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Patent Searching and Data


Title:
SPRAYING DEVICE FOR A VEHICLE WASHING INSTALLATION, AND VEHICLE WASHING INSTALLATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/219165
Kind Code:
A1
Abstract:
A spraying device for a vehicle washing installation, comprising a first spraying unit (54), which comprises or forms a plurality of spraying nozzles (58), by means of which a first cleaning liquid can be applied to a vehicle (18) to be cleaned, and a second spraying unit (80), which comprises or forms a plurality of spraying nozzles (90), by means of which a second cleaning liquid can be applied to the vehicle (18), each spraying unit (54, 80) being pivotable from a relevant first position into a relevant second position and vice versa in order to change the orientation (76, 98) of the respective spraying nozzles (58, 90), the first spraying unit (54) and the second spraying unit (80) being pivotable about pivot axes (60, 84) which are different from each other, the spraying device (22) also comprising an adjusting device (102) having a drive unit (104), which is coupled to both spraying units (54, 80), both spraying units (54, 80) being able to be transferred from the relevant first position into the relevant second position and vice versa by means of the drive unit (104).

Inventors:
OPPENLÄNDER SIMON (DE)
SPECKMAIER ANDRÉ (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/062405
Publication Date:
November 21, 2019
Filing Date:
May 14, 2018
Export Citation:
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Assignee:
KAERCHER ALFRED SE & CO KG (DE)
International Classes:
B60S3/04
Domestic Patent References:
WO2013013715A12013-01-31
Foreign References:
DE3445903A11986-06-26
US20120048311A12012-03-01
US20020162575A12002-11-07
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HOEGER, STELLRECHT & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Sprühvorrichtung für eine Fahrzeugwaschanlage, umfassend eine erste Sprüheinheit (54), die eine Mehrzahl von Sprühdüsen (58) umfasst oder bildet, über die ein zu reinigendes Fahrzeug (18) mit einer ersten Reini- gungsflüssigkeit beaufschlagbar ist, und eine zweite Sprüheinheit (80), die eine Mehrzahl von Sprühdüsen (90) umfasst oder bildet, über die das Fahrzeug (18) mit einer zweiten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagbar ist, wobei jede Sprüheinheit (54, 80) von einer jeweiligen ersten Stellung in eine jeweilige zweite Stellung und umgekehrt verschwenkbar ist zum Ändern der Ausrichtung (76, 98) der jeweiligen Sprühdüsen (58, 90), wobei die erste Sprüheinheit (54) und die zweite Sprüheinheit (80) um voneinander unterschiedliche Schwenkachsen (60, 84) verschwenkbar sind, die Sprühvorrichtung (22) ferner umfassend eine Verstelleinrich- tung (102) mit einer Antriebseinheit (104), die mit beiden Sprüheinhei- ten (54, 80) gekoppelt ist, wobei beide Sprüheinheiten (54, 80) über die Antriebseinheit (104) von der jeweiligen ersten Stellung in die jeweilige zweite Stellung und umgekehrt überführbar sind.

2. Sprühvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sprüheinheit (54) ein Sprührohr (56) umfasst, an der die Sprüh- düsen (58) gebildet sind, und/oder dass die zweite Sprüheinheit (80) ein Sprührohr (82) umfasst, an der die Sprühdüsen (90) gebildet sind.

3. Sprühvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sprührohr (56) der ersten Sprüheinheit (54) deren Schwenkachse (60) definiert und/oder dass das Sprührohr (82) der zweiten Sprüheinheit (80) deren Schwenkachse (84) definiert.

4. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sprüheinheit (54) und die zweite Sprüh- einheit (80) seitlich nebeneinander positioniert sind.

5. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sprüheinheit (54) und die zweite Sprüh- einheit (80) mit unterschiedlichen Reinigungsflüssigkeiten beaufschlag- bar sind.

6. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Reinigungsflüssigkeit unter Hochdruck stehendes Wasser ist und/oder die zweite Reinigungsflüssigkeit ein Ge- misch aus Wasser mit einer Reinigungschemikalie, oder umgekehrt.

7. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schwenkachse (60) und die zweite Schwenkachse (84) parallel zueinander ausgerichtet sind.

8. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sprüheinheit (54) und die zweite Sprüh- einheit (80) simultan verschwenkbar sind.

9. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sprüheinheit (54) und die zweite Sprüh- einheit (80) gegenläufig zueinander verschwenkbar sind.

10. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwenkwinkel beim Verschwenken der ersten Sprüheinheit (54) und ein Schwenkwinkel beim Verschwenken der zwei- ten Sprüheinheit (80) den gleichen oder im Wesentlichen gleichen Betrag aufweisen.

11. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung (76, 98) der Sprühdüsen (58, 90) der Sprüheinheiten (54, 80) in der ersten Stellung und/oder in der zwei- ten Stellung unterschiedlich ist.

12. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einnahme der ersten Stellung durch die Sprüh- einheiten (54, 80) aus den Sprühdüsen (58, 90) austretende Ströme von Reinigungsflüssigkeit voneinander weg gewandt sind und insbesondere einen spitzen Winkel einschließen und/oder dass bei Einnahme der zwei- ten Stellung durch die Sprüheinheiten (54, 80) aus den Sprühdüsen (58, 90) austretende Ströme von Reinigungsflüssigkeit einander überkreuzen.

13. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühvorrichtung (22) der jeweiligen Sprüh- einheit (54, 80) zugeordnet eine Zufuhrleitung (70, 92) und ein Pump- aggregat (72, 94) zum Zuführen der ersten Reinigungsflüssigkeit oder zweiten Reinigungsflüssigkeit umfasst, wobei die Pumpaggregate (72,

94) von einer Steuereinrichtung (36) wahlweise aktivierbar oder deak- tivierbar sind.

14. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (104) pneumatisch, hydrau- lisch, elektrisch und/oder elektromagnetisch ausgestaltet ist.

15. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (104) einen Linearantrieb um fasst oder bildet, insbesondere ein Kolben-Zylinder-Aggregat (112), und dass die Bewegung des Lineartriebs über eine Gelenkanordnung (106, 108) der Verstelleinrichtung (102) in die Schwenkbewegungen der Sprüheinheiten (54, 80) umgesetzt wird.

16. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprüheinheiten (54, 80) über die Verstellein- richtung (102) mechanisch mit der Antriebseinheit (104) gekoppelt sind.

17. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (102) mindestens ein Ge- lenkglied (120, 130) umfasst, das mit einer Sprüheinheit (54, 80) ge- koppelt ist und an der die Antriebseinrichtung (104) direkt oder indirekt angreift, insbesondere dass ein jeweiliges Gelenkglied (120, 130) für die erste Sprüheinheit (54) und die zweite Sprüheinheit (80) vorgesehen ist.

18. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (102) der ersten Sprüh- einheit (54) und der zweiten Sprüheinheit (80) zugeordnet jeweils eine Gelenkanordnung (106, 108) umfasst, wobei Gelenkglieder (124, 134) beider Gelenkanordnungen (106, 108) miteinander vorzugsweise me chanisch in Eingriff stehen und die Antriebseinheit (104) an einem der Gelenkglieder (134) angreift.

19. Sprühvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkglieder (124, 134) der Gelenkanordnungen (106, 108) über eine Verzahnung (139) miteinander in Eingriff stehen.

20. Sprühvorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkanordnungen (106, 108) als Gelenkparallelogramme (128, 138) ausgebildet sind.

21. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Gelenkanordnungen (106, 108) eine gemeinsame Ebene definieren, die vorzugsweise quer zu einer Erstreckungsrichtung der ersten Sprüheinheit (54) und/oder der zweiten Sprüheinheit (80) ausgerichtet ist.

22. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (102) ein Halteelement (110) umfasst oder bildet zum Festlegen der Gelenkanordnungen (106, 108) an einer Trageinrichtung (12) der Fahrzeugwaschanlage (10).

23. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühvorrichtung (22) ein Abdeckelement (46) zugeordnet ist, das die Sprüheinheiten (54, 80) an einer dem Fahrzeug (18) zugewandten Seite überdeckt und Durchgangsöffnungen (52) für die von den Sprühdüsen (58, 90) abgegebene Reinigungsflüssigkeit auf- weist.

24. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühvorrichtung (22) ein Abdeckelement (44) zugeordnet ist, das die Antriebseinheit (104) relativ zu den Sprüheinhei- ten (54, 80) überdeckt, wobei Komponenten der Verstelleinrichtung (102) das Abdeckelement (44) durchgreifen.

25. Sprühvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühvorrichtung (22) eine Lagereinrichtung (62) umfasst zur schwenkbaren Lagerung der ersten Sprüheinheit (54) und der zweiten Sprüheinheit (80) an einer Trageinrichtung (12) der Fahrzeugwaschanlage (10).

26. Sprühvorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinrichtung (62) zumindest eines der Folgen umfasst:

- eine Lagerbüchse (64), die von einem Sprührohr (56, 82) der ersten Sprüheinheit (54) und/oder der zweiten Sprüheinheit (80) durchgrif- fen wird.

- mindestens eine Lagerhülse (66, 88), in die ein Sprührohr (56, 82) der ersten oder zweiten Sprüheinheit (54, 80) mit einem Endab- schnitt (68, 86) eingreift.

27. Fahrzeugwaschanlage, umfassend eine Trageinrichtung (12), mindestens eine an der Trageinrichtung (12) angeordnete Sprühvorrichtung (22) nach einem der voranstehenden Ansprüche und eine Steuereinrichtung (36) zum Ansteuern der Verstelleinrichtung (102), wobei von den Sprüh- einheiten (54, 80) abgegebene Reinigungsflüssigkeit auf ein zu reinigen- des Fahrzeug (18) ausrichtbar ist.

28. Fahrzeugwaschanlage nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugwaschanlage (10) ein relativ zu einem Fahrzeug (18) be- wegbares Waschportal (11) mit einer die Trageinrichtung (12) umfas- senden oder bildenden Portalsäule (14) umfasst.

29. Fahrzeugwaschanlage nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugwaschanlage eine Waschstraße ist mit einer Fördereinrich- tung zum Transportieren des Fahrzeugs (18), wobei die Trageinrichtung seitlich neben dem Fahrzeug (18) positioniert ist.

30. Fahrzeugwaschanlage nach Anspruch 27 bis 29, dadurch gekennzeich- net, dass mit der Fahrzeugwaschanlage (10) ein Reinigungsprogramm ausführbar ist, bei dem:

- das Fahrzeug (18) und die Sprühvorrichtung (22) in Längsrichtung des Fahrzeugs (18) relativ zueinander bewegt werden,

- ausgehend von einem ersten Fahrzeugende (28) die erste Sprühein- heit (54) die erste Stellung einnimmt und von den Sprühdüsen der ersten Sprüheinheit (54) die erste Reinigungsflüssigkeit versprüht wird,

- im Bereich zwischen dem ersten Fahrzeugende (28) und dem zweiten Fahrzeugende (30), insbesondere im Bereich der Fahrzeugmitte, die erste Sprüheinheit (54) über die Verstelleinrichtung (102) in die zwei- te Stellung überführt wird,

- und das Fahrzeug (18) und die Sprühvorrichtung (22) in Längsrich- tung des Fahrzeugs (18) zueinander bewegt werden, bis die Sprüh- vorrichtung (22) im Bereich des zweiten Fahrzeugendes (30) ange- ordnet ist,

wobei die Sprühdüsen (90) der zweiten Sprüheinheit (80) nicht mit der zweiten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt sind.

31. Fahrzeugwaschanlage nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Reinigungsprogramm anschließend

- ausgehend vom zweiten Fahrzeugende (30) die zweite Sprüheinheit (80) die erste Stellung einnimmt und von den Sprühdüsen (90) der zweiten Sprüheinheit (80) die zweite Reinigungsflüssigkeit versprüht wird,

- im Bereich zwischen dem zweiten Fahrzeugende (30) und dem ersten Fahrzeugende (28), insbesondere im Bereich der Fahrzeugmitte, die zweite Sprüheinheit (80) über die Verstelleinrichtung (102) in die zweite Stellung überführt wird,

- und das Fahrzeug (18) und die Sprühvorrichtung (22) in Längsrich- tung des Fahrzeugs (18) zueinander bewegt werden, bis die Sprüh- vorrichtung (22) im Bereich des ersten Fahrzeugendes (28) angeord- net ist,

wobei die Sprühdüsen (58) der ersten Sprüheinheit (54) nicht mit der ersten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt sind.

32. Fahrzeugwaschanlage nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekennzeich- net, dass die Sprührichtung (76) erster Reinigungsflüssigkeit der Sprüh- düsen (58) der ersten Sprüheinheit (54) und die Sprührichtung (90) zweiter Reinigungsflüssigkeit der Sprühdüsen der zweiten Sprüheinheit (80) in der ersten Stellung eine Richtungskomponente in der Bewe- gungsrichtung (142, 144) aufweist und in der zweiten Stellung eine Rich- tungskomponente entgegen der Bewegungsrichtung (142, 144) aufweist.

33. Fahrzeugwaschanlage nach einem der Ansprüche 27 bis 32, dadurch ge- kennzeichnet, dass mit der Fahrzeugwaschanlage (10) ein Reinigungs- programm ausführbar ist, bei dem:

- das Fahrzeug (18) und die Sprühvorrichtung (22) in Längsrichtung des Fahrzeugs (18) zueinander bewegt werden,

- ausgehend von einem ersten Fahrzeugende (28) die erste Sprühein- heit (54) und die zweite Sprüheinheit (80) die jeweilige erste Stellung einnehmen, von den Sprühdüsen (58) der ersten Sprüheinheit (54) die erste Reinigungsflüssigkeit versprüht wird und von den Sprüh- düsen (90) der zweiten Sprüheinheit (80) die zweite Reinigungsflüs- sigkeit, bis die Sprühvorrichtung (22) im Bereich des zweiten Fahr- zeugendes (30) angeordnet ist,

wobei das Fahrzeug(18) bei der Relativbewegung zunächst mit der ersten Reinigungsflüssigkeit und anschließend mit der zweiten Reini- gungsflüssigkeit beaufschlagt wird.

Description:
SPRÜHVORRICHTUNG FÜR EINE FAHRZEUGWASCHANLAGE

UND FAHRZEUGWASCHANLAGE

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sprühvorrichtung für eine Fahrzeug- waschanlage, umfassend eine erste Sprüheinheit, die eine Mehrzahl von Sprühdüsen umfasst oder bildet, über die ein zu reinigendes Fahrzeug mit einer ersten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagbar ist, und eine zweite Sprüh- einheit, die eine Mehrzahl von Sprühdüsen umfasst oder bildet, über die das Fahrzeug mit einer zweiten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagbar ist.

Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung eine Fahrzeugwaschanlage, um fassend eine Trageinrichtung und mindestens eine an der Trageinrichtung an- geordnete Sprühvorrichtung der vorstehend genannten Art.

Bei einer derartigen Waschanlage sind die Sprüheinheiten vorgesehen, um das Fahrzeug insbesondere vor der Reinigung mit unterschiedlichen Reinigungs- flüssigkeiten zu beaufschlagen. Beispielsweise sind die Sprüheinheiten seitlich neben dem Fahrzeug positioniert, wobei das Fahrzeug zunächst über die erste Sprüheinheit mit der ersten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt wird, zum Bei- spiel unter Hochdruck stehendem Wasser, um Grobschmutz abzuwaschen und anhaftende Partikel anzulösen oder einzuweichen. Im Anschluss daran kann das Fahrzeug mit der zweiten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt werden, bei- spielsweise einem Gemisch aus Wasser und einer Reinigungschemikalie. Dies dient der Vorbereitung einer Abreinigung der Fahrzeugflächen mit einer Karos- seriebürste, insbesondere einer Seitenwaschbürste.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sprühvorrichtung mit vielsei- tigerer Einsatzmöglichkeit bei einer Fahrzeugwaschanlage im Hinblick auf ein verbessertes Reinigungsergebnis sowie eine Fahrzeugwaschanlage mit einer derartigen Sprühvorrichtung bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Sprühvorrichtung für eine Fahrzeugwaschanlage gelöst, umfassend eine erste Sprüheinheit, die eine Mehrzahl von Sprühdüsen umfasst oder bildet, über die ein zu reinigendes Fahrzeug mit einer ersten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagbar ist, und eine zweite Sprüheinheit, die eine Mehrzahl von Sprühdüsen umfasst oder bildet, über die das Fahrzeug mit einer zweiten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagbar ist, wobei jede Sprüheinheit von einer jeweiligen ersten Stellung in eine jewei- lige zweite Stellung und umgekehrt verschwenkbar ist zum Ändern der Aus- richtung der jeweiligen Sprühdüsen, wobei die erste Sprüheinheit und die zweite Sprüheinheit um voneinander unterschiedliche Schwenkachsen ver- schwenkbar sind, die Sprühvorrichtung ferner umfassend eine Verstelleinrich- tung mit einer Antriebseinheit, die mit beiden Sprüheinheiten gekoppelt ist, wobei beide Sprüheinheiten über die Antriebseinheit von der jeweiligen ersten Stellung in die jeweilige zweite Stellung und umgekehrt überführbar sind.

