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Title:
STAMPING MACHINE WITH A MOTORISED ROTATING/LIFTING DRIVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/118175
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a stamping machine with a tool bearing (7) for a stamping tool (6). A rotating/lifting drive (5) serves to move the tool bearing (7) in the direction of a lifting axis (8) and for rotational adjustment of the tool bearing (7) about the lifting axis (8). In order to achieve the above, the rotating/lifting drive (5) comprises coaxial, opposed spindle drives (20, 21) and a drive controller (32). The motor-side spindle drive elements (18, 19) of the spindle drive (20, 21) are connected to separate drive motors (23, 24) and are selectively controlled by the drive controller (32) to rotate in mutually matching rotating directions in common with the relevant tool-side spindle drive elements (14, 15), or in opposed rotational directions relative to the relevant tool-side spindle drive elements (14, 15), about a spindle drive axis (22). The tool-side spindle drive elements (14, 15) are thus coupled for movement in the direction of the spindle drive axis (22) and for rotation about the spindle drive axis (22).

Inventors:
SCHMAUDER FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/005634
Publication Date:
December 15, 2005
Filing Date:
May 25, 2005
Export Citation:
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Assignee:
TRUMPF WERKZEUGMASCHINEN GMBH (DE)
SCHMAUDER FRANK (DE)
International Classes:
B21D28/00; B30B1/18; (IPC1-7): B21D28/00; B30B1/18
Foreign References:
JPH04172133A1992-06-19
JPH04105793A1992-04-07
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 0164, no. 74 (M - 1319) 2 October 1992 (1992-10-02)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 0163, no. 46 (M - 1286) 27 July 1992 (1992-07-27)
Attorney, Agent or Firm:
Kohler, Schmid Möbus (Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Stanztnaschine mit einer Werkzeuglagerung (7) für ein Stanzwerkzeug (6) sowie mit einem Dreh/Hubantrieb (5, 45, 85, 125, 165) , mittels dessen die Werkzeuglagerung (7) in Richtung einer Hubachse (8) zu dem Arbeitsbereich der Stanzmaschine hin und zurück bewegbar und um die Hubachse (8) dreheinstellbar ist und der wenigstens einen motorisch angetriebenen und mit einer Antriebssteuerung (32) versehenen Spindeltrieb (20, 21, 60, 61; 100, 101) umfasst mit Spindeltriebelementen in Form einer An¬ triebsspindel sowie einer darauf aufsitzenden Spindelmutter, von denen das eine als motorseitiges Spindeltriebelement (18, 19; 58, 59; 94, 95) und das andere als werkzeugseitiges Spin¬ deltriebelement (14, 15; 54, 55; 98, 99) vorgesehen ist, wobei das motorseitige Spindeltriebelement (18, 19; 58, 59; 94, 95) mittels eines Antriebsmotors (23, 24) relativ zu dem werkzeug seitigen Spindeltriebelement (14, 15; 54, 55; 98, 99) um eine Spindeltriebachse (22) drehbar und dadurch das werkzeugseitige Spindeltriebelement (14, 15; 54, 55; 98, 99) in Richtung der Spindeltriebachse (22) und die Werkzeuglagerung (7) in Richtung der Hubachse (8) bewegbar ist und wobei das werkzeugseitige Spindeltriebelement (14, 15; 54, 55; 98, 99) mittels eines An¬ triebsmotors (23, 24) um die Spindeltriebachse (22) drehbar und dadurch die Werkzeuglagerung (7) um die Hubachse (8) drehein¬ stellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass koaxiale aber gegen läufige Spindeltriebe (20, 21; 60, 61; 100, 101) sowie eine An¬ triebssteuerung (32) hierfür vorgesehen sind, wobei die motor seitigen Spindeltriebelemente (18, 19; 58, 59; 94, 95) der ge¬ genläufigen Spindeltriebe (20, 21; 60, 61; 100, 101) mit sepa¬ raten Antriebsmotoren (23, 24) in Antriebsverbindung stehen und von der Antriebssteuerung (32) gesteuert mittels der Antriebs motoren (23, 24) wahlweise in miteinander übereinstimmenden Drehrichtungen gemeinschaftlich mit den zugeordneten werkzeug seitigen Spindeltriebelementen (14, 15; 54, 55; 98, 99) oder in einander entgegengesetzten Drehrichtungen relativ zu den zuge¬ ordneten werkzeugseitigen Spindeltriebelementen (14, 15; 54, 55; 98, 99) um die Spindeltriebachse (22) drehbar sind und wo¬ bei die werkzeugseitigen Spindeltriebelemente (14, 15; 54, 55; 98, 99) der gegenläufigen Spindeltriebe (20, 21; 60, 61; 100, 101) zur Bewegung in Richtung der Spindeltriebachse (22) sowie zur Drehung um die Spindeltriebachse (22) miteinander gekoppelt sind.
2. Stanzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Antriebssteuerung (32) der gegenläufigen Spin¬ deltriebe (20, 21; 60, 61; 100, 101) die Drehgeschwindigkeiten der motorseitigen Spindeltriebelemente (18, 19; 58, 59; 94, 95) voneinander unabhängig steuerbar sind.
3. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Antriebssteuerung (32) der ge¬ genläufigen Spindeltriebe (20, 21; 60, 61; 100, 101) eine Er¬ fassungseinrichtung (34) zur Erfassung einer IstDreheinstel¬ lung der Werkzeuglagerung (7) bezüglich der Hubachse (8) bei in einander entgegengesetzten Drehrichtungen angetriebenen motor seitigen Spindeltriebelementen (18, 19; 58, 59; 94, 95) auf¬ weist und dass die Erfassungseinrichtung (34) zur Erfassung der IstDreheinstellung der Werkzeuglagerung (7) mit einer Auswer¬ te und Steuereinheit (33) der Antriebssteuerung in Verbindung steht, mittels derer die Drehgeschwindigkeit wenigstens eines motorseitigen Spindeltriebelementes (18, 19; 58, 59; 94, 95) in Abhängigkeit von der erfassten IstDreheinstellung der Werk¬ zeuglagerung (7) steuerbar ist.
4. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass mittels der Auswerte und Steuerein¬ heit (33) der Antriebssteuerung (32) eine erfasste IstDrehein¬ stellung und eine SollDreheinstellung der Werkzeuglagerung (7) miteinander vergleichbar sind und bei Abweichung der erfassten IstDreheinstellung von der SollDreheinstellung die Drehge¬ schwindigkeit wenigstens eines motorseitigen Spindeltriebele¬ mentes (18, 19; 58, 59; 94, 95) in einem die IstDreheinstel¬ lung der Werkzeuglagerung (7) in die SollDreheinstellung über¬ führenden Sinne steuerbar ist.
5. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass als SollDreheinstellung der Werk¬ zeuglagerung (7) die AnfangsDreheinstellung der Werkzeuglage¬ rung (7) zu Beginn des gegensinnigen Antriebes der motorseiti gen Spindeltriebelemente (18, 19; 58, 59; 94, 95) vorgesehen ist und dass mittels der Auswerte und Steuereinheit (33) der Antriebssteuerung (32) bei Abweichung der erfassten IstDreh¬ einstellung der Werkzeuglagerung (7) von der AnfangsDrehein¬ stellung die Drehgeschwindigkeit wenigstens eines motorseitigen Spindeltriebelementes (18, 19; 58, 59; 94, 95) in einem die IstDreheinstellung der Werkzeuglagerung (7) in die Anfangs Dreheinstellung überführenden Sinne steuerbar ist.
6. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Werkzeuglagerung (7) eine in Richtung um die Hubachse (8) wirksame DrehBremseinrichtung (126) vorgesehen ist.
7. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die DrehBremseinrichtung (126) für die Werkzeuglagerung (7) als elektromotorische DrehBremsein¬ richtung (126) ausgebildet ist.
8. Stanztnaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die gegenläufigen Spindeltriebe (20, 21; 60, 61; 100, 101) mit einheitlicher Übersetzung ausgebildet sind.
9. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Antriebsmotor (23, 24) als Elektromotor mit einem Stator (25, 26) und einem radial innerhalb des Stators (25, 26) angeordneten Rotor (28, 29) aus¬ gebildet ist und dass das dem Antriebsmotor (23, 24) zugeordne¬ te motorseitige Spindeltriebelement (18, 19; 58, 59; 94, 95) mit dem Rotor (28, 29) getriebelos verbunden und gemeinschaft¬ lich mit dem Rotor (28, 29) um die Spindeltriebachse (22) dreh¬ bar ist.
10. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass wenigstens ein motorseitiges Spindel¬ triebelement (18, 19; 58, 59; 94, 95) einerseits und der Rotor (28, 29) und/oder der Stator (25, 26) des zugeordneten Antriebs¬ motors (23, 24) andererseits mit gegenseitiger Überdeckung in Richtung der Spindeltriebachse (22) angeordnet sind.
11. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Antriebsmotor (23, 24) als TorqueMotor ausgebildet ist.
12. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die werkzeugseitigen Spindeltriebele¬ mente (58, 59) eine einteilige Baueinheit bilden.
13. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass für die werkzeugseitigen Spindel triebelemente (14, 15; 54, 55; 98, 99) eine in Richtung der Spindeltriebachse (22) wirksame axiale Vorspanneinrichtung (166) vorgesehen ist, mittels derer eine Vorspannkraft erzeug¬ bar ist, welche derjenigen Bewegung der werkzeugseitigen Spin¬ deltriebelemente (14, 15; 54, 55; 98, 99) entgegenwirkt, welche der Bewegung der Werkzeuglagerung (7) zu dem Arbeitsbereich der Stanzmaschine (1) hin zugeordnet ist.
14. Stanzmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche , da¬ durch gekennzeichnet, dass die axiale Vorspanne inrichtung ( 166 ) für die werkzeugseitigen Spindeltriebelemente ( 14 , 15 ; 54 , 55 ; 98 , 99 ) als pneumatische Vorspanneinrichtung ( 166 ) ausgebildet ist .
Description:
Stanzmaschine mit einem motorischen Dreh-/Hubantrieb

