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Patent Searching and Data


Title:
STEAM TURBINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/220282
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a steam turbine (100, 200), comprising: an inflow housing 109); nozzles (115) fixed in the inflow housing; a rotor (121) having a wheel disk (119) and wheel blades (117), a wheel intermediate space lying between the inflow housing (109) and the wheel disk (119); a gap seal (147) arranged in the wheel intermediate space (143); through-holes in the wheel disk (153).

Inventors:
BLESSING ALEXANDER (DE)
SPORBERT CHRISTOPH (DE)
STRAUCH MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/062729
Publication Date:
December 28, 2017
Filing Date:
May 26, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
F01D11/00; F16J15/3288
Domestic Patent References:
WO1999042704A11999-08-26
Foreign References:
US20150159497A12015-06-11
DE102014115963A12015-05-13
US20150184529A12015-07-02
DE1219497B1966-06-23
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Claims:
Patentansprüche

1. Dampfturbine (100, 200), aufweisend:

einen Einströmgehäuseabschnitt (107, 109) eines

Einströmgehäuses;

Düsenschaufeln (115), die an dem

Einströmgehäuseabschnitt angebracht sind;

eine relativ zu dem Einströmgehäuseabschnitt (109) zu¬ sammen mit einem Rotor (1121) rotierbare Radscheibe (119) ei- nes Regelrades mit Radschaufeln (117), wobei die Düsenschau¬ feln (115) ausgebildet und relativ zu den Radschaufeln (117) angeordnet sind, eingeleiteten Dampf (105) auf die Radschau¬ feln (117) zu lenken, wobei ein Spalt (143) zwischen dem Einströmgehäuseabschnitt (109) und der Radscheibe (119) ge- bildet ist; und

eine in einem Abschnitt des Spaltes (143) angeordnete Spalt¬ dichtung (147), die an dem Einströmgehäuseabschnitt (109) an¬ gebracht ist. 2. Dampfturbine gemäß Anspruch 1, wobei die Spaltdichtung

(147) den Spalt (143) in dem Abschnitt gegen Durchtritt von Dampf (145), der aus einem Raumbereich (149) stromabwärts der Düsenschaufeln (115) und stromaufwärts der Radschaufeln (117) herrührt, teilweise verschließt,

wobei die Spaltdichtung insbesondere umfangsmäßig umlaufend ausgebildet ist.

3. Dampfturbine gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei die Spaltdich¬ tung (147) als eine Bürstendichtung (247) ausgebildet ist, wobei die Bürstendichtung Bürsten (259) und eine Fassung (257) aufweist, in der die Bürsten verpresst sind,

wobei die Fassung der Bürstendichtung insbesondere in eine Aussparung (161) in dem Einströmgehäuseabschnitt (109) einge- presst ist.

4. Dampfturbine gemäß dem vorangehenden Anspruch,

wobei die Bürstendichtung (147) radial und/oder axial ausgerichtete Bürsten (259) aufweist, welche mit einer der Fassung der Bürstendichtung gegenüberliegenden Oberfläche (263) der Radscheibe (219) in Kontakt stehen.

5. Dampfturbine gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, fer- ner aufweisend:

eine im Wesentlichen axial verlaufende Durchgangsöffnung (151) in der Radscheibe, welche radial zwischen einer Rotor¬ achse (123) und der Spaltdichtung (147) angeordnet ist. 6. Dampfturbine gemäß dem vorangehenden Anspruch,

wobei die Durchgangsöffnung (151) angeordnet ist, um eine Dampf-Kommunikation zwischen einem anderen Abschnitt des Spalts (143), der von den Düsenschaufeln (115) aus jenseits der Spaltdichtung (147) liegt, und einem Raum (122) stromab- wärts der Radschaufeln (117) zu ermöglichen.

7. Dampfturbine gemäß einem der 2 vorangehenden Ansprüche, wobei die Durchgangsöffnung (151)

als axial verlaufende Öffnung, insbesondere Bohrung, durch die Radscheibe (119) oder

als eine Öffnung oder ein Durchbruch geneigt um einen Winkel gegen die axiale Richtung durch die Radscheibe oder

als erodierte Öffnung durch die Radscheibe

ausgeführt ist.

