassender Scheibengnmdkörper (2a) aus oder mit einem transparenten Scheibenmaterial in Form eines ersten Kunst- stoffmaterials hergestellt wird, wobei das Scheibenmaterial Poly- carbonat ist,

b) der Scheibengnmdkörper (2a) mit einem Lackmaterial beschichtet wird,

c) das aufgebrachte Lackmaterial innerhalb mindestens eines Teilbereichs wieder entfernt wird, wodurch ein lackbefreiter Teilbereich (12, 13, 14) des Scheibengnmdkörpers (2a) gebildet wird, und d) im lackbefreiten Teilbereich (12, 13, 14) des Scheibengnmdkörpers (2a) ein Zusatzkomponentenmaterial in Form eines zweiten Kunststoffmaterials direkt an den Scheibengnmdkörper (2a) angespritzt wird, um so an dem Scheibengnmdkörper (2a) eine ein- komponentig ausgestaltete Zusatzkomponente (8; 9, 9 10) anzubringen, wobei das Zusatzkomponentenmaterial ein thermoplastisches Elastomer ist,

e) wobei die Zusatzkomponente (8) eine Nasenauflage (9) oder eine Stirnanlage (10) ist, oder die Zusatzkomponente (8) weist eine Nasenauflage (9) oder eine Stirnanlage (10) auf.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im lackbefreiten Teilbereich (12, 13, 14) des Scheibengrundkörpers (2a) eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Scheibenmaterial und dem Zusatzkomponentenmaterial gebildet wird.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur

Bildung des lackbefreiten Teilbereichs (12, 13, 14) das Lackmaterial mittels einer Laserstrahlung entfernt wird.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Scheibengrundkörpers (2a) im lackbefreiten Teilbereich (12, 13, 14) aufgeraut wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 1 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung des lackbefreiten Teilbereichs (12, 13, 14) Material einer Dicke im Bereich zwischen 2 μηι und 10 μηι, insbesondere zwischen 4 μηι und 7 μηι, abgetragen wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im lackbefreiten Teilbereich (12, 13, 14) des Scheibengrundkörpers (2a) eine Oberflächenspannung im Bereich zwischen 40 mN/m und 50 mN/m, insbesondere zwischen 42 mN/m und 44 mN/m, eingestellt wird.

Description:
Brillenscheibe mit angebrachter Zusatzkomponente

Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung DE 10 2015 220 787.0 in Anspruch, deren Inhalt durch Be- zugnahme hierin aufgenommen wird.

Die Erfindung betrifft eine Brillenscheibe in Form einer Doppelsichtscheibe mit zwei einstückig mittels eines Verbindungsbereichs miteinander verbundenen Einzelsichtscheiben. Außerdem betrifft die Erfindung ein Ver- fahren zur Herstellung einer solchen Brillenscheibe.

Eine derartige Brillenscheibe kommt beispielsweise bei einer Arbeitsschutzbrille zum Einsatz. Um die Brillenscheibe einer solchen Brille am Gesicht eines Brillenträgers platzieren zu können, ist neben den Brillenbü- geln auch eine Nasenauflage vorgesehen. Die Brillenscheiben bekannter Arbeitsschutzbrillen sind oftmals mit einer Beschichtung zur Verbesserung der Kratzfestigkeit und/oder Beschlagfreiheit versehen. Diese Beschich- tungen haben hydrophobe Eigenschaften, weshalb die Verbindung zwischen der Brillenscheibe und der Nasenauflage mittels einer gesonderten mechanischen Halterung erfolgt. Die Nasenauflage ist bei derartigen bekannten Ausgestaltungen dann oftmals als zweikomponentiges Kunststoff- Bauteil ausgeführt, deren härtere erste Komponente zur mechanischen Befestigung an der Brillenscheibe dient und deren weichere zweite Komponente zur komfortablen Anlage an der Nase des Brillenträgers bestimmt ist. Derartig ausgestaltete Brillen sind aufwändig in der Herstellung. Außerdem ist die mechanische Verbindung zwischen der Brillenscheibe und der (zweikomponentigen) Nasenauflage manchmal nicht stabil genug, so dass es zu einem Verlust der Nasenauflage kommen kann. In der EP 2 019 331 Bl wird eine andere Ausgestaltung einer randlosen Brille mit zwei gesonderten Einzelsichtscheiben sowie einem Verfahren zur Herstellung einer derartigen Brille beschrieben. Die Einzelsichtscheiben sind mit einer Beschichtung versehen, die schmutzabweisende Eigen- Schäften aufweist und die Kratzfestigkeit verbessert. Diese Beschichtung wird in einem Teilbereich der Einzelsichtscheiben mittels eines Laserwerkzeugs abgetragen, um in diesem Bereich eine Verbindungsbrücke zwischen den beiden Brillenscheiben anbringen zu können. Diese Verbindungsbrücke, an der auch die Nasenauflage mechanisch befestigt ist, wird an die zuvor von der Beschichtung befreiten Fügeflächen mittels eines Klebstoffs angeklebt. Auch dieses Verfahren zur Herstellung einer Brille ist aufwändig.

Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Brillenscheibe der eingangs bezeichneten Art mit gegenüber den bekannten Brillenscheiben verbesserten Eigenschaften anzugeben.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Brillenscheibe entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 1 angegeben. Bei der erfindungsgemäßen Brillenscheibe handelt es sich um ein solche, bei der ein die beiden Einzelsichtscheiben und den Verbindungsbereich umfassender Scheibengrund- körper aus oder mit einem transparenten Scheibenmaterial in Form eines ersten Kunststoffmaterials hergestellt ist wobei das Scheibenmaterial Poly- carbonat ist. Der Scheibengnmdkörper ist mit einem Lack aus einem Lackmaterial beschichtet. Der Scheibengnmdkörper enthält mindestens einen lackbefreiten Teilbereich, wobei die Lackbefreiung insbesondere mittels eines gesonderten Behandlungsschritts erfolgt ist. Außerdem ist im lackbefreiten Teilbereich des Scheibengrundkörpers eine einkomponentig ausgestaltete Zusatzkomponente direkt an dem Scheibengnmdkörper ange- bracht, welche Zusatzkomponente aus oder mit einem Zusatzkomponentenmaterial in Form eines zweiten Kunststoffmaterials hergestellt ist, wobei das Zusatzkomponentenmaterial ein thermoplastisches Elastomer ist und eine Haftkraft des Zusatzkomponentenmaterials an dem Scheibengrund- körper innerhalb des lackbefreiten Teilbereichs höher ist als innerhalb eines anderen mit dem Lackmaterial beschichteten Teilbereichs. Dabei ist ein Haftverbund unmittelbar zwischen dem Zusatzkomponentenmaterial und dem Scheibenmaterial gegeben. Weiterhin ist die Zusatzkomponente eine Nasenauflage oder weist ein solche auf, oder sie ist eine Stirnanlage oder weist ein solche auf.

Die erfindungsgemäße Brillenscheibe zeichnet sich durch eine sehr gute Haftung der Zuatzkomponente an dem Scheibengrundkörper aus, wobei für diese gute Haftung vorteilhafterweise keine gesonderte Klebstoffschicht erforderlich ist. Damit werden prinzipiell Fehler vermieden, die ansonsten auf ein Versagen einer solchen gesonderten Klebstoffschicht zurückzuführen wären. Stattdessen ist der gute Haftverbund unmittelbar zwischen dem Zusatzkomponentenmaterial und dem Scheibenmaterial des Scheiben- grundkörpers gegeben. Dies vereinfacht den Herstellungsprozess der Bril- lenscheibe und führt außerdem zu sehr guten Gebrauchseigenschaften, da zum einen aufgrund der hohen Haftkraft ein Verlust der Zusatzkomponente nicht zu befürchten ist und zum anderen die übrigen Eigenschaften der Zusatzkomponente, wie beispielsweise Flexibilität und Weichheit, an das Komfortbedürfnis des Brillenträgers angepasst werden können.

Insofern ist es vorteilhaft, dass die Zusatzkomponente aufgrund ihrer unmittelbaren Anbringung an dem Scheibengrundkörper nicht zweikompo- nentig mit einer ansonsten den Tragekomfort gegebenenfalls mindernden harten Komponente ausgeführt werden muss. Die bei der erfmdungsgemä- ßen Brillenscheibe vorhandene einkomponentige Ausgestaltung der Zusatzkomponente vereinfacht die Herstellung der Brillenscheibe.

Das als Scheibenmaterial vorgesehene Polycarbonat ist transparent und eignet sich daher gut für den Einsatz als Material einer Brillenscheibe. Das als Zusatzkomponentenmaterial vorgesehene thermoplastische Elastomer, welches z.B. Urethan-, Esther- oder Ether-basiert sein kann, hat eine gute mechanische Elastizität und ist auch biegbar, so dass die aus einem solchen Material hergestellte Zusatzkomponente bei einem Kontakt mit dem Ge- sieht oder der Haut des Brillenträgers einen hohen Tragekomfort bietet.

