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Patent Searching and Data


Title:
STEREO CAMERA DEVICE FOR MONITORING THE SURROUNDINGS OF A MOTOR VEHICLE, MOTOR VEHICLE WITH SUCH A STEREO CAMERA DEVICE AND METHOD FOR DETECTING RAIN DROPS OR DEPOSITS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/041795
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a stereo camera device (2) for monitoring the surroundings of a motor vehicle (1). Said device comprises a first camera (3) and a second camera (4), the first and the second camera (3, 4) each capturing an image that covers differently sized areas of monitoring (α1, α1), and an analysis unit (5). Said analysis unit is designed to analyze both images for redundant signal changes which depend on the pane condition in order to detect raindrops and deposits (R) on a pane of the motor vehicle.

Inventors:
ROTHENHÄUSLER KONRAD (DE)
Application Number:
PCT/DE2016/200351
Publication Date:
March 16, 2017
Filing Date:
August 01, 2016
Export Citation:
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Assignee:
CONTI TEMIC MICROELECTRONIC GMBH (DE)
International Classes:
G06K9/00; G06K9/52
Domestic Patent References:
WO2003029056A22003-04-10
Foreign References:
DE102011013527A12012-01-05
US20070115357A12007-05-24
DE102008043737A12010-05-20
DE102011103302A12012-12-06
US20150070499A12015-03-12
US20100208060A12010-08-19
JP2010103810A2010-05-06
EP1923280A12008-05-21
Other References:
YUU TANAKA ET AL: "Removal of Adherent Waterdrops from Images Acquired with a Stereo Camera System", 7 July 2006 (2006-07-07), XP055336912, Retrieved from the Internet [retrieved on 20170119]
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Claims:
Patentansprüche / Patent Claims

Stereokameravorrichtung (2) zur Umgebungserfassung eines Kraftfahrzeugs (1) , mit einer ersten Kamera (3) und einer zweiten Kamera (4) , wobei die erste und die zweite Kamera (3, 4) jeweils ein Bild mit voneinander unterschiedlich großen Erfassungsbereichen

( l , 2 ) erfassen, mit einer Auswerteeinrichtung (5) , wobei zur Erkennung von Regentropfen und Ablagerungen (R) auf einer Scheibe des Kraftfahrzeugs die Auswerteeinrichtung (5) ausgebildet ist, die von den Kameras erfassten Bilder auf vom Scheibenzustand abhängige redundante Signaländerungen auszuwerten.

Stereokameravorrichtung (2) nach Anspruch 1, wobei es sich bei den vom Scheibenzustand abhängigen redundanten Signaländerungen um mindestens eine Kontrast-, Helligkeitsund/oder Farbänderung innerhalb eines Bildbereichs kleiner als die Gesamtgröße des jeweiligen Bildes handelt.

Stereokameravorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, wobei es sich bei den redundanten Signaländerungen um mittels einer Fourier-Transformation ermittelte Frequenzänderungen handelt .

Stereokameravorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stereokameravorrichtung (2) mindestens eine Beleuchtungsquelle (11) zur Erzeugung eines auf die Scheibe gerichteten Lichtstrahls umfasst, wobei die erste und die zweite Kamera (3, 4) derart angeordnet sind, den vom Regentropfen oder von der Ablagerung reflektierten Lichtstrahl zu erfassen, und wobei die Auswerteeinrichtung (5) ausgebildet ist, den in den Bildern erfassten Lichtstrahl als redundante Signaländerung auszuwerten. 5. Stereokameravorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, wobei das Bild der ersten Kamera (3) ein Farbwertbild und das Bild der zweiten Kamera (4) ein Grauwertbild ist. 6. Stereokameravorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, wobei in den Bildern ein Entfernungsbereich mit einer Entfernung zu den Kameras (3, 4) von mindestens einem halben Meter fokussiert ist. 7. Stereokameravorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, wobei die erste und die zweite Kamera (3, 4) in einer Querrichtung zur Blickrichtung höchstens 50 Millimeter voneinander beabstandet sind. 8. Stereokameravorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, wobei der Erfassungsbereich der ersten Kamera (3) horizontal und/oder vertikal mindestens doppelt, insbesondere mindestens vierfach größer als der Erfas¬ sungsbereich der zweiten Kamera (4) ausgebildet ist.

9. Stereokameravorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Kamera (3) einen horizontalen Bildwinkel ( l) von mindestens 100 Grad und/oder einen vertikalen Bildwinkel von mindestens 50 Grad umfasst.

10. Stereokameravorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zweite Kamera (4) einen horizontalen Bildwinkel ( 2) von mindestens 30 Grad und/oder von höchstens 50 Grad umfasst.

11. Kraftfahrzeug (1) mit einer Stereokameravorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste und die zweite Kamera (3, 4) derart zueinander angeordnet sind, dass die Erfassungsbereiche zumindest abschnitts¬ weise denselben Teilbereich (TB) einer Scheibe des Kraftfahrzeugs (1) durchdringen.

12. Verfahren zur Erkennung von Regentropfen oder Ablagerungen (R) auf einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs (1) mit einer Stereokameravorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10, wobei die erste und die zweite Kamera (3, 4) jeweils ein Bild erfassen, und wobei die Auswerteeinrichtung (5) beide Bilder auf redundante Signaländerungen auswertet.

Description:
Beschreibung / Description

Stereokameravorrichtung zur Umgebungserfassung eines Kraft ¬ fahrzeugs, Kraftfahrzeug mit einer solchen Stereokameravor ¬ richtung sowie ein Verfahren zur Erkennung von Regentropfen oder Ablagerungen

Die Erfindung betrifft eine Stereokameravorrichtung zur Umgebungserfassung eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Stereokameravorrichtung sowie ein Verfahren zur Erkennung von Regentropfen oder Ablagerungen.

In Kraftfahrzeugen werden zukünftig im vermehrten Umfang Kamerasensoren zur Umfelderkennung wie z. B. für Fahrspurerkennung oder Objekterkennung mit Blick in Fahrtrichtung oder in den Rückfahrtbereich eingesetzt. Ein Kamerasensor zur Umfelderkennung ist beispielsweise auf ein Zielgebiet in der Umgebung des Kraftfahrzeugs fokussiert, also außerhalb der Abmessungen des Kraftfahrzeugs auf die Fahrbahn in einem Bereich von typischerweise einigen Metern vor der Front des Fahrzeugs. Die Kamera ist also gerade nicht auf die Windschutzscheibe fokussiert und kann daher nicht direkt Niederschlagspartikel erkennen, da er diese nicht scharf abbilden kann.

Die Druckschrift DE 10 2012 103 873 AI offenbart ein Verfahren zur Erkennung von Regen oder Niederschlag auf der Außenseite einer Scheibe mittels einer hinter der Scheibe angeordneten und auf einen Fernbereich vor der Scheibe fokussierten Kamera. Eine Beleuchtungsquelle erzeugt mindestens einen auf die Scheibe gerichteten Lichtstrahl, wobei die Beleuchtungsquelle den mindestens einen Lichtstrahl so auf die Scheibe richtet, dass mindestens ein von der Außenseite der Scheibe reflektierter Strahl auf die Kamera auftrifft. Die Kamera nimmt eine Abbildung des mindestens einen von der Außenseite der Scheibe reflektierten Strahls auf. Die Struktur der Abbildung des mindestens einen reflektierten Strahls wird zur Klassifikation der Art des Regens oder Niederschlags ausgewertet.

Bei Kameravorrichtungen, welche auf einen Bereich außerhalb des Kraftfahrzeugs fokussiert sind und bei denen Regentropfen oder andere Ablagerungen auf der Scheibe anhand partieller Unscharfen im Bild erkannt werden, können Fehlentscheidungen bzgl. eines Wischvorgangs nicht ausgeschlossen werden, da es schwierig ist zu entscheiden, ob Unscharfen im Bild an der beobachteten Szene selbst liegen oder tatsächlich durch Niederschlagspartikel auf der Scheibe verursacht werden. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Erkennung von Regentropfen und Ablagerungen mit einer funktional verbesserten Kameravorrichtung bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird durch eine Stereokameravorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 11 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte oder bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und durch die Figuren dargelegt.

Es wird eine Stereokameravorrichtung zur Umgebungserfassung eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen. Beispielsweise handelt es sich bei der durch die Stereokameravorrichtung erfassten Umgebung um einen vorausliegenden Umgebungsbereich oder um einen Rückfahrtbereich des Kraftfahrzeugs. Vorzugsweise ist die Stereokameravorrichtung in eine Fahrerassistenzvorrichtung integrierbar oder mit dieser verbindbar, wobei die Fahrerassistenzvorrichtung insbesondere zur Objekterkennung wie z. B. zur Spurerkennung, Erkennung weiterer Verkehrsteilnehmer, Verkehrszeichenerkennung usw. aus den von der Stereokameravorrichtung bereitgestellten Bilddaten ausgebildet ist.