Bei der erfindungsgemäßen Sprühvorrichtung ist eine Verstelleinrichtung mit einer Antriebseinheit vorgesehen. Über die eine Antriebseinheit besteht die Möglichkeit, die erste Sprüheinheit von der ersten Stellung in die zweite Stel- lung zu überführen, und umgekehrt. Auf diese Weise wird die Ausrichtung der Sprühdüsen der ersten Sprüheinheit verändert und damit die Sprührichtung, in der die erste Reinigungsflüssigkeit versprüht wird. Über die Antriebseinheit kann in entsprechender Weise die zweite Sprüheinheit von der ersten Stellung in die zweite Stellung, und umgekehrt, überführt werden, wodurch sich die Ausrichtung der Sprühdüsen der zweiten Sprüheinheit und damit die Sprüh- richtung ändert, in der die zweite Reinigungsflüssigkeit versprüht wird. Durch Änderung der Ausrichtung der jeweiligen Sprühdüsen ist die Möglichkeit gege- ben, die erste und die zweite Reinigungsflüssigkeit so auf das Fahrzeug auszu- richten, dass zu reinigende Bereiche besser von der Reinigungsflüssigkeit er- fasst werden, zum Beispiel bei der Beaufschlagung der Fahrzeugfront einer- seits und des Fahrzeughecks andererseits, jedoch auch insbesondere in Berei- chen von Anbauteilen, zum Beispiel Außenspiegeln. Die Sprüheinheiten sind über die Verstelleinrichtung miteinander gekoppelt, wobei zum jeweiligen Ver- stellen nur eine Antriebseinheit vorgesehen ist. Auf diese Weise können die Herstellungskosten für die Sprühvorrichtung gering gehalten sowie deren kon- struktive Ausgestaltung einfach gehalten werden und vorzugsweise eine kom- pakte Bauform der Sprühvorrichtung erzielt werden. Die Sprüheinheiten kön- nen um voneinander unterschiedliche Schwenkachsen verschwenkt werden. Dies erhöht die Vielseitigkeit der Einsatzmöglichkeiten der Sprühvorrichtung an der Fahrzeugwaschanlage, insbesondere bei der nachfolgend erwähnten bevorzugt gegenläufigen Verschwenkung der Sprüheinheiten.

Bei der Fahrzeugwaschanlage sind die Sprüheinheiten bevorzugt seitlich neben dem Fahrzeug positioniert und dienen zur Beaufschlagung seitlicher Fahrzeug- flächen, der Fahrzeugfront und des Fahrzeughecks, je nach Relativposition des Fahrzeugs und der Sprühvorrichtung. Die Schwenkachsen sind vorteilhafter- weise quer und insbesondere senkrecht zu einer Aufstellfläche für das Fahr- zeug ausgerichtet, insbesondere vertikal.

Vorzugsweise umfasst die erste Sprüheinheit ein Sprührohr, an der die Sprüh- düsen gebildet sind. Dies ermöglicht eine konstruktiv einfache Ausgestaltung der Sprühvorrichtung.

In entsprechender Weise ist es günstig, wenn die zweite Sprüheinheit ein Sprührohr umfasst, an der die Sprühdüsen gebildet sind.

Bevorzugt definiert das Sprührohr der ersten Sprüheinheit deren Schwenk- achse.

Alternativ oder ergänzend ist es günstig, wenn das Sprührohr der zweiten Sprüheinheit deren Schwenkachse definiert.

Die erste Sprüheinheit und die zweite Sprüheinheit sind vorteilhafterweise seitlich nebeneinander positioniert.

Günstigerweise sind die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse parallel zueinander ausgerichtet. Beispielsweise sind die vorstehend genannten Sprührohre der ersten Sprüheinheit und der zweiten Sprüheinheit seitlich ne- beneinander angeordnet und parallel zueinander ausgerichtet.

Für einen vielseitigen Einsatz der Sprühvorrichtung ist es günstig, wenn die erste Sprüheinheit und die zweite Sprüheinheit mit unterschiedlichen Reini- gungsflüssigkeiten beaufschlagbar sind, die über die Sprüheinheiten auf das Fahrzeug gesprüht werden können.

Die erste Reinigungsflüssigkeit ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform unter Hochdruck stehendes Wasser. Alternativ oder ergänzend ist die zweite Reinigungsflüssigkeit bevorzugt ein Gemisch aus Wasser mit einer Reinigungs- chemikalie. Hierauf wurde bereits eingangs eingegangen. Entgegengesetztes ist ebenfalls möglich. Die erste Reinigungsflüssigkeit kann ein Gemisch aus Wasser mit einer Reinigungschemikalie sein, und/oder die zweite Reinigungs- flüssigkeit unter Hochdruck stehendes Wasser.

Als vorteilhaft erweist es sich, wenn die erste Sprüheinheit und die zweite Sprüheinheit simultan verschwenkbar sind. Durch Betätigen der Antriebsein- heit können auf diese Weise die erste Sprüheinheit und die zweite Sprühein- heit gleichzeitig von der jeweiligen ersten in die jeweilige zweite Stellung über- führt werden, und umgekehrt. Dies ermöglicht einen vielseitigen Einsatz der Sprühvorrichtung zum Beispiel für ein Reinigungsprogramm, bei dem das Fahrzeug gleichzeitig mit der ersten und der zweiten Reinigungsflüssigkeit be- aufschlagt wird.

Von Vorteil ist es, wenn die erste Sprüheinheit und die zweite Sprüheinheit gegenläufig zueinander verschwenkbar sind. Die Schwenkrichtung der ersten Sprüheinheit und die Schwenkrichtung der zweiten Sprüheinheit sind einander entgegengesetzt, bezüglich der jeweiligen Schwenkachse.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist es günstig, wenn ein Schwenkwin- kel beim Verschwenken der ersten Sprüheinheit und ein Schwenkwinkel beim Verschwenken der zweiten Sprüheinheit den gleichen oder im Wesentlichen gleichen Betrag aufweisen. Beim Verschwenken von der ersten in die zweite Stellung und umgekehrt überstreichen die Sprüheinheiten betragsmäßig den gleichen oder im Wesentlichen gleichen Schwenkwinkel.

Die Ausrichtung der Sprühdüsen in der ersten Stellung und/oder in der zwei- ten Stellung ist vorteilhafterweise unterschiedlich. Nehmen die erste und die zweite Sprüheinheit jeweils die erste Stellung ein, sind die Sprührichtungen, unter denen die erste bzw. zweite Reinigungsflüssigkeit abgegeben wird, vor- teilhafterweise voneinander unterschiedlich. In entsprechender Weise können die Sprührichtungen der ersten bzw. zweiten Reinigungsflüssigkeit in der je- weiligen zweiten Stellung voneinander unterschiedlich sein.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sprühvorrich- tung ist es günstig, wenn bei Einnahme der ersten Stellung durch die Sprüh- einheiten aus den Sprühdüsen austretende Ströme von Reinigungsflüssigkeit voneinander weg gewandt sind und dabei insbesondere einen spitzen Winkel einschließen. In Draufsicht auf die Sprüheinheiten, axial bezüglich der

Schwenkachsen, sind die Ströme der ersten und zweiten Reinigungsflüssigkeit beispielsweise V-förmig zueinander ausgerichtet.

In entsprechender Weise ist es von Vorteil, wenn bei Einnahme der zweiten Stellung durch die Sprüheinheiten aus den Sprühdüsen austretende Ströme von Reinigungsflüssigkeit einander überkreuzen. In Draufsicht auf die Sprüh- einheiten, axial bezogen auf die Schwenkachsen, sind die Ströme der Reini- gungsflüssigkeiten beispielsweise X-förmig zueinander ausgerichtet.

Bei andersartigen vorteilhaften Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass in der jeweiligen ersten Stellung die austretenden Ströme von Reini- gungsflüssigkeit einander überkreuzen und/oder in der jeweiligen zweiten Stellung die austretenden Ströme von Reinigungsflüssigkeit voneinander weg gewandt sind und insbesondere einen spitzen Winkel einschließen. Die Sprühvorrichtung umfasst vorzugsweise der jeweiligen Sprüheinheit zuge- ordnet eine Zufuhrleitung und ein Pumpaggregat zum Zuführen der ersten Reinigungsflüssigkeit oder zweiten Reinigungsflüssigkeit, wobei die Pump- aggregate von einer Steuereinrichtung wahlweise aktivierbar oder deaktivier- bar sind. Über die Steuereinrichtung, die zum Beispiel eine Steuereinrichtung der Fahrzeugwaschanlage sein kann, kann das jeweilige Pumpaggregat ange- steuert werden. Dies gibt die Möglichkeit einzustellen, welche der Sprühein- heiten Reinigungsflüssigkeit versprüht. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass nur eine Sprüheinheit Reinigungsflüssigkeit versprüht, nicht aber die an- dere Sprüheinheit, oder dass Reinigungsflüssigkeit von beiden Sprüheinheiten gleichzeitig versprüht wird.

