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Title:
SPRAY GUN FOR EXPELLING A FLUID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/025581
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a spray gun for expelling a fluid, comprising at least one cylinder (1) in which a piston (2) is movably mounted. A fluid chamber (3) is formed in the cylinder (1), the volume of said chamber being changeable by a movement of the piston (2) and at least one first cylinder opening (5) being formed in said chamber. The spray gun also comprises a spray opening which is connected to the first cylinder opening (5) of the cylinder (1) via a connecting line (20) so that a fluid which is held in the fluid chamber (3) and which is pushed through the first cylinder opening (5) by the pressure exerted by the piston (2) reaches the spray opening via the connecting line (20) and is expelled at said spray opening. The spray gun according to the invention is characterized in that a fluid valve (21) lies in the connecting line (20), and the cylinder (1) is equipped with a sensor (29) with which a defined position of the piston (2) can be detected, fluid still being located in the fluid chamber (3) during the expelling process in said position, and with which the fluid valve (21) can be actuated. The fluid valve (21) is closed by means of the sensor (29) if the defined position of the piston (2) has been detected. The invention further relates to the use of such a spray gun for expelling pesticides.

Inventors:
TARANTA CLAUDE (DE)
WELTER PETER (DE)
NIESAR GUNTER (DE)
NOLTE MARC (DE)
ZARCO MONTERO ANTONIO (ES)
TORRES MORATO JOSE ANTONIO (ES)
HENKES STEFFEN (DE)
HUBER ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/064597
Publication Date:
March 01, 2012
Filing Date:
August 25, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
TARANTA CLAUDE (DE)
WELTER PETER (DE)
NIESAR GUNTER (DE)
NOLTE MARC (DE)
ZARCO MONTERO ANTONIO (ES)
TORRES MORATO JOSE ANTONIO (ES)
HENKES STEFFEN (DE)
HUBER ROBERT (DE)
International Classes:
F04B9/12; B05B9/04; B05C17/015
Domestic Patent References:
WO2008031870A22008-03-20
Foreign References:
DE20014354U12000-12-14
DE19616537C11997-09-18
DE2659835A11978-03-30
EP0462749B11995-05-10
EP1136135B12005-05-25
DE19612524A11997-10-02
US5441180A1995-08-15
Attorney, Agent or Firm:
REITSTÖTTER KINZEBACH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Spritzpistole zum Ausstoßen eines Fluids mit

zumindest einem Zylinder (1), in dem ein Kolben (2) bewegbar gelagert ist, wobei in dem Zylinder (1) eine Fluidkammer (3) gebildet wird, deren Volumen durch eine Bewegung des Kolbens (2) veränderbar ist und bei der zumindest eine erste Zylinderöffnung (5) gebildet ist, und

einer Spritzöffnung, die mit der ersten Zylinderöffnung (5) des Zylinders (1) über eine Verbindungsleitung (20) verbunden ist, so dass ein von der Fluidkammer (3) aufgenommenes Fluid, das durch den von dem Kolben (2) ausgeübten Druck durch die erste Zylinderöffnung (5) herausgedrückt wird, über die Verbindungsleitung (20) zur Spritzöffnung gelangt und dort ausgestoßen wird,

dadurch gekennzeichnet, dass

in der Verbindungsleitung (20) ein Fluidventil (21) angeordnet ist und bei dem Zylinder (1) ein Sensor (29) vorgesehen ist, mit welchem eine definierte Position des Kolbens (2), bei der sich beim Ausstoßvorgang noch Fluid in der Fluidkammer (3) befindet, erfassbar ist und mit welchem das Fluidventil (21) betätigbar ist, wobei mittels des Sensors (29) das Fluidventil (21) geschlossen wird, wenn die definierte Position des Kolbens (2) erfasst wurde.

Spritzpistole nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die definierte Position des Kolbens (2) vom Sensor (29) durch ein vom Kolben (2) erzeugtes oder verändertes Magnetfeld erfasst wird.

Spritzpistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

in dem Zylinder (3) ferner eine Druckkammer (4) gebildet ist, bei der zumindest eine zweite Zylinderöffnung (6) ausgebildet ist, die mit einem ersten Anschluss (7) für eine Druckgasleitung (8) verbunden ist.

Spritzpistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzpistole einen zweiten Anschluss (32) für ein Fluidreservoir (24) aufweist, der mit der ersten Zylinderöffnung (5) verbunden ist und über den Fluid in die Flu- idkammer (3) förderbar ist. 5. Spritzpistole nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Fluidventil (21) ein erstes 3/2 -Wegeventil ist, bei dem in einer ersten Stellung ein Fluiddurchgang von der ersten Zylinderöffnung (5) zu der Spritzöffnung bereitgestellt wird und in einer zweiten Stellung ein Fluiddurchgang von dem zweiten Anschluss (32) zu der ersten Zylinderöffnung (5) bereitgestellt wird.

6. Spritzpistole nach Anspruch 5 oder 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

zwischen dem ersten Anschluss (7) und der zweiten Zylinderöffnung (6) ein als zweites 3/2 -Wegeventil ausgebildetes Druckgasventil (17) angeordnet ist, bei dem in einer ersten Stellung ein Druckgasdurchgang von dem ersten Anschluss (7) zu der zweiten Zylinderöffnung (6) bereitgestellt wird und in einer zweiten Stellung ein Druckgasdurchgang von der der zweiten Zylinderöffnung (6) ins Freie bereitgestellt wird.

7. Spritzpistole nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Sensor (29) mit dem ersten und zweiten 3/2-Wegeventil gekoppelt ist und der Sensor (29) das erste und das zweite 3/2 -Wegeventil in die zweite Stellung schaltet, wenn sich der Kolben (2) bei der definierten Position befindet, so dass der Flu- idausstoß durch die Spritzöffnung unterbrochen wird und Fluid mittels des Druckgases vom Fluidreservoir (24) über das erste 3/2 -Wegeventil (21) in die Fluid- kammer (3) gefördert wird. 8. Spritzpistole nach Anspruch 7 oder 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Spritzpistole einen Auslöser (31) aufweist, der mit dem ersten und zweiten 3/2- Wegeventil gekoppelt ist und der bei einer Betätigung das erste und das zweite 3/2-Wegeventil in die erste Stellung schaltet, so dass durch das Druckgas in der Druckkammer (4) der Kolben (2) so bewegt wird, dass sich das Volumen der Flu- idkammer (3) verkleinert und Fluid durch die Spritzöffnung ausgestoßen wird.

9. Spritzpistole nach einem der vorgehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Spritzpistole ein Stelleinrichtung (14, 15) aufweist, mit der die Bewegung des Kolbens (2) in dem Zylinder (1) und damit das maximale Volumen der Fluidkam- mer (3) begrenzbar ist.

10. Spritzpistole nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

- in dem Zylinder (1) eine erste und eine zweite Fluidkammer (3, 34) gebildet sind und bei der ersten Fluidkammer (3) zumindest die erste Zylinderöffnung (5) gebildet ist und bei der zweiten Fluidkammer (34) zumindest eine zweite Zylinderöffnung (6) gebildet ist,

das von der ersten Fluidkammer (3) aufgenommene Fluid dadurch he- rausdrückbar ist, dass Fluid in die zweite Fluidkammer (34) unter Druck hereingedrückt wird, wodurch eine Kraft auf den Kolben (2) in Richtung einer Verkleinerung der ersten Fluidkammer (3) ausgeübt wird, und

das von der zweiten Fluidkammer (34) aufgenommene Fluid dadurch herausdrückbar ist, dass Fluid in die erste Fluidkammer (3) unter Druck herein- gedrückt wird, wodurch eine Kraft auf den Kolben (2) in Richtung einer Verkleinerung der zweiten Fluidkammer (34) ausgeübt wird.

1 1. Spritzpistole nach Anspruch 1 oder 2

dadurch gekennzeichnet, dass

- die Spritzpistole einen ersten und einen zweiten Zylinder (1-1 , 1-2) umfasst, dass in dem ersten Zylinder (1-1) eine erste Fluidkammer (3-1) mit einer ersten Zylinderöffnung (5-1) gebildet ist und in dem zweiten Zylinder (1-2) eine zweite Fluidkammer (3-2) mit einer zweiten Zylinderöffnung (5-2) gebildet ist, dass in dem ersten Zylinder (1-1) eine erste Druckkammer (4-1) und in dem zweiten Zylinder (1-2) eine zweite Druckkammer (4-2) gebildet sind, wobei die erste und zweite Druckkammer (4-1 , 4-2) miteinander kommunizieren und ein nicht komprimierbares Arbeitsfluid enthalten,

die erste Fluidkammer (3-1) durch einen ersten Kolben (2-1) von der ersten Druckkammer (4-1) getrennt ist und die zweite Fluidkammer (3-2) durch einen zweiten Kolben (2-2) von der zweiten Druckkammer (4-2) getrennt ist, wobei sich das Volumen der ersten Fluidkammer (4-1) verkleinert, wenn sich das Volumen der zweiten Fluidkammer (4-2) vergrößert,

das von der ersten Fluidkammer (3-1) aufgenommene Fluid dadurch herausdrückbar ist, dass Fluid in die zweite Fluidkammer (3-2) unter Druck her- eingedrückt wird, wodurch eine Kraft auf den zweiten Kolben (2-2) ausgeübt wird, die über das Arbeitsfluid auf den ersten Kolben (2-1) übertragen wird, und

das von der zweiten Fluidkammer (3-2) aufgenommene Fluid dadurch herausdrückbar ist, dass Fluid in die erste Fluidkammer (3-1) unter Druck her- eingedrückt wird, wodurch eine Kraft auf den ersten Kolben (2-1) ausgeübt wird, die über das Arbeitsfluid auf den zweiten Kolben (2-2) übertragen wird.

Spritzpistole nach einem der vorgehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Fluid eine Flüssigkeit ist und die Spritzöffnung von einer Spritzdüse (22) um- fasst ist, die beim Durchtritt der Flüssigkeit einen Flüssigkeitsstrahl (23) erzeugt.

Verwendung der Spritzpistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Ausstoßen von flüssigen Pflanzenschutzmitteln.

Verwendung nach Anspruch 13, wobei das flüssige Pflanzenschutzmittel eine gel artige Flüssigkeit ist.

15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei die Flüssigkeit wenigstens einen Wirkstoff enthält, der zur Bekämpfung arthropoder Schädlinge geeignet ist.

Description:
Spritzpistole zum Ausstoßen eines Fluids

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzpistole zum Ausstoßen eines Fluids. Die Spritzpistole umfasst zumindest einen Zylinder, in dem ein Kolben bewegbar gelagert ist. In dem Zylinder ist eine Fluidkammer gebildet, deren Volumen durch eine Bewe- gung des Kolbens veränderbar ist und bei der zumindest eine erste Zylinderöffnung gebildet ist. Die Spritzpistole umfasst ferner eine Spritzöffnung, die mit der ersten Zylinderöffnung des Zylinders über eine Verbindungsleitung verbunden ist, so dass ein von der Fluidkammer aufgenommenes Fluid, das durch den von dem Kolben ausgeübten Druck durch die erste Zylinderöffnung aus der Fluidkammer herausgedrückt wird, über die Verbindungsleitung zur Spritzöffnung gelangt und dort ausgestoßen wird. Die Spritzpistole ist insbesondere zum Ausstoßen von Pflanzenschutzmitteln ausgebildet.

Es ist bekannt, Flüssigkeiten mittels einer so genannten Sprühflasche auszustoßen. Dabei wirkt ein Pumpmechanismus direkt auf die Flüssigkeit, die durch eine Düse ausgestoßen wird. Des Weiteren ist es bei Spritzvorrichtungen bekannt, in einer Kammer, welche das auszustoßende Wasser aufnimmt, den Luftdruck mittels eines Pumpmechanismus zu erhöhen. Wenn dann ein Auslöser betätigt wird, wird das in der Kammer befindliche Wasser aufgrund der Druckluft in der Kammer nach außen durch eine Düse herausgespritzt.