8. Dampfturbine gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, fer¬ ner aufweisend:

eine erste Trommel (127) mit einer Mehrzahl von Stufen (125, 129), wobei jede Stufe an einem Statorteil angebrachte Leitschaufeln (131) und an dem Rotor angebrachte Laufschau¬ feln (133) aufweist,

wobei die erste Trommel stromabwärts des Raumes stromabwärts der Radschaufeln angeordnet ist. 9. Dampfturbine gemäß dem vorangehenden Anspruch, ferner aufweisend :

zumindest eine zweite Trommel (141) mit einer Mehrzahl von Stufen (125, 129), wobei jede Stufe an dem Statorteil an- gebrachte Leitschaufeln und an dem Rotor angebrachte Lauf¬ schaufeln aufweist;

eine Wellendichtung (154), die insbesondere eine in axi¬ aler Richtung verlaufende Labyrinthdichtung umfasst und zwi- sehen dem Rotor (121) und dem Einströmgehäuseabschnitt (109) des Einströmgehäuses angeordnet ist,

wobei die zweite Trommel (141) von Dampf gespeist wird, der aus der ersten Trommel (127) austritt und über eine

Dampfführung in einen Dampfeintrittsraum zur zweiten Trommel zurückgeführt wird, wobei die zweite Trommel von dem Dampf in, verglichen mit der Richtung, in der die erste Trommel von dem Dampf durchströmt wird, umgekehrter Richtung durchströmt wird,

wobei der Dampfeintrittsraum (139) zur zweiten Trommel (141) über die Wellendichtung (154) von dem Spalt getrennt ist .

10. Dampfturbine gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wo¬ bei die Spaltdichtung (147) radial weiter von der Rotorachse (123) entfernt angeordnet ist als die Wellendichtung (154) und insbesondere ausgebildet ist, einen Strom von Dampf von dem Raumbereich (149) stromabwärts der Düsenschaufeln (115) und stromaufwärts der Radschaufeln (117) durch den Spalt (143) hindurch und zu der Wellendichtung hin zu vermindern.

11. Dampfturbine gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend:

Regelorgane, die stromaufwärts der Düsenschaufeln ange¬ ordnet sind und erlauben, eine Dampfdurchtrittsrate durch die Düsenschaufeln in den Innenraum einzustellen,

wobei die Dampfturbine insbesondere ferner ein Außengehäuse aufweist, welches das Einströmgehäuse umgibt.

Description:
Beschreibung

Dampfturbine

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dampfturbine, insbe ¬ sondere eine Dampfturbine mit einer Düsengruppenregelung.

In einer Dampfturbine wird die thermische Energie des Dampfes in mechanische Arbeit umgewandelt. Die Dampfturbine weist hierzu wenigstens einen hochdruckseitigen Dampfeinlass und wenigstens einen niederdruckseitigen Dampfauslass auf. Auf dem Weg zwischen Dampfeinlass und Dampfauslass verringert sich die Energie des Dampfes, was mit einer Abnahme der

Dampftemperatur und des Dampfdruckes einhergeht.

Um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen, ist ein möglichst großes Enthalpiegefälle zwischen dem zugeführten Dampf und dem Dampf am Auslass der Dampfturbine anzustreben. Hierzu ist eine möglichst hohe Temperatur des zugeführten Dampfes not ¬ wendig .

Durch die Turbine erstreckt sich eine Turbinenwelle, die mit Hilfe von Turbinenschaufeln angetrieben wird. Die Kopplung der Turbinenwelle mit einem elektrischen Generator oder einer Arbeitsmaschine ermöglicht die Erzeugung von elektrischer Energie bzw. mechanischer Antriebsleistung.

Zum Antreiben der Turbinenwelle sind Lauf- und Leitschaufeln vorgesehen, wobei die Laufschaufeln an der Turbinenwelle befestigt sind und mit dieser rotieren. Die Leitschaufeln sind feststehend an einem Turbinengehäuse oder einem Leitschaufel ¬ träger angeordnet.

