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Patent Searching and Data


Title:
STENT TO BE SET INSIDE A BODY VESSEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/019953
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a stent (1) to be set inside a body vessel. It comprises a flexible support structure (2) made of interwoven metal embedded in a casing (3) of memory elastomer. The support structure (2) consists of a shape memory alloy (memory metal) which is soft at room temperature. The casing (3) of memory elastomer, by contrast, is hard. This combination results in a stent (1) which at room temperature is thin and hard and can be easily positioned in a stenosis. At body temperature, the support structure (2) expands and the sheath (3) becomes soft and flexible, thus creating a thick and hard, but elastic, stent.

Inventors:
FREITAG LUTZ
Application Number:
PCT/DE1995/001848
Publication Date:
July 04, 1996
Filing Date:
December 19, 1995
Export Citation:
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Assignee:
RUESCH WILLY AG (DE)
International Classes:
A61F2/07; A61F2/82; A61F2/89; A61F2/90; A61L31/00; A61L31/02; A61L31/14; A61M29/00; A61F2/00; (IPC1-7): A61F2/06; A61L31/00
Foreign References:
US5147385A1992-09-15
EP0587197A11994-03-16
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Claims:
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1. Platzhalter zum Anordnen in einer Körperröhre mit einem flexiblen Stützgerüst (25), d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Stützgerüst (25) aus einem Elastomer besteht, welches in einem Tempe¬ raturbereich kleiner 25°C hart ist und in einem Tem¬ peraturbereich größer 35°C weich ist.
2. Platzhalter nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Stützgerüst (25) aus mindestens einem Faden (26) besteht, der mit sich selber oder mit wenigstens einem weiteren Faden sta¬ bilisierend verflochten ist.
3. Platzhalter nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Stützgerüst (25) Maschen (29) mit einer Größe aufweist, die für funk tionsfähiges Gewebe durchwachsbar ist.
4. Platzhalter nach Anspruch 2 oder 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß mindestens ein wei¬ terer Faden (27) aus einem MemoryMetall, insbeson¬ dere einer NickelTitanLegierung, besteht.
5. Platzhalter (1, 4, 7, 8, 17) zum Anordnen in einer Körperröhre, der ein in einem hohlzylindrischen Man¬ tel (3, 6, 11, 12, 19) aus mindestens bei Körpertem¬ peratur begrenzt elastischen Kunststoff eingebettetes flexibles Stützgerüst (2, 5, 9, 10) aufweist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Mantel (3, 6, 11, 12, 19) aus einem Elastomer be steht, welches in einem Temperaturbereich kleiner 25°C hart ist und in einem Temperaturbereich größer 35°C weich ist.
6. Platzhalter (1, 4, 7, 8, 17) zum Anordnen in einer Körperröhre, der ein in einem hohlzylindrischen Man¬ tel (3, 6, 11, 12, 19) aus mindestens bei Körpertem¬ peratur begrenzt elastischem Kunststoff eingebettetes flexibles Stützgerüst (2, 5, 9, 10) aufweist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Mantel (3, 6, 11, 12, 19) aus einem MemoryElastomer, insbesondere auf Polyurethanbasis, besteht.
7. Platzhalter nach Anspruch 5 oder 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Stützgerüst (2, 5, 9, 10) aus metallischen Drähten (2', 5', 9', 10', 16, 18) gebildet ist.
8. Platzhalter nach Anspruch 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Drähte (2', 5', 9', 10', 16, 18) aus einem MemoryMetall, insbeson¬ dere einer NickelTitanLegierung, bestehen. g.
9. Platzhalter nach einem der Ansprüche 5 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Stützgerüst (2, 5, 9, 10) aus mindestens zwei jeweils zickzackförmig geformten, sich parallel zur Längsachse (LA) des Mantels (3, 6, 11, 12, 19) er streckenden und umfangsseitig des Mantels (3, 6, 11, 12 19) zueinander versetzten Drähten gebildet ist, wobei jeder Draht (16, 18) mindestens drei Schenkel (1315, 2123) aufweist, von denen der mittlere Schenkel (14, 22) mit den beiden angrenzenden Schen kein (13, 15, 21, 23) jeweils einen spitzen Winkel (α, ß) einschließt.
10. Platzhalter nach Anspruch 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der spitze Winkel (α, ß) kleiner als 45° ist.
11. Platzhalter nach Anspruch 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der spitze Winkel ( , ß) größer oder gleich 45° und kleiner oder gleich 90° ist.
12. Platzhalter nach einem der Ansprüche 5 bis 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß zwei umfangsseitig des Mantels (19) einander benachbarte Drähte (18) verzahnungsartig ineinandergreifen.
Description:
Platzhalter zum Anordnen in einer Körperröhre

Die Erfindung betrifft einen Platzhalter (Stent) zum An¬ ordnen in einer Körperröhre mit einem flexiblen Stützge¬ rüst.

