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Title:
STABLE SOLUTION OF HEXAMIDINE SALTS IN ALKANEDIOL/WATER MIXTURES, WITH ANTIMICROBIAL AND SKIN-MOISTURISING ACTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/060173
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a temperature-stable solution consisting of a) 0.1-10 wt.% of at least one hexamidine salt, b) 40-95 wt.% of an alkanediol with a C3 to C5 carbon chain and a cLogP of -0.2 to -1.1, c) 5-60 wt.% of water, and d) an additive or plurality of additives for adjusting the pH value of the solution to between 3.0 and 6.0 inclusive, wherein the total amount of components a) to d) is 100 wt.%.

Inventors:
NAHRWOLD MARKUS (DE)
KONATÉ NADIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/073475
Publication Date:
April 13, 2017
Filing Date:
September 30, 2016
Export Citation:
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Assignee:
MINASOLVE GERMANY GMBH (DE)
International Classes:
A61K8/33; A61K8/42; A61Q17/00; A61Q19/00
Domestic Patent References:
WO2012170695A22012-12-13
Foreign References:
EP1477157A12004-11-17
DE20221386U12005-10-06
EP1779839A12007-05-02
Attorney, Agent or Firm:
WABLAT LANGE KARTHAUS, Anwaltssozietät (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Temperaturstabile Lösung bestehend aus

a) 0,1 - 10 Gew.-% mindestens eines Hexamidin-Salzes,

b) 40 - 95 Gew.-% eines Alkandiols mit einer C3- bis C5-Kohlenstoffkette und einem ClogP von -0,2 bis -1 ,1 ,

c) 5 - 60 Gew.-% Wasser

und

d) einem Additiv oder mehreren Additiva zur Einstellung des pH-Wertes der Lösung auf 3,0 bis einschließlich 6,0,

wobei die Gesamtmenge der Komponenten a) bis d) 100 Gew.-% beträgt.

2. Temperaturstabile Lösung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Hexamidin-Salz a) Hexamidin-Diisethionat ist.

3. Temperaturstabile Lösung nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Alkandiol b) ausgewählt ist unter 1 ,3- Propandiol, 1 ,2-Butandiol, 1 ,3-Butandiol (Butylene Glycol), 2,3-Butandiol, 1 ,2- Pentandiol (Pentylene Glycol), 1 ,5-Pentandiol und 3-Methyl-1 ,3-butandiol (Isopen- tyldiol), vorzugweise 1 ,2-Pentandiol und 1 ,3-Butandiol, insbesondere bevorzugt 1 ,2-Pentandiol.

4. Temperaturstabile Lösung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die optionalen Additiva d) ausgewählt sind unter organischen und anorganischen Basen, vorzugweise Alkali- und Erdalkalioxiden, -hydroxiden, -alkoxiden, -carbonaten, und -hydrogencarbonaten.

5. Temperaturstabile Lösung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die optionalen Additiva d) ausgewählt sind unter organischen und anorganischen Säuren, vorzugsweise organischen Carbonsäuren und Sulfonsäuren, insbesondere bevorzugt unter Isethionsäure und Citronen- säure.

6. Verwendung einer temperaturstabilen Lösung nach Anspruch 1 bis 5 zur Konservierung kosmetischer und dermatologischer Erzeugnisse und Wachstumshemmung bzw. Abtötung von Mikroorganismen.

7. Verwendung einer Lösung nach Anspruch 6 durch Zugabe zu Erzeugnissen aus Kosmetik, Dermatologie, Körperpflege und Körperhygiene.

8. Verwendung einer temperaturstabilen Lösung nach Anspruch 1 bis 5 zur Befeuchtung der Haut von Säugetieren.

9. Verwendung einer temperaturstabilen Lösung nach Anspruch 1 bis 5 durch Einbringung in ein kosmetisches oder dermatologisches Erzeugnis.

Description:
Stabile Lösung von Hexamidin-Salzen in Alkandiol-Wasser-Gemischen

mit anti-mikrobieller und hautbefeuchtender Wirkung

Die Erfindung betrifft chemisch und physikalisch stabile Lösungen von Hexamidin-Salzen in einer Mischung aus Wasser und mindestens einem Alkandiol. Das mindestens eine Alkandi- ol weist eine gerade oder verzweigte C3- bis C5-Kohlenstoffkette auf. Der ClogP beträgt -0,2 bis -1 , 1 . Zur chemischen Stabilisierung wird der pH-Wert der erfindungsgemäßen Lösungen im Bereich 3,0 bis 6,0 eingestellt. Die erfindungsgemäßen Lösungen zeigen synergistische antimikrobielle und hautbefeuchtende Wirkungen, welche die Wirkungen ihrer Einzelkomponenten übertreffen.