Bei Dampfturbinen mit Düsengruppenregelung wird die vom zugeführten Dampf zuerst durchströmte Stufe üblicherweise in Gleichdruckbauweise ausgeführt. Die Leitschaufeln bzw. Düsen dieser Regelstufe sind in einem Einströmgehäuse fixiert. Die Laufschaufelreihe der Regelstufe ist auf einer Radscheibe be- festigt und wird als A-Rad bezeichnet. Der von

Einströmgehäuse und Radscheibe gebildete Axialspalt wird als Radzwischenraum und der zwischen Radscheibe und den nachfolgend durchströmten Trommelstufen liegende Bauraum als Radraum bezeichnet. Diese Ausführungsform der Regelstufe ist u.a. aus der Patentschrift DE 1 219 497 bekannt.

Das Einströmgehäuse kann mit (Innengehäuse) oder ohne (Düsen ¬ gehäuse) integriertem Leitschaufelträger ausgeführt sein.

Nach bisherigem Stand der Technik strömt ein Teil der aus den Düsen austretenden Dampfmenge als Leckdampf in den Radzwischenraum und von dort weiter in den Ringspalt zwischen

Einströmgehäuse und Welle.

Aufgrund der hohen Temperatur des Leckdampfs und der an der Turbinenwelle angreifenden Fliehkräfte ist der Rotor im Be ¬ reich des Radzwischenraums und des Ringspalts besonders hohen thermischen und mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt. Ro- tor und Einströmgehäuse müssen in diesem Bereich so bemessen sein, dass sie der strukturellen Belastung bei geforderter Einsatztemperatur über die gesamte Lebensdauer standhalten, was den Einsatz hochfester und damit kostenintensiver Werkstoffe bedingen kann.

Weiterhin steht die Leckdampfmenge für die Energieumwandlung im A-Rad und ggf. weiteren Stufen nicht mehr zur Verfügung. Zur Reduzierung der Dampfleckage wird daher üblicherweise ei ¬ ne berührungsfreie Wellendichtung (z.B. Labyrinthdichtung) in den Ringspalt eingesetzt. Die Effektivität derartiger Wellen ¬ dichtungen wird u.a. durch die Dampftemperatur begrenzt, da bei der Bemessung der Spalte u.a. thermisch bedingte plasti ¬ sche Verformungen der Welle (sog. Kriechdehnungen) vorgehalten werden müssen.

Somit gibt es gemäß dem Stand der Technik ein Problem hinsichtlich der Festigkeit und Lebensdauer des Rotors im Be ¬ reich der Wellendichtung und hinsichtlich der Dampfleckagen, die der Energieumwandlung in den nachfolgenden Stufen nicht mehr zur Verfügung stehen.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Dampfturbine vorzuschlagen, welche die Temperatur des Rotors im Bereich der Radscheibe und der angrenzenden Wellendichtung vermindert, um somit insbesondere die Lebensdauer des Rotors zu erhöhen, und welche ferner eine höhere Effektivität der Wellendichtung, insbesondere geringere Leckageverluste, be- reitstellt.

Die Aufgabe wird durch eine Dampfturbine gemäß dem unabhängi ¬ gen Anspruch gelöst. Die abhängigen Ansprüche spezifizieren vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.

Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 883 030 ist eine Einrichtung zur Kühlung einer Dampfturbine bekannt, wobei Kühldampf aus der Radkammer entnommen und über eine Rohrleitung der Wellendichtung zugeführt wird. Diese Bauart hat neben der aufwendigen Konstruktionsweise den Nachteil, dass die Rad ¬ scheibe und der angrenzende Wellenabschnitt im Bereich des Ringspalts nicht gekühlt werden.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine Dampfturbine bereitgestellt, welche aufweist: ein

Einströmgehäuse; in dem Einströmgehäuse fixierte Düsen; eine Radscheibe mit A-Rad-Schaufein, wobei ein Radzwischenraum zwischen dem Einströmgehäuseabschnitt und der Radscheibe ge ¬ bildet ist; eine in dem Radzwischenraum angeordnete Spalt- dichtung, die an dem Einströmgehäuse und/oder an dem Rotor angebracht ist.

