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Title:
SUBMARINE AND METHOD FOR OPERATING A BATTERY-FED ELECTRIC DRIVE SYSTEM OF A SUBMARINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/162602
Kind Code:
A1
Abstract:
Submarines have a propulsion network (10) for supplying an electric drive. A plurality of parallel battery strings (11, 12) is associated with the propulsion network (10) for continuous energy supply. The parallel connection of battery strings (11, 12) is problematic, because equalizing currents can flow between the battery strings (11, 12). The avoidance of equalizing currents by means of DC-DC converters (13, 14) can lead to overcharging and deep discharging of the individual strings (11, 12). The invention relates to a submarine and to a method for operating a drive system of a submarine, wherein the states of charge (SOC) of at least two battery strings (11, 12) of a propulsion network (10) are synchronized in that the respective states of charge of the battery strings (11, 12) are measured by respective battery management systems (BMSs) (19) and respective string voltages of the battery strings (11, 12) are set by respective DC-DC converters (13, 14) in accordance with the respective measured states of charge.

Inventors:
JANKE ALEXANDER (DE)
DANNENBERG NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/055682
Publication Date:
September 13, 2018
Filing Date:
March 07, 2018
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP MARINE SYS GMBH (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
B60L11/18
Foreign References:
DE102014114792A12016-04-14
EP2840253A12015-02-25
US20110037318A12011-02-17
DE102012222901A12014-06-12
DE102015216097A12017-03-02
DE102014109092A12015-12-31
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zum Betreiben eines Antriebssystems eines Unterseebootes mit mindestens einem elektrischen Fahrnetz (10) zur Versorgung von Verbrauchern mit elektrischer Energie, wobei jedem Fahrnetz (10) mindestens zwei parallele Batteriestränge (11 , 12) zugeordnet sind, die durch jeweils einen DC-DC-Steller (13, 14) mit dem Fahrnetz (10) gekoppelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Ladezustände (SOC) der mindestens zwei Batteriestränge (11 , 12) eines Fahrnetzes (10) miteinander synchronisiert werden, indem von jeweils einem Batterie-Management-System (BMS) (19) der SOC eines jeden Batteriestranges (11, 12) gemessen wird und eine Strangspannung (21) eines jeden Batteriestranges (11 , 12) von dem jeweiligen DC- DC-Steller (13, 14) anhand einer Kennlinie für den jeweiligen Batteriestrang (11, 12) in Abhängigkeit von dem gemessenen SOC eingestellt wird . 2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass in den DC-DC-Stellern (13, 14) für unterschiedliche Lastströme der Batteriestränge (11, 12) lastabhängige Kennlinien (13, 17) und Stromgrenzwerte hinterlegt werden und die Strangspannungen der Batteriestränge (11 , 12) in Abhängigkeit von der Last von den DC-DC-Stellern (13, 14) eingestellt werden . 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass von den DC-DC- Stellern (13, 14) die Stromabgabe an das Fahrnetz (10) in Abhängigkeit von der Strangspannung (21) eingestellt wird, vorzugsweise dass in den DC-DC-Stellern eine Spannungs-Strom-Kennlinie hinterlegt ist. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Batteriestrang (11 , 12) für den ein höherer SOC gemessen wurde, als bei einem parallelen Batteriestrang (11, 12) des gleichen Fahrnetzes (10), ein höherer Strom in das Fahrnetz (10) gespeist wird, insbesondere bis zum Erreichen einer Strombegrenzung, als durch den Batteriestrang (11 , 12), für den ein geringerer SOC gemessen wurde.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass beim Erreichen der Strombegrenzung des Batteriestranges (11, 12) mit dem höheren SOC oder Reduzierung des SOC die Fahrnetzspannung reduziert wird, insbesondere dass die Fahrnetzspannung solange reduziert wird, bis weitere Batteriestränge (11, 12) ihre Stromabgabe erhöhen.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrnetzspannung des Batteriestranges (11 , 12) auf die Spannung mit dem nächst geringeren oder dem geringsten SOC abgeregelt wird, sodass sich die Last gleichmäßig auf die Batteriestränge (11 , 12) des einen Fahrnetzes (10) verteilt.

