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Patent Searching and Data


Title:
SUCTION DEVICE AND METHOD FOR REMOVING BULK MATERIAL FROM A CONTAINER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/084734
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for removing bulk material from a container, that is open at the top by means of a suction device that comprises at least one suction pipe (10) and one or more scrapers (12). Said suction device is lowered and placed onto the surface of the bulk material in the container, and the bulk material is extracted by the at least one suction pipe (10). The invention is characterized in that the bulk material is conveyed along the scraper(s) (12) in the direction of the at least one suction pipe (10) during a repeated relative rotational movement between the scraper(s) (12) and the surface of the bulk material in the container.

Inventors:
KAMINSKY TORBEN (DE)
THOMAS MARIA (DE)
GIESKER HARTMUT (DE)
BAHR CHRISTOPH (DE)
BUDER BERNDT (DE)
MUENTINGA GUENTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/073116
Publication Date:
June 28, 2012
Filing Date:
December 16, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
KAMINSKY TORBEN (DE)
THOMAS MARIA (DE)
GIESKER HARTMUT (DE)
BAHR CHRISTOPH (DE)
BUDER BERNDT (DE)
MUENTINGA GUENTER (DE)
International Classes:
B65B69/00; B65G53/42; B65G65/36
Domestic Patent References:
WO1999016691A11999-04-08
Foreign References:
GB636734A1950-05-03
GB747964A1956-04-18
US6036408A2000-03-14
EP0284154A11988-09-28
GB728899A1955-04-27
DE2800853A11978-08-03
EP1199266A12002-04-24
EP1580133B12010-04-07
DE4218331C22003-01-02
Other References:
"Dietmar Schulze: Pulver und Schüttgüter", 2006, SPRINGER-VERLAG
Attorney, Agent or Firm:
BASF SE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Entnahme von Schüttgut aus einem oben offenen Behälter mittels einer Absaugvorrichtung, die mindestens ein Absaugrohr (10) und einen oder mehrere Abstreifer (12) umfasst, wobei die Absaugvorrichtung von oben auf die Oberfläche des Schüttguts im Behälter aufgelegt wird und Schüttgut durch das mindestens eine Absaugrohr (10) abgesaugt wird, und wobei während einer wiederholten relativen Drehbewegung zwischen Abstreifer (12) und Oberfläche des Schüttguts im Behälter Schüttgut entlang des oder der Abstreifer (12) in Richtung des mindestens einen Absaugrohres (10) gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugvorrichtung in horizontaler Richtung im Wesentlichen ortsfest angebracht ist, und die relative Drehbewegung dadurch erzeugt wird, dass der Behälter auf einer Antriebsvorrichtung platziert ist, die den Behälter in eine Drehbewegung versetzt.

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei der Durchmesser des Umkreises (19) um den in radialer Richtung äußeren Rand der Absaugvorrichtung von 3 bis 20 cm, bevorzugt von 6 bis 16 cm, insbesondere von 8 bis 14 cm kleiner ist als der Durchmesser des Inkreises (32) an die Innenwand des Behälters, aus dem das Schüttgut entnommen wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich die Absaugvorrichtung ausschließlich aufgrund ihres Eigengewichts während des Absaugvorgangs in dem Behälter nach unten bewegt.

Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die oberste Schicht des Schüttguts durch die wiederholte relative Drehbewegung zwischen Abstreifer (12) und Oberfläche des Schüttguts im Behälter aufgelockert wird, bevor aufgelockertes Schüttgut zu dem mindestens einen Absaugrohr (10) gefördert und abgesaugt wird.

Verfahren nach Anspruch 4, wobei es sich bei dem Schüttgut um ein haftendes, klebendes, schwer fließendes und/oder elastisches Material handelt.

Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei es sich bei dem Schüttgut um ein Granulat oder Pellets aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere aus thermoplastischem Polyurethan, handelt.

Absaugvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend mindestens ein Absaugrohr (10) und einen oder mehrere Abstreifer (12), dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Abstreifer (12) im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sind und bezogen auf eine radiale Linie von der Drehachse zum äußeren Ende des Abstreifers (12) in Relativbewegungsrichtung des Schüttguts gesehen konvex ausgestaltet sind, und wobei die Absaugvorrichtung in einer Führung gelagert ist, bei der in vertikaler Richtung übereinander mindestens zwei Lagerungen angeordnet sind, entlang derer die Absaugvorrichtung vertikal bewegbar ist, und wobei die Absaugvorrichtung gegen eine Rotationsbewegung gesichert ist.

8. Absaugvorrichtung nach Anspruch 7, wobei ein Absaugrohr (10) bezogen auf die Quer- schnittsfläche der Absaugvorrichtung mittig angeordnet ist, mindestens zwei Abstreifer

(12) vorhanden sind, und die mindestens zwei Abstreifer (12) in Umfangsrichtung symmetrisch angeordnet sind.

9. Absaugvorrichtung nach Anspruch 8, wobei in radialer Richtung von außen nach innen die Unterkanten der Abstreifer (12) über mehr als 50% ihrer Länge horizontal verlaufen und zum Absaugrohr (10) hin ansteigen, und die Oberkanten der Abstreifer (12) am Absaugrohr höher sind als am radial äußeren Ende.

10. Absaugvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei am unteren Ende des Absaugrohres (10) ein Abstützelement (17) angebracht ist, das nach unten punktförmig, aber nicht spitz zuläuft und den untersten Punkt der Absaugvorrichtung bildet.

1 1 . Absaugvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 10, die weiterhin einen Tragrahmen aufweist, der Streben (14) und ein umlaufendes Randelement (16) umfasst, das über die Streben (14) mit dem Absaugrohr (10) verbunden ist, und wobei die Abstreifer (12) mit jeweils einem Ende am Absaugrohr (10) oder einer Strebe (14) und mit dem anderen Ende am Randelement (16) oder einer Strebe (14) befestigt sind.

12. Absaugvorrichtung nach Anspruch 1 1 , wobei das Randelement (16) kreisringförmig aus- gestaltet ist und den äußeren Rand der Absaugvorrichtung bildet.

13. Absaugvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 12, wobei an den Abstreifern (12) und/oder dem Randelement (16) verstellbare Flügel (13) angebracht sind, mittels derer die Flächenpressung der Absaugvorrichtung auf die Oberfläche des Schütt- guts eingestellt werden kann.

14. Absaugvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 13, wobei die Unterkante des oder der Abstreifer (12) als gezahntes Profil ausgebildet ist. 15. Absaugvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 14 , wobei der Durchmesser des Umkreises (19) um den in radialer Richtung äußeren Rand der Absaugvorrichtung von 3 bis 20 cm, bevorzugt von 6 bis 16 cm, insbesondere von 8 bis 14 cm kleiner ist als der Durchmesser des Inkreises (32) an die Innenwand des Behälters, aus dem Schüttgut mittels der Absaugvorrichtung entnehmbar ist.

Description:
Absaugvorrichtung und Verfahren zur Entnahme von Schüttgut aus einem Behälter

Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entnahme von Schüttgut aus einem oben offenen Behälter mittels einer Absaugvorrichtung, die mindestens ein Absaugrohr und einen oder mehrere Abstreifer umfasst, wobei die Absaugvorrichtung von oben auf die Oberfläche des Schüttguts im Behälter aufgelegt wird und Schüttgut durch das mindestens eine Absaugrohr abgesaugt wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Absaugvorrichtung zur Durchführung des er- findungsgemäßen Verfahrens umfassend mindestens ein Absaugrohr und einen oder mehrere Abstreifer.

Schüttgüter werden heutzutage nicht nur in Silos, Fässern oder Säcken transportiert, sondern zunehmend auch in Großgebinden wie Oktabins oder Bigbags, auch FIBC (flexible intermediate bulk Container) genannt. Ein Oktabin besteht üblicherweise aus einem achteckigen Pappkarton, der mit einem Kunststoff-Inliner, meist aus Polyethylen, versehen ist. Übliche Außendurchmesser derartiger Gebinde betragen von 100 bis 120 cm bei einem Füllvolumen von 0,5 bis 2 m 3 . Ein Bigbag oder FIBC ist ein flexibles Transportbehältnis aus einem stabilen Kunststoffgewebe, beispielsweise ein innen mit Polyethylen beschichtetes Polypropylen-Gewebe, dessen Fas- sungsvermögen üblicherweise von 0,5 bis 2 m 3 beträgt.

