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Title:
SUPPORT DEVICE FOR AN IMPLANTABLE THREAD STRUCTURE, SYSTEM AND MEASURING METHOD HAVING SUCH A SUPPORT DEVICE, AND PRODUCTION METHOD FOR A SUPPORT DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/083913
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a support device (10) for an implantable thread structure, wherein the support device has: at least one support body (12) for attaching the implantable thread structure (102), and at least one measuring device (14) which is arranged on the support body (12) and is designed to measure the implantable thread structure (102).

Inventors:
BIEDERMANN HANNES (DE)
PFEFFER MARIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/078997
Publication Date:
April 25, 2024
Filing Date:
October 18, 2023
Export Citation:
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Assignee:
KARL STORZ SE & CO KG (DE)
International Classes:
A61B17/06; A61B17/04; A61B90/00; A61F2/08
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Claims:
Ansprüche

1. Trägervorrichtung (10) für eine implantierbare Fadenkonstruktion, wobei die Trägervorrichtung aufweist: wenigstens einen Tragkörper (12) zum Anbringen der implantierbaren Fadenkonstruktion (102), und wenigstens eine Messeinrichtung (14), die an dem Tragkörper (12) angeordnet und zum Ausmessen der implantierbaren Fadenkonstruktion (102) ausgebildet ist.

2. Trägervorrichtung (10) nach Anspruch 1 , wobei die wenigstens eine Messeinrichtung (14) eine erste Messskala (16) und eine zweite Messskala (18) aufweist.

3. Trägervorrichtung (10) nach Anspruch 2, wobei die erste Messskala (16) und die zweite Messskala (18) in Längsrichtung

(L) der Trägervorrichtung (10) aufeinanderfolgend angeordnet sind.

4. Trägervorrichtung (10) nach Anspruch 2 oder 3, wobei die erste Messskala (16) und die zweite Messskala (18) in Längsrichtung (L) der Trägervorrichtung (10) einen vorbestimmten Abstand (a) zueinander aufweisen.

5. Trägervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die wenigstens eine Trägervorrichtung (10) eine erste Positioniereinrichtung (36) und eine zweite Positioniereinrichtung (38) zum Positionieren der implantierbaren Fadenkonstruktion (102) an dem Tragkörper (12) aufweist, wobei die erste Positioniereinrichtung (36) und die zweite Positioniereinrichtung (38) in Längsrichtung (L) der Trägervorrichtung (10) zueinander versetzt sind.

6. Trägervorrichtung (10) nach Anspruch 5, wobei die erste Positioniereinrichtung (36) bezogen auf die erste Messskala (16) und die wenigstens eine zweite Positioniereinrichtung (38) bezogen auf die zweite Messskala (18) in Längsrichtung (L) der Trägervorrichtung (10) an vorbestimmten Positionen angeordnet sind. . Trägervorrichtung (10) nach Anspruch 5 oder 6, wobei die zweite Messskala (18) und die zweite Positioniereinrichtung (38) derart an der Trägervorrichtung (10) angeordnet sind, dass sich in Längsrichtung (L) der Trägervorrichtung (10) eine vorbestimmte Distanz (D) zwischen der zweiten Messskala (18) und der zweiten Positioniereinrichtung (38) einstellt. . Trägervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die erste Positioniereinrichtung (16) wenigstens zwei Positionierelemente (40, 42) aufweist, die zum Umlenken der implantierbaren Fadenkonstruktion (102) ausgebildet sind. . Trägervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei die zweite Positioniereinrichtung (38) wenigstens einen Positioniervorsprung (44) aufweist, der zum Positionieren eines Halteelements (104) der Fadenkonstruktion (102) in einer vorbestimmten Position an der Trägervorrichtung (10) ausgebildet ist. 0. Trägervorrichtung (10) nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Trägervorrichtung (10) wenigstens eine Aufnahmeöffnung (50) aufweist, die zwischen den wenigstens zwei Positionierelementen (40, 42) der ersten Positioniereinrichtung (36) angeordnet ist. 1. Trägervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Trägervorrichtung (10) wenigstens einen Aufnahmebereich (AB) für Fäden der Fadenkonstruktion (102) aufweist. 2. Trägervorrichtung (10) nach Anspruch 11 , wobei die Trägervorrichtung (10) wenigstens eine Lasche (20) aufweist, die zum Bilden des Aufnahmebereichs (AB) relativ zu dem Tragkörper (12) verlagerbar und mit diesem verbindbar ist. 3. Trägervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Trägervorrichtung (10) wenigstens eine Durchtrittsöffnung (34) für die Fäden der Fadenkonstruktion (102) aufweist. 14. Trägervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei zumindest die wenigstens eine Messeinrichtung (14) einstückig mit dem wenigstens einen Tragkörper (12) ausgebildet sind.

15. Trägervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Tragkörper (12) aus Kunststoff hergestellt ist.

16. System (100) mit einer Trägervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 15 und einer an dem Tragkörper (12) der Trägervorrichtung (10) angebrachten Fadenkonstruktion (102).

17. System (100) nach Anspruch 16, wobei die erste Positioniereinrichtung (36) und die zweite Positioniereinrichtung (108) die implantierbare Fadenkonstruktion (102) in einer vorgegebenen Position an dem Tragkörper (12) positionieren, wobei sich ein Halteelement (104) der Fadenkonstruktion an der zweiten Positioniereinrichtung (28) abstützt und Fäden der Fadenkonstruktion (102) in dem Aufnahmebereich (AB) der Trägervorrichtung (10) aufgenommen sind.

18. Herstellverfahren zum Herstellen einer Trägervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei das Herstellverfahren die folgenden Schritte umfasst:

- Bereitstellen eines plattenförmigen Grundkörpers, und

- Herstellen des Tragkörpers (12) der Trägervorrichtung (10) aus dem plattenförmigen Grundkörper, wobei die erste Positioniereinrichtung (36), die zweite Positioniereinrichtung (38), die wenigstens eine Lasche (20) und die wenigstens eine Messeinrichtung (14) in einem Arbeitsgang an dem Tragkörper (12) ausgebildet werden.

19. Herstellverfahren nach Anspruch 18, wobei das Herstellverfahren folgenden Schritt umfasst:

- Aufbringen der ersten Messskala (16) und der zweiten Messskala (18) auf den Tragkörper (12).

20. Herstellverfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei der Tragkörper (12) der Trägervorrichtung (10) mittels eines Stanzverfahrens hergestellt wird.

21. Messverfahren zum Vorkonfigurieren einer implantierbaren Fadenkonstruktion (102) mit einem System nach Anspruch 16 oder 17, wobei das Messverfahren die folgenden Schritte umfasst:

5 - Befestigen eines Transplantats (108) an der Fadenkonstruktion (102) im Bereich der Aufnahmeöffnung (50) der Trägervorrichtung (10),

- Ermitteln einer ersten Länge (LT) mit der ersten Messskala (16);

- Einstellen einer zweiten Länge durch Betätigen der Fadenkonstruktion (102), wobei ein Abschnitt der Fadenkonstruktion (102) zusammen mit dem Transit) plantat (108) relativ zu der zweiten Positioniereinrichtung (38) nach Maßgabe der zweiten Messskala (18) und der ermittelten ersten Länge (LT) verlagert wird.

22. Messverfahren nach Anspruch 21 ,

15 wobei das Messverfahren den folgenden Schritt umfasst:

- Öffnen des Aufnahmebereichs (AB) der Trägervorrichtung (10), um die Fadenkonstruktion (102) zur Einstellung der zweiten Länge zu betätigen.

Description:
Trägervorrichtung für eine implantierbare Fadenkonstruktion, System und Messverfahren mit einer solchen Trägervorrichtung sowie Herstellverfahren für eine Trägervorrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Trägervorrichtung für eine implantierbare Fadenkonstruktion sowie ein System mit einer solchen Trägervorrichtung und einer implantierbaren Fadenkonstruktion. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Herstellverfahren für eine Trägervorrichtung und ein Messverfahren zum Vorkonfigurieren einer implantierbaren Fadenkonstruktion.

