Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
STRIPPING DEVICE FOR A ROLL STAND
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/033305
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a stripping device (7) for a roll stand (1). The stripping device (7) comprises a stripper carrier (15) and a stripper (17) arranged on the stripper carrier (15). The stripper (17) comprises a main body (19) produced from a fiber-plastic composite, having a main body bottom side (23), which contacts the stripper carrier (15), and a felt layer (21), which is arranged on a main body top side (25) of the main body (19) which is opposite the main body bottom side (23).

Inventors:
DOLLHAEUBL PAUL FELIX (AT)
GERSTORFER GREGOR (AT)
OPITZ ERICH (AT)
Application Number:
PCT/EP2017/067666
Publication Date:
February 22, 2018
Filing Date:
July 13, 2017
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
PRIMETALS TECHNOLOGIES AUSTRIA GMBH (AT)
International Classes:
B21B27/10
Foreign References:
JP2016107303A2016-06-20
JPH05154517A1993-06-22
JP2010274301A2010-12-09
EP2079553B12010-01-06
CN204448819U2015-07-08
EP2384829A12011-11-09
DE10049032A12002-05-02
JP2016107303A2016-06-20
Attorney, Agent or Firm:
ZUSAMMENSCHLUSS METALS@LINZ (AT)
Download PDF:
Claims:
? n 1 n n 1 n

WO 2018/033305 PCT/EP2017/067666

11

Patentansprüche

1. Abstreif orrichtung (7) für ein Walzgerüst (1), die

AbstreifVorrichtung (7) umfassend einen Abstreiferträger (15) und einen an dem Abstreiferträger (15) angeordneten

Abstreifer (17), der Abstreifer (17) umfassend

- einen Grundkörper (19) mit einer

Grundkörperunterseite (23), die an dem Abstreiferträger (15) anliegt, und

- eine Filzschicht (21), die an einer der

Grundkörperunterseite (23) gegenüberliegenden

Grundkörperoberseite (25) des Grundkörpers (19) angeordnet ist ,

dadurch gekennzeichnet, dass

- der Grundkörper (19) aus einem Faser-Kunststoff-Verbund gefertigt ist

- und eine der Grundkörperfrontseite (27) gegenüberliegende Abstreiferrückseite (37) des Abstreifers (17)

Abstreiferausnehmungen (35) aufweist, die sich jeweils von der Grundkörperunterseite (23) zu einer der

Grundkörperunterseite (23) gegenüberliegenden

Abstreiferoberseite (51) des Abstreifers (17) erstrecken, und dass der Abstreiferträger (15) mit dem Abstreifer (17) durch Verbindungselemente (33) verbunden ist, die jeweils durch eine Abstreiferausnehmung (35) geführt und mit dem

Abstreiferträger (15) verbunden sind.

2. AbstreifVorrichtung (7) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (19) eine

Grundkörperfrontseite (27) aufweist, die von der

Grundkörperunterseite (23) in einem Anstellwinkel (29) zu der Grundkörperoberseite (25) hin abgewinkelt ist.

3. AbstreifVorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Filzschicht (21) mit der Grundkörperoberseite (25) verklebt ist. ? n 1 n n 1 n

WO 2018/033305 PCT/EP2017/067666

12

4. Abstreit orrichtung (7) nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass die Filzschicht (21) mit der Grundkörperoberseite (25) durch einen Zweikomponenten- Epoxidharzklebstoff verklebt ist.

5. AbstreifVorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (33) Schrauben sind.

6. AbstreifVorrichtung (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (33) Stifte sind 7. AbstreifVorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Faser-Kunststoff-Verbund ein Verbund aus Glasfilamentgewebe und Epoxidharz ist. 8. AbstreifVorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Filzschicht (21) eine

Rohdichte von wenigstens 320 kg/m3 aufweist. 9. Walzgerüst (1), umfassend eine Walze (5, 6), eine

AbstreifVorrichtung (7) gemäß einem der vorhergehenden

Ansprüche und eine Andrückvorrichtung (9) zum Andrücken einer Grundkörperfrontseite (27) des Grundkörpers (19) an eine Walzenoberfläche (45) der Walze (5, 6) .