Platzhalter werden bei der Behandlung von Stenosen einge¬ setzt. Eine Stenose ist eine angeborene oder erworbene Verengung in einer Körperröhre. Sie kann Hohlorgane, wie beispielsweise Luftröhre, Speiseröhre oder auch Blutge¬ fäße betreffen und als Folge von Krankheitsprozessen her¬ vorgerufen werden. Bei entsprechender Ausprägung bewirkt eine Stenose in der betroffenen Körperröhre eine Stauung oder sogar den Verschluß derselben.

Es ist bekannt, zum Aufweiten bzw. Offenhalten von Steno¬ sen, sei es in Blutgefäßen oder in anderen Hohlorganen, sogenannte Stents zu legen. Diese werden in der Regel

mittels eines Katheters implantiert. Nach der Implanta¬ tion werden sie aus dem für das Einführen erforderlichen kleinen Lumen auf ein der Gebrauchsläge entsprechendes größeres Lumen verändert. Die Stents halten dann als in- nere Stütze das Gefäß offen und fungieren damit als Platzhalter.

Platzhalter (Stents) zum Offenhalten von Stenosen sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. Es gibt sie aus Metall und/oder Kunststoffmaterial. Meist bestehen sie aus einem Geflecht von Metalldrähten mit Selbstexpan¬ sionseigenschaften.

Selbstaufdehnende Platzhalter sind beispielsweise in der EP-A-0 183 372 und in der US-PS 4 732 152 vorbeschrieben. Diese Platzhalter werden vor der Implantation gegen ihre eigenen Federrückstellkräfte auf einen reduzierten Quer¬ schnitt zusammengedrückt und mittels eines Katheters in den Körper eines Patienten eingeführt. Nach der Plazie¬ rung in der Körperröhre federn die Platzhalter durch ihre Eigenspannung auf und werden dadurch fixiert.

in der EP-A 0 177 330 ist eine Vorrichtung beschrieben, mit der ein zum Zwecke der Implantation auf einen redu¬ zierten Querschnitt zusammengedrückter Platzhalter mit Hilfe eines Katheters in eine Körperröhre eingebracht wird und dann aus dem Katheter herausgeschoben wird.

Es gibt aber auch solche Platzhalter, die erst an ihrem Einsatzort mittels einer geeigneten Vorrichtung, bei¬ spielsweise einem Ballonkatheter, in ihre aufgeweitete Stellung expandiert werden müssen.

Weiterhin sind auch Platzhalter bekannt (EP 0 587 197 oder DE-GM 91 16 881), bei denen die stützenden Metall¬ segmente in einem geschlossenen Mantel aus gewebekompati-

blen Grundstoffen, beispielsweise Silikon, eingebettet sind, um so ein Durchwachsen der Platzhalter durch Gewe¬ bezellen zu verhindern.

Bekannt sind auch Platzhalter mit Metalldrähten, die aus einer sogenannten Formgedächtnislegierung (Memory-Metall) bestehen. Diese Platzhalter haben bei einer tiefen Tempe¬ ratur einen geringen radialen Durchmesser. In diesem Zu¬ stand werden sie in der Stenose plaziert. Sie weiten sich dann bei Überschreiten einer Grenztemperatur, welche un¬ ter Körpertemperatur liegt, radial auf, so daß sie auf diese Weise eine Stenose offenhalten können.

Die vorgenannten Ausführungsformen verbindet alle der Nachteil, daß ihr Einführvorgang aufwendig ist. Einmal kann sich der Platzhalter durch seine Flexibilität beim Einführen verbiegen und festsetzen, andererseits sind für das Einführen auch teilweise komplizierte Einführinstru¬ mente erforderlich, die den Platzhalter von außen umgrei¬ fen und ihn am Ort seiner Plazierung freigeben müssen.

