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Patent Searching and Data


Title:
STAMPING COATING FOR FILM PRINTING SUBSTRATES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/053316
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a coating system (2) for transferring imaging or covering layers from a transfer film (5) to a printing substrate, used flexibly for producing complex printing substrates made of film material. At least one film application module (FA) is used to this end in a sheet rotation printing press, such that a variable combination of printing lines and paint lines is created. The coated film sheet can particularly be dried from the back side thereof.

Inventors:
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/064046
Publication Date:
April 30, 2009
Filing Date:
October 17, 2008
Export Citation:
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Assignee:
MANROLAND AG (DE)
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
International Classes:
B41F19/06
Domestic Patent References:
WO2002004212A12002-01-17
Foreign References:
EP1803562A12007-07-04
Attorney, Agent or Firm:
MANROLAND AG (DietmarIntellecutal Property Bogen, Mühlheimer Strasse 341 Offenbach, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zum Transfer von bildgebenden Schichten von einer Trägerfolie auf Druckbogen in einer Bogenrotationsdruckmaschine, wenigstens mit einem Auf- tragwerk (1 ) für eine bildmäßige oder flächige Beschichtung eines Druckbogens mit einem Kleber und mit wenigstens einem Beschichtungswerk (2) zum übertragen bildgebender oder abdeckender Schichten von der Trägerfolie auf den Druckbogen, wobei in einem Beschichtungswerk (2) ein Transferspalt (6) gebildet ist und die Trägerfolie an der Oberfläche einer Presswalze (3) entlang und mit der beschichteten Seite auf einem Druckbogen aufgelegt und unter

Druck gemeinsam mit diesem durch den Transferspalt (6) führbar ist, so dass die bildgebenden oder abdeckenden Schichten in mit Kleber versehenen Bereichen von der Trägerfolie auf den Druckbogen haftend übertragen werden, wobei die Druckbogen Folienbogen sind, dadurch gekennzeichnet, - die auf wenigstens einer bedruckten oder beschichteten bzw. unbedruckten oder unbeschichteten ersten Seite in einem Transferspalt (6) mit einer bild- mässigen oder vollflächigen Folienbeschichtung von der Trägerfolie (5) versehen werden und dass die Folienbogen nach der Aufbringung der Folienbeschichtung getrocknet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass jeder Folienbogen nach der Aufbringung der Folienbeschichtung von seiner nicht beschichteten Seite her zur Trocknung des Klebers bestrahlt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Folienbogen vor der Aufbringung von Beschichtungen mittels einer Einrichtung zur Beeinflussung seiner Oberflächenspannung behandelt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, - dass Folienbogen in einer Bogen verarbeitenden Maschine auf wenigstens einer Seite mittels eines flüssigen Mediums beschichtet werden und - dass auf diese Beschichtung eine bildmäßig oder flächig aufgetragene Fo-

lienbeschichtung von einer Trägerfolie (5) durchgeführt wird und - dass die Folienbogen auf der so beschichteten Seite mit einem oder mehreren Druckbildern mittels Druckfarbe versehen werden.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber und/oder die flüssigen Beschichtungsmedien und/oder die Druckfarben mittels UV-Strahlung härtbar sind.

6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an Folienbo- gen aufgebrachte Beschichtungen allein oder in Kombination trockenbar sind.

7. Vorrichtung zum Transfer von bildgebenden und/oder ab- bzw. überdeckenden Transferschichten von einer Transferfolie (5) auf Druckbogen mit einem wenigstens Auftragwerk (1 ) zur bildmässigen oder flächigen Beschichtung von Druckbogen mit einem Kleber und mit wenigstens einem Beschichtungswerk

(2) zum übertragen der Transferschichten auf die Druckbogen, wobei jedes Beschichtungswerk (2) einen Transferspalt (6) aufweist, in dem die Transferfolie (5) eine Presswalze (3) wenigstens tangierend, mit der beschichteten Seite auf den Druckbogen aufgelegt unter Druck geführt wird, so dass die bildge- bende oder ab- bzw. überdeckende Schicht im Bereich der mit Kleber versehenen Bereiche auf dem Druckbogen haftend von der Transferfolie (5) auf die Druckbogen übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Bogenrotationsdruckmaschine zwischen einem Bogenanleger (AN) oder Rolle-Bogen-Anleger (RB) und einem Bogenausleger (AU) eine Mehrzahl von als Druck- und/oder Lack- und/oder Beschichtungseinheiten (D,