In derartigen Behältnissen werden unterschiedliche Schüttgüter transportiert, von grob- oder feinkörnigen Granulaten, beispielsweise Baustoffen wie Sand, Kies, Schotter, Lebensmittel und Saatgut, über Pellets bis hin zu pulverförmigen Substanzen wie Pigmenten. Um ein Schüttgut aus einem solchen Behältnis zu entnehmen, haben sich unterschiedliche Verfahren etabliert, unter anderem das Absaugen durch Anlegen eines Unterdrucks. Das Absaugen bietet den Vorteil, dass im Gegensatz zum Auskippen beispielsweise eine möglicherweise die Gesundheit gefährdende Staubentwicklung während des Entleervorgangs vermieden wird. Allerdings sind mit dem Absaugen auch Probleme verbunden, insbesondere wenn das Schüttgut dazu neigt, während des Transports oder der Lagerung zu verklumpen.

Um das Absaugen auch für derartige Schüttgüter einsetzen zu können, wurden Techniken zur Auflockerung des Schüttguts entwickelt. So beschreibt die Offenlegungsschrift DE 28 00 853 A1 ein Verfahren zum Entladen von Schüttgütern aus Behältern wie Schiffen oder Bunkerwagen. Die Absaugvorrichtung verfügt über Einrichtungen zur Erzeugung von Vibrationen sowie über Auslässe für Druckluft. Mit Hilfe von Vibration und Druckluftstößen wird das die Absaugvorrichtung umgebende Schüttgut vor der Absaugung aufgelockert.

In jüngerer Zeit wurden auch Verfahren und Vorrichtungen zum Entleeren von Schüttgut aus flexiblen, insbesondere sack- oder beutelartigen Behältnissen, bekannt. In dem Dokument EP 1 199 266 A1 wird dazu eine nach unten kegelförmig ausgebildete Absaugvorrichtung wiederholt auf die Oberfläche des Schüttguts aufgelegt, wobei sie durch ihr Eigengewicht teilweise in das Schüttgut einsinkt, und wird anschließend wieder aus dem Schüttgut herausgezogen. Durch das wiederholte Auflegen und Herausziehen wird die Oberfläche des Schüttguts gelockert, sich gegebenenfalls bildende Kraterwände werden zum Einsturz gebracht. Der obere Randbereich des Behältnisses wird dabei an einem Hebezeug aufgehängt. Während des Entleervorgangs wird das Behältnis durch das Hebezeug nach oben gezogen, um die Wandung des Behältnisses gestrafft zu halten. Es wird erwähnt, dass die Spitze der Absaugvorrichtung mit drehbaren Vorsprüngen versehen werden kann, um einerseits den Wirkradius der Absaugvorrichtung zu vergrößern und andererseits einen mechanischen Schabeffekt zur Lockerung des Schüttguts aufzubringen. Das Dokument EP 1 580 133 B1 offenbart ein ähnliches Verfahren zum Entleeren von flexiblen Behältnissen. Von dem oben genannten Verfahren unterscheidet es sich dadurch, dass zur Lockerung der Schüttgutoberfläche Druckluft zum Einsatz kommt. Diese wird zeitweise, z.B. stoßartig oder pulsierend, durch Austrittsöffnungen in der Absaugvorrichtung auf das umliegende Schüttgut ausgestoßen.

Auch bei der in der PCT-Anmeldung WO 99/16691 A1 beschriebenen Vorrichtung wird Druckluft eingesetzt, um ein Schüttgut vor dem Absaugen aufzulockern beziehungsweise zu fluidisie- ren. Die Absaugvorrichtung ist in ihren Abmessungen so gestaltet, dass sie mindestens 50% der Querschnittsfläche des Behälters abdeckt, aus dem das Schüttgut abgesaugt werden soll.

Der Einsatz von Druckluft kann allerdings wie im Fall des Auskippens dazu führen, dass es zu einer Staubentwicklung kommt, die in den meisten Fällen unerwünscht ist. Diese Problematik wird in der deutschen Patentschrift DE 42 18 331 C2 angesprochen. Um möglichst gleichmäßig das Schüttgut aus einem Behälter entnehmen zu können, wird dort als Absaugvorrichtung eine Sauglanze vorgeschlagen, die in alle drei Raumrichtungen beweglich gelagert ist. Als Verfahren wird vorgeschlagen, die Sauglanze in definierten Bahnen über die Schüttgutoberfläche zu führen und auf diese Weise Lage für Lage das Schüttgut abzusaugen.

Die bekannten Vorrichtungen und Verfahren zur Entnahme von Schüttgut aus einem Behälter sind überwiegend auf schlecht fließende Pulver als Schüttgüter ausgerichtet. Sie sind allerdings ungeeignet für eine Klasse von Schüttgütern, die beim Transport und der Lagerung stark verblocken. Beispiele für derartige Schüttgüter sind Granulate aus Elastomeren wie thermoplastische Kunststoffe. In diesen Fällen reichen die bekannten Methoden der Auflockerung und Förderung des Schüttgutes nicht aus.

Es stellte sich die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, um auf einfache Art ein stark zum Verblocken neigendes Schüttgut aus einem Behälter zu entnehmen. Die Vorrichtung sollte einfach in der Konstruktion und robust im Betrieb sein. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der Erfindung gelöst, wie er in Anspruch 1 wiedergegeben ist. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist in Anspruch 8 angegeben. Weitere vorteil- hafte Ausführungsformen der Erfindung finden sich in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 7 und 9 bis 15.

Erfindungsgemäß erfolgt die Entnahme von Schüttgut aus einem oben offenen Behälter mittels einer Absaugvorrichtung, die mindestens ein Absaugrohr und einen oder mehrere Abstreifer umfasst, wobei die Absaugvorrichtung von oben auf die Oberfläche des Schüttguts im Behälter aufgelegt wird und Schüttgut durch das mindestens eine Absaugrohr abgesaugt wird, wobei während einer wiederholten relativen Drehbewegung zwischen Abstreifer und Oberfläche des Schüttguts im Behälter Schüttgut entlang des oder der Abstreifer in Richtung des mindestens einen Absaugrohres gefördert wird. An das Absaugrohr kann eine Förderleitung angeschlossen sein, durch die das abgesaugte Schüttgut an einen Ort zur Weiterverarbeitung geleitet wird. Die Förderleitung kann ortsfest angebracht sein, z.B. als feste Verrohrung, sie kann aber auch flexibel gestaltet sein, z.B. in Form eines Schlauches. Die Erfindung lässt sich vorteilhaft auf verschiedene Arten von Behältern anwenden. Besonders geeignet ist die Erfindung für Behälter des oben beschriebenen Typs wie Oktabins oder Big- bags. Es ist von Vorteil, wenn sich die Querschnittsfläche des Behälters entlang seiner vertikalen Ausdehnung nicht oder nur wenig verändert, wie dies beispielsweise bei frei stehenden Behältern wie Oktabins der Fall ist. Um das Verfahren bei nicht selbsttragenden Behältern mit fle- xiblen Wänden wie z.B. Bigbags einzusetzen, ist eine geeignete Haltevorrichtung vorzusehen, die dafür sorgt, dass sich während des Entleervorgangs die Querschnittsfläche des Behälters nur geringfügig ändert.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die für die Entnahme von Schüttgut aus einem Behälter mit flexiblen Wänden, beispielsweise einem Bigbag, geeignet ist, umfasst die Haltevorrichtung einen Ring, vorzugsweise einen quadratischen Ring, der an einem Gestänge höhenverstellbar angebracht ist. An mindestens vier Punkten des Rings, vorzugsweise den E- cken im Fall eines quadratischen Rings, befinden sich jeweils Ösen mit Sicherungsbügeln. In diese Ösen werden Schlaufen eingehängt, welche sich üblicherweise jeweils an der Oberkante des Behälters befinden. Durch die Höhenverstellung des Ringes, welche beispielsweise hydraulisch erfolgen kann, wird der Behälter nach oben gezogen. Bei dieser Ausführungsform kann gewährleistet werden, dass die flexible Wand des Behälters zumindest in dem Bereich, in dem sich die Absaugvorrichtung während des Entnahmevorgangs jeweils befindet, straff ausgerichtet ist, sodass sich die Querschnittsfläche des Behälters in vertikaler Richtung kaum ändert.