Der bedarfsgerechten Aktivierung oder Deaktivierung der Pumpaggregate steht es vorliegend vorteilhafterweise gleich, wenn in die jeweilige Zufuhr- leitung ein von der Steuereinheit ansteuerbares Ventil zum wahlweisen Frei- geben oder Sperren der Zufuhrleitung geschaltet ist.

Die Antriebseinheit kann beispielsweise pneumatisch, hydraulisch, elektrisch und/oder elektromagnetisch ausgestaltet sein. Bei einer bevorzugten Ausfüh- rungsform hat sich eine pneumatische Antriebseinheit als besonders vorteilhaft erwiesen. Die Antriebseinheit oder eine Betätigungseinrichtung für diese ist vorzugsweise von der vorstehend genannten Steuereinrichtung ansteuerbar.

Günstig ist es, wenn die Antriebseinheit einen Linearantrieb umfasst oder bil- det, insbesondere ein Kolben-Zylinder-Aggregat, und wenn die Bewegung des Lineartriebs über eine Gelenkanordnung der Verstelleinrichtung in die

Schwenkbewegungen der Sprüheinheiten umgesetzt wird. Es zeigt sich, dass dadurch eine zuverlässige Funktion der Verstelleinrichtung erzielt werden kann. Die lineare Bewegung der Antriebseinheit beeinflusst die Gelenkanord- nung, mit der die Sprüheinheiten verschwenkt werden. Für eine konstruktiv einfache Ausgestaltung und zuverlässige Funktion der Verstelleinrichtung ist es günstig, wenn die Sprüheinheiten über die Verstell- einrichtung mechanisch mit der Antriebseinheit gekoppelt sind.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist es günstig, wenn die Verstellein- richtung mindestens ein Gelenkglied umfasst, das mit einer Sprüheinheit ge- koppelt ist und an der die Antriebseinrichtung direkt oder indirekt angreift. Das Gelenkglied ist insbesondere so mit der Sprüheinheit, beispielsweise einem Sprührohr, verbunden, dass eine Bewegung des Gelenkgliedes zur Verschwen- kung der Sprüheinheit führt. Das Gelenkglied bildet insbesondere einen Hebel zum Verschwenken der Sprüheinheit aus. Der Hebel wird zum Beispiel infolge einer linearen Bewegung der Antriebseinheit bewegt und dadurch die Sprüh- einheit verschwenkt.

Günstigerweise ist ein jeweiliges Gelenkglied für die erste Sprüheinheit und die zweite Sprüheinheit vorgesehen.

Als vorteilhaft erweist es sich, wenn die Verstelleinrichtung der ersten Sprüh- einheit und der zweiten Sprüheinheit zugeordnet jeweils eine Gelenkanord- nung umfasst, wobei Gelenkglieder beider Gelenkanordnungen miteinander vorzugsweise mechanisch in Eingriff stehen und die Antriebseinheit an einem der Gelenkglieder angreift. Über den bestehenden Eingriff können beide Sprüheinheiten simultan zueinander verschwenkt werden, mit nur einer An- triebseinheit. Die Gelenkanordnungen sind vorzugsweise symmetrisch oder im Wesentlichen symmetrisch relativ zueinander gebildet, wobei eine gegenläufi- ge Verschwenkung der Sprüheinheiten erfolgen kann.

Die Gelenkglieder der Gelenkanordnungen stehen beispielsweise durch Ein- griffselemente in Eingriff, die beispielsweise eine Verzahnung bilden.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Sprühvorrichtung sind die Ge- lenkanordnungen als Gelenkparallelogramme ausgebildet. Die Gelenkanordnungen definieren zum Erzielen einer kompakten Bauform bevorzugt eine gemeinsame Ebene, in der günstigerweise die Antriebseinheit angeordnet sein kann. Die gemeinsame Ebene ist vorzugsweise quer zu einer Erstreckungsrichtung der ersten Sprüheinheit und/oder der zweiten Sprühein- heit ausgebildet und insbesondere quer zu den Schwenkachsen.

Die Verstelleinrichtung umfasst oder bildet bevorzugt ein Halteelement zum Festlegen der Gelenkanordnungen an einer Trageinrichtung der Fahrzeug- waschanlage. Dies gibt die Möglichkeit, die Verstelleinrichtung als vormontier- te Baueinheit bereitzustellen und an der Trageinrichtung zu montieren, bei- spielsweise einer Portalsäule einer Portalwaschanlage.

Günstig ist es, wenn der Sprühvorrichtung ein Abdeckelement zugeordnet ist, das die Sprüheinheiten an einer dem Fahrzeug zugewandten Seite überdeckt und Durchgangsöffnungen für die von den Sprühdüsen abgegebene Reini- gungsflüssigkeit aufweist. Mittels des Abdeckelementes können die Sprühein- heiten geschützt werden. Vorzugsweise kann einer die Sprühvorrichtung auf- weisenden Fahrzeugwaschanlage ein gefälligeres Aussehen verliehen werden.

Von Vorteil ist es, wenn der Sprühvorrichtung ein Abdeckelement zugeordnet ist, das die Antriebseinheit relativ zu den Sprüheinheiten überdeckt, wobei Komponenten der Verstelleinrichtung das Abdeckelement durchgreifen. Dies ermöglicht einen Schutz von Komponenten der Sprühvorrichtung, insbesonde- re der Antriebseinheit auf der den Sprüheinheiten abgewandten Seite des Ab- deckelementes. Beispielsweise durchgreifen Komponenten der vorstehend ge- nannten Gelenkanordnungen das Abdeckelement.

Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung eine Lagereinrichtung zur schwenk- baren Lagerung der ersten Sprüheinheit und der zweiten Sprüheinheit an einer Trageinrichtung der Fahrzeugwaschanlage. Die Lagereinrichtung stellt insbe- sondere ein Schwenklager bereit und ermöglicht dadurch eine zuverlässige Funktion der Sprühvorrichtung. Die Lagereinrichtung umfasst beispielsweise eine Lagerbüchse, die von einem Sprührohr der ersten Sprüheinheit und/oder der zweiten Sprüheinheit durch- griffen wird.

Die Lagereinrichtung umfasst alternativ oder ergänzend bevorzugt mindestens eine Lagerhülse, in die ein Sprührohr der ersten oder zweiten Sprüheinheit mit einem Endabschnitt eingreift. Beispielsweise steht das Sprührohr auf einem Boden der Lagerhülse auf.

Wie bereits erwähnt, betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Fahrzeug- waschanlage. Die eingangs genannte Aufgabe wird durch eine erfindungs- gemäße Fahrzeugwaschanlage gelöst, umfassend eine Trageinrichtung, min- destens eine an der Trageinrichtung angeordnete Sprühvorrichtung der vor- stehend genannten Art und eine Steuereinrichtung zum Ansteuern der Ver- stelleinrichtung, wobei von den Sprüheinheiten abgegebene Reinigungsflüssig- keit auf ein zu reinigendes Fahrzeug ausrichtbar ist.

Die Vorteile, die bereits im Zusammenhang mit der Erläuterung der erfin- dungsgemäßen Sprühvorrichtung erwähnt wurden, können bei der Fahrzeug- waschanlage ebenfalls erzielt werden. Diesbezüglich kann auf die voranste- henden Ausführungen verwiesen werden.

Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Fahrzeugwaschanlage ergeben sich durch vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Sprühvorrichtung. Auch diesbezüglich kann auf die voranstehenden Ausfüh- rungen verwiesen werden.

Es kann vorgesehen sein, dass die Fahrzeugwaschanlage eine Portalwasch- anlage ist. Diese kann ein relativ zu einem Fahrzeug bewegbares Waschportal mit einer die Trageinrichtung umfassenden oder bildenden Portalsäule umfas- sen. Durch Bewegung der Portalsäule mit der daran angeordneten Sprühvor- richtung besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug bevorzugt über dessen gesam- te Länge mit der erste Reinigungsflüssigkeit und der zweiten Reinigungsflüs- sigkeit zu beaufschlagen. Durch Verschwenken der Sprüheinheiten können die erste und die zweite Reinigungsflüssigkeit gezielt auf die Fahrzeugoberfläche ausgerichtet werden.

