Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
STEERING SYSTEM FOR UTILITY VEHICLES WITH BILATERAL ACTUATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/087899
Kind Code:
A1
Abstract:
It is proposed, with regard to a conventional steering gear (4), that an auxiliary element (11) be incorporated into a steering apparatus (10) and that, in addition to the steering circuit (8), a further steering circuit (12) be provided on the same axle (3). Here, the kinematic coupling between the steering wheel movement and wheel movement (6, 1) is analogous to that in a conventional utility vehicle. The steering gear (4) actuates the steering lever at the steering knuckle. Here, however, the movement is forced upon the auxiliary element (11) by a further kinematic coupling, such that the movement is additionally transmitted to the opposite wheel (2) by the auxiliary element (11). Said transmission serves to boost the steering force.

Inventors:
DEIMEL MICHAEL (AT)
PERTLIK RUDOLF (AT)
Application Number:
PCT/EP2012/075657
Publication Date:
June 20, 2013
Filing Date:
December 14, 2012
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
RHEINMETALL MAN MILITARY VEHICLES GMBH (AT)
International Classes:
B62D5/12; B62D3/12; B62D7/08
Domestic Patent References:
WO2000071408A12000-11-30
Foreign References:
GB2275662A1994-09-07
EP0291844A21988-11-23
DE19755278A11999-06-24
EP1559635A12005-08-03
EP2338763A12011-06-29
DE10058628B42011-06-01
DE202004021236U12007-04-12
DE29608229U11996-08-01
DE202004021588U12009-04-30
EP1120330B12002-07-24
DE60000284T22003-02-13
DE3740052A11988-06-09
DE2719895A11978-11-16
DE3736424A11988-05-11
DE19755278A11999-06-24
Attorney, Agent or Firm:
DIETRICH, Barbara (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1 . Lenkvorrichtung (10) für eine lenkbare Achse (3) mit einem Lenkungskreis (8), gebildet aus einem Lenkgetriebe (4), das über Übertragungsglieder (5, 6) bei Betätigung eines Lenkelementes (6) auf eines der Räder (1 , 2) direkt einwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiterer Lenkungskreis (12) durch Einbindung eines Hilfselementes (1 1 ) geschaffen wird, das auf das andere Rad (2, 1 ) derart einwirkt, dass es die Radbewegung des ersten Lenkungskreises (8) unterstützt.

2. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsglieder (5, 6) eine Lenkschubstange (5) sowie ein Lenkhebel (6) sind.

3. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hilfselement (1 1 ) an der dem Lenkgetriebe (4) gegenüberliegenden Fahrzeugseite angebracht ist.

4. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hilfselement (1 1 ) zumindest aus einem Arbeitszylinder (13) gebildet wird, der auf weitere Übertragungsglieder (14, 15, 16) einwirkt.

5. Lenkvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsglieder (14, 15, 16) ein Schlepphebel (14), eine Lenkschubstange (15) und ein Lenkhebel (16) sind.

6. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenkgetriebe (4) die Stelleinheit für den ersten und den zweiten Lenkungskreis (8, 12) ist.

7. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitszylinder ein hydraulischer Zylinder ist.

8. Lenkungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spurstange hinter der Achse (3) eingebunden ist.

Description:
BESCHREIBUNG

Beidseitig aktuierende Lenkanlage für Nutzfahrzeuge

Die Erfindung beschäftigt sich mit der Realisierung einer Zweikreislenkung, insbesondere für militärische aber auch zivile Nutzfahrzeuge, mit einer lenkbaren Achse. Zur Übertragung hoher Lenkkräfte auf die Räder wird einem insbesondere konventionellen Lenkgetriebe ein Hilfselement zugeordnet, dem die Bewegung durch eine kinematische Koppelung mit dem Lenkgetriebe aufgezwungen wird, sodass durch das Hilfselement diese Bewegung zusätzlich auf das gegenüberliegende Rad übertragen wird. Vorgeschlagen wird eine beidseitig aktivierende Lenkanlage.

Lenkbare Achsen umfassen eine an einem Fahrzeugrahmen angebundene Starrachse, an welcher endseitig lenkbare Räder gelenkig gehaltert sind. Ein Lenkgetriebe und diverse Übertragungselemente übertragen die Lenkbewegung von einem Lenkrad auf die Räder (DE 100 58 628 B4). Eine Radlagerung für eine lenkbare Achse eines Fahrzeuges offenbart beispielsweise die DE 20 2004 021 236 U 1 . Eine Anlenkung und Lenkung einer angetriebenen oder nicht angetriebenen starren Hinterachse eines Nutzfahrzeuges ist der DE 296 08 229 U1 entnehmbar. Mit einer Nutzfahrzeuglenkung beschäftigt sich auch die DE 20 2004 021 588 U1.

Die meisten Militärfahrzeuge besitzen Allradantrieb. Hier sind bei Nutzfahrzeugen neben der Antriebsformel 4x4 öfter auch die Antriebsformeln 6x6 bzw. 8x8 zu finden. Bei einem 4x4 Nutzfahrzeug weißt dieses zwei Achsen auf, eine Vorderachse und eine Hinterachse. Die Lenkübertragung erfolgt nur auf die Vorderachse. Bei derartigen Nutzfahrzeugen treten hohe Lenkkräfte auf, die bei hohen Achslasten auftreten.

Hier stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Lenkung aufzuzeigen, die die hohen Lenkkräfte auf die Räder übertragen kann. Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen angegeben.

Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, eine die Zweikreislenkung einzubinden.

