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Title:
SUPERCONDUCTIVE BODIES MADE OF ZINC-DOPED COPPER OXIDE MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/049665
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to superconductive bodies based on cuprate material having a very critical current density with outer magnetic fields of up to 5 Tesla when the bodies are characterized by a zinc cations content. The bodies can also be subjected to modified oxygen treatment. The preferred cuprate materials are YBCO material and bismuth oxide based superconductive material ('2212' or '2223' type superconductive material). The preferred bodies are molded bodies obtained by melt texturing and 'powder-in-tube' bodies.

Inventors:
PARK JAI WON (DE)
KOEHLER KARL (DE)
HARDINGHAUS FERDINAND (DE)
GABEL HANS (DE)
KRABBES GERNOT (DE)
SCHAETZLE PETER (DE)
STOEVER GUDRUN (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/000980
Publication Date:
August 24, 2000
Filing Date:
February 08, 2000
Export Citation:
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Assignee:
SOLVAY BARIUM STRONTIUM GMBH (DE)
PARK JAI WON (DE)
KOEHLER KARL (DE)
HARDINGHAUS FERDINAND (DE)
GABEL HANS (DE)
KRABBES GERNOT (DE)
SCHAETZLE PETER (DE)
STOEVER GUDRUN (DE)
International Classes:
C04B35/45; H01L39/12; (IPC1-7): H01L39/12; C04B35/45
Foreign References:
EP0292385A21988-11-23
Other References:
BICHILE G K ET AL: "Enhanced flux pinning by Zn substitution in YBa2Cu3O7-delta", SUPERCONDUCTOR SCIENCE & TECHNOLOGY, UK, vol. 4, no. 2, February 1991 (1991-02-01), pages 57 - 61, XP002137585, ISSN: 0953-2048
AFFRONTE M ET AL: "High-temperature relaxation processes in Zn and Fe doped tetragonal YBCO", PHYSICA C: SUPERCONDUCTIVITY, ELSEVIER SCIENCE, NETHERLANDS, vol. 234, no. 1-2, 1 December 1994 (1994-12-01), pages 91 - 98, XP002137586
TOME-ROSA C ET AL: "Impurity pinning in epitaxial YBa2(Cu1-xTMx)3O7-delta(TM=Zn, Ni)-thin films", IEEE TRANSACTIONS ON APPLIED SUPERCONDUCTIVITY, USA, vol. 3, no. 1, March 1993 (1993-03-01), pages 1468 - 1471, XP002137587, ISSN: 1051-8223
NKUM R K ET AL: "Substitution of 3d metals for Cu in (Bi,Pb)2Sr2Ca2Cu3Oy", PHYSICA C: SUPERCONDUCTIVITY, ELSEVIER SCIENCE, NETHERLANDS, vol. 202, no. 3-4, 15 November 1992 (1992-11-15), pages 371 - 378, XP002137588, ISSN: 0921-4534
SKAKLE J M S: "Crystal chemical substitutions and doping of YBa2Cu3Ox and related superconductors", MATERIALS SCIENCE AND ENGINEERING R: REPORTS, ELSEVIER SEQUOIA, CH, vol. 23, no. 1, 15 June 1998 (1998-06-15), pages 1 - 40, XP004130213, ISSN: 0927-796X
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 013, no. 158 (C - 586) 17 April 1989 (1989-04-17)
Attorney, Agent or Firm:
Lauer, Dieter (Solvay Pharmaceuticals GmbH Hans-Böckler-Allee 20 Hannover, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Supraleitfähiger Körper auf Basis von Cuprat Material, gekennzeichnet durch einen Gehalt an ZinkKationen von 50 bis 5000 ppm.
2. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 1, gekennzeich net durch einen Gehalt an ZinkKationen im Bereich von 100 bis 1000 ppm.
3. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 1 oder 2, ge kennzeichnet dadurch, daß das CupratMaterial Seltenerdme tallBariumcupratMaterial oder Bismut (Blei)Erdalkalimetall KupferoxidMaterial ist.
4. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 3, dadurch ge kennzeichnet, daß, sofern das CupratMaterial Seltenerdme tallBariumcupratMaterial ist, zusätzlich StrontiumKationen und/oder CalciumIonen enthalten sind.
5. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß AluminiumKationen in einer Menge von 2 bis 100 ppm, vorzugsweise 5 bis 10 ppm, enthalten sind.
6. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 4 oder 5, da durch gekennzeichnet, daß der Gehalt an ZinkKationen und StrontiumKationen, CalciumKationen und/oder Aluminium Kationen maximal 1200 ppm beträgt.
7. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß der Körper in Schichtform oder als durch Schmelztexturierung erhaltener Formkörper vorliegt.
8. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß er als Schicht auf Trägern in Form von Band, insbesondere bestehend aus metallischer Legierung, Ke ramik oder metallischer Legierurg mit aufgebrachter kerami scher Sperrschicht, von Platten oder einkristallinen Substra ten vorliegt.
9. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 1 erhältlich dadurch, daß der Formkörper bei einer Temperatur von 300 bis 570 °C 50 bis 200 Stunden in einer reinen Sauerstoffatmosphä re oder in einem Inertgasgemisch, das 0,1 bis 20 Gew.% Sauerstoff enthält, erhitzt und anschließend langsam abge kühlt wird.
10. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 9 erhältlich dadurch, daß der Formkörper bei einer Temperatur zwischen 480 und 520 °C mindestens 50 Stunden, vorzugsweise 100 bis 200 Stunden in einer reinen Sauerstoffatmosphäre erhitzt wird.
11. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 9 erhältlich dadurch, daß der Formkörper bei einer Temperatur von 300 bis 500 °C in einem Inertgasgemisch, in dem 0,1 bis 20 Gew.% Sauerstoff enthalten sind, erhitzt wird.
12. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 9 erhältlich dadurch, daß der Formkörper vor der Sauerstoffbehandlung bis zu 100 Stunden bei einer Temperatur von 550 bis 600 °C gehal ten wird.
13. Supraleitfähiger Körper nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß er einpowderintube"Formkörper ist.
14. Supraleitfähiger Körper nach einem der vorgehenden Ansprüche, ausgebildet als Target.
15. CupratPulver zur Herstellung von Supraleiter Material, gekennzeichnet durch einen Gehalt an ZinkKationen in einer Menge von 50 ppm bis 7500 ppm.
16. Pulver nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um YBa2Cu307_xPulver oder um Bismut (Blei) ErdalkalimetallKupferoxidPulver handelt.
17. Pulver nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine Korngrößenverteilung, bestimmt nach dem CILASLaser Granulometer, von dgo % unterhalb von 35 um.
18. Verwendung von Körpern nach einem der Ansprüche 1 bis 14, für die Herstellung supraleitender Kabel, Permanent Magneten, Kurzschlußstrombegrenzer, Transformatoren, Genera toren, SMES, SchwungmassenEnergiespeicher, Hochfeldmagneten, Elektromagneten oder supraleitende Magnetlager.
Description:
SUPRALEITENDE KÖRPER AUS ZINKDOTIERTEM KUPFEROXIDMATERIAL Beschreibung Die Erfindung bezieht sich auf supraleitende Körper ba- sierend auf Cuprat, ein für seine Herstellung verwendbares Pulver und die Verwendung der Körper.

