STOLL KARL (DE)
WO2015014647A1 | 2015-02-05 |
JP3140817U | 2008-04-10 | |||
JP3174350U | 2012-03-15 | |||
JPH03289105A | 1991-12-19 |
Patentansprüche 1. Elektrisches Bauelement, aufweisend eine Wicklung (18) eines Litzendrahts (2), wobei der Litzendraht (2) eine Vielzahl von Einzeldrähten (4) aufweist, wobei jeder Einzeldraht (4) innerhalb der Wicklung (18) von einer separaten Isolierung (12) umgeben ist, und aufweisend einen Litzenkontakt (1), der einen Abschnitt des Litzendrahts (2) aufweist und ein Kontaktstück (100) aufweist, das den Abschnitt des Litzendrahts (2) wenigstens teilweise umgibt, wobei das Kontaktstück (100) mit dem Litzendraht (2) durch thermisches Diffusionsbonden verbunden ist . 2. Elektrisches Bauelement nach dem vorhergehenden Anspruch, aufweisend ein Anschlussstück (10) zum elektrischen Anschluss des Bauelements (8), wobei das Anschlussstück (10) mit dem Litzenkontakt (1) elektrisch verbunden ist. 3. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Kontaktstück (100) und das Anschlussstück (10) als verschiedene Enden eines integralen Elements ausgebildet sind. 4. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Litzendraht (2) und das Kontaktstück (100) jeweils ein freies Ende (23, 24) aufweisen, wobei die freien Enden (23, 24) bündig angeordnet sind. 5. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Kontaktstück (100) zwei Teilbereiche (5, 6) aufweist, zwischen denen der Litzendraht (2) angeordnet ist. 6. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 5, bei dem die Teilbereiche (5, 6) als Schenkel ausgebildet sind . 7. Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem das Kontaktstück (100) aus einem metallischen Bandstück (19) gebildet ist. 8. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 7, bei dem das metallische Bandstück (19) um den Litzendraht (2) herumgebogen ist. 9. Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei das Kontaktstück (100) aus dem gebogenen metallischen Bandstück (19) besteht. 10. Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei sich seitliche Bereiche des metallischen Bandstücks (19) überlappen. 11. Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 2 bis 10, wobei das Anschlussstück (10) mit einem Anbindungsstück (3) elektrisch verbunden ist, wobei das Kontaktstück (100) den Litzendraht (2) und das Anbindungsstück (3) umgibt. 12. Elektrisches Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kontaktstück (100) den Litzendraht und ein Anbindungsstück (3) umschließt, wobei das Anbindungsstück (3) an einem Trägerelement (22) des Bauelements angeordnet ist . 13. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 12, wobei das Anbindungsstück (3) als Kontaktpin ausgebildet ist. 14. Elektrisches Bauelement nach einem de vorhergehenden Ansprüche, wobei der Litzenkontakt (1) direkt zum Anschluss an eine Leiterplatte ausgebildet ist. 15. Elektrisches Bauelement mit einem Litzenkontakt, aufweisend einen Abschnitt eines Litzendrahts (2) mit einer Vielzahl von Einzeldrähten (4) und ein Anbindungsstück (3), wobei das Anbindungsstück (3) an einem Trägerelement (22) des Bauelements (8) befestigt ist und wobei der Litzenkontakt (1) lötungsfrei ist. 16. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 15, wobei der Litzendraht (2) mit dem Anbindungsstück (3) durch thermisches Diffusionsbonden verbunden ist. 17. Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 15 oder 16, wobei der Litzendraht (2) eine Wicklung (18) bildet, die auf einem Trägerelement (22) des Bauelements (8) angeordnet ist . 18. Verfahren zur Herstellung des Litzenkontakts des elektrischen Bauelements nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend die Schritte: A) Bereitstellen eines Litzendrahts (2) aufweisend eine Vielzahl von Einzeldrähten (4), B) Bilden einer Anordnung des Litzendraht (2 ) mit einem Kontaktstück (100), C) Verbinden des Litzendrahts (2) mit dem Kontaktstück (100) durch thermisches Diffusionsbonden. 19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem nach Schritt C) das Ende des Litzendrahts (2) abgetrennt wird. 20. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 oder 19, bei dem das Kontaktstück (100) zwei Teilbereiche (5, 6) aufweist, zwischen denen der Litzendraht (2) in Schritt B) angeordnet wird und wobei in Schritt C) die Teilbereiche (5, 6) gegen den Litzendraht (2) gedrückt werden. 21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, bei dem vor Schritt B) der Litzendraht (2) an einem Anbindungsstück (3) angeordnet wird und in Schritt B) das Kontaktstück (100) um den Litzendraht (2) und das Anbindungsstück (3) angeordnet wird. |
Litzenkontakt für ein elektrisches Bauelement und Verfahren zur Herstellung eines Litzenkontakts
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Litzenkontakt für ein elektrisches Bauelement, also einen Kontaktbereich des Bauelements, der einen Anschnitt eines Litzendrahts,
insbesondere ein Litzenende umfasst. Das Bauelement ist insbesondere ein induktives Bauelement. Der Litzendraht bildet beispielsweise ein Funktionselement des Bauelements. Beispielsweise bildet der Litzendraht eine Wicklung,
insbesondere eine Spule des Bauelements. Insbesondere handelt es sich um eine Hochfrequenz-Litze.
Der Litzenkontakt dient zum elektrischen Anschluss des
Litzendrahts, beispielsweise an ein Anbindungsstück des
Bauelements, insbesondere einem Kontaktpin. Der Litzenkontakt kann auch zur direkten Kontaktierung an eine Leiterplatte ausgebildet sein.
Bei der Herstellung des Litzenkontakts muss auch die
Isolierung des Litzendrahtes entfernt werden. Beispielsweise weist jeder Einzeldraht des Litzendrahtes eine Isolierung in Form einer Lackierung auf. Zusätzlich dazu kann der gesamte Litzendraht eine Ummantelung aufweisen. Die Einzeldrähte können miteinander verdrillt sein. Zudem können die
Einzeldrähte um ein Anbindungsstück gewunden sein. Dies erschwert die zuverlässige Entfernung der Isolierung der Einzeldrähte und der äußeren Isolierung des Litzendrahtes.