Die Erfindung betrifft eine Stanzmaschine mit einer Werkzeugla¬ gerung für ein Stanzwerkzeug sowie mit einem Dreh-/Hubantrieb, mittels dessen die Werkzeuglagerung in Richtung einer Hubachse zu dem Arbeitsbereich der Stanzmaschine hin und zurück bewegbar und um die Hubachse dreheinstellbar ist und der wenigstens ei¬ nen motorisch angetriebenen und mit einer Antriebssteuerung versehenen Spindeltrieb umfasst mit Spindeltriebelementen in Form einer Antriebsspindel sowie einer darauf aufsitzenden Spindelmiitter, von denen das eine als motorseitiges Spindel- triebelement und das andere als werkzeugseitiges Spindeltrieb- element vorgesehen ist, wobei das motorseitige Spindeltriebele¬ ment mittels eines Antriebsmotors relativ zu dem werkzeugseiti- gen Spindeltriebelement um eine Spindeltriebachse drehbar und dadurch das werkzeugseitige Spindeltriebelement in Richtung der Spindeltriebachse und die Werkzeuglagerung in Richtung der Hub¬ achse bewegbar ist und wobei das werkzeugseitige Spindeltrieb¬ element mittels eines Antriebsmotors um die Spindeltriebachse drehbar und dadurch die Werkzeuglagerung um die Hubachse dreh¬ einstellbar ist.

Eine Stanzmaschine der vorstehenden Art ist offenbart in JP 04172133 A. Im Falle des Standes der Technik ist für die Werk¬ zeuglagerung einer Stanzmaschine ein Dreh-/Hubantrieb mit zwei elektrischen Antriebsmotoren vorgesehen. Beide Antriebsmotoren sind seitlich neben einer Antriebsspindel angeordnet, die ih¬ rerseits in Richtung einer Hubachse der Werkzeuglagerung ver¬ läuft. Einer der Antriebsmotoren dient zur stanzenden Werk¬ stückbearbeitung und ist zu diesem Zweck über einen Riementrieb mit einer auf der Antriebsspindel aufsitzenden Hubspindelmutter verbunden. Durch Antrieb des sich so ergebenden Spindeltriebes in einander entgegengesetzten Drehrichtungen wird das an der Werkzeuglagerung vorgesehene Stanzwerkzeug mit Arbeitshüben in Richtung auf das zu bearbeitende Werkstück und im Anschluss an einen jeden Arbeitshub mit einem Rückhub in Gegenrichtung be¬ wegt. Der zweite Antriebsmotor der vorbekannten Stanzmaschine ist zur Dreheinstellung der Werkzeuglagerung bzw. des Stanz- Werkzeuges vorgesehen. Über einen weiteren Riementrieb ist dieser Antriebsmotor mit einem von der Antriebsspindel durch¬ setzten Mitnehmer antriebsverbunden. Mittels des zweiten An¬ triebsmotors wird bei Bedarf die Drehstellung von Werkzeuglage¬ rung und Stanzwerkzeug bezüglich der Hubachse des vorbekannten Dreh-/Hubantriebes verändert.