Eine Möglichkeit, die Veränderung der Querschnittsfläche quantitativ zu bewerten, besteht darin, die Querschnittsfläche durch einen Inkreis an die Innenwandung des Behälters anzunähern, und die Differenz zwischen dem größten und dem kleinsten Inkreis über die vertikale Höhe des Behälters zu bestimmen. Bevorzugt beträgt diese Differenz höchstens 17 cm, besonders bevor- zugt höchstens 10 cm, insbesondere höchstens 6 cm. Die Absaugvorrichtung ist vorzugsweise in einer Führung gelagert, die es gestattet, die Absaugvorrichtung in vertikaler Richtung von oben in den Behälter einzuführen. Bevorzugt ist eine Führung, bei der in vertikaler Richtung übereinander mindestens zwei Lagerungen angeordnet sind, entlang derer die Absaugvorrichtung bewegt werden kann. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass das Risiko eines Verkantens der Absaugvorrichtung beim Einführen in den Behälter minimiert wird. Weiterhin bevorzugt erfolgt die Lagerung ganzflächig, beispielsweise durch ineinander geführte Rohre mit aufeinander abgestimmten runden oder eckigen Querschnitten. Die relative Drehbewegung kann dadurch erzeugt werden, dass die Absaugvorrichtung nicht nur in vertikaler Richtung beweglich gelagert ist, sondern auch eine Drehbewegung ausführen kann, beispielsweise angetrieben durch einen Elektromotor. Um zu verhindern, dass mit einer Drehung der Absaugvorrichtung auch eine angeschlossene Förderleitung verdreht wird, ist eine Drehdurchführung vorzusehen, die vorzugsweise luftdicht ausgeführt ist. Die Drehdurchführung kann zwischen der Förderleitung und dem Absaugrohr vorgesehen sein. Alternativ kann die Drehdurchführung in die Absaugvorrichtung integriert sein, beispielsweise indem das Absaugrohr relativ zu den übrigen Bauteilen der Absaugvorrichtung drehbar gelagert ist. Bei dieser Ausführungsform kann der Behälter ortsfest aufgestellt sein, beispielsweise auf einer Bodenplatte, einer Palette oder in einer Einfassung, die eine Drehung des Behälters erschwert oder verhindert.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Absaugvorrichtung in horizontaler Richtung im Wesentlichen ortsfest angebracht, und die relative Drehbewegung wird dadurch erzeugt, dass der Behälter auf einer Antriebsvorrichtung platziert ist, die den Behälter in eine Drehbewegung versetzt. Unter„im wesentlichen ortsfest" ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass die Absaugvorrichtung während der Durchführung der Absaugung in der horizontalen Ebene an einem Ort gelagert ist und von diesem Ort nicht aktiv wegbewegt wird. Es soll dabei aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich durch die Krafteinwirkung aufgrund der relativen Drehbewegung die Absaugvorrichtung in engen Grenzen auch in horizontaler Richtung bewegt. Ferner kann die Absaugvorrichtung durchaus auch in horizontaler Richtung bewegbar angebracht sein, beispielsweise an einer Kranbrücke, um die Absaugvorrichtung an unterschiedlichen Orten positionieren zu können. Während eines Absaugvorgangs verbleibt sie jedoch im Wesentlichen ortsfest. Bei dieser Ausführungsform ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Absaugvorrichtung auch gegen eine Rotationsbewegung gesichert ist. Im Fall einer Lagerung in zwei ineinander vertikal beweglichen Rohren mit eckigen Querschnitten beispielsweise ist diese Sicherung bereits durch die Geometrie gegeben. Bei einer entsprechenden Lagerung in Rohren mit rundem Querschnitt kann eine Rotationsbewegung der Absaugvorrichtung durch bekannte Welle-Nabe- Verbindungen verhindert werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Antriebsvorrichtung einen drehbar gelagerten Teller, der über ein Getriebe von einem Motor, z.B. einem Elektromotor, antreibbar ist. Es ist weiterhin vorteilhaft, auf dem Teller eine Einfassung zur Platzierung des Behälters vorzusehen, die derart gestaltet ist, dass einerseits eine Zentrierung des Behälters unter der Absaugvorrichtung gewährleistet ist und andererseits eine Relativbewegung zwischen Behälter und Teller vermieden wird. Die Lagerung der Absaugvorrichtung kann so gestaltet sein, dass sich die Absaugvorrichtung unter Kraftaufwendung in die Oberfläche des Behälters eindrücken lässt. Beispielsweise lässt sich die Anpresskraft der Absaugvorrichtung auf die Schüttgutoberfläche durch Pneumatik- oder Hydraulikzylinder erhöhten, die z.B. seitlich neben dem Ansaugrohr installiert sein können. Ein entsprechender Druck des Gases oder der Hydraulikflüssigkeit wird dabei auf die Schüttgut- Oberfläche übertragen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Kraftaufwendung während des Absaugvorgangs gesteuert und an die jeweiligen Gegebenheiten ange- passt werden. Eine derartige Ausgestaltung kann Vorteile bieten bei der Absaugung von harten spröden Schüttgütern, die zu Verblockungen neigen, wie kristallines Material oder Mineralien. Bei vielen Schüttgütern reicht jedoch das Eigengewicht der Absaugvorrichtung bereits aus, dass diese zumindest teilweise in die Oberfläche des Schüttguts im Behälter einsinkt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird daher auf ein aktives Einbringen der Absaugvorrichtung in den Behälter verzichtet, sodass sich die Absaugvorrichtung ausschließlich aufgrund ihres Eigengewichts während des Absaugvorgangs in dem Behälter nach unten bewegt. Besonders bevorzugt wird das Eigengewicht der Absaugvorrichtung an das zu entnehmende Schüttgut angepasst und so gewählt, dass die Absaugvorrichtung bis zu einem gewünschten Wert in die Oberfläche des Schüttguts einsinkt. Diese Anpassung kann beispielsweise durch das Anbringen von Zusatzgewichten an oder auf der Absaugvorrichtung realisiert werden. Eine Anpassung an unterschiedliche Schüttgüter lässt sich beispielsweise durch lösbar montierte Zusatzgewich- te unterschiedlicher Massen auf einfache Weise umsetzen.

In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die oberste Schicht des Schüttguts durch die wiederholte relative Drehbewegung zwischen Abstreifer und Oberfläche des Schüttguts im Behälter aufgelockert, bevor aufgelockertes Schüttgut zu dem mindestens einen Absaugrohr gefördert und abgesaugt wird. Es handelt sich hierbei um eine mechanische Auflockerung, die darauf basiert, dass Bauteile der Absaugvorrichtung zumindest teilweise in die Oberfläche des Schüttguts einsinken und durch die Kräfte in Wirkung aufgrund der Relativbewegung gegebenenfalls vorhandene Kräfte zwischen den Schüttgutpartikeln ü- berwunden werden. Der Abstand zwischen einzelnen Schüttgutpartikeln wird vergrößert und die Verblockung im Schüttgut gelöst. Besonders vorteilhaft wird die Funktion des Aufiockerns und der Förderung zum Absaugrohr durch den einen oder die mehreren Abstreifer erfüllt. Geeignete Gestaltungen der Abstreifer sind nachfolgend angegeben.

Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich vorteilhaft auf unterschiedliche Arten von Schüttgü- tern anwenden, beispielsweise glasartige, keramische, metallische, polymere oder mineralische Materialien. Die Schüttgüter können zum Beispiel fest, ausgehöhlt, porös, elastisch, deformierbar, locker, behandelt, geschliffen oder gemahlen sein. Die einzelnen Schüttgutpartikel können in unterschiedlichsten Formen vorliegen, beispielsweise als Blasen, Perlen, Pulver, Puder, Granulat, Fasern, Flocken, Quader, Kugeln, Ellipsoide oder Mischungen daraus.

Besonders geeignet ist das Verfahren, wenn es sich bei dem Schüttgut um ein haftendes, kle- bendes, schwer fließendes und/oder elastisches Material handelt. In der Schüttguttechnik wird ein Schüttgut als leicht fließend oder gut fließend bezeichnet, wenn es ohne Aufwand zum Fließen zu bringen ist, beispielsweise wenn es lediglich aufgrund der Schwerkraft aus einem unten offenen Behälter fließt. Bei einem schwer fließenden oder schlecht fließenden Schüttgut hingegen muss eine Kraft aufgewandt werden, um das Fließen zu ermöglichen oder zu erleichtern. Als charakteristische Kennzahl für die Fließfähigkeit wird üblicherweise das Verhältnis von Verfestigungsspannung zu Druckspannung definiert. In dem Standardwerk„Dietmar Schulze: Pulver und Schüttgüter, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2006" wird auf Basis dieser Kennzahl eine Einteilung von Schüttgütern in nicht fließende, sehr kohäsive, kohäsive, leicht fließende und frei fließende Schüttgüter vorgenommen. Im Sinne dieser Definition und Terminologie ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders für kohäsive, sehr kohäsive und nicht fließende Schüttgüter geeignet, insbesondere für nicht fließende Schüttgüter.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, auch solche Schüttgüter durch Absaugen aus einem oben offenen Behälter zu entnehmen, bei denen aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren versagen oder erhebliche Nachteile aufweisen. Schwer fließende Materialien haben die Eigenschaft, dass sie selbst in lockerem Zustand nicht oder kaum in einen sich bildenden Absaugtrichter fließen. Bei derartigen Materialien wirkt sich insbesondere die durch die relative Drehbewegung hervorgerufene großflächige Förderung des Schüttguts an seiner Oberfläche zur Absaugstelle vorteilhaft aus. Bei haftenden oder klebenden Materialien ist neben der Förde- rung zur Absaugstelle zusätzlich die Auflockerung der Schüttgutoberfläche durch die Abstreifer von Vorteil. Einige elastische Materialien neigen zum Verblocken und sind schwer fließend. Bei ihnen entfalten sich die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens in besondere Weise. Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren für Schüttgüter, bei denen es sich um ein Granulat oder Pellets aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere aus thermoplasti- schem Polyurethan, handelt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Durchmesser des Umkreises um den in radialer Richtung äußeren Rand der Absaugvorrichtung von 3 bis 20 cm, besonders bevorzugt von 6 bis 16 cm, insbesondere von 8 bis 14 cm kleiner als der Durchmesser des Inkreises an die Innen- wand des Behälters, aus dem das Schüttgut entnommen wird. Unter dem Inkreis wird hierbei der Kreis mit dem größtmöglichen Durchmesser verstanden, der in den Querschnitt durch den Behälter senkrecht zur Drehachse eingepasst werden kann. Im Beispiel eines Oktabins als Behälter, der einen symmetrischen achteckigen Querschnitt aufweist, berührt der Inkreis die Kanten des Querschnitts tangential. Der Inkreisdurchmesser entspricht in diesem Fall dem Abstand zwischen zwei gegenüberliegenden Kanten. Der üblicherweise in einem Oktabin enthaltene Kunststoff in liner ist für die Berechnung des Inkreises vernachlässigbar, solange seine Querschnittsfläche nicht kleiner ist als die des Inkreises an die Innenwand des Behälters. Unter dem Umkreis wird der Kreis mit dem kleinstmöglichen Durchmesser verstanden, der in radialer Richtung sämtliche Bauteile der Absaugvorrichtung umschließt. Die radiale Richtung bezeichnet hierbei die Richtung senkrecht zur Drehachse nach außen. Beispiele für die Bestimmung des Umkreises werden bei der Erläuterung der Zeichnungen angegeben.

Bei einem Behälter, dessen Querschnittsfläche in vertikaler Richtung nicht konstant ist, beziehen sich obige bevorzugte Bereichsangaben auf die Differenz zwischen dem Umkreisdurchmesser und dem jeweils kleinsten und größten Inkreisdurchmesser. Im Beispiel eines konisch sich von oben nach unten verjüngenden Behälters sind die Bereichsuntergrenzen am Fuß des Behälters und die Bereichsobergrenzen an der oberen Öffnung des Behälters maßgebend. Es wurde gefunden, dass eine Wahl des Durchmessers der Absaugvorrichtung in den bevorzugten Bereichen einen guten Kompromiss bezüglich des Wandabstandes zwischen Absaugvorrichtung und Innenwand des Behälters darstellt. Bei einem zu kleinen Wandabstand besteht die Gefahr, dass Teile der Wand oder des Kunststoffinliners im Falle von Oktabins beispielsweise mit Elementen der Absaugvorrichtung in Berührung kommen, aufgrund der relativen Drehbewegung zerstört werden und gegebenenfalls das Schüttgut verunreinigen. Bei einem zu großen Wandabstand hingegen kann sich insbesondere bei schlecht fließenden Materialien ein Schüttgutrand bilden, der nicht von sich aus zusammenfällt, wodurch die vollständige Entleerung des Behälters beeinträchtigt wird.

Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Absaugvorrichtung um- fasst mindestens ein Absaugrohr und einen oder mehrere Abstreifer, wobei der oder die Abstreifer im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sind und bezogen auf eine radiale Linie von der Drehachse zum äußeren Ende des Abstreifers in Relativbewegungsrichtung des Schüttguts gesehen konvex ausgestaltet sind. Beispiele erfindungsgemäßer Ausgestaltungen und Anordnungen von Abstreifern und Absaugrohr bzw. Absaugrohren sind in der Beschreibung der Zeichnungen angegeben. In einer vorteilhaften Ausgestaltung handelt es sich bei dem Absaugrohr oder den mehreren Absaugrohren um zylindrische Rohrabschnitte aus Metall, Kunststoff oder einem Verbundwerkstoff. Besonders bevorzugt ist das Absaugrohr oder sind die Absaug- röhre aus einem Metall, insbesondere einem Stahl gefertigt.

Bevorzugt sind die Abstreifer als flache längliche Elemente gestaltet, deren Ausdehnung in radialer Richtung größer ist als ihre Höhe in vertikaler Richtung, und deren Höhe wiederum größer ist als die Materialstärke. Die Höhe der Abstreifer beträgt bevorzugt von 1 bis 20 cm, be- sonders bevorzugt von 2 bis 10 cm. Die Abstreifer sind vorzugsweise aus einem Metall, Kunststoff oder einem Verbundwerkstoff gefertigt. Besonders bevorzugt sind die Abstreifer aus einem Metall, insbesondere einem Stahl gefertigt.

Weiterhin bevorzugt sind Ausführungsformen mit drei oder vier Abstreifern, die jeweils in Um- fangsrichtung symmetrisch angeordnet sind. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Unterkante des oder der Abstreifer profiliert, insbesondere als gezahntes Profil ausgebildet. Dabei können die Zähne in bekannter Weise gestaltet sein, z.B. rechteckig, quadratisch, trapezförmig oder dreieckig, mit scharfen oder abgerundeten Kanten. Als Zahnspitzen werden im Folgenden die Bereiche des Profils bezeichnet, die die Unterkante bilden. Im Beispiel eines dreieckigen Profils können die Zahnspitzen punktförmig ausgebildet sein. Im Beispiel von rechteckigen, quadratischen oder trapezförmigen Profilen sind die Zahnspitzen meist plateauförmig gestaltet. Als Zahntäler werden im Folgenden die Bereiche des Profils bezeichnet, die in vertikaler Richtung am weitesten von den Zahnspitzen entfernt sind. Die Verbindungslinie zwischen Zahntälern und Zahnspitzen bildet das Profil der Zahnung.