Üblicherweise wird ein Litzenkontakt durch Löten hergestellt, wobei die Temperatur derart hoch gewählt wird, dass bei der Herstellung des Litzenkontakts zugleich die Isolierungen entfernt werden. Beispielsweise erfolgen derartige
Lötvorgänge durch Eintauchen in ein Lötbad oder durch
Wellenlöten mit flüssigem Zinn oder Zinnlegierung. Bei
Verwendung einer Lackisolierung aufweisend Polyurethan der
Temperaturklasse von 155 °C bis 180 °C sind zur zuverlässigen Entfernung der Isolierung oftmals Temperaturen des Lötbads oder der Lötwelle um die 400 °C erforderlich. In manchen Fällen weisen die Isolierungen noch höhere
Temperaturklassen auf. Dies ist beispielsweise bei
Isolierungen aus Polyesterimiden oder Polyimiden der Fall. In diesem Fall ist oftmals eine zweistufige Herstellung des Litzenkontakts erforderlich. Dabei wird in einem ersten
Schritt die Isolierung entfernt, beispielsweise mechanisch entfernt, durch Abbrennen oder durch chemische Verfahren. In einem zweiten Schritt wird dann ein Lötvorgang durchgeführt, um eine mechanische und elektrische Verbindung herzustellen. Nachteilig bei derartigen Lötverfahren ist es, dass die erhitzte Luft über der Lötflüssigkeit in direktem Kontakt mit einem Funktionselement des Bauelements, beispielsweise einer Wicklung kommt. Zudem kann ein Kriechfluss der heißen
Lötflüssigkeit entlang des Litzendrahtes in Richtung eines Funktionselements auftreten. Dies führt zu einer
unerwünschten Beschädigung der Isolierung und zu einem erhöhten Ausfallrisiko. Zudem treten durch das Verdampfen der Isolierung unerwünschte Lotkugeln auf. Darüber hinaus sind derartige Verfahren kostenintensiv und zeitaufwändig .
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
verbesserten Litzenkontakt für ein elektrisches Bauelement anzugeben . Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein elektrisches Bauelement mit einem Litzenkontakt angegeben. Der Litzenkontakt weist einen Abschnitt eines Litzendrahts auf. Der Litzendraht weist eine Vielzahl von Einzeldrähten auf. Der Litzendraht bildet beispielsweise eine Wicklung des Bauelements, insbesondere eine Spule. Das elektrische
Bauelement ist beispielsweise als induktives Bauelement ausgebildet. Beispielsweise ist jeder Einzeldraht innerhalb der Wicklung von einer separaten Isolierung umgegeben.
Beispielsweise handelt es sich um eine Lackisolierung.
Zusätzlich dazu kann der Litzendraht von einer äußeren
Isolierung, insbesondere einer Ummantelung, umgeben sein. Der Litzendraht kann aber auch frei von einer zusätzlichen äußeren Ummantelung sein. Insbesondere handelt es sich um eine Hochfrequenz-Litze.
Der Litzenkontakt ist zur elektrischen Kontaktierung des Litzendrahts ausgebildet. Insbesondere umfasst der
Litzenkontakt ein Ende des Litzendrahtes, das aus der
Wicklung heraussteht. Der Litzenkontakt kann in geringem Abstand von einer Wicklung des Litzendrahts angeordnet sein, beispielsweise im Abstand von wenigen mm. Der Litzenkontakt weist zudem ein Kontaktstück auf, das den Abschnitt des Litzendrahts zumindest teilweise umgibt. Das Kontaktstück ist mit dem Litzendraht insbesondere durch thermisches Diffusionsbonden verbunden. Die Verbindung durch thermisches Diffusionsbonden ist am fertigen Bauelement erkennbar. Beim Diffusionsbonden werden die Einzeldrähte mit dem Kontaktstück unter Einwirkung von Druck und bei erhöhter Temperatur miteinander verbunden. Die Temperatur ist dabei geringer als die Schmelztemperatur des Materials des Kontaktstücks und des Materials der
Einzeldrähte. Beim Diffusionsbonden tritt auf atomarer Ebene eine beidseitige Diffusion über die Grenzflächen der zu verbindenden Teile auf, so dass eine innige Verbindung Teile hergestellt wird. Im Litzenkontakt kann sowohl das
Kontaktstück mit den Einzeldrähten durch Diffusionsbonden verbunden sein, als auch die Einzeldrähte untereinander. Der Litzenkontakt kann Reste der Isolierung, beispielsweise in Form verklumpter Partikel aufweisen. Beispielsweise werden beim Diffusionsbonden die Isolierung der Einzeldrähte
und/oder die äußere Isolierung des Litzendrahts
aufgeschmolzen. Dies ermöglicht eine Verbindung des
Litzendrahts mit dem Kontaktstück ohne separate Entfernung der Isolierung.
Der Litzenkontakt ist insbesondere lötungsfrei, d.h., ohne Verlötung hergestellt. Somit sind die beim Löten
auftretenden, unerwünschten Begleiterscheinungen wie z.B.
Beschädigung der benachbarten Wicklung durch Hitzeentwicklung oder störende Lotkugeln nicht vorhanden. Der Litzenkontakt ist insbesondere sowohl frei von einem beim Löten verwendeten Lotmaterial als auch frei von einem weiteren
Verbindungsmaterial wie z.B. einem leitfähigen Klebstoff.
Das Kontaktstück ist elektrisch leitfähig und weist
insbesondere ein Metall auf. Das Kontaktstück ist
insbesondere in elektrischem Kontakt mit dem Litzendraht. Das Kontaktstück kann bei der Herstellung des Litzenkontakts als Stromträger zur Entfernung der Isolierungen des Litzendrahts dienen . Das Kontaktstück kann zudem auch eine mechanische Fixierung des Litzendrahts gewährleisten. Beispielsweise kann das
Kontaktstück den Litzendraht an einem Anbindungsstück des Bauteils fixieren oder als Anbindungsstück ausgebildet sein.
Das Anbindungsstück ist beispielsweise an einem Trägerelement des Bauteils angeordnet. Das Trägerelement kann zum Tragen einer Wicklung des Litzendrahts ausgebildet sein. Das
Trägerelement kann alternativ oder zusätzlich zum Tragen des Anbindungsstücks oder weiterer Elemente ausgebildet sein. Es kann sich beim Trägerelement auch um ein Gehäuseteil des Bauelements handeln. Das Trägerelement ist beispielsweise aus einem elektrisch isolierenden Material. Der Litzendraht und das Anbindungsstück können jeweils ein freies Ende aufweisen. Die freien Enden des Litzendrahts und des Anbindungsstücks weisen beispielsweise in dieselbe
Richtung des Bauelements. Insbesondere können die freien Enden bündig miteinander abschließen.
Das Anbindungsstück weist ein leitfähiges, insbesondere ein metallisches Material auf. Beispielsweise ist das
Anbindungsstück als Kontaktpin ausgebildet. Das
Anbindungsstück kann in Form eines einzelnen Kontaktfingers ausgebildet sein. Das Anbindungsstück kann auch mehrere
Bereiche aufweisen, zwischen denen der Litzendraht angeordnet ist. Beispielsweise ist das Anbindungsstück in Form einer Gabel mit zwei Zinken ausgebildet. Das Anbindungsstück kann auch eine andere Form aufweisen.
Das Bauelement kann mehrere Anbindungsstücke aufweisen.