Eine leistungsfähige und dessen ungeachtet kompakt bauende Stanzmaschine bereitzustellen, hat sich die vorliegende Erfin¬ dung ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik zum Ziel gesetzt.

Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Stanzma¬ schine nach Patentanspruch 1.

Im Falle der Erfindung ist demnach ein Dreh-/Hubantrieb mit ko¬ axialen aber gegenläufigen Spindeltrieben vorgesehen, die ih¬ rerseits von separaten Antriebsmotoren angetrieben werden. Die motorseitigen Spindeltriebelemente der gegenläufigen Spindel- triebe lassen sich dabei wahlweise in der gleichen Drehrichtung oder in einander entgegengesetzten Drehrichtungen antreiben. Stimmen die Drehrichtungen miteinander überein, so bewegen sich die motorseitigen Spindeltriebelemente gemeinschaftlich mit den untereinander gekoppelten werkzeugseitigen Spindeltriebelemen¬ ten um die Spindeltriebachse. Bei entsprechender Antriebssteue¬ rung der gegenläufigen Spindeltriebe ist auf diese Art und Wei- se die Werkzeuglagerung bzw. das Stanzwerkzeug mit der ge¬ wünschten Ausrichtung um die Hubachse dreheinstellbar. Zur Aus¬ führung der Drehbewegung von Werkzeuglagerung und Stanzwerkzeug stehen die Motorleistungen der einzelnen Antriebsmotoren in Summe zur Verfügung. Laufen die motorseitigen Spindeltriebele¬ mente in einander entgegengesetzten Richtungen um, so ergeben sich zwischen den motorseitigen Spindeltriebelementen und den zugeordneten werkzeugseitigen Spindeltriebelementen Relativ- Drehbewegungen, die ihrerseits eine Verlagerung der werkzeug¬ seitigen Spindeltriebelemente sowie der Werkzeuglagerung und des Stanzwerkzeuges in Richtung der Spindeltriebachse bzw. der Hubachse bewirken. Infolge der Kopplung der werkzeugseitigen Spindeltriebelemente ergänzen sich auch in diesem Fall die von den Antriebsmotoren der einzelnen motorseitigen Spindeltrieb¬ elemente bereitgestellten Drehmomente. Eine entsprechend große Kraft kann an dem mit den werkzeugseitigen Spindeltriebelemen¬ ten bewegungsverbundenen Stanzwerkzeug in Richtung der Hubachse ausgeübt werden. Diese große Axialkraft kann insbesondere als Stanzkraft zur Werkstückbearbeitung genutzt werden. Die zu in¬ stallierende Motorleistung ist geringer als sie bei Einsatz ei¬ nes gleich leistungsfähigen Einzel-Antriebsmotors wäre. Bei entsprechender Drehgeschwindigkeit der in einander entgegenge¬ setzten Richtungen umlaufenden motorseitigen Spindeltriebele¬ mente kann eine rotationsfreie Bewegung der werkzeugseitigen Spindeltriebelemente in Richtung der Spindeltriebachse und so¬ mit eine nrotationsfreie Bewegung des Stanzwerkzeuges in Rieh- tung der Hubachse erzeugt werden, ohne dass hierzu eine separa¬ te Verdrehsicherung für die werkzeugseitigen Spindeltriebele¬ mente benötigt würde. Alternativ besteht erfindungsgemäß auch die Möglichkeit, die Geschwindigkeiten der sich in einander entgegengesetzten Richtungen drehenden motorseitigen Spindel- triebelemente derart aufeinander abzustimmen, dass sich eine Bewegung der werkzeugseitigen Spindeltriebelemente und des Stanzwerkzeuges in Richtung der Spindeltrieb- bzw. der Hubachse und eine Drehbewegung um die Spindeltrieb- bzw. die Hubachse überlagern. Mit einem kompakten Antrieb kann somit bei hoher Leistungsfähigkeit eine Mehrzahl von Antriebsfunktionen reali¬ siert werden.

Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach Patentanspruch 1 ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 14.

