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Patent Searching and Data


Title:
STEERING METHOD FOR AN INDUSTRIAL TRUCK, AND INDUSTRIAL TRUCK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/200505
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a steering method for an industrial truck (100) comprising three wheels (1, 2, 3), one of which is designed as a central wheel (1) and is rotatably mounted about a rotational axis (R) in a pivot plate (4) that is rotatably mounted about a steering axis (L) in two steering directions (T1, T2). The pivot plate (4) is rotated about the steering axis (L) by means of a hydraulic cylinder (5), wherein at least approximately equally large steering forces (F1, F2) are exerted on the pivot plate (4) in order to rotate the pivot plate about the pivot axis (L) in both steering directions (T1, T2).

Inventors:
KELLER JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/085967
Publication Date:
October 08, 2020
Filing Date:
December 18, 2019
Export Citation:
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Assignee:
HUBTEX MASCHB GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B66F9/075; B62D5/12; B62D7/08
Domestic Patent References:
WO2005009826A12005-02-03
Foreign References:
US20070289798A12007-12-20
JPS5920773A1984-02-02
DE102016113260A12018-01-25
DE102012110988A12014-05-15
DE102008047621A12010-04-15
DE102012110988A12014-05-15
Attorney, Agent or Firm:
KLUIN, Jörg-Eden (DE)
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Claims:
PatentansDrüche:

1. Lenkverfahren eines Flurförderzeugs (100) mit drei Rädern (1, 2, 3) von de nen ein Rad als mittleres Rad (1) ausgeführt und in einem um eine Lenkachse (L) in zwei Lenkrichtungen (TI, T2) drehbar gelagerten Drehschemel (4) um eine Rotationsachse (R) rotierbar gelagert ist,

wobei der Drehschemel (4) mittels eines Hydraulikzylinders (5) um die Lenk achse (L) gedreht wird,

dadurch gekennzeichnet, dass auf den Drehschemel (4) zur Drehung um die Lenkachse (L) in beide Lenkrichtungen (TI, T2) zumindest annähernd gleich große Lenkkräfte (Fl, F2) ausgeübt werden.

2. Lenkverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dreh schemel (4) mittels eines Gleichlaufzylinders (6) um die Lenkachse (L) ge dreht wird, der einen Kolben (14) mit einer ersten Kolbenseite und einer zweiten Kolbenseite aufweist, wobei die beiden Kolbenseiten gleich groß sind und dass wahlweise die erste Kolbenseite oder die zweite Kolbenseite mit Hydraulikmedium desselben Drucks und desselben Volumenstroms beauf schlagt wird.

3. Flurförderzeug (100) mit drei Rädern (1, 2, 3), von denen ein Rad als mittle res Rad (1) ausgeführt und in einem um eine Lenkachse (L) in zwei Lenkrich tungen (TI, T2) drehbar gelagerten Drehschemel (4) um eine Rotationsachse (R) rotierbar gelagert ist, mit einer Lenkeinrichtung (7) zur Drehung des Drehschemels (4) um die Lenkachse (L), wobei die Lenkeinrichtung (7) einen Hydraulikzylinder (5) umfasst, der als Gleichlaufzylinder (6) mit einer aktiven Kolbenstange (11) und einer passiven Kolbenstange (12) und mit einem Kol ben (14) mit einer ersten Kolbenseite und einer zweiten Kolbenseite ausgebil det ist und ein Hydraulikkreislauf (15) vorgesehen ist, der so ausgeführt ist, dass wahlweise die erste Kolbenseite oder die zweite Kolbenseite mit Hydrau likmedium desselben Drucks und desselben Volumenstroms beaufschlagt wird.

4. Flurförderzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Flurförderzeug (100) ein Fahrgestell (8) aufweist und der Gleichlaufzylin der (6) ein Gehäuse (13) aufweist, das ortsfest zum Fahrgestell (8) angeord net ist

und die Lenkeinrichtung (7) einen Lenkhebel (18) umfasst, der die aktive Kol benstange (11) mit dem Drehschemel (4) verbindet und einenends drehbar an der aktiven Kolbenstange (11) und anderenends drehbar an dem Dreh schemel (4) befestigt ist.

5. Flurförderzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydraulikkreislauf (15) außer dem Gleichlaufzylinder (6) keinen weiteren Hydraulikzylinder enthält.

6. Flurförderzeug (200), beispielsweise nach einem der Ansprüche 3 bis 5, mit mindestens drei Rädern (101, 102, 103) von denen mindestens ein Rad in ei nem um eine Lenkachse (L, L ') drehbar gelagerten Drehschemel (104, 104 ') um eine Rotationsachse (R, R') rotierbar gelagert ist,

mit einer Lenkeinrichtung (107, 107 ' ), zur Drehung des Drehschemels (104, 104 ' ) um die Lenkachse (L, L' ),

wobei die Lenkeinrichtung (107, 107 ' ) einen Hydraulikzylinder (105, 105 ') umfasst, der als Gleichlaufzylinder (106, 106 ') mit einer aktiven Kolbenstan ge (111, 111 ') und einer passiven Kolbenstange (112, 112 ') ausgebildet ist und das Flurförderzeug (200) ein Fahrgestell (108) aufweist und der Gleich laufzylinder (106, 106 ') ein Gehäuse (113, 113 ') aufweist, das ortsfest zum Fahrgestell (108) angeordnet ist und die Lenkeinrichtung (107, 107 ') einen Lenkhebel (118, 118 ') umfasst, der die aktive Kolbenstange (111, 111 ' ) mit dem Drehschemel (104, 104 ') verbindet und einenends drehbar an der akti ven Kolbenstange (111, 111 ') und anderenends drehbar an dem Drehsche mel (104, 104 ') befestigt ist, wobei der Drehschemel (104, 104 ') einen Be festigungsschenkel (121, 121 ') aufweist, an dem das zugehörige Rad (101, 103) rotierbar gelagert ist und der Lenkhebel (118, 118 ' ) oberhalb des Be festigungsschenkels (121, 121 ' ) an dem Drehschemel (104, 104 ') befestigt ist.

7. Flurförderzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Dreh schemel (104, 104') zur drehbaren Lagerung um die Lenkachse (L, L') ein Lenklager (120, 120') aufweist und der Lenkhebel (118, 118') zwischen dem Befestigungsschenkel (121, 121') und dem Lenklager (120, 120') an dem Drehschemel (104, 104') befestigt ist.

8. Flurförderzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Dreh schemel (104, 104') zur drehbaren Lagerung um die Lenkachse (L, L') ein Lenklager (120, 120') aufweist und der Lenkhebel (118, 118') oberhalb des Lenklagers (120, 120') an dem Drehschemel (104, 104') befestigt ist.

Description:
Lenkverfahren eines Flurförderzeugs und Flurförderzeug

Die Erfindung betrifft ein Lenkverfahren eines Flurförderzeugs mit drei Rädern von denen ein Rad als mittleres Rad ausgeführt und in einem um eine Lenkachse in zwei Lenkrichtungen drehbar gelagerten Drehschemel um eine Rotationsachse rotierbar gelagert ist, wobei der Drehschemel mittels eines Hydraulikzylinders um die Lenkachse gedreht wird.

Die Erfindung betrifft auch ein Flurförderzeug mit drei Rädern, von denen ein Rad als mittleres Rad ausgeführt und in einem um eine Lenkachse in zwei Lenkrich tungen drehbar gelagerten Drehschemel um eine Rotationsachse rotierbar gela- gert ist, mit einer Lenkeinrichtung, zur Drehung des Drehschemels um die Lenk achse.

Ein derartiges Lenkverfahren und ein derartiges Flurförderzeug sind bereits aus der DE 10 2012 110 988 Al bekannt.

Nachteilig hierbei ist, dass sich das mittlere Rad bei einem Lenken unterschied lich schnell um die Lenkachse drehen kann, je nachdem, in welche Richtung ge lenkt wird. Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Lenkverfahren und ein Flur förderzeug zu schaffen, welche hinsichtlich dieses Nachteils verbessert sind. Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Lenkverfahren so wie das in Anspruch 3 wiedergegebene Flurförderzeug gelöst.