Trägervorrichtungen für implantierbare Fadenkonstruktion sind aus dem Stand der Technik bekannt. An der Trägervorrichtung ist die implantierbare Fadenkonstruktion angebracht. Die bekannten Trägervorrichtungen sind ausschließlich zum Tragen der implantierbaren Fadenkonfiguration vorgesehen.

Implantierbare Fadenkonstruktionen werden zum Fixieren eines Bänder- oder Seh- nentransplants in einer gewünschten Position benötigt. Es kann sich beispielsweise um ein Kreuzbandtransplantat handeln, das entsprechend positioniert und fixiert werden muss. Aus dem Stand der Technik sind implantierbare Fadenkonstruktionen bekannt, die ein Halteelement („Button“) und Fäden aufweisen. Die Fäden sind mit dem Halteelement verbunden und können die Lage des Halteelements steuern. Das Haltelement kann über die Fäden beispielsweise aus einer Einführstellung zum Führen durch einen Bohrkanal in einem Knochen in eine Haltestellung verschwenkt („flippen“) werden, in der das Haltelement am Knochen anliegt und die Fadenkonstruktion und damit das Transplant hält. Eine dieser bekannten Fadenkonstruktionen ist beispielsweise in WO 2017/207027 A1 offenbart.

Diese Fadenkonstruktionen müssen vor der Transplantation durch das OP-Personal vorkonfiguriert und ausgemessen werden. Die Vorkonfiguration der Fadenkonstruktion führt zur Reduzierung der Reibung zwischen den Fäden der Fadenkonstruktion und dem Transplantat, wodurch unnötige Belastungen des Transplantats vermieden werden. Handelt es sich beispielsweise um ein Kreuzbandtransplantat, kann durch die Vorkonfiguration auch die Reibung zwischen den Fäden der Fadenkonstruktion und der Femurkondyle reduziert werden, sodass diese nicht beschädigt wird.

Um die benötigten Längen bzw. Bohrtiefen für den Bohrkanal und das Sackloch einstellen und die Fadenkonstruktion entsprechend konfigurieren zu können, muss die Fadenkonstruktion ausgemessen werden. Zum Vorkonfigurieren und zum Ausmessen der Fadenkonstruktion ist ein Sehnenboard notwendig. Darüber hinaus muss die Strecke („Flippstrecke“), um die das Halteelement der Fadenkonstruktion zum Ver- schwenken („flippen“) des Halteelements aus den Bohrkanal herausgeführt werden muss, vom OP-Personal oder dem Operateur selbst manuell zu der gewünschten Bohrtiefe addiert werden.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Vorkonfiguration und das Ausmessen der Fadenkonstruktion zu vereinfachen.

Diese Aufgabe wird mit einer Trägervorrichtung für eine implantierbare Fadenkonstruktion gemäß den Patentanspruch 1 , einem System gemäß dem Patentanspruch 16 und einem Messverfahren gemäß dem Patentanspruch 21 gelöst.

Die Trägervorrichtung weist wenigstens einen Tragkörper zum Anbringen der implantierbaren Fadenkonstruktion und wenigstens eine Messeinrichtung auf, die an dem Tragkörper angeordnet und zum Ausmessen der implantierbaren Fadenkonstruktion ausgebildet ist.

Mit der integrierten Messeinrichtung der Trägervorrichtung kann die Fadenkonstruktion zusammen mit dem Transplant direkt an der Trägervorrichtung ausgemessen werden. Die Notwendigkeit für ein Sehnenboard im OP entfällt somit. Das Handling und die Vorbereitung der Fadenkonstruktion samt Transplantat werden mit der erfindungsgemäßen Trägervorrichtung erheblich vereinfacht und die Fehleranfälligkeit reduziert.

Die wenigstens eine Messeinrichtung kann eine erste Messskala und eine zweite Messskala aufweisen. Die erste Messskala und die zweite Messskala können in Längsrichtung der Trägervorrichtung aufeinanderfolgend angeordnet sein. Die erste Messskala und die zweite Messskala können zum Abmessen einer ersten Länge (erste Messskala) und einer zweiten Länge (zweite Messskala) vorgesehen sein. Die erste Messskala und die zweite Messskala können Millimeter als Längeneinheit angeben.