Im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 2 sind die Drehgeschwindigkeiten der motorseitigen Spindeltriebelemente mittels der Antriebssteuerung der gegenläufigen Spindeltriebe voneinander unabhängig steuerbar. Auf diese Art und Weise las¬ sen sich die aus der Drehbewegung der motorseitigen Spindel- triebelemente resultierenden Bewegungen der Werkzeuglagerung und des Stanzwerkzeuges mit großer Flexibilität an die Erfor¬ dernisse <des jeweiligen Anwendungsfalles anpassen. Die ausweislich der Patentansprüche 3 bis 7 an patentgemäßen Stanzmaschinen getroffenen Maßnahmen betreffen den Fall, dass die motorseitigen Spindeltriebelemente der gegenläufigen Spin¬ deltriebe in einander entgegengesetzten Drehrichtungen umlau¬ fen. Diese Betriebsweise der gegenläufigen Spindeltriebe wird zur Erzeugung von Bewegungen der Werkzeuglagerung und des Stanzwerkzeuges in Richtung der Hubachse, insbesondere zur Aus¬ führung von Arbeitshüben des Stanzwerkzeuges gewählt. Dabei kann die Dreheinstellung des Stanzwerkzeuges bezüglich der Hu¬ bachse von Bedeutung sein. Unter Umständen ist sicherzustellen, dass das Stanzwerkzeug mit einer bestimmten Drehstellung bezüg¬ lich der Hubachse auf das zu bearbeitende Werkstück aufläuft. Mittels der erfindungsgemäßen Antriebssteuerung der gegenläufi¬ gen Spindeltriebe kann dies gewährleistet werden. Ausweislich Patentanspruch 3 werden Ist-Dreheinstellungen der Werkzeuglage¬ rung bezüglich der Hubachse erfasst. In Abhängigkeit von dem Erfassungsergebnis ist die Drehgeschwindigkeit wenigstens eines motorseitigen Spindeltriebelementes steuerbar und auf diese Art und Weise die Dreheinstellung der Werkzeuglagerung beeinfluss- bar. Denkbar ist beispielsweise, dass sich bei Anlaufen der ge¬ gensinnig angetriebenen motorseitigen Spindeltriebelemente eine geringfügige Veränderung der Dreheinstellung der Werkzeuglage¬ rung bzw. des Stanzwerkzeuges ergibt, dass sich die Drehein¬ stellung der Werkzeuglagerung bzw. des Stanzwerkzeuges aber nach Beendigung der Anlaufphase nicht mehr verändert. Ist eine derartige Änderung der Dreheinstellung von Werkzeuglagerung und Stanzwerkzeug für die durchzuführende Werkstückbearbeitung ohne Bedeutung, so kann sie beibehalten werden. In diesem Fall ist die nach der Anlaufphase erreichte Drehgeschwindigkeit der mo- torseitigen Spindeltriebelemente mittels der Auswerte- und Steuereinheit der Antriebssteuerung auf einem konstanten Wert zu halten. Gemäß Patentanspruch 4 lässt sich während der Bewe¬ gung des Stanzwerkzeuges in Richtung der Hubachse eine Verstel¬ lung des Stanzwerkzeuges um die Hubachse rückgängig machen. Dieser Umstand ist vor allem dann bedeutsam, wenn Stanzwerkzeu¬ ge mit einer von der Kreisform abweichenden Querschnittsform verwendet werden. In diesen Fällen ist die Drehstellung des Stanzwerkzeuges bezüglich der Hubachse für das Bearbeitungser¬ gebnis bzw. für die Durchführbarkeit der stanzenden Werkstück¬ bearbeitung von ausschlaggebender Bedeutung. Im Falle der Er¬ findungsbauart nach Patentanspruch 5 ist die Soll-Dreheinstel¬ lung der Werkzeuglagerung bzw. des Stanzwerkzeuges durch dieje¬ nige Dreheinstellung definiert, die zu Beginn des Antriebes der motorseitigen Spindeltriebelemente in einander entgegengesetz¬ ten Drehrichtungen vorliegt. Ausweislich der Patentansprüche 6 und 7 ist für die Werkzeuglagerung in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine Dreh-Bremseinrichtung vorgesehen, die insbe¬ sondere als elektromotorische Dreh-Bremseinrichtung ausgeführt sein kann . Mittels dieser Dreh-Bremseinrichtung lässt sich die Soll-Dreheinstellung der Werkzeuglagerung sichern. Dabei unter¬ stützt die Dreh-Bremseinrichtung die gegenläufigen Spindeltrie¬ be, die bei entsprechender Steuerung ebenfalls einer uner- wünschten Verstellung der Werkzeuglagerung in Richtung um die Hubachse entgegenwirken. Da die Dreh-Bremseinrichtung demnach nur eine verhältnismäßig kleine Kraft zur Drehsicherung der Werkzeuglagerung aufzubringen hat, kann sie klein bauen. Unge¬ achtet der Dreh-Bremseinrichtung ergibt sich folglich eine kom¬ pakte Bauweise des erfindungsgemäßen Dreh-/Hubantriebes.

Gemäß Patentanspruch 8 sind in weiterer Ausgestaltung der Er¬ findung gegenläufige Spindeltriebe mit einheitlicher Überset¬ zung vorgesehen. Diese Vereinheitlichung der Antriebskomponen¬ ten bedingt einen konstruktiv einfachen Aufbau der Gesamtanord¬ nung und vereinfacht außerdem die AntriebsSteuerung der gegen¬ läufigen Spindeltriebe.

Die Erfindungsbauarten nach den Patentansprüchen 9 bis 11 zeichnen sich durch eine besonders kompakte Bauweise des Dreh-/ Hubantriebes und somit der gesamten Maschine aus. Aufgrund der Erfindungsmerkmale von Patentanspruch 9 ergeben sich für den Dreh-/Hubantrieb verhältnismäßig kleine Abmessungen in radialer Richtung der Spindeltriebachse. Entsprechend baut der Dreh-/ Hubantrieb nach Patentanspruch 10 in Richtung der Spindeltrieb¬ achse relativ klein. Torque-Motoren, wie sie in Patentanspruch 11 genannt sind, gestatten es, auch hohe Motor-Drehmomente ohne Einbauraum benötigende Zwischengetriebe zu übertragen. Die einteilige Ausbildung der werkzeugseitigen Spindeltrieb- elemente gemäß Patentanspruch 12 ist im Interesse einer Mini¬ mierung der Anzahl der Einzelteile und somit im Interesse eines konstruktiv einfachen und kompakten Aufbaus der Gesamtanordnung vorgesehen.

Gemäß den Patentansprüchen 13 und 14 ist für die werkzeugseiti¬ gen Spindeltriebelemente erfindungsgemäßer Stanzmaschinen eine in Richtung der Spindeltriebachse wirksame, vorzugsweise pneu¬ matische Vorspanneinrichtung vorgesehen. Derartige Vorspannein¬ richtungen erhöhen die Lebensdauer und die Funktionssicherheit des Dreh-/Hubantriebes erfindungsgemäßer Stanzmaschinen.

An dem Dreh-/Hubantrieb treten insbesondere bei Auftreffen des Stanzwerkzeuges auf das Werkstück, beim Durchbrechen des Stan¬ zwerkzeuges durch das Werkstück und generell bei Umkehrung der Hubbewegung Lastwechsel auf. Die erfindungsgemäße Vorspannein¬ richtung wirkt einem schlagartigen Lastwechsel an dem Dreh-/ Hubantrieb entgegen. Bei entsprechender Wahl der Vorspannung ergibt sich anstelle einer wechselnden Beanspruchung eine weni¬ ger Verschleiß verursachende schwellende Beanspruchung des Spindeltriebes.