Aus der EP 0 462 749 B1 ist eine Sprühpistole bekannt, die mittels eines Handhebels betätigt wird. Die Sprühpistole weist einen Anschluss für eine Flüssigkeitsversorgung auf, über welchen unter Druck stehende Flüssigkeiten der Sprühpistole zugeführt werden. Am Auslassende der Sprühpistole ist eine Auslassdüse vorgesehen, um Flüssigkeit in einem bestimmten Sprühmuster auszustoßen. Zwischen dem Anschluss für die Flüssigkeitsversorgung und der Auslassdüse ist ein Steuerventil vorgesehen, welches mittels eines Auslösers geöffnet werden kann.

Die EP 1 136 135 B1 beschreibt einen Fluid-Pumpenspender mit einem Kolbenmechanismus. Bei diesem Pumpenspender wird die Ausbildung von Tröpfchen oder Tropfen des Erzeugnisses an der Auslassöffnung dadurch vermieden, dass das Erzeugnis in die Pumpenkammer beim Beginn jedes Kolbenrückhubs eingezogen wird. In der DE 196 12 524 A1 wird eine Spritzpistole beschrieben, die insbesondere zum Ausstoßen mittel- bis dickviskoser Flüssigkeiten, wie zum Beispiel pastösen Klebemitteln, ausgebildet ist. Die Spritzpistole weist einen Stoffzufuhr- und einen Stoffaustrittsstutzen auf. Dazwischen ist eine Kolbenkammer angeordnet, in der ein Kolben hin- und herbewegt werden kann. Der Kolben ist mit einem Schalthebel gekoppelt. Durch Betätigung des Schalthebels kann der Durchfluss durch die Kolbenkammer durch Bewegung des Kolbens verschlossen und geöffnet werden. Bei dem Schalthebel ist ein als induktiver Näherungsschalter ausgebildeter Sensorschalter vorgesehen, der bei der Annäherung des Schalthebels bei einem vorgegebenen Näherungszustand den Stofftransport abschaltet. Dabei wird der Treibdruck des Stofftransportes noch abgebaut, ehe der Stofftransportverschluss erfolgt. Auf diese Weise soll ein Nachfließen von Material verhindert werden.

Des Weiteren sind Spritzpistolen bekannt, bei denen mit Hilfe eines Druckunterschieds eine Flüssigkeit zu kleinen Tropfen zerstäubt wird. Beispielsweise kann der auszustoßende Stoff mit Hilfe eines Venturi-Rohres aus einem Behälter gesaugt und dann zerstäubt werden. Derartige Spritzpistolen werden beispielsweise zum Versprühen von Farbe verwendet. In diesem Fall ist es auch bekannt, die Farbe mittels einer Pumpe unter Druck zu setzen und so durch eine Düse zu pressen, dass die Farbe fein zer- stäubt wird.

Aus der US 5,441 ,180 ist schließlich eine Spritzpistole bekannt, die insbesondere zum Ausstoßen von Pflanzenschutzmitteln ausgebildet ist. Diese Spritzpistole umfasst ein Reservoir für das auszustoßende Pflanzenschutzmittel. Des Weiteren umfasst die Spritzpistole einen schwenkbaren Auslöser, durch welchen ein Kolben bewegbar ist. Durch die Bewegung des Kolbens wird das Volumen in einer Kammer, in welcher sich das auszustoßende Pflanzenschutzmittel befindet, verkleinert, so dass das Pflanzenschutzmittel ausgestoßen wird. Wenn der Auslöser wieder zurückgeschwenkt wird, wird der Kolben in entgegen gesetzter Richtung bewegt, so dass sich das Volumen der Kammer vergrößert. Hierdurch wird ein Unterdruck erzeugt, welcher das Pflanzen- Schutzmittel aus der Ausstoßöffnung zurücksaugt.

Pflanzenschutzmittel werden üblicherweise in Form flüssiger Wirkstoffaufbereitungen angewendet. Diese werden in der Regel durch Verdünnen von im Handel üblichen Wirkstoffkonzentraten, wie beispielsweise Suspensionskonzentrate (SC), Öldispersio- nen (OD), Kapseldispersionen (CS), emulgierbare Konzentrate (EC), dispergierbare Konzentrate (DC), Emulsionen (EW, EO), Suspoemulsionskonzentrate (SE), Lösungskonzentrate (SL), Wasser-dispergierbare und wasserlösliche Pulver (WP und SP), wasserlösliche und Wasser-dispergierbare Granulate (WG, SG) mit bzw. in Wasser bereitgestellt. Daneben finden auch Produkte in Form von Wirkstofflösungen Verwendung, die den Wirkstoff in einer für die Anwendung geeigneten Konzentration enthal- ten, sogenannte ULV's. Weiterhin werden zur Bekämpfung arthropoder Schädlinge häufig wirkstoffhaltige Gele eingesetzt, die gegebenenfalls vor ihrer Anwendung mit Wasser auf die gewünschte Anwendungskonzentration verdünnt werden. Hier und im Folgenden wird daher der Begriff "Pflanzenschutzmittel" sowohl für flüssige Wirkstoffformulierungen, einschließlich wirkstoffhaltiger Gelformulierungen, mit einer für die An- wendung geeigneten Wirkstoffkonzentration als auch für flüssige Wirkstoffaufbereitun- gen, einschließlich verdünnter Gelformulierungen, verwendet, die durch Verdünnen von Wirkstoffkonzentraten erhältlich sind.

Beim Ausstoßen bzw. Versprühen von Pflanzenschutzmitteln mittels einer Spritzpistole ist es besonders wichtig, dass sich die Spritzpistole sicher und einfach handhaben lässt. Die Spritzpistole sollte für den mobilen Einsatz geeignet sein, d.h. sie sollte sich von einer Person leicht tragen lassen. Des Weiteren ist es von besonderer Bedeutung, dass sich das ausgestoßene Fluid, d.h. das Pflanzenschutzmittel, sehr exakt dosieren lässt. Schließlich sollte sich das Pflanzenschutzmittel mittels der Spritzpistole aus einer bestimmten Entfernung genau auf eine gewünschte Fläche auftragen lassen. Dabei sollte gewährleistet sein, dass bei dem Ausstoßvorgang kein Pflanzenschutzmittel in Bereiche gelangen kann, die nicht in Kontakt mit dem Pflanzenschutzmittel kommen sollen. Insbesondere sollte sichergestellt sein, dass es nicht passieren kann, dass der Nutzer in Kontakt mit dem Pflanzenschutzmittel kommt. Außerdem sollte ein Nachtropfen am Ende des Ausstoßvorgangs vermieden werden. Die Spritzpistole sollte insbe- sondere auch zur Applikation wirkstoffhaltiger Gele, beispielsweise wirkstoffhaltige Gele zur Bekämpfung arthropoder Schädlinge, geeignet sein und eine gezielte Applikation, beispielsweise in Form von Spots oder Bändern/Strängen erlauben. Die Spitzpistole sollte zudem unempfindlich gegenüber Inhomogenitäten des flüssigen Pflanzenschutzmittels sein, wie sie beispielsweise beim Bereitstellen der zur Anwendung einge- setzten Wirkstoffaufbereitung beim Verdünnen der im Handel erhältlichen Wirkstoffkonzentrate mit bzw. in Wasser auf die für die Anwendung gewünschte Konzentration auftreten können.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spritzpistole der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei welcher durch den Ausstoßvorgang ein zusammen- hängender Spritzstrahl erzeugt wird, der vollständig seine Zielfläche erreicht. Ferner soll ein Austritt des Fluids nach Abschluss des Ausstoßvorgangs, d.h. ein Nachtropfen von Fluid, verhindert werden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Spritzpistole mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Die erfindungsgemäße Spritzpistole ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Verbindungsleitung ein Fluidventil angeordnet ist. Ferner ist bei dem Zylinder ein Sensor vorgesehen, mit welchem eine definierte Position des Kolbens, bei der sich beim Austoß- vorgang noch Fluid in der Fluidkammer befindet, erfassbar ist. Außerdem ist mit dem Sensor das Fluidventil betätigbar, wobei mittels des Sensors das Fluidventil geschlossen wird, wenn die definierte Position des Kolbens erfasst wurde.

Unter einer Spritzpistole wird im Sinne der Erfindung ein Gerät verstanden, mit dem ein Fluid durch eine Öffnung ausgestoßen, ausgespritzt, ausgesprüht oder vernebelt werden kann. Durch die erfindungsgemäße Spritzpistole kann beim Austritt jedoch insbe- sondere ein Fluidstrahl erzeugt werden.

Die erfindungsgemäße Spritzpistole weist eine Kolbendosier- bzw. Kolbenpumpvorrichtung auf. Ein in der Fluidkammer befindliches Fluid wird durch die Bewegung des Kolbens in dem Zylinder aus diesem herausgedrückt. Bei solchen Kolbendosier- bzw. Kolbenpumpvorrichtungen ergibt sich vielfach das Problem, dass am Ende des Ausstoß- Vorgangs, wenn sich kaum mehr Fluid in der Fluidkammer befindet, der Druck, durch welchen das Fluid ausgestoßen wird, abfällt. Dieser Druckabfall führt dazu, dass der ausgestoßene Fluidstrahl abreißt. Die zuletzt ausgestoßene Fluidmenge besitzt nicht mehr die gleiche Ausstoßgeschwindigkeit wie zuvor ausgestoßene Fluidvolumina, so dass das am Ende ausgestoßene Fluid nicht mehr wie die vorherigen Fluidvolumina am Ziel ankommt. Dies führt dazu, dass ein Teil des ausgestoßenen Fluidstrahls auf einen Bereich zwischen der Zielfläche und der Spritzpistole gelangt. Dies ist insbesondere dann nachteilig, wenn mit der Spritzpistole Pflanzenschutzmittel ausgestoßen werden.

Bei der erfindungsgemäßen Spritzpistole kann dieser Abfall der Geschwindigkeit am Ende des Fluidausstoßes verhindert werden. Der Sensor gewährleistet, dass das Fluidventil geschlossen wird, wenn noch der maximale Druck von dem Kolben auf das Restfluid in der Fluidkammer ausgeübt wird. Auch die zuletzt ausgestoßene Fluidmenge besitzt daher noch dieselbe Ausstoßgeschwindigkeit wie die zuvor ausgestoßenen Fluidvolumina. Auf diese Weise kann ein zusammenhängender Fluidstrahl erzeugt werden, bei dem das gesamte ausgestoßene Fluid im Wesentlichen dieselbe Geschwindigkeit hat, so dass die gesamte beim Ausstoßvorgang ausgestoßene Fluidmenge die gewünschte Zielfläche erreicht. Es tritt insbesondere kein Abfall der Ausstoßgeschwindigkeit am Ende des Ausstoßvorgangs auf, so dass sichergestellt wird, dass keine Bereiche zwischen dem Ziel des Ausstoßvorgangs und der Spritzöffnung der Spritzpistole in Kontakt mit dem ausgestoßenen Fluid kommen. Dies ist insbeson- dere dann von Vorteil, wenn es sich bei dem ausgestoßenen Fluid um ein Pflanzenschutzmittel, insbesondere ein flüssiges, insbesondere gelartiges, hochviskoses Pflanzenschutzmittel, handelt.

Die definierte Position des Kolbens, bei welcher der Sensor das Fluidventil schließt, wird insbesondere so gewählt, dass sich noch soviel Fluid in der Fluidkammer befindet, dass es noch nicht zu einem Druckabfall bei der Spritzöffnung am Ende des Ausstoßvorgangs gekommen ist. Der Kolben hat insbesondere bei dieser Position noch nicht seine Endposition in dem Zylinder erreicht, bei welcher er an einer Zylinderwand anstößt.

Bei einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spritzpistole wird die definierte Position des Kolbens vom Sensor durch ein vom Kolben erzeugtes oder verändertes Magnetfeld erfasst. In den Kolben kann beispielsweise ein Permanentmagnet integriert sein, der ein Magnetfeld erzeugt, dessen Feldstärke am Ort des Sensors von der Position des Kolbens abhängt. Überschreitet oder unterschreitet die Feldstärke des Magnetfelds beim Sensor einen bestimmten Grenzwert, verändert sich der Zustand des Sensors. Dieser Zustandwechsel wird bei der erfindungsgemäßen Spritzpistole ausgenutzt, um ein Schließen des Fluidventils herbeizuführen. Der Grenzwert für die Feldstärke des Magnetfelds ist dabei so festgelegt, dass sich der Kolben in diesem Fall bei der gewünschten Position innerhalb des Zylinders befindet, bei der noch kein Druckabfall beim Ausstoßvorgang auftritt.