Der Begriff"supraleitfähige Körper auf Basis von Cu- pratmaterial"bezeichnet in dieser Erfindung all jene oxidi- schen Keramiken (als Formkörper, in Schichtform, auf Bändern oder Substraten aufgebracht, als Draht, in"powder-in-tube-"- Form oder als Target in Beschichtungsverfahren verwendet), die CuO enthalten und bei ausreichend tiefer Temperatur su- praleitende Eigenschaften aufweisen.

Supraleitende Körper, z. B. Formkörper, können bei- spielsweise für kryomagnetische Anwendungen bei höheren äuße- ren Magnetfeldern eingesetzt werden. Beispielsweise kann es sich um supraleitende Drähte oder Bauteile in Elektromotoren handeln. In Abhängigkeit von der Stärke des äußeren Magnet- feldes wurde beobachtet, daß die kritische Stromdichte um so stärker abfällt, je größer das äußere Magnetfeld ist. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, supraleitfähige Körper auf Basis von Cupratmaterial mit einer erhöhten kritischen Strom- dichte bei Anwesenheit äußerer Magnetfelder anzugeben. Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäßen Körper auf Basis von Cupratmaterial gelöst.

Die erfindungsgemäßen supraleitfähigen Körper auf Basis von Cupratmaterial sind gekennzeichnet durch einen Gehalt an Zink-Kationen von 50 bis 5000 ppm. Üblicherweise liegt das Zink in Form des Oxids vor. Bevorzugt sind Körper mit einem Gehalt an Zink-Kationen im Bereich von 100 bis 1000 ppm. Da- bei bezieht sich diese Angabe des Gewichtsbereichs vorzugs- weise auf die supraleitfähige Phase im Körper (Hilfsmaterial wie besondere Zusätze, Füllmaterial, Targets und eventuelle Zwischenschichten, andere Träger oder (Silber) Rohre in powder-in-tube-Körpern werden dann nicht mitgerechnet).

Generell weisen Körper auf Basis von Cupratmaterial mit dem erfindungsgemäßen Zink-Kationengehalt die Vorteile der Erfindung auf. Bevorzugtes Cupratmaterial ist Cupratmaterial vom Seltenerdemetall-Erdalkalimetall-Cuprat-Typ, insbesondere Yttriumbariumcuprat, sowie Cupratmaterial des Bismut (Blei)- Erdalkalimetall-Kupferoxid-Typs. Diese Materialien sind an sich bekannt ; gut geeignete Materialien wurden eingangs be- reits genannt. Insbesondere brauchbar ist Bismut-Strontium- Calcium-Cuprat mit einem Atomverhältnis von 2 : 2 : 1 : 2 und 2 : 2 : 2 : 3, wobei bei dem letzteren ein Teil des Bismuts durch Blei ersetzt werden kann. Auch die Wismut-Strontium-Calcium- Cuprate mit Abwandlungen in der Stöchiometrie der vorgenann- ten Atomverhältnisse sind natürlich brauchbar.

Supraleitendes Cupratmaterial und die Art der Formgebung (Schichtbildung, Schmelztexturierung etc.) sind an sich be- kannt.

Beispielsweise gut brauchbar sind Seltenerdmetall- Erdalkalimetall-Cuprate, wie sie in der WO 88/05029 beschrie- ben werden, insbesondere YBa2Cu307_x ("YBCO") ; Bismut (Blei)- Erdalkalimetall-Cuprate, wie Bismut-Strontium-Calcium-Cuprate und Bismut-Blei-Strontium-Calcium-Cuprate, insbesondere vom 2212-Typ (Bi : Sr : Ca : Cu = 2 : 2 : 1 : 2) und vom 2223-Typ (Bi : Sr : Ca : Cu = 2 : 2 : 2 : 3), wobei hier ein Teil des Bi durch Blei ersetzt sein kann. Bi-haltiae Cuprate werden z. B. be- schrieben in : EP-A 0 336 450, DE-OS 37 39 886, EP-A 0 330 214, EP-A 0 332 291 und EP-A 0 330 305.

Die Überführung der Rohmaterialien (Metalloxide oder Carbonate) in supraleitendes Pulver ist bekannt.

In der deutschen Patentschrift DE 42 16 545 Cl ist ein solches Verfahren offenbart. Das Material wird einer mehrstu- figen Temperaturbehandlung bis auf eine Aufheiztemperatur von 950 °C erwärmt und dann wieder abgekühlt.

Es lassen sich verschiedenartige Körper erzeugen, bei- spielsweise Formkörper, insbesondere durch Schmelztexturie- ren. Die internationale Patentanmeldung WO 97/06567 offenbart eine Yttriumbariumcuprat-Mischung, die sich besonders für die Herstellung schmelzprozessierter Hochtemperatursupraleiter mit hoher Levitationskraft eignet. Wichtig bei jener Mischung ist, daß weniger als 0,6 Gew.-% freies, nicht in der Yttrium- bariumcuprat-Phase gebundenes Kupferoxid sowie weniger als 0,1 Gew.-% Kohlenstoff enthalten sind. Beim Schmelztexturier- verfahren werden Zusätze beigegeben, welche"Pinning"-Zentren bilden oder ihre Bildung fördern. Diese Zentren ermöglichen eine Erhöhung der kritischen Stromdichte im Supraleiter. Als "Fluxpinning"fördernde Zusatze sind beispielsweise Y2BaCuO5, Y203, Put02, Ag2O, CeO2, SnO2, Zr02, BaCeO3 und BaTiO3. Diese Zusätze können in einer Menge von 0,1 bis 50 Gew.-% zugesetzt werden. Dabei ist das Yttriumbariumcuprat-Pulver als 100 Gew.-% gesetzt. Platinoxid beispielsweise wird zweckmäßig in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-% zugesetzt.