Zur Umgebungserfassung umfasst die Stereokameravorrichtung eine erste und eine zweite Kamera. Die erste und die zweite Kamera weisen jeweils eine Optik zur Projektion von Licht sowie mindestens oder genau einen Bildsensor zur Erfassung des von der Optik projizierten Lichts auf. Vorzugsweise sind die erste und/oder die zweite Kamera mit einer Festbrennweite ausgebildet. Bevorzugt sind die erste und die zweite Kamera im Fahrzeug ¬ innenraum hinter einer Scheibe anzuordnende und in oder entgegen der Fahrtrichtung gerichtete Kameras.

Insbesondere sind die Kameras auf ein Zielgebiet in der Umgebung des Kraftfahrzeugs fokussiert. Beispielsweise ist in den Bildern jeweils ein Entfernungsbereich mit einer Entfernung zu den Kameras von mindestens einem halben Meter, insbesondere von mindestens fünf Metern, im Speziellen von mindestens zehn Metern fokussiert. Folglich ist die Windschutzscheibe des Kraft- fahrzeugs in einem Unscharfebereich der Kameras, mit anderen Worten von den Kameras nicht fokussiert.

Die erste und die zweite Kamera sind ausgebildet, jeweils ein Bild mit voneinander unterschiedlich großen Erfassungsbereichen vorzugsweise zeitgleich zu erfassen. Somit sind die Erfas ¬ sungsbereiche der ersten und zweiten Kamera insbesondere mit einem unterschiedlichen Abbildungsmaßstab erfasst . Vorzugsweise geben der Bildsensor und die Optik der jeweiligen Kamera gemeinsam einen horizontalen und vertikalen Bildwinkel vor, wobei der horizontale und vertikale Bildwinkel den Erfassungsbereich aufspannen. Besonders bevorzugt weisen die erste und die zweite Optronik unterschiedlich große horizontale Bildwinkel auf, sodass sich die Erfassungsbereiche insbesondere in horizontaler Richtung unterscheiden. Alternativ oder optional ergänzend weisen die erste und zweite Optronik unterschiedlich große vertikale Bildwinkel auf, sodass sich die Erfassungsbereiche in vertikaler Richtung unterscheiden. Durch die unterschiedlich großen Erfassungsbereiche wird insbesondere derselbe Regen- tropfen bzw. dieselbe Ablagerung in den Bildern mit einem unterschiedlichen Abbildungsmaßstab erfasst.