7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangspannungen jeweils eines Batteriestranges (11, 12) von dem jeweiligen DC-DC-Stellern (13, 14) in einem bestimmten Spannungsbereich, insbesondere in einem bestimmten SOC - Bereich, von 100 % (bspw. 700 V) und 20 % (bspw. 650 V), geregelt wird .

8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass schaltbedingte Spannungssprünge des gemessenen Eingangssignals auf dem Fahrnetz (10) durch Filter, vorzugsweise digitale oder analoge Eingangsfilter, insbesondere durch Tiefpassfilter, geglättet werden.

9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Charakteristik einer Entladespannung einzelner Batteriemodule der Batteriestränge (11 , 12) bzw. der Batteriestränge (11, 12) durch die Steilheit der Kennlinie linearisiert wird . 10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die DC-DC-Steller (13, 14) die Batteriestränge (11 , 12) in einen Lademodus versetzen werden, wenn ein vorbestimmtes Spannungsniveau in der Kennlinie durch einen Generator erreicht wird.

11. Unterseeboot mit einer Schaltung zum Synchronisieren von Ladezuständen (SOC) von mindestens zwei parallelen Batteriesträngen (11, 12), die einem gemeinsamen Fahrnetz (10) des

Unterseebootes zugeordnet sind, wobei jeder Batteriestrang (11, 12) mindestens ein Batterie- Management-System (BMS) (19) aufweist und jeweils zwei Batteriestränge (11, 12) über jeweils einen DC-DC-Steller (13, 14) mit dem Fahrnetz (10) gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die SOC der Batteriestränge (11, 12) durch jeweils ein BMS (19) bestimmbar sind und die Strangspannungen eines jeden Batteriestranges (11, 12) von dem jeweiligen DC-DC-Steller (13, 14) in Abhängigkeit von dem gemessenen SOC derart einstellbar sind, dass die SOC der einzelnen Batteriestränge (11 , 12) untereinander synchronisiert sind.

12. Schaltung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in den DC-DC-Stellern (13, 14) für unterschiedliche Lastströme der Batteriestränge (11, 12) lastabhängige Kennlinien (16, 17) und Stro mg renzwerte hinterlegbar sind, anhand der die Strangspannungen der Batteriestränge (11 , 12) in Abhängigkeit von der Last von den DC-DC-Stellern (13, 14) einstellbar sind .

13. Schaltung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Batteriestränge (13, 14) eine Vielzahl von Lithium-Ionen-Batterien aufweisen .

Description:
BATTERIEGESPEISTEN ELEKTRISCHEN ANTRIEBSSYSTEMS

EINES UNTERSEEBOOTES

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Antriebssystems eines Unterseebootes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Unterseeboot gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11. Unterseeboote weisen zur Versorgung eines Antriebes, aber auch zur Versorgung sonstiger Verbraucher, wie beispielsweise Klimatisierungsanlagen oder Kommunikationseinrichtungen, mindestens ein Gleichspannungsnetz bzw. mindestens ein Fahrnetz auf. Gespeist wird dieses Fahrnetz durch ein Verbrennungsaggregat, Batterien oder/und durch Brennstoffzellen . Da es für Unterseeboote ganz wesentlich ist, dass die elektrischen Verbraucher auch bei Unterwasserfahrten mit ausreichend elektrischer Energie versorgt werden, muss das Antriebssystem unabhängig von dem Verbrennungsaggregat betreibbar sein. Dazu sind dem mindestens einem Fahrnetz mehrere parallele Batteriestränge zuordbar, die als Energiespeicher dienen . Diese Batteriestränge weisen jeweils eine Vielzahl von in Reihe geschalteten Batteriemodulen bzw. -zellen auf. Üblicherweise weist das Antriebssystem eines Unterseebootes bis zu 60 Batteriestränge auf, welche auf ein oder mehrere Fahrnetze verteilt sein können. In diesem Zusammenhang ist die DE 10 2015 216 097 AI zu nennen .