Darüberhinaus wird es als nachteilig empfunden, daß sich die Platzhalter beim Zusammendrücken verlängern und ent¬ sprechend wieder verkürzen, wenn der Druck fortgenommen wird. Dies führt zu Problemen bei der Planung der Behand¬ lung einer Stenose, weil hier die Länge des Platzhalters exakt abgestimmt werden muß. Es kann aber auch in der Körperröhre zu Relativbewegungen zwischen dem Platzhalter und der Gefäßwandung kommen.

Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, einen Platzhalter hinsichtlich seiner Ausgestaltung sowie seiner Eigenschaften zu verbessern, wobei sich dieser Platzhalter besser, einfacher und scho¬ nender im Körper plazieren läßt.

Eine vorteilhafte Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in dem im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmal.

Kernpunkt ist die Verwendung eines Elastomers zur Her¬ stellung des Stützgerüstes, welches bei Raumtemperatur hart, jedoch bei Körpertemperatur weich ist. Ein solches temperaturempfindliches Elastomer weist einmal die für die Plazierung des Platzhalters erforderliche Steifigkeit auf, andererseits erhält der Platzhalter eine gewebefunk¬ tionale Beweglichkeit, nachdem er in die Körperröhre ein¬ gesetzt worden ist.

Das Elastomer muß bei einer Temperatur von 22 °C in jedem Fall hart sein. Der Übergangsbereich vom harten zum wei¬ chen Zustand findet dann in einem Temperaturbereich von 25 °C bis 35 °C statt. Aus medizinischer und chirurgi¬ scher Sicht erweist sich ein Elastomer, bei dem der Über¬ gang vom quasi harten zum quasi weichen Zustand bei einer Temperatur von 33 °C bis 34 °C stattfindet, als besonders vorteilhaft.

Nach den Merkmalen des Anspruchs 2 kann ein Stent aus einem oder mehreren Fäden in einem Flecht-, Web- oder Strickprozeß hergestellt sein. Vorzugsweise bestehen die Fäden aus einem temperaturempfindlichen Polyurethan mit den zuvor beschriebenen Eigenschaften. Ein solcher Stent bringt zusätzlich im wesentlichen drei weitere Vorteile mit sich. Einmal ist ein Feuchtigkeitsdurchgang durch das Stützgerüst gewährleistet. Dies bewirkt, daß im Stent, also innerhalb des Lumens ein Feuchtigkeitsfilm aufgebaut wird. Der Aufbau des Feuchtigkeitsfilms erfolgt durch den Feuchtigkeitsübertritt aus der äußeren Schleimhaut in¬ folge einer Art passiver Diffusion. An der inneren Wan¬ dung des Stents ist so stets ein Schmierfilm vorhanden.

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Desweiteren kann die Maschengröße den jeweiligen Anforde¬ rungen entsprechend variiert werden. Besonders vorteil¬ haft ist hierbei, daß die Maschengröße so eingestellt werden kann, daß eine gewünschte Gewebebildung ermöglicht wird (Anspruch 3). Bei einem Bronchialsystem beispiels¬ weise ist damit das Durchwachsen mit funktionsfähigem Flimmerepithel gemeint (Epithealisieren) . Bösartige Gewe¬ bezellen dagegen werden zurückgehalten.

Der weitere Vorteil betrifft das Biege- und Formverhalten des Stents. Durch die hohlzylindrische eigenstabile ge¬ flochtene Ausbildung ist das Stützgerüst bzw. der Platz¬ halter so flexibel, daß er gut um Krümmungen im Gefäß bzw. dem Körperlumen geführt werden kann. Der Platzhalter zeichnet sich demzufolge durch sein knickstabiles Verhal¬ ten aus .

Grundsätzlich ist es möglich, das Stützgerüst so eng zu flechten, daß das Maschengitter nicht von Gewebezellen durchwachsen werden kann. Infolge dessen wird ein erneu¬ ter teilweiser oder vollständiger Verschluß des Gefäßes vermieden.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung wird nach den Merkmalen des Anspruchs 4 darin gesehen, daß im Stützgerüst zusätz¬ lich Fäden bzw. Stränge aus einem Memory-Metall angeord¬ net sind. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine Nickel-Titan-Legierung, das sogenannte Nitinol. Dieses Material hat bei einer tiefen Temperatur eine kompri¬ mierte Struktur. Es dehnt sich jedoch bei Überschreiten einer Grenztemperatur aus. Die jeweils gewünschten Grenz¬ bedingungen können durch die entsprechende Wahl der Le¬ gierungskomponenten eingestellt werden.