Dampf hoher Temperatur kann in einen Raum eingeleitet werden, welcher sich vor einem Düseneintritt befindet. Vor den Düsen können insbesondere Regelventile angeordnet sein, die eine Einstellung eines Volumenstromes von Dampf durch die Düsen erlauben. In den Düsen wird der Dampf beschleunigt und zwecks Umwandlung der kinetischen Energie in Rotationsenergie geeignet auf stromabwärts angeordnete A-Rad-Schaufeln gelei- tet. Dazu können die Düsen wie auch die Radschaufeln beson- ders ausgebildete Profile aufweisen. Gemäß dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in dem Radzwischenraum eine Spaltdichtung angeordnet, die das Einströmen des aus der Düse austretenden Dampfes in die nachfolgende Wellendichtung verhindert. Die Spaltdichtung kann verschiedene Konfigurationen annehmen, etwa eine

Labyrinthdichtung, eine Bürstendichtung usw. Die Spaltdichtung ist aus einem Material gefertigt, welches einer derarti ¬ gen Dampftemperatur widersteht.

Insbesondere können zwischen dem Einströmgehäuse und der Rad- scheibe radial oder axial angeordnete Bürstendichtungen ein ¬ gesetzt sein. Die Dichtelemente können auf einer abgesetzten Radscheibe angeordnet werden.

Zur Verbindung der Dampfräume vor der Wellendichtung und dem Radraum kann die Radscheibe mit axialen Bohrungen versehen sein oder ein Kanal kann im Einströmgehäuse verlegt sein.

Durch die Spaltdichtung können Leckageverluste von Dampf, welcher stromabwärts der Düsenschaufeln in herkömmlichen Dampfturbinen in den Radzwischenraum und Ringspalt gelangen kann, vermindert werden. Ferner kann die Dampftemperatur in dem Bereich der Wellendichtung annähend auf die Temperatur des Dampfes nach der Regelstufe herabgesetzt werden und damit niedriger sein als in herkömmlichen Dampfturbinen. Dadurch kann die thermische Belastung des Rotors als auch des Stators wesentlich reduziert werden, was eine Erhöhung der Druckdifferenzen und der Drehzahl ermöglichen kann.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verschließt die Spaltdichtung den Spalt in dem Abschnitt ge ¬ gen Durchtritt von Dampf, der aus einem Bereich stromabwärts der Düsenschaufeln und stromaufwärts der Radschaufeln herrührt, teilweise. Damit können Leckageverluste reduziert wer- den, wodurch die Effektivität der Dampfturbine gesteigert werden kann.

Gemäß einer besonders günstigen Ausführungsform der vorlie- genden Erfindung ist die Spaltdichtung als eine bauraumspa- rende Bürstendichtung ausgebildet .

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Bürstendichtung radial und/oder axial ausgerichtete Bürsten auf, welche mit einer der Fassung der Bürstendichtung gegenüberliegenden Oberfläche der Radscheibe in Kontakt ste ¬ hen .

Je nach Position der Bürstendichtung innerhalb des Spaltes und je nach Geometrie des Spaltes können die Bürsten entweder axial, radial oder in einer Richtung, die zwischen axial und radial liegt, ausgerichtet sein.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Dampfturbine ferner zumindest eine (insbesondere mehrere, in Umfangsrichtung beabstandete) im Wesentlichen axial verlaufende Durchgangsöffnung in der Radscheibe auf, welche ra ¬ dial zwischen der Wellendichtung und der Spaltdichtung angeordnet ist. Die Durchgangsöffnung kann eine Zuführung von Dampf niedrigerer Temperatur zu einer Wellendichtung hin ermöglichen, wie weiter unten im Detail beschrieben wird.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Durchgangsöffnung angeordnet, um eine DampfStrömung aus der Radkammer in den Spalt zu ermöglichen.