Üblicherweise werden die Batteriestränge während der Überwasserfahrt durch das Verbrennungsaggregat aufgeladen und während der Unterwasserfahrt aufgrund der Versorgung der elektrischen Verbraucher entladen . Es ist jedoch auch denkbar, dass die Batteriestränge durch die Brennstoffzellen oder durch den Antrieb selbst aufgeladen werden .

Bekanntermaßen ist die Parallelschaltung von Batterien keineswegs unproblematisch, da aufgrund unterschiedlicher Batterieeigenschaften bzw. Ladezustände Ausgleichströme zwischen den einzelnen Batterien bzw. Batteriesträngen fließen können. Daher werden die parallelen Batteriestränge über beispielsweise DC-DC-Steller bzw. Gleichstromumrichter voneinander entkoppelt. Allerdings führt auch eine derartige Entkopplung paralleler Batteriestränge über DC-DC-Steller zu einer Belastung der einzelnen Batteriestränge, da das Entladen und das Aufladen unabhängig davon erfolgt, wie hoch die „Rest-Kapazitäten " bzw. der Ladezustand der einzelnen Stränge ist. Ein Entladen oder Aufladen ohne Berücksichtigung des Ladezustandes kann jedoch zu einer Tiefenentladung oder Überladung und somit zu einer irreversiblen Schädigung der Batterien führen . In diesem Zusammenhang ist die DE 10 2014 109 092 AI zu nennen . Um dies zu vermeiden, müssten sämtliche an dem Lade- und Entladevorgang beteiligten Batteriestränge über eine untereinander abgestimmte Regelung bzw. Kommunikationseinrichtung koordiniert werden . Dies birgt jedoch den Nachteil in sich, dass ein erhöhter Kommunikations- und Regelungsaufwand zwischen den einzelnen Strängen nötig ist und bei einem Ausfall dieser notwendigen Regelungs- oder Kommunikationseinrichtungen wiederum ein gleichmäßiges Entladen der Batteriestränge nicht mehr gewährleistet werden kann. Insbesondere bei hohen Zyklenzahlen, d . h . bei häufigem Auf- und Entladen der Batterien, kann ein ungleichmäßiges Auf- und Entladen wiederum zur Überladung und Tiefenentladung der einzelnen Stränge führen. Diese Schäden resultieren in einer verkürzten Lebenszeit der Batterien, was insbesondere für den Betrieb von Unterseebooten zu gravierenden Konsequenzen führen kann .

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Antriebssystems eines Unterseebootes sowie ein Unterseeboot zu schaffen, mit dem ein Entladen der einzelnen Batteriestränge auf eine gleichmäßige Art und Weise möglich ist.

Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Demnach ist es vorgesehen, dass die jeweiligen Ladezustände (SOC) der mindestens zwei Batteriesträngen eines Fahrnetzes miteinander synchronisiert werden, indem von jeweils einem Batterie-Management-System (BMS) SOC eines jeden Batteriestranges gemessen wird und eine Strangspannung eines jeden Batteriestranges von dem jeweiligen DC-DC-Steller anhand einer Kennlinie für den jeweiligen Batteriestrang in Abhängigkeit von dem gemessenen SOC eingestellt wird . Auf Basis des ermittelten SOC und somit der verbleibenden Kapazität eines jeden Batteriestranges und einer entsprechenden Einstellung der Strangspannung, wird die Spannung im Fahrnetz verändert bzw. erhöht. Der Batteriestrang mit dem höchsten SOC stellt dabei die höchste Spannung ein und gibt im Ergebnis auch die höchste Leistung ab. Batteriestränge mit einem niedrigeren SOC erkennen aufgrund der Messung eine vorliegende, höhere Fahrnetzspannung, als aufgrund des eigenen SOC durch die interne Kennlinie als Strangspannung eingestellt werden würde. Es wird in diesem Fall eine geringere Leistungsabgabe von dem Batteriestrang mit dem geringeren SOC eingestellt. Je größer der Unterschied zwischen der gemessenen Fahrnetzspannung und der Strangspannung eines Stranges ist, desto geringer ist die abgegebene Leistung von diesem Strang. So kann sichergestellt werden, dass kein Batteriestrang überladen oder tiefenentladen wird. Vielmehr wird durch die Ermittlung des SOC und des davon abhängigen Regeln der Strangspannungen über die DC-DC-Steller der Ladezustand bzw. die Kapazität der einzelnen Batteriestränge aneinander angeglichen bzw. miteinander synchronisiert. Durch das Synchronisieren der Ladezustände kann ein gleichmäßiges Entladen erfolgen. Durch das gleichmäßige Entladen der parallelen Batteriestränge kann auch entsprechend ein gleichmäßiges Aufladen erfolgen, wodurch als Ergebnis die Lebensdauer der einzelnen Batterien erhöht werden kann. Unter Strangspannung ist die elektrische Spannung zu verstehen, die fahrnetzseitig über den DC- DC-Stellers zu messen ist. Im Allgemeinen sollte die Strangspannung annähernd mit der Fahrnetzspannung identisch sein. Aufgrund der elektrischen Konfiguration des Fahrnetzes kann die Spannung im Fahrnetz aber lokal unterschiedlich sein.

Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Strangspannungen anhand einer Kennlinie für den jeweiligen Batteriestrang durch den DC-DC-Steller eingestellt werden. Durch die Steuerung der Strangspannung anhand einer Kennlinie, welche charakteristisch für den jeweiligen Batteriestrang ist, kann das Entladen bzw. Aufladen des Batteriestranges besonders effektiv und schonend erfolgen. Durch die Orientierung der DC-DC-Steller an den Kennlinien kann für die Strangspannungen genau der Bereich auf der Kennlinie eingestellt werden, in dem die Batterien besonders zuverlässig und gleichmäßig funktionieren. Bevorzugt ist für jeden DC-DC-Steller eine unterschiedliche Kennlinie vorgesehen.

Bevorzugt kann es die vorliegende Erfindung außerdem vorsehen, dass in den DC-DC-Stellern für unterschiedliche Lastströme der Batteriestränge lastabhängige Kennlinien und Stromgrenzwerte hinterlegt werden und die Strangspannungen der Batteriestränge in Abhängigkeit von der Last von den DC-DC-Stellern eingestellt werden . So ist es beispielsweise denkbar, dass bei einer außerordentlich hohen Belastung des Fahrnetzes für den Betrieb der Batteriestränge eine modifizierte, lastabhängige Kennlinie effizienter arbeitet, als eine Kennlinie für den Normalbetrieb. Insbesondere für einen Betrieb unterhalb von 20 % des SOC kann es vorgesehen sein, dass die Batteriestränge anhand einer angepassten Kennlinie betrieben werden. Durch diese Anpassung der Kennlinie an die jeweilige Lastsituation des Antriebssystems, kann gewährleistet werden, dass es auch in Extremsituationen nicht zu einer Tiefenentladung bzw. Überladung der Batterien kommt bzw. eine Tiefenentladung reduziert werden kann .

Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass in jedem DC-DC-Steller die Stromabgabe an das Fahrnetz in Abhängigkeit von der Strangspannung eingestellt wird . Bevorzugt ist in jedem DC-DC- Steller eine Spannungs-Strom-Kennlinie für jeden Batteriestrang hinterlegt.

Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung kann es vorsehen, dass von dem Batteriestrang für den ein höherer SOC gemessen wurde, als bei einem parallelen Batteriestrang des gleichen Fahrnetzes, ein höherer Strom in das Fahrnetz eingespeist wird, insbesondere bis zum Erreichen einer Strombegrenzung, als durch den Batteriestrang für den ein geringerer SOC gemessen wurde. Ungleiche SOC zwischen parallelen Batteriesträngen können nach einer längeren Liegezeit des Unterseebootes oder nach dem Austausch einzelner Batterien auftreten . Durch Inbetriebnahme des Antriebsystems bzw. des Fahrnetzes gemäß der vorliegenden Erfindung gleichen sich die SOC der Batteriestränge aneinander an . Zunächst wird jedoch von einem Batteriestrang mit einer höheren Kapazität bzw. einem höheren SOC Strom in das Fahrnetz gespeist, sodass sich die SOC Niveaus der einzelnen Batteriestränge über die Zeit angleichen.