Beim eigentlichen Stanzvorgang baut sich während der Beauf¬ schlagung des zu bearbeitenden Werkstückes durch das Stanzwerk¬ zeug innerhalb des Dreh-/Hubantriebes eine der Richtung des ausgeführten Arbeitshubes entgegengerichtete Kraft auf. Sobald das Werkstück von dem Stanzwerkzeug durchdrungen wird, sind das Stanzwerkzeug und die mit diesem verbundenen Komponenten des Dreh-/Hubantriebes bestrebt, schlagartig eine Bewegung in Rich¬ tung des Arbeitshubes auszuführen. Mit einem damit einhergehen¬ den schlagartigen Lastwechsel wäre an dem Dreh-/Hubantrieb ein Betriebszustand verbunden, der sich nur mit verhältnismäßig großem Aufwand steuern bzw. regeln ließe.

Nachstehend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellun¬ gen zu Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Stanzmaschine mit einer ersten Bauart eines elektrischen Dreh-/Hubantriebes für ein Stanzober¬ werkzeug in der teilgeschnittenen Seitenansicht,

Fig. 2 den Dreh-/Hubantrieb gemäß Fig.l im Längsschnitt,

Fig. 3 eine zweite Bauart eines elektrischen Dreh-/Huban¬ triebes für ein Stanzoberwerkzeug einer Stanzma¬ schine im Längsschnitt,

Fig. 4 eine dritte Bauart eines elektrischen Dreh-/Huban¬ triebes für ein Stanzoberwerkzeug einer Stanzma¬ schine im Längsschnitt, Fig. 5 eine vierte Bauart eines elektrischen Dreh-/Huban¬ triebes für ein Stanzoberwerkzeug einer Stanzma¬ schine im Längsschnitt und

Fig. 6 eine fünfte Bauart eines elektrischen Dreh-/Huban¬ triebes für ein Stanzoberwerkzeug einer Stanzma¬ schine im Längsschnitt.

Ausweislich Fig. 1 besitzt eine Stanzmaschine 1 ein C-förmiges Maschinengestell 2 mit einem oberen Gestellschenkel 3 und einem unteren Gestellschenkel 4.

An dem freien Ende des oberen Gestellschenkels 3 ist ein elek¬ trischer Dreh-/Hubantrieb 5 für ein als Stanzstempel 6 ausge¬ bildetes Stanzwerkzeug vorgesehen. Der Stanzstempel 6 ist an einer Werkzeuglagerung 7 montiert. Mittels des Dreh-/Hubantrie¬ bes 5 ist die Werkzeuglagerung 7 gemeinschaftlich mit dem Stanzstempel 6 in Richtung einer Hubachse 8 geradlinig bewegbar und in Richtung eines Doppelpfeils 9 um die Hubachse 8 drehein¬ stellbar. Bewegungen in Richtung der Hubachse 8 werden von der Werkzeuglagerung 7 bzw. dem Stanzstempel 6 bei Arbeitshüben zur Bearbeitung von Werkstücken sowie bei sich an die Arbeitshübe anschließenden Rückhüben ausgeführt. Eine Dreheinstellung der Werkzeuglagerung 7 wird zur Änderung der Drehstellung des Stanzstempels 6 bezüglich der Hubachse 8 vorgenommen. Bei der Werkstückbearbeitung, im gezeigten Beispielsfall bei der stanzenden Bearbeitung von nicht im Einzelnen dargestellten Blechen, wirkt der Stanzstempel 6 mit einem nicht gezeigten Stanzunterwerkzeug in Form einer Stanzmatrize zusammen. Diese ist in gewohnter Weise in einen Werkstücktisch 10 integriert, der seinerseits auf dem unteren Gestellschenkel 4 der Stanzma¬ schine 1 gelagert ist. Die bei der Werkstückbearbeitung erfor¬ derlichen Relativbewegungen des betreffenden Bleches gegenüber dem Stanzstempel 6 und der Stanzmatrize werden mittels einer in einem Rachenraum 11 des Maschinengestells 2 untergebrachten Ko¬ ordinatenführung 12 üblicher Bauart ausgeführt.

Wie Fig. 2 im Detail entnommen werden kann, ist die Werkzeugla¬ gerung 7 mit dem Stanzstempel 6 an einem Stößel 13 vorgesehen. Der Stößel 13 durchsetzt eine erste Antriebsspindel 14 sowie eine zweite Antriebsspindel 15. Die Antriebsspindeln 14, 15 sind als Hohlspindeln ausgeführt. Über Verbindungsschrauben 16 sind die Antriebsspindeln 14, 15 untereinander verbunden. Die Verbindungsschrauben 16 durchsetzen dabei einen Außenbund 17 des Stößels 13. Dadurch sind die Antriebsspindeln 14, 15 unter¬ einander sowie an dem Stößel 13 allseitig wirksam fixiert.

Auf der ersten Antriebsspindel 14 sitzt eine erste Spindelmut¬ ter 18, auf der zweiten Antriebsspindel 15 eine zweite Spindel- mutter 19 auf. Gemeinsam mit der ersten Spindelmutter 18 bildet die erste Antriebsspindel 14 einen ersten Spindeltrieb 20. Ent- sprechend umfasst ein zweiter Spindeltrieb 21 die zweite An¬ triebsspindel 15 sowie die zweite Spindelmutter 19. Die beiden Spindeltriebe 20, 21 sind als gegenläufige, ansonsten aber bau¬ gleiche Kugelgewindetriebe ausgebildet. Eine gemeinsame Spin- deltriebachse 22 fällt mit der Hubachse 8 des Dreh-/Hubantrie¬ bes 5 zusammen.

Zum Antrieb des ersten Spindeltriebes 20 dient ein erster elek¬ trischer Antriebsmotor 23, zum Antrieb des zweiten Spindeltrie¬ bes 21 ein zweiter elektrischer Antriebsmotor 24. Bei beiden Antriebsmotoren 23, 24 handelt es sich um Torque-Motoren. Ein Stator 25 des ersten elektrischen Antriebsmotors 23 sowie ein Stator 26 des zweiten elektrischen Antriebsmotors 24 sind je¬ weils an einem Antriebsgehäuse 27 des Dreh-/Hubantriebes 5 an¬ gebracht. Ein Rotor 28 des ersten elektrischen Antriebsmotors 23 ist getriebelos mit der ersten Spindelmutter 18, ein Rotor 29 des zweiten elektrischen Antriebsmotors 24 auf entsprechen¬ de Art und Weise mit der zweiten Spindelmutter 19 verbunden. Demnach bilden die erste Spindelmutter 18 sowie die zweite Spindelmutter 19 motorseitige Spindeltriebelemente, die erste Antriebsspindel 14 sowie die zweite Antriebsspindel 15 werk- zeugseitige Spindeltriebelemente der Spindeltriebe 20, 21. Die Spindelmutter 18, der Rotor 28 und der Stator 25 sowie die Spindelmutter 19, der Rotor 29 und der Stator 26 sind jeweils mit gegenseitiger Überdeckung in Richtung der Hubachse 8 bzw. der Spindeltriebachse 22 angeordnet. Über herkömmliche Wälzla- ger 30, 31 sind die Spindeltriebe 20, 21 sowie der Stößel 13 mit der Werkzeuglagerung 7 und dem Stanzstempel 6 an dem An¬ triebsgehäuse 27 des Dreh-/Hubantriebes 5 drehgelagert.