20) ausgebildeten Arbeitseinheiten vorgesehen sind, dass der Bogenrotationsdruckmaschine, vor oder nach den Beschichtungseinheiten (D, 20) wenigstens ein ein Auftragwerk (1 ) und ein Beschichtungswerk (2) enthaltendes Folienapplikationsmodul (FA) zugeordnet ist, und dass den Arbeitseinheiten und/oder Folienapplikationsmodulen (FA) jeweils ein Trockner (16) zuordenbar ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenrotationsdruckmaschine im Bereich der Zuführung von unbedruckten bzw. nicht beschichteten Seiten der Folienbogen zu einer Arbeitseinheit (D, FA, 1 ) eine Entladungseinrichtung (E) aufweist, mittels derer der Fo- lienbogen einer Oberflächenbehandlung aussetzbar ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenrotationsdruckmaschine im Bereich der Zuführung einer Transferfolie (5) zu einer Transferfolie verarbeitenden Arbeitseinheit (FA, 1 ) eine Ent- ladungseinrichtung (E) aufweist, mittels derer die die Transferschicht aufweisende Seite der Transferfolien einer Oberflächenbehandlung aussetzbar ist.

10.Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenrotationsdruckmaschine, deren Arbeitseinheiten oder Bogen führenden Bogentransportmodule im Bereich nach der Aufbringung einer Be- schichtung mit einer Trocknungseinrichtung versehen sind.

11.Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bogenrotationsdruckmaschine, deren Arbeitseinheiten oder Bogen führenden Bogentransportmodule im Bereich nach der Aufbringung einer Be- schichtung mit einer Trocknungseinrichtung versehen sind, die der nicht beschichteten Rückseite bzw. Unterseite eines Folienbogens zugeordnet sind, so dass die Beschichtung von der der Beschichtung des Folienbogens gegenüberliegenden Seite aus mittels des Trockners bestrahlt wird..

12. Vorrichtung nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinrichtung ein UV-Trockner ist .

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der UV-Trockner im Bereich einer die unbedruckte Seite des Folienbogens führenden Bogenführungseinrichtung angeordnet ist .

Description:

Prägebeschichtung für Folienbedruckstoffe

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transfer bildgebender oder abdeckender Schichten von einer Trägerfolie auf Druckbogen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruches 7.

Es ist bekannt metallische Schichten auf Druckbogen mittels eines Folientransfer- Verfahrens herzustellen. So ist in der EP 0 569 520 B1 ein Druckmaterial und eine Druckvorrichtung, die dieses Material verwendet, beschrieben. In einer Bogen verarbeitenden Maschine mit einem Anleger und einem Ausleger sind Druckwerke und ein Beschichtungswerk angeordnet. In wenigstens einem Druckwerk wird ein Klebstoffmuster als Drucksujet im Flachdruckverfahren aufgetragen. In dem Be- Schichtungswerk nach dem Druckwerk sind ein Gegendruckzylinder, eine Presswalze und eine Folienführung vorgesehen. Darin wird von einer Folienvorratsrolle ein Folienstreifen durch den Transferspalt des Beschichtungswerkes zwischen Gegendruckzylinder und Presswalze geführt und auf der Auslaufseite nach dem Verlassen des Beschichtungswerkes wieder aufgewickelt. Die Transferfolie enthält eine Trägerfolie, auf der Funktionsschichten verschiedener Art wie metallische Schichten, beispielsweise aus Aluminium, oder Kunststoffschichten aufgebracht sein können. Zwischen Funktionsschicht und Trägerfolie ist eine Trennschicht vorgesehen, mittels derer die Funktionsschicht von der Trägerschicht abziehbar ist.

Nachdem ein Druckbogen mit einem flächigen Klebstoffauftrag oder einem Klebstoffmuster versehen ist, wird er durch das Beschichtungswerk geführt, wobei mittels der Presswalze der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende Druckbogen mit dem Folienmaterial in Verbindung gebracht wird. Dabei geht die nach unten liegende Funktionsschicht eine enge Verbindung mit den mit Klebstoff versehenen Bereichen auf dem Druckbogen ein. Danach haftet die Funktionsschicht lediglich im Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster oder auch vollflächigen Kleberbe-

reiche an, wobei der Trägerfolie die Funktionsschicht im Bereich der Klebstoffmus- ter entnommen wird. Der Druckbogen wird im beschichteten Zustand ausgelegt.

