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Patent Searching and Data


Title:
STRATIFIED MATERIAL FOR SUPPORT PARTS FOR DENTAL PROSTHESIS, SUPPORT PARTS AND METHOD FOR THE PRODUCTION OF A SUPPORT PART
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/019621
Kind Code:
A1
Abstract:
A stratified material (S, S') for a support part for dental prosthetic element or prosthesis comprising at least one first layer (5) of a fibrous tissue that is hardenable or has been already crosslinked or optionally hardened previously, or impregnated with crosslinked agents or synthetic material is connected at least partially and at least on one side to a second layer (4) of a rigid or soft material, for instance a synthetic material or silicone. The material is moldable and can be adapted specially to the model of a maxillary (1), a duplicate of a maxillary model or a maxillary. In said supporting body comprising such a stratified material, the second layer (4) is placed on the side facing the maxillary.

Inventors:
CASELLINI FERNANDO (CH)
CASELLINI RENZO (CH)
Application Number:
PCT/EP1997/006139
Publication Date:
May 14, 1998
Filing Date:
November 06, 1997
Export Citation:
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Assignee:
DENTAL LABOR CASELLINI MAURO A (CH)
CASELLINI FERNANDO (CH)
CASELLINI RENZO (CH)
International Classes:
A61C13/00; A61C13/01; A61C13/007; A61C13/06; (IPC1-7): A61C13/00; A61C13/06
Domestic Patent References:
WO1989004640A11989-06-01
WO1991011153A11991-08-08
WO1994008783A11994-04-28
WO1991011153A11991-08-08
Foreign References:
FR2090395A51972-01-14
FR2624370A11989-06-16
US2551812A1951-05-08
EP0230394B11992-01-15
US5425640A1995-06-20
Attorney, Agent or Firm:
Kaminski, Susanne (Triesen, LI)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Schichtmaterial (S,S') für Stützkörper für dentale Pro thesen und Prothesenelemente mit wenigstens einer ersten Schicht (5,5') aus einem härtbaren oder bereits vorver netzten, gegebenenfalls bereits ausgehärtetem, mit Ver netzungsmittel(n) bzw. mit Kunststoff imprägnierten Fa sergewebe, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (5,5') wenigstens einseitig wenigstens teilweise mit einer zweiten Schicht (4,4') aus starrem oder wei chem Material, beispielsweise Kunststoff oder Silikon, verbunden ist.
2. Schichtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es formbar, im speziellen an ein Kiefermodell (1,1'), an ein Duplikat eines Kiefermodells oder an ei nen Kiefer anpassbar, ist.
3. Schichtmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, dass das Fasergewebe der ersten Schicht (5,5') mit dentalem Kunststoff oder einem KunststoffKeramik Verbundwerkstoff vorvernetzt ist.
4. Schichtmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, dass die zweite Schicht (4,4') aus dentalem Kunststoff besteht.
5. Stützkörper für dentale Prothesen und Prothesenelemente mit einem Schichtmaterial (S,S') nach einem der vorher gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (4,4') an der dem Kiefer zuzuwendenden Seite angeordnet ist.
6. Stützkörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (5,5'), wenigstens an der oralen Seite mit einer Abdeckung (6,6') abgedeckt ist, die aus insbesondere dentalem Kunststoff besteht.
7. Stützkörper nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich net, dass er vorgeformt und insbesondere nachformbar ist.
8. Zahnersatz, Prothese bzw. Prothesenelement, insbesondere freitragend, mit einem Stützkörper nach einem der An sprüche 5 bis 7, wobei die zweite Schicht (4,4') insbe sondere als Distanzauffüllung ausgebildet ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Stützkörpers (45) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (4,4') gegebenenfalls in Form von einzelnen Schicht stücken als Distanzhalter bzw. Distanzauffüllung auf ein Modell (1,1') oder ein Dupli kat eines Modells eines Kiefers oder Kieferabschnitts, gegebenenfalls auf den Kiefer selbst aufgebracht wird, und anschliessend die erste im wesentlichen aus einem Fasergewebe bestehende Schicht (5,5') darauf aufgebracht und entsprechend den Konturen des Modells (1,1') bzw. des Kiefers insbesondere gemeinsam mit der zweiten Schicht (4,4') geformt und stabilisiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (4,4') aus einem dentalen Kunststoff besteht und mit der ersten Schicht (5,5') dauerhaft ver bunden wird.
11. Verfahren zur Herstellung eines Stützkörpers (45) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schichtmaterial (S,S') nach einem der Ansprüche 1 bis 4 auf ein Modell (1,1') oder ein Duplikat eines Modells eines Kiefers oder Kieferabschnitts, gegebenen falls auf den Kiefer selbst aufgebracht wird, und an schliessend entsprechend den Konturen des Modells (1,1') bzw. des Kiefers geformt und stabilisiert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch ge kennzeichnet, dass das die erste Schicht (5,5') mit Aus nahme von Flächen, die bei Bedarf direkt mit einem oder mehreren anderen Stützkörpern verbunden werden, wenig stens an der oralen Seiten, gegebenenfalls allseitig, mit einer Abdeckung (6,6') aus Kunsstoff versehen wird.
Description:
SCHICHTMATERIAL FÜR STÜTZKÖRPER FÜR DENTALE PROTHESEN, STÜTZKÖRPER UND VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES STÜTZKÖRPERS Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Schichtmate- rial für Stützkörper für dentale Prothesen nach dem Oberbe- griff des Anspruchs 1, auf einen Stützkörper für dentale Prothesen mit einem solchen Schichtmaterial und auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Stützkörpers.