Körperpflegemittel und Kosmetika werden alltäglich in einer nicht-sterilen Umgebung verwendet. Als wasserbasierte Gemische bieten sie einen guten Nährboden für gesundheitsschädliche Mikroorganismen. Erst der Zusatz antimikrobieller Wirkstoffe gewährleistet eine ausreichende Konservierung der Produkte, und garantiert damit die Sicherheit der Verbraucher. Viele der in Körperpflegeprodukten eingesetzten Konservierungsmittel können jedoch neben ihren erwünschten schützenden Eigenschaften auch unerwünschte Nebenwirkungen zeigen. So zeigen die als „Parabene" bekannten 4-Hydroxybenzoesäurealkylester eine schwache hormonelle Wirkung. Isothiazolinon-Derivate sowie antimikrobielle Duftstoffe wie z.B. Benzylalkohol oder Farnesol, erwiesen sich als sensibilisierend bzw. allergieauslösend. Die Verwendung Formaldehyd-abspaltender Substanzen wird aufgrund der krebserzeugenden Wirkung des Formaldehyds zunehmend als fragwürdig angesehen. Auch halo- genhaltige Konservierungsmittel wie Chlorphenesin, Triclosan oder Bronopol sind aufgrund ihrer Giftigkeit und möglicher sensibilisierender Eigenschaften in die Kritik geraten. Vor diesem Hintergrund ist die effektive und sichere Konservierung von Körperpflegeprodukten eine Herausforderung für alle Hersteller derartiger Artikel. Dies betrifft besonders Produkte für Menschen mit empfindlicher oder gereizter Haut, sowie Gesichts- und Intimpflegeprodukte und Produkte für Kinder.

Im Vergleich mit den zuvor genannten Konservierungsmitteln ist Hexamidin-Diisethionat (I) (chemischer Name: 2-Hydroxyethansulfonsäure-4,4'-[1 ,6-hexandiylbis(oxy)]dibenzolcarbox- imidamid, CAS-Nr. 659-40-5) ein sehr mildes und sicheres antimikrobielles Mittel mit guter Verträglichkeit und geringem Risiko einer Hautirritation (International Journal of Toxicology 2007, vol. 26, Suppl. 3, S. 79-88). Hexamidin-Diisethionat zeigt ein breites antimikrobielles Wirkspektrum gegenüber Bakterien, Hefen und Pilzen. Die Substanz wird unter anderem als antiseptisches Mittel in der Mund- und Augenpflege eingesetzt. Als Feststoff ist Hexamidin- Diisethionat jedoch nur schwer handhabbar. In Pulverform kann es bei der Handhabung Staub entwickeln, der die Atemwege reizt. In Wasser sind Hexamidin-Salze nur mäßig löslich, weshalb sie unter Erwärmen aufgelöst werden müssen. Darüber hinaus kann das kationische Hexamidin in Lösung mit anionischen Komponenten schwerlösliche Salze bilden. Bei hohen pH-Werten ist Hexamidin generell schwer löslich in Wasser. All dies kann den Einsatz von Hexamidin-Salzen in kosmetischen oder dermatologischen Produkten erschweren. Als alleiniges Konservierungsmittel ist Hexamidin-Diisethionat zudem nicht in jedem Fall ausreichend effektiv. Wünschenswert wäre daher ein stabiles flüssiges Konzentrat von Hexamidin in einem Lösemittel, das seine konservierende Wirkung verstärkt und dabei gleichzeitig die Handhabung vereinfacht.

Eine alternative Möglichkeit zum Schutz von Kosmetika vor mikrobiologischer Kontamination stellt der Einsatz von Alkan-Polyolen mit antimikrobieller Wirkung dar. Dabei finden vor allem langkettige C6- bis C10-Alkandiole wie 1 ,2-Hexandiol, 1 ,2-Octandiol und 1 ,2-Decandiol Anwendung. Aufgrund ihrer hautirritierenden Wirkung, ihres charakteristischen Geruchs, ihrer geringen Wasserlöslichkeit und ihrer destabilisierenden Wirkung auf Emulsionen und Gele sind diese Substanzen jedoch nur in begrenzter Konzentration einsetzbar. Weiterhin erzeugen sie ein fettiges Hautgefühl, das nicht immer erwünscht ist. Demgegenüber weisen kurz- kettige Diole mit C3- bis C5-Alkylketten eine höhere Hautkompatibilität auf. Diese Diole sind in der Regel geruchlos, wasserlöslich und weitgehend kompatibel mit O/W-Emulsionen und anderen galenischen Formen. Zudem erzeugen C3- bis C5-Alkandiole ein angenehmes und neutraleres Hautgefühl als die langkettigen Diole. Allerdings ist ihre antimikrobielle Aktivität deutlich geringer ausgeprägt, als die der langkettigen Diole (siehe Symrise, DE20221386U1 , Anmeldedatum 17.10.2002). Für eine kosteneffektive Konservierung kosmetischer Produkte werden die kurzkettigen C3- bis C5-Diole daher in der Regel mit weiteren Konservierungsmitteln kombiniert. Weiterhin sind kurzkettige Diole als Hautpflegemittel und Feuchtigkeitsspender bekannt (siehe u.a. Symrise, US20100216892A1 , Priorität 07.06.2007). Hydrophilere C3-Polyole wie 1 ,2-Propandiol oder Glycerin werden in der Regel in größeren Men- gen zur Hautbefeuchtung eingesetzt. Dabei können sie jedoch ein unangenehm klebriges Hautgefühl erzeugen. Insbesondere 1 ,2-Propandiol kann zudem hautirritierend wirken. Wünschenswert wäre daher eine Kombination mittelkettiger Alkandiole mit konservierenden Substanzen wie Hexamidin-Diisethionat. Idealerweise würde durch diese Kombination sowohl die antimikrobielle Wirkung, als auch die hautpflegende Wirkung verstärkt werden.

