GEBIET DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Führungselement für elektrische Adern in einem Kabel.

TECHNISCHER HINTERGRUND

Die EP 2697804 Bl zeigt ein Sternvierer-Kabel.

Die US 5483020 A zeigt ein Kabel mit Adern, die als paralle les Paar („Parallel Pair"-Kabel ) angeordnet sind.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kombinationsmöglichkeit von Sternvie rerkabeln und „Parallel Pair"-Kabeln zu schaffen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Baugruppe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und/oder durch ein Ver fahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 10 gelöst.

Demgemäß ist vorgesehen:

- ein Führungselement für elektrische Adern in einem Ka bel mit wenigstens vier Führungsbahnen für jeweils eine elektrische Ader des Kabels, wobei die Führungsbahnen derart verlaufen, dass sich an einem ersten Ende des Führungselements ein Platzwechsel wenigstens zweier Adern gegenüber einem dem ersten Ende gegenüberliegen den zweiten Ende des Führungselements ergibt; sowie - ein Kabel mit wenigstens vier Ädern, welche in einem ersten Abschnitt in einer Sternvierer-Anordnung und in einem zweiten Abschnitt als parallele Paare geführt sind, wobei das Kabel zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt ein Führungselement aufweist, mittels welchem die Adern von der Sternvierer-Anordnung zu einer Anordnung als parallele Paare überführt wer den.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, ein Führungselement zu schaffen, welches Ädern eines Kabels so führt, dass wenigstens zwei Adern einen Platz in dem Kabel wechseln.

In dieser Anmeldung wird unter dem Begriff Steckverbinderan ordnung ein mit einem Steckverbinder verbundenes Kabel ver standen .

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht ferner darin, in einem Kabel von einer Sternvierer-Anordnung der Adern zu einer Anordnung der Ädern als parallele Paare zu wechseln. Dieser Anordnungswechsel wird erreicht, indem zwei Ädern des Kabels einen Platz wechseln. Der Platzwechsel wird von dem Führungselement geführt.

Unter einem Platz einer Ader wird eine Position der Ader in Relation zu weiteren Ädern des Kabels verstanden. Beispielsweise hat ein vieradriges Kabel vier Plätze, beispielsweise rechts oben, rechts unten, links oben, links unten oder rechts außen, Mitte rechts, Mitte links, links außen.

Ein Sternvierer-Kabel, also ein Kabel mit Adern in einer Sternvierer-Anordnung, gehört zu den symmetrischen Kabeln. Bei diesem Kabel sind vier Adern miteinander kreuzförmig verseilt. Dementsprechend sind die vier Adern im Querschnitt des Sternvierers an den Ecken eines Quadrates angeordnet, wobei die Ädern eines Paares an diagonal gegenüberliegenden Ecken angeordnet sind. Durch die hierdurch senkrecht zuei nanderstehenden Äderpaare ergibt sich eine gewünschte hohe Übersprechdämpfung von einem Paar zu dem anderen Paar. Ein weiterer Vorteil der Sternviererverseilung ist neben der me chanischen Stabilisierung der Anordnung der Leiter relativ zueinander eine höhere Packdichte als bei einer Paarversei lung .

Adern in einer parallelen Paar-Anordnung sind nicht diagonal paarweise angeordnet, sondern nebeneinander paarweise ange ordnet. Häufig ist ein Aderpaar eines „Parallel Pair"-Kabels von einem Aderpaarschirm geschirmt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Be schreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.

Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung über führt das Führungselement eine Stern-Vierer-Anordnung der Adern/Steckkontakte in eine Anordnung paralleler Paare. So mit lassen sich Sternvierer-Kabel/Steckverbinder bzw. „pa rallel pair"-Kabel/Steckverbinder und „parallel pair"- Kabel/Steckverbinder kombinieren. Somit lassen sich die Vor teile beider Systeme nutzen bzw. miteinander kombinieren.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Führungsbahnen an einem ersten Ende des Führungselements rechts oben, rechts unten links oben und links unten ausge bildet. Es versteht sich, dass die Führungsbahnen in einem Kreuzungsbereich des Führungselements anders angeordnet sein können, um den Platzwechsel der Ädern zu realisieren. Diese Anordnung ist besonders kompakt.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Führungsbahnen derart ausgebildet, dass der Platzwechsel von einer rechten Ader zu einer linken Ader und einer linken Ader zu einer rechten Ader bzw. von einer oberen Ader zu ei ner unteren Ader und einer unteren Ader zu einer oberen Ader erfolgt. Bei symmetrischen Führungselementen versteht es sich, dass die Angaben rechts/links bzw. oben/unten bis auf Verdrehung identisch sein können.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist das Führungselement Mittel zur Kompensation eines Längenver satzes auf. Ein Längenversatz entsteht aufgrund eines Län genunterschiedes zwischen mehreren Ädern. Dementsprechend ist es möglich, dass sich die Länge der platzwechselnden Adern von der der übrigen Adern unterscheidet. Dementspre chend kann vorgesehen sein, dass die Führungsbahnen der nicht platzwechselnden Adern gegenüber der Führungsbahnen der platzwechselnden Ädern künstlich verlängert ist, bei spielsweise indem die Führungsbahnen der nicht platzwech selnden Adern derart gekrümmt ist, dass sich die Führungs bahnen auf die gleiche Länge einer Führungsbahn einer platzwechselnden Ader verlängert.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist das Führungselement an dem ersten Ende und/oder an dem zwei ten Ende ein Schirmelement auf. Somit kann die Schirmung der Adern in dem Bereich des Führungselements verbessert werden. Dabei ist es zweckmäßig, wenn das Schirmelement kreuzförmig ausgebildet ist und mittig zwischen den Ädern anordenbar ist. Somit lässt sich auch die Abschirmung der Adern vonei nander in dem Bereich des Führungselements verbessern.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Führungselement in verschiedenen Orientierungen, insbesonde re in acht Orientierungen, montierbar. Dementsprechend kann vorgesehen sein, dass die Führungsbahnen zueinander rotati- onssymmetrisch ausgebildet sind. Dies erleichtert die Monta ge des Führungselements, da somit das Führungselement nicht falsch herum montiert bar ist. Dies ist besonders bei einer robotergestützten Montage vorteilhaft.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist das Führungselement an einer Seitenfläche eine Nut, insbe sondere an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen jeweils ei ne Nut auf. Somit ist ein besonders einfaches und wirkungsvolles Befestigungsmittel bzw. Rastmittel des Führungsele ments geschaffen.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist das Führungselement Wandlungen auf, die senkrecht zwischen den Führungsbahnen zur Stimmung der Ädern ausgebildet sind. Es versteht sich, dass die Wandungen in dem Kreuzungsbereich der platzwechselnden Ädern unterbrochen sein können. Auf diese Weise wird die Abschirmung der Ädern voneinander in dem Bereich des Führungselements weiter verbessert.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kreuzen sich die wenigstens zwei Ädern, bezüglich welchen sich der Platzwechsel ergibt, in einem Kreuzungsbereich.

Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn das Führungselement ferner wenigstens einen, insbesondere zwei, geschirmten Be- reich, in dem die Adern voneinander durch das Führungsele ment geschirmt sind, aufweist, und insbesondere die wenigs tens zwei Adern, bezüglich welchen sich der Platzwechsel ergibt, in dem Kreuzungsbereich voneinander nicht von dem Führungselement geschirmt sind.

Aufgrund der Schirmung werden die elektrischen Eigenschaften des Führungselements verbessert. Dementsprechend lässt sich ein Führungselement mit einem geschirmten Bereich in Über tragungsstrecken mit höheren Übertragungsraten einsetzen.

Dabei ist es weiter vorteilhaft, wenn das Führungselement derart ausgelegt ist, dass der geschirmte Bereich längstmög lich ausgebildet ist. Somit lässt sich eine Störstelle der Impedanz aufgrund eines ungeschirmten Abschnittes minimie ren .

Die elektrischen Eigenschaften lassen sich weiter verbes sern, indem die zwei Adern, bezüglich welchen sich der

Platzwechsel ergibt, in dem Kreuzungsbereich voneinander durch einen gesonderten Außenleiter, insbesondere durch eine Außenleiterfolie, geschirmt sind. In dem Kreuzungsbereich lässt sich eine Schirmung des Kreuzungsbereichs zwar mit großen konstruktiven und großem Fertigungsaufwand realisie ren. Die Herstellung eines Führungselements wird jedoch ver einfacht, wenn die Adern in dem Kreuzungsbereich nicht ge schirmt sind. In diesem Fall kann eine Schirmung der Adern noch durch andere Mittel, wie eine Außenleiterfolie gewähr leistet werden. Somit lässt sich eine ähnliche Verbesserung der elektrischen Eigenschaften gewährleisten gegenüber der Variante eines Führungselements mit einem geschirmten Kreu zungsbereich .

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung verlau fen die Führungsbahnen derart, dass sich an dem ersten Ende des Führungselements kein Platzwechsel zweier Ädern gegen über dem zweiten Ende ergibt, wobei die Führungsbahnen der art geformt sind, dass die zwei Adern, bezüglich welchen sich kein Platzwechsel ergibt, über eine gesamte Länge des Führungselements geschirmt sind.

Somit lässt sich eine Schirmung der nicht platzwechselnden Adern ohne großen konstruktiven Aufwand oder Fertigungsauf wand bereitstellen.

Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementie rungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Ins besondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.

INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG

Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungs beispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:

Fig. 1 zeigt eine Perspektivansicht eines Führungsele

ments gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 2 zeigt eine Perspektivansicht eines Führungsele

ments gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 3 zeigt eine Perspektivansicht eines Führungsele

ments gemäß einer Äusführungsform der Erfindung; Fig . 4 zeigt eine Perspektivansicht einer Steckverbinder anordnung bzw. eines Kabels gemäß einer Ausfüh rungsform der Erfindung;

Fig, 5 zeigt eine Perspektivansicht einer Steckverbinderanordnung bzw. eines Kabels gemäß einer Ausfüh rungsform der Erfindung.

Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.

In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten - so fern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.

Im Folgenden werden die Figuren zusammenhängend und über greifend beschrieben.

BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN

Die Figuren 1-3 zeigen jeweils eine Perspektivansicht eines Führungselements 10 für vier elektrische Adern. Dementsprechend weist das Führungselement 10 vier Führungsbahnen 12.1, 12.2, 12.3, 12.4 für jeweils eine elektrische Ader auf.

Die Führungsbahnen 12.1 und 12.2 verlaufen derart, dass die Anordnung der Adern 102.1 und 102.2 der Führungsbahnen 12.1 und 12.2 gegenüber den Adern 102.3 und 102.4 der Führungs- bahnen 12.3 und 12.4 zwischen dem ersten Ende 14 und dem zweiten Ende 16 vertauscht wird.

Die Führungsbahnen 12.4 und 12.3 weisen eine Biegung auf, um den Längenversatz aufgrund des Platzwechsels der Adern 102.1 und 102.2 auszugleichen. Die Biegung ist ein Mittel 18 zur Kompensation des Längenversatzes.

Das Führungselement 10 weist an dem ersten Ende 14 und an dem zweiten Ende 16 jeweils ein Schirmelement 20 auf. Das Schirmelement ist als sternförmige Verlängerung ausgebildet und schirmt die Ädern 12.1, 12.2, 12.3, 12.4 in dein Bereich des ersten Endes 14 bzw. des zweiten Endes 16 voneinander ab. Aufgrund der sternförmigen Verlängerung wird ein opti mierter Übergang von der Kabelanordnung in das Führungsele ment gewährleistet. Dies kontrolliert den mechanischen Ver lauf der Ädern und gewährleistet eine Schirmung in dem Über gangsbereich. Ferner gewährleistet das Führungselement eine Impedanzkontrolle und Schirmung in dem Bereich des Führungs elements .

Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausfüh rungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.

Das Führungselement 10 weist zwei seitliche gegenüberliegen de Nuten 22 auf. Die Nuten dienen der Fixierung des Füh rungselements in einer Steckverbinderanordnung. Beispiels weise kann vorgesehen sein, dass ein Isolierteil in die Nu ten eingreift.

Die Figur 4 zeigt eine Steckverbinderanordnung mit einem Ka bel 100 und einem Steckverbinder 200. Das Kabel 100 ist als „parallel Pair"-Kabel ausgebildet. Dementsprechend bilden die Ädern 102.1 und 102.3 bzw. 102.2 und 102.4 in dem Kabel jeweils ein Paar. Beide Paare sind von einem Aderpaarschirm hir t. Der Äderpaarschirm 108 ist als Folie ausge bildet . Der gegenüber des Führungselements 10 kab

Bereich des Kabels 100 bildet den Abschnitt 104.

Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht von oben einer Steckverbinderanordnung. Es versteht sich, dass die Orien tierung „oben" bzw . „unten" vertauscht werden kann.

Figur eine perspektivische Ansicht von unten einer

Steckverbinderanordnung .

In einem abgemantelten Bereich des Kabels 100 befindet sich das Führi lent 10. Es ist ersichtlich, dass sich die

Ädern 102.1 und 102.2 in dem Führungselement 10 kreuzen. Dementsprechend bilden an dein steckverbind Ende des Führi 10 die Adern 102.1 und 102.3 bzw. 102.2 und 102.4 jeweils Paare, Partner sich jeweils

nal gegenüberliegen. Der gegenüber des Führur sments 10 steckverbin h des Kabels 100 bzw. der Steck verbinder 200 bildet den Abschnitt 106 der Steckverbinderan- ordnung.

Bezugszeichenliste

10 Führungselement

12.1, 12.2, 12.3, 12.4 Führungsbahnen

102.1, 102.2, 102.3, 102.4 Ädern

14 erstes Ende

16 zweites Ende

18 Mittel zur Kompensation des

Längenversatzes

20 Schirmelement

22 Nut

100 Kabel

104 erster Abschnitt

106 zweiter Abschnitt

200 Steckverbinder