Unter dentalen Prothesen im Sinne der Erfindung sind alle möglichen Formen von Zahnersatz zu verstehen, wie Prothesen oder Prothesenelemente als Zahnersatz in teilbezahnten oder zahnlosen Kiefern, aber auch künstliche Zähne, Kronen und Brückenelemente. Unter freitragenden Prothesen bzw.

Prothesenelementen versteht man technische Zahnbehelfe, die aus mindestens zwei miteinander verbundenen künstlichen Zähnen (einschliesslich der dafür notwendigen tragenden, bzw. anderweise funktionellen Elemente) bestehen, wobei diese nach der Entnahme aus der dafür vorgesehenen Kie- ferposition ihre gegenseitige Position und Abstand einhal- ten.

Besagte Prothesen bzw. Prothesenelemente können - nach vor- heriger Anpassung durch entsprechend ausgebildetes Fach- personal (Zahnarzt etc.) - entweder vom Prothesenträger selbst auf einfache Art in den Mund eingesetzt bzw. daraus entfernt werden oder mittel- bzw. unmittelbar derart am Kiefer befestigt sein, dass sie nur durch erwähntes Fach- personal eingesetzt bzw. entfernt werden können. Die Pro- these kann auf der Mundschleimhaut, auf Restzähnen und/oder zahntechnischen Elementen aufliegen. Zur Befestigung oder Stabilisierung der Prothese können verschiedene zahntechni- sche Vorkehrungen oder Elemente vorgesehen sein.

Ein Prothesenkörper besteht im allgemeinen aus künstlichen Zähnen, die mit einer Trägerbasis, die direkt auf dem mit

Schleimhaut überzogenen Kiefer sitzt, verbunden sind oder die auf der Trägerbasis montiert sind. Die künstlichen Zähne sind üblicherweise zahnfarben und haben ebenso wie die Trägerbasis, die in der Regel aus zahnfleischfarbenem Kunststoff besteht, eine funktionelle und eine ästhetische, bzw. kosmetische Aufgabe. Zur Verstärkung, Bruchminderung, Stabilisierung, Aufnahme von zahntechnischen Elementen oder aus entsprechenden Gründen kann für die dentale Prothese eine zusätzliche Verstärkung notwendig sein. Das als Stützkörper dienende Verstärkungsgerüst kann vorgefertigt vorliegen oder speziell für eine einzelne Prothese ange- fertigt werden und wird in der Regel bei der Herstellung der dentalen Prothese mit einpolymerisiert, in einzelnen Fällen aber auch in einen ausgehärteten Prothesenkörper nachträglich eingebaut.