Beispielsweise sind die erste und die zweite Kamera in einer horizontalen Betrachtungsrichtung neben-, übereinander oder diagonal zueinander angeordnet. Insbesondere sind die erste und die zweite Kamera derart zueinander angeordnet, dass bei An ¬ ordnung der Kameras im Fahrzeuginnenraum zumindest abschnittsweise ein selber Teilbereich der Scheibe, im Speziellen ein selber Teilbereich einer außenseitigen Scheibenoberfläche des Kraftfahrzeugs durchdringt wird. Durch die Durchdringung desselben Teilbereichs, mit anderen Worten desselben Scheibenausschnitts der Scheibe werden zumindest bereichsweise dieselben Regentropfen und Ablagerungen erfasst. Besonders bevorzugt sind die erste und die zweite Kamera geneigt, also gewinkelt zueinander angeordnet, sodass die optischen Achsen der Kameras antiparallel zueinander verlaufen und somit derselbe Teilbereich der Scheibe erfassbar ist. Besonders bevorzugt kreuzen sich die optischen Achsen. Durch die Reduzierung des zur Blickrichtung seitlichen Abstands der beiden Kameras erweitert sich der identische Erfassungs ¬ bereich der Scheibe. Vor diesem Hintergrund ist bevorzugt, dass die erste und die zweite Kamera seitlich zu deren Blickrichtung, im Kraftfahrzeug angeordnet insbesondere quer zur Fahrzeug- längsrichtung, beispielsweise höchstens 80 mm, insbesondere höchstens 50 mm, im Speziellen höchstens 30 mm voneinander beabstandet sind. Die Stereokameravorrichtung umfasst eine Auswerteeinrichtung zur Erkennung von Regentropfen und Ablagerungen auf der Scheibe, somit insbesondere auf demselben von den Kameras durchdringten Teilbereich der Scheibe mittels den insbesondere zeitgleich erfassten Bildern der ersten und zweiten Kamera. Zur Erkennung von Regentropfen oder Ablagerungen auf der Scheibe ist die Auswerteeinrichtung ausgebildet, die von den Kameras erfassten Bilder, insbesondere die zeitgleich erfassten Bilder der ersten und zweiten Kamera auf vom Scheibenzustand abhängige redundante Signaländerungen auszuwerten. Unter den vom Scheibenzustand abhängigen Signaländerungen sind in diesem Zusammenhang für Regentropfen oder Ablagerungen charakteristische Signalände ¬ rungen wie z. B. partielle Unschärfen zu verstehen. Mit anderen Worten ist die Auswerteeinrichtung insbesondere ausgebildet, in den Bildern denselben durchdringten Teilbereich der Scheibe auf vergleichbare Bildartefakte bei gegebenem unterschiedlichen Hintergrund, der aus den unterschiedlich großen Erfassungsbereichen resultiert, zu untersuchen. Zur Auswertung der Redundanz der Signaländerungen werden insbesondere vergleichbare Bildinformationen miteinander verglichen, die einen Rückschluss auf Regentropfen und Ablagerungen, im Speziellen einen Rückschluss auf denselben Regentropfen bzw. dieselbe Ablagerung ermöglichen . Erfindungsgemäß wird in den Bildern insbesondere derselbe Regentropfen bzw. dieselbe Ablagerung erfasst, wobei dieser Regentropfen bzw. diese Ablagerung aufgrund der unterschiedlich großen Erfassungsbereiche im Bild der ersten Kamera einen anderen Hintergrund aufweist als im Bild der zweiten Kamera. Bei Vorhandensein eines Regentropfens oder einer Ablagerung werden aufgrund des unterschiedlichen Hintergrunds in den Bildern der ersten und zweiten Kamera zwar zwei voneinander unterschiedliche Signale ausgegeben, jedoch sind die Signaländerungen aufgrund desselben Regentropfens bzw. derselben Ablagerung identisch oder zumindest im Rahmen der Messgenauigkeit annähernd identisch. Auf diese Weise kann die Auswertung einer durch die beobachtete Szene verursachten partiellen Unschärfe als ein Regentropfen oder als eine Ablagerung ausgeschlossen werden, sodass insgesamt eine verbesserte Scheibenzustandserkennung generiert ist. Folglich können durch die Auswertung redundanter Signaländerungen in den beiden Bildern Fehlentscheidungen hinsichtlich des Wischvorgangs vermieden oder zumindest reduziert werden. Bevorzugt handelt es sich bei den vom Scheibenzustand abhängigen redundanten Signaländerungen um mindestens eine Kontrast-, Helligkeits- und/oder Farbänderungen innerhalb eines Bildbe ¬ reichs kleiner als die Gesamtgröße des jeweiligen Bildes. Optional ergänzend ist vorgesehen, eine Struktur des Regen- tropfens bzw. der Ablagerung anhand der Kontrast-, Helligkeits ¬ und/oder Farbänderung auszuwerten. Die Auswertung mindestens einer dieser Indikatoren erzielt eine zuverlässige Erkennung von Regentropfen und Ablagerungen. Regentropfen und Ablagerungen führen auf einer nicht fokus- sierten Scheibe zu einer lokalen Reduktion von Schärfe eines Bildes. Dies lässt sich im Frequenzbereich durch die Dämpfung hoher Frequenzanteile nachweisen. Vor diesem Hintergrund ist bevorzugt, dass es sich bei den redundanten Signaländerungen um mittels einer Fourier-Transformation ermittelte Frequenzänderungen handelt. Durch die zweidimensionale Fou ¬ rier-Transformation und die Auswertung der Ortsfrequenzen, insbesondere der hochfrequenten Anteile oder die Beschränkung auf Helligkeits- und/oder Farbunterschiede von Pixeln innerhalb des Bildbereichs kleiner als die Gesamtgröße des jeweiligen Bildes sind auch die Einflüsse des Gesamtbildes des Zielgebiets und dessen Kontrastreichtum für die Auswertung deutlich geringer . Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Stereokameravorrichtung mindestens eine Beleuchtungsquelle zur Er ¬ zeugung eines auf die Scheibe gerichteten Lichtstrahls. Ins ¬ besondere sind die erste und zweite Kamera derart angeordnet, den vom Regentropfen oder von der Ablagerung reflektierten Lichtstrahl, welcher eine partielle Aufhellung in den Bildern bewirkt, zu erfassen. Insbesondere ist die Auswerteeinrichtung ausgebildet, die partielle Aufhellung in den beiden Bildern als vom Scheibenzustand abhängige redundante Signaländerung aus- zuwerten.

Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die Beleuchtungsquelle ausgebildet, einen farbspezifischen, im Speziellen einen einfarbigen Lichtstrahl auszusenden, sodass der am Regentropfen bzw. an der Ablagerung reflektierte Lichtstrahl eine partielle Farbänderung in dem Bild bewirkt. Insbesondere ist die Aus ¬ werteeinrichtung ausgebildet, die partielle, farbspezifische Farbänderung des reflektierten Lichtstrahls in den beiden Bildern als vom Scheibenzustand abhängige redundante Signal- änderung auszuwerten. Beispielsweise ist die Beleuchtungsquelle eine blaue oder eine rote LED. Durch die Aussendung eines farbspezifischen, mit anderen Worten eines auf ein Farbspektrum begrenzten Lichtstrahls wird sichergestellt, dass aus ¬ schließlich der vom Regentropfen oder von der Ablagerung re- flektierte Lichtstrahl als redundante Signaländerung in den Bildern ausgewertet wird.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Bilder der ersten und zweiten Kamera jeweils ein Farbwertbild. Auf diese Weise ist es möglich, die partielle, farbspezifische Farbän ¬ derung als redundante Signaländerung auszuwerten.

Alternativ kann jedoch ebenso vorgesehen sein, dass die Bilder der ersten und zweiten Kamera jeweils ein Grauwertbild sind. Monochrome Bildsensoren, welche ein Grauwertbild abbilden, zeichnen sich durch ihre hohe Auflösungsgüte aus, sodass ei ¬ nerseits ein verbesserter Kantenkontrast des Regentropfens bzw. der Ablagerung vergleichsweise zu einem Farbwertbild erzielt, andererseits die Erfassung der partiellen Aufhellung ermöglicht ist .

Bei einer weiteren Alternative ist das Bild der ersten Kamera ein Farbwertbild und das Bild der zweiten Kamera ein Grauwertbild. Die Erfassung von einem Färb- und Grauwertbild erzielt den Vorteil, sowohl den Regentropfen bzw. die Ablagerung mit einem hohen Kantenkontrast zu erfassen, andererseits die partielle, farbspezifische Farbänderung den von dem Regentropfen bzw. von der Ablagerung reflektierten Lichtstrahl auswerten zu können.

Beispielsweise umfasst die erste Kamera einen horizontalen Bildwinkel von mindestens 100 Grad und/oder einen vertikalen Bildwinkel von mindestens 50 Grad. Somit ist die Optik der ersten Kamera insbesondere als ein Weitwinkelobjektiv ausgebildet. Weiterhin ist bevorzugt, dass die zweite Kamera einen hori ¬ zontalen Bildwinkel von mindestens 30 Grad und/oder von höchstens 50 Grad umfasst. Somit ist die Optik der zweiten Kamera ins ¬ besondere als ein Teleobjektiv ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der Erfassungsbereich der ersten Kamera horizontal und/oder vertikal mindestens doppelt, im Speziellen mindestens vierfach größer als der Erfassungsbereich der zweiten Kamera ausgebildet. Ein Vorteil der unterschiedlichen Abbildungsmaßstäbe ist die Vermeidung des gleichen Hintergrunds des Regentropfens oder der Ablagerung in beiden Bildern.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Stereokameravorrichtung nach der vorhergehenden Beschreibung. Die Stereokameravorrichtung ist hinter einer Scheibe, insbesondere hinter der Windschutzscheibe oder der Heckscheibe im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet. Be ¬ sonders bevorzugt weist das Kraftfahrzeug eine Fahrerassis ¬ tenzvorrichtung auf, welche mit der Stereokameravorrichtung verbunden ist oder diese umfasst. Die erste und die zweite Kamera sind derart zueinander angeordnet, dass die Erfassungsbereiche zumindest abschnittsweise den gleichen Bereich der Scheibe des Kraftfahrzeugs durchdringen. Mit anderen Worten umfassen die Bilder der Kameras zumindest einen Bildbereich mit demselben durchdringten Scheibenausschnitt .