Des Weiteren kann es vorgesehen sein, dass beim Erreichen der Strombegrenzung des Batteriestranges mit dem höheren SOC oder Reduzierung des SOC die Fahrnetzspannung reduziert wird . Die Fahrnetzspannung kann dabei solange reduziert werden bis weitere Batteriestränge ihre Stromabgabe erhöhen. Bevorzugt wird die Fahrnetzspannung auf die Spannung des Batteriestranges mit dem nächst geringeren SOC abgeregelt. Alternativ kann die Fahrnetzspannung des Batteriestranges auf die Spannung mit dem geringsten SOC abgeregelt werden, sodass sich die Last für diesen hohen Lastfall gleichmäßig auf die Batteriestränge des einen Fahrnetzes verteilt. Gleichermaßen kann es vorgesehen sein, dass sich die Fahrnetzspannungen mehrerer Fahrnetze angleichen bzw. synchronisiert werden . Durch diese Angleichung des SOC-Niveaus kann eine gleichmäßigere Entladung aller Batteriestränge erfolgen . Bevorzugt kann es ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung vorsehen, dass die Fahrnetzspannung von den DC-DC-Stellern in einem Spannungsbereich, insbesondere zwischen einem SOC von 100 % (beispielsweise 700 Volt) und 20 % (beispielsweise 650 Volt), geregelt wird . Vorzugsweise wird die Fahrnetzspannung bzw. die Strangspannung der einzelnen Batteriestränge in einem Bereich geregelt, der sich weitestgehend linear verhält, wodurch die Verbraucher mit einem nahezu konstanten Strom bzw. Spannung versorgt werden. Dieser lineare Bereich ist besonders schonend für alle Verbraucher, da sie mit einer konstanten elektrischen Energie versorgt werden. Darüber hinaus ist keine ständige Anpassung bzw. Regelung von Spannungen notwendig, um die von dem Antriebssystem geforderte Energie zu generieren. Außerdem kann es bevorzugt vorgesehen sein, dass schaltbedingte Spannungssprünge auf dem Fahrnetz durch Filter, vorzugsweise digitale oder analoge Eingangsfilter, des gemessenen Spannungseingangssignal geglättet werden. Dieses kann beispielsweise mittels eines Tiefpassfilters realisiert werden. Dadurch kann verhindert werden, dass die DC-DC-Steller der Batteriestränge aufgrund der Trägheit des Fahrnetzes nicht auf jede Spannungsschwankung reagieren . Insbesondere durch kurzfristige Lastschwankungen, die beispielsweise verursacht werden können durch Einschalten oder Abschalten von elektrischen Verbrauchern oder aber auch durch das Abwerfen von Last, kann es zu Spannungsschwankungen kommen, die durch das Fahrnetz abgefangen werden müssen . Durch die Filter werden vorzugsweise kleine Spannungsschwankungen geglättet.

Insbesondere kann es des Weiteren vorgesehen sein, dass eine Charakteristik einer Entladespannung der Batteriestränge durch die Steilheit deren Kennlinie linearisiert wird . Durch diese SOC-abhängige Anpassung der Kennlinie kann ein besonders effektiver und zuverlässiger Betrieb der Batteriestränge auch bei geringen SOC erreicht werden. Des Weiteren ist es vorgesehen, dass durch die DC-DC-Steller die Batteriestränge in einen Lademodus versetzt werden, wenn ein vorbestimmtes Spannungsniveau in der Kennlinie durch einen Generator erreicht wird. Das vorbestimmte Spannungsniveau für das Umschalten in den Lademodus kann dabei vorteilhaft über der höchsten Spannung liegen, bei der Entladen wird, also der Strangspannung bei vollständigem Aufladen der Batterien, entsprechend 100 % SOC. Sobald es energetisch für das Fahrnetz bzw. für die Batteriestränge günstiger ist, in den Lademodus zu wechseln, werden die entsprechenden Batteriestränge bis zu einem maximalen SOC durch das Antriebssystem aufgeladen. Dieser Moduswechsel kann automatisch durch die BMS und/oder die DC-DC-Steller ausgeführt werden .