Die Fäden aus dem Memory-Metall bzw. Nitinol sind bei Raumtemperatur weich, die Fäden aus dem temperature p-

ERSATZBLATT(REGEL26>

findlichen Elastomer dagegen hart. Durch die Kombination ergibt sich ein Platzhalter, welcher bei Raumtemperatur dünn und hart ist. Bei Körpertemperatur wird das Elasto¬ mer weich und flexibel, während sich das Nitinol entfal- tet. Es entsteht dann ein an das Lumen der Körperröhre angepaßter harter, aber elastischer Platzhalter.

Der Platzhalter kann in seinem dünnen und harten Zustand problemlos in eine Körperröhre eingeführt und dort pla¬ ziert werden. Ein Einführinstrument ist für diesen Platz- halter nicht erforderlich.

Die zweite Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 5.

Hier ist ein flexibles Stützgerüst in einen hohlzylindri- schen Mantel eingebettet. Der Mantel besteht aus einem Elastomer mit den weiter oben beschriebenen temperaturab¬ hängigen Eigenschaften. Dieses Elastomer ist bei Raumtem¬ peratur hart und bei Körpertemperatur weich.

Eine dritte Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ist in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 6 zu sehen.

Kernpunkt ist hier die Verwendung eines Memory-Elastomers für den Mantel eines Platzhalters. Hierbei handelt es sich um ein temperaturabhängiges Elastomer, insbesondere auf Polyurethanbasis, welches eine Formgedächtniseigen¬ schaft besitzt. Im kalten Zustand ist dieses Elastomer hart und klein. Ein daraus gebildeter Platzhalter kann dann problemlos eingeführt werden. Erst bei Körpertempe¬ ratur bzw. geringfügig unterhalb kommt es zu einer Expan¬ sion des Memory-Elastomers und mithin des Platzhalters.

Nach den Merkmalen des Anspruchs 7 wird das Stützgerüst von metallischen Drähten gebildet. Das Stützgerüst kann

beliebig aufgebaut und konfiguriert sein. Es kann netzar¬ tig gewebt sein oder auch aus einzelnen Drähten bestehen, welche ohne Kontakt zueinander sind oder untereinander verknüpft sind.

Das Stützgerüst muß lediglich die Anforderung erfüllen, daß es den Expansionsvorgang des Mantels aus Memory-Ela¬ stomer zuläßt. Diese Forderung läßt sich aber durch die geeignete Ausbildung des Stützgerüstes problemlos erfül¬ len.

Eine den allgemeinen Erfindungsgedanken weiterbildende vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in An¬ spruch 8 charakterisiert. Danach bestehen die Drähte des Stützgerüstes aus einem Memory-Metall . Auch hier kommt bevorzugt Nitinol zur Anwendung. Bei der vorliegenden Ausführungsform werden Drähte aus Nitinol in einen Mantel aus Memory-Elastomer eingebettet. Die Drähte aus Nitinol sind bei Raumtemperatur weich. Der Mantel ist dagegen hart. Durch die Kombination ergibt sich wiederum ein Platzhalter, welcher bei Raumtemperatur dünn und hart ist. Bei Körpertemperatur wird das Memory-Elastomer weich und flexibel, während sich das Stützgerüst aus Nitinol entfaltet. Es entsteht dann ein dicker, harter, aber ela¬ stischer Platzhalter.

Der Einführvorgang und die Plazierung im dünnen und har- ten Zustand des Platzhalters ist einfach und präzise ohne ein spezielles Einführinstrument durchzuführen. Besonders vorteilhaft wirkt sich beim Einführvorgang aus, daß Niti¬ nol im kalten Zustand verformbar ist, das heißt plastisch weiche Eigenschaften aufweist.