Nachteilig an den geschilderten Verfahrensweisen ist, dass sie nicht flexibel ein- setzbar sind, ein umfangreiches Knowhow zu den komplexen Prozessen erfordern und schwierig zu handhaben sind. Vor allem sind die bisher bekannten Produktionsverfahren auf die Verarbeitung von Bedruckstoffen aus Papier oder Karton beschränkt. Eine Beschichtung von Folienbedruckstoffen im Kaltfolienprägeverfahren ist bisher nicht bekannt geworden.

Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7 so zu verbessern, mittels dass eine Folienbeschichtung von Bogen aus Foliensubstrat einfach, sicher, wirtschaftlich und exakt bei guter Anhaftung der Folienbeschichtung erfolgen kann, wobei Verfahren und Vorrichtung einfach handhabbar sein sollen.

Die Lösung dieser Aufgabe stellt sich in den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 7 dar.

In vorteilhafter Weise wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dessen Anwendung zur Folienapplikation auch Bedruckstoffe aus Folien verarbeitbar sind. Hierzu ist eine Trocknung des Klebers für die Folienbeschichtung insbesondere von der nicht beschichteten Rückseite des Folienbedruckstoffes her vorgesehen. Die entsprechende Trocknungseinrichtung ist der Folienbeschichtung nachgeordnet.

Hier soll die Folienapplikation auf Folienbedruckstoffen in Verbindung mit einer Offsetdruckmaschine mit vor- oder nachgeschalteten Lackmodulen erfolgen. Die Applikation wird in einem Druckwerk oder Lackmodul durchgeführt. Vor oder nach der Applikation kann zusätzlich gedruckt und zwischengetrocknet werden z.B. mit Hilfe eines UV-Trockners.

Schließlich kann der Einsatz von wärmereduzierten UV-Trocknersystemen in Verbindung mit der Folienapplikation bei der Kaltfolienkaschierung genutzt werden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand zeichnerischer Darstellungen näher er- läutert. Dabei zeigt:

Figur 1 eine Druckmaschine mit Folientransfereinrichtung,

Figur 2 eine erste Konfiguration einer Bogendruckmaschine, sowie

Figur 3 eine zweite Konfiguration hierzu mit zwei Beschichtungswerken,

Figur 4 schematisch Schritte des Prozesses für den Folientransfer und Figur 5 schematische Varianten des Prozesses der Trocknung.

Figur 1 zeigt Teile einer Bogenrotationsdruckmaschine, die zwei Druckwerke enthält und für folgende Zwecke eingesetzt wird:

- Ein Druckbogen wird zunächst mit einem flächigen oder bildgebenden Kleb- Stoffmuster versehen (Druckwerk als Auftragwerk 1 ).

- Im Folgedruckwerk wird der Druckbogen gemeinsam mit einer Transferfolie 5 unter Pressung durch einen Transferspalt 6 geführt, (Beschichtungswerk 2).

Das Auftragwerk 1 kann ein an sich bekanntes Offsetdruckwerk mit einem Farb- werk 11 , einem Plattenzylinder 12 und einem Drucktuchzylinder 13 sein. Der Drucktuchzylinder 13 wirkt mit einem Gegendruckzylinder 4 zusammen.

Das Beschichtungswerk 2 kann ebenfalls durch ein Offsetdruckwerk gebildet sein. Der Transferspalt 6 im Beschichtungswerk 2 wird durch eine Presswalze 3 und ei- nen Gegendruckzylinder 4 gebildet. Die Presswalze 3 kann dem Drucktuchzylinder entsprechen. Die Presswalze 3 kann auch dem Formzylinder eines Lackmodules entsprechen. Innerhalb des für den Folientransfer genutzten Beschichtungs- werkes 2 ist eine Bahnführung 14 für Transferfolien dargestellt. Die Transferfolie 5 wird dabei durch Schutzeinrichtungen 15 des Beschichtungswerkes 2 ein- und wieder ausgeführt.

Alternativ kann wie im Zusammenhang des Auftragwerkes 1 gezeigt ist, eine in das Auftragwerk 1 integrierte Folientransfereinrichtung vorgesehen sein, wodurch ein integriertes Folienapplikationsmodul geschaffen wird. Hierbei wird an einem Gegendruckzylinder 4 einem Druckspalt zwischen einem Drucktuch- oder Formzy- linder 13 und dem Gegendruckzylinder 4 nachgeordnet eine Presswalze 3' zugeordnet. So kann eine Folienbahn 5' einer Transferfolie nach der Beschichtung des Bedruckstoffes mittels des Auftragwerkes 1 einem wie zuvor genannt gebildeten Transferspalt 6' zugeführt und auch direkt wieder abgeführt werden. Die Kaltfo- lienprägung erfolgt so in einem einzigen integrierten Folienapplikationsmodul FA, wie in Figur 1 angedeutet.