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Erkennung von Regentropfen oder Ablagerungen auf einer Scheibe, insbesondere auf einer Außenfläche der Scheibe des Kraftfahrzeugs mit einer Stereokameravorrichtung nach der vorhergehenden Beschreibung, wobei die erste und die zweite Kamera jeweils ein Bild erfassen, und wobei die Auswerteeinrichtung beide Bilder auf redundante Signaländerungen auswertet. Insbesondere ist die Auswerte ¬ einrichtung ausgebildet, aus den beiden Bildern jeweils eine Signaländerung auszuwerten und bei Vorhandensein einer Sig- naländerung in den beiden Bildern diese miteinander zur Feststellung einer Redundanz zu vergleichen.

Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausfüh- rungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:

Figur 1 in einer Draufsicht ein Kraftfahrzeug mit einer

Stereokameravorrichtung; Figur 2 schematisch dargestellt die Stereokameravorrichtung aus Figur 1 mit einer ersten und einer zweiten Kamera; Figur 3 schematisch dargestellt die horizontalen

Bildwinkel der Erfassungsbereiche der ersten und zweiten Kamera der Stereokameravorrichtung aus Figur 1 ;

Figuren 4a, 4b jeweils ein von der ersten und der zweiten Kamera erfasstes Bild;

Figuren 5a, 5b jeweils ein von der ersten und zweiten Kamera erfasstes Bild bei Vorhandensein eines Regen ¬ tropfens .

Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.

Figur 1 zeigt in einer Draufsicht ein Kraftfahrzeug 1 mit einer Stereokameravorrichtung 2. Die Stereokameravorrichtung 2 um- fasst eine erste und eine zweite Kamera 3, 4, welche jeweils zur Aufnahme eines Bildes eines vorausliegenden Umgebungsbereichs des Kraftfahrzeugs 2 ausgebildet sind. Die Bilder dienen zur Objekterkennung wie z. B. zur Verkehrszeichenerkennung in dem vorausliegenden Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs 2. Beispielsweise ist in den Bildern ein Entfernungsbereich mit einer Entfernung zu den Kameras 3, 4 von mindestens einem halben Meter fokussiert. Somit liegt die Windschutzscheibe in einem Un ¬ scharfebereich der ersten und zweiten Kamera 3, 4. Die Stereokameravorrichtung 2 umfasst eine Auswerteeinrichtung 5 zur Auswertung von Regen und Ablagerungen auf einer Scheibe, insbesondere auf der Windschutzscheibe 6 des Kraftfahrzeugs 2 aus den von den Kameras 3, 4 erfassten Bildern.

In Figur 2 ist der schematische Aufbau der Stereokameravorrichtung 2 mit den zwei Kameras 3, 4 dargestellt. Die Ste ¬ reokameravorrichtung 2 ist hinter der Windschutzscheibe 6 in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet. Die erste und die zweite Kamera 2, 3 umfassen jeweils einen Bildsensor 8, welche mit einer Leiterplatte 9 verbunden sind sowie eine Optik 7, welche zur Projektion von Licht auf eine für Licht sensitive Fläche des Bildsensors 8 ausgebildet ist. Die Optik 7 ist z. B. als ein Objektiv mit einer Festbrennweite ausgebildet. Beispielsweise umfasst die Stereokameravorrichtung 2 ein Gehäuse 12, in dem die erste und die zweite Kamera 3, 4 angeordnet sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die beiden Kameras 3, 4 in einer horizontalen Betrachtungsrichtung nebeneinander angeordnet und weisen zu den Mittelpunkten der Optiken 7 einen Abstand B von höchstens 80 mm zueinander auf.

Weiterhin umfasst die Stereokameravorrichtung 2 eine Be- leuchtungsquelle 11 zur Erzeugung eines auf die Windschutz ¬ scheibe 6 gerichteten Lichtstrahls. Die erste und die zweite Kamera 3, 4 sind derart angeordnet, einen Lichtstrahl, welcher von einem auf der Windschutzscheibe 6 befindlichen Regentropfen oder einer Ablagerung reflektiert wird, zu erfassen. Optional weist die Stereokameravorrichtung 2 eine Streulichtblende 10 auf .