Andere Körper sind beispielsweise Dünnschichten, siehe DE-OS 38 26 924 (Abscheidung aus homogener Lösung), Dick- schichten in Bandform oder Drahtform mit Zwischenschicht durch Calcinierung einer auf den Träger aufgebrachten Vorläu- fer-Phase (EP-A 0 339 801), Schichtabscheidung durch PVD- Verfahren (EP-A 0 299 870), CVD-Verfahren (EP-A 0 388 754), Draht in Form einer keramikpulvergefüllten Metallröhre (pow- der-in-tube-Technik), DE-OS 37 31 266.

Einen Glaskeramik-Formkörper offenbart die EP-A 0 375 134, einen aus der Schmelze erstarrten Gußkörper die EP-A 0 362 492.

Zink-Kationen haben sich als entscheidend wichtig erwie- sen. Bei jenen supraleitenden Materialien, z. B. solchen vom Seltenerdmetall-Erdalkalimetall-Cuprat, bei denen nicht be- reits als Gitterbaustein Strontium, Calcium und/oder Alumini- um enthalten sind (wie z. B. in Bi, Pb-Sr-Ca-Cupraten), sind vorteilhaft zusätzlich durch Zn Zinkkationen auch noch weite- re Fremdmetallionen enthalten, nämlich Strontium, Calcium und/oder Aluminium. Bei diesen Fremdmetallionen handelt es sich um Ionen anderer Metalle als denjenigen, die, wie be- reits beschrieben wurde, als"Flux-pinning"-Zusatz beigegeben werden.

Die Erfindung wird im folgenden an einer bevorzugten Ausführungsform, nämlich Körper auf Basis von Yttriumbarium- cuprat, weiter erläutert.

Strontium ist zweckmäßig in einer Menge von 100 bis 200 ppm enthalten, Calcium in einer Menge von 30 bis 100 ppm.

Der Gehalt an Aluminum liegt vorzugsweise im Bereich von 2 bis 100 ppm vorzugsweise 2 bis 10 ppm. Die gesamte Menge an Zink-Strontium-Calcium-und Aluminium-Kationen beträgt maxi- mal 5500 ppm, vorzugsweise maximal 1200 ppm.

Die erfindungsgemäßen Körper können in verschiedenster Weise ausgebildet sein. Sie können beispielsweise schichtför- mig vorliegen. Hierbei kann es sich um Schichten auf flexi- blen Bändern oder Drähten handeln, auf Platten oder einkri- stallinen Substraten. Gegebenenfalls können Pufferschichten zwischen Träger und supraleitfähiger Schicht gemäß der Erfin- dung angeordnet sein. Bei den Schichten kann es sich um Dünn- schichten oder Dickschichten handeln. Ihre Erzeugung ist mög- lich durch elektrophoretische Abscheidung, durch"dip coa- ting", durch Flüssigphasenepitaxie, Sprühpyrolyse, Sputtern, Laserablation, Metallverdampfung oder CVD-Verfahren. Einige besonders gut geeignete Methoden sind in den eingangs genann- ten Schriften erläutert. Eine andere Form, in welcher die er- findungsgemäßen supraleitfähigen Körper vorliegenden können, ist das"Pulver im Rohr" (powder-in-tube). Hierbei liegt das erfindungsgemäße Material in Pulverform innerhalb eines Me- tallröhrchens (beispielsweise aus Silber) vor. Es handelt sich um flexible, drahtähnliche Gebilde.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegt der erfindungsgemäße Körper als Formkörper vor. Diese Form- körper können durch Schmelztexturierung, aber auch durch Ex- plosionskompaktieren, Erstarrenlassen eines schmelzflüssigen Materials etc. erhalten werden.

Bevorzugt sind durch Schmelztexturieren erhaltene Form- körper.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, supra- leitende Formkörper bereitzustellen, deren kritische Strom- dichte auf einem besonders hohen Niveau unabhängig vom äuße- rem Magnetfeld über einen größeren Bereich konstant ist.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die oben beschrie- benen, erfindungsgemäßen Formkörper einer gezielten 02-Be- handlung unterzogen werden. Erfindungsgemäß werden die Form- körper bei einer Temperatur von 300 bis 570 °C 50 bis 200 Stunden in einer reinen O,-Atmosphäre oder in einem Inerte- misch (z. B. N2 oder Edelgas) mit einem 02-Gehalt von 0,1 bis 20 Gew.-% erhitzt und danach langsam abgekühlt. Dies ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.