In der Literatur sind Kombinationen aus Alkandiolen und Hexamidin-Diisethionat beschrieben:

EP1477157B1 (Procter & Gamble, Priorität: 16.05.2003) offenbart Mischungen, die C6- bis C9-Alkandiole, Amidine und Wasser enthalten. Dabei wird eine stabilisierende Wirkung der C6- bis C9-Diole auf Amidine in wässriger Lösung offenbart, wobei eine Abhängigkeit der Stabilisierung von dem negativen dekadischen Logarithmus des Wasser/n-Octanol- Verteilungskoeffizienten ClogP (auch bekannt als„log KOW") festgestellt wird. Gemäß der Patentschrift weisen ausschließlich Alkandiole mit einem ClogP-Wert von +0,2 bis +1 ,55 eine stabilisierende Wirkung auf Amidine in wässriger Lösung auf. Als besonders geeignet werden C6- bis C9-Alkandiole wie 1 ,2-Hexandiol (ClogP = +0,25), 1 ,7-Heptandiol (ClogP = +0,46) oder 1 ,2-Octandiol (ClogP = +1 ,32) genannt. Weiterhin wird offenbart, dass hydrophilere Alkandiole mit ClogP < 0,2, wie auch hydrophobere Alkandiole mit ClogP > 1 ,55 keine stabilisierende Wirkung auf Amidine in Lösung haben. Als geeigneter pH-Wert-Bereich für Amidine wird pH 4 bis 7,5, bevorzugt pH 5 bis 6,5 angegeben, da pH-Werte oberhalb 7,5 zu einer basischen Hydrolyse des Amidins führen.

Hexamidin-Diisethionat (I) ist kommerziell erhältlich, unter anderem von der Firma BASF unter dem Markennamen„Elestab HP100". In dem dazugehörigen Datenblatt wird ein kompatibler pH-Wert-Bereich von 3-8 angegeben. Ferner wird erwähnt, dass Hexamidin- Diisethionat in 1 ,2-Propandiol löslich ist. Von der Firma COBIOSA ist unter dem Markennamen COBIOSTAB 400 eine Lösung erhältlich, die aus 1 ,2-Propandiol, Wasser und Hexamidin-Diisethionat zusammengesetzt ist. Nachteilig an 1 ,2-Propandiol als Lösemittel ist seine eingeschränkte Mischbarkeit mit lipophilen Phasen, seine geringe eigenständige antimikrobielle Aktivität und die erwähnte hautirritierende Wirkung.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung leicht handhabbarer Lösungen von Hexamidin- Salzen in C3- bis C5-Alkandiolen und Wasser. Die Lösungen sollen synergistische antimikrobielle und Haut befeuchtende Wirkungen zeigen und in einem weiten Temperaturbereich chemisch und physikalisch stabil sein. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine temperaturstabile Lösung bestehend aus

a) 0, 1 - 10 Gew.-% mindestens eines Hexamidin-Salzes,

b) 40 - 95 Gew.-% eines Alkandiols mit einer C3- bis C5-Kohlenstoffkette

und einem ClogP von -0,2 bis -1 , 1 ,

c) 5 - 60 Gew.-% Wasser

und

d) einem Additiv oder mehreren Additiva zur Einstellung des pH-Wertes der

Lösung auf 3,0 bis einschließlich 6,0,

wobei die Gesamtmenge der Komponenten a) bis d) 100 Gew.-% beträgt. Vorzugsweise ist das Hexamidin-Salz a) Hexamidin-Diisethionat.

Das mindestens eine Alkandiol b) ist ausgewählt unter 1 ,3-Propandiol, 1 ,2-Butandiol, 1 ,3- Butandiol (Butylenglycol), 2,3-Butandiol, 1 ,2-Pentandiol (Pentylenglycol), 1 ,5-Pentandiol und 3-Methyl-1 ,3-butandiol (Isopentyldiol), vorzugweise 1 ,2-Pentandiol und 1 ,3-Butandiol, insbesondere bevorzugt 1 ,2-Pentandiol.

Erwartungsgemäß sind kurzkettige C3- bis C5-Alkandiole schlechte Lösemittel für Hexamidin-Diisethionat (siehe Tabelle 1 , Vergleichsbeispiele L-Q). Überraschenderweise gilt dies auch für das kurzkettige 1 ,3-Propandiol (Vergleichsbeispiel R), während das isomere 1 ,2- Propandiol ein gutes Lösemittel für Hexamidin-Diisethionat darstellt (Vergleichsbeispiel S).

Auch reines Wasser löst Hexamidin-Diisethionat bei 20 °C lediglich bis zu einer Sättigungskonzentration von 3,5 % (Vergleichsbeispiel T). Überraschend wurde jedoch gefunden, dass Hexamidin-Diisethionat in Mischungen aus Wasser und kurzkettigen C4- bis C5-Alkandiolen bzw. 1 ,3-Propandiol sehr gut löslich ist. Diese Beobachtung steht im Gegensatz zur Literatur. Als besonders geeignete Lösemittel erwiesen sich Kombinationen von Wasser und Alkandio- len mit einem ClogP-Wert von -0,2 bis -1 , 1 (siehe Tabelle 1 , Beispiele A-K). Die angewendete Methode zur Ermittlung des Aggregatzustandes der Mischungen wird in Beispiel 1 detailliert beschrieben.