Die elektrischen Antriebsmotoren 23, 24 und über diese auch die Spindeltriebe 20, 21 sind voneinander unabhängig und dabei je¬ weils sowohl in ihrer Drehzahl bzw. ihrem Drehwinkel als auch in ihrer Drehrichtung steuerbar. Zu diesem Zweck vorgesehen ist eine in den Abbildungen stark schematisiert dargestellte An¬ triebssteuerung 32, die ihrerseits in die numerische Gesamt- Steuerung der Stanzmaschine 1 integriert ist. Teil der An¬ triebssteuerung 32 ist eine Auswerte- und Steuereinheit 33. Diese ist mit den elektrischen Antriebsmotoren 23, 24 sowie mit Erfassungseinrichtungen 34, 35, 36 verbunden. Die Erfassungs¬ einrichtung 34 dient zur Erfassung des Drehwinkels bzw. der Dreheinstellung sowie der Drehrichtung der Werkzeuglagerung 7 bzw. des Stanzstempels 6 bezüglich der Hubachse 8. Mittels der Erfassungseinrichtung 35 werden der Drehwinkel bzw. die Drehge¬ schwindigkeit sowie die Drehrichtung der ersten Spindelmutter 18, mittels der Erfassungseinrichtung 36 der Drehwinkel bzw. die Drehgeschwindigkeit sowie die Drehrichtung der zweiten Spindelmutter 19 erfasst. Sämtliche Erfassungseinrichtungen 34, 35, 36 sind üblicher Bauart und weisen jeweils ein mit dem An¬ triebsgehäuse 27 verbundenes stationäres Element sowie ein mit dem jeweils zu überwachenden rotierenden Bauteil verbundenes umlaufendes Element auf. Mit Hilfe der Antriebssteuerung 32 sind unterschiedliche Be¬ triebsweisen des Dreh-/Hubantriebes 5 realisierbar.

Bei der stanzenden Werkstückbearbeitung ist der Stanzstempel 6 in Richtung der Hubachse 8 des Dreh-/Hubantriebes 5 gegen das zu bearbeitende Werkstück zu bewegen. Zu diesem Zweck werden die Spindeltriebe 20, 21 mittels der elektrischen Antriebsmoto¬ ren 23, 24 mit gleicher Drehzahl aber in entgegengesetzten Drehrichtungen angetrieben. Infolge der einander entgegenge¬ richteten Drehbewegungen der Spindelmuttern 18, 19 sowie auf¬ grund der u.a. drehfesten Verbindung der Antriebsspindeln 14, 15 ändern letztere bei der beschriebenen Drehung der Spindel- muttern 18, 19 ihre Drehstellung bezüglich der Hubachse 8 nicht. Die Antriebsspindeln 14, 15 verlagern sich vielmehr ge¬ meinsam mit dem Stößel 13 und dem an diesem angebrachten Stanz- Stempel 6 ausschließlich in Richtung der Hubachse 8 und dabei aufgrund der zweckentsprechend gewählten Drehrichtungen der Spindelmuttern 18, 19 zu dem zu bearbeitenden Werkstück hin. Die von den elektrischen Antriebsmotoren 23, 24 jeweils bereit¬ gestellten Motordrehmomente ergänzen sich, bei Arbeitshüben steht an dem Stanzstempel 6 eine entsprechend hohe Stanzkraft zur Verfügung.

Nachdem in dem gezeigten Beispielsfall der Stanzstempel 6 eine von der Kreisform abweichende Querschnittsform aufweist, ist die Drehstellung des Stanzstempels 6 bezüglich der Hubachse 8 für die Durchführbarkeit der Werkstückbearbeitung bzw. für das Bearbeitungsergebnis von entscheidender Bedeutung. Ist der Stanzstempel 6 bei Einleitung eines Stanzhubes, d.h. zu Beginn des gegensinnigen Antriebes der Spindelmuttern 18, 19 mit sei¬ ner Soll-Ausrichtung bezüglich der Hubachse 8 angeordnet, so muss dafür Sorge getragen werden, dass diese Soll-Ausrichtung auch bei Auftreffen des Stanzstempels 6 auf das zu bearbeitende Werkstück gegeben ist. Zu diesem Zweck wird während der Stanz- hübe die Dreheinstellung bzw. der Drehwinkel des Stanzstempels 6 bezüglich der Hubachse 8 mit Hilfe der Erfassungseinrichtung 34 überwacht. Nimmt der mittels der Erfassungseinrichtung 34 aufgenommene Drehwinkel einen von Null verschiedenen Wert an, so wird mittels der Auswerte- und Steuereinheit 33 wenigstens einer der Antriebsmotoren 23, 24 derart drehzahlgesteuert, dass im Ergebnis die •Soll-Dreheinstellung des Stanzstempels 6 wieder hergestellt wird. Überwacht werden die Drehzahlen bzw. Drehge¬ schwindigkeiten der Antriebsmotoren 23, 24 bzw. der Spindelmut¬ tern 18, 19 mittels der Erfassungseinrichtungen 35, 36. Im Üb¬ rigen dienen die Erfassungseinrichtungen 35, 36 zur Steuerung der Drehwinkel und Drehrichtungen der Spindelmuttern 18, 19 und somit zur Steuerung des Betrages und der Richtung der von den Antriebsspindeln 14, 15 bzw. von dem Stanzstempel 6 ausgeführ¬ ten Hübe in Richtung der Hubachse 8. Nach Beendigung eines Stanzhubes wird durch Richtungsumsteue¬ rung der elektrischen Antriebsmotoren 23, 24 ein Rückhub des Stanzstempels 6 ausgeführt. Auch zur Ausführung der Rückhubbe¬ wegung des Stanzstempels 6 sind die elektrischen Antriebsmoto¬ ren 23, 24 bzw. die Spindeltriebe 20, 21 mit entgegengesetzten Drehrichtungen zu betreiben.