Die erfindungsgemäße Waschanlage kann eine Waschstraße sein mit einer Fördereinrichtung zum Transportieren des Fahrzeugs, wobei die Trageinrich- tung seitlich neben dem Fahrzeug positioniert ist. Das Fahrzeug kann mittels der Fördereinrichtung an der Sprühvorrichtung vorbei transportiert und wäh- renddessen über die Sprüheinheiten mit der Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt werden. Durch deren Schwenkbewegung kann die Reinigungsflüssigkeit gezielt auf die Fahrzeugflächen ausgerichtet werden.

Mit der erfindungsgemäßen Fahrzeugwaschanlage ist vorzugsweise ein Reini- gungsprogramm mit folgenden Schritten ausführbar:

- das Fahrzeug und die Sprühvorrichtung werden relativ zueinander in Längsrichtung des Fahrzeugs bewegt;

- ausgehend von einem ersten Fahrzeugende nimmt die erste Sprüh- einheit dabei die erste Stellung ein, und von den Sprühdüsen der ersten Sprüheinheit wird die erste Reinigungsflüssigkeit versprüht;

- im Bereich zwischen dem ersten Fahrzeugende und dem zweiten

Fahrzeugende, vorzugsweise im Bereich der Fahrzeugmitte, wird die erste Sprüheinheit über die Verstelleinrichtung in die zweite Stellung überführt;

- das Fahrzeug und die Sprühvorrichtung werden in Längsrichtung des Fahrzeugs zueinander bewegt, bis die Sprühvorrichtung im Bereich des zweiten Fahrzeugendes angeordnet ist, wobei die Sprühdüsen der zweiten Sprüheinheit währenddessen nicht mit der zweiten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt sind. Bei vorstehend genannten Schritten des Reinigungsprogramms wird das Fahrzeug über die erste Reini- gungsflüssigkeit beaufschlagt, wobei ein Wechsel der ersten Sprüheinheit von der ersten in die zweite Stellung vorzugsweise ungefähr im Bereich der Fahr- zeugmitte erfolgt.

Das Reinigungsprogramm wird anschließend vorzugsweise derart durchge- führt:

- ausgehend vom zweiten Fahrzeugende nimmt die zweite Sprüheinheit die erste Stellung ein, und von den Sprühdüsen der zweiten Sprüh- einheit wird die zweite Reinigungsflüssigkeit versprüht;

- im Bereich zwischen dem zweiten Fahrzeugende und dem ersten

Fahrzeugende, insbesondere im Bereich der Fahrzeugmitte, wird die zweite Sprüheinheit über die Verstelleinrichtung in die zweite Stellung überführt;

- das Fahrzeug und die Sprühvorrichtung werden in Längsrichtung des Fahrzeugs relativ zueinander bewegt, bis die Sprühvorrichtung im Be- reich des ersten Fahrzeugendes angeordnet ist, wobei die Sprühdüsen der ersten Sprüheinheit währenddessen nicht mit der ersten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt sind. Bei den zuletzt genannten Schritten des Reinigungsprogramms wird das Fahrzeug über die Sprühdüsen der zweiten Sprüheinheit mit der zweiten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt. Vorzugsweise im Bereich ungefähr der Mitte des Fahrzeugs wird die zweite Sprüheinheit von der ersten Stellung in die zweite Stellung überführt.

Günstig ist es, wenn die Sprührichtung erster Reinigungsflüssigkeit der Sprüh- düsen der ersten Sprüheinheit und die Sprührichtung zweiter Reinigungsflüs- sigkeit der Sprühdüsen der zweiten Sprüheinheit in der ersten Stellung eine Richtungskomponente in der Bewegungsrichtung aufweist und in der zweiten Stellung eine Richtungskomponente entgegen der Bewegungsrichtung. Dies führt zu einem besseren Reinigungsergebnis.

Günstig ist es, wenn mit der Fahrzeugwaschanlage ein Reinigungsprogramm ausführbar ist, das folgendermaßen abläuft: - das Fahrzeug und die Sprühvorrichtung werden in Längsrichtung des Fahrzeugs zueinander bewegt;

- ausgehend von einem ersten Fahrzeugende nehmen die erste Sprüh- einheit und die zweite Sprüheinheit jeweils die erste Stellung ein, von den Sprühdüsen der ersten Sprüheinheit wird die erste Reinigungs- flüssigkeit versprüht und von den Sprühdüsen der zweiten Sprühein- heit die zweite Reinigungsflüssigkeit versprüht, bis die Sprühvorrich- tung im Bereich des zweiten Fahrzeugendes angeordnet ist, wobei das Fahrzeug bei der Relativbewegung zunächst mit der ersten Reini- gungsflüssigkeit und anschließend mit der zweiten Reinigungsflüssigkeit be- aufschlagt wird. Bei einer Relativbewegung des Fahrzeugs und der Sprühvor- richtung zueinander wird das Fahrzeug zunächst mit der ersten Reinigungs- flüssigkeit und unmittelbar anschließend mit der zweiten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt. Auf diese Weise kann ein Schnellreinigungsprogramm durchge- führt werden.

Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung der Er- findung. Es zeigen :

Figur 1 : eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Fahr- zeugwaschanlage, ausgestaltet als Portalwaschanlage, mit zwei erfindungsgemäßen Sprühvorrichtungen;

Figur 2: eine Portalsäule der Fahrzeugwaschanlage aus Figur 1, teilweise in Schnittdarstellung und schematisch gezeigt, wobei eine bevor- zugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sprühvorrichtung gezeigt ist; Figur 3: eine vergrößerte Darstellung der Sprühvorrichtung aus Figur 2 in einer Draufsicht, wobei die Sprüheinheiten der Sprühvorrichtung jeweils eine erste Stellung einnehmen;

Figur 4: eine Darstellung entsprechend Figur 3, wobei die Sprüheinheiten jeweils eine zweite Stellung einnehmen;

Figur 5: eine Ansicht in Blickrichtung des Pfeiles "5" in Figur 2 in einer schematischen Darstellung;

Figuren 6

bis 9: den Ablauf eines Reinigungsprogramms mit der Portalwaschanla- ge aus Figur 1 zu vier aufeinander folgenden Verfahrensschritten; und

Figuren 10

und 11 : den Ablauf eines andersartigen Reinigungsprogramms mit der

Portalwaschanlage aus Figur 1 zu zwei aufeinander folgenden Ver- fahrenssch ritten.

Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine mit dem Bezugszeichen 10 be- legte vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeugwasch- anlage. Die Fahrzeugwaschanlage 10 ist im vorliegenden Fall als Portalwasch- anlage ausgestaltet. Die Portalwaschanlage umfasst zwei im Abstand zueinan- der angeordnete Trageinrichtungen 12, ausgestaltet als Portalsäulen 14. Die Portalsäulen 14 sind quer und insbesondere senkrecht zu einer Aufstellfläche 16 für ein zu reinigendes Fahrzeug 18 ausgerichtet. Die Aufstellfläche 16 kann beispielsweise als horizontal ausgerichtet angenommen werden, so dass die Portalsäulen 14 im Wesentlichen vertikal ausgerichtet sind.

Das Waschportal 11 umfasst eine die Portalsäulen 14 miteinander verbindende Traverse 20, die oberhalb des Fahrzeugs 18 angeordnet ist. Zum Abreinigen des Fahrzeugs 18 umfasst die Fahrzeugwaschanlage 10 an jeder Trageinrichtung 12 eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungs- gemäßen Sprühvorrichtung 22, auf die nachfolgend eingegangen wird.

Darüber hinaus umfasst die Fahrzeugwaschanlage 10 an jeder Portalsäule 14 eine Seitenwaschbürste 24. Über die Seitenwaschbürsten 24 können Fahr- zeugseitenflächen 26 sowie vorzugsweise die Fahrzeugfront 28 und/oder das Fahrzeugheck 30 abgereinigt werden. Darüber hinaus ist eine Karosseriebürste in Gestalt einer "Dachbürste" 32 vorgesehen, mit der oben liegende Fahrzeug- bereiche abgereinigt werden können, insbesondere das Dach des Fahrzeugs 18.

Mittels einer in Figur 2 schematisch dargestellten Antriebseinrichtung 34, die von einer Steuereinrichtung 36 ansteuerbar ist, kann das Waschportal 11 in an sich bekannter Weise relativ zum Fahrzeug 18 bewegt werden. Dabei wird da- von ausgegangen, dass die Bewegung in Längsrichtung des Fahrzeugs 18 er- folgt, gekennzeichnet durch einen Doppelpfeil 38 in Figur 1. Es wird angenom- men, dass das Fahrzeug 18 relativ zur Fahrzeugwaschanlage 10 korrekt posi- tioniert ist.