Der Sensor umfasst insbesondere einen sogenannten Reed-Kontakt. Bei einem Reed- Kontakt wird ein elektrischer Kontakt geschlossen, wenn die Feldstärke des Magnetfelds am Ort des Sensors einen Grenzwert überschreitet.

Der Sensor der erfindungsgemäßen Spritzpistole erfasst beim Ausstoßvorgang die Position des Kolbens somit durch einen Messwert, der direkt von der Position des Kolbens in dem Zylinder abhängt. Hierdurch kann die Position des Kolbens in dem Zylinder mit hoher Genauigkeit erfasst werden. Durch die anschließende elektronische Verarbeitung des von dem Sensor erzeugten Signals kann der Ausstoßvorgang sehr exakt beendet werden, wodurch ein Druckabfall am Ende des Ausstoßvorgangs vermieden wird.

Beim Ausstoßvorgang wird bei der erfindungsgemäßen Spritzpistole von dem Kolben ein Druck auf das in der Fluidkammer befindliche Fluid ausgeübt. Um mittels des Kolbens diesen Druck auf das Fluid auszuüben, muss auf den Kolben eine Kraft wirken. Hierfür kann beispielsweise in dem Zylinder eine Druckkammer gebildet sein, bei der zumindest eine zweite Zylinderöffnung ausgebildet ist, die mit einem ersten Anschluss für eine Druckgasleitung, insbesondere eine Druckluftleitung, verbunden ist. Über die zweite Zylinderöffnung kann somit Druckgas in die Druckkammer gelangen. Wenn der Druck in der Druckkammer den Druck in der Fluidkammer übersteigt, wird der beweg- bare Kolben in Richtung der Fluidkammer gedrückt, in der sich das Fluid befindet. Es wird somit das Volumen der Druckkammer vergrößert und das Volumen der Fluidkammer verkleinert, wodurch das Fluid durch die erste Zylinderöffnung herausgedrückt wird. Gleichzeitig kann der Druck durch die Verbindung des ersten Anschlusses mit der Druckgasleitung in der Druckkammer konstant gehalten werden, so dass von dem Kol- ben während des Ausstoßvorgangs ein konstanter Druck auf das Fluid in der Fluidkammer ausgeübt wird.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spritzpistole weist diese zusätzlich oder alternativ eine Druckfeder auf, die zwischen einem Anschlag und dem Kolben wirkt. Die Druckfeder kann auf den Kolben eine Kraft in Richtung einer Verklei- nerung des Volumens der Fluidkammer ausüben. In diesem Fall ist es möglich, die Spritzpistole so auszubilden, dass keine Druckkammer gebildet ist und der Zylinder nicht mit einer Druckgasleitung verbunden ist. Der Kolbendruck wird in diesem Fall allein von der Druckfeder erzeugt. Der auf das Fluid ausgeübte Druck beim Befüllen der Fluidkammer muss dann ggf. den von der Druckfeder ausgeübten Druck überstei- gen, so dass beim Befüllen der Fluidkammer mit dem Fluid die Druckfeder zusammengedrückt wird und sich das Volumen der Fluidkammer vergrößert. Des Weiteren ist es jedoch möglich, die Druckfeder zusätzlich zu der Druckkammer vorzusehen. In diesem Fall unterstützt die Druckfeder den von dem Druckgas in der Druckkammer ausgeübten Druck auf den Kolben. Die erfindungsgemäße Spritzpistole kann ferner eine Stelleinrichtung aufweisen, mit der die Bewegung des Kolbens in dem Zylinder und damit das maximale Volumen der Fluidkammer begrenzbar ist. Mittels der Stelleinrichtung kann somit das beim Ausstoßvorgang ausgestoßene Fluidvolumen exakt eingestellt werden.

Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist der Sensor in Längsrichtung des Zylinders verstellbar. In diesem Fall kann durch die Einstellung der Position des Sensors relativ zum Zylinder das ausgestoßene Fluidvolumen eingestellt werden.

Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Spritzpistole weist diese einen zweiten Anschluss für ein Fluidreservoir auf. Das Fluidreservoir kann in die Spritzpistole integriert sein. Wenn das Fluidreservoir jedoch größere Fluidmengen aufnehmen soll, ist das Fluidreservoir separat von der Spritzpistole vorgesehen, so dass der Spritzpistole das Fluid über den zweiten Anschluss zugeführt wird. Dieser zweite An- schluss kann mit einer weiteren Zylinderöffnung verbunden sein, über welche der Fluidkammer Fluid zugeführt werden kann. Es ist jedoch auch möglich, dass der zweite Anschluss mit der ersten Zylinderöffnung verbunden ist, so dass über den zweiten Anschluss und die erste Zylinderöffnung das Fluid in die Fluidkammer förderbar ist. Durch die erste Zylinderöffnung tritt dann somit das Fluid sowohl in die Fluidkammer des Zylinders ein als auch aus dieser Fluidkammer aus.

In diesem Fall ist es ferner möglich, das Fluidventil als erstes 3/2-Wegeventil auszufüh- ren, bei dem in einer ersten Stellung ein Fluiddurchgang von der ersten Zylinderöffnung zu der Spritzöffnung bereitgestellt wird und in einer zweiten Stellung ein Fluiddurchgang von dem zweiten Anschluss zu der ersten Zylinderöffnung bereitgestellt wird.

Unter einem 3/2-Wegeventil wird ein Ventil mit drei Anschlüssen und zwei Schaltstel- lungen verstanden. An die drei Anschlüsse des Ventils sind das Fluidreservoir bzw. der zweite Anschluss, die Spritzöffnung und die erste Zylinderöffnung angeschlossen. In der ersten Stellung des Ventils wird ein Durchgang von der ersten Zylinderöffnung zu der Spritzöffnung bereitgestellt, wobei der Durchgang von dem Fluidreservoir bzw. dem zweiten Anschluss zu der ersten Zylinderöffnung verschlossen ist. Bei der zweiten Stel- lung des Ventils wird ein Fluiddurchgang von dem Fluidreservoir bzw. dem zweiten Anschluss zu der ersten Zylinderöffnung bereitgestellt, wobei der Durchgang von der ersten Zylinderöffnung zu der Spritzöffnung geschlossen ist. Durch das erste 3/2- Wegeventil erfolgt somit sowohl der Fluidtransport zur Spritzöffnung beim Ausstoßvorgang als auch der Fluidtransport zum Befüllen der Fluidkammer des Zylinders für das Fluid.

Des Weiteren kann bei der erfindungsgemäßen Spritzpistole zwischen dem ersten Anschluss, über welchen der Spritzpistole ein Druckgas zuführbar ist, und der zweiten Zylinderöffnung ein als zweites 3/2-Wegeventil ausgebildetes Druckgasventil angeordnet sein. In der ersten Stellung dieses Druckgasventils wird ein Druckgasdurchgang von dem ersten Anschluss zu der zweiten Zylinderöffnung bereitgestellt. In der zweiten Stellung des Druckgasventils wird ein Druckabbau des Druckgases innerhalb der Druckkammer ermöglicht. Beispielsweise kann in der zweiten Stellung ein Druckgasdurchgang von der zweiten Zylinderöffnung ins Freie bereitgestellt werden. Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Spritzpistole ist das Fluidreservoir zum einen mit einer Einrichtung zum Bereitstellen von Druckgas, insbesondere Druckluft, verbunden. Die Einrichtung kann beispielsweise ein Drucklufttank, ein Kompressor und eine Handpumpe sein. Das Fluid kann aber auch direkt unter Druck gesetzt wer- den, z. B. durch eine Pumpe. Zum anderen ist das Fluidreservoir über eine Leitung mit dem ersten Anschluss des Druckgasventils verbunden. Es ist somit eine Verbindung von dem Druckgasventil zu dem Fluidreservoir vorgesehen. Diese Verbindung kann in die Spritzpistole integriert sein oder separat von der Spritzpistole ausgebildet sein. In der zweiten Stellung des Druckgasventils kann somit die Druckkammer mit Druckgas beaufschlagt werden. Ferner wird das Fluidreservoir mit Druckgas beaufschlagt, um einen Fluidtransport zum Befüllen der Fluidkammer des Zylinders herzustellen.

Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Spritzpistole ist der Sensor mit dem ersten und zweiten 3/2-Wegeventil gekoppelt. Dabei schaltet der Sensor das erste und das zweite 3/2-Wegeventil in die zweite Stellung, wenn sich der Kolben bei der definierten Position befindet, so dass der Fluidausstoß durch die Spritzöffnung unterbrochen wird und Fluid mittels des Druckgases vom Fluidreservoir über das erste 3/2- Wegeventil in die Fluidkammer gefördert wird. Nachdem der Sensor den Ausstoßvorgang beendet hat, wird somit über die beiden 3/2-Wegeventile automatisch die Fluidkammer des Zylinders wieder mit Fluid gefüllt. Die Schaltung der Ventile erfolgt insbe- sondere elektronisch. Bevorzugt werden die beiden Ventile gleichzeitig umgeschaltet, wenn sich der Kolben bei der definierten Position befindet, oder es wird zunächst das erste 3/2-Wegeventil für das Fluid und kurz danach das zweite 3/2-Wegeventil für das Druckgas umgeschaltet.

Die Spritzpistole weist außerdem einen Auslöser auf. Durch diesen Auslöser wird der Ausstoßvorgang initiiert. Gemäß einer Ausbildung der erfindungsgemäßen Spritzpistole ist der Auslöser mit dem ersten und zweiten 3/2-Wegeventil gekoppelt. Bei einer Betätigung des Auslösers schaltet dieser das erste und das zweite 3/2-Wegeventil in die erste Stellung, so dass durch das Druckgas in der Druckkammer der Kolben so bewegt wird, dass sich das Volumen der Fluidkammer verkleinert und dadurch Fluid durch die Spritzöffnung ausgestoßen wird. Nachdem der Auslöser betätigt wurde, wird in diesem Fall bevorzugt zunächst das zweite 3/2-Wegeventil für das Druckgas und kurz danach das erste 3/2-Wegeventil für das Fluid umgeschaltet. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass bereits zu Beginn des Ausstoßvorgangs der maximale Druck auf das in der Fluidkammer befindliche Fluid ausgeübt wird. Bei dem Auslöser handelt es sich insbesondere um einen elektronischen Auslöser, bei dessen Betätigung ein Steuersignal übertragen wird. Des Weiteren können das Fluid- ventil und/oder das Druckgasventil elektromagnetisch betätigbar sein. In diesem Fall kann die Spritzpistole eine elektronische Steuervorrichtung umfassen, die mit dem Sensor, dem Fluidventil und/oder dem Druckgasventil datentechnisch gekoppelt ist. In Abhängigkeit von einem von dem Sensor erzeugten Signal kann dann das Fluidventil und/oder das Druckgasventil betätigt werden. Diese Betätigungen werden von der elektronischen Steuervorrichtung gesteuert. Die Steuervorrichtung kann hierfür insbesondere ein Relais oder einen Mikroprozessor umfassen. Durch die elektronische Steuerung der Ventile und den elektronischen Auslöser für die Spritzpistole ist es möglich, den mechanischen Aufbau der Spritzpistole sehr einfach zu konstruieren. Dadurch kann man eine Reduktion des Gewichts die Spritzpistole erreichen, was insbesondere bei einem mobilen Einsatz der Spritzpistole vorteilhaft ist. Durch die elektronische Steuerung der Ventile erreicht man, dass der Fluidausstoß sehr genau gesteuert werden kann, was insbesondere beim Ausstoßen von Pflanzenschutzmitteln wichtig ist.