Heute gebräuchliche Verstärkungen werden meist als Metall- gerüste ausgeführt, die entweder auf der Schleimhaut auf- liegen und/oder teilweise bzw. ganz im Prothesenkörper in- tegriert sind. Zur Herstellung dieser Metallgerüste stehen verschiedene Metalle, bzw. Legierungen, sowie unterschied- liche Herstellungsverfahren zur Verfügung. Solcherart ge- fertigte Metallgerüste können zwar eine sehr hohe Festig- keit und Formstabilität erreichen, erweisen sich aber gleichzeitig sowohl in bezug auf die Anwendung als auch in bezug auf die Herstellung verschiedentlich als nachteilig.

So ergibt sich aus der Anwendung eines Metalls im wässri- gen, je nach Essgewohnheiten und/oder persönlicher Dispo- sition unterschiedlich sauren oder alkalischen, oralen Mi- lieu grundsätzlich ein Problem, wenn gleichzeitig auch an- dere Metalle in der Mundhöhle verwendet werden (z.B. andere zahntechnische Behelfe, wie beispielsweise Befestigungs- elemente für die Prothese etc. ) . Auf Grund der unter- schiedlichen Stellung zweier verschiedener Metalle in der elektrochemischen Spannungsreihe kommt es dabei über den als Elektrolyt wirkenden Speichel zur Ausbildung von Korro- sionsströmen, wodurch Teile des unedleren Metalls in Lösung

gehen. Dadurch kann das durch den Einbau von Metallen (insbesondere der Metalle der V. bis MITT. Nebengruppe) nicht unbeträchtliche Risiko einer Unverträglichkeit erhöht sein.

Neben der Gefahr einer Biounverträglichkeit ergibt sich bei Metallgerüsten zur Verstärkung dentaler Prothesen ein äs- thetisches Problem, da diese bei einer sich beispielsweise aus räumlichen Erfordernissen ergebenden, dünnen Kunst- stoffverblendung metallisch durchschimmern, was besonders in anterioren Bereichen den optischen Eindruck stört.

Neben den heute gebräuchlichen Verstärkungsgerüsten aus Me- tall sind Anwendungen und Verfahren in der dentalen Pro- thetik bekannt, bei denen unterschiedliche Faserwerkstoffe zur Verstärkung des Kunststoffteiles verwendet werden, wie beispielsweise in der EP-B1-0230 394, der WO 91/11153 oder der US-A-5,425,640 beschrieben. Mit diesen Verfahren konn- ten wesentlich leichtere und mit dem Stützgerüst dauerhaft verbundene Prothesen realisiert werden. Die dabei verwende- ten Fasern (Polyethylen-, Aramid- und andere Fasern) werden allerdings in einer ähnlich aufwendigen Weise wie oben beschrieben in mechanisch geformte Hohlräume des Kunst- stoffkörpers der dentalen Prothese eingelegt und mit dieser anschliessend chemisch verbunden.

Das Ausformen eines Stützkörpers für eine dentale Prothese erfolgt im allgemeinen direkt auf einem Arbeitsmodell oder auf einem durch Dublieren hergestellten Modell, um es der gewünschten, individuellen Struktur der Prothese anzupas- sen. Bei Verwendung von Glas- bzw. anderen abrasiven Fasern ist - ähnlich wie bei der Verwendung von metallischen Ge- rüstteilen darauf zu achten, dass Massnahemn zur Distanz- haltung des Stützkörpers vom Zahnfleich getroffen werden, um Verletzungen des Zahnfleisches zu vermeiden bzw. ausrei- chenden Tragekomfort zu gewährleisten. Üblicherweise wird dazu bei der Erstellung des Stützkörpers ein von diesem un- abhängiges Zwischenglied zwischen Modell und Faserschicht