Die Zusatzkomponente ist z.B. eine Nasenauflage. Sie kann aber auch als Stirnanlage ausgeführt sein, die sich insbesondere am oberen Abschlussrand der Brillenscheibe vorzugsweise im Wesentlichen über die komplette Breite der Brillenscheibe erstreckt, und die zur Anlage an der Stirn des Brillenträgers bestimmt ist.

Insbesondere ist die erfindungsgemäße Brillenscheibe zur Verwendung bei einer Arbeitsschutzbrille bestimmt. Für diesen Anwendungsfall eignet sich die Brillenscheibe besonders gut, weil hier hohe Anforderungen an Robustheit und mechanische Festigkeit bestehen, denen die erfindungsgemäße Brillenscheibe gerecht wird. Ebenso erhöht die erfindungsgemäße Brillenscheibe die Sicherheit, da durch die weiche Nasenauflage ein verbesserter Halt am Kopf des Brillenträgres bei Bewegungen erreicht wird und durch den angenehmen Tragekomfort die Akzeptanz zum Tragen erhöht wird. Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Brillenscheibe aber auch bei anderen Brillentypen, wie z.B. bei Sport- oder Sonnenbrillen, zum Einsatz kommen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Brillenscheibe ergeben sich aus den Merkmalen der von Anspruch 1 abhängigen Ansprüche.

Günstig ist eine Ausgestaltung, bei der im lackbefreiten Teilbereich des Scheibengnmdkörpers eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Scheibenmaterial und dem Zusatzkomponentenmaterial gegeben ist. Hierbei handelt es sich insbesondere um eine unmittelbare oder direkte Verbindung, d.h. insbesondere ohne eine dazwischen angeordnete Klebstoffschicht. Eine solche stoffschlüssige Verbindung gewährleistet einen Ver- bund mit einer hohen Halte- oder Haftkraft.

Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung weist der lackbefreite Teilbereich verglichen mit zumindest durch die Einzelsichtscheiben gebildeten weiteren Teilbereichen des Scheibengnmdkörpers eine rauere Oberfläche auf. Die Aufrauung vergrößert die Oberfläche und verbessert damit die im lackfreien Teilbereich erzielbare Halte- oder Haftkraft zwischen dem Scheibenmaterial und dem Zusatzkomponentenmaterial.

Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung ist der lackbefreite Teilbe- reich des Scheibengnmdkörpers zur Lackentfernung laserstrahlbehandelt. Mittels einer Laserstrahlung lässt sich die Lack-Beschichtung von dem Scheibengnmdkörper sehr einfach und zugleich vollständig, d.h. insbesondere ohne in diesem Teilbereich verbleibende Lackrückstände, entfernen. Letzteres begünstigt wiederum die Halte- oder Haftkraft zwischen dem Scheibenmaterial und dem Zusatzkomponentenmaterial. Insbesondere lässt sich die Energie der Laserstrahlung problemlos so einstellen, dass die Lack-Beschichtung im gewünschten Teilbereich tatsächlich durch die auf- treffende Laserstrahlung rückstandsfrei entfernt wird. Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung liegt eine Oberfläche des lackbefreiten Teilbereichs verglichen mit einer Oberfläche eines benachbarten mit dem Lackmaterial beschichteten Teilbereichs um 2 μηι bis 10 μηι, insbesondere um 4 μηι bis 7 μηι, tiefer. Dies bedeutet insbesondere, dass im lackbefreiten Teilbereich ein Abtrag von Material einer Dicke mit einem Wert aus dem vorstehend genannten Wertebereich erfolgt ist. Damit ist der Lack hier vorteilhafterweise vollständig entfernt.

Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung hat der lackbefreite Teilbe- reich des Scheibengrundkörpers eine Oberflächenspannung im Bereich zwischen 40 mN/m und 50 mN/m, insbesondere zwischen 42 mN/m und 44 mN/m. Dadurch wird ebenfalls eine hohe Halte- oder Haftkraft zwischen dem Scheibenmaterial und dem Zusatzkomponentenmaterial erreicht.

Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung befindet sich der lackbefreite Teilbereich zumindest teilweise im Verbindungsbereich zwischen den beiden Einzelsichtscheiben. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der eingangs bezeichneten Art anzugeben, mittels dessen sich eine Brillenscheibe im Vergleich zum Stand der Technik besser herstellen lässt.