Die Herstellung des Platzhalters erfolgt in der Weise, daß das Memory-Metall in einem Zustand, in dem es noch weich und formbar ist, mit dem Memory-Elastomer zusammen-

gebracht wird, wenn dieses schon weich ist. Demzufolge wird das Stützgerüst in seinem engen kleinen Zustand in das Elastomer eingegossen. Wichtig ist, daß der Herstell¬ prozeß in einem Temperaturbereich durchgeführt wird, bei dem die beiden zusammenzufügenden Materialien ihren Kör¬ perzustand noch nicht gewechselt haben.

Auf eine vorteilhafte Ausgestaltung des Stützgerüstes in Verbindung mit dem Mantel aus Memory-Elastomer richten sich die Ansprüche 9 bis 12.

Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 9 wird das Stützgerüst aus zick-zack-förmig geformten Drähten gebildet. Hierbei weist jeder Draht mindestens drei Schenkel auf, wobei der mittlere Schenkel mit den beiden angrenzenden Schenkeln jeweils einen spitzen Winkel einschließt.

Das aus mehreren versetzt zueinander angeordneten Drähten gebildete Stützgerüst ist in den Mantel aus Memory-Ela¬ stomer eingebettet. Hierbei verhindert der Mantel, daß das Stützgerüst von Gewebezellen durchwachsen wird.

Ein solcher Platzhalter weist eine umfangsseitig gleich¬ mäßige Rückstellkraft auf. Er ist unkompliziert in seinem Aufbau und läßt sich dementsprechend einfach fertigen.

Durch die Merkmale des Anspruchs 10 kann ein Platzhalter bereitgestellt werden, der sich durch seine Längenstabi¬ lität auszeichnet.

Die Schenkel eines Drahts sind so ausgelegt, daß jeweils zwischen zwei Schenkeln ein Winkel eingeschlossen wird, der kleiner als 45° ist. Durch diese geometrische Ausle¬ gung verändert der Platzhalter auch dann seine Länge nicht, wenn er zusammengedrückt wird. Dies ist insbeson- dere bei der Planung einer Stenose von Bedeutung, da

jetzt der Platzhalter exakt auf seine erforderliche Länge abgestimmt werden kann.

Wird auf den Platzhalter radial von außen Druck ausgeübt, so bewegt sich der zwischen zwei Schenkeln liegende Knickpunkt in einer drehför igen Bewegung nach innen. Gleichzeitig bewegt sich jedoch das innen liegende Ende des Schenkels mit seinem Knickpunkt in einer gegenläufi¬ gen Bewegung nach außen. Dadurch heben sich die Bewegun¬ gen gegenseitig auf. Der Platzhalter bleibt in seiner ge- samten Länge stabil.

Wird auf einen Platzhalter eine Kraft ausgeübt, die aus einer Richtung senkrecht zur Längsachse der Schenkel an¬ greift, biegen sich die Drähte zur Mitte hin durch. Die jeweils benachbarten Drähte würden sich dann relativ von- einander entfernen. Dies wird jedoch durch die Einbettung der Drähte im elastischen Mantel verhindert.

Wenn eine Längenstabilität des Platzhalters nicht nötig oder nicht gewollt ist, kann der Platzhalter auch gemäß den Merkmalen des Anspruchs 11 so ausgebildet sein, daß der Winkel zwischen jeweils zwei Schenkeln größer oder gleich 45° und kleiner oder gleich 90° ist.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung greifen die einander benachbarten Drähte gemäß den Merkmalen des An¬ spruchs 12 verzahnungsartig ineinander. Damit werden die umfangsseitigen Rückstellkräfte des Platzhalters unter¬ stützt.

Durch das Ineinandergreifen der jeweils benachbarten Drähte wird ein effektives Zusammenwirken des Stützge¬ rüstes mit dem Mantel gewährleistet. Wird auf den Platz- halter Druck ausgeübt, entfernen sich die Schenkel rela¬ tiv zueinander, wodurch im Mantel eine Zugspannung ent-

ERSATZBLATT(REGEL25)

steht, die die Rückstellung bewerkstelligt. Mithin wird die Zugkraft im Mantel in eine Druckkraft transformiert. Diese steht der von außen einwirkenden Druckkraft entge¬ gen und bewirkt so die entsprechende Reaktionskraft in den Drähten.