10. Walzgerüst (1) nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass die Filzschicht (21) eine der Walze (5, 6) zugewandte Filzschichtfrontseite (47) aufweist, die beim Andrücken der Grundkörperfrontseite (27) an die Walzenoberfläche (45) an der Walzenoberfläche (45) anliegt.

11. Walzgerüst (1) nach Anspruch 9 oder 10, ? n 1 n n 1 n

WO 2018/033305 PCT/EP2017/067666

13

dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückvorrichtung (9) einen schwenkbar gelagerten Schwenkarm (41) zum Heranfahren der AbstreifVorrichtung (7) an die Walze (5, 6) aufweist. 12. Walzgerüst (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückvorrichtung (9) einen hydraulischen oder pneumatischen Antrieb (43) zum Andrücken der Grundkörperfrontseite (27) an die Walzenoberfläche (45) aufweist .

Description:
Beschreibung

Abstreif orrichtung für ein Walzgerüst Die Erfindung betrifft eine AbstreifVorrichtung für ein

Walzgerüst .

Walzgerüste zum Walzen von Walzgut weisen Walzen auf, die mit einer Kühlflüssigkeit, in der Regel mit Kühlwasser, gekühlt werden. Um zu verhindern, dass zu viel Kühlflüssigkeit auf das Walzgut und/oder in einen Walzspalt, durch den das

Walzgut zwischen zwei Walzen geführt wird, gelangt, werden AbstreifVorrichtungen eingesetzt, durch die Kühlflüssigkeit von den Walzenoberflächen der Walzen abgestreift wird.

EP 2 079 553 Bl offenbart ein Walzgerüst mit Stütz- und/oder Arbeitswalzen, wenigstens einem zwischen Einbaustücken einer der Walzen angeordneten Walzbalken, einer benachbart zu dem Walzbalken angeordneten Einlauf-/Auslaufführung für ein

Medium, z.B. Kühlwasser oder dergleichen, sowie einer

zwischen dem Walzbalken und der Einlauf-/Auslaufführung angeordneten Dichtleiste zur Verhinderung eines Herabtropfens des Mediums, insbesondere auf das Walzgut. CN 204448819 U offenbart eine Abstreifplatte für ein

Warmwalzgerüst. Die Abstreifplatte ist aus einer Filzschicht, einer Stützplatte aus Eisen und einer Basisplatte

zusammengesetzt, wobei diese Komponenten der Abstreifplatte durch Schrauben miteinander verbunden sind.

EP 2 384 829 AI offenbart ein Verfahren zum Entfernen von Kühl- und/oder Schmiermittel von Walzen eines Walzgerüstes, wobei auf einer Einlaufseite und/oder einer Auslaufseite des Walzgerüstes zumindest eine Abstreifeinrichtung mit einer Abstreifkante mit Kontaktdruck gegen eine Walzenoberfläche einer Arbeitswalze oder einer die Arbeitswalze im Walzgerüst stützenden Stützwalze anliegt. DE 100 49 032 AI offenbart ein Walzgerüst mit Stütz- und/oder Arbeitswalzen, einem zwischen den Arbeitswalzen-Einbaustücken angeordneten, der oberen Walze zugeordneten Walzbalken am unteren Walzenumfang und einem am Walzbalken befestigten Wasser-Abstreifer, der von außen durch Verstellmittel gegen die Walzenoberfläche anstellbar ist.

JP 2016 107303 A offenbart einen Abstreifer zum Abstreifen von Kühlwasser von einer Walze in einem Stahlwalzwerk. Der Abstreifer weist eine Abschleifplatte zum Abschleifen der Walzenoberfläche auf. In der Abschleifplatte sind

Abschleifkörner gleichmäßig in einem nicht gewebten Stoff verteilt. Auf eine Oberfläche der Abschleifplatte ist ein wasserabstreifendes Material zum Abstreifen des Kühlwassers laminiert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte AbstreifVorrichtung für ein Walzgerüst anzugeben. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Eine erfindungsgemäße AbstreifVorrichtung für ein Walzgerüst umfasst einen Abstreiferträger und einen an dem

Abstreiferträger angeordneten Abstreifer. Der Abstreifer umfasst einen aus einem Faser-Kunststoff-Verbund gefertigten Grundkörper mit einer Grundkörperunterseite, die an dem

Abstreiferträger anliegt, und eine Filzschicht, die an einer der Grundkörperunterseite gegenüberliegenden

Grundkörperoberseite des Grundkörpers angeordnet ist. Die AbstreifVorrichtung ermöglicht einerseits durch die

Fertigung des Grundkörpers aus einem Faser-Kunststoff-Verbund eine deutliche Reduzierung des Gewichts der

AbstreifVorrichtung gegenüber AbstreifVorrichtungen mit metallischen Komponenten und damit eine vereinfachte Bewegung und Auswechselbarkeit der AbstreifVorrichtung .