Bei dem erfindungsgemäßen Lenkverfahren werden auf den Drehschemel zur Drehung um die Lenkachse in beide Lenkrichtungen zumindest annähernd gleich große Lenkkräfte ausgeübt. Bevorzugt gilt dies bei ansonsten gleichen Bedingun gen, wie beispielsweise gleichbeschaffenem und/oder gleicher Fahrgeschwindig keit und/oder gleicher Lenkgeschwindigkeit und/oder ausgehend von derselben Rotationslage des Drehschemels um die Lenkachse und/oder ebenem Unter grund. Hierdurch kann ein harmonisches Lenkverhalten, unabhängig von der Lenkrichtung, erzielt werden. Bevorzugt ergibt sich für den Fahrer das gleiche Lenkverhalten, egal in welche Richtung er lenkt. Das mittlere Rad kann sich in beide Lenkrichtungen bei einem Lenkvorgang gleich schnell drehen. Auf diese Weise ist eine Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Lenkung in beide Rich tungen gleichmäßig funktioniert und nicht etwa in eine Richtung schneller, als in die andere. Auch die Lenkradumdrehungen können auf diese Weise bei gleicher Winkeländerung unabhängig von der Lenkrichtung zumindest annähernd die glei chen sein.

Bevorzugt unterscheiden sich die Kräfte, die auf den Drehschemel zur Drehung um die Lenkachse ausgeübt werden, um weniger als 10% oder um weniger als 5%, je nach dem in welche Richtung gelenkt wird, bei ansonsten gleichen Bedin gungen.

Das Flurförderzeug ist dreirädrig, weist also genau drei Räder auf. Die Räder können einfach oder als Zwillingsreifen ausgeführt sein.

Bevorzugt wird der Drehschemel mittels eines Hydraulikzylinders um die Lenk achse gedreht, der als Gleichlaufzylinder ausgeführt ist.

Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt einen Kolben mit einer ersten Kolbenseite und einer zweiten Kolbenseite auf. Die beiden Kolbenseiten sind bevorzugt gleich groß. Der Gleichlaufzylinder ist bevorzugt doppeltwirkend, sein Kolben kann also von beiden Seiten mit Hydraulikmedium beaufschlagt werden. Bevorzugt wird wahlweise die erste Kolbenseite oder die zweite Kolbenseite des Gleichlaufzylin ders mit Hydraulikmedium desselben Drucks und desselben Volumenstroms be aufschlagt. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt genau eine aktive Kolbenstan ge auf, die der Übertragung der translatorischen Bewegung des Kolbens dient. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt zudem eine passive Kolbenstange auf, die nicht der Übertragung einer translatorischen Bewegung dient. Die passive Kol benstange dient bevorzugt ausschließlich der Erzielung des Gleichlaufs des Gleichlaufzylinders. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt zwei Durchbrüche auf, durch die jeweils eine Kolbenstange von dem Inneren des Zylinders nach außen treten. Beide Durchbrüche sind bevorzugt jeweils mit einer Kolbenstangendich tung gegen die jeweilige Kolbenstange abgedichtet. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt über zumindest nahezu seine gesamte Länge einen gleichmäßigen In nendurchmesser auf. Bevorzugt haben die beiden Kolbenstangen des Gleichlauf zylinders jedenfalls in dem Bereich, in dem sie in Kontakt mit der Kolbenstan gendichtung kommen, den gleichen Durchmesser.

Bevorzugt weist das Flurförderzeug ein Fahrgestell auf und der Gleichlaufzylinder weist ein Gehäuse auf, das ortsfest zum Fahrgestell angeordnet ist.

Bevorzugt wirkt die aktive Kolbenstange nicht unmittelbar mit dem Drehschemel zusammen, sondern mittels eines Lenkhebels. Dieser ist bevorzugt einenends an der aktiven Kolbenstange und anderenends an dem Drehschemel gelagert, vor zugsweise jeweils drehbar. Der Drehschemel weist bevorzugt einen Lenkarm auf, an dem der Lenkhebel befestigt ist. Der Lenkarm ist bevorzugt drehfest an dem Drehschemel angeordnet.

Auf diese Weise kann der Drehschemel um große Lenkwinkel um die Lenkachse gedreht werden. Der Lenkwinkel kann bis zu 100° oder 120° oder 130° oder 140° oder 150° betragen.