Tabelle 1 : Aggregatzustände von Mischungen aus Hexamidine Diisethionate, Alkandi- olen und Wasser (- = Feststoff, 0 = zweiphasige Mischung, + = klare Flüssigkeit)

Alkandiol Hexamidine H2O Aggregatzustände der Mischungen bei:

# Substanz ClogP % Diisethionat -20°C -10°C 0 °c +10°C +20°C +50°C

A 1 ,2-Pentandiol -0,28 40 % 5 % 55 % 0 0 + + + +

B 1 ,2-Pentandiol -0,28 70 % 5 % 25 % 0 + + + + + Alkandiol Hexamidine H2O Aggregatzustände der Mischungen bei:

# Substanz ClogP % Diisethionat -20°C -10°C 0 °c +10°C +20°C +50°C c 1,2-Pentandiol -0,28 75 % 5% 20% + + + + + +

D 1,2-Pentandiol -0,28 85 % 5% 10% + + + + + +

E 1,2-Pentandiol -0,28 90 % 5% 5 % + + + + + +

F 3-Methyl-1,3-butanediol -0,34 75 % 5% 20% + + + + + +

G 1,5-Pentandiol -0,60 40% 5 % 55 % 0 0 0 + + +

H 1,3-Butandiol -0,69 75 % 5% 20% + + + + + +

1 1,2-Butandiol -0,81 75 % 5% 20% 0 0 + + + +

J 2,3-Butandiol -0,99 75 % 5% 20% + + + + + +

K 1,3-Propandiol -1,04 75 % 5% 20% + + + + + +

Nicht erfindungsgemäße Vergleichsbeispiele

L 1,2-Pentandiol -0,28 95% 5 % 0% 0 0 0 0 0 +

M 3-Methyl-1,3-butanediol -0,34 95% 5 % 0 % 0 0 0 0 0 0

N 1,5-Pentandiol -0,60 95% 5 % 0% 0 0 0 0 0 0

O 1,3-Butandiol -0,69 95% 5 % 0% 0 0 0 0 0 0

P 1,2-Butandiol -0,81 95% 5 % 0% 0 0 0 0 0 0

Q 2,3-Butandiol -0,99 95% 5 % 0% 0 0 0 0 0 0

R 1,3-Propandiol -1,04 95% 5 % 0% 0 0 0 0 0 0

S 1,2-Propandiol -1,34 95 % 5% 0 % 0 + + + + +

T - - 0 % 5% 95% - - 0 0 0 0

Als Verteilungskoeffizienten (englisch: partition coefficient) ,,P(OW)" wird das Verhältnis der Konzentrationen einer Substanz im Gleichgewicht zwischen den zwei nicht mischbaren Flüssigkeiten n-Octanol und Wasser bezeichnet. Eine gängige Vergleichsgröße für das Phasenverhalten einer Substanz ist der dekadische Logarithmus des Verteilungskoeffizienten logP(OW) = log[c(n-Octanol)/c(Wasser)]. Dieser„logP"-Wert ist ein weithin verwendetes Maß für die Hydrophilie bzw. Lipophilie einer Substanz. Der Wert kann sowohl experimentell bestimmt, als auch berechnet werden. Der berechnete Wert wird auch als„calculated logP" („ClogP") bezeichnet. In der Herstellung mehrphasiger Kosmetika ist der ClogP-Wert unter anderem nützlich zur Vorhersage über das Verteilungsverhalten von Inhaltsstoffen zwischen der Öl- und der Wasserphase. Hohe ClogP-Werte deuten darauf hin, dass die betreffende Substanz bevorzugt in die Ölphase übergeht, während niedrige und insbesondere negative ClogP-Werte auf eine hohe Wasserlöslichkeit hinweisen. Eine Vorhersage des Phasenverhaltens ist unter anderem nützlich, um die Aktivität eines Wirkstoffes bzw. dessen Transport an seinen Zielort zu optimieren. So sind zum Beispiel antimikrobielle Wirkstoffe dann am effektivsten, wenn sie sich in der Wasserphase oder an der Phasengrenze zu einer lipophi- len Phase befinden. Die erfindungsgemäßen Hexamidin-Salz-Lösungen sind innerhalb eines pH-Wert-Bereichs zwischen pH 3,0 und 6,0 chemisch stabil. Dies gilt insbesondere für eine Lagerung der Lösungen bei Temperaturen >20 °C. Der optimale pH-Bereich ist damit deutlich enger, als in der Literatur beschrieben. Die erhaltenen Resultate zur pH-Abhängigkeit der Stabilität von Hexamidin-Salzen sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Während der Lagerung bei 42 °C erfolgt oberhalb pH 6,0 eine rasche Hydrolyse des Amidins innerhalb weniger Wochen (Tabelle 2, Lösungen J-N). Bei niedrigen pH-Werten < 3,0 wird ebenfalls eine allmähliche Hydrolyse des Amidins beobachtet (Tabelle 2, Lösungen A-C). Der pH-Wert von Hexamidin- Lösungen kann in Abhängigkeit vom Gegenion und von der Herstellungsmethode variieren. Daher muss der pH-Wert der Lösungen ggf. mit Hilfe einer Säure oder Base bzw. eines Puffersystems entsprechend angepasst werden.