Der Aufbau des Abstreifers aus einem Grundkörper und einer Filzschicht ermöglicht außerdem, sowohl den Grundkörper als auch die Filzschicht als Dichtungen zum Abstreifen und

Ableiten von Kühlflüssigkeit, die zur Kühlung einer Walze des Walzgerüsts auf eine Walzenoberfläche der Walze aufgebracht wird, von der Walzenoberfläche zu nutzen. Dadurch kann verhindert werden, dass zu viel Kühlflüssigkeit von der

Walzenoberfläche auf das Walzgut und/oder in einen Walzspalt zwischen zwei Walzen des Walzgerüsts gelangt und insbesondere die Wirkung von dort aufgebrachtem Schmiermittel zur

Schmierung des Kontakts der Walze mit dem Walzgut,

beispielsweise durch Abwaschen oder Verdünnen des

Schmiermittels, reduziert.

Die Saugwirkung der Filzschicht unterstützt deren

Dichtwirkung und kühlt den Abstreifer durch Aufnahme von Kühlflüssigkeit in der Filzschicht zudem vorteilhaft. Ferner gleicht die Filzschicht durch ihre Flexibilität und

Elastizität Radiusschwankungen der Walze entlang deren Breite und Umfang sowie Fertigungstoleranzen der

Grundkörperfrontseite aus, die die Dichtwirkung der

Grundkörperfrontseite reduzieren.

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der

Grundkörper eine Grundkörperfrontseite aufweist, die von der Grundkörperunterseite in einem Anstellwinkel zu der

Grundkörperoberseite hin abgewinkelt ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht vorteilhaft, die

Grundkörperfrontseite zur Kontaktierung der Walze mit einer möglichst großen Kontaktoberfläche zu verwenden. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Filzschicht mit der Grundkörperoberseite, beispielsweise durch einen Zweikomponenten-Epoxidharzklebstoff, verklebt ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung verhindert vorteilhaft eine Verschiebung der Filzschicht gegenüber dem Grundkörper.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine der Grundkörperfrontseite gegenüberliegende

Abstreiferrückseite des Abstreifers Abstreiferausnehmungen aufweist, die sich jeweils von der Grundkörperunterseite zu einer der Grundkörperunterseite gegenüberliegenden

Abstreiferoberseite des Abstreifers erstrecken, und dass der Abstreiferträger mit dem Abstreifer durch Verbindungselemente verbunden ist, die jeweils durch eine Abstreiferausnehmung geführt und mit dem Abstreiferträger verbunden sind. Die Verbindungselemente sind beispielsweise Schrauben oder

Stifte. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung brauchen die Verbindungselemente zum Trennen des Abstreifers von dem

Abstreiferträger vorteilhaft nicht entfernt werden, sondern es müssen nur die Verbindungen der Verbindungselemente mit dem Abstreiferträger gelockert werden, um den Abstreifer von dem Abstreiferträger abziehen zu können. Dies erleichtert vorteilhaft einen Austausch des Abstreifers, beispielsweise im Falle eines Defekts oder Verschleißes des Abstreifers.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Faser-Kunststoff-Verbund ein Verbund aus Glasfilamentgewebe und Epoxidharz ist. Ein Verbund aus Glasfilamentgewebe und Epoxidharz ermöglicht vorteilhaft eine hohe

Hitzebeständigkeit, eine hohe Formstabilität und eine hohe Dichtwirkung des Grundkörpers. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Filzschicht eine Rohdichte von wenigstens 320 kg/m 3 f

vorzugsweise mehr als 520 kg/m 3 , aufweist. Dadurch weist die Filzschicht vorteilhaft eine ausreichende Filzhärte auf, um eine erhöhte Beständigkeit gegen mechanischen Verschleiß durch den Kontakt mit der drehenden Walze des Walzgerüsts zu erreichen . Ein erfindungsgemäßes Walzgerüst umfasst eine Walze, eine erfindungsgemäße Abstreif orrichtung und eine

Andrückvorrichtung zum Andrücken einer Grundkörperfrontseite des Grundkörpers an eine Walzenoberfläche der Walze. Die Vorteile eines derartigen Walzgerüsts ergeben sich aus den oben genannten Vorteilen einer erfindungsgemäßen

AbstreifVorrichtung .