Die Beaufschlagung der Kolbenseiten des Gleichlaufzylinders erfolgt bevorzugt mittels eines Hydraulikkreislaufs, in den keine weiteren Hydraulikzylinder inte griert sind. Der Gleichlaufzylinder ist daher bevorzugt nicht mit einem weiteren Hydraulikzylinder gekoppelt. Bevorzugt wird mittels des Gleichlaufzylinders ledig lich das mittlere Rad gelenkt und kein weiteres Rad. Die Drehung des Drehschemels erfolgt bevorzugt um eine senkrecht stehende Lenkachse.

Das in Anspruch 3 wiedergegebene erfindungsgemäße Flurförderzeug weist eine Lenkeinrichtung auf, die einen Hydraulikzylinder umfasst, der als Gleichlaufzylin der mit einer aktiven und einer passiven Kolbenstange ausgebildet ist. Das Flur förderzeug ist bevorzugt dazu geeignet, mit dem erfindungsgemäßen Lenkver fahren - bevorzugt jedenfalls in Querfahrt, also in parallel zu den Radarmen des Fahrgestells verlaufender Richtung - gelenkt zu werden. Der Gleichlaufzylinder weist einen Kolben mit einer ersten Seite und einer zweiten Seite auf. Der Gleichlaufzylinder ist doppeltwirkend, sein Kolben kann also von beiden Seiten mit Hydraulikmedium beaufschlagt werden . Es ist ein Hydraulikkreislauf vorgese hen, der so ausgeführt ist, dass wahlweise die erste Kolbenseite oder die zweite Kolbenseite mit Hydraulikmedium desselben Drucks und desselben Volumen stroms beaufschlagt wird.

Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die Lenkung in beide Richtungen gleichmäßig funktioniert, da die Kräfte, die zur Lenkung auf den Drehschemel aufgebracht werden, in beide Richtungen zumindest annähernd gleich sein kön nen, bei ansonsten gleichen Bedingungen. Auch die Lenkradumdrehungen kön nen bei gleicher Winkeländerung, unabhängig von der Lenkrichtung, annähernd die gleichen sein.

Das Flurförderzeug ist dreirädrig, weist also genau drei Räder auf. Das Flurför derzeug kann ein Gabelstapler sein. Die Räder können einfach oder als Zwillings reifen ausgeführt sein.

Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt genau eine aktive Kolbenstange auf, die der Übertragung der translatorischen Bewegung des Kolbens dient. Der Gleich laufzylinder weist bevorzugt zudem eine passive Kolbenstange auf, die nicht der Übertragung einer translatorischen Bewegung dient. Die passive Kolbenstange dient bevorzugt ausschließlich der Erzielung des Gleichlaufs des Gleichlaufzylin ders. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt zwei Durchbrüche auf, durch die je weils eine Kolbenstange von dem Inneren des Zylinders nach außen treten. Beide Durchbrüche sind bevorzugt jeweils mit einer Kolbenstangendichtung gegen die jeweilige Kolbenstange abgedichtet. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt über zumindest nahezu seine gesamte Länge einen gleichmäßigen Innendurchmesser auf. Bevorzugt haben die beiden Kolbenstangen des Gleichlaufzylinders jedenfalls in dem Bereich, in dem sie in Kontakt mit der Kolbenstangendichtung kommen, den gleichen Durchmesser.

Bevorzugt weist das Flurförderzeug ein Fahrgestell auf und der Gleichlaufzylinder weist ein Gehäuse auf, das ortsfest zum Fahrgestell angeordnet ist.

Die Lenkeinrichtung umfasst bevorzugt einen Lenkhebel, der die aktive Kolben stange mit dem Drehschemel verbindet. Der Lenkhebel ist bevorzugt einenends drehbar an der aktiven Kolbenstange und anderenends drehbar an dem Dreh schemel befestigt.

Auf diese Weise kann ein großer Lenkwinkel möglich sein. Der Lenkwinkel kann bis zu 100° oder 120° oder 130° oder 140° oder 150° betragen. Um große Lenkwinkel zu erzielen, kann der Drehschemel eine Aussparung aufweisen, in die der Lenkhebel nur in bestimmten Lenksituationen tritt. Der Drehschemel kann einen Befestigungsschenkel aufweisen, an dem das Rad um eine Rotationsachse rotierbar gelagert ist und die Aussparung kann in diesem Befestigungsschenkel angeordnet sein.