Die Erfindung wird nun anhand der bevorzugten Ausfüh- rungsform, durch Schmelztexturierung erhaltene Formkörper, weiter erläutert. Das Schmelztexturierungsverfahren ist an sich bekannt. Siehe die WO 97/06567, DE-OS 196 23 050 und GB-A 2 314 076. Man geht aus von Cuprat-Pulver. Das Pulver kann in an sich bekannter Weise durch Vermischen der Oxide, Hydroxide oder Carbonate der gewünschten Metalle erzeugt wer- den.

Zink-Kationen in einer Menge von 50 bis 5000 ppm, ja in einer Menge von 50 bis 7500 ppm vorzugsweise 100 bis 1000 ppm enthaltendes Cuprat-Pulver, insbesondere Yttriumbariumcuprat- Pulver und Bismut (Blei)-Strontium-Calcium-Cuprat-Pulver (2 : 2 : 1 : 2-Typ und 2 : 2 : 2 : 3-Typ) ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das er- findungsgemäße Pulver eine Korngrößenverteilung aufweist, bei welchem 90 % aller Partikel einen Durchmesser unterhalb von 35 um aufweisen. Der Gehalt an Zink-Kationen im Cupratpulver kann bis 7500 ppm betragen, falls noch Zusätze wie Fluxpin- ning-Material eingebracht werden.

Die Erfindung, wird im folgenden anhand durch Schmelz- texturieren von Yttriumbariumcuprat-Pulver erzeugter Formkör- per, weiter erläutert.

Das vorzugsweise bereits die Zink-Kationen (und gegebe- nenfalls Sr-, Ca-und/der Al-Ionen) enthaltende YBa2Cu307_x- Pulver kann in an sich bekannter Weise in Formkörper umgewan- delt werden. Dabei wird es üblicherweise verpreßt und ge- formt, d. h., es erfährt eine kompaktierende Formgebung.

Das Pulver kann in an sich bekannter Weise durch Vermi- schen von Yttriumoxid, Bariumoxid und Kupferoxid oder deren Formkörpern erzeugt werden. Gewöhnlich verwendet man das Yt- trium in Form des Yttriumoxids, das Kupfer in Form des Kup- feroxids und das Barium in Form des Bariumcarbonats.

Die Formkörper gemäß der Erfindung werden hergestellt, indem man das erfindungsgemäße Pulver mit dem gewünschten Fluxpinning-Zusatz vermischt, das Pulver gegebenenfalls ver- mahlt, um die gewünschte Korngröße zu erreichen, und dann ei- ner Temperaturbehandlung unterzogen. Zweckmäßig wird hierzu das Pulvermaterial zu Grünlingen uniaxial gepreßt. Anschlie- ßend erfolgt die Schmelztexturierung.

Die erfindungsgemäßen Körper, insbesondere die erfin- dungsgemäßen Formkörper, weisen als Vorteil eine wesentlich höhere und über einen großen Bereich konstante kritische Stromdichte auf als zum Vergleich hergestellte Körper mit al- lenfalls geringem Gehalt (< 50 ppm) an Zink-Kationen, wen auf die Körper ein äußeres Magnetfeld wirkt. Die höhere kritische Stromdichte macht sich bereits bei geringen Feldstärken, bei- spielsweise im Bereich von 0 bis 1 Tesla bemerkbar. Die er- findungsgemäßen Körper weisen im Bereich der Feldstärke von 0 bis 5 Tesla, vorzugsweise 0,1 bis 4 Tesla des äußeren Magnet- feldes eine annähernd konstante Stromdichte auf einem sehr hohen Niveau auf. Die Levitationskraft ist sehr hoch. Es hat sich bei Reihenversuchen herausgestellt, daß ein weiterer Vorteil der Anwesenheit von Zink-Kationen (und gegebenenfalls weiteren, oben genannten Fremdmetallionen wie Strontium oder Calcium) in einer sehr viel geringeren Streuung in den Eigen- schaften der einzelnen Proben liegt (Levitationskraft, Rema- nenzinduktion, Stromdichte).

Aufgrund der erhöhten konstanten kritischen Stromdichte bei Anwesenheit eines äußeren magnetischen Feldes, sei es im Bereich von 0 bis 5 Tesla oder vorzugsweise von 0,1 bis 4 Tesla, eignen sich. die erfindungsgemäßen Körper sehr gut für die industrielle Anwendung. Das Material eignet sich bei- spielsweise generell für Stromzuführungen, stromleitende Ka- bel oder zur Anwendung für Pole in Elektromotoren.