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die

Filzschicht eine der Walze zugewandte Filzschichtfrontseite aufweist, die beim Andrücken der Grundkörperfrontseite an die Walzenoberfläche an der Walzenoberfläche anliegt. Da die Filzschichtfrontseite sofort nach dem Andrücken des

Abstreifers an der Walzenoberfläche anliegt, erhöht die

Filzschicht insbesondere zu Beginn des Andrückens, wenn die

Dichtwirkung der Grundkörperfrontseite noch nicht ausreichend ist, die Dichtwirkung des Abstreifers, so dass keine

Anlaufzeit zur Erzielung einer ausreichenden Dichtwirkung des Abstreifers erforderlich ist. Dadurch kann vorteilhaft

Produktionszeit mit guter Schmierwirkung eines Schmiermittels zur Schmierung des Kontakts der Walze mit dem Walzgut erhöht werden, bzw. die Kühlflüssigkeit kann bereits beim Anwalzen zu Beginn oder nach einer Unterbrechung des Walzprozesses vom Walzgut ferngehalten werden.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, dass die Andrückvorrichtung einen schwenkbar gelagerten Schwenkarm zum Heranfahren der AbstreifVorrichtung an die Walze und/oder einen hydraulischen oder pneumatischen Antrieb zum Andrücken der Grundkörperfrontseite an die Walzenoberfläche aufweist. Diese Ausgestaltungen der Erfindung ermöglichen vorteilhaft ein kontrolliertes und steuerbares Andrücken des Abstreifers an die Walze. Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im

Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:

FIG 1 schematisch ein Walzgerüst mit einer Walze, einem ersten Ausführungsbeispiel einer Abstreif orrichtung und einer Andrückvorrichtung,

FIG 2 eine Draufsicht auf einen Abstreifer eines zweiten

Ausführungsbeispiels einer AbstreifVorrichtung,

FIG 3 eine Schnittdarstellung des in Figur 2

dargestellten Abstreifers, und

FIG 4 eine Seitenansicht des in den Figuren 2 und 3 dargestellten Abstreifers und einer Walze eines Walzgerüsts, an der der Abstreifer anliegt.

Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.

Figur 1 zeigt schematisch ein Walzgerüst 1 zum Walzen eines Walzgutes 3. Das Walzgerüst 1 umfasst zwei als Arbeitswalzen ausgebildete Walzen 5, 6 und für wenigstens eine Walze 5 eine AbstreifVorrichtung 7 und eine Andrückvorrichtung 9. Die Walzen 5, 6 sind voneinander durch einen Walzspalt 11

beabstandet, durch den das Walzgut 3 in einer Walzrichtung 13 hindurchgeführt wird, um das Walzgut 3 umzuformen,

beispielsweise seine Dicke zu reduzieren. Die AbstreifVorrichtung 7 umfasst einen Abstreiferträger 15 und einen an dem Abstreiferträger 15 angeordneten

Abstreifer 17. Der Abstreifer 17 umfasst einen Grundkörper 19 und eine Filzschicht 21. Der Grundkörper 19 ist aus einem Faser-Kunststoff-Verbund gefertigt, der vorzugsweise eine Hitzebeständigkeit bis zu einer oberen Gebrauchstemperatur oberhalb von mindestens 80°C, vorzugsweise oberhalb von 120°C, und eine hohe Formstabilität aufweist. Beispielsweise ist der Faser- Kunststoff-Verbund ein Verbund aus Glasfilamentgewebe und Epoxidharz. Der Grundkörper 19 weist eine

Grundkörperunterseite 23, die an dem Abstreiferträger 15 anliegt, und eine Grundkörperoberseite 25, an der die

Filzschicht 21 angeordnet ist, auf. Ferner weist der

Grundkörper 19 eine Grundkörperfrontseite 27 auf, die von der Grundkörperunterseite 23 in einem spitzen Anstellwinkel 29 zu der Grundkörperoberseite 25 hin abgewinkelt ist.