Bevorzugt weist die Lenkeinrichtung einen Hydraulikkreislauf auf, der außer dem Gleichlaufzylinder keinen weiteren Hydraulikzylinder enthält. Der Gleichlaufzylin der ist bevorzugt also nicht mit einem weiteren Hydraulikzylinder hydraulisch gekoppelt. Der Gleichlaufzylinder ist bevorzugt nicht mit einem weiteren Hydrau likmotor hydraulisch gekoppelt.

Das Flurförderzeug kann ein„U-förmiges" Fahrgestell, mit zwei parallel zueinan der verlaufenden Radarmen, die an einem Ende durch einen Verbindungsbereich miteinander verbunden sind, aufweisen. Im Bereich des freien Endes jedes Radarms kann jeweils ein Rad angeordnet sein. Das mittlere Rad kann an dem Verbindungsbereich, zumindest etwa mittig zwischen den Radarmen, angeordnet sein.

Alle Räder des Flurförderzeugs können lenkbar sein, vorzugsweise jeweils in zwei Lenkrichtungen. Die Lenkachse steht bevorzugt senkrecht.

Das Flurförderzeug kann beispielsweise eine Tragfähigkeit von bis zu 20 Tonnen aufweisen, beispielsweise etwa 14 Tonnen.

Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt auch ein Flurförderzeug mit min destens drei Rädern, von denen mindestens ein Rad in einem um eine Lenkachse drehbar gelagerten Drehschemel um eine Rotationsachse rotierbar gelagert ist, mit einer Lenkeinrichtung, zur Drehung des Drehschemels um die Lenkachse, wobei die Lenkeinrichtung einen Hydraulikzylinder umfasst, der als Gleichlaufzy linder mit einer aktiven Kolbenstange und einer passiven Kolbenstange ausgebil det ist und das Flurförderzeug ein Fahrgestell aufweist und der Gleichlaufzylinder ein Gehäuse aufweist, das ortsfest zum Fahrgestell angeordnet ist und die Lenk einrichtung einen Lenkhebel umfasst, der die aktive Kolbenstange mit dem Dreh schemel verbindet und einenends drehbar an der aktiven Kolbenstange und an- derenends drehbar an dem Drehschemel befestigt ist, wobei der Drehschemel einen Befestigungsschenkel aufweist, an dem das zugehörige Rad rotierbar gela gert ist.

Auch ein Flurförderzeug gemäß dieses weiteren Aspekts ist bereits aus der DE 10 2012 110 988 Al bekannt. Nachteilig hierbei ist, dass keine wünschenswert gro ßen Lenkwinkel erzielbar sind oder weitere Vorkehrungen zur Erzielung eines großen Lenkwinkels erforderlich sind, wie beispielsweise Aussparungen in den Befestigungsschenkeln. Die Erfindung hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, ein Flurförderzeug zu schaffen, welches hinsichtlich dieses Nachteils verbessert ist. Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 6 wiedergegebene Flurförderzeug ge löst.

Bei dem in Anspruch 6 wiedergegebenen Flurförderzeug gemäß des weiteren As pekts ist der Lenkhebel oberhalb des Befestigungsschenkels an dem Drehsche- mel befestigt. Auf diese Weise werden große Lenkwinkel realisierbar, ohne dass dafür weitere Vorkehrungen getroffen werden müssen, wie etwa Aussparungen für den Lenkhebel in dem Befestigungsschenkel. Der Befestigungsschenkel ver läuft bevorzugt vertikal. Das Flurförderzeug kann dazu geeignet sein, in Quer fahrt mit dem erfindungsgemäßen Lenkverfahren gelenkt zu werden.

Bevorzugt weist der Drehschemel zur drehbaren Lagerung an dem Fahrgestell um die Lenkachse ein Lenklager auf. Hierbei kann es sich um ein Wälzlager han deln. Das Lenklager ist bevorzugt oberhalb des Befestigungsschenkels angeord net. Der Lenkhebel ist bevorzugt zwischen dem Befestigungsschenkel und dem Lenklager oder oberhalb des Lenklagers an dem Drehschemel befestigt.