Zur Lösung der das Verfahren betreffenden Aufgabe wird ein Verfahren zur Herstellung einer Brillenscheibe entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 8 angegeben. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein die beiden Einzelsichtscheiben und den Verbindungsbereich umfassender Scheibengrundkörper aus oder mit einem transparenten Scheibenmaterial in Form eines ersten Kunststoffmaterials hergestellt, wobei das Scheibenmaterial Polycarbonat ist. Der Scheibengrundkörper wird insbesondere überall bzw. vollständig mit einem Lackmaterial beschichtet und insbesondere einem Trocknungs- oder Aushärtungsvorgang unterzogen. Das aufge- brachte Lackmaterial wird innerhalb mindestens eines Teilbereichs wieder entfernt, wodurch ein lackbefreiter Teilbereich des Scheibengrundkörpers gebildet wird. Außerdem wird im lackbefreiten Teilbereich des Scheibengrundkörpers ein Zusatzkomponentenmaterial in Form eines zweiten Kunststoffmaterials direkt an den Scheibengrundkörper angespritzt, um so an dem Scheibengrundkörper eine einkomponentig ausgestaltete Zusatzkomponente anzubringen, wobei das Zusatzkomponentenmaterial ein thermoplastisches Elastomer ist. Weiterhin ist die Zusatzkomponente eine Nasenauflage oder weist ein solche auf, oder sie ist eine Stirnanlage oder weist ein solche auf.

Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Ausgestaltungen bieten im Wesentlichen die gleichen Vorteile, die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Brillenscheibe und deren Ausgestaltungen beschrieben worden sind.

Die vorstehend beschriebenen Teilprozessschritte können vorteilhafter weise innerhalb einer Kombinations-Anlage durchgeführt werden. Dies ermöglicht eine besonders schnelle und sehr effiziente Herstellung der Brillenscheibe.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalen der von Anspruch 10 abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Arbeitsschutzbrille mit einer Brillenscheibe in Form einer lackbeschichteten Doppelsichtscheibe und direkt angespritzter Nasenauflage sowie Stirnanlage in einer perspektivischen Ansicht, Fig. 2 einen Querschnitt durch den in Fig. 1 mit II gekennzeichneten

Teilbereich der Brillenscheibe der Arbeitsschutzbrille gemäß Fig. 1

Fig. 3 die Brillenscheibe der Arbeitsschutzbrille gemäß Fig. 1 in einem teilgefertigten Zustand nach der Lackbeschichtung,

Fig. 4 den Ausschnitt IV gemäß Fig. 3 nach einer Lackentfernung in

mehreren Teilbereichen der Brillenscheibe, und die Brillenscheibe gemäß Fig. 3 und 4 nach der Anbringung der Nasenauflage und der Stirnanlage in den lackbefreiten Teilbereichen.

Einander entsprechende Teile sind in den Fig. 1 bis 5 mit denselben Bezugszeichen versehen. Auch Einzelheiten der im Folgenden näher erläuterten Ausführungsbeispiele können für sich genommen eine Erfindung darstellen oder Teil eines Erfindungsgegenstands sein.

In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Arbeitsschutzbrille 1 gezeigt, die eine Brillenscheibe 2 mit daran schwenkbar gelagerten Brillenbügeln 3 und 4 umfasst. Die Brillenscheibe 2 ist eine Doppelsichtscheibe mit zwei einstückig mittels eines Verbindungsbereichs 5 miteinander verbundenen Einzelsichtscheiben 6 und 7. Die Brillenscheibe 2 umfasst einen Scheiben- grundkörper 2a (siehe bereichsweise Querschnittsdarstellung gemäß Fig. 2), der aus einem transparenten Scheiben-Kunststoffmaterial besteht. Beim gezeigten Beispiel handelt es sich bei dem Scheiben-Kunststoffmaterial um Polycarbonat. Der Scheibengrundkörper 2a umfasst sowohl die beiden Einzelsichtscheiben 6, 7 als auch den Verbindungsbereich 5. Zur Verbesserung der Scheibeneigenschaften, beispielsweise zur Erhöhung der Kratzfestigkeit, ist der Scheibengrundkörper 2a mit einer Beschichtung in Form eines Lackes 2b versehen. Das Lackmaterial dieser ebenfalls transparenten Lack-Beschichtung wird während der Herstellung zunächst überall auf dem Scheibengrundkörper 2a aufgebracht. Dieser vollständig mit dem Lack 2b beschichtete Zustand des Scheibengrundkörpers 2a ist in der Abbildung gemäß Fig. 3 gezeigt. Der Lack 2b ist mit einer Dicke von einigen wenigen Mikrometern, insbesondere mit einer Dicke von 4 μηι bis 7 μηι, vorzugsweise mit etwa 5 μηι, auf dem Scheibengrundkörper 2a aufgetragen.