Tabelle 2 : pH-Wert-abhängige Stabilität von Hexamidin-Diisethionat (HX) in Lösung

Als optionale Additiva zur Einstellung des pH-Wertes auf 3,0 bis 6,0 werden organische oder anorganische Basen ausgewählt, vorzugsweise Alkali- und Erdalkalioxide, -hydroxide,- alkoxide, -carbonate und -hydrogencarbonate oder organische oder anorganische Säuren, vorzugsweise organische Carbonsäuren und Sulfonsäuren. Besonders bevorzugt sind I- sethionsäure und Citronensäure. Die erfindungsgemäßen Lösungen sind in einem weiten Temperaturbereich klar, stabil und homogen. Eine Auskristallisation der festen Komponenten bei niedriger Temperatur tritt ebenso wenig auf, wie eine chemische Zersetzung des Hexamidins bei höherer Temperatur.

Kälte- und wärmestabile flüssige Mischungen wie die erfindungsgemäßen Hexamidin- Lösungen sind vorteilhaft, da zum einen die Entwicklung Schleimhaut reizender Stäube vermieden wird, welche bei der Handhabung fester Hexamidin-Salze auftreten. Weiterhin spart die Verwendung der Lösungen Zeit, Energie und Produktionskapazität, da flüssige Mischungen generell einfacher und genauer dosiert werden können, z.B. durch Zupumpen, Eingießen oder Einsaugen. Außerdem ist die Einarbeitung einer Flüssigkeit in flüssige Produkte schneller, effektiver und gleichmäßiger als die Einarbeitung eines Feststoffs. Beispielsweise wird eine Klumpenbildung vermieden.

Wie erwartet weisen die erfindungsgemäßen Lösungen eine im Vergleich zu den Einzelkomponenten erhöhte antimikrobielle Aktivität auf. Tabelle 3 zeigt exemplarisch die minimalen inhibitorischen Konzentrationen (MIC) der erfindungsgemäßen Lösung gemäß Tabelle 1 C im Vergleich zu ihren Einzelkomponenten. Der Testablauf wird in Beispiel 2 beschrieben.

Tabelle 3: Minimale Hemmkonzentrationen (MIC) gegenüber Mikroorganismen

Überraschend wurde jedoch gefunden, dass die erfindungsgemäßen Lösungen noch einen zusätzlichen synergistischen Effekt zeigen: Im Vergleich zum enthaltenden Alkandiol weisen sie eine erhöhte Fähigkeit zur Feuchthaltung der menschlichen Haut auf. So wurde beispielsweise gefunden, dass eine 2 %ige wässrige Lösung der erfindungsgemäßen Lösung aus Tabelle 1 C bei Applikation auf der Haut einen stärkeren feuchthaltenden Effekt hat, als eine 3 %ige wässrige Lösung von 1 ,2-Pentandiol. Dies entspricht mindestens einer Verdopplung der Effektivität des Feuchthaltemittels 1 ,2-Pentandiol innerhalb der erfindungsgemäßen Lösung. Die mit Hilfe einer Corneometrie-Messung erhaltenen Daten sind in Tabelle 4 zu- sammengefasst. Die Durchführung des Tests wird in Beispiel 3 beschrieben.

Tabelle 4: Corneometrie-Test zur feuchthaltenden Wirkung

Die erfindungsgemäßen Lösungen können als Breitband-Konservierungsmittel in Kosmetika und Körperpflegeprodukten eingesetzt werden, wobei die Konzentration des Hexamidins im Endprodukt 0, 1 Gew.-% nicht übersteigt. Dabei sind die erfindungsgemäßen Lösungen in der Lage, diverse Mikroorganismen abzutöten. Generell umfasst der Ausdruck „Mikroorganismus" Bakterien und Pilze, insbesondere gram-positive und gram-negative Bakterien, sowie Hefen und Schimmelpilze. Beispiele für Zielorganismen (ohne ausschließenden Charakter) sind: Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Enterococcus hirae, Pseudomonas aeruginosa, Burkholderia cepacia, Candida albicans und/oder Aspergillus brasiliensis.

Als das mindestens eine Hexamidin-Salz a) werden Salze des Hexamidins eingesetzt, die für kosmetische oder dermatologische Anwendungen geeignet sind. Bevorzugt sind Salze des Hexamidins mit Carbonsäuren und/oder Sulfonsäuren und/oder Phenolen. Besonders bevorzugt wird Hexamidin als Salz der Isethionsäure eingesetzt.

Als Alkandiol-Komponente wird mindestens ein Alkandiol b) verwendet, dessen dekadischer Logarithmus des n-Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizienten (ClogP) zwischen -0,2 und -1 , 1 liegt. Vorzugsweise ist das mindestens eine Alkandiol b) ein C3- bis C5-Alkandiol, bevorzugt ein C4- bis C5-Alkandiol, besonders bevorzugt 1 ,2-Pentandiol. Das im Produkt enthaltene mindestens eine Alkandiol b) kann zusätzliche Funktionen innerhalb des Fertigproduktes haben, z.B. als Feuchthaltemittel, als penetrationsförderndes Reagenz oder als Mittel zur Beeinflussung des Hautgefühls.