Wie in Figur 3 vereinfacht dargestellt, sind die erste und die zweite Kamera 3, 4 derart zueinander geneigt, dass die optischen Achsen A der Kameras 3, 4 antiparallel zueinander verlaufen. Somit werden zwei Bilder aus voneinander abweichenden Richtungen erfasst. Die erste und die zweite Kamera 3, 4 erfassen jeweils ein Bild mit voneinander unterschiedlich großen Erfassungsbereichen od, 0(2. Bei diesem Ausführungsbeispiel weisen die erste und die zweite Kamera 3, 4 einen unterschiedlich großen horizontalen Bildwinkel ex auf, sodass sich die Erfassungsbereiche in horizontaler Richtung unterscheiden. Alternativ oder optional ergänzend kann vorgesehen sein, dass die erste und die zweite Kamera 3, 4 unterschiedlich große vertikale Bildwinkel auf ¬ weisen .

Durch die Neigung der Kameras 3, 4 zueinander überschneiden sich die Erfassungsbereiche, sodass zumindest abschnittsweise ein selber Teilbereich TB der Windschutzscheibe 6 durchdringt wird. Durch die Durchdringung desselben Teilbereichs TB der Windschutzscheibe 6 sind in den Bildern der Kameras 3, 4 dieselben Regentropfen und Ablagerungen R abgebildet.

Die Figuren 4a, 4b zeigen denselben durch die Kameras 3, 4 durchdringten Teilbereich TB der Windschutzscheibe 6, bildhaft durch den abschließenden Rahmen dargestellt. Aufgrund der unterschiedlich großen Erfassungsbereiche der Kameras 3, 4 liegt in den Bildern ein unterschiedlicher Abbildungsmaßstab vor.

In der Figur 5a ist das von der ersten Kamera 3 erfasste Bild und in der Figur 5b das von der zweiten Kamera 4 erfasste Bild bei Vorhandensein eines Regentropfens oder einer Ablagerung R dargestellt. Aufgrund der Durchdringung desselben Teilbereichs TB der Windschutzscheibe 6 ist die Relativposition des Re ¬ gentropfens bzw. der Ablagerung R in den Bildern identisch, jedoch ist der hinter dem Regentropfen bzw. der Ablagerung befindliche Hintergrund aufgrund der unterschiedlichen Ab- bildungsmaßstäbe in den Bildern unterschiedlich.

Zur Erkennung des Regentropfens bzw. der Ablagerung R auf der Windschutzscheibe 6 des Kraftfahrzeugs 2 ist die Auswerte ¬ einrichtung 5 ausgebildet, die von der ersten und zweiten Kamera 3, 4 erfassten Bilder auf vom Scheibenzustand abhängige re ¬ dundante Signaländerungen, somit beispielsweise redundante Signaldifferenzen auszuwerten. Der Regentropfen bzw. die Ablagerung R ist beispielsweise mittels der Auswertung eines lokalen Kontrastunterschieds in den Bildern möglich. Aufgrund des unterschiedlichen Hintergrunds resultiert bei Vorhandensein des Regentropfens eine unterschiedliche Sig ¬ nalausgabe in den beiden Bildern. Jedoch liegt durch die Auswertung desselben Regentropfens, welcher beispielsweise durch die Relativposition in den Bildern bestimmt werden kann, eine redundante Signaländerung, insbesondere die redundante Signaldifferenz vor, die z. B. durch die Auswertung von zwei aufeinanderfolgenden Bildern der jeweiligen Kamera ermittelt werden kann. Auf diese Weise wird eine Erkennung von Regen und Ablagerungen mit einer geringen Fehlerkennungsquote bereit ¬ gestellt.

Bezugszeichenliste

1 Kraftfahrzeug

2 Stereokameravorrichtung

3 Erste Kamera

4 Zweite Kamera

5 Auswerteeinrichtung

6 Windschutzscheibe

7 Optik

8 Bildsensor

9 Leiterplatte

10 Streulichtblende

11 Beleuchtungsquelle

12 Gehäuse

R Regentropfen und Ablagerung

B Seitliche Beabstandung der Kameras

l Erfassungsbereich der ersten Kamera

2 Erfassungsbereich der zweiten Kamera

TB Derselbe aufgenommene Teilbereich der Windschutzscheibe




 
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