Um ein Verrutschen eines erfindungsgemäßen Platzhalters in der Körperröhre zu vermeiden, kann der Mantel über den Umfang verteilt mit Vorsprüngen versehen werden. Diese können regelmäßig oder unregelmäßig angeordnet sein. Denkbar ist es, die Vorsprünge durch Noppen, Haken oder Spitzen zu formen. Besonders vorteilhaft können die Vor¬ sprünge aber in der Weise ausgebildet werden, daß die das Stützgerüst bildenden Drähte so gebogen oder tordiert werden, daß schuppenartige Vorsprünge aus dem Mantel her- ausgedrückt werden. Der Platzhalter hat dadurch eine rif¬ felartige Oberflächenstruktur. Diese Konfiguration ist insgesamt schonender für die betroffenen Gefäßwände, da eine Abschnürung der die Gefäßwände umgebenden Blutgefäße vermieden wird.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnun¬ gen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Figur la in einer perspektivischen Darstellung einen Platzhalter in einem zusammengezogenen Zu- stand;

Figur lb den Platzhalter der Figur la in expandiertem Zustand;

Figur 2a-c weitere Ausführungsformen von Platzhaltern mit einem Mantel aus Memory-Elastomer;

Figur 3 in der Seitenansicht einen Stützdraht mit drei Schenkeln und der Darstellung von Bewe¬ gungsvorgängen;

Figur 4 einen abgewickelten Ausschnitt aus einem Platzhalter;

Figur 5 einen Platzhalter mit einem geflochtenen Stützgerüst.

In den Figuren la und lb ist ein Platzhalter 1 mit einem Stützgerüst 2 aus einer Formgedächtnislegierung und einem das Stützgerüst 2 einbettenden Mantel 3 aus einem Memory- Elastomer dargestellt. Das Stützgerüst 2 ist aus Drähten 2 ' gewoben.

Die Figur la stellt den Platzhalter 1 in einem kalten Zu¬ stand K dar. In dieser Phase ist der Mantel 3 aus dem Memory-Elastomer hart und klein. Das Stützgerüst 2 ist ebenfalls klein, aber verformbar, da das Memory-Metall plastisch weiche Eigenschaften besitzt.

So läßt sich der Platzhalter 1 in die von einer Stenose betroffene Körperröhre gut einführen.

Erst bei einer Temperatur, die geringfügig unter der Kör¬ pertemperatur liegt, kommt es zu einer Expansion des Platzhalters 1. Der Platzhalter 1 geht dann in den Zu¬ stand W über, der in der Figur lb dargestellt ist. Der Übergang vom Zustand K zum Zustand W ist mit einem Pfeil PFI für den Temperaturverlauf verdeutlicht.

Im Zustand W ist der Mantel 3 weich und flexibel; das Stützgerüst 2 hat sich entfaltet. Der Platzhalter 1 ist damit hart, aber elastisch. Er füllt das Lumen der be-

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troffenen Körperröhre voll aus und ist in der Lage, die¬ ses zu stützen.

Die Figur 2a zeigt einen Platzhalter 4, dessen Stützge¬ rüst 5 aus Nitinol-Drähten 5' eine netzartige Gewebe- Struktur aufweist. Das Stützgerüst 5 ist ebenfalls in einen Mantel 6 aus Memory-Elastomer eingebettet.

Vom Prinzip her den gleichen Aufbau weisen die Platzhal¬ ter 7 und 8 auf, von denen in den Figuren 2b und 2c je¬ weils ein Ausschnitt dargestellt ist. Sie zeichnen sich jeweils durch ein Stützgerüst 9, 10 aus Memory-Metall- Drähten 9' bzw. 10' aus, welches in einen Mantel 11, 12 aus Memory-Elastomer eingebettet ist.

In der Figur 3 sind drei Schenkel 13, 14, 15 eines Stütz¬ drahtes 16 dargestellt. Der mittlere Schenkel 14 schließt mit den beiden angrenzenden Schenkeln 13 und 15 jeweils einen spitzen Winkel α ein. Die End- bzw. Knickpunkte zwischen den Schenkeln sind mit den Buchstaben A bis D gekennzeichnet.