Wie in Figur 1 im Auftragwerk 1 schematisch dargestellt, kann in einem integrierten Folienapplikationsmodul FA auch ein Auftragwerk in kompakter Bauweise innerhalb des Beschichtungsmodules angeordnet sein. Dazu wird eine Kleberauf- tragvorrichtung 1 ' dem Gegendruckzylinder 4 zugeordnet und dem Transferspalt, der hier zwischen dem Gummizylinder 13 und dem Gegendruckzylinder 3 vorgesehen wäre, vorgelagert angeordnet sein. Die Transferfolie würde hier um den Gummizylinder 13 oder in etwa tangential an diesem vorbei durch den bezeichneten Druckspalt geführt. Eine derartige Kleberauftragvorrichtung 1 ' kann dazu aus einem kompakten Formzylinder zum Tragen einer Druckform für den Kleber und einem Auftragwerk aus einer Kammerrakel und einer Rasterwalze zum Zuführen des Klebers bestehen. Dabei wird am gleichen Gegendruckzylinder 4 wiederum integriert zunächst der Kleberauftrag auf dem Bedruckstoff vorgenommen und direkt darauf folgend der Folienauftrag durchgeführt.

Die Folienvorratsrolle 8 ist dem Beschichtungswerk 2 auf der Seite der Bogenzu- führung zugeordnet. Die Folienvorratsrolle 8 weist einen Drehantrieb 7 zur kontinuierlichen geregelten Zuführung der Transferfolie zum Beschichtungswerk 2 auf. In der Folienzuführung können Umlenk- bzw. Spannwalzen zur Führung der Transferfolie 5 in einer im Wesentlichen konstanten Spannung gegenüber der Presswalze 3 vorgesehen sein. Auf der ablaufseitigen Seite des Druckwerkes ist

eine Foliensammelrolle 9 für das verbrauchte Folienmaterial vorgesehen. Ein Drehantrieb 7 an der Foliensammelrolle 9 ist stets vorteilhaft. Es kann sogar vorgesehen sein, dass die Transferfolie 5 mittels des Drehantriebs 7 ablaufseitig gefördert und zulaufseitig mittels einer Bremse straff gehalten wird.

Die Presswalze 3 (Drucktuch- oder Formzylinder oder separate Presswalze) trägt auf ihrer Oberfläche ein kompressibles bzw. dämpfendes, z.B. auch mit einer kompressiblen Zwischenschicht versehenes Element. Die Presswalze 3 kann dazu mit einer Pressbespannung 10 beispielsweise als Kunststoffüberzug, ver- gleichbar einem Gummituch bzw. Drucktuch, versehen sein, die in einem Zylinderkanal an Spannvorrichtungen gehalten wird.

Zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Beschichtungsverfahrens kann vorgesehen sein, den Folienvorschub der Transferfolie 5 von der Folienvorratsrolle 8 zum Transferspalt 6 und zur Foliensammelrolle 9 schrittweise steuerbar ist, wobei die Transferfolie 5 dann angehalten wird, wenn keine übertragung bildgebender oder abdeckender Schichten erfolgen soll.

Die zugehörige Vorrichtung beinhaltet vorzugsweise eine entsprechende Vorschubsteuerung für die Transferfolie 5, die dafür sorgt, dass wenigstens der im Bereich der Presswalze 3 und des Gegendruckzylinders 4 liegende Teil der Folienbahn stillsteht, solange der Zylinderkanal durchläuft. Eine weitere Verbesserung der Folienausnutzung der beschriebenen Art ergibt sich, wenn die Transferfolie 5 in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird.

Weiterhin können in dem so gebildeten Folienapplikationsmodul aus dem Auftragwerk 1 und dem Beschichtungswerk 2 Trockner 16 vorgesehen sein, mittels derer der Kleberauftrag oder die gesamte Folienbeschichtung getrocknet werden können. Hier kommen z.B. UV-Trockner in Frage.

Weiterhin ist in einem Folgedruckwerk 20, das sich an das Beschichtungswerk 2 anschließt, ein Zwischentrockner Z vorgesehen. Der Zwischentrockner Z ist inner-

halb oder in Verbindung mit einer Bogenführungseinrichtung 19 angeordnet. Die Bogenführungseinrichtung 19 kann als so genannte Bogenführungsbahn mit pneumatischen Einrichtungen zur berührungsfreien Führung der Bedruckstoffbogen ausgebildet sein. Sie verbindet den Weg der Folienbogen B von dem Beschich- tungswerk 2 zu dem Folgedruckwerk 20 und ist unterhalb einer Bogenführungs- trommel 21 (hier als Skeletttrommel ausgebildet) angeordnet. Der Zwischentrockner Z ist innerhalb der Bogenführungseinrichtung 19 oder eingebettet zwischen Elementen der Bogenführungseinrichtung 19 so angeordnet, dass ein über die Bogenführungseinrichtung 19 geführter Folienbogen B von sei- ner Unterseite her bestrahlt werden kann.