Nachfolgend wird unter Verweis insbesondere auf die Figuren 2 bis 4 auf die Konstruktion der Sprühvorrichtung 22 sowie deren Anordnung an einer Portal- säule 14 eingegangen. Es versteht sich, dass die Konstruktion der Sprühvor- richtung 22 bei der anderen Portalsäule 14 in funktioneller Hinsicht identisch ist, jedoch spiegelbildlich bezüglich einer Längsmittenebene der Fahrzeug- waschanlage 10. Entsprechendes gilt für die Anordnung der Sprühvorrichtung 22 der anderen Portalsäule.

Im vorliegenden Fall bildet die Portalsäule 14 ein ungefähr quaderförmiges Gehäuse 40 aus, das einen Innenraum 42 bildet. Das Gehäuse 40 weist auf einer dem Fahrzeug 18 zugewandten Seite ein Abdeckelement 44 auf. Das Ab- deckelement 44 überdeckt den Innenraum 42 auf der dem Fahrzeug 18 zuge- wandten Seite zumindest abschnittsweise. Darüber hinaus weist die Portalsäule 14 ein Abdeckelement 46 auf. Das Ab- deckelement 46 überdeckt das Gehäuse 40 und insbesondere dessen Ab- deckelement 44 zumindest abschnittsweise auf der dem Fahrzeug 18 zuge- wandten Seite. Zwischen den Abdeckelementen 44 und 46 ist ein Zwischen- raum 48 angeordnet.

Das Abdeckelement 44 weist mindestens eine Durchgangsöffnung 50 auf, die- se ist bei der Darstellung gemäß Figur 2 unterhalb der Zeichenebene im Ab- deckelement 44 gebildet.

Im Abdeckelement 46 ist eine Mehrzahl von Durchgangsöffnungen 52 gebildet, Figur 2 zeigt mit gestrichelter Kontur ungefähr die Position einer jeweiligen Durchgangsöffnung. Die Durchgangsöffnungen 52 sind auf Höhe der nachfol- gend erwähnten Sprühdüsen der Sprühvorrichtung 22 am Abdeckelement 46 gebildet.

Die Sprühvorrichtung 22 umfasst eine erste Sprüheinheit 54. Die erste Sprüh- einheit 54 weist ein erstes Sprührohr 56 auf, an dem eine Mehrzahl von Sprühdüsen 58 gebildet ist.

Das Sprührohr 56 ist im Zwischenraum 48 angeordnet und in Höhenrichtung der Portalsäule 14 ausgerichtet. Eine vom Sprührohr 56 definierte Achse, nachfolgend Schwenkachse 60, ist insbesondere senkrecht zur Aufstellfläche 16 ausgerichtet.

Das Sprührohr 56 ist an der Portalsäule 14, beispielsweise dem Abdeckele- ment 44, mittels einer Lagereinrichtung 62 um die Schwenkachse 60

schwenkbar gelagert. Die Lagereinrichtung 62 umfasst zum Beispiel eine La- gerbuchse 64, die vom Sprührohr 56 durchgriffen ist und ein Schwenklager für dieses bildet. Ferner kann die Lagereinrichtung 62 zum Beispiel eine Lagerhülse 66 aufwei- sen. Das Sprührohr 56 greift zum Beispiel mit einem Endabschnitt 68 in die Lagerhülse 66 ein und steht auf deren Boden auf.

Der ersten Sprüheinheit 54 zugeordnet umfasst die Fahrzeugwaschanlage 10 eine Zufuhrleitung 70 zum Zuführen einer ersten Reinigungsflüssigkeit. In die Zufuhrleitung 70 ist ein Pumpaggregat 72 geschaltet, das mit der Steuerein- richtung 36 in Wirkverbindung steht. Die Steuereinrichtung 36 kann das Pumpaggregat 72 wahlweise aktivieren oder deaktivieren, um das Sprührohr 56 mit der ersten Reinigungsflüssigkeit zu beaufschlagen.

Alternativ oder ergänzend kann in die Zufuhrleitung 70 ein mit der Steuerein- richtung 36 in Wirkverbindung stehendes Ventilelement 74 vorhanden sein. Unter Ansteuerung durch die Steuereinrichtung 36 kann das Ventilelement 74 die Zufuhrleitung 70 wahlweise freigeben oder sperren.

Wird das Sprührohr 56 mit Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt, kann diese über die Sprühdüsen 58 abgegeben und auf das Fahrzeug 18 gesprüht werden. Je nachdem, welche Schwenkstellung das Sprührohr 56 in Bezug auf die

Schwenkachse 60 einnimmt, wird die erste Reinigungsflüssigkeit vom Sprüh- rohr 56 in einer unterschiedlichen Richtung versprüht. Ein Pfeil 76 zeichnet die Sprührichtung, die durchgezogene Doppellinie mit Bezugszeichen 78 den Sprühstrahl.

Die Sprühdüsen 58 sind beispielsweise äquidistant am Sprührohr 56 angeord- net und zum Beispiel als Flachstrahldüsen ausgestaltet, um einen im Wesent- lichen vertikalen Sprühvorhang mit der ersten Reinigungsflüssigkeit bereitzu- stellen.

Die erste Reinigungsflüssigkeit ist insbesondere unter Hochdruck stehendes Wasser. In entsprechender Weise wie die erste Sprüheinheit 54 umfasst die Sprühvor- richtung 22 eine zweite Sprüheinheit 80, die ein zweites Sprührohr 82 um fasst. Das Sprührohr 82 ist parallel zum Sprührohr 56 ausgerichtet, eine vom Sprührohr 82 definierte Achse, nachfolgend Schwenkachse 84, verläuft parallel zur Schwenkachse 60. Die Sprührohre 56 und 82 sind seitlich nebeneinander positioniert, wobei auch das Sprührohr 82 im Zwischenraum 48 angeordnet ist.

Das Sprührohr 82 ist vorzugsweise ebenfalls mittels der Lagereinrichtung 62 schwenkbar an der Portalsäule 14 gelagert. Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Lagerbüchse 64 auch zur Lagerung des Sprührohrs 82 dient. Für einen Endabschnitt 88 des Sprührohrs 82 weist die Lagereinrichtung 62 eine zur Lagerhülse 66 korrespondierende Lagerhülse 88 auf, auf deren Boden das Sprührohr 82 aufstehen kann.

Am Sprührohr 82 sind Sprühdüsen 90 gebildet, die beispielsweise ebenfalls äquidistant zueinander angeordnet sind und ebenfalls als Flachstrahldüsen ausgestaltet sein können.

Vom Sprührohr 82 kann eine zweite Reinigungsflüssigkeit versprüht werden, die über eine der zweiten Sprüheinheit 80 zugeordnete Zufuhrleitung 92 zuge- führt werden kann. In die Zufuhrleitung 92 kann ein Pumpaggregat 94 sowie alternativ oder ergänzend ein Ventilelement 96 geschaltet sein. Das Pump- aggregat 94 und die Ventilelement 96 können mit der Steuereinrichtung 36 in Wirkverbindung stehen. Abhängig von der Ansteuerung durch die Steuerein- richtung 36 kann das Sprührohr 82 mit der zweiten Reinigungsflüssigkeit be- aufschlagt werden, wie dies vorstehend am Beispiel der ersten Sprüheinheit 54 bereits erläutert wurde.

Die vom Sprührohr 82 versprühte zweite Reinigungsflüssigkeit kann beispiels- weise ein Gemisch aus Wasser und einer Reinigungschemikalie sein. Die Bei- mischung der Reinigungschemikalie kann zum Beispiel dem Pumpaggregat 94 vorgelagert stattfinden. Denkbar ist die Injektion über einen Injektor in die Zufuhrleitung 92.

Ein Pfeil 98 kennzeichnet die Sprührichtung der zweiten Reinigungsflüssigkeit, die von den Sprühdüsen 90 versprüht wird. Eine gestrichelte Doppellinie 100 symbolisiert den Sprühstrahl.

Die Sprühstrahlen 78, 100 sind durch die Durchgangsöffnungen 52 des Ab- deckelementes 46 hindurch gerichtet. Das Abdeckelement 46 überdeckt die Sprüheinheiten 54, 80 auf der dem Fahrzeug 18 zugewandten Seite, so dass die Sprühvorrichtung 22 geschützt ist.

Es besteht insbesondere die Möglichkeit, beide Sprüheinheiten 54 und 80 gleichzeitig mit Reinigungsflüssigkeit zu beaufschlagen. Alternativ oder ergän- zend kann vorgesehen sein, dass nur die erste Sprüheinheit 54 mit der ersten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt ist oder nur die zweite Sprüheinheit 80 mit der zweiten Reinigungsflüssigkeit.