Der Drehschemel weist bevorzugt einen Lenkarm auf, an dem der Lenkhebel be festigt ist. Dieser Lenkarm ist bevorzugt oberhalb des Befestigungsschenkels - vorzugsweise zwischen dem Befestigungsschenkel und dem Lenklager oder ober halb des Lenklagers - an dem Drehschemel angeordnet, vorzugsweise drehfest.

Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert werden. Es zeigen :

Fig. 1 eine Ansicht von oben auf ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug, bei dem Teile wie das Führerhaus der einfacheren Darstellbarkeit halber weggelassen sind;

Fig. 2 dasselbe Flurförderzeug in perspektivischer Ansicht;

Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung eines Ausschnitts eines Hydraulikkreis laufs

Fig. 4 eine Darstellung wie in Fig. 2.

Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs in einer Ansicht von oben. Einige Elemente des Flurförderzeugs, wie beispielsweise das Führerhaus, sind der einfacheren Darstellbarkeit halber weggelassen. Fig. 1 und 2 zeigen, dass das Flurförderzeug 100 drei Räder 1, 2, 3 aufweist, von denen ein Rad 1 als mittleres Rad 1 ausgeführt ist. Das Flurförderzeug ist also ein dreirädriges Flurförderzeug. Das mittlere Rad 1 umfasst einen Zwillingsreifen. Das Flurförderzeug weist ein„U-förmiges" Fahrgestell 8 auf mit zwei Radarmen 9, 9 ' , die durch einen Verbindungsbereich 10 miteinander verbunden sind. Das mittlere Rad 1 ist an dem Verbindungsbereich 10, mittig zwischen den Radarmen 9, 9 ' angeordnet.

Alle Räder 1, 2, 3 sind lenkbar. Die Radstellungen der in den Fig. 1, 2 und 4 ge zeigten Flurförderzeuge entsprechen der Längsfahrt N. Eine in den Fig. nicht ge zeigte Kurvenfahrt erfolgt hier durch Lenkung der die Räder 2, 102, 3, 103 der Radarme. Um hiervon ausgehend in die Querfahrt Q zu gelangen, in der eine Kurvenfahrt durch das mittlere Rad 1, 101 gelenkt wird, werden die Räder um 90 Grad gedreht.

Das mittlere Rad 1 ist in einem Drehschemel 4 um eine Rotationsachse R rotier bar gelagert. Der Drehschemel 4 ist seinerseits um eine Lenkachse L in zwei Lenkrichtungen TI, T2 drehbar gelagert. Das Flurförderzeug 100 umfasst eine Lenkeinrichtung 7, zur Drehung des Drehschemels 4 um die Lenkachse L. Die Lenkeinrichtung 7 umfasst die zur Drehung des Drehschemels 4 erforderlichen Einrichtungen, nämlich einen als Gleichlaufzylinder 6 ausgeführten Hydraulikzy linder 5, mit Lenkhebel 18 und einen Hydraulikkreislauf 15.

Das Flurförderzeug wird in seiner durch den Pfeil Q symbolisierten Querfahrt mit einem Lenkverfahren gelenkt, bei dem auf den Drehschemel 4 zur Drehung die ser um die Lenkachse L in beide Lenkrichtungen TI, T2 zumindest annähernd gleich große Lenkkräfte Fl, F2 ausgeübt werden.

Der Hydraulikzylinder 5 ist als Gleichlaufzylinder 6 ausgeführt. Er weist eine akti ve Kolbenstange 11 und eine passive Kolbenstange 12 auf, die am besten in Fig. 3 zu erkennen ist. Die aktive Kolbenstange 11 dient der Übertragung der transla torischen Bewegung des Kolbens 14. Zu diesem Zweck ist sie mit einem Lenkhe bel 18 wirkverbunden. Die passive Kolbenstange 12 dient nicht der Übertragung der translatorischen Bewegung des Kolbens. Ihr freies Ende ist nicht angeschlos- sen. Der Drehschemel 4 weist einen Lenkarm A auf, an dem der Lenkhebel 18 befestigt ist.