zur Distanzhaltigkeit vorgesehen, sodass der fertige Stütz- körper danach nicht direkt auf das Zahnfleich aufzuliegen kommen wird. Wird zwar auf diese Weise die Verletzungsge- fahr für das Zahnfleisch vermindert und der Tragekomfort gegebenenfalls verbessert, so ist doch andererseits das Einschleusen und Festsetzen von Essensresten möglich. Auch sind bei der Herstellung des Stützkörpers zwei voneinander an sich unabhängige Herstellungsschritte aufeinander abzu- stimmen. Sind an einem solchen Stützkörper nachträglich Korrekturen vorzunehmen, so kann es, wenn beispielsweise ein zu knapper Sitz durch Nachschleifen korrigiert werden soll, zu einem Aufreissen und Verletzen des Fasergewebes kommen Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die dem Stand der Technik anhaftenden Probleme zu überwinden, was durch die Bereitstellung eines Schichtmaterials ermöglicht wird, bei dem die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 ver- wirklicht sind, bzw. durch die Bereitstellung eines Stütz- körpers mit einem solchen Schichtmaterial, sowie durch ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Stützkörpers.

Ausgangsmaterialien für die "Grundschicht", die erste Schicht des Schichtmaterials, aus dem der erfindungsgemässe Stützkörper geformt ist bzw. geformt wird, können Faser- glas-, Aramid-, PE-, i-C und andere Fasern unterschiedlicher Länge, in geflochtener, gekreuzter oder anders verwobener oder gewirkter Ausführung sein. Beispielsweise können dazu mit Vernetzungsmitteln bzw. mit vorvernetztem Kunststoff imprägnierte Fasergewebe verwendet werden, die in unter- schiedlichen, auf den jeweiligen Anwendungszweck abge- stimmten Formen (rechteckig, ellipsoid, als halbierte Ovale, hufeisenförmig) vorgefertigt vorliegen können. Diese erste Schicht kann auch als mehrere Faserschichten umfas- sen, als "eine Schicht" im Sinne der Erfindung soll eine gegebenenfalls auch mehrlagige Schicht verstanden sein, so- lange sie aus gleichartigem Material besteht. Diese erste Schicht ist nun - wenigstens einseitig, und zwar an der dem

Kieferbereich zuzuwendenden Seite - mit einer weiteren, zweiten, Schicht versehen, die aus starrem oder auch weich- bleibendem em Material besteht, wie beispielsweise das von der Firma Myerson, Harrow, Middlesex, Great Britain, unter der Bezeichnung "Soft Denture Liner" vertriebene Material.

Ein solches Material zeichnet sich dadurch aus, dass es weich bleibt, unter Druck nachgibt und eine bestimmte Rück- stellfähigkeit besitzt. Solcher Materialien werden als weichbleibende Unterfütterung für Prothesen verwendet. Im folgenden soll unter dem Begriff "weich" für das Material der zweiten Schicht ein derartiges Material verstanden wer- den. Wenn dieses direkt auf dem Kiefer aufliegt, wird ein verbesserter Tragekomfort bewirkt. Auch wird die Anpassung der Prothese an die Kiefersituation erleichtert, da sie sich in einem gewissen Mass an die Kieferform anpasst, und beim Tragen als dämpfend wirkender Polster fungieren kann.

Ist die zweite Schicht aus starrem Material gebildet, so wird diese Ausbildung für Brückenkonstruktionen oder andere Prothesen, die beispielweise entweder nicht direkt auf dem Kiefer aufzuliegen kommen, oder bei denen erhöhter Trage- komfort eine untergeordnete Rolle spielt, von Interesse sein können. Auch sind Korrekturen, die ein nachträgliches Beschleifen des bereits ausgeformten Stützkörpers von der basalen Seite her erforderlich machen, hier ohne Beschädi- gung der Faserschicht möglich, da sie in der zweiten Schicht vorgenommen werden können.

Die zweite Schicht kann zwar die gleiche Erstreckung auf- weisen wie die erste Schicht und sozusagen vollumfänglich als Doppelschicht mit letzterer vorliegen, doch ist die Funktionsweise des Schichtmaterials für bestimmte Anwendun- gen in gleicher Weise gegeben, wenn die zweite Schicht die erste Schicht auch nur teilweise abdeckt.

Ein Stützkörper mit einem derartigen Schichtmaterial ermög- licht die Anfertigung vollständiger Zahnprothesen für zahn- lose Kiefer, von partiellen Zahnprothesen für teilbezahnte Kiefer (Lückengebiss), von Zahnprothesen über Halte-, Re-

tentions- oder Verankerungselemente bzw. von Implantaten in abnehmbarer oder verschraubter Ausführung.