In der Radkammer ist die Temperatur des Dampfes in der Regel geringer als die Temperatur des Dampfes stromabwärts der Dü ¬ se. Dampf aus der Radkammer kann somit vorteilhaft zum Kühlen von gewissen Komponenten der Dampfturbine verwendet werden, insbesondere zum Kühlen eines Rotorabschnitts, der zwischen dem Rotor und dem Einströmgehäuseabschnitt angeordnet sein kann . Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Durchgangsöffnung als axial verlaufende Bohrung durch die Radscheibe ausgeführt. Damit kann die Durchgangsöffnung auf einfache Weise realisiert werden. Die Durchgangsöffnung kann als axial verlaufende Öffnung, insbesondere Bohrung, durch die Radscheibe oder als eine Öffnung oder ein Durchbruch geneigt um einen Winkel gegen die axiale Richtung durch die Radscheibe oder als erodierte Öffnung durch die Radscheibe ausgeführt sein.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Dampfturbine ferner eine erste Trommel mit einer Mehrzahl von Stufen auf.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Dampfturbine ferner auf: zumindest eine zweite Trommel mit einer Mehrzahl von Stufen; eine Wellendichtung, die insbesondere eine in axialer Richtung verlaufende

Labyrinthdichtung umfasst und zwischen dem Rotor und dem Einströmgehäuse angeordnet ist, wobei die zweite Trommel von Dampf gespeist wird, der aus der ersten Trommel austritt und über eine Dampfführung in einen Dampfeintrittsraum zur zweiten Trommel zurückgeführt wird, wobei die zweite Trommel von dem Dampf in, verglichen mit der Richtung, in der die erste Trommel von dem Dampf durchströmt wird, umgekehrter Richtung durchströmt wird, wobei der Dampfeintrittsraum zur zweiten Trommel über die Wellendichtung von dem Spalt getrennt ist.

Die Labyrinthdichtung kann teilweise an dem Rotor und teilweise an dem Einströmgehäuse angebracht sein. In dem Dampf- eintrittsraum zur zweiten Trommel können ähnliche oder sogar gleiche Druckverhältnisse und Temperaturverhältnisse vorlie ¬ gen wie an einem Austrittsbereich stromabwärts der ersten Trommel der Dampfturbine.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Spaltdichtung zwischen der Radscheibe und dem Einströmgehäuse radial weiter von der Rotorachse entfernt an ¬ geordnet als die Wellendichtung und ist insbesondere ausge ¬ bildet, einen Strom von Dampf von dem Raumbereich stromabwärts der Düsenschaufeln und stromaufwärts der Radschaufeln durch den Spalt hindurch und zu der Wellendichtung hin zu vermindern .

Ferner kann ein Austrittsbereich der Durchgangsöffnung in der Radscheibe in den Spalt hinein näher an einer Rotationsachse liegen als die Spaltdichtung. Somit kann Dampf aus dem

Radraum durch die Durchgangsöffnung hindurch zu der Wellendichtung zum Kühlen der Wellendichtung geführt werden. In dem Abschnitt des Spaltes zwischen einem Raumbereich stromabwärts der Düsenschaufeln bis zu der Spaltdichtung kann der Verlust- dampfstrom, welcher stromabwärts der Düsenschaufeln in den Spalt gelangt, an einem weiteren Vordringen zu der Wellendichtung hin (durch einen weiteren Abschnitt des Spaltes) aufgrund der Spaltdichtung gehindert werden. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Dampfturbine ferner ein Regelsystem zum Regeln einer Dampfmenge, die in die Dampfturbine einströmt, auf.

Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nun mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert. Die Erfindung ist nicht auf die illustrierten oder beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Insbesondere kann die Trommel des Einströmgehäuses in gleicher Richtung durchströmt werden wie die nachfolgende Trommel.

Figur 1 illustriert in einer schematischen Längsschnittansicht eine Dampfturbine gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; Figur 2 illustriert in einer schematischen Längsschnittansicht eine Dampfturbine gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der in Figur 1 in einem schematischen Längsschnitt illustrierte Teil einer Dampfturbine 100 umfasst ein Außengehäuse 101 mit einem Einströmkanal 103, in den heißer Dampf 105 (Frischdampf) in das Innere der Dampfturbine 100 eingeleitet werden kann. Das Innere der Dampfturbine 100 umfasst ver ¬ schiedene Abschnitte 107, 109 und 111 einer oder mehrerer Baugruppen (111 wird als Leitschaufelträger bezeichnet), welche an dem Außengehäuse 101 durch nicht illustrierte Befesti ¬ gungselemente fixiert sind. Die Abschnitte 107 und 109 werden im Rahmen dieser Anmeldung auch als Einströmgehäuse mit

Trommelbeschaufelung bezeichnet.