Zum Verschwenken der Sprührohre 56, 82 und damit zum Ändern der Sprüh- richtungen 76, 98 abhängig von der jeweiligen Stellung der Sprührohre 56 und 82, umfasst die Sprühvorrichtung 22 eine Verstelleinrichtung 102. Über die Verstelleinrichtung 102 können die Sprührohre 56 und 82 simultan, gegen- läufig zueinander und, hinsichtlich des Betrages, um einen gleichen Schwenk- winkel verschwenkt werden.

Zu diesem Zweck umfasst die Verstelleinrichtung 102 eine Antriebseinheit 104, die mechanisch mit den Sprührohren 56 und 82 gekoppelt ist. Hierzu um fasst die Verstelleinrichtung 102 eine der ersten Sprüheinheit 54 zugeordnete Gelenkanordnung 106 sowie eine der zweiten Sprüheinheit 80 zugeordnete Gelenkanordnung 108. Zum Festlegen der Gelenkanordnungen 106, 108 sowie der Antriebseinheit 104 an der Portalsäule 14 umfasst die Verstelleinrichtung 102 ein Halteelement 110. Das Halteelement 110 ist mit dem Abdeckelement 44 verbunden, zum Beispiel durch Kraft- und/oder Formschluss, etwa durch Verschraubung.

Die Antriebseinheit 104 ist vorliegend pneumatisch ausgestaltet und umfasst insbesondere ein Kolben-Zylinder-Aggregat 112. Dieses weist einen Zylinder 114 und einen relativ zum Zylinder 114 beweglichen Kolben 116 auf.

Die Steuereinrichtung 36 steht mit einer Betätigungseinrichtung 118 für das Kolben-Zylinder-Aggregat 112 in Wirkverbindung. Dies gibt die Möglichkeit, über die Steuereinrichtung 36 den Kolben 116 wahlweise von einer ersten Stellung (Figuren 2 und 3) in eine zweite Stellung (Figur 4) und umgekehrt zu überführen. In der ersten Stellung ist der Kolben 116 beispielsweise so weit wie möglich in den Zylinder 114 eingefahren, und in der zweiten Stellung ist der Kolben 116 beispielsweise so weit wie möglich aus dem Zylinder 114 aus- gefahren.

Es versteht sich, das die Betätigungseinrichtung 118, dies ist in der Zeichnung nicht dargestellt, ein Aggregat zum Bereitstellen von Druckgas für das Kolben- Zylinder-Aggregat 112 aufweist sowie mindestens eine Zufuhrleitung zum Be- reitstellen des Druckgases. Es kann mindestens ein Ventilelement vorgesehen sein, das unter Ansteuerung durch die Steuereinrichtung 36 die Zufuhrlei- tung(en) wahlweise freigeben oder sperren kann.

Insgesamt besteht infolgedessen die Möglichkeit, die Antriebseinheit 104 über die Steuereinrichtung 36 zu betätigen.

Die Gelenkanordnung 106 umfasst ein mit dem Sprührohr 56 schwenkfest verbundenes Gelenkglied 120, das über ein Gelenk 121 mit einem weiteren Gelenkglied 122 verbunden ist. Das Gelenkglied 122 ist an einem Gelenk 123 mit einem weiteren Gelenkglied 124 verbunden. Das Gelenkglied 124 ist an einem Gelenk 125 gelenkig am Halteelement 110 gehalten und relativ zu die- sem schwenkbar. Das Gelenkglied 124 ist vorliegend ungefähr scheibenförmig ausgestaltet und umfasst am Außenrand zumindest abschnittsweise Eingriffselemente 126.

Die von den Gelenken 121, 123 und 125 definierten Achsen sind parallel zu- einander und parallel zur Schwenkachse 60 ausgerichtet. Der Abstand der Schwenkachse 60 von der Achse des Gelenkes 125 ist gleich groß wie der Ab- stand der Achsen der Gelenke 121 und 123 voneinander. In entsprechender Weise ist der Abstand der Schwenkachse 60 von der Achse des Gelenkes 121 gleich groß wie der Abstand der Achsen der Gelenke 123 und 125 voneinan- der.

Die Gelenkanordnung 106 bildet auf diese Weise ein Viergelenk und insbeson- dere ein Gelenkparallelogramm 128.

Die Gelenkanordnung 108, die der Sprüheinheit 80 zugeordnet ist, ist korres- pondierend und weitgehend symmetrisch ausgestaltet zur Gelenkanordnung 106, die der Sprüheinheit 54 zugeordnet ist.

Den Gelenkgliedern 120, 122 und 124 entsprechen Gelenkglieder 130, 132 bzw. 134. Den Gelenken 121, 123, und 125 entsprechen Gelenke 131, 133 bzw. 135. Das vorliegend ebenfalls scheibenförmige Gelenkglied 134 umfasst am Außenrand zumindest abschnittsweise Eingriffselemente 136. Die Gelenk- anordnung 108 bildet ebenfalls ein Vielgelenk und insbesondere ein Gelenk- parallelogramm 138. Die Gelenkanordnungen 106, 108 sind in einer gemein- samen Ebene angeordnet. Die Achsen der Gelenke 121, 123, 125, 131, 133 und 135 verlaufen parallel zueinander.

Die Gelenkglieder 122 und 132 durchgreifen die Durchgangsöffnung 50 am Abdeckelement 44. Auf diese Weise sind die Gelenkglieder 124 und 134 und die Antriebseinheit 104 im Innenraum 42 angeordnet und dadurch geschützt. Die Eingriffselemente 126 stehen mit den Eingriffselementen 136 in Eingriff und bilden gemeinsam mit diesen eine Verzahnung 139.

Die Symmetrie zwischen den Gelenkanordnungen 106, 108 wird vorliegend lediglich durch die Kopplung mit der Antriebseinheit 104 durchbrochen. Im vorliegenden Fall greift der Kolben 116 über ein Koppelglied 140 am Gelenk- glied 134 an. Denkbar jedoch auch, dass die Antriebseinheit 104 an der Ge- lenkanordnung 106 angreift, beispielsweise an deren Gelenkglied 124.

Der Angriffspunkt des Kolbens 116 ist im Abstand zur Achse des Gelenkes 135 angeordnet. Beim Betätigen der Antriebseinheit 104 bewegt sich der Kolben 116. Aufgrund dessen wird das Gelenkglied 134 am Gelenk 135 verschwenkt. Dies führt zu einer Verschwenkung des Sprührohrs 82 aufgrund der Kopplung über die Gelenkanordnung 108.

Aufgrund der Kopplung der Gelenkglieder 134 und 124 über die Verzahnung 139 wird auch das Gelenkglied 124 verschwenkt. Die Schwenkbewegung er- folgt am Gelenk 125 und ist der Schwenkbewegung des Gelenkgliedes 134 entgegengesetzt. Aufgrund der Kopplung über die Gelenkanordnung 106 wird das Sprührohr 56 verschwenkt.

Über nur eine Antriebseinheit 104 besteht auf diese Weise die Möglichkeit, beide Sprührohre 56, 82 gleichzeitig zu verschwenken, um die parallel zuein- ander ausgerichteten Schwenkachsen 60 bzw. 84. Der Betrag des jeweiligen Schwenkwinkels ist identisch. Die Verschwenkung der Sprührohre 56, 82 ist gegenläufig. Wird das Sprührohr 56 in Bezug auf die Schwenkachse 60 in einer Schwenkrichtung verschwenkt, verschwenkt das Sprührohr 82 in Bezug auf die Schwenkachse 84 in der Gegenrichtung.

Der Schwenkwinkel, um den die Sprührohre 56 und 82 verschwenkbar sind, beträgt im vorliegenden Fall jeweils ungefähr 60°. Je nach Auslegung der An- triebseinheit 104 und/oder der Gelenkanordnungen 106, 108 könnte der Schwenkwinkel jedoch auch größer oder kleiner ausfallen. Durch Einsatz bei- spielsweise eines Mehrstellungs-Kolben-Zylinder-Aggregates könnte vorgese- hen sein, dass über die Steuereinrichtung 36 der Schwenkwinkel beeinflussbar ist.

Im vorliegenden Fall können die Sprüheinheiten 54, 80 insbesondere deren Sprührohre 56 bzw. 82, eine jeweilige erste Stellung einnehmen (Figuren 2 und 3). In der ersten Stellung sind die Sprührohre 56, 82 so ausgerichtet, dass die Sprührichtungen 76 bzw. 98 voneinander weggewandt sind. In Drauf- sicht auf die Sprüheinheiten 54, 80 in axialer Richtung sind die Sprührichtun- gen 76, 98 ungefähr V-förmig zueinander ausgerichtet, vorliegend unter einem spitzen Winkel von ungefähr 60°. Dieser Winkel könnte jedoch auch größer oder kleiner sein.