Bei einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spritzpistole sind in dem Zylinder eine erste und eine zweite Fluidkammer gebildet. Bei der ersten Fluidkammer ist zumindest eine erste Zylinderöffnung gebildet. Bei der zweiten Fluidkammer ist zu- mindest eine zweite Zylinderöffnung gebildet. Bei dieser alternativen Ausgestaltung ist das von der ersten Fluidkammer aufgenommene Fluid dadurch herausdrückbar, dass Fluid in die zweite Fluidkammer unter Druck hereingedrückt wird, wodurch eine Kraft auf den Kolben in Richtung einer Verkleinerung der ersten Fluidkammer ausgeübt wird. Umgekehrt ist das von der zweiten Fluidkammer aufgenommene Fluid dadurch he- rausdrückbar, dass Fluid in die erste Fluidkammer unter Druck hereingedrückt wird, wodurch eine Kraft auf den Kolben in Richtung einer Verkleinerung der zweiten Fluidkammer ausgeübt wird. Bei dieser Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spritzpistole ist somit die mit Druckgas befüllbare Druckkammer durch eine Fluidkammer ersetzt worden. Statt durch ein Druckgas wird in diesem Fall der Druck auf den Kolben durch das in der jeweils anderen Fluidkammer befindliche Fluid ausgeübt, so dass wechselweise das Fluid aus den beiden Fluidkammern ausgestoßen wird. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Pausen zwischen zwei Ausstoßvorgängen der Spritzpistole sehr viel kürzer sind, da nicht mehr abgewartet werden muss, bis die Fluidkammer wieder gefüllt ist, um mit dem nächsten Fluidausstoß zu beginnen. Das Befüllen der einen Fluidkammer bewirkt nämlich, den Fluidausstoß über die andere Fluidkammer. Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spritzpistole sind ein erster Sensor bei der ersten Fluidkammer und ein zweiter Sensor bei der zweiten Fluidkammer vorgesehen. Mit dem Sensor ist - wie vorstehend erläutert - eine definierte Position des Kolbens, bei der sich beim Ausstoßvorgang noch Fluid in der jeweiligen Fluidkammer befindet, erfassbar. Ferner ist mit dem Sensor ein Fluidventil betätigbar, über welches das Fluid der jeweiligen Fluidkammer ausgestoßen wird. Mittels des Sensors wird das jeweilige Fluidventil geschlossen, wenn die definierte Position des Kolbens erfasst wurde.

Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spritzpistole sind die Sensoren in Längsrichtung des Zylinders verstellbar. In diesem Fall kann durch die Einstellung der Position der Sensoren relativ zum Zylinder das ausgestoßene Fluidvolumen eingestellt werden.

Gemäß einer weiteren alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spritzpistole umfasst diese einen ersten und einen zweiten Zylinder. In dem ersten Zylinder ist eine erste Fluidkammer mit einer ersten Zylinderöffnung gebildet und in dem zweiten Zylinder ist eine zweite Fluidkammer mit einer zweiten Zylinderöffnung gebildet. Ferner sind in dem ersten Zylinder eine erste Druckkammer und in dem zweiten Zylinder eine zweite Druckkammer gebildet, wobei die erste und zweite Druckkammer miteinander kommunizieren und ein nicht komprimierbares Arbeitsfluid enthalten. Die erste Fluidkam- mer ist durch einen ersten Kolben von der ersten Druckkammer getrennt. Die zweite Fluidkammer ist durch einen zweiten Kolben von der zweiten Druckkammer getrennt, wobei sich das Volumen der ersten Fluidkammer verkleinert, wenn sich das Volumen der zweiten Fluidkammer vergrößert. Umgekehrt vergrößert sich das Volumen der ersten Fluidkammer, wenn sich das Volumen der zweiten Fluidkammer verkleinert. Ge- mäß dieser Ausgestaltung ist das von der ersten Fluidkammer aufgenommene Fluid dadurch herausdrückbar, dass Fluid in die zweite Fluidkammer unter Druck hereingedrückt wird, wobei eine Kraft auf den zweiten Kolben ausgeübt wird, die über das Arbeitsfluid auf den ersten Kolben übertragen wird. Umgekehrt ist das von der zweiten Fluidkammer aufgenommene Fluid dadurch herausdrückbar, dass Fluid in die erste Fluidkammer unter Druck hereingedrückt wird, wodurch eine Kraft auf den ersten Kolben ausgeübt wird, die über das Arbeitsfluid auf den zweiten Kolben übertragen wird.

Bei dieser Ausgestaltung ist das Fluidventil mit der ersten Zylinderöffnung und der zweiten Zylinderöffnung gekoppelt, wobei ein Fluiddurchgang zur Spritzöffnung nur zu jeweils einer Zylinderöffnung herstellbar ist. Ferner kann bevorzugt das Fluidventil auch vollständig gesperrt werden. Des Weiteren ist insbesondere dem ersten Zylinder ein erster Sensor zugeordnet, mit welchem eine definierte Position des ersten Kolbens, bei der sich beim Ausstoßvorgang noch Fluid in der ersten Fluidkammer befindet, erfassbar ist. Mit dem ersten Sensor ist das Fluidventil betätigbar, wobei mittels des ersten Sensors das Fluidventil für den Durchgang von der ersten Zylinderöffnung zu der Spritzöffnung geschlossen wird, wenn die definierte Position des ersten Kolbens bei dem ersten Zylinder erfasst wurde. Ferner ist für den zweiten Zylinder ein zweiter Sensor vorgesehen, mit welchem eine definierte Position des zweiten Kolbens, bei der sich beim Austoßvorgang noch Fluid in der zweiten Fluidkammer befindet, erfassbar ist. Mit dem zweiten Sensor ist das Fluid- ventil betätigbar, wobei mittels des zweiten Sensors das Fluidventil für einen Durchgang von der zweiten Zylinderöffnung zu der Spritzöffnung geschlossen wird, wenn die definierte Position des zweiten Kolbens erfasst wurde.

Auch bei dieser Ausgestaltung können die Sensoren in Längsrichtung des jeweiligen Zylinders verstellbar sein, so dass durch die Einstellung der Positionen der Sensoren relativ zu den Zylindern das ausgestoßene Fluidvolumen eingestellt werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann bei dieser Ausgestaltung auch das Volumen des Ar- beitsfluids in den beiden kommunizierenden Druckkammern verändert werden. Auf diese Weise kann das maximale Volumen der beiden Fluidkammern und damit das ausgestoßene Fluidvolumen eingestellt werden. Auch bei dieser weiteren Ausgestaltung kann das Zeitintervall zwischen zwei Ausstoßvorgängen verkürzt werden, da durch das Befüllen der einen Fluidkammer der Austoßvorgang des Fluids aus der anderen Fluidkammer bewirkt wird.

Die erfindungsgemäße Spritzpistole eignet sich für die Applikation von Fluiden (Flüssigkeiten). Zur Applikation geeignete Fluide weisen in der Regel eine dynamische Vis- kosität im Bereich von 0,5 bis 1000 mPa.s, häufig 0,8 bis 500 mPa.s (bestimmt durch Rotationsviskosimetrie nach Brookfield gemäß DIN53019 (ISO 3219) bei 25°C und einem Schergefälle von 100 s 1 ) auf. Geeignete Fluide können Newtonsche Flüssigkeiten oder Nicht-Newtonsche Flüssigkeit sein, wobei letztere vorzugsweise scherverdünnende, d.h. viskoelastische oder pseudoplastische Nicht-Newtonsche Fluide sind. Gemäß einer Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Spritzpistole für Fluide mit niedriger Viskosität ausgebildet, d.h. insbesondere für Flüssigkeiten mit einer Viskosität von nicht mehr als 50 mPa.s, insbesondere nicht mehr als 30 mPa.s, z.B. 0,5 bis 50 mPa.s, insbesondere 0,8 bis 20 mPa.s (bestimmt durch Rotationsviskosimetrie nach Brookfield gemäß DIN53019 (ISO 3219) bei 25°C und einem Schergefälle von 100 s 1 ). Hierzu zählen sowohl organische Flüssigkeiten, insbesondere Lösungen von Wirkstoffen, z.B. Pflanzenschutzwirkstoffen, in organischen Lösungsmitteln wie auch wässrige Flüssigkeiten, beispielsweise wässrige Wirkstofflösungen aber auch Emulsionen, Suspoemulsionen und Suspensionen, worin der Wirkstoff, insbesondere der Pflanzen- schutzwirkstoff, in einer kohärenten wässrigen Phase in dispergierter Form vorliegt.

Die Spritzöffnung kann so ausgebildet sein, dass das Fluid zerstäubt wird, bevorzugt wird jedoch ein Flüssigkeitsstrahl erzeugt. Hierfür ist die Spritzöffnung bevorzugt von einer Spritzdüse umfasst, die beim Durchtritt der Flüssigkeit oder wässrigen Lösung einen Flüssigkeitsstrahl erzeugt, d.h. die Flüssigkeit bzw. Lösung wird insbesondere nicht zerstäubt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist erfindungsgemäße Spritzpistole für gelartige Fluide ausgebildet, die im Unterschied zu den Fluiden mit niedriger Viskosität eine erhöhte Viskosität aufweisen. Derartige gelartige Fluide sind in der Regel viskoe- lastisch und weisen in der Regel bei 25°C eine Nullscherviskosität ηο von wenigstens 100 mPa.s und insbesondere wenigstens 200 mPa.s auf. Die dynamische Viskosität des gelartigen Fluids wird in der Regel jedoch einen Wert von 1000 mPa.S, insbesondere 500 mPa.S und speziell 300 mPa.s (bestimmt durch Rotationsviskosimetrie nach Brookfield gemäß DIN53019 (ISO 3219) bei 25°C und einem Schergefälle von 100 s 1 ) nicht überschreiten und liegt insbesondere im Bereich von 30 bis 1000 mPa.s, häufig im Bereich von 30 bis 800 mPa.s und insbesondere im Bereich von 50 bis 500 mPa.s. Vorzugsweise beträgt bei 25°C der Grenzwert der Viskoisät bei einem unendlichen Schergefälle nicht mehr als 300 mPa.s und insbesondere nicht mehr als 200 mPa.s. Die gelartige Flüssigkeit kann eine Gelformulierung sein, welche den Wirkstoff in der für die Anwendung erforderlichen Konzentration enthält. Sie ist insbesondere eine Flüssigkeit, die durch Verdünnen einer Gelformulierung auf die für die Anwendung erforderliche Konzentration erhalten wird. Die Spritzöffnung ist in diesem Fall bevorzugt von einer Spritzdüse umfasst, die beim Durchtritt des gelartigen Fluids einen Flüssigkeitsstrahl erzeugt, d.h. das gelartige Fluid kann punktförmig, d.h. in Form von Tropfen, oder linienförmig, d.h. in Form von Strängen oder Bändern appliziert werden. Beispiele für geeignete Spritzdüsen sind konische Düsen ohne Prallblech, Strahldüsen oder Lochdüsen.

Beispiele für Gelformulierungen, die mit der erfindungsgemäßen Spritzpistole in gegebenenfalls verdünnter Form appliziert werden können, sind insbesondere solche Gelformulierungen, die zur Bekämpfung arthropoder Schädlinge eingesetzt werden. Derar- tige Gelformulierungen sind beispielsweise aus der WO 2008/031870 bekannt. Typi- scherweise enthalten diese Gele in der Regel wenigstens einen Wirkstoff, der gegen arthropode Schädlinge wie Insekten oder Spinnentiere (Arachnida) wirksam ist.

Daneben enthalten diese Gele typischerweise Wasser, wenigstens einen Verdicker oder Gelbildner und gegebenenfalls einen oder mehrere Lockstoff und/oder Fraßstimu- lantien.

Die vorstehend beschriebenen Spritzpistolen eignen sich insbesondere zur Applikation von Flüssigkeiten, die einen oder mehrere Pflanzenschutzwirkstoffe in gelöster oder dispergierter, d.h. suspendierter oder emulgierter Form enthalten. Die Wirkstoffkonzentration in diesen Flüssigkeiten liegt typischerweise im Bereich von 0,001 bis 10 g/l. Die Verwendung der Spritzpistole ist diesbezüglich nicht auf bestimmte Pflanzenschutzwirkstoffe beschränkt und eignet sich zur Applikation von allen im Pflanzenschutz üblicherweise eingesetzten Wirkstoffen, die in Form flüssiger, einschließlich dünnflüssiger oder gelartiger Applikationsformen eingesetzt werden. Hierzu zählen grundsätzlich alle Pflanzenschutzwirkstoffe aus der Gruppe der Herbizide, Herbizid- Safener, Fungizide, Insektizide, Akarizide, Nematizide, Molluskizide, Viruzide, Bacteri- zide, Algizide, Wachstumsregulatoren, Pheromone, vor allem Sexualpheromone (Ma- ting Disruptors) und Aktivatoren sowie Düngemittel.

Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung der vorstehend beschriebenen Spritzpistole zum Ausstoßen von folgenden flüssigen Produkten: - Wässrige Wirkstoffaufbereitungen von Wirkstoffen, insbesondere Pflanzenschutzwirkstoffen, die durch Verdünnen von Wirkstoffkonzentraten mit Wasser auf die gewünschte Anwendungskonzentration erhältlich sind und die einen oder mehrere der vorgenannten Pflanzenschutzwirkstoffe in gelöster oder dispergierter Form enthalten. - Nicht-wässrige Lösungen oder Suspensionen von Wirkstoffen, insbesondere

Pflanzenschutzwirkstoffen, die den Wirkstoff in einer für die Anwendung geeigneten Konzentration enthalten.

Wässrige gelartige Flüssigkeiten, die einen oder mehrere Wirkstoffe, insbesondere Pflanzenschutzwirkstoffe, speziell aus der Gruppe der Insektizide, Akarizide oder Pheromone, enthalten und die bei geeigneter Viskosität als solche oder ge- gebenefalls nach Verdünnen mit Wasser auf die gewünschte Anwendungskonzentration appliziert werden und die einen oder mehrere der vorgenannten Pflanzenschutzwirkstoffe in gelöster oder dispergierter Form, sowie Wasser, wenigs- tens einen Verdicker oder Gelbildner und gegebenenfalls einen oder mehrere Lockstoff und/oder Fraßstimulantien enthalten.

Die erfindungsgemäße Spritzpistole kann in den verschiedensten Bereichen des Pflanzenschutzes eingesetzt werden, insbesondere zur Behandlung von Pflanzen, speziell von deren Blättern (Blattapplikation), aber auch zur Behandlung von vermehrungsfähigen Pflanzenmaterialien (Saatgut). Die erfindungsgemäße Spritzpistole eignet sich auch zur Behandlung unbelebter Materialien, insbesondere unbelebter organischer Materialien wie Holz, Stroh, Papier, Leder, Textilien, Kunststoff, die mit schädigenden Organismen befallen sind oder vor einem Befall mit schädigenden Organismen wie Pilzen oder Insekten geschützt werden sollen, mit einer flüssigen Wirkstoffzusammensetzung, die einen oder mehrere geeignete Wirkstoffe enthalten.

Außerdem können solche Materialien als Köder aufgehängt werden und mittels der Spritzpistole mit einer geeigneten Formulierung beladen oder nachgeladen werden.

Das Pflanzenschutzmittel wird mit der Spritzpistole insbesondere nicht wie bei einer herkömmlichen Anwendung zerstäubt, sondern es wird mit einem kompakten Strahl auf die Zielfläche aufgebracht. Dabei kann die Anwendung auf einen einzelnen Punkt erfolgen (spot application) oder aus der Vorwärtsbewegung ein Band bedecken. Durch die Konsistenz des Pflanzenschutzmittels bleiben die applizierten Mengen an der Zielfläche haften. Das Pflanzenschutzmittel weist daher insbesondere eine Gelkonsistenz auf.

Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Spritzpistole im Bezug zu den Zeichnungen im Detail erläutert.

Figur 1 zeigt schematisch den Aufbau eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spritzpistole sowie die Kopplung dieser Spritzpistole mit einem Fluidreservoir und einem Druckgasbehälter,

Figur 2 zeigt schematisch den Aufbau eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spritzpistole sowie die Kopplung dieser Spritzpistole mit einem Fluidreservoir und

Figur 3 zeigt schematisch den Aufbau eines dritten Ausführungsbeispiels der erfin- dungsgemäßen Spritzpistole sowie die Kopplung dieser Spritzpistole mit einem Fluidreservoir. Zunächst wird das erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spritzpistole mit Bezug zu Fig. 1 erläutert:

Die Spritzpistole umfasst eine Kolbendosier- bzw. Kolbenpumpvorrichtung, die einen Zylinder 1 und einen Kolben 2 aufweist, der bewegbar in dem Zylinder 1 gelagert ist. Durch den Kolben 2 wird der Zylinder 1 fluiddicht in eine Fluidkammer 3 für das auszustoßende Fluid und eine Druckkammer 4 unterteilt. Bei der Fluidkammer 3 ist eine erste Zylinderöffnung 5 vorgesehen, durch welche die Fluidkammer 3 mit Fluid befüllt werden kann und durch welche außerdem Fluid beim Ausstoßvorgang aus der Fluidkammer 3 herausgedrückt wird. Bei der Druckkammer 4 ist in dem Zylinder 1 eine zweite Zylinderöffnung 6 ausgebildet, die mit einem ersten Anschluss 7 für eine Druckgasleitung 8 verbunden ist, wie es später erläutert wird.

Des Weiteren ist in dem Zylinder 1 eine Öffnung vorgesehen, durch welche der Schaft 9 des Kolbens 2 durchtritt und bei welcher dieser Schaft 9 in einem Lager 10 gasdicht gelagert ist. Die Lagerung erfolgt dabei derart, dass der Kolben 2 in Längsrichtung des Zylinders 1 hin- und herbewegt werden kann, so dass durch die Bewegung des Kolbens 2 das Volumen der Fluidkammer 3 sowie der Druckkammer 4 verändert wird. Ferner sind bei der Lagerung Dichtungen vorgesehen, so dass kein Druckgas von der Druckkammer 4 durch diese Öffnung austreten kann.

Der Teil des Schafts 9 des Kolbens 2, der durch die weitere Öffnung in dem Zylinder 1 hindurch tritt, erstreckt sich in einen weiteren Zylinder 1 1 . Das hintere Ende des Kolbens 2 ist mit einer Platte 12 versehen, die zum einen die Position des Kolbens 2 für den Nutzer anzeigt. Hierfür ist der Zylinder 1 1 zumindest zum Teil durchsichtig ausgebildet. Zum anderen dient die Platte 12 der Kopplung des Kolbens 2 mit einer Druckfeder 13, welche einerseits mit der Platte 12 und andererseits mit einer Abschlusswand 15 des Zylinders 1 1 gekoppelt ist. Die Druckfeder 13 übt auf den Kolben 2 eine Kraft aus, die in Richtung einer Verkleinerung des Volumens der Fluidkammer 3 wirkt.

Am hinteren Ende des Zylinders 1 1 ist bei der Abschlusswand 15 ferner eine Stelleinrichtung vorgesehen, welche die Bewegung des Kolbens 2 in Richtung einer Vergrößerung des Volumens der Fluidkammer 3 begrenzt. Durch die Stelleinrichtung wird somit das maximale Volumen der Fluidkammer 3 eingestellt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Stelleinrichtung als Schraube 14 ausgebildet, die in einem Innengewinde der Abschlusswand 15 des Zylinders 1 1 aufgenommen ist. Durch Drehen der Schraube 14 in diesem Innengewinde kann die Länge des Anteils der Schraube 14, der sich in den Zylinder 1 1 hinein erstreckt, eingestellt werden. Bewegt sich der Kolben 2 beim Befüllen der Fluidkammer 3 mit Fluid, wie es später erläutert wird, in Richtung der Schraube 14, wird diese Bewegung des Kolbens 2 durch einen Anschlag der Platte 12 an die Schraube 14 begrenzt.

Das Volumen des Zylinders kann beispielsweise in einem Bereich von 1 ml bis 500 ml, insbesondere in einem Bereich von 5 ml bis 50 ml, liegen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist der Zylinder 1 einen Durchmesser von 25 mm auf. Die maximale Länge, über die der Kolben 2 in dem Zylinder 1 in Längsrichtung bei einem Ausstoßvorgang bewegt wird, ist 25 mm. Dabei wird ein Fluidvolumen von maximal 12,27 cm 3 durch die erste Zylinderöffnung 5 herausgedrückt. Die Bewegung des Kolbens 2 von 1 mm in Richtung der ersten Zylinderöffnung 5 bewirkt somit, dass 0,49 cm 3 Fluid durch die erste Zylinderöffnung 5 gefördert wird.

Um den Kolben 2 in Richtung der ersten Zylinderöffnung 5, d.h. in Fig. 1 nach links, zu drücken, wird über die zweite Zylinderöffnung 6 der Gasdruck in der Druckkammer 4 erhöht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird Druckluft über die Leitung 16 in die Druckkammer 4 eingeleitet. Die Leitung 16 ist mit einem Druckgasventil 17 verbunden, dessen Funktion später erläutert wird.

Der Luftdruck in der Druckkammer 4 wird soweit erhöht, bis die auf den Kolben 2 von der Druckluft sowie gegebenenfalls der Druckfeder 13 in Richtung der ersten Zylinderöffnung 5 ausgeübte Kraft die Kraft übersteigt, welcher in Gegenrichtung von dem Flu- id, welches sich in der Fluidkammer 3 befindet, auf den Kolben 2 ausgeübt wird. Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Antriebsdruck für den Kolben 2 auch nur von dem Druckgas in der Druckkammer 4, nur von der Druckfeder 13 oder sowohl von dem Druckgas in der Druckkammer 4 als auch von der Druckfeder 13 ausgeübt werden kann. Die erste Zylinderöffnung 5 ist über eine Leitung 20 und ein Fluidventil 21 mit einer Spritzdüse 22 verbunden, welche eine Spritzöffnung bereitstellt. Durch die Spritzöffnung tritt das von der Spritzpistole ausgestoßene Fluid in einem Fluidstrahl 23 aus. Der auf das Fluid ausgeübte Druck kann beispielsweise so groß sein, dass der austretende Fluidstrahl zwei bis drei Meter weit auf eine Zielfläche geschossen werden kann. Der auf das Fluid ausgeübte Druck kann beispielsweise in einem Bereich von 2 bar bis 6 bar liegen.

Das auszustoßende Fluid wird wie folgt in die Fluidkammer 3 gefördert: Für einen Fluidvorrat 26 ist ein Fluidreservoir 24 vorgesehen, das über eine Leitung 25 mit einem Anschluss 32 der Spritzpistole verbunden ist. Dieser Anschluss 32 ist mit einem Anschluss des Fluidventils 21 gekoppelt, das als 3/2-Wegeventil ausgebildet ist. Die weiteren Anschlüsse des 3/2-Wegeventils sind mit der ersten Zylinderöffnung 5 und der Spritzdüse 22 verbunden. In der ersten Stellung des Fluidventils 21 wird ein Fluiddurchgang von der ersten Zylinderöffnung 5 zu der Spritzdüse 22 bereitgestellt. In einer zweiten Stellung des Fluidventils 21 wird jedoch ein Fluiddurchgang von dem Fluidreservoir 24 über eine Leitung 25 durch das Fluidventil 21 hindurch zu der Leitung 20 und schließlich zu der ersten Zylinderöffnung 5 bereitgestellt. In der zweiten Stel- lung des Fluidventils 21 kann somit ein Fluid 26, welches sich in dem Fluidreservoir 24 befindet, in die Fluidkammer 3 gefördert werden. Das Fluid 26 kann dabei durch die Schwerkraft oder eine Pumpe in die Fluidkammer 3 gelangen. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird jedoch das Fluidreservoir 24 mit Druckluft beaufschlagt, welche das Fluid 26 in die Fluidkammer 3 drückt. Hierfür ist das Fluidreservoir 24 über eine Leitung 8 mit einer Einrichtung 18 zum Bereitstellen von Druckluft verbunden. Die Einrichtung 18 kann beispielsweise ein Drucklufttank, ein Kompressor und eine Handpumpe sein. Ferner kann in der Leitung 8 optional ein Absperrventil 19 angeordnet sein.