Der Abstand zwischen benachbarten Zahnspitzen beträgt bevorzugt von 2 bis 50 mm, besonders bevorzugt von 3 bis 10 mm, wobei unter dem Abstand die Ausdehnung des Zwischenraums vom Ende einer Zahnspitze zum Beginn der benachbarten Zahnspitze in Richtung des Verlaufs der Abstreifer-Unterkante verstanden wird. Der Rücksprung zwischen den Zähnen be- trägt bevorzugt von 2 bis 15 mm, besonders bevorzugt von 3 bis 10 mm. Unter dem Rücksprung wird dabei der vertikale Abstand zwischen Zahnspitzen und Zahntälern verstanden. Eine derartige Gestaltung der Abstreifer begünstigt das Auflockern der Schüttgutoberfläche und eignet sich besonders für Schüttgüter aus einem harten Material, beispielsweise kristallines, mineralisches oder glasartiges Material.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Absaugvorrichtung ein Absaugrohr, das bezogen auf die Querschnittsfläche der Absaugvorrichtung mittig angeordnet ist, und weiterhin mindestens zwei Abstreifer, die in Umfangsrichtung symmetrisch angeordnet sind. Der Querschnitt ist senkrecht zur Drehachse definiert, die bei dieser Ausführungsform bevorzugt durch das Absaugrohr verläuft.

Bei Ausführungsformen mit mittigem Absaugrohr sind die Abstreifer vorteilhaft derart gestaltet, dass ihre Unterkanten in radialer Richtung von außen nach innen in derselben Ebene liegen oder zum Absaugrohr hin ansteigen. Bevorzugt steigen die Unterkanten der Abstreifer von au- ßen nach innen an, wobei der Abstand der Unterkanten an den inneren Enden zu der Ebene, die durch die Unterkanten an den äußeren Enden verläuft, von 5 bis 100%, besonders bevorzugt von 30 bis 60% der Höhe der Abstreifer an den äußeren Enden beträgt.

Die Oberkanten der Abstreifer können in derselben Ebene liegen oder in radialer Richtung von außen nach innen ansteigen. In einer Ausführungsform steigen die Unterkanten nach innen an, während die Oberkanten in derselben Ebene bleiben. In diesem Fall nimmt die Höhe der Abstreifer von außen nach innen ab. In einer anderen Ausführungsform bleiben die Unterkanten in derselben Ebene, während die Oberkanten von außen nach innen ansteigen. In diesem Fall nimmt die Höhe der Abstreifer von außen nach innen zu. In einer weiteren Ausführungsform sind die Profile der Unterkanten und Oberkanten von außen nach innen weitestgehend identisch, sodass die Höhe der Abstreifer im Wesentlichen konstant ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung verlaufen die Unterkanten der Abstreifer in radialer Richtung von außen nach innen über mehr als 50% ihrer Länge horizontal und steigen zum Absaugrohr hin an, und die Oberkanten der Abstreifer am Absaugrohr sind höher als am radial äußeren Ende.

Bei einer relativen Drehbewegung zwischen Abstreifern und Schüttgutoberfläche wird aufgrund der konvexen Gestaltung der Abstreifer der Großteil des lockeren Schüttguts von außen nach innen in Richtung Absaugrohr gefördert. Vor dem mittigen Absaugrohr kommt es dabei zu einer Anhäufung von Schüttgut in Form eines Berges. Die bevorzugte, in Richtung des Absaugrohres ansteigende Ausgestaltung der Abstreifer trägt diesem Sachverhalt Rechnung und verringert den Anteil an Schüttgut, der über die Abstreifer strömt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer Absaugvorrichtungen ist am unteren Ende des Absaugrohres ein Abstützelement angebracht, das nach unten punktför- mig, aber nicht spitz zuläuft und den untersten Punkt der Absaugvorrichtung bildet. Dieses Abstützelement verhindert, dass das offene Ende des Absaugrohres auf dem Behälterboden aufliegt, wenn das Schüttgut fast vollständig abgesaugt ist. Dadurch wird vermieden, dass sich das Absaugrohr am Behälterboden oder einer gegebenenfalls in dem Behälter vorhandenen Kunst- stoffeinlage festsaugt. Das punktförmige, aber nicht spitz zulaufende untere Ende des Abstütz- elements dient ebenfalls dem Schutz des Behälterbodens. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Abstützelement als halbkreisförmiger oder halbelliptischer Toms gefertigt, beispielsweise als gebogenes Rohr mit einem äußeren Rohrdurchmesser von bevorzugt 0,4 bis 1 ,5 cm. In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Abstreifer mit jeweils einem Ende an dem Absaugrohr oder einer das Absaugrohr umfassenden Hülse unmittelbar befestigt, beispielsweise angeschweißt. Das jeweils andere Ende der Abstreifer ragt radial von der Drehachse weg nach außen. Die nach außen ragenden Enden der Abstreifer können frei tragend sein oder sie können mit einem Randelement verbunden sein. Vorzugsweise sind die Enden mit einem Randelement verbunden, das den äußeren Rand der Absaugvorrichtung bildet. Besonders vorteilhaft ist das Randelement als Kreisring ausgestaltet.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Absaugvorrichtung einen Tragrahmen auf, der Streben und ein umlaufendes Randelement umfasst, das über die Streben mit dem Absaugrohr verbunden ist. Dabei sind die Abstreifer mit jeweils einem Ende am Absaugrohr oder einer Strebe und mit dem anderen Ende am Randelement oder einer Strebe befestigt. Besonders bevorzugt ist das Randelement kreisringförmig ausgestaltet und bildet den äußeren Rand der Absaugvorrichtung. Bei einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung sind an den Abstreifern und/oder dem Randelement verstellbare Flügel angebracht, mittels derer die Flächenpressung der Absaugvorrichtung auf die Oberfläche des Schüttguts eingestellt werden kann. Neben der oben erwähnten Möglichkeit, Zusatzgewichte lösbar an der Absaugvorrichtung anzubringen, sind die verstellbaren Flügel gut geeignet, die Flächenpressung der Absaugvorrichtung auf die Oberfläche des Schüttguts nach Bedarf zu verändern. Bevorzugt sind die Flügel in vertikaler Richtung verstellbar angebracht, beispielsweise durch eine Schraubverbindung in Langlöchern am Randelement. Dadurch kann die Eindringtiefe der Abstreifer und/oder des Randelements in die Schüttgutoberfläche beeinflusst werden. Weiterhin bevorzugt sind die Flügel auch in ihrer Neigung in Drehrichtung verstellbar angebracht, beispielsweise ebenfalls durch Schraubverbindung in Langlöchern am Randelement. Eine in Dreh- richtung ansteigende Neigung der Flügel bewirkt einen Abtrieb der Absaugvorrichtung in das Schüttgut hinein. Entsprechend bewirkt eine in Drehrichtung absteigende Neigung einen Auftrieb der Absaugvorrichtung. Die Verstellbarkeit der Neigung stellt einen weiteren Freiheitsgrad zur Beeinflussung der Eindringtiefe dar. Die Menge an Schüttgut, das abgesaugt werden kann, wird im Wesentlichen bestimmt von dem Saugdruck, der im Saugrohr anliegt, sowie von dem Verhältnis zwischen Luft und lockerem Schüttgut an der Absaugstelle. Bei einem großen Luft-Schüttgut-Verhältnis wird nur wenig Schüttgut abgesaugt, die Förderleistung ist gering. Bei einem kleinen Luft-Schüttgut-Verhältnis ist wenig Luft an der Absaugstelle vorhanden, und es besteht die Gefahr des Verstopfens des Absaugrohres. Designparameter wie Gewicht, Form und Ausgestaltung der Bauteile der Absaugvorrichtung einerseits und Betriebsparameter wie Saugdruck und Drehgeschwindigkeit andererseits werden vorteilhaft aufeinander abgestimmt. Dadurch kann eine möglichst hohe Förderleistung realisiert werden bei gleichzeitiger Minimierung der Gefahr von Verstopfungen. In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung ist das untere Ende des Absaugrohres oder der Absaugrohre relativ zur Unterkante der Abstreifer verstellbar angebracht. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist das Absaugrohr oder sind die Absaugrohre von einer Hülse umgeben, in der sie in vertikaler Richtung verschiebbar und lösbar befestigt sind, beispielsweise durch eine Klemmverbindung oder Schraubverbindung. An der Hülse oder den Hülsen wiederum können die Abstreifer lösbar oder nicht lösbar befestigt sein. Durch eine geeignete Wahl des Abstandes zwischen Unterkante der Abstreifer und unterem Ende des Absaugrohres oder der Absaugrohre kann das Luft-Schüttgut-Verhältnis an der Einsaugstelle auf einen gewünschten Wert eingestellt werden. Die Verstellbarkeit ermöglicht es, die Absaugvorrichtung einfach und schnell auf ein anderes Schüttgut anzupassen.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Absaugvorrichtung ein Falschluftventil auf, das an dem Absaugrohr angebracht ist. Besonders bevorzugt ist das Falschluftventil am unteren Ende des Absaugrohres angebracht. Durch das Falschluftventil wird Umgebungsluft von außen in das Absaugrohr angesaugt. Besonders bevorzugt ist das Falsch- luftventil steuerbar, sodass die Menge an angesaugter Umgebungsluft einstellbar ist. Bei einer Absaugvorrichtung mit mehreren Absaugrohren ist es von Vorteil, wenn an jedem Absaugrohr ein Falschluftventil angebracht ist. Falschluftventile und ihre Einstellung bieten weitere Frei- heitsgrade, die eine individuelle Anpassung des erfindungsgemäßen Verfahrens an jeweils vorliegende Gegebenheiten ermöglichen. Durch eine geeignete Wahl der Falschluftzufuhr lässt sich beispielsweise die Drehgeschwindigkeit steigern, ohne die Wahrscheinlichkeit einer Verstopfung im Absaugrohr zu erhöhen.

Gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Entnahme von Schüttgut aus oben offenen Behältern weist das erfindungsgemäße Verfahren etliche Vorteile auf. Die Entnahme des Schüttguts erfolgt gleichmäßig über die Oberfläche verteilt. Aufgrund der Förderung durch die relative Drehbewegung kann mit nur einem Saugrohr nahezu die gesamte Quer- schnittsfläche des Behälters abgedeckt werden. Das Schüttgut wird schonend aufgelockert, eine Staubbildung und eine daraus gegebenenfalls resultierende Gesundheitsgefährdung werden weitestgehend vermieden. Die vorgeschlagene erfindungsgemäße Vorrichtung ist einfach in der Konstruktion und robust im Betrieb. Anhand der Zeichnungen wird im Folgenden die Erfindung weiter erläutert, wobei die Zeichnungen als Prinzipdarstellungen zu verstehen sind. Sie stellen keine Beschränkung der Erfindung, beispielsweise im Hinblick auf konkrete Abmessungen oder Ausgestaltungsvarianten, dar. Es zeigen:

Fig. 1 : Unteransicht einer erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung mit Tragrahmen und vier

Abstreife rn

Fig. 2: Oberansicht der Absaugvorrichtung aus Fig. 1 mit Darstellung der Drehbewegung

Fig. 3: Beispielhafte Ausgestaltungen von Abstreifern einer erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung

Fig. 4: Erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit Tragrahmen und über den Tragrahmen hinausreichenden Abstreifern

Fig. 5: Erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit über den Tragrahmen hinausreichenden

Abstreifern und rechteckigem Randelement des Tragrahmens

Fig. 6: Erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit Tragrahmen und drei Abstreifern

Fig. 7: Erfindungsgemäße Absaugvorrichtung ohne Tragrahmen

Fig. 8: Erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit zwei Absaugrohren ohne Tragrahmen

Fig. 9: Erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit drei Absaugrohren ohne Tragrahmen

Fig. 10: Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit Tragrahmen

Fig. 1 1 : Ausführungsbeispiel in dreidimensionaler Ansicht von oben

Fig. 12: Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 1 in zweidimensionaler Draufsicht

Fig. 13: Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 1 im zweidimensionalen Längsschnitt

Liste der verwendeten Bezugszeichen

10 ... Absaugrohr

1 1 ... Hülse

12 ... Abstreifer 13 . . Flügel

14 . . Strebe

15 . . Verbindungselement

16 . . Randelement

17 . . Abstützelement

18 . . radiale Linie von der Drehachse zum äußeren Ende eines Abstreifers

19 . . Umkreis um den äußeren Rand der Absaugvorrichtung

20 . . Richtung der relativen Drehbewegung

22 . . Drehachse

24 . . Förderrichtung des Schüttguts

30 . . Behälterinnenwand

32 . . Inkreis an die Behälterinnenwand

Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit Tragrahmen von unten betrachtet. Der Tragrahmen umfasst vier Streben 14 sowie ein kreisringförmiges Randelement 16, das in horizontaler Richtung den äußeren Rand der Absaugvorrichtung bildet. Die Streben 14 sind an einem mittig angeordneten Absaugrohr 10 befestigt. In vertikaler Richtung unterhalb der Streben 14 sind vier Abstreifer 12 mit jeweils einem Ende an dem Absaugrohr 12 befestigt und mit dem jeweils anderen Ende an dem Randelement 16. Als Beispiel für einen Behälter, aus dem mittels der erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung Schüttgut entnommen werden soll, dient in Fig. 1 und den folgenden Abbildungen ein Oktabin. Der achteckige Querschnitt seiner Innenwand 30 ist gestrichelt dargestellt.

Fig. 2 zeigt die Absaugvorrichtung aus Fig. 1 in der Ansicht von oben, also mit Blick in den oben offenen Behälter. Dargestellt ist die Situation, dass die Absaugvorrichtung hinsichtlich einer

Drehbewegung ortsfest ist und sich der Behälter um eine Drehachse 22 dreht. Die Drehrichtung des Behälters ist durch den Pfeil 20 symbolisiert. Das Schüttgut im Behälter wird in diesem Beispiel mit dem Behälter im Uhrzeigersinn gedreht. Die Absaugvorrichtung liegt auf der Oberfläche des Schüttguts auf. Durch das Eigengewicht der Absaugvorrichtung ragen die Abstreifer 12 zumindest teilweise in die Schüttgutoberfläche hinein und bilden einen ortsfesten Widerstand für das sich drehende Schüttgut. Aufgrund der Formgebung der Abstreifer 12, die aus Fig. 1 und Fig. 2 deutlich hervorgeht, wird das oberflächliche Schüttgut in Richtung der Mitte der Absaugvorrichtung gefördert, wo sich das Absaugrohr 10 befindet. Diese Förderung ist in Fig. 2 durch die Pfeile 24 angedeutet. Eine vergleichbare Förderwirkung würde sich einstellen, wenn der Behälter ortsfest wäre und sich die Absaugvorrichtung im Gegenuhrzeigersinn um die Drehachse 22 drehen würde.

Anhand Fig. 3 werden im Folgenden beispielhaft unterschiedliche Ausgestaltungen der Abstreifer 12a bis 12c erfindungsgemäßer Absaugvorrichtungen erläutert. Fig. 3 stellt wie Fig. 1 eine Unteransicht der Absaugvorrichtung dar. Die Richtung der relativen Drehbewegung 20 ist demgemäß im Vergleich zu Fig. 2 entgegengesetzt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind Streben, die das Absaugrohr mit dem Randelement verbinden, nicht dargestellt. Erfindungsgemäß sind die Abstreifer in Richtung der Relativbewegung des Schüttguts konvex ausgebildet, bezogen auf eine radiale Linie 18a, 18b, 18c von der Drehachse 22 zum äußeren Ende der Abstreifer 12a, 12b, 12c. Abstreifer 12a ist derart geformt und angeordnet, dass eine gedachte Verlängerung der Krümmung in Richtung des Absaugrohres auf die Drehachse treffen würde. In diesem Sinne ist Abstreifer 12a zentrisch angeordnet. Die radiale Linie 18a wird von der Drehachse zum Ende des Abstreifers 12a gezogen. Bezogen auf diese Linie 18a ist die Form des Abstreifers 12a im horizontalen Querschnitt konvex, wie aus der Fig. 3 leicht ersichtlich ist.