Die Filzschicht 21 ist mit der Grundkörperoberseite 25 durch eine Verklebungsschicht 31, die beispielsweise durch einen Zweikomponenten-Epoxidharzklebstoff gebildet wird, verklebt. Die Filzschicht 21 ist beispielsweise aus einem Industriefilz gefertigt und weist vorzugsweise mindestens eine Filzhärte Fl, vorzugsweise mindestens H2, nach DIN 61200 bzw. eine Rohdichte von wenigstens 320 kg/m 3 , vorzugsweise von mehr als 520 kg/m 3 , auf. Die Filzschicht 21 bedeckt die

Grundkörperoberseite 25 vollständig.

Der Abstreiferträger 15 ist mit dem Abstreifer 17 durch

Verbindungselemente 33 verbunden, die jeweils durch eine in Figur 1 nicht sichtbare Abstreiferausnehmung 35 in einer der Grundkörperfrontseite 27 gegenüberliegenden

Abstreiferrückseite 37 des Abstreifers 17 geführt und mit dem Abstreiferträger 15 verbunden sind, siehe dazu die Figuren 2 und 3. Die Verbindungselemente 33 sind beispielsweise

Schrauben oder Stifte mit an der Filzschicht 21 anliegenden Schraub- oder Stiftköpfen. Alternativ dazu können die

Schraub- oder Stiftköpfe auch an einer an der Filzschicht 21 angeordneten Halteplatte oder der Grundkörperoberseite 25 anliegen, wobei bei der zweiten Alternative die

Filzschicht 21 Ausnehmungen für die Schraub- oder Stiftköpfe aufweist .

Die Andrückvorrichtung 9 weist einen um eine Schwenkachse 39 schwenkbar gelagerten Schwenkarm 41 zum Heranfahren der

AbstreifVorrichtung 7 an die Walze 5 und einen hydraulischen oder pneumatischen Antrieb 43 zum Andrücken des

Abstreifers 17 an die Walze 5 auf. Der Schwenkarm 41 ist starr mit dem Abstreiferträger 15 verbunden und durch den Antrieb 43 schwenkbar.

Beim Andrücken des Abstreifers 17 an die Walze 5 liegt die Grundkörperfrontseite 27 an einer Walzenoberfläche 45 der Walze 5 an. Ferner liegt eine der Walze 5 zugewandte

Filzschichtfrontseite 47 der Filzschicht 21 beim Andrücken des Abstreifers 17 an die Walze 5 an der Walzenoberfläche 45 an und wird beim Andrücken zusammengedrückt.

Der Abstreifer 17 erstreckt sich über wenigstens einen Teil der Breite der Walze 5 parallel zu einer Walzendrehachse 49 der Walze 5, d. h. senkrecht zu der Zeichenebene der Figur 1. Der Abstreifer 17 wird durch den Antrieb 43 beispielsweise mit einer Kraft von mindestens einem Newton pro Millimeter Abstreiferlänge angedrückt, wobei die Abstreiferlänge eine Ausdehnung des Abstreifers 17 parallel zu der

Walzendrehachse 49 ist.

Durch das Andrücken der Grundkörperfrontseite 27 an die

Walzenoberfläche 45 wirkt die Grundkörperfrontseite 27 als Dichtung zum Abstreifen und Ableiten von Kühlflüssigkeit, die zur Kühlung der Walze 5 auf die Walzenoberfläche 45

aufgebracht wird, von der Walzenoberfläche 45. Dadurch wird verhindert, dass zu viel Kühlflüssigkeit von der

Walzenoberfläche 45 auf das Walzgut 3 und/oder in den

Walzspalt 11 gelangt und insbesondere die Wirkung von dort aufgebrachtem Schmiermittel zur Schmierung des Kontakts der

Walze 5 mit dem Walzgut 3, beispielsweise durch Abwaschen und Verdünnen des Schmiermittels, reduziert.