Weiterhin kann das Folienapplikationsmodul eine überwachungseinrichtung 17 zur Abtastung der Bogenoberfläche enthalten.

Mit der oben beschriebenen Vorrichtung ist es möglich Bedruckstoffe bildmäßig bzw. teil- oder vollflächig zu beschichten bzw. zu versiegeln bzw. zu kaschieren oder auch mit einer besonders widerstandfähigen Oberflächenschicht zu versehen. Dazu ist die Einrichtung für den Folientransfer in einem den Druckwerken einer Bogendruckmaschine nachgeordneten Druck- oder Lackierwerk angeordnet. Bei einer derartigen Anordnung wird mittels der Folienbeschichtung die Oberfläche des frischen Druckes veredelt oder geschützt.

Das Verfahren ist in einem ersten Schritt dadurch gekennzeichnet, dass die Folienapplikation als Veredelungsapplikation oder Funktionsapplikation auf Folienbe- druckstoff durchgeführt wird. In einem zweiten Punkt wird die Vorbehandlung des Folienbedruckstoffes und der Applikationsfolie durch eine Coronabehandlung durchgeführt. In einem dritten Punkt wird der Einsatz von wärmereduzierten UV- Trocknersystemen in Verbindung mit der Folienapplikation bei der Kaltfolienka- schierung genutzt. Dazu kann die Folienführung tangential durch den Transfer- spalt erfolgen oder den Gummizylinder umschlingen.

Erfindungsgemäß soll nun die Folienapplikation auf Folienbedruckstoffen in Verbindung mit einer Offsetdruckmaschine so erfolgen, dass eine applizierte Transferfolienschicht TF bzw. eine Kleberschicht K, auf der die Transferfolienschicht TF haftet, in einem dem Beschichtungswerk 2 nachgeordneten Folgedruckwerk 20 oder noch im Beschichtungswerk 2 selbst von der unbeschichteten Rückseite her getrocknet wird. Hierzu wird ein Zwischentrockner Z verwendet, der so in einer Bogenführungseinrichtung 19 angeordnet oder dieser zugeordnet ist, dass er den Folienbogen B von der Unterseite bestrahlen kann. Wenn der Folienbogen B aus transparentem oder teiltransparentem Foliensubstrat besteht, erreicht die Trockn- erstrahlung die Kleberschicht K durch das Substrat direkter als von der Oberseite auf dem Weg durch die meist metallische Transferfolienschicht TF

Der Zwischentrockner Z kann ein UV-Trockner sein. Zum Bedrucken von Folienbedruckstoffen werden vielfach UV-Druckfarben verwendet, die sich mittels UV- Trockner sehr schnell und effizient aushärten lassen, so dass eine fest auf dem Fol ienbedruckstoff haftende Farbschicht entsteht. Zum Trocknen von UV-Farben wurden spezielle Trockner entwickelt, die bei relativ niedriger Temperatur arbeiten. Bekannt sind konventionelle UV-Strahler oder UV-Kaltstrahler, z.B. als Excimer- Strahler. Es kommen aber auch so genannte NIR-Trockner in Frage.

Bei Foliensubstraten wird zur Verbesserung der Farbanhaftung vielfach eine Corona- oder Plasmabehandlung durchgeführt, indem die Folien mit einer Corona- entladung oder einem Plasma beaufschlagt wird. Dadurch ändert sich deren Oberflächenspannung so, dass aufzutragende Druckfarben sicher anhaften.

Vorteilhaft am vorgeschlagenen Verfahren ist, dass die Härtungswirkung durch die rückseitige Trocknerbestrahlung stark verbessert ist. Dabei ergibt sich ein stark verringerter thermischer Einfluss auf den Fol ienbedruckstoff

Zum Verfahren der Folienapplikation auf Folienbedruckstoffen wie z.B. PET-Folien sind allgemein folgende Schritte vorzusehen:

1. Die Zuführung von Folienbogen zur Druckmaschine erfolgt über einen Bogenanleger AN oder einen dem Bogenanleger AN oder der Druckmaschine direkt vorgeschalteten so genannten Rolle-Bogen-Anleger RB, in dem die Folienbogen B aus einer Folienbahn direkt erzeugt werden. 2. Eine Corona- oder Plasmavorbehandlung (Einrichtung E) der Oberfläche des Folienbedruckstoffes kann in der Anlage oder einem Anlagemodul oder einem der Maschine vorgeschalteten Rolle-Bogen-Anleger RB erfolgen.