Sowohl bei den Stanz- bzw. Arbeitshüben als auch bei den sich an die Arbeitshübe anschließenden Rückhüben bewirken die einan¬ der entgegengesetzten Drehrichtungen der Spindelmuttern 18, 19, dass die Antriebsspindein 14, 15 und mit diesen der Stößel 13 und der daran angebrachte Stanzstempel 6 ihre Ausrichtung um die Hubachse 8 zumindest im Wesentlichen beibehalten. Erforder¬ lich sind allenfalls geringfügige Ausrichtungskorrekturen, die in der vorstehend beschriebenen Art und Weise vorgenommen wer¬ den. Beide Spindeltriebe 20, 21 wirken demnach als Verdrehsi- cherung für die Antriebsspindeln 14, 15. Eine separate Vorrich¬ tung zur Verdrehsicherung ist daher verzichtbar.

Soll die Ausrichtung des Stanzstempels 6 bezüglich der Hubachse 8 verändert werden, so sind die elektrischen Antriebsmotoren 23, 24 und mit diesen die Spindeltriebe 20, 21 mit übereinstim¬ menden Drehrichtungen zu betreiben. Die gleichsinnig um die Hubachse 8 umlaufenden Spindelmuttern 18, 19 nehmen die An- triebsspindeln 14, 15 sowie den mit diesen drehfest verbundenen Stanzstempel 6 in Drehrichtung mit. Überwacht wird die Drehein- Stellung des Stanzstempels 6 mittels der Erfassungseinrichtung 34, über welche das Erreichen des gewünschten Drehwinkels des Stanzstempels 6 feststellbar ist. Über die Auswerte- und Steu¬ ereinheit 33 wird der Drehantrieb des Stanzstempels 6 bei Er¬ reichen der gewünschten Dreheinstellung stillgesetzt. Die Dreh¬ stellung der dem Stanzstempel 6 zugeordneten Stanzmatrize wird erforderlichenfalls auch verändert.

Denkbar ist auch eine Überlagerung von geradlinigen Bewegungen des Stanzstempeis 6 in Richtung der Hubachse 8 sowie von Dreh¬ bewegungen des Stanzstempels 6 um die Hubachse 8. Zu diesem Zweck sind die Spindeltriebe 20, 21 mittels der elektrischen Antriebsmotoren 23, 24 mit einander entgegengesetzten Drehrich¬ tungen und voneinander verschiedenen Drehgeschwindigkeiten bzw. Drehzahlen zu betreiben. Die Drehrichtung des Stanzstempels 6 bzw. der Antriebsspindeln 14, 15 wird dabei durch die "schnel¬ lere" der Spindelmuttern 18, 19 bestimmt. Auch bei dieser Be¬ triebsweise des Dreh-/Hubantriebes 5 wird die Drehstellung bzw. der Drehwinkel des Stanzstempels 6 mittels der Erfassungsein¬ richtung 34 überwacht - und sofern erforderlich - durch Verän¬ derung der Drehzahl wenigstens eines der Antriebsmotoren 23 , 24 gesteuert .

Ein Dreh-/Hubantrieb 45, wie er in Fig. 3 gezeigt ist, unter¬ scheidet sich von dem Dreh-/Hubantrieb 5 nach Fig. 2 durch die Gestaltung von Antriebsspindein 54, 55 sowie deren Verbindung mit der Werkzeuglagerung 7 und dem Stanzstempel 6. Abweichend von den Antriebsspindeln 14, 15 gemäß Fig. 2 bilden die An¬ triebsspindeln 54, 55 ausweislich Fig. 3 eine einteilige Bau¬ einheit. Ein Stößel 53 ist im Innern der axialen Aufnahme der Antriebsspindel 54 fixiert. Im Übrigen stimmt der Dreh-/Huban¬ trieb 45 mit dem Dreh-/Hubantrieb 5 überein. Die Antriebsspin¬ deln 54, 55 bilden als werkzeugseitige Spindeltriebelemente ge¬ meinsam mit motorseitigen Spindeltriebelementen in Form von Spindelmuttern 58, 59 gegenläufige Spindeltriebe 60, 61. Auf¬ grund der gegebenen konstruktiven und funktionellen Überein¬ stimmungen werden in den Fig. 2 und 3 ansonsten die gleichen Bezugszeichen verwendet.

Fig. 4 zeigt einen Dreh-/Hubantrieb 85 mit Spindeltrieben 100, 101, die unter kinematischer Umkehrung der Verhältnisse gemäß den Fign. 2 und 3 ausgeführt sind. So sind im Falle des Dreh-/ Hubantriebes 85 eine erste Antriebsspindel 94 mit dem Rotor 28 des ersten elektrischen Antriebsmotors 23 und eine zweite An¬ triebsspindel 95 mit dem Rotor 29 des zweiten elektrischen An¬ triebsmotors 24 direkt verbunden. Untereinander gekoppelt und an einem mit der Werkzeuglagerung 7 sowie dem Stanzstempel 6 versehenen Stößel 93 angebracht sind eine erste Spindelmutter 98 sowie eine zweite Spindelmutter 99. Dementsprechend werden im Falle des Dreh-/Hubantriebes 85 die motorseitigen Spindel- triebelemente von den Antriebsspindeln 94, 95 und die Werkzeug- seitigen Spindeltriebelemente von den Spindelmuttern 98, 99 ge- bildet. Im Übrigen stimmt der Dreh-/Hubantrieb 85 in Aufbau und Funktionsweise grundsätzlich mit den Dreh-/Hubantrieben 5, 45 nach den Fign. 2 und 3 überein. Für einander entsprechende Bau¬ teile sind in den genannten Abbildungen übereinstimmende Be¬ zugszeichen vorgesehen.