Im in Fig. 1 gezeigten Endzustand der Arbeitsschutzbrille 1 umfasst die Brillenscheibe 2 eine direkt an dem Scheibengrundkörper 2a angebrachte Zusatzkomponente 8, die sich aus mehreren Subkomponenten, nämlich einer Nasenauflage 9, einer Stirnanlage 10 sowie einem zwischen der Na- senauflage 9 und der Stirnanlage 10 verlaufenden Verbindungssteg 1 1 zusammensetzt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Subkomponenten 9 bis 1 1 einstückig miteinander verbunden. Dies ist jedoch nicht zwingend. Grundsätzlich könnten zumindest einige dieser Subkomponenten auch als gesonderte Zusatzkomponenten direkt an dem Scheibengrund- körper 2a angebracht sein. So ist ein nicht in den Figuren gezeigtes weiteres Ausführungsbeispiel denkbar, bei dem zwei gesonderte Zusatzkomponenten in Form der Nasenauflage 9 und der Stirnanlage 10 voneinander getrennt am Scheibengrundkörper 2a angebracht sind. Ebenso ist es mög- lieh, dass nur eine einzige Zusatzkomponente, beispielsweise nur die Nasenauflage 9, vorgesehen ist.

Die Nasenauflage 9, die Stirnanlage 10 und der Verbindungssteg 1 1 der Zusatzkomponente 8 bestehen bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbei- spiel aus einem thermoplastischen Elastomer. Da die auf dem Scheibengrundkörper 2a zunächst überall aufgebrachte Lack-Beschichtung hydrophobe Eigenschaften aufweist, resultiert nur eine vergleichsweise niedrige Haftkraft des Materials der Zusatzkomponente 8 auf dem Lackmaterial. Die Oberflächenspannung des lackbeschichteten Scheibengrundkörpers 2a liegt insbesondere im Bereich zwischen 1 1 mN/m und 14 mN/m. Um die Haftkraft zwischen der Zusatzkomponente 8 und dem Scheibengrundkörper 2a zu erhöhen, wird in den Teilbereichen der Brillenscheibe 2, in denen die Anbringung der Zusatzkomponente 8 mit ihren Bestandteilen, also der Nasenauflage 9, der Stirnanlage 10 und dem Verbindungssteg 1 1, vorgese- hen ist, der Lack 2b mittels einer Laserstrahlbehandlung wieder entfernt. Dadurch ergeben sich die in der Ausschnittsdarstellung gemäß Fig. 4 schraffiert dargestellten lackbefreiten Teilbereiche 12, 13 und 14, auf die dann in einem weiteren Bearbeitungsschritt direkt das Material der Zusatzkomponente 8 angespritzt wird. Dadurch resultiert eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Material der Zusatzkomponente 8 und dem Material des Scheibengnmdkörpers 2a. Die Haftkraft dieser Verbindung ist erheblich höher als die, die man auf einem lackbeschichteten Teilbereich der Brillenscheibe 2 erreichen würde. In den lackbefreiten Teilbereichen 12, 13 und 14 liegt die Oberflächenspannung auch erheblich höher, näm- lieh im Bereich zwischen 42 mN/m und 44 mN/m, beispielsweise bei 43 mN/m. Durch die Laserstrahlbehandlung wird Material entsprechend in etwa der Dicke der Beschichtung mit dem Lack 2b, also Material einer Dicke im Bereich zwischen 4 μηι und 7 μηι, abgetragen. Außer dem Materi- alabtrag bewirkt die Laserstrahlbehandlung auch eine Oberflächenaufrau- ung, was sich ebenfalls günstig auf die letztendlich erzielbare Haftkraft zwischen dem Material der Zusatzkomponente 8 und dem Material des Scheibengrundkörpers 2a auswirkt. Die so fertig hergestellte Brillenscheibe 2 mit dem abgesehen von den lackbefreiten Teilbereichen 12, 13 und 14 lackbeschichteten Scheiben- grundkörper 2a und der gerade auf den lackbefreiten Teilbereichen 12, 13 und 14 direkt aufgebrachten Zusatzkomponente 8 (bestehend aus der Nasenauflage 9, der Stirnanlage 10 und dem Verbindungssteg 1 1) ist in der Abbildung gemäß Fig. 5 wiedergegeben.