Der Einführkanal 103 führt den Frischdampf 105 in einen im Einströmgehäuse befindlichen Düsenvorraum 113, von dem aus der Dampf 105 durch die Düsen 115 geleitet wird, um stromab ¬ wärts auf Radschaufeln 117 aufzutreffen, welche an einer Radscheibe 119 befestigt sind, welche wiederum mit einem Rotor 121 der Dampfturbine 100 verbunden ist. Nach Antreiben der Radscheibe 119 durch Umströmung der Radschaufeln 117 gelangt der Dampf 106 in einen Raum stromabwärts der Radschaufeln 117, welcher auch als Radraum 122 bezeichnet wird. Der Rotor 121 rotiert während eines Betriebes der Dampfturbine 100 um eine Rotationsachse 123. Nachdem der Dampf 106 den Radraum 122 durchströmt hat, gelangt er auf ei ¬ ne erste Stufe 125 einer ersten Trommel 127. Die erste Trom ¬ mel 127 umfasst neben der ersten Stufe 125 eine Mehrzahl von weiteren Stufen 129. Dabei ist jede Stufe 125, 129 durch an dem Abschnitt 107 des Einströmgehäuses angebrachte Leitschau- fein 131 und an dem Rotor 121 angebrachte Laufschaufeln 133 gebildet. Die jeweilig stromaufwärts von jeweiligen Lauf ¬ schaufeln 133 angeordneten Leitschaufeln 131 lenken den Dampf 106 geeignet auf die stromabwärts liegenden Laufschaufeln 133 um, um eine Übertragung der Energie des Dampfes 106 in Rota- tionenergie des Rotors 121 zu bewirken.

Nach Durchströmung der ersten Trommel 127 der Dampfturbine 100 verlässt der nun weiter abgekühlte und in seinem Druck verminderte Dampf 108 die erste Trommel 127 in einem stromab ¬ wärts der ersten Trommel 127 in dem Strömungspfad des Dampfes 108 gelegenen Abschnitt 135 des Innenraums. In diesem Innen ¬ raum weist der Dampf 108 einen Druck p_nTrl und eine Tempera- tur T_nTrl auf. Dieser Druck und auch diese Temperatur sind kleiner als eine Temperatur T_nD und ein Druck p_nD unmittelbar stromabwärts der Düsenschaufeln 115.

In dem Raumabschnitt 135 des Innenraumes wird der abgekühlte Dampf 105 in einer Richtung entgegengesetzt zu einer Durchströmungsrichtung durch die erste Trommel 127 geführt und zu einem weiteren Abschnitt 137 des Innenraums der Dampfturbine 100 geleitet. Dieser Abschnitt 137 des Innenraumes ist in Kommunikation mit einem Dampfeintrittsraum 139 in eine zweite Trommel 141, welche ähnlich wie die erste Trommel 127 aufge ¬ baut sein kann, jedoch ausgebildet ist, von Dampf in einer entgegengesetzten Richtung verglichen mit der Richtung, in welcher die erste Trommel 127 durchströmt wird, durchströmt zu werden. Auch die zweite Trommel 141 ist aus einer Mehrzahl von Stufen 125, 129 gebildet, wobei jede Stufe Leitschaufeln 131 und relativ dazu stromabwärts angeordnete Laufschaufeln 133 aufweist, wobei die Laufschaufeln 133 an dem Rotor 121 befestigt sind, während die Leitschaufeln 131 an einem Ab ¬ schnitt 111 eines Leitschaufelträgers befestigt sind.