Beispielsweise weist das Bauelement mehrere nebeneinander angeordnet Anbindungsstücke auf. Das Bauelement kann auch auf zwei gegenüberliegenden Seiten Anbindungsstücke aufweisen. Das Bauelement kann mehrere Litzendrähte aufweisen, die jeweils mit einem Anbindungsstück verbunden sind. In einer Ausführungsform weist das Bauelement ein
Anschlussstück zum elektrischen Anschluss des Bauelements auf. Das Anschlussstück kann insbesondere zum Anschluss an eine Leiterplatte ausgebildet sein. Beispielsweise ist das Anschlussstück zur PTH- (englisch : pin through hole) Montage ausgebildet. Alternativ kann das Anschlussstück auch zur SMD- (englisch: surface mountable device) , d.h. zur Oberflächen- Montage ausgebildet sein. Das Anschlussstück ist
beispielsweise als Anschlusspin ausgebildet. Das Bauelement kann mehrere Anschlussstücke aufweisen. Beispielsweise ist für jedes Anbindungsstück ein Anschlussstück vorgesehen. Das Anschlussstück ist mit dem Litzenkontakt elektrisch
verbunden. Das Anschlussstück kann mit dem Kontaktstück und/oder dem Anbindungsstück elektrisch verbunden sein. Das Anschlussstück und ein damit verbundenes Anbindungsstück zeigen beispielsweise in unterschiedliche Richtungen.
Beispielsweise ist das Anbindungsstück seitlich ausgerichtet und das Anschlussstück nach unten ausgerichtet. Das
Anbindungsstück steht beispielsweise seitlich vom
Trägerelement ab und das Anschlussstück steht nach unten vom Trägerelement ab. Das Anbindungsstück und das Anschlussstück können auch parallel zueinander verlaufen.
Das Anschlussstück und das Anbindungsstück können einteilig ausgebildet sein. Beispielsweise sind das Anschlussstück und das Anbindungsstück verschiedene Enden eines Winkels. In einer Ausführungsform weist das Kontaktstück zwei
Teilbereiche auf, zwischen denen der Litzendraht angeordnet ist. Beispielsweise sind die Teilbereiche in Form zweier Schenkel ausgebildet. Beispielsweise wird bei der Herstellung des Litzenkontakts der Litzendraht zwischen die Teilbereiche eingelegt und die Teilbereiche werden dann beim
Diffusionsbonden gegen den Litzendraht gedrückt. Insbesondere liegen die Teilbereiche in Bezug auf den Litzendraht
gegenüber. Insbesondere werden die Teilbereiche von außen zusammengedrückt. Somit sind dann beide Teilbereiche mit Einzeldrähten durch Diffusionsbonden verbunden.
In einer Ausführungsform ist das Kontaktstück als
Anbindungsstück ausgebildet. Das Anbindungsstück stellt insbesondere eine Verbindung zu einem Anschlussstück des Bauteils her. Eine Ausgestaltung des Anbindungsstücks mit zwei Teilbereichen, in die der Litzendraht eingelegt wird, ermöglicht eine stabile Anordnung des Litzendrahts am
Kontaktstück vor und während des thermischen
Diffusionsbondens. Dabei ist es nicht erforderlich, den
Litzendraht um das Anbindungsstück zu wickeln oder
anderweitig zu befestigten. Weiterhin ist aufgrund der
Diffusions-Verbindung des Litzendrahts mit zwei Teilbereichen des Anbindungsstücks eine besonders zuverlässige Verbindung gewährleistet. Zudem wird für der Litzenkontakt kein
zusätzliches Verbindungsmaterial, insbesondere kein
Lotmaterial, benötigt.
In einer Ausführungsform ist das Kontaktstück als Hüllelement ausgebildet, das den Litzendraht zumindest teilweise umgibt. Bei dem Hüllelement handelt es sich insbesondere um einen sogenannten „splice crimp" . Dabei ist das Hüllelement als ein um die Leiter gebogenes, metallisches Bandstück ausgebildet. In einer Ausführungsform ist das als Kontaktstück ausgebildete Hüllelement zusätzlich zu einem Anbindungsstück vorhanden, an dem der Litzendraht angeordnet ist. Dabei kann das Hüllelement zum einen die Funktion eines Stromträgers beim thermischen Diffusionsbonden sein. Zum anderen kann das Hüllelement eine zuverlässige Fixierung des Kontaktstücks am Anbindungsstück gewährleisten. Das Hüllelement kann
vollständig um den Litzendraht und das Anbindungsstück herumgeführt sein.
Vorliegend wird bei einer Ausführungsform, bei dem der
Litzenkontakt lediglich von einem Anbindungsstück und dem Abschnitt des Litzendrahts gebildet wird, das Anbindungsstück als Kontaktstück bezeichnet. Bei einer Ausführungsform, bei der der Litzenkontakt aus einem Hüllelement, einem
Litzendraht und einem Anbindungsstück gebildet wird, wird das Hüllelement als Kontaktstück bezeichnet. In einer alternativen Ausführungsform weist der Litzenkontakt kein Anbindungsstück auf und wird somit lediglich vom
Hüllelement und einem Abschnitt des Litzendrahts gebildet. Der Litzenkontakt dient somit zum direkten Anschluss an eine Leiterplatte, ohne ein zusätzliches Anschlussstück. Das
Bauelement kann eine Haltevorrichtung zur Fixierung des
Litzenkontakts aufweisen oder frei von einer Haltevorrichtung sein .
Bei einer Ausbildung des Kontaktstücks als Hüllelement wird ein metallisches Bandstück beispielsweise in flacher Form bereitgestellt und um die aneinander angeordneten Leiter herumgebogen. Das Hüllelement erhält seine Form, insbesondere eine Hülsenform, somit erst bei der Anordnung um die Leiter. Nach dem Umformprozess können sich seitliche Bereiche des Bandstücks überlappen. Durch die Überlappung der seitlichen Bereiche lässt sich ein derartiges Hüllelement von einer vorgefertigten Hülse, wie z.B. einem Kabelschuh,
unterscheiden .
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Verbindung wird ein elektrisches Bauelement mit einem Litzenkontakt
angegeben, wobei der Litzenkontakt einen Abschnitt eines Litzendrahts mit einer Vielzahl von Einzeldrähten und ein Anbindungsstück aufweist. Das Anbindungsstück ist an einem Trägerelement des Bauelements befestigt. Der Litzenkontakt ist insbesondere lötungsfrei, d.h., ohne einen Lötvorgang, gebildet.