Die Punkte A und D charakterisieren zwei auf den äußeren Enden des Platzhalters liegende Punkte und sollen als fi¬ xiert angesehen werden. Wird radial von außen entspre¬ chend dem Pfeil PF2 auf den Knickpunkt B Druck ausgeübt, so bewegt sich der Knickpunkt B in einer drehförmigen Be¬ wegung in der Bildebene nach unten und innen. Gleichzei- tig bewegt sich der innenliegende Knickpunkt C in einer gegenläufigen Bewegung nach außen bzw. oben. Durch die sich überlagernden Bewegungen heben sich diese gegensei¬ tig auf. Die vertikale Länge X des Stützdrahtes 16 bleibt folglich konstant. Die Endpunkte A und D bleiben ortssta- bil.

Bei der Belastung des Drahts 16 mit einer Kraft, die senkrecht in die Bildebene gerichtet ist, wird sich der Draht 16 senkrecht zu seiner Längsachse LA durchbiegen.

Mithin bleibt ein Platzhalter, dessen Stützgerüst aus Stützdrähten entsprechend der Konfiguration von Stütz¬ draht 16 aufgebaut ist, in seiner Gesamtlänge stabil, auch wenn er zusammengedrückt wird.

Einen Ausschnitt aus einem Platzhalter 17 zeigt Figur 4. Die Stützdrähte 18 aus Memory-Metall sind wiederum von einem Mantel 19 aus Memory-Elastomer umgeben.

Die einzelnen Drähte 18 greifen mit ihren gerundeten Län¬ genabschnitten 20 verzahnungsartig ineinander. Zwischen den einzelnen Schenkeln 21, 22, 23 werden jeweils spitze Winkel ß eingehalten. Dadurch ist der mittlere Schenkel 22 jeweils kürzer als die sich hieran anschließenden Schenkel 21 und 23.

Aus der Figur 5 ist ein Platzhalter 24 ersichtlich, bei dem das Stützgerüst 25 aus einzelnen Fäden 26 und 27 flechttechnisch hergestellt ist. Die Fäden 26 bestehen aus einem temperaturempfindlichen Polyurethan, wohingegen die Fäden 27 aus Nitinol bestehen.

Bei einer Temperatur unterhalb von 25 °C sind die Fäden 26 hart und klein. Die Fäden 27 sind in diesem Tempera¬ turbereich komprimiert, d.h. sie liegen in einem zusam- mengezogenen Zustand vor. Bei Erreichen der Grenztempera¬ tur von 34 °C werden die Fäden 26 weich und elastisch und die Fäden 27 entfalten sich.

Bei einem Stent 24, der in ein Körpergefäß eingeführt ist, kann ein Feuchtigkeitsdurchgang von der äußeren Schleimhaut des Körpergefäßes in den inneren Bereich des

Stents 24 stattfinden. Infolgedessen bildet sich an der inneren Wandung 28 ein Feuchtigkeitsfilm F auf.

Durch den rundgeflochtenen Aufbau zeichnet sich der Stent 24 weiterhin durch seine positiven Eigenschaften hin¬ sichtlich des Biege- und Formverhaltens aus. Ein Ein¬ knicken der zylindrischen Konfiguration an Körperkrümmun¬ gen wird weitgehend vermieden.

Die Größe der Maschen 29 ist bei dem Stent 24 so gewählt, daß funktionsfähiges Gewebe hindurchwachsen kann.

BezugszeichenaufStellung

1 - Platzhalter

2 - Stützgerüst

3 - Mantel

4 - Platzhalter

5 - Stützgerüst

6 - Mantel

7 - Platzhalter

8 - Platzhalter

9 - Stützgerüst

10 - Stützgerüst

11 - Mantel 2 - Mantel 3 - Schenkel 4 - Schenkel 5 - Schenkel 6 - Stützdraht 7 - Platzhalter 8 - Stützdraht 9 - Mantel 0 - Längenabschnitte 1 - Schenkel 2 - Schenkel 3 - Schenkel 4 - Platzhalter 5 - Stützgerüst 6 - Faden 7 - Faden 8 - innere Wandung v. 24 9 - Masche

K - kalter Zustand v. 1 W - warmer Zustand v. 1 F - Feuchtigkeitsfilm

PF1 - Pfeil PF2 - Pfeil

X - Länge v. lb

LA - Längsachse v . lb

A - Endpunkt v. 13

B - Knickpunkt

C - Knickpunkt

D - Endpunkt

- Winkel ß - Winkel