Die an der Walzenoberfläche 45 anliegende

Filzschichtfrontseite 47 wirkt dabei als zusätzliche Dichtung zum Abstreifen und Ableiten von Kühlflüssigkeit von der

Walzenoberfläche 45. Da die Filzschichtfrontseite 47 sofort nach dem Andrücken des Abstreifers 17 an der Walzenoberfläche 45 anliegt, erhöht die Filzschicht 21 insbesondere zu Beginn des Andrückens, wenn die Dichtwirkung der Grundkörperfrontseite 27 noch nicht ausreichend ist, die Dichtwirkung des Abstreifers 17, so dass keine Anlaufzeit zur Erzielung einer ausreichenden Dichtwirkung des Abstreifers 17 erforderlich ist.

Die Saugwirkung der Filzschicht 21 unterstützt deren

Dichtwirkung und kühlt den Abstreifer 17 durch Aufnahme von Kühlflüssigkeit in der Filzschicht 21 zudem vorteilhaft.

Ferner gleicht die Filzschicht 21 durch ihre Flexibilität und Elastizität Radiusschwankungen der Walze 5 entlang deren Breite und Umfang sowie Fertigungstoleranzen der

Grundkörperfrontseite 27 aus, die die Dichtwirkung der

Grundkörperfrontseite 27 reduzieren.

Die Figuren 2 und 3 zeigen einen Abstreifer 17 eines zweiten Ausführungsbeispiels einer AbstreifVorrichtung 7. Dabei zeigt Figur 2 eine Draufsicht auf einen Endabschnitt des

Abstreifers 17 und Figur 3 zeigt eine Schnittdarstellung des Abstreifers 17 in einer Schnittebene III.

Der in den Figuren 2 und 3 dargestellte Abstreifer 17

unterscheidet sich von dem in Figur 1 dargestellten

Abstreifer 17 lediglich dadurch, dass der Anstellwinkel 29 zwischen der Grundkörperunterseite 23 und der

Grundkörperfrontseite 27 des Grundkörpers 19 größer als bei dem in Figur 1 dargestellten Abstreifer 17 ist. Abgesehen davon gleichen der in den Figuren 2 und 3 dargestellte

Abstreifer 17 sowie die weiteren in den Figuren 2 und 3 nicht dargestellten Komponenten der den Abstreifer 17 aufweisenden AbstreifVorrichtung 7 den entsprechenden Komponenten der in Figur 1 dargestellten AbstreifVorrichtung 7. Die Abstreiferrückseite 37 des Abstreifers 17 weist

Abstreiferausnehmungen 35 auf, die sich jeweils von der

Grundkörperunterseite 23 zu einer der

Grundkörperunterseite 23 gegenüberliegenden Abstreiferoberseite 51 des Abstreifers 17, die eine von dem Grundkörper 19 abgewandte Oberfläche der Filzschicht 21 ist, erstrecken und nebeneinander über die Abstreiferlänge des Abstreifers 17 angeordnet sind. Jede Abstreiferausnehmung 35 ragt von der Abstreiferrückseite 37 etwa bis zur Hälfte des Abstands zwischen der Abstreiferrückseite 37 und der

Grundkörperfrontseite 27 in den Abstreifer 17 hinein. Durch ein der Grundkörperfrontseite 27 zugewandtes Ende jeder

Abstreiferausnehmung 35 ist ein in den Figuren 2 und 3 nicht dargestelltes Verbindungselement 33 (siehe dazu Figur 1) zu dem Abstreiferträger 15 zum Verbinden des

Abstreiferträgers 15 mit dem Abstreifer 17 geführt. Dadurch brauchen die Verbindungselemente 33 zum Trennen des

Abstreifers 17 von dem Abstreiferträger 15 vorteilhaft nicht entfernt werden, sondern es müssen nur die Verbindungen der Verbindungselemente 33 mit dem Abstreiferträger 15 gelockert werden, um den Abstreifer 17 von dem Abstreiferträger 15 abziehen zu können. Figur 4 zeigt eine Seitenansicht des in den Figuren 2 und 3 dargestellten Abstreifers 17 und einer Walze 5 eines

Walzgerüsts 1, an die der Abstreifer 17 angedrückt ist. Der Anstellwinkel 29 wird vorzugsweise als ein Eingreifwinkel 53 der Walze 5 mit dem Abstreifer 17 bei mittlerem

Walzendurchmesser gewählt, um eine möglichst große

Kontaktfläche zwischen der Grundkörperfrontseite 27 und der Walzenoberfläche 45 herzustellen.

Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte

Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der

Erfindung zu verlassen.