Durch Betätigen der Antriebseinheit 104 können die Sprüheinheiten 54, 80, insbesondere deren Sprührohr 56 bzw. 82, in eine jeweilige zweite Stellung verschwenkt werden (Figur 4).

In der zweiten Stellung überkreuzen die Sprührichtungen 76, 98 einander. In Draufsicht auf die Sprüheinheiten 54, 80 in axialer Richtung sind die Sprüh- richtungen 76, 98 ungefähr X-förmig gebildet.

Die Konfiguration der erfindungsgemäßen Sprühvorrichtung 22 ermöglicht de- ren vielseitigen Einsatz bei der Fahrzeugwaschanlage 10, beispielsweise für nachfolgend erläuterte unterschiedliche Reinigungsprogramme. Durch die Möglichkeit der Verschwenkung beider Sprührohre 56, 82 besteht ferner die Möglichkeit, die Reinigungsflüssigkeit gezielt auf Fahrzeugoberflächen auszu- richten und dadurch ein besseres Reinigungsergebnis zu erzielen. Über die Verstelleinrichtung 102 können die Sprührohre 56, 82 mit nur einer Antriebs- einheit 104 verschwenkt werden. Es ist eine kostengünstige Herstellung der Sprühvorrichtung 22 bei zugleich kompakter Bauform möglich. Ein Reinigungsprogramm der Fahrzeugwaschanlage 10 wird nachfolgend unter Verweis auf die Figuren 6 bis 9 erläutert.

Die Figuren 6 bis 9 zeigen schematisch Relativpositionen des Waschportals 11 und des Fahrzeugs 18. Während zweier erster Verfahrensschritte bewegt sich das Waschportal 11 in Pfeilrichtung 142 (Figuren 6 und 7), bei den darauffol- genden beiden Verfahrensschritten in der entgegengesetzten Bewegungsrich- tung 144 (Figuren 8 und 9). Die Überfahrt des Waschportals 11 erfolgt jeweils von der Front 28 bis zum Heck 30 und umgekehrt.

Bei der ersten Überfahrt nimmt das Sprührohr 56 zunächst die erste Stellung ein und ist mit unter Hochdruck stehendem Wasser beaufschlagt. Das Sprüh- rohr 82 ist nicht mit Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt. In der ersten Stellung weist die Sprührichtung 76 eine Komponente in der Bewegungsrichtung 142 auf (Figur 6). Dadurch kann die Front 28 besonders gut mit Reinigungsflüssig- keit beaufschlagt werden, ferner Anbauteile wie beispielsweise Außenspiegel von der Vorderseite.

Ungefähr im Bereich der Fahrzeugmitte wird die Antriebseinheit 104 betätigt und das Sprührohr 56 in die zweite Stellung verschwenkt. Die Sprührichtung 76 weist dadurch eine Komponente entgegen der Bewegungsrichtung 142 auf. Anbauteile wie beispielsweise Außenspiegel werden von der entgegengesetz- ten Seite beaufschlagt (Figur 7). Die Bewegung des Waschportals 11 wird fortgesetzt, bis die Sprüheinrichtung 22 im Bereich des Hecks 30 angeordnet ist und das Heck 30 ebenfalls mit unter Hochdruck stehendem Wasser beauf- schlagt ist.

Im Anschluss daran entfällt die Beaufschlagung des Sprührohrs 56 mit Reini- gungsflüssigkeit. Es wird nur das Sprührohr 82 mit dem Gemisch aus Wasser und Reinigungschemikalie beaufschlagt. Das Sprührohr 82 wird in die erste Stellung überführt (Figur 8). Dies erlaubt es, das Heck 30 mit der zweiten Rei- nigungsflüssigkeit zu beaufschlagen. Das Sprührohr 56 ist nicht mit Reini- gungsflüssigkeit beaufschlagt. Im Anschluss daran wird das Waschportal 11 in der Bewegungsrichtung 144 bewegt. In der ersten Stellung weist die Sprührichtung 98 eine Komponente in der Bewegungsrichtung 144 auf. Anbauteile wie beispielsweise Außenspiegel können von der Rückseite beaufschlagt werden.

Ungefähr im Bereich der Fahrzeugmitte wird das Sprührohr 82 in die zweite Stellung verschwenkt (Figur 9). Die Sprührichtung 98 weist dadurch eine Komponente entgegen der Bewegungsrichtung 144 auf. Anbauteile wie bei- spielsweise Außenspiegel können von der Vorderseite mit Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt werden. Die Bewegung des Waschportals 11 wird fortgesetzt, bis die Sprüheinrichtung 22 im Bereich der Front 28 angeordnet und die Front 28 ebenfalls mit der zweiten Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt ist.

Im Anschluss daran kann eine Bürstenwäsche des Fahrzeugs 18 durchgeführt werden.

Die Figuren 10 und 11 stellen schematisch den Ablauf eines verkürzten Reini- gungsprogramms dar, wobei bei einer Überfahrt des Waschportals 11 über das Fahrzeug 18 sowohl das Sprührohr 56 als auch das Sprührohr 82 mit der je- weiligen Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt sind und dementsprechend das Fahrzeug 18 gleichzeitig mit beiden Reinigungsflüssigkeiten beaufschlagt wird.

Zunächst befindet sich das Waschportal 11 im Bereich der Front 28. Beide Sprührohre 56, 82 nehmen die erste Stellung ein. Aus diesem Grund weist die Sprührichtung 76 eine Komponente in der Bewegungsrichtung 142 auf und die Sprührichtung 98 eine Bewegungskomponente entgegen der Bewegungsrich- tung 142.

Das Waschportal 11 wird relativ zum Fahrzeug 18 bewegt. Bei dieser Bewe- gung werden zunächst Fahrzeugflächen mit unter Hochdruck stehendem Was- ser beaufschlagt und abgewaschen, und unmittelbar danach werden die Fahr- zeugflächen mit dem Gemisch aus Wasser und Reinigungsflüssigkeit beauf- schlagt (Figur 11). Die Bewegung erfolgt solange, bis das Waschportal 11 im Bereich des Fahrzeughecks 30 angeordnet ist.

Im Anschluss daran kann eine Bürstenwäsche des Fahrzeugs 18 durchgeführt werden.

Wie bereits erwähnt kann vorgesehen sein, dass die erste Reinigungsflüssig- keit abweichend von obiger Schilderung ein Gemisch aus Wasser und einer Reinigungschemikalie ist und die zweite Reinigungsflüssigkeit unter Hochdruck stehendes Wasser.

Über die erfindungsgemäße vielseitige Sprühvorrichtung 22 lassen sich bei der erfindungsgemäßen Fahrzeugwaschanlage 10 somit beispielsweise Reinigungs- programme unterschiedlicher Intensität ausführen, beispielsweise die anhand der Figuren 6 bis 9 erläuterte Intensivreinigung oder die anhand der Figuren 10 und 11 erläuterte Schnellreinigung.

Bezugszeichenliste:

10 Fahrzeug Waschanlage

11 Waschportal

12 Trageinrichtung

14 Portalsäule

16 Aufstellfläche

18 Fahrzeug

20 Traverse

22 Sprühvorrichtung

24 Seitenwaschbürste

26 Fahrzeugseitenfläche

28 Fahrzeugfront

30 Fahrzeugheck

32 Dachbürste

34 Antriebseinrichtung

36 Steuereinrichtung

38 Längsrichtung

40 Gehäuse

42 Innenraum

44 Abdeckelement

46 Abdeckelement

48 Zwischenraum

50 Durchgangsöffnung

52 Kontur Durchgangsöffnung

54 erste Sprüheinheit

56 erstes Sprührohr

58 Sprühdüsen

60 Schwenkachse

62 Lagereinrichtung

64 Lagerbüchse

66 Lagerhülse Endabschnitt

Zufuhrleitung

Pumpaggregat

Ventilelement

Sprührichtung

Sprühstrahl

zweite Sprüheinheit zweites Sprührohr

Schwenkachse

Endabschnitt

Lagerhülse

Sprühdüsen

Zufuhrleitung

Pumpaggregat

Ventilelement

Sprührichtung

Sprühstrahl

Verstelleinrichtung

Antriebseinheit

, 108 Gelenkanordnung

Halteelement

Kolben-Zylinder-Aggregat Zylinder

Kolben

Betätigungseinrichtung, 122, 124, 130, 132, 134 Gelenkglied, 123, 125, 131, 133, 135 Gelenk, 130 Eingriffselemente

, 138 Gelenkparallelogramm

Verzahnung

Koppelglied

, 144 Bewegungsrichtung