Die Dampfturbine 100 weist insbesondere den

Einströmgehäuseabschnitt 109 des Einströmgehäuses auf, an dem die Düsenschaufeln 115 angebracht sind. Die relativ zu dem Einströmgehäuseabschnitt 109 zusammen mit dem Rotor 121 rotierbare Radscheibe 119 hat daran die Radschaufeln 117 be ¬ festigt. Dabei sind die Düsenschaufeln 115 ausgebildet und relativ zu den Radschaufeln 117 angeordnet, um eingeleiteten Dampf 105 auf die Radschaufeln 117 zu lenken. Ferner ist ein Spalt 143 zwischen dem Einströmgehäuseabschnitt 109 und der Radscheibe 119 gebildet, um somit ein freies Rotieren der Radscheibe 119 gegenüber dem feststehenden

Einströmgehäuseabschnitt 109 zu ermöglichen. In diesen Spalt 143 dringt ein Teil 145 des durch die Düsen ¬ schaufeln 115 hindurch tretenden bzw. abgelenkten Dampf 105 ein, der somit und unvorteilhafterweise nicht über die Rad ¬ schaufeln 117 geleitet wird. Dieser Anteil 145 des Dampfes 105 stellt einen Leckstrom in konventionellen Dampfturbinen dar .

Um diesen Leckstrom 145 zu begrenzen und zu vermindern, um- fasst die Dampfturbine 100 gemäß dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eine in einem Abschnitt des Spaltes 143 angeordnete Spaltdichtung 147, die an dem

Einströmgehäuseabschnitt 109 oder an der Radscheibe 119 ange ¬ bracht ist. Die Spaltdichtung 147 verschließt zumindest teil ¬ weise den Spalt 143 in dem Abschnitt, in dem die Spaltdich- tung 147 angeordnet ist, gegen einen Durchtritt von Dampf 145, der aus einem Raumbereich 149 stromabwärts der Düsenschaufeln 115 und stromaufwärts der Radschaufeln 117 herrührt . Die Spaltdichtung 147 ist umfangsmäßig vollständig umlaufend, um den Spalt 143, welcher eine Ringform aufweist, gegen

Durchtritt von Dampf 145 (zumindest teilweise) zu verschlie ¬ ßen. Die Spaltdichtung 147 kann insbesondere als eine Bürs ¬ tendichtung mit Bürsten und einer Fassung ausgebildet sein, wobei die Fassung in eine Nut in dem Einströmgehäuseabschnitt 109 eingepresst sein kann.

Die Dampfturbine 100 weist ferner in der Radscheibe 119 eine im Wesentlichen axial (d.h. parallel zu der Drehachse 123) verlaufende Durchgangsöffnung 151 auf, welche radial (die ra ¬ diale Richtung ist senkrecht zu der Drehachse 123) zwischen der Rotorachse 123 und der Spaltdichtung 127 angeordnet ist.

Die Durchgangsöffnung 151 ermöglicht, dass ein Teilstrom 153 des Dampfes 106 aus dem Radraum 122 durch die Radscheibe 119 hindurch zu einer Wellendichtung 154 geführt wird, welche zwischen dem Rotor 121 und dem Einströmgehäuseabschnitt 109 des Einströmgehäuses angeordnet ist. Der Teilstrom 153 des Dampfes hat einen Druck p_RR und eine Temperatur T_RR, welche kleiner sind als der Druck p_nD bzw. die Temperatur T_nD nach Durchlaufen der Düsenschaufeln 115 aber vor Durchlaufen der Radschaufeln 117, da der Dampf in dem Radraum 122 bereits ei- nen Teil seiner Energie über die Radschaufeln 117 übertragen hat. Der Teilstrom 153 ist somit geeignet, den Bereich der Wellendichtung 154, welche insbesondere als eine

Labyrinthdichtung ausgebildet sein kann, beim Durchströmen von einem Spaltende zu dem Dampfeintrittsraum 139 zur zweiten Trommel 141 hin zu kühlen. Der Teilstrom 153 vereinigt sich dann mit dem nach Durchlaufen der ersten Trommel 127 am Ende der ersten Trommel austretenden Strom 108, um in die zweite Trommel 141 einzutreten. Der Dampfstrom nach Durchlaufen der Düsenschaufeln 115 und der Radschaufeln 117 ist mit Bezugszeichen 106 bezeichnet.