Werden - insbesondere auch freitragende - dentale Prothesen bzw. Prothesenelemente auf einem derartigen Stützkörper aufgebaut, so sind einerseits die gute und dauerhaft feste chemische Verbindbarkeit der Faserverstärkung mit den ver- wendeten dentalen Kunststoffen (z.B. PMMA [Polymethacryl- säuremethylester]) und andererseits neben den oben darge- stellten Vorteilen, die Distanzhaltigkeit und den Tragekom- fort betreffend, weitere Möglichkeiten gegeben. So ist da- mit die vollständige Distanzauffüllung der Basis bis zu den künstlichen Zähnen möglich, die zweite Schicht kann also zur Zahnfleischgestaltung eingesetzt werden. Wird der Stützkörper zusätzlich noch an der oralen Seite mit einer dritten Schicht, der Abdeckung, abgedeckt, die zweckmässi- gerweise aus insbesondere dentalem Kunststoff besteht, so kann auf diese Weise die Bisslage- und Bisshöhenfixierung bei der Anfertigung von Vollprothesen über diese Schicht - in besonders rationeller Weise bei einer Bearbeitung im Mund des Patienten - festgelegt werden und in diese die künstlichen Zähne eingebracht werden.

Die Herstellung einer dentalen Prothese kann auf unter- schiedliche, für den jeweiligen Anwendungszweck optimierte Art erfolgen. Der Stützkörper kann der anatomischen Form des Kiefers angepasst werden und dabei durch die gegebene Formbarkeit eine dem gesamten Prothesenkörper oder seinen Teilen ähnliche Geometrie und Ausdehnung erhalten. Der Stützkörper kann entweder fertig verarbeitet und auspoly- merisiert für den weiteren Aufbau der Prothese verwendet oder in einem noch nicht bzw. vorpolymerisierten und somit individuell verformbaren Zustand verarbeitet und erst vor oder beim Erstellen des Prothesenkörpers aus- bzw. fertig polymerisiert (d.h. gehärtet) werden.

Die Herstellung des Stützkörpers erfolgt gegebenenfalls di- rekt auf dem Arbeitsmodell oder einem durch Dublieren her-

gestellten Modell, den individuellen Strukturen der Pro- these entsprechend, oder auch, wie bereits weiter oben er- wähnt, als Formanpassung auch im Mund des Patienten direkt.

Letztere Möglichkeit ist gerade aufgrund der Verwendung ei- nes erfindungsgemässen Schichtmaterials für den Stützkörper gegeben, da Reizungen, die gegebenenfalls als Folge von di- rektem Haut kontakt mit bekannten Faserschichtstoffen auf- treten können, durch das Vorsehen der zweiten Schicht, die vorzugsweise auch oral anzuordnen sein wird, unterbunden werden können.

Solche Stützkörper können bereits vorgefertigt, gegebenen- falls in einer modularen Form vorliegen, für die meisten Belange einfach und schnell einsetzbar, da sie farblos transluzent, zahn-, zahnfleischfarben oder in einer belie- bigen Kombination eingefärbt sein können. Selbst in kriti- schen Fällen (z.B. dünne Gesamtdicke in anterioren Partien) ist somit auch eine optisch ansprechende Gestaltung mög- lich. Auch ist hierbei die Verwendung von auspolymerisier- ten bzw. nur vorpolymerisierten Elementen möglich, wobei letztere im Labor plastisch nachgeformt und/oder erst nach dem Einbau in die Prothese auspolymerisiert werden.

Vorgefertigte Glasfaserelemente können somit vorteilhaft mit einer basal angebrachten Kuststoffbasis versehen sein.Auf dem Modell sind dann nur noch die darüberliegen- den, bzw. anterioren und posterioren Partien zu formen.