Die erste Messskala und die zweite Messskala können in Längsrichtung der Trägervorrichtung einen vorbestimmten Abstand zueinander aufweisen. Mit diesem vorbestimmten Abstand können die mit der ersten Messskala und der zweiten Messskala ausgemessenen Längen um einen vorbestimmten Längenbetrag vergrößert werden. Durch diese um die Länge des vorbestimmten Abstands vergrößerten ausgemessenen Längen können Schäden am Weichteilgewebe verhindert werden, die beispielsweise entstehen können, wenn über das Haltelement in der eingangs beschriebenen Haltestellung zu hoher Druck auf das das Bohrloch umgebende Weichteilgewebe ausgeübt wird.

Die wenigstens eine Trägervorrichtung kann eine erste Positioniereinrichtung und eine zweite Positioniereinrichtung zum Positionieren der implantierbaren Fadenkonstruktion an dem Tragkörper aufweisen. Die erste Positioniereinrichtung und die zweite Positioniereinrichtung können in Längsrichtung der Trägervorrichtung zueinander versetzt sein.

Die erste Positioniereinrichtung kann bezogen auf die erste Messskala in Längsrichtung der Trägervorrichtung an einer vorbestimmten Position angeordnet sein. Die erste Positioniereinrichtung kann am Nullwert der ersten Messskala angeordnet sein. Die wenigstens eine zweite Positioniereinrichtung kann bezogen auf die zweite Messskala an einer vorbestimmten Position angeordnet sein. Die zweite Positioniereinrichtung kann am Nullwert der zweiten Messskala angeordnet sein.

Die zweite Messskala und die zweite Positioniereinrichtung können derart an der Trägervorrichtung angeordnet sein, dass sich in Längsrichtung der Trägervorrichtung eine vorbestimmte Distanz zwischen der zweiten Messskala und der zweiten Positioniereinrichtung einstellt. Die wenigstens eine vorbestimmte Distanz kann basierend auf der Gestalt und/oder den Abmessungen eines Halteelements der Fadenkonstruktion bestimmt werden. Die vorbestimmte Distanz kann der eingangs erläuterten Strecke entsprechen, die zum Verschwenken („Flippen“) des Halteelements in eine Halteposition am Knochen benötigt wird. Diese Strecke kann auch als „Flippstrecke“ bezeichnet werden. Die „Flippstrecke“ muss somit nicht mehr durch das OP- Personal zu der zweiten ausgemessenen Länge addiert werden, wodurch Fehler vermieden werden können.

Die erste Positioniereinrichtung kann wenigstens zwei Positionierelemente aufweisen. Die Positionierelemente können zum Umlenken der implantierbaren Fadenkonstruktion ausgebildet sein. Die Positionierelemente können Elemente sein, um die die Fadenkonstruktion herumgelegt werden kann. Die Positionierelemente können derart ausgebildet sein, dass die Fadenkonstruktion zwischen den Positionierelementen im Wesentlichen orthogonal zu der Längsachse der Trägervorrichtung verläuft.

Die zweite Positioniereinrichtung kann wenigstens einen Positioniervorsprung aufweisen. Der Positioniervorsprung kann zum Positionieren des Halteelements der Fadenkonstruktion in einer vorbestimmten Position an der Trägervorrichtung ausgebildet sein. Der Positioniervorsprung kann eine Vorderseite und eine Rückseite aufweisen. Der Positioniervorsprung kann derart ausgebildet sein, dass sich an der Rückseite des Positioniervorsprungs das Halteelement der Fadenkonstruktion abstützen kann. Die Rückseite des Positioniervorsprungs kann der ersten Positioniereinrichtung abgewandt sein.

Die erste Positioniereinrichtung kann eine Verbindungsposition für das Transplantat mit der implantierbaren Fadenkonstruktion definieren. Die zweite Positioniereinrichtung kann die Position des Transplantats relativ zu dem Halteelement der Fadenkonstruktion einstellen. Befindet sich die implantierbare Fadenkonstruktion an der ersten Positioniereinrichtung und der zweiten Positioniereinrichtung, d.h. in der Ausgangsposition an der Trägervorrichtung, kann der Abstand zwischen dem an der Fadenkonstruktion angebrachten Transplantat und dem Halteelement dem Abstand in Längsrichtung zwischen der ersten Positioniereinrichtung und der zweiten Positioniereinrichtung entsprechen.