Ein Unterseeboot zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 11 auf. Demnach ist es vorgesehen, dass die Ladezustände (SOC) der Batteriestränge durch jeweils ein Batterie-Management-System (BMS) bestimmbar sind und die Strangspannungen eines jeden Batteriestranges von dem jeweiligen DC-DC-Steller in Abhängigkeit von dem gemessenen SOC derart einstellbar sind, dass die SOC der einzelnen Batteriestränge untereinander synchronisiert sind. Durch die Bestimmung des SOC und somit der verbleibenden Kapazität mittels des BMS für jeden Batteriestrang kann verhindert werden, dass die Batteriestränge überladen oder tiefenentladen werden. Durch die Ermittlung der SOC und durch das davon abhängige Regeln der Strangspannungen über die DC-DC-Steller sind die Ladezustände bzw. die Kapazitäten der einzelnen Batteriestränge aneinander angleichbar bzw. synchronisierbar. Durch diese Synchronisierung der Ladezustände ist ein gleichmäßiges Entladen der Batteriestränge realisierbar. Durch das gleichmäßige Entladen der parallelen Batteriestränge kann auch entsprechend ein gleichmäßiges Aufladen erfolgen.

Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass in den DC-DC-Stellern für unterschiedliche Lastströme der Batteriestränge lastabhängige Kennlinien und Stro mg renzwerte hinterlegbar sind, anhand der die Strangspannungen der Batteriestränge in Abhängigkeit von der Last des Antriebssystems von den DC-DC-Stellern einstellbar sind . Durch diese lastabhängige Steuerung lassen sich die einzelnen Batteriestränge individuell und auf das gesamte Antriebssystem abgestimmt effizient entladen und/oder aufladen.

Bevorzugt kann es außerdem vorgesehen sein, dass die Batteriestränge eine Vielzahl von Lithiumionenbatterien aufweisen . Durch Variation der Anzahl der Lithiumionenbatterien eines jeden Stranges kann die Kapazität Bedarfsbedingt bestimmt werden . Es ist jedoch auch denkbar, dass in den Batteriesträngen andere Arten von Batterien verwendet werden.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen: Fig . 1 einen Ausschnitt eines Antriebssystems mit zwei DC-DC-Stellern,

Fig . 2 eine SOC-Kennlinie, und

Fig . 3 eine SOC-Kennlinie.

Fig . 1 zeigt einen Ausschnitt eines Fahrnetzes 10 eines Antriebssystems eines Unterseebootes. Diesem Fahrnetz 10 sind zwei parallele Batteriestränge 11, 12 zugeordnet. Jeder dieser Batteriestränge 11, 12 weist eine Vielzahl von in Reihe geschalteten Batterien 18, vorzugsweise Lithiumionenbatterien, auf.

Die einzelnen Batteriestränge 11 , 12 sind jeweils durch einen DC-DC-Steller 13, 14 mit dem Fahrnetz 10 gekoppelt. An dieser Stelle soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass es erfindungsgemäß auch denkbar ist, dass das Antriebssystem mehr als ein Fahrnetz 10 aufweisen kann, denen wiederum jeweils mehrere weitere parallele Batteriestränge 11, 12 zugeordnet sind . Üblicherweise weist ein gattungsgemäßes Antriebssystem 30 bis 60 Batteriestränge 11, 12 auf, sodass jedem Fahrnetz 10 eine Vielzahl von Batteriesträngen 11, 12 zugeordnet sind . Gemäß der vorliegenden Erfindung weist jeder Batteriestrang 11, 12 mindestens ein Batterie-Management-System (BMS) 19 auf. Dieses BMS 19 ermittelt den Ladezustand (SOC, State Of Charge) eines jeden Batteriestranges 11, 12. Der für jeden Strang 11, 12 ermittelte SOC wird sodann von dem BMS 19 über eine Regeleinrichtung 20 an den entsprechenden DC-DC-Steller 13, 14 übermittelt. Daraufhin wird die Strangspannung eines jeden Batteriestranges 11, 12 von dem DC-DC-Steller 13, 14 in Abhängigkeit von dem SOC eingestellt.