Beide Kolbenstangen 11, 12 entspringen von verschiedenen Seiten des Kolbens 14. Der Hydraulikkreislauf 15 der Lenkeinrichtung 7 ist ausschnittsweise in Fig. 3 gezeigt, die nachfolgend erläutert wird: Ein Lenkbetätigungselement 22 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Lenkrad ausgebildet und mit einer Lenkeinheit 23 verbunden. Von der Drehrichtung 24 oder 25, in die das Lenkrad gedreht wird, hängt es ab, ob die Lenkeinheit 23 entweder die zur einen oder zur anderen Seite des Kolbens 14 führende Hydraulikleitung 26, 27 mit der Pumpe 16 bzw. mit dem Tank 17 verbindet.

Es ist ein Ventil 28 gezeigt, in der Schaltstellung für die Querfahrt Q. Mit dem Ventil 28 können anstelle des mit dem mittleren Rad 1 zusammenwirkenden Gleichlaufzylinders 6 die mit den in den Radarmen 9, 9 ' angeordneten Rädern 102, 103 zusammenwirkenden Gleichlaufzylinder 106, 106 ' zur Lenkung wäh rend der Längsfahrt N mit der Pumpe 16 bzw. mit dem Tank 17 verbunden wer den. (Die beiden oberhalb des Tanks 17 eingezeichneten Wellenlinien sollen ver deutlichen, dass hier weitere, der Einfachheit halber nicht dargestellte Hydraulik komponenten angeordnet sein können.)

Beide Kolbenseiten sind gleich groß. Der Zylinder des Gleichlaufzylinders 6 weist über seine gesamte Länge einen gleichmäßigen Innendurchmesser auf. Der Gleichlaufzylinder 6 weist zwei Durchbrüche auf, durch die jeweils eine Kolben stange 11, 12 von dem Inneren des Zylinders des Gleichlaufzylinders 6 nach au ßen treten. Beide Durchbrüche sind jeweils mit einer Kolbenstangendichtung ge gen die jeweilige Kolbenstange 11, 12 abgedichtet. Die aktive Kolbenstange 11 und die passive Kolbenstange 12 haben in dem Bereich, in denen sie in Kontakt mit der jeweiligen Kolbenstangendichtung kommen, den gleichen Durchmesser. Und der Hydraulikkreislauf 15 ist so ausgeführt, dass wahlweise die eine Kolben seite oder die andere Kolbenseite mit Hydraulikmedium desselben Drucks und desselben Volumenstroms beaufschlagt werden.

Der Gleichlaufzylinder 6 weist ein Gehäuse 13 auf, welches ortsfest an dem Fahrgestell 8 angeordnet ist. Der Lenkhebel 18 ist einenends drehbar an der ak- tiven Kolbenstange 11 und anderenends drehbar an dem Drehschemel 4 gela gert.

In dem die Kolbenseiten des Gleichlaufzylinders beaufschlagenden Hydraulik kreislauf 15 ist außer dem Gleichlaufzylinder 6 kein weiterer Hydraulikzylinder integriert. Der Gleichlaufzylinder ist daher nicht mit einem weiteren Hydraulikzy linder gekoppelt. Durch das Ventil 28 kann ein Umschalten auf einen anderen Hydraulikkreislauf erfolgen, der dann nichtmehr den Gleichlaufzylinder des mitt leren Rades mit Hydraulikmedium beaufschlagt. Mit dem Gleichlaufzylinder 6 wird ausschließlich das mittlere Rad 1 gelenkt.

Die Merkmale eines Ausführungsbeispiels des in Anspruch 6 wiedergegebenen Flurförderzeugs 200 gemäß des weiteren Aspekts sollen nun anhand von Fig. 4, die dasselbe Flurförderzeug zeigt wie Fig. 2, erläutert werden :

Fig. 4 zeigt, dass das Flurförderzeug 200 drei Räder 101, 102, 103 aufweist. Je des Rad ist jeweils in einem um eine Lenkachse L, L ' drehbar gelagerten Dreh schemel 104, 104 ' um eine Rotationsachse R, R ' rotierbar gelagert.