Das Fluidreservoir 24 ist des Weiteren über eine Leitung 27 mit dem ersten Anschluss 7 des Druckgasventils 17 verbunden, das auch als 3/2-Wegeventil ausgebildet ist. In der ersten Stellung dieses Druckgasventils 17 wird ein Druckgasdurchgang von der Druckluftleitung 8 über den ersten Anschluss 7 durch das Druckgasventil 17 und die Leitung 16 hindurch zu der zweiten Zylinderöffnung 6 in die Druckkammer 4 bereitgestellt. In der zweiten Stellung des Druckgasventils 17 ist dieser Durchgang hingegen geschlossen und ein Druckgasdurchgang wird von der Leitung 16 über einen dritten Anschluss 33 ins Freie bereitgestellt. In der zweiten Stellung kann somit der Druck in der Druckkammer 4 abgebaut werden.

Das Fluidventil 21 und das Druckgasventil 17 können elektromagnetisch betätigbar sein. Sie sind mit einer Steuervorrichtung 28 verbunden, die sie betätigen kann. Dabei können die Ventile 17 und 21 - wie vorstehend beschrieben - von der ersten Stellung in die zweite Stellung umgeschaltet werden und umgekehrt. Hierfür kann die Steuervorrichtung 28 beispielsweise ein Relais oder einen Mikroprozessor umfassen.

Die Steuervorrichtung 28 ist des Weiteren mit einem Sensor 29 verbunden. Der Sensor 29 kann beispielsweise als Reed-Schalter ausgebildet sein oder einen Reed-Kontakt umfassen. Dieser Kontakt wird geschlossen, wenn die Feldstärke eines Magnetfelds bei dem Sensor 29 einen Grenzwert überschreitet. Die Steuervorrichtung 28 erfasst, ob der Reed-Kontakt des Sensors 29 geschlossen oder geöffnet ist.

Mittels des Sensors 29 kann die Position des Kolbens 2 in dem Zylinder 1 erfasst werden. Bei der erfindungsgemäßen Spritzpistole ist eine bestimmte Position des Kolbens 2 innerhalb des Zylinders 1 definiert, bei welcher der Ausstoßvorgang beendet werden soll. Genau bei dieser definierten Position des Kolbens 2 verändert der Sensor 29 seinen Zustand. Dies wird von der Steuervorrichtung 28 erfasst. Um diese Zustandsände- rung des Sensors 29 herbeizuführen, ist in dem Kolben 2 ein Permanentmagnet 30 integriert. Dieser Permanentmagnet 30 erzeugt ein Magnetfeld, dessen Feldstärke am Ort des Sensors 29 von der Position des Kolbens 2 abhängt. Befindet sich der Kolben 2 bei der vorstehend erläuterten definierten Position, bewirkt das von dem Permanentmagneten 30 erzeugte Magnetfeld einen Zustandswechsel bei dem Sensor 29. Wird ein solcher Zustandswechsel von der Steuervorrichtung 28 erfasst, betätigt die Steuervorrichtung 28 zumindest das Fluidventil 21 derart, dass der Fluiddurchgang von der Leitung 20 zu der Spritzdüse 22 geschlossen wird und somit der Fluidausstoß durch die Spritzdüse 22 unterbrochen wird. Das Fluidventil 21 wird somit in die zweite Stellung geschaltet. Die Position des Kolbens 2, bei welcher diese Unterbrechung erfolgt, ist dabei so gewählt, dass vor der Unterbrechung des Ausstoßes noch der volle Druck von dem Kolben 2 auf das Fluid in der Fluidkammer 3 ausgeübt wird. Hierdurch wird erreicht, dass der ausgestoßene Fluidstrahl 23 bis zum Ende des Ausstoßvorgangs noch mit derselben Geschwindigkeit ausgestoßen wird, so dass der Fluidstrahl 23 zusammenhängend bis zu dem gewünschten Ziel ausgestoßen wird.

Bei der definierten Position des Kolbens 2 befindet sich insbesondere noch ausreichend Fluid in der Fluidkammer 3, um den Druck, der von dem Kolben 2 auf das Fluid ausgeübt wird, durch die Leitung 20 zu der Spritzdüse 22 zu übertragen. Bei den vorstehend angegebenen Abmessungen des Zylinders 1 befinden sich bei der definierten Position des Kolbens 2 insbesondere noch 1 ml bis 1 ,5 ml Fluid in der Fluidkammer 3.

Die Steuervorrichtung 28 ist des Weiteren mit einem Auslöser 31 verbunden, welcher als elektrischer Tastschalter ausgebildet ist. Wird der Auslöser 31 betätigt, schaltet die Steuervorrichtung 28 zum einen das Fluidventil 21 in die erste Stellung, bei welcher Fluid von der ersten Zylinderöffnung 5 zur Spritzdüse 22 durchtritt, und zum anderen das Druckgasventil 21 in die erste Stellung, so dass die Druckkammer 4 mit Duckluft beaufschlagt wird und der Fluidausstoß initiiert wird. Im Folgenden wird das Befüllen der Fluidkammer 3 und der Fluidausstoß beim ersten Ausführungsbeispiel der Spritzpistole im Detail erläutert:

Beim Befüllen der Fluidkammer 3 mit Fluid sind sowohl das Fluidventil 21 als auch das Druckgasventil 17 in der zweiten Stellung. In diesem Fall wird das Fluid 26 in dem Flu- idreservoir 24 durch die Leitung 25 und durch das Fluidventil 21 über die Leitung 20 in die Fluidkammer 3 des Zylinders 1 gefördert. Der von der Druckluft ausgeübte Druck ist dabei so groß, dass der Kolben 7 in Fig. 1 nach rechts bewegt wird, und zwar gegen die Kraft, die von der Druckfeder 13 ausgeübt wird. Die Luft in der Druckkammer 4 entweicht bei der Bewegung des Kolbens 2 durch die Leitung 16, das Druckgasventil 17 und den dritten Anschluss 33 nach außen. Die Fluidkammer 3 kann mit Fluid befüllt werden, wobei sich das Volumen der Fluidkammer 3 durch die Bewegung des Kolbens 2 vergrößert, bis die Platte 12 des Kolbens 2 an die Schraube 14 anschlägt. Befindet sich der Kolben 2 bei diesem Anschlag, ist das maximal eingestellte Volumen der Fluidkammer 3 erreicht und die Fluidkammer 3 ist vollständig mit Fluid gefüllt. Wird nun der Auslöser 31 von einem Nutzer betätigt, wird ein entsprechendes Signal an die Steuervorrichtung 28 übertragen. Die Steuervorrichtung 28 schaltet daraufhin das Druckgasventil 17 und das Fluidventil 21 in die erste Stellung. In diese Stellung ist die Fluidzufuhr von dem Fluidreservoir 24 gesperrt, der Fluiddurchgang von der Fluidkammer 3 zu der Spritzdüse 22 ist hingegen geöffnet. Außerdem wird gleichzeitig oder bevorzugt kurz vorher der Druckgasdurchgang von der Druckluftleitung 8 in die Druckkammer 4 geöffnet, so dass Druckluft in die Druckkammer 4 eingeleitet wird. Durch die Druckluft in der Druckkammer 4 und durch die Druckfeder 13 wird eine so große Kraft auf den Kolben 2 ausgeübt, dass dieser in Fig. 1 nach links, d.h. in Richtung einer Verkleinerung des Volumens der Fluidkammer 3, bewegt wird. Bei dieser Bewegung des Kolbens 2 wird das in der Fluidkammer 3 befindliche Fluid durch die Leitung 20, das Fluidventil 21 und die Spritzdüse 22 in einem Fluidstrahl 23 ausgestoßen. Dabei wird von dem Kolben 2 während des gesamten Ausstoßvorgangs in dem Fluid in der Fluidkammer 3 im Wesentlichen ein konstanter Druck aufrecht erhalten.

Erreicht der Kolben 2 nun die vorstehend erläuterte definierte Position, erzeugt der Permanentmagnet 30 bei dem Sensor 29 ein Magnetfeld einer Feldstärke, die zu einem Zustandswechsel des Sensors 29 führt. Ein solcher Zustandswechsel wird von der Steuervorrichtung 28 erfasst, woraufhin die Steuervorrichtung 28 das Fluidventil 21 und das Druckgasventil 17 in jeweils wieder zurück in die zweite Stellung schaltet. Das Umschalten der beiden Ventile 17 und 21 kann gleichzeitig erfolgen. Ferner kann zu- nächst das Fluidventil 21 umgeschaltet werden und erst kurz danach das Druckgas- ventil 17. In jedem Fall ist gewährleistet, dass unmittelbar vor dem Umschalten des Fluidventils 21 noch die volle Kraft von dem Kolben 2 auf das in der Fluidkammer 3 befindliche Fluid ausgeübt wird.

Nachdem die beiden Ventile 17 und 21 in die zweite Stellung gebracht worden sind, wird - wie vorstehend erläutert - die Fluidkammer 3 wieder automatisch für den nächsten Ausstoßvorgang mit Fluid gefüllt.

Im Folgenden wird das zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spritzpistole mit Bezug zu Fig. 2 erläutert:

In dem zweiten Ausführungsbeispiel werden Teile, welche die gleiche Funktion wie im ersten Ausführungsbeispiel haben, mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Die

Funktion dieser Teile ist auch dieselbe wie im ersten Ausführungsbeispiel, so dass die Beschreibung dieser Teile im Detail nicht wiederholt wird.

Das zweite Ausführungsbeispiel der Spritzpistole unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel insbesondere dadurch, dass die Druckkammer 4 des ersten Ausfüh- rungsbeispiels in eine zweite Fluidkammer 34 umgewandelt wurde. In dem Zylinder 1 ist somit eine erste Fluidkammer 3 und eine zweite Fluidkammer 34 gebildet, die durch den bewegbaren Kolben 2 voneinander getrennt sind. Des Weiteren wurde die Druckfeder 13 des ersten Ausführungsbeispiels weggelassen.

Wie beim ersten Ausführungsbeispiel ist die erste Fluidkammer 3 über die erste Zylin- deröffnung 5 und eine Leitung 20 mit einem Fluidventil 21 verbunden, welches bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel als erstes Fluidventil 21 bezeichnet wird. Auch das erste Fluidventil 21 ist als 3/2-Wegeventil ausgebildet. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel ist ein Anschluss des ersten Fluidventils 21 mit der Spritzdüse 22 verbunden. Allerdings ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ein drittes Fluidventil 35 zwischen dem Anschluss des ersten Fluidventils 21 und der Spritzdüse 22 angeordnet, wie es später erläutert wird.

Der Anschluss 32 des ersten Fluidventils 21 ist wie beim ersten Ausführungsbeispiel mit einem Fluidreservoir 24 verbunden, in welchem sich Fluid 26 befindet. Das Fluidre- servoir 24 kann wie im ersten Ausführungsbeispiel mittels der Druckluftleitung 8, dem Absperrventil 19 und der Einrichtung 18 zum Bereitstellen von Druckluft mit Druckluft beaufschlagt werden. Das Fluid kann jedoch bei allen Ausführungsbeispielen auch auf andere Weise unter Druck gesetzt werden, um den Kolben 2 wie später erläutert zu bewegen. Beispielsweise kann eine Pumpe verwendet werden. In diesem Fall kann noch ein Bypass vorgesehen sein, über welchen das Fluid zurück in das Reservoir gelangt, wenn der Zylinder 1 nicht gefüllt wird, weil zumindest ein Fluidventil oder mehrere Fluidventile geschlossen sind.

Anders als beim ersten Ausführungsbeispiel ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel die zweite Zylinderöffnung 6, welche in diesem Fall bei der zweiten Fluidkammer 34 angeordnet ist, über die Leitung 16 mit einem zweiten Fluidventil 36 verbunden. Auch dieses zweite Fluidventil ist als 3/2-Wegeventil ausgebildet. Der Anschluss 37 des zweiten Fluidventils 36 ist über eine Leitung 38 mit dem Fluidreservoir 24 verbunden. Der andere Anschluss 41 des zweiten Fluidventils 36 ist über das dritte Fluidventil 35 mit der Spritzdüse 22 verbunden.