In dem in der Fig. 2 dargestellten Diagramm ist die Batteriespannung U in Abhängigkeit von dem SOC der Batterie dargestellt. Aus der in Fig. 2 dargestellten Kurve 15 wird deutlich, dass die Batteriespannung U in einem Bereich von 20 % bis 100 % des SOC nahezu konstant ist. Dieser Bereich zwischen 20 % und 100 % des SOC stellt somit für den Betrieb des Antriebssystems des Unterseebootes einen bevorzugten Betriebsbereich dar, da hier die durch die einzelnen Batteriestränge 11, 12 zur Verfügung gestellte elektrische Energie relativ konstant ist.

Durch die Bestimmung der einzelnen SOC eines jeden Batteriestranges 11 , 12 durch die BMS 19 steuern die DC-DC-Steller 13, 14 die Strangspannungen der einzelnen Batteriestränge 11, 12 derart, dass jeder dieser Stränge 11, 12 bevorzugt in diesem linearen Bereich betrieben wird . Wird ein SOC festgestellt, der über dem Wert 100 % liegt, wird dieser Strang 11, 12 derart angesteuert, dass elektrische Energie zunächst von diesem Strang 11 , 12 in das Fahrnetz 10 gespeist wird, bis ein entsprechender Wert unter 100 % der SOC erreicht ist. Gleichermaßen wird für einen Batteriestrang 11 , 12, dessen SOC nahe oder unter 20 % liegt von dem elektrischen Verbraucher entkoppelt, sodass dieser von den übrigen Batteriesträngen 11, 12 mit elektrischer Energie versorgt wird . Über die Zeit sollte sich somit in allen Batteriesträngen 11, 12 des Fahrnetzes 10 ein homogener SOC einstellen. Durch diese Synchronisierung der einzelnen Batteriestränge untereinander können die Stränge 11, 12 besonders effektiv und über einen langen Zeitraum genutzt werden .

Die Steuerung bzw. die Synchronisierung der Strangspannungen der Batteriestränge 11 , 12 erfolgt automatisch über die BMS 19 bzw. über die DC-DC-Steller 13, 14. Wenn an dem Fahrnetz 10 eine besonders hohe elektrische Last anliegt, kann die für die Batteriestränge 11 , 12 hinterlegte Kennlinie und die Stro mg renzwerte variiert werden, sodass auch unter einer erhöhten Last die Batteriestränge 11 , 12 in einem bevorzugten relativ linearen Kennlinienbereich 16 betrieben werden (Fig . 3).

Für bestimmte Situationen, insbesondere für Unterwasserfahrten, kann es wesentlich sein, dass die Batteriestränge 11, 12 das Fahrnetz 10 auch unter 20 % des SOC noch effizient und zuverlässig mit elektrischer Energie versorgen. Sobald von dem BMS 19 für die Fahrstränge 11, 12 ein SOC unter 20 % ermittelt wird, werden die Batteriestränge 11, 12 gemäß einer für diesen Fall hinterlegten Kennlinie 17 betrieben (Fig. 3). Durch dieses gezielte Betreiben der Batteriestränge 11, 12 bei einem niedrigen SOC kann die Tiefenentladung der einzelnen Batteriezellen verringert bzw. vermieden werden.

Bezugszeichenliste:

10 Fahrnetz

11 Batteriestrang

12 Batteriestrang

13 DC-DC-Steller

14 DC-DC-Steller

15 Kurve

16 Kennlinie

17 Kennlinie

18 Batterie

19 Batterie-Management-System (BMS)

20 Regeleinrichtung

21 Strangspannung

22 Batteriestrangspannung

23 Batteriestrangstrom