Prothesenelemente mit solchen Stützkörpern können auch mit andersartig hergestellten Stützkörpern, zum Beispiel sol- chen mit Metallgerüst, wie in traditionell hergestellten Prothesenelementen, verbunden werden, insbesondere in Fällen, in denen nicht auf metallische Verstärkungsgerüste verzichtet werden kann. So können beispielsweise die ante- rioren Teile von partiellen Zahnprothesen (wie z.B. Modell- gussprothesen) für teilbezahnte Kiefer (Lückengebiss) durch Prothesenelemente mit erfindungsgemässen Stützkörpern ge- bildet werden, die statt einer ästhetisch störenden, metal-

lischen Verstärkung den zahnfleisch- bzw. zahnfarbenen Kunststoff in beliebiger farblicher Anpassung stützen, während die posterioren Partien weiterhin als Metallgerüst ausgeführt werden. Auch in Fällen, wo aus Platz- oder ande- ren Gründen auf eine Verblendung von an der Zahnbasis ange- brachten, metallischen Halteelementen verzichtet wird, kann auf Grund des geringen Platzbedarfs und der leichten Formbarkeit des erfindungsgemässen Stützkörpers eine durch diesen getragene Verblendung angebracht werden. Der Stütz- körper dieser Prothesenelemente kann dabei mit dem nun kleineren und daher leichteren Metallgerüst durch mechani- sche Retention oder auf chemische Weise verbunden werden.

Die Erfindung wird wird im folgenden anhand von Zeichnungen rein beispielhaft beschrieben. Es zeigen: Fig.1a und ib mögliche Abfolgen zur Herstellung eines er- findungsgemässen Stützkörpers als Basis für eine Pro- these; Fig.2 eine Anpass- und Härtevorrichtung zur Herstellung der Basis und Fig.3 eine Prothese für ein Lückengebiss mit Pfeilerzähnen.

In Fig. la ist eine mögliche Abfolge zur Herstellung eines Stützkörpers für eine Prothese dargestellt. Auf ein Modell 1 eines unbezahnten oder mit einzelnen Zähnen 2, bzw. mit künstlichen Fixpunkten 3 versehenen Kiefers wird eine Schicht, im folgenden als zweite Schicht 4 bezeichnet, auf- gebracht. Diese zweite Schicht 4 kann aus einem harten oder weichen Material bzw. einer Kombination davon bestehen, aus - gegebenenfalls dentalem - Kunststoff oder auch aus einem Material wie Silikon. Die Dicke der Schicht wird dem jewei- ligen Anwendungszweck entsprechend zu wählen sein, ebenso wie die Grösse der flächigen Erstreckung derselben. Darüber wird eine weitere Schicht, im folgenden als erste Schicht 5 bezeichnet, aufgebracht. Diese kann beispielsweise aus ei-

ner durch Glas- oder andere Fasern verstärkten, gegebenen- falls auch mehrlagigen Matte bestehen, die mit dentalem Kunststoff, Kunststoff-Keramik-Verbundwerkstoffen (im fol- genden Composit genannt) oder ähnlichem Material vorver- netzt sein kann. Im allgemeinen wird diese erste Schicht noch nicht auspolymerisiert und noch formbar sein.

Wie aus Fig.1b zu ersehen, können erste und zweite Schicht 4 und 5 als Schichtmaterial S - und dies vereinfacht die Herstellung in rationeller Weise - bereits vor dem Aufbrin- gen auf das Modell miteinander verbunden vorliegen, und ge- meinsam an die Konturen des Modells 1 angepasst werden Nach Anpassen und eventuellem Zurechtschneiden der beiden Schichten 4 und 5, was gegebenenfalls für jede der beiden Schichten - insbesondere aber, wenn als Schichtmaterial S vorliegend, gemeinsam - geschieht, wird diese Grundstruktur für den Stützkörper 45 gehärtet; eventuell werden weitere Formkorrekturen (z.B. durch Nachschleifen) angebracht. Der solcherart hergestellte Stützkörper kann anschliessend vollständig oder auch nur oral mit einer Kunststoffab- deckung 6 versehen werden. Darauf können die übrigen Teile der Prothese in bekannter Weise aufgebaut und fer- tiggestellt werden.