Das Bauelement kann alle funktionalen und strukturellen Eigenschaften des vorgehend beschriebenen Bauelements aufweisen. Insbesondere kann der Litzenkontakt durch
thermisches Diffusionsbonden hergestellt sein. Das
Anbindungsstück kann eine elektrische Verbindung des
Litzenkontakts mit einem Anschlussstück des Bauelements herstellen . Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Verbindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines Litzenkontakts eines elektrischen Bauelements angegeben. Der Litzenkontakt weist einen Abschnitt eines Litzendrahts und ein Kontaktstück auf. Insbesondere kann es sich um den vorgehend beschriebenen Litzenkontakt und das vorgehend beschriebene Bauelement handeln . Dabei wird ein Litzendraht aufweisend eine Vielzahl von
Einzeldrähten bereitgestellt. Beispielsweise weisen die
Einzeldrähte jeweils eine Isolierung in Form einer
Lackschicht auf. Zudem kann der Litzendraht eine äußere
Isolierung, beispielsweise in Form einer Hülse aufweisen.
Es wird eine Anordnung des Litzendrahts mit einem
Kontaktstück des elektrischen Bauelements gebildet. Bei dem Kontaktstück handelt es sich in einer Ausführungsform um ein Anbindungsstück, beispielsweise in Form eines starren
Kontaktstiftes. Das Anbindungsstück ist beispielsweise an einem Trägerelement, insbesondere einem isolierenden
Trägerelement des Bauelements angeordnet. In einer alternativen Ausführungsform handelt es sich bei dem Kontaktstück um ein Hüllelement, beispielsweise in Form eines metallischen Bandstücks („splice crimp") . Der Litzendraht kann dabei an einem Anbindungsstück angeordnet werden und anschließend wird eine Anordnung des am Anbindungsstück angeordneten Litzendrahts mit dem als Kontaktstück
ausgebildeten Hüllelement gebildet. Alternativ dazu kann das Anbindungsstück nicht vorhanden sein und es wird lediglich eine Anordnung aus Hüllelement und Litzendraht gebildet. Der Litzendraht wird mit dem Kontaktstück durch thermisches
Diffusionsbonden verbunden. Dabei wird mechanischer Druck auf die Anordnung aus Litzendraht und Kontaktstück ausgeübt.
Insbesondere wird der Litzendraht an das Kontaktstück
angepresst. Zugleich wird die Anordnung erwärmt. Durch die Erwärmung kann auch die Isolierung wenigstens teilweise entfernt werden. Die Erwärmung erfolgt beispielsweise durch Stromfluss.
Insbesondere tritt die Erwärmung aufgrund des elektrischen Widerstands der Isolierung auf. Nach Herstellung der Verbindung wird ein freies Ende des
Litzendrahts abgetrennt. Dabei kann auch ein freies Ende des Kontaktstücks abgetrennt werden. Insbesondere können die freien Enden derart abgetrennt werden, dass sie bündig miteinander abschließen.
In einer Ausführungsform weist das Kontaktstück zwei
Teilbereiche auf, zwischen die der Litzendraht in eingelegt wird. Die Teilbereiche können beim Diffusionsbonden gegen den Litzendraht gedrückt werden.
Der Litzenkontakt kann sich auch für andere Drähte als für Litzendrähte eignen. Beispielsweise kann es sich um einen Einzeldraht handeln. Somit sind vorliegend das Bauelement und das Verfahren auch mit einer Verbindung eines Kontaktstücks mit einem anderen Draht als mit einem Litzendraht offenbart.
In der vorliegenden Offenbarung sind mehrere Aspekte einer Erfindung beschrieben. Alle Eigenschaften, die in Bezug auf der Litzenkontakt, das Bauelement oder das Verfahren
offenbart sind, sind auch entsprechend in Bezug auf die anderen Aspekte offenbart, auch wenn die jeweilige
Eigenschaft nicht explizit im Kontext der anderen Aspekte erwähnt wird. Weiterhin ist die Beschreibung der hier angegebenen
Gegenstände nicht auf die einzelnen speziellen
Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr können die Merkmale der einzelnen Ausführungsformen - soweit technisch sinnvoll - miteinander kombiniert werden.
Im Folgenden werden die hier beschriebenen Gegenstände anhand von schematischen Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1A eine Ausführungsform eines Litzenkontakts eines
Bauelements in schematischer Schnittansicht,
Figur 1B eine Ausführungsform eines Litzenkontakts ähnlich zum Litzenkontakt aus Figur 1A in einem tatsächlich hergestellten Bauelement in Schnittansicht,
Figur 2 der Litzenkontakt gemäß den Figuren 1A und 1B,
sowie ein Ausschnitt eines Bauteils in
perspektivischer Ansicht,
Figuren 3A bis 3C Verfahrensschritte bei der Herstellung des
Litzenkontakts der Figuren 1A, 1B und 2,
Figur 4A eine weitere Ausführungsform eines Litzenkontakts in schematischer Schnittansicht,
Figur 4B eine Ausführungsform eines Litzenkontakts ähnlich zum Litzenkontakt aus Figur 4A in einem tatsächlich hergestellten Bauelement in Schnittansicht, Figur 5 der Litzenkontakt gemäß den Figuren 4A und 4B,
sowie ein Bauteil in perspektivischer Ansicht, Figuren 6A bis 6E Verfahrensschritte bei der Herstellung des Litzenkontakts der Figuren 4A, 4B und 5,
Figur 7 eine weitre Ausführungsform eines Bauteils mit
Litzenkontakt in perspektivischer Ansicht,
Figur 8 eine weitere Ausführungsform eines Litzenkontakts in einem Bauelement in Schnittansicht,
Figur 9 eine Ausführungsform eines Bauelement mit dem
Litzenkontakt aus Figur 8.
Vorzugsweise verweisen in den folgenden Figuren gleiche Bezugszeichen auf funktionell oder strukturell entsprechende Teile der verschiedenen Ausführungsformen.
Figur 1 zeigt einen Litzenkontakt 1 aufweisend einen
Litzendraht 2 und ein Kontaktstück 100 in schematischer Schnittansicht. Das Kontaktstück 100 kontaktiert den
Litzendraht 2 direkt und ermöglicht einen elektrischen
Anschluss des Litzendrahts 2. Die Figur 1 zeigt das
Kontaktstück 100 in einem Schnittbild quer durch den
Litzendraht 2.
Der Litzendraht 2 weist eine Vielzahl von Einzeldrähten 4 auf. Die Einzeldrähte 4 sind untereinander und mit dem
Kontaktstück 100 elektrisch und mechanisch verbunden. Das Kontaktstück 100 und/oder der Litzendraht 2 sind
beispielsweise Teil eines elektrischen Bauelements,
insbesondere eines induktiven Bauelements.