Das dritte Fluidventil 35 ist als 3/3-Wegeventil mit Sperr-Mittelstellung ausgebildet. Es kann somit ein Durchgang von der Leitung 39 zu der Spritzdüse 22 oder von der Leitung 40 zu der Spritzdüse 22 hergestellt werden. Ferner können beide Durchgänge gesperrt werden. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel ist bei der ersten Fluidkammer 3 ein als Reed- Schalter ausgebildeter Sensor 29 angeordnet, der im zweiten Ausführungsbeispiel als erster Sensor 29 bezeichnet wird. Befindet sich der Permanentmagnet 30 des Kolbens 2 bei der beim ersten Ausführungsbeispiel erläuterten definierten Position, wird von diesem Permanentmagneten 30 ein Magnetfeld erzeugt, dessen Feldstärke am Ort des ersten Sensors 29 bewirkt, dass der Reed-Kontakt geschlossen wird. Dies wird von der Steuervorrichtung 29 erfasst.

Beim zweiten Ausführungsbeispiel befindet sich im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel jedoch ein entsprechender zweiter Sensor 39 bei der zweiten Fluidkammer 34. Auch der zweite Sensor 39 umfasst einen Reed-Kontakt. Bei der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels ist eine weitere Position des Kolbens 2 definiert, bei welcher der Ausstoßvorgang beendet werden soll, nämlich in diesem Fall der Ausstoßvorgang des Fluids aus der zweiten Fluidkammer 34. Der zweite Sensor 39 ist so ausgebildet, dass der Reed-Kontakt geschlossen wird, wenn der Permanentmagnet 30 des Kolbens 2 bei einer entsprechend definierten Position ein Magnetfeld erzeugt, dessen Feldstärke am Ort des zweiten Sensors 39 den Grenzwert zum Schalten des Reed-Kontakts überschreitet. Auch dieser Zustandswechsel des zweiten Sensors 39 wird von der Steuervorrichtung 28 erfasst. Die beiden Sensoren 29, 39 können ferner in Längsrichtung des Zylinders 1 verstellbar sein. In diesem Fall lässt sich das auszubringende Fluidvolumen dadurch anpassen, dass die Position der Sensoren 29, 39 verändert wird.

Im Folgenden wird der Spritzvorgang mit der Spritzpistole gemäß dem zweiten Ausfüh- rungsbeispiel erläutert:

Vor dem eigentlichen Spritzvorgang wird der Zylinder 1 der Spritzpistole mit Fluid 26 aus dem Fluidreservoir 24 gefüllt. In diesem Ausgangszustand steuert die Steuervorrichtung 28 das dritte Fluidventil 35 zunächst so an, dass die Durchgänge in Richtung der Spritzdüse 22 gesperrt sind, das heißt, das dritte Fluidventil 35 befindet sich in der Mittelstellung. Daraufhin wird von der Steuervorrichtung 28 das erste Fluidventil 21 so angesteuert, dass sich ein Fluiddurchgang von dem Fluidreservoir 24 in die erste Fluidkammer 3 ergibt. Wird nun das Absperrventil 19 geöffnet, wird das Fluidreservoir 24 mit Druckluft beaufschlagt, so dass Fluid 26 über die Leitung 25 durch das erste Fluidventil 21 in die erste Fluidkammer 3 strömt. Alternativ kann auch in diesem Fall das Fluid unter Druck gesetzt werden, z. B. durch eine Pumpe. Dabei wird der Kolben 2 bei der Darstellung gemäß Figur 2 nach rechts bewegt, bis er an einen (nicht dargestellten) Anschlag anschlägt. Falls sich in diesem Fall noch Luft in der zweiten Fluidkammer 34 befindet, kann ein Auslassventil zum Verdrängen dieser Luft vorgesehen sein. Befindet sich in der zweiten Fluidkammer 34 bereits Fluid 26, wird das zweite Fluidven- til 36 von der Steuervorrichtung 28 so angesteuert, dass der Fluiddurchgang zwischen der Leitung 38 und der Leitung 16 geöffnet ist, so dass das in der zweiten Fluidkammer 34 enthaltene Fluid zurück in das Reservoir 24 strömen kann.

Wenn nun von einem Nutzer der Auslöser 31 betätigt wird, schaltet die Steuervorrichtung 28 das erste Fluidventil 21 für einen Fluiddurchgang von der Leitung 20 in die Leitung 39. Der Fluiddurchgang von der Leitung 20 in die Leitung 25 ist gesperrt. Das zweite Fluidventil 36 wird hingegen so geschaltet, dass der Fluiddurchgang von der Leitung 38 in die Leitung 16 geöffnet ist, der Fluiddurchgang von der Leitung 16 in die Leitung 40 hingegen gesperrt ist. Ferner steuert die Steuervorrichtung 28 das dritte Fluidventil 35 so an, dass der Fluiddurchgang von der Leitung 39 zur Spritzdüse 22 geöffnet ist, der Fluiddurchgang von der Leitung 40 zur Spritzdüse 22 hingegen gesperrt ist. Diese Schaltung der drei Fluidventile 21 , 36 und 35 bewirkt, dass durch die Beaufschlagung des Fluidreservoirs 24 mit Druckluft Fluid 26 über die Leitung 38 durch das zweite Fluidventil 36 in die zweite Fluidkammer 34 strömt. Das Fluid in der zweiten Fluidkammer 34 übt eine Kraft auf den Kolben 2 aus, so dass dieser in Richtung einer Verkleinerung des Volumens der ersten Fluidkammer 3 in der Darstellung gemäß Figur 2 nach links gedrückt wird. Somit wird das in der ersten Fluidkammer 3 befindliche Fluid durch die erste Zylinderöffnung 5 über die Leitung 20, durch das erste Fluidventil 21 über die Leitung 39 und durch das dritte Fluidventil 35 zur Spritzdüse 22 gedrückt, bei welcher es als Fluidstrahl 23 ausgestoßen wird. Der Ausstoßvorgang dauert so lange, bis das von dem Permanentmagneten 30 erzeugte Magnetfeld am Ort des ersten Sensors 29 eine Feldstärke übersteigt, bei welcher ein Zustandswechsel des ersten Sensor 29 herbeigeführt wird, welcher von der Steuervorrichtung 28 erfasst wird. Sobald dieser Zustandswechsel erfasst wurde, schaltet die Steuervorrichtung 28 die drei Fluidventile 21 , 36 und 35 wie folgt um: Das erste Fluidventil 21 wird so geschaltet, dass der Durchgang von der Leitung 20 zur Leitung 39 gesperrt wird, der Durchgang von der Leitung 25 zur Leitung 20 hingegen geöffnet wird. Das zweite Fluidventil 36 wird so umgeschaltet, dass der Fluiddurchgang von der Leitung 38 in die Leitung 16 gesperrt wird, der Fluiddurchgang von der Leitung 16 in die Leitung 40 hingegen geöffnet wird. Ferner wird das dritte Fluidventil 35 so umgeschaltet, dass es in die vollständig sperrende Mittelstellung gebracht wird oder dass es direkt in eine Stellung gebracht wird, bei welcher der Fluiddurchgang von der Leitung 40 zur Spritzdüse 22 geöffnet ist, der Fluiddurchgang von der Leitung 39 zur Spritzdüse 22 hingegen gesperrt ist. Wenn die definierte Position des Kolbens 2 erfasst wurde, wird zumindest das erste Fluidventil 21 oder das dritte Fluidventil 35 für den Durchgang von der ersten Fluidkammer 3 zur Spritzdüse 22 gesperrt.

Dieses Umschalten der drei Fluidventile 21 , 36, 35 bewirkt, dass nun andersherum das Fluid 26 unter Druck über die Leitung 25, durch das erste Fluidventil 21 in die erste Fluidkammer 3 strömt. Hier übt das Fluid eine Kraft auf den Kolben 2 aus, so dass dieser in Richtung einer Verkleinerung des Volumens der zweiten Fluidkammer 34 in der Darstellung gemäß Figur 2 nach rechts bewegt wird. Es wird nun die erste Fluidkammer 3 gefüllt. Durch dieses Befüllen wird jedoch das in der zweiten Fluidkammer 34 befindliche Fluid über die Leitung 16, durch das zweite Fluidventil 36, über die Leitung 40, durch das dritte Fluidventil 35 zur Spritzdüse 22 gedrückt, bei welcher es in einem Fluidstrahl 23 ausgestoßen wird. Dieser Ausstoßvorgang dauert so lange, bis das von dem Permanentmagneten 30 erzeugte Magnetfeld am Ort des zweiten Sensors 39 eine Feldstärke erreicht, welche einen Zustandswechsel des zweiten Sensors 39 bewirkt. Sobald ein solcher Zustandswechsel von der Steuervorrichtung 28 erfasst wurde, werden die Fluidventile 21 , 36 und 35 wieder wie vorstehend erläutert wieder zurückgeschaltet, so dass anschlie- ßend die zweite Fluidkammer 34 befüllt wird und hierdurch das in der ersten Fluid- kammer 3 befindliche Fluid als Fluidstrahl 23 ausgestoßen wird.

Diese Ausstoßvorgänge können beispielsweise so lange erfolgen, wie der Nutzer den Auslöser 31 betätigt hat. Lässt der Nutzer den Auslöser 31 los, wird der momentan ausgeführte Ausstoßvorgang beendet, woraufhin das dritte Fluidventil 35 in die vollständig sperrende Mittelstellung gebracht wird. Alternativ könnte ein einzelner Ausstoßvorgang beim Drücken des Auslösers 31 durchgeführt werden. Der nächste Ausstoßvorgang wird dann nur nach wiederholtem Betätigen des Auslösers 31 ausgelöst.

Das Fluid wird von der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels wie bei der Spritzpistole des ersten Ausführungsbeispiels als Fluidstrahl 23 ausgestoßen, welcher bis zum Ende des Ausstoßvorgangs eine konstante Ausstoßgeschwindigkeit hat, so dass der Fluidstrahl 23 vollständig sein Ziel erreicht. Außerdem wird durch das Schalten der Fluidventile 21 , 36 und 35 ein Nachtropfen von Fluid verhindert.

Im Folgenden wird das dritte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spritzpistole mit Bezug zu Fig. 3 erläutert:

In dem dritten Ausführungsbeispiel werden Teile, welche die gleiche Funktion wie im ersten bzw. zweiten Ausführungsbeispiel haben, mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Die Funktion dieser Teile ist auch dieselbe wie im ersten bzw. zweiten Ausführungsbeispiel, so dass die Beschreibung dieser Teile im Detail nicht wiederholt wird. Die prinzipielle Funktionsweise der Spritzpistole des dritten Ausführungsbeispiels entspricht der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels. Allerdings ist in diesem Fall nicht ein einziger Zylinder 1 vorgesehen, welcher zwei Fluidkammern 3 und 34 enthält, die durch den Kolben 2 getrennt sind, sondern es sind zwei Zylinder 1 -1 und 1 -2 vorgesehen. Das Funktionsprinzip entspricht jedoch im Wesentlichen dem Funktionsprin- zip der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels.

In dem ersten Zylinder 1 -1 ist eine erste Fluidkammer 3-1 mit einer ersten Zylinderöffnung 5-1 gebildet. Des Weiteren ist eine erste Druckkammer 4-1 in dem ersten Zylinder 1 -1 gebildet. Zwischen der ersten Fluidkammer 3-1 und der ersten Druckkammer 4-1 ist ein bewegbarer erster Kolben 2-1 angeordnet. Entsprechend ist bei dem zweiten Zylinder 1 -2 eine zweite Fluidkammer 3-2 mit einer zweiten Zylinderöffnung 5-2 gebildet. Auch bei dem zweiten Zylinder 1 -2 ist eine zweite Druckkammer 4-2 gebildet, wobei ein bewegbarer zweiter Kolben 2-2 zwischen der zweiten Fluidkammer 3-2 und der zweiten Druckkammer 4-2 angeordnet ist. Die erste Druckkammer 4-1 und die zweite Druckkammer 4-2 kommunizieren über eine Leitung 42 miteinander. In der ersten und zweiten Druckkammer 4-1 , 4-2 und der Leitung 42 befindet sich ein nicht komprimierbares Arbeitsfluid, wie beispielsweise Öl. Ferner kann die Leitung 42 mit einem Reservoir 43 für das Arbeitsfluid verbunden sein. Über das Reservoir 43 kann das Volumen des Arbeitsfluids in den beiden Druckkammern 4-1 , 4- 2 und der Leitung 42 verändert werden. Auf diese Weise kann das maximale Volumen der beiden Fluidkammern 3-1 , 3-2 und damit das ausgestoßene Fluidvolumen eingestellt werden. Alternativ oder zusätzlich können wie bei der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels die beiden Sensoren 29-1 , 29-2 in Längsrichtung der Zylinders 1 -1 , 1 -2 verstellbar sein, so dass sich das auszubringende Fluidvolumen dadurch anpassen lässt, dass die Position der Sensoren 29-1 , 29-2 verändert wird.