Diese Abdeckung 6, kann aber auch - wie auch die beiden Schichten 4 und 5 - bereits mit diesen verbunden als Schichtmaterial S'vorliegen, und dieses in einem einzigen Herstellungsschritt auf dem Modell 1 oder auch im Mund des Patienten geformtund anschliessend gehärtet werden, wie in Fig.1b gezeigt.

Es kann also ein erfindungsgemässer Stützkörper sowohl schrittweise (beispielsweise zweite Schicht 4 aus Kunst- stoff als Distanzhalter - erste Schicht 5, beispielsweise auch als mehrlagige Faserschicht - Abdeckung 6 aus Kunst- stoff) auf dem Modell geformt und gehärtet werden als auch in einem einzige Arbeitgang, bei dem ein Schichtmaterial S'

aus zweiter Schicht 4, erster Schicht 5 und Abdeckung 6, gegebenenfalls vorgeformt, fertig angepasst und ausgehärtet wird.

Dies kann, wie in Fig.2 dargestellt, in halbautomatischer Weise geschehen, indem nach Auflegen einer alss Distanz- halter dienenden zweiten Schicht 4' aus einer geeignet zu- geschnittenen Folie aus beispielseweise dentalem Kunststoff das Modell 1' in eine dafür vorgesehene Vorrichtung 7 ge- stellt wird, in der durch Anlegen eines Vakuums auf der dem Modell zugewandten Seite 8 einer flexiblen, die Vorrichtung 7 teilenden Membranfolie 9 und/oder durch Erzeugen eines Überdrucks auf der modellabgewandten Seite 10 jener Mem- branfolie 9, diese den Kunststoff formschlüssig an das Kiefermodell anpresst, worauf der so erzeugte Abguss durch geeignete Bestrahlungseinrichtungen 11, bzw. durch Druck, Wärme oder Autopolymerisation, oder durch eine Kombination der besagten Behandlungen, in oder ausserhalb der Vorrich- tung vor- oder durchgehärtet wird.

Anschliessend wird in ähnlicher Weise die erste Schicht 5' aus Fasergewebe aufgebracht, über der zweiten Schicht (Distanzhalter)4' an das Modell angepasst und vor- oder durchgehärtet. Das abschliessende Aufbringen der Abdeckung 6' kann analog den vorhergehenden Schritten geschehen.

Werden die einzelnen Schichten nur vorgehärtet, dann kann in einem abschliessenden Schritt die gesamte Struktur durchgehärtet werden. Und in ebensolcher Weise ist der dann nur mehr einfache Arbeitsschritt gegeben, wenn ein bereits aus wenigstens den beiden Schichten 4' und 5' bestehendes Schichtmaterial S (S') - das gegebenenfalls auch bereits die Abdeckung 6' umfasst - in dieser Vorrichtung 7 ausge- formt und gehärtet wird.

Vorgefertigte Stützkörper als Prothesenbasis für unter- schiedliche Anwendungen können ohne Abdeckung als modulare Teile vorliegen; die Abdeckung kann nachträglich gemeinsam

mit den entsprechenden individuellen Prothesenaufbauten durch das jeweilige Zahnlabor aufgebracht werden.

Statt der Verwendung von Überdruck und/oder Vakuum können in einer einfacheren Variante des Verfahrens die Folien aus Kunststoff bzw. Fasergewebe durch eine geeignete plastische Masse (beispielsweise Silikon) an das Modell angepresst werden. In entsprechender Weise kann das auch im Mund direkt geschehen. Dies kann jedoch unter bestimmten Umständen zu einer etwas ungenaueren Ausbildung des Ab- drucks führen.

Auf prinzipiell ähnliche Weise können sowohl komplette Pro- thesen, wie beispielhaft in Fig.1, als auch Lückengebiss- prothesen 12 für teilbezahnte Kiefer, wie beispielhaft in Fig.3 dargestellt, angefertigt werden. Eine solche Lücken- gebissprothese 12 kann zum Beispiel zwischen zwei Pfei- lerzähnen 13, 13', an denen bei Bedarf an der Zahnbasis Me- tallklammern 14, 14' zur Befestigung einer posterioren Ver- ankerung (auf der Abbildung nicht sichtbar) angebracht sein können, frei tragend befestigt werden.