Eine hydraulisches Zweikreislenkungssystem beschreibt die EP 1 120 330 B1 (DE 600 00 284 T2). Dieses Lenksystem weist in einem ersten Kreis eine Steuereinheit und einen über Arbeitsanschlüsse mit dieser verbundenen ersten Lenkmotor auf, während der zweite Kreis mit einer zweiten Steuereinheit und diese mit einem zweiten Lenkmotor verbunden ist. Das Umschalten bzw. Zuschalten des jeweiligen Kreises erfolgt durch ein Umschaltventil.

Ein Lenkgetriebe für eine Hilfskraftlenkung mit zwei hydraulisch voneinander getrennten Lenkkreisen offenbaren unter anderem die DE 37 40 052 A1 als auch die DE 27 19 895 A1 und die DE 37 36 424 A1 .

Eine Lenkachse mit einer hydrostatischen Zweikreislenkung für Nutzfahrzeuge ist der DE 197 55 278 A1 entnehmbar. Diese Lenkachse umfasst einen ersten doppelwirkenden Druckmittelzylinder, der im Bereich seiner Mitte mit einem Achsrückengehäuse und an seinen beiden Enden über Spurstangen mit Gelenkgehäusen verbunden ist. Ein zusätzlicher zweiter doppeltwirkender Druckmittelzylinder ist auf einer Seite der Achse angebracht. Dieser Druckmittelzylinder wirkt simultan mit dem ersten Druckmittelzylinder zusammen.

Anders die vorliegende Erfindung. Hier ist angedacht, zu einem konventionellen Lenkgetriebe ein Hilfselement mit aufzunehmen und neben dem (ersten) Lenkungskreis einen weiteren Lenkungskreis an der gleichen Achse zu schaffen. Die kinematische Koppelung zwischen Lenkrad- und Radbewegung erfolgt dabei analog zu einem konventionellen Nutzfahrzeug. Ein Lenkgetriebe betätigt den Lenkhebel am Achsschenkel. Dem Hilfselement wird dabei aber die Bewegung durch eine weitere kinematische Koppelung aufgezwungen, sodass durch das Hilfselement die Bewegung zusätzlich auf das gegenüberliegende Rad weitergeleitet wird. Diese Weiterleitung dient zur Unterstützung der Lenkkraft. Damit wird der Lenkkomfort erhöht. Die vorgesehene Zweikreislenkung lässt auch eine Nachrüstung zu. Damit eine Entkoppelung der Lastpfade erreicht wird, sieht die Erfindung vor, Lenkgetriebe und Hilfselement an gegenüberliegenden Fahrzeugseiten anzubauen. Das Hilfselement, ein hydraulischer Zylinder sowie Drehverstärker, werden daher an der dem Lenkgetriebe gegenüberliegenden Fahrzeugseite (in der Regel der Beifahrerseite) angebracht. Damit wird eine beidseitig aktuierende Lenkanlage bzw. Lenkvorrichtung für Nutzfahrzeuge geschaffen.

Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:

Fig. 1 eine skizzenhafte Darstellung der Einbindung eines Hilfselements zur Schaffung einer Zweikreislenkung,

Fig. 2a, b eine konstruktive Darstellung der Einbindung der Komponenten an einem

Fahrzeug.

In Fig. 1 ist das Grundprinzip eines Lenkschemas nach der Erfindung dargestellt. Hierin angedeutet sind Räder 1 , 2, die an einer (Vorder-) Achse 3 befestigt sind. Mit 4 ist ein vorzugsweise konventionelles Lenkgetriebe gekennzeichnet, das in bekannter Art und Weise auf die Verstellung des Rades 1 und damit der Räder 1 , 2 bei Betätigung eines Lenkelementes 6, wie beispielsweise eines Lenkrades, einwirkt (Fig. 2a). Zusätzlich zu dem Lenkgetriebe 4 und einem damit vorhandenen ersten Lenkungskreis (8) wird ein Hilfselement 1 1 als einen weiteren Lenkungskreis (12) in das Lenkschema eingebunden, dass die Verstellung des Rades 1 unterstützt. Das Lenkgetriebe 4 ist die Stelleinheit für beide Lenkungskreise 8 und 12.

Fig. 2a und Fig. 2b zeigen weitere Details der nunmehr geschaffenen Lenkvorrichtung 10.

In Fig. 2a dargestellt ist das konventionelle Lenkgetriebe 4 mit Lenkstockhebel. Dieses Lenkgetriebe 4 wirkt in bekannter Art und Weise über eine Lenkschubstange 5 auf einen Lenkhebel 6 und kann so das Rad 1 nach rechts oder links bewegen - lenken -, beispielsweise das rechte Rad des hier leicht angedeuteten Fahrzeugs 100. Mit 7 ist ein Lenkungsbock gekennzeichnet. Diese Komponenten bilden den ersten Lenkungskreis 8. Fig. 2b zeigt den zweiten Lenkungskreis 12, der durch das Einbinden des Hilfselementes 1 1 geschaffen wird. Das Hilfselement 1 1 wird durch einen Arbeitszylinder 13 gebildet, der über einen Schlepphebel 14 und eine Lenkschubstange 15 auf einen Lenkhebel 16 einwirkt, wodurch das Rad 2, also in diesem Fall das linke Rad, nach rechts oder links, verstellt werden kann, unterstützend zum gegenüber an der Achse 3 befindlichen bzw. angebrachten - hier dem rechten - Rad 1.

Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass eine nicht näher dargestellte Spurstange hinter der Achse 3 eingebunden ist. Auch kann das Lenkelement durch eine modernere Version (Joystick etc.) gebildet werden.