Zur Stabilisierung der erfindungsgemäßen Lösungen wird Wasser c) in einer Konzentration von 5 - 60 Gew.-% eingesetzt, bevorzugt in einer Konzentration von 5 - 30 Gew.-%.

Unabhängig von ihren antimikrobiellen und hautbefeuchtenden Eigenschaften können die in den erfindungsgemäßen Lösungen enthaltenen Komponenten auch andere Aufgaben erfüllen. Beispiele ohne ausschließenden Charakter sind Anwendungen als Konditionierer, Hautaufheller, Peeling-Mittel, Enzyminhibitor, Antioxidans, Licht- und UV-Schutz, zur Regulierung der Talgproduktion, zur Beeinflussung der Rheologie bzw. der Viskosität, sowie zur positiven Beeinflussung altersbedingter und/oder umweltbedingter Haut- bzw. Haar-Veränderungen.

Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Lösung kann auch ein Produkt hergestellt werden, insbesondere ein kosmetisches und/oder pharmazeutisches und/oder dermatologisches und/oder hygienisches Produkt, enthaltend eine Lösung wie oben erläutert. In anderen Worten wird die erfindungsgemäße Lösung zur Konservierung kosmetischer und/oder pharmazeutischer und/oder dermatologischer und/oder hygienischer Produkte, insbesondere kosmetischer und dermatologischer Produkte, insbesondere zur Wachstumshemmung oder Ab- tötung von Mikroorganismen verwendet.

Eine weitere Verwendung der erfindungsgemäßen Lösung erreicht man bei Produkten, denen die erfindungsgemäße Lösung zum Zwecke einer Feuchthaltung der Haut zugesetzt wird. Als „hygienische Zubereitung" bzw. „hygienisches Produkt" werden insbesondere Haushalts- oder Reinigungsprodukte, sowie Riechstoffzubereitungen verstanden.

Die Zugabe der erfindungsgemäßen Lösungen zu dem kosmetischen und/oder pharmazeutischen und/oder dermatologischen und/oder hygienischen Produkt kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt während der Produktion erfolgen, z.B. während der Herstellung einer wässrigen Phase oder am Ende des Produktionsablaufs.

Im Umfang der Erfindung ist ebenfalls ein Verfahren zur Wachstumshemmung oder Abtötung von Mikroorganismen enthalten, bei welchem die erfindungsgemäßen Lösungen zu Produkten aus den Anwendungsbereichen Kosmetik, Dermatologie, Körperpflege und Körperhygiene zugesetzt werden. Weiterhin Umfang der Erfindung ist ein Verfahren zur Feuchthaltung der Haut, bei welchem die erfindungsgemäßen Lösungen zu diesem Zweck Anwendung finden.

Verwendung findet die erfindungsgemäße Lösung auch in einem Produkt, insbesondere einem kosmetischen oder dermatologischen Produkt, enthaltend die erfindungsgemäße Lösung, wobei das Produkt 0, 1 - 2,0 Gew.-% Alkandiol(e) und 0,01 - 0, 1 Gew.-% Amidin(e) enthält.

Das jeweilige Produkt kann in beliebiger Form vorliegen, insbesondere als:

a. Lösung,

b. Suspension,

c. Emulsion,

d. Gel,

e. Salbe,

f. Paste,

g. Pulver,

h. in Stücken oder als Block vorliegender Feststoff,

i. Schaum,

j. auf Mikroverkapselung, Liposomen oder ähnlichen mikroskopischen Strukturen basierendes Formulierungssystem,

k. Kombinationen der Formen a - j

Beispiele / experimenteller Teil

Beispiel 1 - Physikalische Stabilität der erfindunqsqemäßen Lösungen

Hexamidin-Diisethionat wird bei 50 °C in verschiedenen Alkandiolen gelöst, ggf. unter Zusatz von Wasser. Die Lösungen werden während 16-20 h auf -20 °C temperiert. Anschließend werden die Mischungen innerhalb von 10 h in 2 °C-Schritten auf +20 °C erwärmt. Anschließend werden die Mischungen innerhalb von 10 h in 2 °C-Schritten wieder auf -20 °C abgekühlt. Die beobachteten Aggregatzustände der Mischungen sind in Tabelle 1 zusammenge- fasst (- = Feststoff, 0 = zweiphasige Mischung, + = klare Flüssigkeit).

Beispiel 2 - Ermittlung der minimalen inhibitorischen Konzentration

Minimale inhibitorische Konzentrationen gegenüber Bakterien, Pilzen und Hefen wurden mit Hilfe eines Suspensionstests ermittelt. Dazu wurden neunstufige Verdünnungsreihen der jeweiligen Testsubstanzen in 1 :1 -Mischungen aus CASO-Bouillon und destilliertem Wasser hergestellt. Für die Tests mit Pilzen und Hefen wurde jeweils 2 % Dextrose zugesetzt. Jeder Mikroorganismus wurde separat in einem Reagenzglas getestet, das 10 ml_ des genannten Kulturmediums enthielt. Jedem Reagenzglas wurde 0, 1 ml_ einer Suspension zugesetzt, die 5 x 10 8 koloniebildende Einheiten (KBE) für Bakterien bzw. 1 x 10 7 KBE für Pilze und Hefen enthielt. Jedes Reagenzglas wurde für 3 Tage bei 37 °C (Bakterien) bzw. für 4 Tage bei 30 °C (Pilze und Hefen) inkubiert. Als minimale inhibitorische Konzentration wurde diejenige Konzentration festgelegt, bei der nach Ablauf des Testzeitraums weder eine Trübung, noch sonstige sichtbare Zeichen eines Mikrobenwachstums beobachtet wurden. Die erhaltenen Resultate sind in Tabelle 3 aufgeführt.