Der Positioniervorsprung kann eine Öffnung zum Durchführen der Fäden der Fadenkonstruktion aufweisen. Der Positioniervorsprung kann geschlitzt ausgebildet sein. Der Schlitz des Positioniervorsprungs kann zum Einsetzen der Fäden der Fadenkonstruktion in die Öffnung des Positioniervorsprung dienen. Dadurch kann das Anbringen der Fadenkonstruktion an der Trägervorrichtung und auch die Positionierung des Halteelements an dem Positioniervorsprung erleichtert werden.

Die Trägervorrichtung kann wenigstens eine Aufnahmeöffnung aufweisen. Die wenigstens eine Aufnahmeöffnung kann zwischen den wenigstens zwei Positionierelementen der ersten Positioniereinrichtung angeordnet sein. In die Aufnahmeöffnung kann ein Transplantat zur Verbindung mit der Fadenkonstruktion eingeführt werden. Die Aufnahmeöffnung kann sich von der ersten Positioniereinrichtung in Richtung der zweiten Positioniereinrichtung in den Tragkörper hineinerstrecken. Die Aufnahmeöffnung kann sich entlang der Längsrichtung der Trägervorrichtung in Querrichtung aufweiten. Dadurch kann im Bereich der Aufnahmeöffnung eine Elastizität der Trägervorrichtung eingestellt werden, die das Lösen der Fadenkonstruktion von der ersten Positioniereinrichtung erleichtern kann. Die Positionierelemente der ersten Positioniereinrichtung können derart ausgebildet sein, dass die Fadenkonstruktion die Aufnahmeöffnung überspannt.

Ein Transplantat kann zur Verbindung mit der Fadenkonstruktion durch die Aufnahmeöffnung um den Abschnitt der Fadenkonstruktion herum gelegt werden, der sich zwischen den beiden Positionierelementen erstreckt. Der Abschnitt der Fadenkonstruktion, der sich zwischen den beiden Positionierelementen erstreckt, kann einen Verbindungsabschnitt zur Verbindung des Transplantats mit der Fadenkonstruktion bilden.

Die Trägervorrichtung kann wenigstens einen Aufnahmebereich für Fäden der Fadenkonstruktion aufweisen. Der Aufnahmebereich kann an der Rückseite des Tragkörpers gebildet werden.

Die Trägervorrichtung kann wenigstens eine Lasche aufweisen. Die wenigstens eine Lasche kann zum Bilden des Aufnahmebereichs relativ zu dem Tragkörper verlagerbar und mit diesem verbindbar sein.

Die Lasche kann entlang einer Kante des Tragkörpers umgeklappt werden. Diese Kante kann als „Klappkante“ bezeichnet werden. Die Laschen kann zur Rückseite des Tragkörpers geklappt und mit ihrem freien Ende mit dem Tragkörper verbunden werden. Dadurch kann an der Rückseite des Tragkörpers eine Tasche für die Fäden der Fadenkonstruktion gebildet werden.

Der Tragkörper kann wenigstens einen Schlitz oder ein Einsteckfenster aufweisen, in den oder das die Lasche mit ihrem freien Ende eingesteckt werden kann. Die Lasche kann mit zwei Laschenarmen ausgebildet sein. Die freien Enden der Laschenarme können in den Schlitz oder das Einsteckfenster eingesteckt werden.

Zumindest einer der Laschenarme kann eine Öffnung aufweisen, an der die Enden der Fäden fixierbar sind. Die Enden der Fäden können im geöffneten und/oder im geschlossenen Zustand des Aufnahmebereichs an dieser Öffnung fixiert sein.

Die Trägervorrichtung kann wenigstens eine Durchtrittsöffnung für die Fäden der Fadenkonstruktion aufweisen. Über die Durchtrittsöffnung können die Fäden der Fadenkonstruktion von der Vorderseite des Tragkörpers zu dessen Rückseite geführt werden. Die Durchtrittsöffnung kann am Übergang zwischen dem Tragkörper und der Lasche ausgebildet sein. Über die Durchtrittsöffnung können die Faden in den Aufnahmebereich oder aus diesem heraus geführt werden.