Der Litzendraht 2 bildet insbesondere eine Wicklung (siehe z.B. Wicklung 18 aus Figur 5) eines elektrischen Bauelements In Figur 1 ist ein Ende des Litzendrahts 2 zu sehen, das aus der Wicklung herausragt. Die Einzeldrähte 4 sind zumindest innerhalb der Wicklung jeweils von einer Isolierung umgeben. Jeder Einzeldraht 4 weist eine separate Isolierung auf. Die Isolierung ist insbesondere eine Lackisolierung. In diesem Fall handelt es sich um Lackdrahtlitzen. Bei dem Litzendraht 2 handelt es sich insbesondere um einen Hochfrequenz- Litzendraht . Auch ein äußerer Umfang des Litzendrahts 2 kann innerhalb der Wicklung von einer Isolierung, z. B. einer Seidenumspinnung umgeben sein. Diese äußere Ummantelung kann, aber muss nicht vorhanden sein. Das Kontaktstück 100 weist zwei Teilbereiche 5, 6 auf, zwischen denen der Litzendraht 2 aufgenommen ist. Bei der Herstellung der Leiterverbindung 1 werden die Teilbereiche 5, 6 zusammengedrückt. Die dabei entstehende Verformung des Kontaktstücks 100 bleibt bestehen. Somit sind die
Teilbereiche 5, 6 dauerhaft plastisch verformt. Die
Teilbereiche 5, 6 sind beispielsweise jeweils in Form eines Schenkels ausgebildet. Das Kontaktstück 100 kann auch eine andere Form aufweisen. Das Kontaktstück 100 ist insbesondere als Anbindungsstück 3 ausgebildet, wobei das Anbindungsstück 3 den Litzendraht 2 an ein Anschlussstück (siehe Anschlussstück 10 aus Figur 2) des Bauelements elektrisch anbindet. Das Kontaktstück 100 ist mit dem Litzendraht 2 durch
thermisches Diffusionsbonden verbunden. Dazu werden die zu verbindenden Teile, d.h., der Litzendraht 2 und das
Kontaktstück 100, zusammengedrückt und gleichzeitig erwärmt. Die Temperatur bei der Erwärmung liegt dabei unterhalb der Schmelztemperatur der zu verbindenden Teile.
Unmittelbar vor dem Diffusionsbonden sind die Einzeldrähte 4 noch von der Isolierung umgeben. Die Isolierung schmilzt während des Diffusionsbondens auf, so dass eine elektrische Verbindung der Einzeldrähte 4 hergestellt werden kann. Bei Vorhandensein einer Ummantelung des Litzendrahts 2 kann auch diese Isolierung während des Diffusionsbondens aufschmelzen, so dass eine elektrische Verbindung des Litzendrahts 2 mit dem Kontaktstück 3 ermöglicht wird.
Im Litzenkontakt 1 kann durch vorhandene Reste der
Isolierung, z.B. verklumpte Partikel 7 erkennbar sein, dass beim Diffusionsbonden anfänglich die Isolierungen noch vorhanden waren. Bei üblichen Verfahren wird die Isolierung vor der Herstellung des Litzenkontakts 1 entfernt. Dies ist ein aufwändiger Verfahrensschritt, der hier nicht nötig ist. Bei anderen üblichen Verfahren wird die Isolierung durch Aufbringen eines Lotmaterials entfernt. Dies führt dazu, dass Lotkugeln am Litzenkontakt vorhanden sein können und dass beim Löten eine Schädigung des Bauteils durch die hohe
Temperatur auftreten kann. Insbesondere kann eine Schädigung auftreten, wenn eine Wicklung des Litzendrahts sehr nah am Litzenkontakt angeordnet ist, beispielsweise im Bereiche von wenigen mm.
Figur 1B zeigt einen Litzenkontakt 1, entsprechend dem
Litzenkontakt 1 aus Figur 1A bei einer realen Ausführung. Insbesondere ist die Vielzahl an Einzeldrähten 4 gut zu sehen . Die Einzeldrähte 4 füllen den Innenraum des Kontaktstücks 100 so gut wie vollständig aus. Der Füllgrad kann durch geeignete Abmessungen des Kontaktstücks 100 und geeignete
Druckeinwirkung beim thermischen Diffusionsbonden eingestellt werden.
Figur 2 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt aus einem Bauelement 8 aufweisend einen Litzenkontakt 1 eines Litzendrahts 2 mit einem als Anbindungsstück 3 ausgebildeten Kontaktstück 100. Der Litzenkontakt 1 ist insbesondere wie in den Figuren 1A bzw. 1B ausgeführt. Bei dem Bauelement 8 handelt es sich beispielsweise um ein induktives Bauelement. Das Bauelement 8 weist insbesondere eine Wicklung (nicht gezeigt) des Litzendrahts 2 auf. Die Wicklung kann sehr nah am Litzenkontakt 1 angeordnet sein, insbesondere im Bereich von wenigen mm, beispielsweise mit einem Abstand von 1 bis 10 mm.
Der Litzendraht 2 ist aus der Wicklung herausgeführt und weist innerhalb der Wicklung und auch im Bereich, der direkt an die Wicklung angrenzt, eine Isolierung 9 auf. Die
Isolierung 9 wird beispielsweise von einer Isolierhülse oder einer anderweitigen Ummantelung gebildet, in der die
Einzeldrähte 4 aufgenommen sind. Die Isolierung 9 kann auch nicht vorhanden sein. Die Einzeldrähte 4 können zudem jeweils von einer weiteren Isolierung umgeben sein, beispielsweise von einer Lackschicht.
Im Bereich der Leiterverbindung 1 ist die Isolierung 9 des Litzendrahtes 2 und die weitere Isolierung der Einzeldrähte 4 nicht vorhanden, so dass ein elektrischer Kontakt zum
Anbindungsstück 3 hergestellt ist. Die Isolierung 9 ist im Bereich der Leiterverbindung 1, also in dem Bereich, in dem der Litzendraht 2 innerhalb des Anbindungsstücks 3 angeordnet ist, entfernt. In dem Bereich, in dem der Litzendraht 2 aus dem Anbindungsstück 3 herausführt, ist die Isolierung 9 vorhanden .
Das Anbindungsstück 3 ist beispielsweise in Form einer Gabel, Klemme, Öse oder einer Hülse ausgebildet. Das Anbindungsstück 3 weist bereits in Figur 1 gezeigt zwei Teilbereiche 5, 6 auf, die an gegenüberliegenden Seiten des Litzendrahts 2 anliegen. Das Anbindungsstück 3 kann auch andere Formen aufweisen, insbesondere Formen, die es ermöglichen, den
Litzendraht 2 zwischen zwei Teilbereichen 5, 6 aufzunehmen und dann die Teilbereiche 5, 6 gegeneinander, mit dem
dazwischen angeordneten Litzendraht 2, zusammenzudrücken.