Material vom 2-2-1-2-Typ eignet sich beispielsweise für die Herstellung von Kurzschlußstrombegrenzern, Hochfeldmagne- ten und Stromzuführungen. Material vom 2-2-2-3-Typ eignet sich beispielsweise für die Herstellung von Stromtransportka- beln, Transformatoren, SMES (Supraleitende Magnetische Ener- gie-Speicher), Wicklungen für Elektromotoren, Generatoren, Hochfeldmagneten, Stromzuführungen und Kurzschlußstrombegren- zer. Ein Vorteil ist beispielsweise, daß diese Bauteile kom- pakter ausgeführt sein können und eine höhere Effizienz auf- weisen, als dies bisher möglich war.

Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung anhand von YBCO-Material weiter erldutern, ohne sie in ihrem Umfang ein- zuschränken.

Allgemeine Herstellvorschrift für schmelztexturierte Formkör- per : a) Herstellung des Pulvers : Yttriumoxid, Bariumcarbonat und Kupferoxid wurden in Quan- titäten eingesetzt, so daß das Atomverhältnis von Yttrium, Barium und Kupfer auf 1 : 2 : 3 eingestellt war. Die Fremdme- tallionen wurden dem Kupferoxid-Ausgangsmaterial zugesetzt und so in das Pulver eingebracht. Die Ausgangsprodukte wurden homogenisiert und verpreßt. Dann wurden sie in ei- ner Temperaturbehandlung dekarbonatisiert. Hierzu wurden sie langsam auf eine Endtemperatur von 940 °C gebracht, mehrere Tage bei dieser Temperatur gehalten und dann all- mählich abgekühlt. Anschließend wurde das erhaltene Pro- dukt gebrochen und in einer Strahlmühle zerkleinert. Es wurde anschließend erneut verpreßt und wiederum, im Sauer- stoffstrom, einer Temperaturbehandlung unterworfen. Es wurde langsam auf 940 °C erhitzt und mehrere Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend ließ man es lang- sam auf Umgebungstemperatur erkalten. Es wurde gebrochen, abgesiebt und das abgesiebte Feinmaterial in einer Kugel- mühle trockengemahlen. Der dgo%-Wert (Korngrößenverteilung bestimmt im Cilas-Laser-Granulometer) lag für alle Proben unterhalb von 30,5 um. Die folgende Tabelle gibt quantita- tive Analysendaten für den Strontiumgehalt, Calciumgehalt und den Zinkgehalt von drei erfindungsgemäßen Proben (Pro- ben 1 bis 3) und einer Referenzprobe (Probe 4) wieder.

Tabelle 1 : Quantitative Analyse der YBa2Cu307_x-Ausgangs- pulver bezüglich Fremdmetallionen (Masse-ppm) Proben-Nr. Sr Ca. Ain. son5tige Summe (Na,, : Si, Fer : : Bii Pbs Zr, '.''H (r CO 158 59 10 144 117 43 05 295 12 580 : 7 3-125 41 09 300 125 600 166 20 27 003 09 306 Das Pulver wurde mit 12 Gew.-% Y203 und 1 Gew.-% Pt-Pulver als Fluxpinning-Zusätze erneut unter Vermahlen homogenisiert.

Aus dem Pulver wurden Grünlinge mit einem Durchmesser von 30 mm und einer Höhe von 18 mm uniaxial gepreßt. Die Grünlinge wurden unter Argonatmosphäre bis zur Schmelzprozessierung aufbewahrt.

Zu Beginn der Schmelzprozessierung wurden auf die Grünlinge orientierte Keime von Samariumbariumcuprat aufgelegt. Grün- linge aller drei zu untersuchenden Proben 1 bis 3 wurden zu- sammen mit den Grünlingen aus der Vergleichsprobe 4 gleich- zeitig in der homogenen Temperaturzone eines Reaktionsofens zur Kristallisation gebracht (Schmelztexturierung). Nach der Schmelztexturierung wurden die gebildeten Yttriumbariumcu- prat-Monolithe mit Sauerstoff beladen. Sie wurden dann an der Oberseite geschliffen und poliert.