3. Eine Vorbeschichtung der Folienbogen B kann in einem Lackmodul oder Druckwerk D (mit integrierter Lackiereinrichtung) zur Grundierung mit einem Primer oder zur Bildung einer Grundschicht mit einem Deckweiß oder zur Bildung von Glanzeffekten mit so genannten Iriodin-Lacken erfolgen.

4. Mittels UV- oder Excimer-Zwischentrockner 16 wird der Folienbogen B danach für weitere Beschichtungsschritte vorbereitet. Ein, mehrere oder jedes Druckwerk D kann hierzu mit entsprechenden Zwischentrocknern 16 ausgerüstet sein. Generell können Zwischentrockner als konventionelle UV-Strahler oder

UV-Kaltstrahler ausgeführt sein. Für diesen Arbeitsschritt können aber auch so genannte NIR-Trockner zur Anwendung kommen.

Wegen des Folienverzuges vor und nach der Applikation sind aber bevorzugt wärmereduzierte UV-Trocknersysteme einzusetzen. 5. In der Druckmaschine kann eine Bogenwendeeinrichtung W vorgesehen sein, um die Folienbogen B von beiden Seiten bearbeiten zu können.

6. Der Kleberauftrag zur Folienapplikation erfolgt über ein Druck- oder Lackwerk oder eine in ein Druckwerk integrierte kompakte Beschichtungseinrichtung. Hierfür kommt ein UV-Kleber in Betracht, der wie die UV-Druckfarben gut auf dem Folienbedruckstoff haftet und unter Einsatz der genannten Trockner 16 schnell durchgetrocknet werden kann.

7. Eine Corona- oder Plasmabehandlung (Einrichtung E) der zu applizierenden Folienschicht ist optional möglich. Dies ist von den gegebenen Haftungsverhältnissen der beteiligten Oberflächen abhängig. 8. Die Folienapplikation im Transferspalt 6 erfolgt bevorzugt unter tangentialer Führung bzw. mit geringer Umschlingung der Transferfolie 5 an der Presswal-

ze 3, die unter Verwendung eines Drucktuch- oder Formzylinders oder eine anders gearteten Andruckwalze gebildet sein kann.

9. Nach der Folienapplikation kann erneut eine Zwischentrocknung zur Aushärtung mit Hilfe der bereits genannten Trockner 16 erfolgen. 10. Erfindungsgemäß soll aber hierfür speziell ein Zwischentrockner Z vorgesehen sein, der in der Bogenführungseinrichtung 19 eines Folgedruckwerkes D die Folienbogen von der nicht beschichteten Rückseite her bestrahlt.

11. Das Drucken des erforderlichen farbigen Sujets erfolgt mit einer oder mehreren Farben und ggf. eine erneuten Zwischentrocknung. 12. über Lackmodule kann die Veredelung von Bogen B mit Schutz-, Glanz- oder Effektschichten kombiniert mit Zusatzschritten und Zwischen- oder Endtrocknung erfolgen. Lackmodule sind Druckwerken vor- oder nachgeordnet.

Mögliche Konfigurationen einer Bogenrotationsdruckmaschine unter Einschluss von Folienapplikationsmodulen FA werden im Folgenden beschrieben.

In Figur 2 ist eine erste Variante einer derartigen Konfiguration gezeigt. Die dargestellte Druckmaschine weist einen Rolle-Bogen-Anleger RB auf. In dem RoIIe- Bogen-Anleger RB werden von einer Folienrolle passgenau Folienbogen abge- schnitten und im Maschinentakt der Druckmaschine zugeführt. Anschließend daran ist ein Druckwerk D oder ein Lackmodul angeordnet. In der gezeigten Konfiguration schließen sich an das Druckwerk D bzw. das Lackmodul ein Auftragwerk 1 und ein Beschichtungsmodul 2 an, die auch als integriertes Folienapplikationsmodul FA innerhalb eines Druckwerkes angeordnet sein können. Danach sind bis zum Bogenausleger AU ggf. mehrere weitere Druckwerke D vorgesehen.