Das Anbindungsstück 3 weist ein leitfähiges Material,
insbesondere ein Metall auf. Das Anbindungsstück 3 ist beispielsweise an einer Seite des Bauteils 8 angeordnet. Das Anbindungsstück 3 ist mit einem Anschlussstück 10,
beispielsweise einem Anschlusspin elektrisch verbunden. Der Anschlusspin kann insbesondere zur PTH-Montage ausgebildet sein, bei der der Anschlusspin durch ein Loch in der
Leiterplatte gesteckt wird. Alternativ dazu kann das
Anschlussstück 10 auch zur SMD-Montage ausgebildet sein. In diesem Fall erstreckt sich das Anschlussstück 10
beispielsweise in seitlicher Richtung des Bauelements 8.
Beispielsweise wird dazu das Anschlussstück 10 der Figur 2 nach außen oder nach innen gebogen. Zudem wird das Ende des Litzendrahts 2 durch das
Anbindungsstück 3 auch mechanisch fixiert. Das Anbindungsstück 3 kann einteilig mit dem Anschlussstück 10 ausgebildet sein. Insbesondere kann es sich um einen
Metallwinkel handeln. Das eine Ende des Metallwinkels kann das Anbindungsstück 3 und das andere Ende das Anschlussstück 10 bilden. Der mittlere Teil des Metallwinkels kann durch das Trägerelement 22 hindurchführen, beispielsweise vom
Trägermaterial umspritzt sein.
Das Bauteil 8 weist beispielsweise eine Vielzahl von
Litzendrähten 2, Anbindungsstücken 3 und Anschlussstücken 10 auf. Die Anbindungsstücke 3 sind beispielsweise nebeneinander angeordnet und die Anschlussstücke 10 unterhalb der
Anbindungsstücke 3. Die Anbindungsstücke 3 sind
beispielsweise an einem Trägerelement 22 des Bauteils 8 angeordnet. Auch die Anschlussstücke 10 können an dem
Trägerelement 22 angeordnet sein.
In den Figuren 3A bis 3C sind Verfahrensschritte bei der Herstellung einer Leiterverbindung 1 eines Litzendrahts 2 mit einem Anbindungsstück 3 gezeigt. Das Verfahren eignet sich beispielsweise zur Herstellung der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Leiterverbindung 1.
Figur 3A zeigt einen ersten Verfahrensschritt, bei dem ein Litzendraht 2 in ein Kontaktstück 100, insbesondere in ein als Anbindungsstück 3 ausgebildetes Kontaktstück 100, eingelegt wird. Es handelt sich beispielsweise um ein Ende eines Litzendrahts 2, der zu einer Spule gewickelt ist. Das Kontaktstück 100 weist die Form einer Gabel mit zwei
gegenüberliegenden Teilbereichen 5, 6 und einem
Verbindungsbereich 11 auf. Der Litzendraht 2 weist eine Vielzahl von Einzeldrähten 4, beispielsweise 4 bis 3000 Einzeldrähte 4 auf. Der Litzendraht 2 ist von einer äußeren Isolierung 9 umgeben. Die Isolierung 9 ist insbesondere als Isolierhülse ausgebildet, in der alle Einzeldrähte 4 angeordnet sind. Der Litzendraht 2 kann auch keine äußere Isolierung 9 aufweisen. Jeder Einzeldraht 4 ist von einer inneren Isolierung 12 umgeben, die beispielsweise als Lackschicht ausgebildet ist. Die Einzeldrähte 4 weisen beispielsweise Kupfer auf. Die Einzeldrähte 4 weisen
beispielsweise Dicken zwischen 0,02 und 0,5 mm auf.
Figur 3B zeigt einen weiteren Verfahrensschritt. Die
Teilbereiche 5, 6 werden zusammengedrückt. Beispielsweise wird dazu ein Werkzeug, insbesondere ein Crimpwerkzeug verwendet. Beispielsweise handelt es sich um eine Crimpzange. Der von beiden Seiten ausgeübte Druck ist durch Pfeile angedeutet .
Während des Zusammendrückens wird der Litzendraht 2 erwärmt. Dabei werden beispielsweise Elektroden 13, 14 an die
Teilbereiche 5, 6 angelegt, so dass es zu einem Stromfluss über den Litzendraht 2, insbesondere über die Isolierungen 9, 12 des Litzendrahtes 2 kommt. Die Elektroden 13, 14 können in das Werkzeug integriert sein. Aufgrund des ohmschen
Widerstandes erwärmt sich der Litzendraht 2, so dass die Isolierungen 9, 12 schmelzen. Dabei verdampfen die
Isolierungen 9, 12 zumindest teilweise. Es verbleiben im Litzendraht 2 allerdings auch geschmolzene Reste der
Isolierungen 9, 12.
Die freigelegten Einzeldrähte 4 verbinden sich beim
angelegten Druck und der erhöhten Temperatur miteinander und mit dem Kontaktstück 100 dauerhaft elektrisch und mechanisch. Durch die Druckeinwirkung werden dabei auch Lücken, die durch das Verdampfen der Isolierungen 9, 12 entstehen, zumindest teilweise geschlossen. Insbesondere werden die Einzeldrähte 4 und das Kontaktstück 100 dabei durch Diffusionsbonden
verbunden. Das Verfahren kann auch als Heißcrimpen oder
Diffusionsschweißen bezeichnet werden.
Figur 3C zeigt den Litzenkontakt 1 nach dem
Verbindungsprozess . Es sind Reste der Isolierungen 9, 12 in Form verklumpter Partikel 7 erkennbar. Die Einzeldrähte 4 sind untereinander und mit dem Kontaktstück 100 fest
verbunden. Durch das beschriebene Verfahren kann eine gute elektrische Leitfähigkeit bei einer hohen mechanischen
Verbindungsstärke erreicht werden.
Zudem wird durch das beschriebene Verfahren ermöglicht, die Erhitzung zur Entfernung der Isolierungen 9, 12 auf einen kleinen Bereich am Kontaktstück 100 zu konzentrieren. Dies ist bei üblichen Lotverfahren nur schwer möglich.
Gegebenenfalls werden dort zusätzliche Isolierbänder
verwendet, um die Wicklung zu schützen. Derartige
Schutzvorrichtungen sind vorliegend nicht nötig.
Das Heißcrimpverfahren ist ein gut steuerbarer und einfacher Prozess, so dass eine zuverlässige elektrische und
mechanische Verbindung bei geringen Kosten herstellbar ist. Beispielsweise entstehen keine Lötkugeln, deren Größe und Ausdehnung oft nur schwer kontrollierbar ist. Figur 4A zeigt eine weitere Ausführungsform einer
Leiterverbindung 1 aufweisend einen Litzendraht 2 und ein Kontaktstück 100 in einem Schnittbild quer durch den
Litzendraht 2 in schematischer Ansicht. Im Unterschied zur Ausführungsform der Figur 1 ist das
Kontaktstück 100 von einem Hüllelement 15 gebildet, das zusätzlich zu einem Anbindungsstück 3 vorhanden ist. Das Hüllelement 15 umschließt den Litzendraht 2 und das
Anbindungsstück 3.