Zumindest die wenigstens eine Messeinrichtung kann einstückig mit dem wenigstens einen Tragkörper ausgebildet sein. Auch die Lasche kann einstückig mit dem Tragkörper ausgebildet sein. Die gesamte Trägervorrichtung kann einstückig ausgebildet sein.

Die Trägervorrichtung kann aus Kunststoff hergestellt sein.

Das erfindungsgemäße System weist eine Trägervorrichtung der voranstehend beschriebenen Art und eine an dem Tragkörper der Trägervorrichtung angebrachte Fadenkonstruktion auf.

Das System kann als eine Einheit behandelt werden kann. Das System mit der Trägervorrichtung und der daran angebrachten Fadenkonstruktion kann als eine Einheit vertrieben und im OP eingesetzt werden. Zur Vorkonfiguration werden keine weiteren Komponenten oder Einrichtungen benötigt, da die Trägervorrichtung nicht nur zum Tragen der Fadenkonstruktion, sondern auch zum Ausmessen und Vorkonfigurieren der Fadenkonstruktion mit dem Transplantat ausgebildet ist.

Die erste Positioniereinrichtung und die zweite Positioniereinrichtung können die implantierbare Fadenkonstruktion in einer vorgegebenen Position an dem Tragkörper positionieren. Ein Halteelement der Fadenkonstruktion stützt sich an der zweiten Positioniereinrichtung ab und Fäden der Fadenkonstruktion sind in dem Aufnahmebereich der Trägervorrichtung aufgenommen.

Ein Herstellverfahren zum Herstellen einer Trägervorrichtung für eine implantierbare Fadenkonstruktion umfasst die folgenden Schritte:

- Bereitstellen eines plattenförmigen Grundkörpers, und

- Herstellen des Tragkörpers der Trägervorrichtung aus dem plattenförmigen Grundkörper, wobei die erste Positioniereinrichtung, die zweite Positioniereinrichtung, die wenigstens eine Lasche und die wenigstens eine Messeinrichtung in einem Arbeitsgang an dem Tragkörper ausgebildet werden. Die Trägervorrichtung ist schnell und einfach mit wenigen Verfahrensschritten herstellbar. Da die Trägervorrichtung mit dem Herstellverfahren aus einem Grundkörper hergestellt wird, hat die Trägervorrichtung einen einfachen Aufbau ohne lose Einzelteile.

Das Herstellverfahren kann folgenden Schritt umfassen:

- Aufbringen der ersten Messskala und der zweiten Messskala auf den Tragkörper.

Die erste und die zweite Messskala können auf den Tragkörper aufgedruckt oder aufgestempelt sein. Alternativ können die erste und die zweite Messskala in den Tragkörper eingeprägt sein.

Der Tragkörper der Trägervorrichtung kann mittels eines Stanzverfahrens hergestellt sein. Die gesamte Trägervorrichtung kann mittels eines Stanzverfahrens hergestellt werden. Dies bedeutet, dass der Tragkörper und auch die mit dem Tragkörper verbundene Lasche aus einem Grundkörper ausgestanzt werden können. Durch Umklappen und/oder Auffalten können die einzelnen Elemente der Trägervorrichtung in ihre vorbestimmte Position und/oder Stellung gebracht werden. Ferner können im Zuge des Stanzverfahrens auch Elemente wie die Kante der Lasche in den Grundkörper eingeprägt werden.

Ein Messverfahren zum Vorkonfigurieren einer implantierbaren Fadenkonstruktion mit dem voranstehend beschriebenen System umfasst die folgenden Schritte:

- Befestigen eines Transplantats an der Fadenkonstruktion im Bereich der Aufnahmeöffnung der Trägervorrichtung,

- Ermitteln einer ersten Länge mit der ersten Messskala;

- Einstellen einer zweiten Länge durch Betätigen der Fadenkonstruktion, wobei ein Abschnitt der Fadenkonstruktion zusammen mit dem Transplantat relativ zu der zweiten Positioniereinrichtung nach Maßgabe der zweiten Messskala und der ermittelten ersten Länge verlagert wird.