Zwischen oder in Druckwerken D bzw. vor oder in dem Folienapplikationsmodul FA sind Zwischentrockner 16 angeordnet, mittels derer die in jeweiligen Arbeitsstationen aufgebrachten Beschichtungen getrocknet werden können. Spezifisch ist nach jedem Beschichtungswerk 2 ein Zwischentrockner Z vorgesehen, mittels dessen die Folienbogen B von der Rückseite bestrahlt werden können.

Im Bereich der Zuführung der Folienbogen von dem Rolle-Bogen-Anleger RB in die erste Arbeitsstation der Druckmaschine ist eine Entladungseinrichtung E vorgesehen. Sie dient dazu in an sich bekannter Weise beispielsweise mittels einer Corona-Entladung die Oberflächeneigenschaften der Folienbogen für die Annah- me von Beschichtungen zu verbessern. Die Entladungseinrichtung E kann auch in den Rolle-Bogen-Anleger RB integriert sein, so dass die Oberflächenbehandlung der Folienbogen auch für den Bogentransport zur Druckmaschine wirksam wird. Mit einer derartigen Druckmaschine kann also ein von einer Folienrolle geschnittener Folienbogen zunächst beschichtet, dann mit einer bildmässigen oder flächi- gen Folienschicht beschichtet und nachfolgend nochmals mehrfarbig bedruckt werden.

In Figur 3 ist eine zweite Variante einer derartigen Konfiguration gezeigt. Die dargestellte Druckmaschine weist einen Bogenanleger AN auf, dem eine Entladungs- einrichtung E zur Folienbehandlung zugeordnet ist. Anschließend ist wahlweise ein Druckwerk D oder ein Lackmodul vorgesehen. Darauf folgt ein- oder zweiteiliges Folienapplikationsmodul FA. Daran anschließend ist erneut ein Druckwerk angeordnet, dem eine so genannte Wendeeinrichtung W folgt. Diese dient dazu, einen einseitig beschichteten Folienbogen umzustülpen, so dass dessen vorherige Unterseite nachfolgend von oben bedruckt bzw. beschichtet werden kann.

In der gezeigten Konfiguration schließen sich an die Wendeeinrichtung W ein Auftragwerk 1 und ein Beschichtungsmodul 2 an, die auch als integriertes Folienapplikationsmodul FA innerhalb eines Druckwerkes angeordnet sein können. Danach sind bis zum Bogenausleger AU ggf. mehrere weitere Druckwerke D vorgesehen. Vor der Zuführung der Folienbogen zum Folienapplikationsmodul FA können diese erneut, nun aber mit ihrer oben liegenden Rückseite der Einwirkung einer Entladungseinrichtung E ausgesetzt werden.

Zwischen oder in Druckwerken D bzw. vor oder in dem Folienapplikationsmodul FA sind Zwischentrockner 16 angeordnet, mittels derer die in jeweiligen Arbeits- Stationen aufgebrachten Beschichtungen getrocknet werden können. Spezifisch ist nach jedem Beschichtungswerk 2 ein Zwischentrockner Z vorgesehen, mittels dessen die Folienbogen B von der Rückseite bestrahlt werden können.

Mit einer derartigen Druckmaschine kann also jeder Folienbogen zunächst von seiner Oberseite beschichtet, dann mit einer Folienbeschichtung versehen, danach bedruckt oder beschichtet, dann gewendet, dann mit einer weiteren Folien- beschichtung versehen und nachfolgend nochmals mehrfarbig bedruckt werden. Weiterhin ergeben sich in derartigen Maschinen weitere Produktionsmöglichkeiten, indem Druckbogen mit optischen oder taktilen Mustern versehen werden, die der Folienbeschichtung unterlegt und durch diese sichtbar oder tastbar sind, oder auch indem über die Folie selbst optische oder taktile Oberflächenmuster aufge- bracht werden. Diese Beschichtungsvorgänge können wiederum einseitig oder beidseitig auf unbedruckten oder bedruckten Oberflächen erfolgen.

Erfindungsgemäß ist folgende Produktionsweise vorgesehen:

I. In bevorzugter Ausführungsform kann die Trocknung des Klebersujets K vor dem Auftragen des Foliensujets TF auch in der Anwendung bei Folienbe- druckstoffen erfolgen. Hierbei kann der Folienbogen B von der Oberseite getrocknet werden und die Kleberschicht K wird direkt von der Trocknerstrahlung erreicht, so dass eine Vortrocknung des Klebers erreicht wird.