Und es ist für jedes lenkbare Rad eine Lenkeinrichtung 107, 107 ' vorgesehen, zur Drehung des Drehschemels um die Lenkachse L. Diese umfasst jeweils einen Hydraulikzylinder 105, 105 ' der als Gleichlaufzylinder 106, 106 ' mit einer akti ven Kolbenstange 111, 111 ' und einer passiven Kolbenstange 112, 112 ' ausge bildet ist. Das Flurförderzeug 200 weist ein Fahrgestell 108 auf und der Gleich laufzylinder 106, 106 ' weist ein Gehäuse 113, 113 ' auf, das ortsfest zum Fahr gestell 108 angeordnet ist. Jede Lenkeinrichtung 107, 107 ' umfasst einen Lenk hebel 118, 118 ' , der die aktive Kolbenstange 111, 111 ' mit dem Drehschemel 104, 104 ' verbindet und mit einem Ende drehbar an der aktiven Kolbenstange 111, 111 ' und mit dem anderen Ende drehbar an dem Drehschemel 104, 104 ' befestigt ist.

Das Fahrgestell 108 des Flurförderzeugs 200 ist„U-förmig" ausgebildet, mit zwei Radarmen 109, 109 ' , die durch einen Verbindungsbereich 110 miteinander ver bunden sind. Es ist ein mittleres Rad 101 vorgesehen, das an dem Verbindungs bereich 110, mittig zwischen den Radarmen 109, 109 ' angeordnet ist. Zudem sind zwei jeweils an einem Radarm 109, 109 ' angeordnete Räder 102, 103 vor gesehen.

Jeder Drehschemel 104, 104 ' weist einen Befestigungsschenkel 121, 121 ' auf, an dem das zugehörige Rad 101, 103 um eine Rotationsachse R, R ' rotierbar gelagert ist. Der Befestigungsschenkel 121, 121 ' steht senkrecht.

Der Lenkhebel 118, 118 ' ist oberhalb des Befestigungsschenkels 121, 121 ' an dem Drehschemel 104, 104 ' befestigt.

Der Drehschemel 104, 104 ' weist zur drehbaren Lagerung um die Lenkachse L, L ' jeweils ein Lenklager 120, 120 ' auf.

Der Lenkhebel 118 ist bei den an den Radarmen 109, 109 ' angeordneten Rädern 102, 103 oberhalb des Befestigungsschenkels 121, zwischen dem Befestigungs schenkel (121, 121 ' ) und dem Lenklager 120, an dem Drehschemel 104, befes tigt.

Der Lenkhebel 118 ' ist bei dem mittleren Rad 110 oberhalb des Befestigungs schenkels 121 ' und oberhalb des Lenklagers 120 ' an dem Drehschemel 104 ' befestigt.

Jeder Drehschemel 104, 104 ' weist einen Lenkarm A, A ' auf, an dem der Lenk hebel 118, 118 ' befestigt ist und dieser Lenkarm A ist stets oberhalb des Befes tigungsschenkels 121, 121 ' angeordnet. Bei dem mittleren Rad 101 ist er ober halb des Lenklagers 120 und bei den an den an den Radarmen 109, 109 ' ange ordneten Rädern 102, 103 ist er zwischen dem Befestigungsschenkel (121, 121 ' ) und dem Lenklager 120 an dem Drehschemel 104, 104 ' drehfest ange ordnet. Bezuaszeichenliste:

100, 200 Flurförderzeug

1, 101 mittleres Rad

I, 2, 3, 101, 102, 103 Räder

4, 104, 104 ' Drehschemel

5, 105, 105 ' Hydraulikzylinder

6, 106, 106 ' Gleichlaufzylinder

7, 107, 107 ' Lenkeinrichtung

8, 108 Fahrgestell

9, 9 ' , 109, 109 ' Radarm

10, 110 Verbindungsbereich

I I, 111, 111 aktive Kolbenstange

12, 112, 112 passive Kolbenstange

13, 113, 113 ' Gehäuse

14 Kolben

15 Hydraulikkreislauf

16 Pumpe

17 Tank

18, 118, 118 ' Lenkhebel

120, 120 Lenklager

121, 121 Befestigungsschenkel

22 Lenkbetätigungselement

23 Lenkeinheit

24, 25 Lenkraddrehrichtungen 26, 27 Hydraulikleitungen 28 Ventil

A, A ' Lenkarm

Fl, F2 Lenkkräfte

L, L ' Lenkachse

N Längsfahrt

Q Querfahrt

R, R ' Rotationsachse TI, T2 Lenkrichtung