Beispiel 3 - Ermittlung der feuchthaltenden Wirkung mittels Corneometrie

Zur Untersuchung der feuchthaltenden Wirkung verschiedener Substanzen und Gemische wurden die Testsubstanzen mit destilliertem Wasser auf eine Konzentration von 2-3 % verdünnt. Die verdünnten Lösungen wurden auf die Vorderarme gesunder, freiwilliger Testpersonen aufgetragen (Anzahl: 12, Alter: 19-64 Jahre). Vor und nach der einfachen Applikation wurde die Hautfeuchte der behandelten Hautstellen instrumenteil mit Hilfe eines Corneome- ters CM825, verbunden mit einem Cutometer dual MPA 580 der Firma Courage & Khazaka gemessen. Allen Messungen voran ging eine Akklimatisierung der Testpersonen in kontrollierter Umgebung (21 °C ± 1 °C, 45 % ± 10 % Luftfeuchtigkeit). Die Messergebnisse werden als prozentuale Veränderung gegenüber dem Ausgangwert nach 1 h, 2 h, 4 h, 8 h und 24 h angegeben und sind in Tabelle 4 zusammengefasst.

Beispiel 4 - Duschgel, konserviert mit erfindungsgemäßer Lösung nach Tabelle 1 C

Xanthan-Gummi und Wasser werden bei 700-800 U/min bis zur vollständigen Hydratisierung des Geliermittels gerührt. Die übrigen Komponenten der Phase A werden bei 400 U/min in der angegebenen Reihenfolge zugegeben. Der pH-Wert der Mischung wird nach Bedarf auf 5,5 abgesenkt. Anschließend wird die erfindungsgemäße Lösung unter Rühren zugegeben. Verqleichsbeispiel 5 - Duschqel, konserviert mit Hexamidin-Diisethionat

Xanthan-Gummi und Wasser werden bei 700-800 U/min bis zur vollständigen Hydratisierung des Geliermittels gerührt. Die übrigen Komponenten der Phase A werden bei 400 U/min in der angegebenen Reihenfolge zugegeben. Der pH-Wert der Mischung wird nach Bedarf auf 5,5 abgesenkt. Anschließend wird Hexamidin-Diisethionat in Wasser gelöst und die erhaltene wässrige Lösung wird unter Rühren zugegeben.

Vergleichsbeispiel 6 - Duschgel, konserviert mit Pentylene Glycol

Xanthan-Gummi und Wasser werden bei 700-800 U/min bis zur vollständigen Hydratisierung des Geliermittels gerührt. Die übrigen Komponenten der Phase A werden bei 400 U/min in der angegebenen Reihenfolge zugegeben. Der pH-Wert der Mischung wird nach Bedarf auf 5,5 abgesenkt. Anschließend wird Pentylene Glycol unter Rühren zugegeben.

Beispiel 7 - O/W-Creme, konserviert mit erfindungsgemäßer Lösung nach Tabelle 1 C

Phase Inhaltstoff INCI-Name %

Wasser Aqua 84.4

A Erfindungsgemäße Lösung Pentylene glycol (and) Water (and) 1.0 nach Tabelle 1 C Hexamidine Diisethionate Xanthan-Gummi Xanthan gum 0.5

Emulgade PL 68/50 Cetearyl Glucoside (and) Cetearyl Alcohol 5.0

Lipex Shea Butyrospermum Parkii (Shea) Butter 3.0

B

Jojobaöl Simmondsia Chinensis (Jojoba) Seed OH 3.0

Haselnussöl Corylus Avellana (Hazelnut) Seed OH 3.0

C Bioxan T70 Tocopherol 0.1

D Zitronensäure (50 % wässr. Lsg.) Citric acid (and) Aqua pH 5.5

Die erfindungsgemäße Lösung nach Tabelle 1 C wird unter Rühren mit Wasser vermischt, wobei eine klare Lösung entsteht. Xanthan-Gummi wird zugegeben und bei 700-800 U/min bis zur vollständigen Hydratisierung des Geliermittels mit einem Dispergierrührer gerührt. Anschließend wird Phase A unter Rühren auf 75-80 °C erwärmt. Die Komponenten der Phase B werden gemeinsam auf 80 °C erhitzt und dabei geschmolzen. Phase B wird bei 75-80 °C zur heißen Phase A gegeben. Die Mischung wird 3 min bei 10 000 U/min mittels Ultra-Turrax vermischt. Anschließend wird die Emulsion 30 min bei 1000 U/min mittels Dispergierrührer gerührt, sowie bei 700 U/min bis zum Erreichen von 20-25 °C. Bei < 40 °C wird Tocopherol unter Rühren zugegeben. Abschließend wird der pH-Wert der Mischung nach Bedarf auf 5,5 abgesenkt.