Abstreifer 12b ist im Gegensatz zu Abstreifer 12a leicht exzentrisch angeordnet. Eine gedachte Verlängerung des Abstreifers 12b in Richtung des Absaugrohres würde an der Drehachse 22 vorbei gehen. Ausgehend vom Absaugrohr ist Abstreifer 12b zunächst gerade ausgeformt, bevor etwa ab der Hälfte seiner radialen Ausdehnung eine bezogen auf die Linie 18b konvexe Krümmung folgt.

Abstreifer 12c ist im Vergleich zu Abstreifer 12a weniger stark gekrümmt. Im Vergleich zu Abstreifer 12b ist Abstreifer 12c noch stärker exzentrisch angeordnet. Auch diese Ausgestaltung ist konvex bezogen auf die radiale Linie 18c von der Drehachse 22 zu dem äußeren Ende des Abstreifers 12c.

Fig. 4 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit Tragrahmen von unten betrachtet. Der Tragrahmen umfasst vier Streben 14, die an jeweils einem Ende an einem mittig angeordneten Absaugrohr 10 befestigt sind. Ein kreisringförmiges Randelement 16 ist mit je- dem der jeweils anderen Enden der Streben 14 verbunden. In vertikaler Richtung unterhalb der Streben 14 sind vier Abstreifer 12 mit jeweils einem Ende an dem Absaugrohr 10 befestigt und mit dem jeweils anderen Ende an dem Randelement 16. Im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bildet das Randelement 16 jedoch nicht den äußeren Rand der Absaugvorrichtung. Die Abstreifer 12 ragen in radialer Richtung über das Randelement 16 hinaus. Der äußere Rand der Absaugvorrichtung wird in dieser Ausführungsform von den jeweiligen Enden der vier Abstreifer 12 gebildet. Damit Behälter und Absaugvorrichtung relativ zueinander gedreht werden können, ist die radialer Ausdehnung der Abstreifer 12 so gewählt, dass der Umkreis 19 um den äußeren Rand der Absaugvorrichtung im Durchmesser kleiner ist als der Inkreis 32 an die Behälterinnenwand 30.

In Fig. 5 ist eine weitere erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit Tragrahmen dargestellt. Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist das Randelement 16 des Tragrahmens in diesem Fall nicht kreisringförmig ausgestaltet, sondern rechteckig, im konkreten Beispiel quadratisch.

Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit Tragrahmen, die im Vergleich zu den Varianten gemäß der Fig. 1 , 2, 4 und 5 mit drei Abstreifern 12 versehen ist. Wie in den vo- rigen Beispielen sind die drei Abstreifer in Umfangsrichtung symmetrisch angeordnet. In diesem Beispiel ragen die Abstreifer 12 nicht über das Randelement 16 des Tragrahmens hinaus, sodass der äußere Rand des kreisringförmigen Randelements 16 zugleich den Umkreis 19 um den äußeren Rand der Absaugvorrichtung bildet.

Weiterhin sind in Fig. 6 beispielhaft drei Ausgestaltungsvarianten von verstellbaren Flügeln 13 abgebildet. Flügel 13a ist an dem Randelement 16 verstellbar befestigt, vorzugsweise sowohl in vertikaler Richtung als auch hinsichtlich der Neigung in Drehrichtung. Flügel 13b ist ebenfalls am Randelement 16 befestigt, allerdings in Drehrichtung gesehen in kurzem Abstand hinter einem Abstreifer 12. Flügel 13c schließlich repräsentiert eine Variante, bei der der Flügel an einem Abstreifer 12 befestigt ist. Auch in diesem Fall ist der Flügel 13c vorzugsweise in vertikaler Richtung verstellbar.

Eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung zeigt Fig. 7. Die Ab- Saugvorrichtung umfasst ein mittig angeordnetes Absaugrohr 10 sowie vier Abstreifer 12. Die Abstreifer 12 sind unmittelbar am Absaugrohr 10 befestigt, z.B. angeschweißt. Diese Ausführungsform kommt ohne Tragrahmen aus. Wie bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 4 und Fig. 5 bilden die jeweiligen Enden der Abstreifer 12 den äußeren Rand der Absaugvorrichtung. Die radiale Ausdehnung der Abstreifer 12 ist so gewählt, dass der Umkreis 19 um den äußeren Rand der Absaugvorrichtung im Durchmesser kleiner ist als der Inkreis an die Behälterinnenwand 30.

Fig. 8 stellt eine erfindungsgemäße Absaugvorrichtung dar, die zwei Absaugrohre 10a, 10b sowie zwei Abstreifer 12a ,12b aufweist. In der Mitte der Absaugvorrichtung, durch die die Dreh- achse 22 verläuft, ist eine Halterung vorgesehen, an der jeweils ein Ende eines Abstreifers befestigt ist. In Umfangsrichtung betrachtet sind die Abstreifer symmetrisch angeordnet. In dem dargestellten Beispiel ist die Absaugvorrichtung ohne Tragrahmen ausgeführt. Bei einer relativen Drehbewegung in der dargestellten Richtung 20 wird Schüttgut vom radial äußeren Bereich nach innen gefördert, wie dies in Fig. 8 durch die Pfeile 24 angedeutet ist. Im Zentrum der Schüttgutoberfläche in der Nähe der Drehachse 22 wird aufgrund der Krümmung der Abstreifer 12a, 12b Schüttgut von innen nach außen gefördert. Die beiden Absaugrohre 10a, 10b sind an der Stelle an den Abstreifern 12a, 12b angebracht, an denen die Förderung des Schüttguts von außen nach innen und diejenige von innen nach außen aufeinandertreffen. Bei den Ausführungsformen mit zentralem Absaugrohr 10 ergibt sich aufgrund der konvexen Formgebung der Abstreifer 12 ebenfalls ein Fließverhalten des Schüttguts wie in Fig. 8 skizziert. Insgesamt ist jedoch die Förderung von außen nach innen stärker als die von innen nach außen, sodass insgesamt eine Förderung des Schüttguts entlang der Abstreifer 12 zum Absaugrohr 10 gewährleistet ist. Allerdings baut sich dabei in der Nähe des zentralen Absaugroh- res 10 in vertikaler Richtung ein Berg an losem Schüttgut auf. Dieser Effekt wird bei der Ausführungsform mit zwei Absaugrohren 10a, 10b gemäß Fig. 8 vermieden. Fig. 9 zeigt eine erfindungsgemäße Absaugvorrichtung mit drei Absaugrohren 10a, 10b, 10c. Zwei der Absaugrohre (10a, 10b) sind wie in der Vorrichtung gemäß Fig. 8 an den Abstreifern 12a, 12b angebracht. Ein weiteres Absaugrohr 10c ist wie bei den vorherigen Ausführungsformen zentral in der Mitte der Absaugvorrichtung angebracht. Die Abstreifer 12a, 12b sind ge- genüber der Vorrichtung gemäß Fig. 8 in Drehrichtung weiter hinten an dem zentralen Absaugrohr befestigt. Dadurch wird eine Förderung des Schüttguts sowohl radial nach außen in Richtung der Absaugrohre 10a, 10b als auch eine Förderung eines Anteils des Schüttguts in Richtung des zentralen Absaugrohres 10c begünstigt. Diese Ausführungsform ist zwar konstruktiv aufwändiger, ermöglicht aber einen deutlich höheren Mengenstrom an abgesaugtem Schüttgut im Vergleich zu den Varianten mit weniger Absaugrohren.