Das Arbeitsfluid überträgt eine von dem ersten Kolben 2-1 ausgeübte Kraft auf den zweiten Kolben 2-2 und umgekehrt. Die aus dem ersten Kolben 2-1 , dem Arbeitsfluid und dem zweiten Kolben 2-2 gebildete Einheit entspricht somit dem Kolben 2 der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels.

Die Spritzpistole des dritten Ausführungsbeispiels umfasst zwei Fluidventile 44 und 45. Das Fluidventil 44 wird im Folgenden auch als erstes Fluidventil 44 bezeichnet. Da das Fluidventil 45 von der Funktion dem dritten Fluidventil 35 des zweiten Ausführungsbeispiels entspricht, wird dieses Fluidventil 45 im Folgenden auch als drittes Fluidventil 45 bezeichnet.

Die erste Zylinderöffnung 5-1 der ersten Fluidkammer 3-1 ist über eine Leitung 46 mit einem Anschluss des ersten Fluidventils 44 und des dritten Fluidventils 45 verbunden. Ferner ist die zweite Zylinderöffnung 5-2 der zweiten Fluidkammer 3-2 über eine Leitung 47 mit einem anderen Anschluss des ersten Fluidventils 44 und einem anderen Anschluss des dritten Fluidventils 45 verbunden. Ein weiterer Anschluss des ersten Fluidventils 44 ist über eine Leitung 25 mit dem Fluidreservoir 24 gekoppelt, in dem sich das Fluid 26 befindet. Wie bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen ist das Fluidreservoir 24 über eine Druckluftleitung 8, ein optionales Absperrventil 19 mit einer Einrichtung 18 zum Bereitstellen von Druckluft gekoppelt. Es wäre jedoch auch möglich - wie bei der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels beschrieben -, das Fluid direkt, z. B. durch eine Pumpe unter Druck zu setzten. Das erste Fluidventil 44 wird von der Steuervorrichtung 28 angesteuert. In einem Zustand des ersten Fluidventils 44 wird ein Durchgang von der Leitung 25 zu der Leitung 46 bereitgestellt, wobei der Durchgang von der Leitung 25 zur Leitung 47 gesperrt ist. In dem anderen Zustand wird ein Durchgang von der Leitung 25 zu der Leitung 47 bereitgestellt, wobei der Durchgang von der Leitung 25 zu der Leitung 46 gesperrt ist. Auch das dritte Fluidventil 45 wird von der Steuervorrichtung 28 angesteuert, wobei in einem Zustand ein Durchgang von der Leitung 46 zu der Spritzdüse 22 geöffnet ist, wohingegen der Durchgang von der Leitung 47 zu der Spritzdüse 22 gesperrt ist. In einem anderen Zustand ist der Durchgang von der Leitung 46 zur Spritzdüse 22 gesperrt, wohingegen der Durchgang von der Leitung 47 zu der Spritzdüse 22 geöffnet ist. Ferner wird wie bei der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels eine Mittelstellung bereitgestellt, bei welcher beide Durchgänge zur Spritzdüse 22 gesperrt sind.

Analog zu den Spritzpistolen der beiden ersten Ausführungsbeispiele ist für den ersten Zylinder 1 -1 bei der ersten Fluidkammer 3-1 ein erster Sensor 29-1 vorgesehen, welcher die Position des ersten Kolbens 2-1 aufgrund eines von einem ersten Perma- nentmagneten 30-1 erzeugten Magnetfelds erfasst. Gleichermaßen ist bei der zweiten Fluidkammer 3-2 des zweiten Kolbens 1 -2 ein zweiter Sensor 29-2 vorgesehen, welcher die Position des zweiten Kolbens 2-2 erfasst, indem, wie beim zweiten Ausführungsbeispiel erläutert, ein Zustandswechsel des zweiten Sensors 29-2 durch die Feldstärke eines Magnetfelds erfasst wird, welche von einem zweiten Permanentmagneten 30-2 erzeugt wird, welcher bei dem zweiten Kolben 2-2 angeordnet ist. Die Signale der beiden Sensoren 29-1 und 29-2 werden wie bei der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels an die Steuervorrichtung 28 übertragen, welche in Abhängigkeit von diesen Signalen die beiden Fluidventile 44 und 45 ansteuern.

Wie bei der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels kann das auszubringende Fluidvolumen durch die Positionierung der beiden Sensoren 29-1 , 29-2 in Längsrichtung der Zylinders 1 -1 , 1 -2 eingestellt werden.

Im Folgenden wird ein Spritzvorgang erläutert, der von der Spritzpistole des dritten Ausführungsbeispiels ausgeführt wird:

Der Fluidausstoß wird wie bei den beiden vorhergehenden Ausführungsbeispielen da- durch initiiert, dass ein Nutzer den Auslöser 31 dauerhaft oder pro Ausstoßvorgang einmal betätigt, welcher mit der Steuervorrichtung 28 verbunden ist.

Zunächst steuert die Steuervorrichtung 28 das erste Fluidventil 44 so an, das ein Flu- iddurchgang von der Leitung 25 zu der Leitung 46 bereitgestellt wird, so dass die erste Fluidkammer 3-1 mit Fluid 26 gefüllt werden kann. Das dritte Fluidventil 45 befindet sich zunächst in der Mittelstellung, bei welcher die beiden Durchgänge gesperrt sind. Die erste Fluidkammer 3-1 wird mit Fluid befüllt, wodurch der Kolben 2-1 bei der Darstellung gemäß Figur 3 nach rechts bewegt wird, so dass sich das Volumen der ersten Fluidkammer 3-1 vergrößert. Gleichzeitig bewegt sich der zweite Kolben 2-2 durch die Kraftübertragung durch das Arbeitsfluid bei der Darstellung gemäß Figur 3 nach links in Richtung einer Verkleinerung des Volumens der zweiten Fluidkammer 3-2. Befindet sich bei Inbetriebnahme der Spritzpistole noch Luft in der zweiten Fluidkammer 3-2, kann ein (nicht gezeigtes) Auslassventil für diese Luft vorgesehen sein. Der erste Kol- ben 2-1 wird so weit in Richtung einer Vergrößerung des Volumens der ersten Fluidkammer 3-1 bewegt, bis der erste Kolben 2-1 an einen Anschlag anschlägt, der von einer Zylinderwand bereitgestellt werden kann oder - wie bei der Spritzpistole des ersten Ausführungsbeispiels - von einer Einstellschraube. Anschließend schaltet die Steuervorrichtung 28 das erste Fluidventil 44 so um, dass ein Fluiddurchgang von der Lei- tung 25 in die Leitung 47 bereitgestellt wird. Ferner wird das dritte Fluidventil 45 so geschaltet, dass ein Fluiddurchgang von der Leitung 46 zur Spritzdüse 22 geöffnet wird.

Durch die Druckbeaufschlagung des Fluidreservoirs 24 wird nun das Fluid 26 durch das erste Fluidventil 44 und die Leitung 47 in die zweite Fluidkammer 3-2 gedrückt. Alternativ kann auch wie bei der Spritzpistole des zweiten Ausführungsbeispiels das Fluid z. B. durch eine Pumpe unter Druck gesetzt werden. Hierdurch wird der zweite Kolben 2-2 in Richtung einer Vergrößerung des Volumens der zweiten Fluidkammer 3- 2 bewegt. Gleichzeitig wird durch die Kommunikation der beiden Druckkammern 4-1 und 4-2 der erste Kolben 2-1 in Richtung einer Verkleinerung des Volumens der ersten Fluidkammer 3-1 bewegt, wodurch Fluid aus der ersten Fluidkammer 3-1 über die Leitung 46, durch das dritte Fluidventil 45 hindurch zur Spritzdüse 22 gedrückt wird, bei welcher es als Fluidstrahl 23 ausgestoßen wird.

Wenn der erste Kolben 2-1 die definierte Position erreicht hat, was - wie vorstehend erläutert - von dem ersten Sensor 29-1 erfasst wird, schaltet die Steuervorrichtung 28 das dritte Fluidventil 45 derart, dass der Fluiddurchgang von der Leitung 46 zur Spritzdüse 22 gesperrt ist. Das dritte Fluidventil 45 wird in diesem Fall insbesondere in die vollständig sperrende Mittelstellung gebracht. Daraufhin wird das erste Fluidventil 44 umgeschaltet, so dass ein Fluiddurchgang von der Leitung 25 zu der Leitung 46 geöffnet wird. Nun wird das dritte Fluidventil 45 in eine Stellung gebracht, bei welcher ein Durchgang von der Leitung 47 zu der Spritzdüse 22 bereitgestellt wird. Es wird nun durch die Druckbeaufschlagung des Fluidreservoirs 24 Fluid 26 durch das erste Fluid- ventil 44 und die Leitung 46 in die erste Fluidkammer 3-1 gedrückt. Hierdurch wird der erste Kolben 2-1 in Richtung einer Vergrößerung des Volumens der ersten Fluidkammer 3-1 bewegt. Gleichzeitig wird der zweite Kolben 2-2 in Richtung einer Verkleinerung des Volumens der zweiten Fluidkammer 3-2 bewegt, wodurch das in der zweiten Fluidkammer 3-2 befindliche Fluid durch die Leitung 47 und durch das dritte Fluidventil 45 hindurch zu der Spritzdüse 22 gedrückt wird, bei welcher es als Fluidstrahl 23 ausgestoßen wird. Wenn der zweite Kolben 2-2 - wie vorstehend erläutert - die definierte Position innerhalb des zweiten Zylinders 1 -2 erreicht hat, wird dies von dem zweiten Sensor 29-2 erfasst. Daraufhin steuert die Steuervorrichtung 28 die beiden Fluidventile 44 und 45 wieder so an, dass der Ausstoßvorgang des Fluids von der zweiten Fluidkammer 3-2 unterbrochen wird, die zweite Fluidkammer 3-2 wieder befüllt wird und dadurch ein weiterer Ausstoßvorgang des in der ersten Fluidkammer 3-1 befindlichen Fluids beginnt.

Die vorstehend beschriebenen Spritzpistolen werden insbesondere zum Ausstoßen von Flüssigkeiten verwendet. Die Flüssigkeiten enthalten insbesondere wenigstens einen Wirkstoff für den Pflanzenschutz.

Bezugszeichenliste

1 Zylinder

1 -1 erster Zylinder

1 -2 zweiter Zylinder

2 Kolben

3 Fluidkammer; erste Fluidkammer

3-1 erste Fluidkammer

3-2 zweite Fluidkammer

4 Druckkammer

4-1 erste Druckkammer

4-2 zweite Druckkammer

5 erste Zylinderöffnung

5-1 erste Zylinderöffnung

5-2 erste Zylinderöffnung

6 zweite Zylinderöffnung

7 erster Anschluss

8 Druckluftleitung

9 Schaft des Kolbens 2

10 Lager

1 1 Zylinder

12 Platte

13 Druckfeder

14 Schraube

15 Abschlusswand

16 Leitung

17 Druckgasventil

18 Einrichtung zum Bereitstellen von Druckluft

19 Absperrventil

20 Leitung

21 Fluidventil; erstes Fluidventil

22 Spritzdüse

23 Fluidstrahl

24 Fluidreservoir Leitung

Fluid

Leitung

Steuervorrichtung

Sensor; erster Sensor

Permanentmagnet

Auslöser

zweiter Anschluss dritter Anschluss

zweite Fluidkammer drittes Fluidventil zweites Fluidventil

Anschluss

Leitung

Leitung

Leitung

Anschluss

Leitung

Reservoir

Fluidventil; erstes Fluidventil

Fluidventil; drittes Fluidventil

Leitung

Leitung