Zudem ist das Anbindungsstück 3 hier nicht in Form einer Gabel ausgeführt, sondern weist im Querschnitt eine einfache Rechteckform auf. Das Anbindungsstück 3 ist beispielsweise starr ausgebildet. Das Anbindungsstück 3 weist beispielsweise eine Stiftform auf. Der Litzendraht 2 ist auf dem
Anbindungsstück 3 angeordnet. Der Litzendraht 2 kann auch um das Anbindungsstück 3 herumgeführt sein.
Das Hüllelement 15 ist als metallisches Bandstück
ausgebildet. Das Hüllelement 15 ist um eine Längsachse des Anbindungsstücks 3 gebogen. Dabei können sich Randbereiche 16, 17 des Hüllelements 15 überlappen. Das Hüllelement weist zwei gegenüberliegende Teilbereiche 5, 6 auf.
Das Hüllelement 15, der Litzendraht 2 und das Anbindungsstück 3 sind mechanisch und elektrisch miteinander verbunden. Es können auch hier Reste von Isolierungen 9, 12 in Form von Partikeln 7 o.ä. vorhanden sein. Der Litzenkontakt 1 kann durch Diffusionsbonden hergestellt werden.
Figur 4B zeigt einen Litzenkontakt 1, entsprechend dem
Litzenkontakt 1 aus Figur 4A in einer realen Ausführung.
Insbesondere sind hier eine Umwicklung des Litzendrahts 2 um das Anbindungsstück 3, sowie der hohe Füllgrad des Innenraums des Hüllelements 15 zu sehen. Figur 5 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Ausschnitt aus einem Bauelement 8 aufweisend einen Litzenkontakt 1, der von einem Ende eines Litzendrahts 2, einem Kontaktstück 100 und einem Anbindungsstück 3 gemäß den Figuren 4A und 4B gebildet wird. Die Das Bauelement 8 aus Figur 2 kann ähnlich dazu ausgebildet sein. Bei dem Bauelement 8 handelt es sich um ein induktives Bauelement. Das Bauelement 8 weist eine oder mehrere Wicklungen 18 und ein oder mehrere Litzendrähte 2 auf .
Die Enden der Litzendrähte 2 sind jeweils mit
Anbindungsstücken 3 verbunden. Die Anbindungsstücke 3 sind beispielsweise in Reihenform an zwei gegenüberliegenden
Seiten des Bauelements 8 angeordnet.
Die Anbindungsstücke 3 sind mit einem Trägerelement 22 des Bauelements 8 verbunden. Auf dem Trägerelement 22 ist die Wicklung 18 angeordnet. Das Trägerelement 22 kann auch teilweise oder vollständig in die Wicklung 18 hineinreichen.
In den Figuren 6A bis 6E sind Verfahrensschritte bei der Herstellung eines Litzenkontakts 1 aufweisend ein Ende eines Litzendrahts 2 und ein Anbindungsstück 3 gezeigt, bei dem als Kontaktstück 100 ein zusätzliches Hüllelement 15 verwendet wird. Das Verfahren eignet sich beispielsweise zur
Herstellung der in den Figuren 4 und 5 gezeigten
Leiterverbindungen 1.
Figur 6A zeigt einen ersten Verfahrensschritt, bei dem ein Litzendraht 2 an einem Anbindungsstück 3 angeordnet wird. Es handelt sich beispielsweise um ein Ende eines Litzendrahts 2, der zu einer Spule gewickelt ist. Der Litzendraht 2 wird beispielsweise auf das Anbindungsstück 3 aufgelegt oder um das Anbindungsstück 3 gewickelt.
Das Anbindungsstück 3 weist eine einfache Rechteckform auf. Das Anbindungsstück 3 kann auch eine andere Form aufweisen, die sich zur Verbindung mit dem Litzendraht 2 eignet. Der Litzendraht 2 und/oder das Anbindungsstück 3 sind
beispielsweise Teil eines induktiven Bauelements 8,
insbesondere desselben Bauelements 8. Das Anbindungsstück 3 kann wie in Figur 2 mit einem Anschlussstück 10 verbunden sein. Das Anbindungsstück 3 muss im Unterschied zu Figur 1 keine gegenüberliegenden Teilbereiche 5, 6 aufweisen.
Der Litzendraht 2 ist mit einer ummantelnden Isolierung 9 versehen und weist eine Vielzahl von Einzeldrähten 4 auf, die jeweils mit Isolierungen 12 versehen sind. Alternativ dazu kann die ummantelnde Isolierung 9 auch nicht vorhanden sein.
Zur Herstellung des Hüllelements 15 wird beispielsweise ein flaches Bandstück 19 von einem metallischen Band
abgeschnitten. Das Hüllelement 15 weist als Material
beispielsweise Kupfer, Messing, Bronze oder andere Kupfer- Legierungen auf. Das Bandstück 19 wird um die Anordnung aus Litzendraht 2 und Anbindungsstück 3 herumgebogen. Dazu wird die Anordnung beispielsweise in eine Umbiegevorrichtung eingelegt, das Bandstück 19 herangeführt und durch Kraftausübung (siehe Pfeile) um die Anordnung herumgelegt. Dabei legen sich
Randbereiche 16, 17 des Bandstücks 19 übereinander.
Ein derartiges Hüllelement 15 wird üblicherweise als „splice crimp" bezeichnet. Das Hüllelement 15 unterscheidet sich von einer vorgefertigten Hülse, in welche ein oder mehrere Leiter eingesteckt werden. Das vorliegende Hüllelement 15 erhält seine Hülsenform erst während seiner Anordnung um Litzendraht 2 und Anbindungsstück 3. Der Litzendraht 2 und das
Anbindungsstück 3 werden somit nicht in das Hüllelement 15 eingesteckt. Das Hüllelement 15 ist weder mit dem Litzendraht 2 noch mit dem Anbindungsstück 3 einstückig ausgebildet.
Figur 6B zeigt einen weiteren Verfahrensschritt, analog zum Verfahrensschritt gemäß Figur 3B. Das als Hüllelement 15 ausgebildete Kontaktstück 100 weist zwei Teilbereiche 5, 6 auf, zwischen denen der Litzendraht 2 angeordnet ist. Im Verfahren wird von zwei gegenüberliegenden Seiten Kraft auf die Anordnung aus Hüllelement 15, Anbindungsstück 3 und
Litzendraht 2 ausgeübt.