Fig. 10 verdeutlicht konstruktive Details einer erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung mit Tragrahmen, wie sie beispielhaft in Fig. 1 , 2 und 6 abgebildet ist. Dargestellt ist die Ansicht senkrecht zur Drehachse 22, in der linken Hälfte der Abbildung als Ansicht, in der rechten Hälfte als Längsschnitt entlang einer Ebene durch die Drehachse 22. Das Absaugrohr 10 ist mittig um die Drehachse 22 angeordnet. An ihrem unteren Ende ist ein Abstützelement 17 angebracht, das so ausgestaltet ist, dass die Absaugvorrichtung am Ende des Entleervorgangs möglichst punktförmig auf dem Boden des Behälters aufsetzt, jedoch nicht nach unten spitz zuläuft, um Beschädigungen des Behälterbodens zu vermeiden. Im Beispiel ist das Abstützelement 17 als halbkreisförmiger Toms ausgebildet. In den Fig. 1 bis 8 wurde auf die Darstellung eines gegebenenfalls vorhandenen Abstützelements aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.

Oberhalb des Abstützelements 17 wird das Absaugrohr 10 von einer Hülse 1 1 umfasst, mit der es fest verbunden ist. An dieser Hülse 1 1 ist jeweils ein Ende der Streben 14 befestigt, das an- dere Ende weist radial nach außen. Im Beispiel sind die Streben 14 als Rohre ausgestaltet. An dem radial äußeren Ende der Streben 14 ist jeweils ein Verbindungselement 15 befestigt, das nach unten über die Streben 14 hinausragt. Das untere Ende dieser Verbindungselemente 15 dient zur Befestigung des Randelements 16 des Tragrahmens. Die Abstreifer 12 schließlich sind mit einem Ende an der Außenseite der Hülse 1 1 befestigt, mit dem anderen Ende an der Innenseite des Randelements 16. Die in diesem Beispiel dargestellte Hülse 1 1 ist nicht zwingend, die Streben 14 sowie die Abstreifer 12 können auch direkt an dem Absaugrohr angebracht sein.

In der dargestellten Ausführungsform sind die Abstreifer 12 so geformt, dass ihre Ober- und Unterkante in radialer Richtung von außen nach innen zunächst horizontal verlaufen und zum Absaugrohr hin ansteigen. Diese Ausgestaltung trägt der oben beschriebenen Tatsache Rechnung, dass sich während der Förderung des Schüttguts entlang der Abstreifer 12 in der Nähe des zentralen Absaugrohres 10 ein Berg an losem Schüttgut bildet. Durch die dargestellte Ausgestaltung wird der Anteil an Schüttgut, das über den Abstreifer 12 strömt, deutlich verringert. Beispiel

In den Fig. 1 1 bis 13 ist ein konkretes Beispiel einer erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung dargestellt. Die Maßangaben in den Zeichnungen beziehen sich auf die Einheit Millimeter.

Fig. 1 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht der Absaugvorrichtung von oben. Die Absaugvorrichtung verfügt über ein zentrales Absaugrohr 10, das in einer Hülse 1 1 befestigt ist. Die äußere Querschnittsform der Hülse 1 1 ist quadratisch. An der Hülse 1 1 sind vier rohrförmige Streben 14 angebracht, die radial nach außen verlaufen. An den äußeren Enden der Streben 14 ist ein Randelement 16 befestigt, das im Querschnitt von kreisrunder Form ist. Die Absaugvorrichtung umfasst ferner vier Abstreifer 12, die mit jeweils einem Ende an der Hülse 1 1 befestigt sind. Das jeweils andere Ende der Abstreifer 12 liegt an der Innenwand des Randelements 16 an und ist mit diesem durch Schrauben verbunden. Die Abstreifer 12 sind abschnittsweise gekantet. In Fig. 12 ist die Absaugvorrichtung in der zweidimensionalen Draufsicht dargestellt. Der Umkreis um den äußeren Rand der Absaugvorrichtung entspricht dem äußeren Rand des Randelements 16. Sein Außendurchmesser beträgt 1000 mm. Die Hülse 1 1 hat einen Außendurchmesser von 120 mm, der Außendurchmesser der Streben 14 beträgt 60,3 mm. Fig. 13 stellt einen Längsschnitt durch die Absaugvorrichtung entlang der Ebene A - A in Fig. 12 dar. Die Abstreifer 12 sind derart ausgestaltet, dass ihre Unterkanten von außen nach innen ansteigen. Am äußeren Ende befinden sich ihre Unterkanten mit der Unterkante des Randelements 16 auf gleicher Höhe. An der Hülse 1 1 befinden sich die Unterkanten der Abstreifer 12 um 30 mm höher. Die Höhe der Abstreifer 12 beträgt am Randelement 60 mm und steigt über den Verlauf von außen nach innen an bis auf einen Wert von 70 mm an der Hülse 1 1. Die Streben verlaufen ausgehend von der Hülse 1 1 zum Randelement 16 waagerecht. Ihre Unterseite befindet sich 104,7 mm über der Unterkante des Randelements 16. Die Höhe des Randelements 16 beträgt 80 mm. Lediglich an den Stellen, an denen die Streben 14 am Randelement 16 befestigt sind, beträgt seine Höhe 200 mm.

Am unteren Ende des Absaugrohres 10 ist ein halbkreisförmiger Toms als Abstützelement 17 angebracht. Der unterste Punkt des Abstützelements 17 befindet sich 10 mm unterhalb der Unterkante des Randelements 16. Dadurch wird zum einen verhindert, dass sich das Absaugrohr am Boden des Behälters festsaugen kann, zum anderen wird die Wahrscheinlichkeit verringert, dass das Randelement 16 auf dem Boden des Behälters aufsetzt und diesen gegebenenfalls beschädigt.

Die Absaugvorrichtung wurde an einem höhenverstellbaren Rohr mit quadratischem Querschnitt befestigt. Innerhalb dieses Rohres erfolgte der Anschluss an eine Absaugleitung mit run- dem Querschnitt. Sämtliche Teile der Absaugvorrichtung, die bei normalem Betrieb mit dem abzusaugenden Schüttgut in Berührung kommen, wurden aus Edelstahl gefertigt. Für alle restlichen Teile wurde pulverbeschichteter Normalstahl als Werkstoff gewählt. Mittels der erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung wurde beispielhaft eine Tonne eines Granulats eines thermoplastischen Polyurethans aus einem Oktabin abgesaugt. Im Sinne der oben eingeführten Kennzahl für die Fließfähigkeit (Verhältnis von Verfestigungsspannung zu Druckspannung) ist das Material als„nicht fließend" klassifiziert.

Der volle Oktabin wurde auf einer Palette mit Hilfe eines Gabelstaplers auf einem Drehteller positioniert. Der Drehteller befand sich unterhalb der Absaugvorrichtung. Der Oktabin wurde mittels Führungselementen auf dem Drehteller unter der Absaugvorrichtung zentriert. Die Absaugvorrichtung wurde auf der Granulatoberfläche des geöffneten Oktabins abgelegt. Eine Ro- tation des Drehstellers mit einer Drehgeschwindigkeit von 5 Umdrehungen pro Minute bewirkte eine Auflockerung des Granulates und eine Förderung zum zentralen Absaugrohr. Die Absaugung erfolgte mit einem Mengenstrom von ca. einer Tonne pro Stunde.

Im Verlauf des Absaugvorgangs bewegte sich die Oberfläche des Schüttguts im Oktabin und mit ihr die Absaugvorrichtung nach unten in Richtung Boden des Behälters. Mit dem Aufsetzen der Absaugvorrichtung auf dem Boden des Behälters und dem Absaugen des restlichen Granulats war der Absaugvorgang abgeschlossen. Die Saugförderung und die Drehung des Drehtellers wurden abgeschaltet, die Absaugvorrichtung aus dem Oktabin nach oben herausgezogen und der entleerte Behälter entfernt.

Mittels der erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung konnte auf einfache Weise aus einem Behälter ein Granulat eines nicht fließenden Schüttguts entnommen werden, für das herkömmliche, aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren nicht anwendbar sind.