In Fig. 5 ist ein Dreh-/Hubantrieb 125 dargestellt, der weitge¬ hend mit dem Dreh-/Hubantrieb 45 gemäß Fig. 3 übereinstimmt. Abweichend von dem Dreh-/Hubantrieb 45 weist der Dreh-/Huban¬ trieb 125 eine Dreh-Bremseinrichtung 126 für die Werkzeuglage¬ rung 7 bzw. den Stanzstempel 6 auf.

Die Dreh-Bremseinrichtung 126 ist als Elektromotor ausgebildet und besitzt einen am dem Antriebsgehäuse 27 angebrachten Stator 127 sowie einen mit einem Stößel 133 verbundenen Rotor 128. Auch die Dreh-Bremseinrichtung 126 steht mit der Antriebssteue¬ rung der Stanzmaschine 1 in Verbindung.

Im gezeigten Beispielsfall ist die Dreh-Bremseinrichtung 126 während der gesamten Betriebsdauer des Dreh-/Hubantriebes 125 aktiviert. Demnach erzeugt die Dreh-Bremseinrichtung 126 fort¬ laufend eine Bremskraft, welche einer Drehung des Stößels 133 bzw. der Werkzeuglagerung 7 und des Stanzstempels 6 um die Hub¬ achse 8 entgegengerichtet ist. Dadurch unterstützt die Dreh- Bremseinrichtung 126 die gegenläufig betriebenen Spindeltriebe 60, 61 bei der Sicherung der Werkzeuglagerung 7 bzw. des Stanz- stempeis 6 gegen eine unerwünschte Drehbewegung um die Hubachse 8. Werden die Spindeltriebe 60, 61 zur Änderung der Drehein¬ stellung der Werkzeuglagerung 7 und des Stanzstempels 6 gleich¬ läufig betrieben, so ist die von der Dreh-Bremseinrichtung 126 ausgeübte Bremskraft durch die elektrischen Antriebsmotoren 23, 24 zu überwinden.

Alternativ ist es denkbar, dass die Dreh-Bremseinrichtung 126 nur bei gegenläufigem Betrieb der Spindeltriebe 60, 61 akti¬ viert ist. Auch kann anstelle der elektromotorischen Dreh- Bremseinrichtung 126 eine Dreh-Bremseinrichtung vorgesehen sein, welche die auf die Werkzeuglagerung 7 und den Stanzstem¬ pel 6 auszuübende Bremskraft mechanisch, beispielsweise durch kraftschlüssige Klemmung erzeugt.

Auch ein Dreh-/Hubantrieb 165, wie ihn Fig. 6 zeigt, entspricht weitgehend dem Dreh-/Hubantrieb 45 nach Fig. 3. Zusätzlich zu den Komponenten des Dreh-/Hubantriebes 45 ist der Dreh-/Huban¬ trieb 165 mit einer axialen Vorspanneinrichtung 166 ausgestat¬ tet. Die axiale Vorspanneinrichtung 166 umfasst eine Kolben¬ stange 167, die einerseits mit der von den Antriebsspindeln 54, 55 gebildeten Baueinheit verbunden ist und die mit ihrem gegen¬ überliegenden axialen Ende einen Kolben 168 durchsetzt und an letzterem mit einem radialen Überstand 169 aufliegt. Der Kolben 168 ist in einem an dem Antriebsgehäuse 27 vorgesehenen Zylin¬ derring 170 in Richtung der Spindeltriebachse 22 beweglich ge- führt. Die Kolbenstange 167 ist relativ zu dem Kolben 168 um ihre Längsachse drehbar. Ein zwischen dem Kolben 168 und dem Antriebsgehäuse 27 bzw. dem Zylinderring 170 ausgebildeter Druckraum 171 ist mit Luft gefüllt und wird durch Dichtungsele¬ mente 172 gegen die Umgebung abgedichtet.

Bei der stanzenden Werkstückbearbeitung bewegt sich die Bauein¬ heit aus Antriebsspindel 54 und Antriebsspindel 55 in Richtung der Hubachse 8 bzw. der Spindeltriebachse 22 nach unten. Die mit den Antriebsspindeln 54, 55 verbundene Kolbenstange 167 führt eine gleichgerichtete Bewegung aus und nimmt dabei den Kolben 168 mit. In der Folge wird die in dem Druckraum 171 an¬ stehende Luft komprimiert. Über den Kolben 168 und die Kolben¬ stange 167 übt das komprimierte Luftkissen in dem Druckraum 171 auf die Antriebsspindeln 54, 55 und über diese auf die Werk¬ zeuglagerung 7 und den Stanzstempel 6 eine in Richtung der Hu¬ bachse 8 und der Spindeltriebachse 22 nach oben gerichtete Kraft aus .

Bei der Beaufschlagung des zu bearbeitenden Werkstückes durch den Stanzstempel 6 baut sich in den mit dem Stanzstempel 6 ver¬ bundenen Komponenten des Dreh-/Hubantriebes 165 eine gleich¬ falls in Richtung der Hubachse 8 bzw. der Spindeltriebachse 22 nach oben gerichtete Kraft auf. Durchdringt der Stanzstempel 6 das Werkstück, so sind der Stanzstempel 6 und die mit diesem verbundenen Komponenten des Dreh-/Hubantriebes 165 bestrebt, schlagartig eine in Richtung der Hubachse 8 bzw. der Spindel- triebachse 22 nach unten gerichtete Bewegung auszuführen. Eine derartige schlagartige Bewegung wird durch die von der axialen Vorspanneinrichtung 166, im Einzelnen von der komprimierten Luft im Druckraum 171 ausgeübte Vorspannkraft verhindert. Da¬ durch vereinfacht sich die steuerungs- bzw. regelungstechnische Beherrschung des durch einen extremen Lastwechsel geprägten Be¬ triebszustandes des Dreh-/Hubantriebes 165 beim Durchdringen des zu bearbeitenden Werkstückes mittels des Stanzstempels 6.

Anstelle des abgeschlossenen Druckraumes 171 ist auch ein Druckraum denkbar, der mit einer Drucksteuerungseinrichtung in Verbindung steht. Als Alternativen zu der im gezeigten Bei¬ spielsfall verwendeten Luft sind weitere Druckmedien, vorzugs¬ weise gasförmiger Art, möglich. Auch kann die Kolbenstange 167 als Teil einer Dreh-Bremseinrichtung der zu Fig. 5 beschriebe¬ nen Art dienen.