Dazu wird beispielsweise ein Werkzeug mit zwei Stempeln 20, 21 verwendet. Ein erster Stempel 20 ist beispielsweise flach ausgebildet und wird von unten an das Hüllelement 15
angedrückt. Ein zweiter Stempel 21 weist beispielsweise eine gewölbte Form auf und wird von oben an das Hüllelement 15 angedrückt. Der erste Stempel 20 kann auch nur eine
Gegenkraft zu der vom zweiten Stempel 21 ausgeübten Kraft aufbringen . Die gewölbte Form des zweiten Stempels 21 dient insbesondere zur Limitierung der Breite der Leiterverbindung 1. Dies ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn mehrere
Leiterverbindungen 1 nebeneinander angeordnet sind. Während des Zusammendrückens wird der Litzendraht 2 erwärmt. Dabei werden beispielsweise Elektroden 13, 14 an die Stempel 20, 21 angelegt. Die Elektroden 13, 14 können in das Werkzeug integriert sein. Das Kontaktstück 100, insbesondere die gegenüberliegenden Teilbereiche 5, 6 werden in Kontakt zu den Elektroden 13, 14 gebracht. Der Litzendraht 2 erwärmt sich durch den Stromfluss, so dass die Isolierungen 9, 12
schmelzen .
Die freigelegten Einzeldrähte 4 verbinden sich beim
angelegten Druck und der erhöhten Temperatur miteinander, mit dem Anbindungsstück 3 und mit dem Hüllelement 15 dauerhaft elektrisch und mechanisch durch Diffusionsbonden. Ebenso verbindet sich das Anbindungsstück 3 mit dem Hüllelement 15.
Figur 6C zeigt den so erhaltenen Litzenkontakt 1. Aufgrund der Form der Stempel 20, 21 weist der Litzenkontakt 1 auf einer Seite eine gewölbte Form und auf der gegenüberliegenden Seite eine flache Form auf. Aufgrund des verwendeten
Verfahrens sind Partikel 7 der Isolierungen 9, 12 vorhanden.
Der Litzenkontakt 1 kann innerhalb des Hüllelements 15 vollständig oder fast vollständig mit dem Material des
Litzendrahtes 2 und des Anbindungsstücks 3 gefüllt sein. Die in der Figur zu sehenden Zwischenräume sind beispielsweise bei einem Litzendraht 2, der um das Anbindungsstück 3 gewickelt ist, mit dem Litzendraht 2 ausgefüllt, analog zu Figur IB.
Figur 6D zeigt den Litzenkontakt 1 am Beispiel des
Bauelements 8 aus Figur 5 nach dem Verfahrensschritt des Diffusionsbondens . Die freien Enden 23, 24 des Anbindungsstücks 3 und des
Litzendrahts 2 stehen aus dem Hüllelement 15 hervor. Die freien Enden 23, 24 können in einem nachfolgenden Schritt noch abgeschnitten werden. Figur 6E zeigt den Litzenkontakt 1 mit abgeschnittenen Enden. Der Litzendraht 2, das Anbindungsstück 3 und das Hüllelement 15 sind somit endseitig bündig ausgebildet. Das Bauelement 8 kann beispielsweise nun mit seinen Anschlussstücken 10 auf eine Leiterplatte montiert werden.
Figur 7 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Bauteils 8 aufweisend einen Litzenkontakt 1 in perspektivischer Ansicht. Im Unterschied zu Figur 5 ist das Bauteil 8 zur SMD-Montage ausgebildet. Zur Montage kann das Bauteil 8 auf eine
Leiterplatte aufgesetzt und die Anschlusstücke 10 können mit der Leiterplatte verlötet werden. Die Anschlusstücke 10 erstrecken sich in seitlicher Richtung des Bauteils 8. Insbesondere verlaufen die Anschlusstücke 10 in horizontaler Richtung bezüglich einer Montagefläche des Bauteils 8. Die Anschlusstücke 10 verlaufen vorliegend parallel zu den Anbindungsstücken 3. Die Anschlusstücke 10 sind wie die Anbindungsstücke 3 nach außen gerichtet. Die
Anschlusstücke 10 können alternativ auch nach innen gerichtet sein .
Bei der Herstellung des Bauteils 8 wird beispielsweise zuerst das Bauteil 8 gemäß Figur 5 hergestellt und anschließend werden die Anschlusstücke 10 umgebogen.
Entsprechend kann auch die Ausführungsform des Bauteils 8 aus Figur 2 zur SMD-Montage ausgebildet sein.
Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform eines
Litzenkontakts 1 aufweisend ein Ende eines Litzendrahtes 2 und ein Kontaktstück 100. Das Kontaktstück 100 ist durch ein Hüllelement 15 gebildet, das wie zu den Figuren 4A und 4B beschrieben, ausgebildet ist. Auch der Litzendraht 2 kann entsprechend zu den Figuren 4A und 4B ausgebildet sein.
Im Unterschied zum Litzenkontakt 1 der Figuren 4A und 4B ist kein Anbindungsstück 3 vorhanden, so dass das Hüllelement 15 lediglich den Litzendraht 2 umgibt. Der Litzenkontakt 1 ist ansonsten entsprechend den Figuren 6A bis 6D hergestellt. Insbesondere ist das Kontaktstück 100 durch thermisches
Diffusionsbonden mit dem Litzendraht 2 verbunden.
In dieser Ausführungsform kann das Anschlussstück 10 zum Anschluss an eine Leiterplatte direkt vom Litzenkontakt 1 gebildet werden.
Figur 9 zeigt eine Ausführungsform eines Bauelements 8 mit einem Litzenkontakt 1 gemäß Figur 8. Das Bauelement 8 weist zwei Litzenkontakte 1 auf. Die Litzenkontakte 1 bilden die Anschlussstücke 10 zur Verbindung mit einer Leiterplatte.
Die Litzenkontakte 1 sind in vertikaler Richtung zu einer Montageebene des Bauelements 8 ausgerichtet. Das Bauelement 8 ist insbesondere zur PTH-Montage ausgebildet, wobei die
Litzenkontakte 1 durch die Leiterplatte hindurchgeführt werden. Es ist auch eine Ausführungsform zur SMD-Montage denkbar .
Die freien Enden des Litzendrahtes 2, insbesondere die
Litzenkontakte 1, sind zur mechanischen Fixierung in einer Halterung 25 aufgenommen. Somit wird der Litzendraht 2 am Trägerelement 22 des Bauelements 8 fixiert. Die Halterung 25 ist elektrisch isolierend und kann als Bestandteil des Trägerelements 22 ausgebildet sein .
Bezugs zeichenliste
1 Litzenkontakt
2 Litzendraht
3 Anbindungsstück
4 Einzeldraht
5 Teilbereich
6 Teilbereich
7 Partikel
8 Bauelement
9 Isolierung
10 Anschlussstück
11 Verbindungsbereich
12 Isolierung
13 Elektrode
14 Elektrode
15 Hüllelement
16 Randbereich
17 Randbereich
18 Wicklung
19 Bandstück
20 Stempel
21 Stempel
22 Trägerelement
23 freies Ende
24 freies Ende
25 Halterung
100 Kontaktstück