II. In besonders bevorzugter Ausführungsform kann die Trocknung des Klebersujets K bei aufgetragenem Foliensujet TF in der Anwendung bei Folienbe- druckstoffen auch von der Unterseite bzw. von der Rückseite der Folienbogen B her erfolgen. Hierbei wird die Kleberschicht K direkt von der Trockner- Strahlung erreicht, da das Material des Folienbogens B die Trocknerstrahlung besser passieren lässt als die metallische Beschichtung des Foliensujets TF. Daher ist der Zwischentrockner Z in der Bogenführungseinrichtung 19 des auf das Beschichtungswerk 2 folgenden Druckwerks 20 vorgesehen.

In Figur 4 und 5 ist der Prozess der Trocknung mit der erfindungsgemäßen Anordnung nochmals näher dargestellt.

Figur 4 zeigt die Schritte zur Aufbringung von Folienschichten auf einem Substrat im Zusammenhang des erfindungsgemäßen Verfahrens.

A) Zunächst wird ein Bogen (hier Folienbogen B) durch Vereinzelung von einem

Stapel oder durch Schneiden von einer Rolle zur Verfügung gestellt. B) Die Oberfläche des Folienbogens B wird ggf. mit einem Plasma unter Wirkung einer Entladungseinrichtung E zur besseren Farbanhaftung behandelt.

C) Ein Auftragswerk 1 trägt ein Klebersujet K auf den Folienbogen B auf. Der Kleber kann eine farblose oder eingefärbte UV-Farbe sein.

D) Das Klebersujet K wird ggf. mittels eines Trockners 16 auf dem Folienbogen B vorgetrocknet. Der Trockner 16 kann ein UV-Trockner sein.

E) Auf das auf den Folienbogen B aufgetragene Klebersujet K wird im Beschich- tungswerk 2 ein Foliensujet TF von einer Folienbahn 5 übertragen.

F) Der Folienbogen B wird von seiner unbeschichteten Rückseite her mittels des Zwischentrockners Z bestrahlt und damit wird das Klebersujet K unter dem Fo- liensujet TF fertig getrocknet.

In Figur 5 sind die Trocknungsmöglichkeiten einer Beschichtung mit einer Transferfolienschicht TF von einer Folienbahn 5 auf einem Folienbogen gezeigt. Die Kleberschicht K auf dem Folienbogen B kann bei entsprechender Einrichtung (rechte Darstellung in Fig. 5) während des Transfers der Transferfolienschicht TF von der Folienbahn 5 mittels eines Trockners 16 getrocknet werden. Dabei muss die Trocknerstrahlung (Doppellinien, punktierte Linien) die Trägerfolie der Folienbahn 5 und die transferierte Transferfolienschicht TF durchdringen, um die Kleberschicht K zu erreichen. Daher erreicht dort die Strahlung des Trockners die KIe- berschicht K nur teilweise oder zumindest nur abgeschwächt.

Gleiches gilt, wenn der Trockner 16 angewendet wird, wenn die Beschichtung fertig transferiert auf dem Folienbogen B vorliegt, (linke Darstellung in Fig. 5, oben).

In Figur 5 ist links unten gezeigt, dass die Bestrahlung des Folienbogens B mittels Zwischentrockner Z von der unbedruckten Rückseite her zu einem weitgehend ungehinderten Durchtritt der Strahlung führt. Damit wird die Kleberschicht K gut erreicht und kann schnell und effizient getrocknet werden.

Bezugszeichenliste

1 Auftragwerk (1 )

2 Beschichtungswerk

3 Presswalze (Andruckwalze 3')

4 Gegendruckzylinder

5 Transferfolie / Folienbahn (5')

6 Transferspalt (Pressspalt 6')

7 Rollenantrieb

8 Folienvorratsrolle

9 Foliensammelrolle

10 Pressbespannung

11 Farbwerk

12 Plattenzylinder

13 Drucktuchzylinder

14 Leiteinrichtung

15 Druckwerksschutz

16 Trockner

17 überwachungseinrichtung

18 Tänzerwalze

19 Bogenführungseinrichtung

20 Folgedruckwerk

21 Bogenführungstrommel / Transferzylinder

r Auftragwerk

3' Presswalze / Andruckwalze

5' Transferfolie / Folienbahn

6' Transferspalt / Pressspalt

B Bogen, Druckbogen, Folienbogen

D Druckwerk

AN Anleger

RB Rolle-Bogen-Anleger

AU Ausleger

FA Folienapplikationsmodul

W Wendeeinrichtung

E Entladungseinrichtung

K Kleberschicht, Klebersujet

TF Transferfolienschicht, Foliensujet

Z Zwischentrockner, Rückseitentrockner