Verqleichsbeispiel 8 - O/W-Creme, konserviert mit Hexamidin-Diisethionat

Hexamidin-Diisethionat wird unter Rühren in Wasser gelöst. Xanthan-Gummi wird zugegeben und bei 700-800 U/min bis zur vollständigen Hydratisierung des Geliermittels mit einem Dispergierrührer gerührt. Anschließend wird Phase A unter Rühren auf 75-80 °C erwärmt. Die Komponenten der Phase B werden gemeinsam auf 80 °C erhitzt und dabei geschmolzen. Phase B wird bei 75-80 °C zur heißen Phase A gegeben. Die Mischung wird 3 min bei 10 000 U/min mittels Ultra-Turrax vermischt. Anschließend wird die Emulsion 30 min bei 1000 U/min mittels Dispergierrührer gerührt, sowie bei 700 U/min bis zum Erreichen von 20- 25 °C. Bei < 40 °C wird Tocopherol unter Rühren zugegeben. Abschließend wird der pH- Wert der Mischung nach Bedarf auf 5,5 abgesenkt.

Verqleichsbeispiel 9 - O/W-Creme, konserviert mit Pentylene Glycol

Pentylene Glycol wird unter Rühren in Wasser gelöst. Xanthan-Gummi wird zugegeben und bei 700-800 U/min bis zur vollständigen Hydratisierung des Geliermittels mit einem Disper- gierrührer gerührt. Anschließend wird Phase A unter Rühren auf 75-80 °C erwärmt. Die Komponenten der Phase B werden gemeinsam auf 80 °C erhitzt und dabei geschmolzen. Phase B wird bei 75-80 °C zur heißen Phase A gegeben. Die Mischung wird 3 min bei 10 000 U/min mittels Ultra-Turrax vermischt. Anschließend wird die Emulsion 30 min bei 1000 U/min mittels Dispergierrührer gerührt, sowie bei 700 U/min bis zum Erreichen von 20-25 °C. Bei< 40 °C wird Tocopherol unter Rühren zugegeben. Abschließend wird der pH-Wert der Mischung nach Bedarf auf 5,5 abgesenkt.

Beispiel 10 - Mikrobiologische Konservierunqsmittelbelastunqstests gemäß ISO 1 1930

Um die ausreichende antimikrobielle Konservierung der in den vorangehenden Beispielen und Vergleichsbeispielen erzeugten Körperpflegeprodukte zu überprüfen, wurden die Produkte jeweils einem mikrobiologischen Konservierungsmittelbelastungstest unterzogen. Die Prüfung besteht aus der Kontamination des Prüfproduktes mit einem durch die Norm ISO 1 1930 vorgegebenen Inokulum von fünf unterschiedlichen Arten von Mikroorganismen, der Entnahme von Proben aus dem Prüfprodukt nach 7, 14 und 28 Tagen und der Bestimmung der Anzahl von Testkeimen in den entnommenen Proben. Die konservierenden Eigenschaften sind ausreichend, wenn sich unter den Bedingungen der Prüfung eine eindeutige Verminderung oder ggf. keine Vermehrung der Keimzahl in den beimpften Prüfprodukt nach den vorgeschriebenen Zeiten ergibt. Die Akzeptanzkriterien gemäß ISO 1 1930 sind in Tabelle 5 zusammengefasst. Die angegebenen Werte entsprechen jeweils dem dekadischen Loga- rithmus der Änderung der Anzahl der koloniebildenden Einheiten je Gramm (Δ KBE/g). Positive Zahlen repräsentieren eine Reduktion der Keimzahl, negative Zahlen einen Anstieg. Die Änderungen der Keimbelastung der geprüften Produkte sind in Tabelle 6 und 7 protokolliert.

Tabelle 5: Akzeptanzkriterien„A" für ausreichende Konservierung gemäß ISO 1 1930

Tabelle 6: Konservierungsmittelbelastungstests von Duschgelen

Das mit 2 % der erfindungsgemäßen Lösung nach Tabelle 1 C konservierte Duschgel (Beispiel 4) erfüllt die A-Kriterien für ausreichende Konservierung kosmetischer Produkte gemäß ISO 1 1930, während die mit 0,1 % Hexamidin-Diisethionat (Vergleichsbeispiel 5) bzw. 3.0 % Pentylene Glycol (Vergleichsbeispiel 6) versetzten Gele die Kriterien nicht vollständig erfüllen. Die Abweichungen von der Norm sind jeweils fettgedruckt hervorgehoben. Tabelle 7: Konservierungsmittelbelastungstests von O/W-Emulsionen

Die mit 1 ,0 % der erfindungsgemäßen Lösung nach Tabelle 1 C konservierte O/W-Emulsion erfüllt die A-Kriterien für ausreichende Konservierung kosmetischer Produkte gemäß ISO 1 1930. Zur Erzielung der gleichen antimikrobiellen Wirkung ist die doppelte Menge von 0, 1 % der Einzelsubstanz Hexamidin-Diisethionat erforderlich (Vergleichsbeispiel 8). Im Vergleich dazu sind selbst 3,0 % Pentylene Glycol (Vergleichsbeispiel 9) nicht ausreichend für eine vollständige Konservierung gemäß ISO 1 1930. Die Abweichungen von der Norm sind fettgedruckt hervorgehoben.