Die kritische Stromdichte (jc) in Abhängigkeit eines externen Magnetfeldes wurde bei 75 K an kleinen Proben (Durchmesser = 4 mm, Höhe = 2 bis 3 mm) bestimmt, die aus den Yttriumbarium- cuprat-Monolithen herausgebohrt wurden. Anschließend wurde die kritische Stromdichte bei zunehmend stärkeren Feldstärken eines äußeren Magnetfeldes (von 0 bis 8 Tesla) bestimmt. Die Meßpunkte sind in Figur 1 wiedergegeben, in welcher die kriti- sche Stromdichte gegen das äußere Magnetfeld aufgetragen ist.

Die Meßpunkte von Figur 1 zeigen folgendes : Die Vergleichspro- be 4 zeigt eine kontinuierliche Abnahme der kritischen Strom- dichte bei zunehmendem äußeren Magnetfeld. Die erfindungsgemä- ßen Proben 1 bis 3 zeigen im Bereich bis etwa 1,5 Tesla eine, kontinuierliche, jedoch im Unterschied zur Vergleichsprobe geringere Abnahme der kritischen Stromdichte. Bei den erfin- dungsgemäßen Proben steigt die kritische Stromdichte ab 1,5 Tesla wieder an, bis sie bei 3 Tesla einen Maximalwert er- reicht. Bei weiter steigenden Feldstärken fällt auch bei den erfindungsgemäßen Proben der Wert für die kritische Strom- dichte langsam ab. Bis zu einer Feldstärke von 6 Tesla liegt er jedoch stets über dem Wert für die Vergleichsprobe 4.

Allaemeine Vorschrift zur Herstellung sauerstoffbehandelter Monolithen : Die erfindungsgemäße Beladung der Monolithe mit Sauerstoff erfolgt in einer Ausführungsform dadurch, daß die Formkörper bei einer Temperatur zwischen 480 und 520 °C über einen Zeit- raum von 50 Stunden, vorzugsweise 100 bis 200 Stunden in ei- ner reinen 02-Atmosphäre erhitzt werden und anschließend ab- gekühlt werden.

In einer anderen Ausführungsform der Erfindung erfolgt die O2-Behandlung der Formkörper bei einer Temperatur zwischen 300 und 500 °C, wenn anstelle der reinen 02-Atmosphäre ein Inertgasgemisch, das neben N2, Ar oder anderen inerten Gasen 02 in einer Konzentration zwischen 0,1 und 20 Gew.-% enthält, verwendet wird.

Formkörper, in denen zusätzlich zu dem erhöhten Zn-Gehalt ein teilweiser Ersatz des Yttriums durch zweiwertige Kationen z. B. Sr, Ca, Mg vorgenommen wurde, werden vorteilhafterweise bei einer um jeweils 30 bis 50 °C höheren Temperatur als den obengenannten Temperaturen mit 02 bzw. mit dem 02-haltigen Gasgemisch erhitzt und anschließend abgekühlt.

Es ist ebenfalls im Sinne der Erfindung, daß die Formkörper zunächst bis zu 100 Stunden bei einer Temperatur von 550 bis 600 °C gehalten werden. Die Formkörper werden entweder auf diese Temperatur aufgeheizt oder nach der Schmelzprozessie- rung auf diese Temperatur abgekühlt. Danach werden die so vorbehandelten Formkörper wie oben beschrieben der Sauer- stoffbehandlung unterzogen.

Die kritische Stromdichte (ic) in Abhängigkeit eines externen Magnetfeldes wurde auch bei den sauerstoffmodifizierten Mono- lithen bei 75 K an klienen Proben (Durchmesser = 4 mm, Höhe = 2 bis 3 mm) bestimmt, die aus den Yttriumbariumcuprat- Monolithen herausgebohrt wurden. Anschließend wurde die kri- tische Stromdichte bei zunehmend stärkeren Feldstärken eines äußeren Magnetfeldes (von 0 bis 8 Tesla) bestimmt.

Es wurde gefunden, daß durch die erfindungsgemäße gezielte 02-Behandlung die kritische Stromdichte bei zunehmendem äuße- ren Magnetfeld über einen großen Bereich auf einem sehr hohen Niveau konstant bleibt, unabhängig vom angelegten äußeren Ma- gnetfeld.

Aufgrund dieser verbesserten Eigenschaften sind die erfin- dungsgemäßen Pulver bzw. Formkörper insbesondere die sauer- stoffmodifizierten, für Anwendungen, in denen Strom in Anwe- senheit eines äußeren Magnetfeldes geleitet werden soll, be- sonders gut geeignet.




 
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