Wie in Figur 1 dargestellt ist, ist der Dampfeintrittsraum 139 zur zweiten Trommel 141 über die Wellendichtung 154 von dem Spalt 143 getrennt. Die Durchgangsöffnung 151 ermöglicht eine Dampfkommunikation zwischen einem näher als die Spaltdichtung an der Rotationsachse 123 gelegenen Abschnitt des Spaltes und dem Radraum 122, d.h. einem Raum stromabwärts der Radschaufeln 117.

In der in Figur 1 illustrierten Ausführungsform ist der Spalt 143 durch die Spaltdichtung 147 in axialer Richtung verschlossen, d.h. die Spaltdichtung 147 verläuft in axialer Richtung. Je nach Geometrie des Spaltes 143 und auch je nach Geometrie der Einströmgehäuseabschnitte 109 und der Radschei ¬ be 119 kann sich die Spaltdichtung 147 auch in anderen Richtungen, etwa radial erstrecken, wie in einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in Figur 2 illustriert ist .

Strukturen und Elemente, welche in Funktion und/oder Struktur ähnlich oder gleich sind, sind in den Figuren 1 und 2 mit Be- zugszeichen bezeichnet, welche sich lediglich in der ersten Stelle unterscheiden.

Relativ zu der Orientierung der Dampfturbine in Figur 1 il- lustriert Figur 2 einen Teil einer Dampfturbine 200, deren Trommeln alle in der gleichen Richtung durchströmt werden.

Dampf 205 wird durch das Einströmrohr 203 den Düsenschaufeln 215 zugeleitet, welche den Dampf auf die Radschaufeln 217 um- lenken, um die an den Radschaufeln 217 befestigte Radscheibe 219, welche mit dem Rotor 221 gekoppelt ist, in Rotation zu versetzten. Die Radscheibe 219 umfasst eine im Wesentlichen axial (parallel zu der Rotationsachse 223) verlaufende Durch ¬ gangsöffnung 251, welche einen Teilstrom 253 des Dampfstroms 206 durch die Durchgangsöffnung 251 zu der Wellendichtung 254 leitet, um diesen Bereich zu kühlen.

Der zwischen der Radscheibe 219 und dem

Einströmgehäuseabschnitt 209 gebildete Spalt 243 ist durch die Bürstendichtung 247 zumindest teilweise verschlossen, um den Leckstrom 245 von Dampf, welcher aus dem Raumbereich 249 stromabwärts der Düsenschaufeln 215 und stromaufwärts der Radschaufeln 217 unerwünscht abzweigt, zu begrenzen. Der unerwünschte Teilstrom 245 ist somit zumindest teilweise an ei- nem Vordringen bis zu der Wellendichtung 254 gehindert. Somit kann eine Aufheizung im Bereich der Wellendichtung 254 und aller nachfolgenden Bereiche durch den noch sehr heißen

Dampfteilstrom 245 vermindert werden. Der Teilstrom 245 hat eine Temperatur T_nD und einen Druck p_nD. Dieser Temperatur und dieser Druck sind größer als der Druck p_RR und die Temperatur T_RR in dem Radraum 222, aus welchem der Teilstrom 253 herrührt. Somit ist der Teilstrom 253 des Dampfes zum Kühlen im Bereich der Wellendichtung 254 geeignet. Der Strom 206 tritt in Figur 2 weiter rechts in eine nicht illustrierte erste Trommel ein und wird nach Durchlaufen der ersten Trommel NICHT um 180° abgelenkt und zurückgeführt, um links von der Wellendichtung 254 in Figur 2 in eine zweite Trommel einzutreten.

Die Bürstendichtung 247 weist eine Fassung 257 und Bürsten 259 auf.

Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, verlaufen die Bürsten 259 in einer radialen Richtung und stehen in Kontakt mit einem gegenüberliegenden Oberflächenbereich 263 der Radscheibe 219. Dieser Oberflächenbereich 263 kann gemäß einer Ausführungsform eine Nut aufweisen, um eine Führung der Enden der bürsten 259 zu bewirken.

Es wird darauf hingewiesen, dass die hier beschriebenen Aus- führungsformen lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen. So ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier expliziten Ausführungsvarianten eine Viel- zahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen sind.