Die erste Positioniereinrichtung kann eine Verbindungsposition für das Transplantat mit der implantierbaren Fadenkonstruktion definieren. Die Verbindung zwischen dem Transplantat und der Fadenkonstruktion kann im Bereich der Aufnahmeöffnung an der ersten Positioniereinrichtung erfolgen. Die erste Positioniereinrichtung kann einen derartigen Verlauf der Fadenkonstruktion einstellen, dass ein Verbindungsabschnitt der Fadenkonstruktion zur Verbindung mit dem Transplantat gebildet wird. Das Halteelement der Fadenkonstruktion kann sich an der zweiten Befestigungseinrichtung befinden. In der Ausgangsposition der Fadenkonstruktion an der Trägervorrichtung kann der Abstand zwischen dem an der Fadenkonstruktion angebrachten Transplantat und dem Halteelement dem Abstand in Längsrichtung zwischen der ersten Positioniereinrichtung und der zweiten Positioniereinrichtung entsprechen.

In der Ausgangsposition der Fadenkonstruktion und des daran angebrachten Transplantats kann die erste Länge mit der ersten Messskala ermittelt werden. Die ermittelte erste Länge kann an dem Transplantat mit Bezug auf die erste Messskala abgetragen werden. Nach dem Abtragen der ersten Länge an dem Transplantat kann die Fadenkonstruktion von der ersten Positioniereinrichtung abgenommen werden.

Zur Einstellung der zweiten Länge wird die Fadenkonstruktion betätigt. Dadurch wird die Position des Transplantats relativ zur zweiten Positioniereinrichtung verändert, an der sich das Halteelement der Fadenkonstruktion befindet. Die Bewegung des Transplantats aufgrund der Betätigung der Fadenkonstruktion kann im Wesentlichen in Längsrichtung der Trägervorrichtung erfolgen. Konnte nach Maßgabe der zweiten Messskala die zweite Länge eingestellt werden, ist die Vorkonfiguration der Fadenkonstruktion mit dem Transplantat und das Ausmessen beendet. Für die Vorkonfiguration und das Ausmessen wurden neben der Trägervorrichtung keine weiteren zusätzlichen Komponenten oder Einrichtungen wie beispielsweise ein Sehnenboard benötigt.

Das Messverfahren kann den folgenden Schritt umfassen:

- Öffnen des Aufnahmebereichs der Trägervorrichtung, um die Fadenkonstruktion zur Einstellung der zweiten Länge zu betätigen.

Zum Öffnen des Aufnahmebereichs kann das freie Ende der Lasche der Trägervorrichtung von dem Tragkörper gelöst werden. Dadurch kann die Lasche aufgeklappt und die Fäden zur Betätigung der Fadenkonstruktion freigegeben werden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren beispielhaft erläutert. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und im Rahmen der Ansprüche sinnvoll in Kombination verwenden.

Falls von einem bestimmten Objekt mehr als ein Exemplar vorhanden ist, ist ggf. nur eines davon in den Figuren und in der Beschreibung mit einem Bezugszeichen versehen. Die Beschreibung dieses Exemplars kann entsprechend auf die anderen Exemplare von dem Objekt übertragen werden. Sind Objekte insbesondere mittels Zahlenwörtern, wie beispielsweise erstes, zweites, drittes Objekt etc. benannt, dienen diese der Benennung und/oder Zuordnung von Objekten. Demnach können beispielsweise ein erstes Objekt und ein drittes Objekt, jedoch kein zweites Objekt umfasst sein. Allerdings könnten anhand von Zahlenwörtern zusätzlich auch eine Anzahl und/oder eine Reihenfolge von Objekten ableitbar sein.

Es stellen dar:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Trägervorrichtung;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Trägervorrichtung mit geschlossenen

Aufnahmebereich;

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Systems mit der Trägervorrichtung gemäß der Figuren 1 und 2 und einer daran angebrachten Fadenkonstruktion;

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Systems gemäß Figur 3 und einer an dem Fadenkonstruktion angebrachten Transplantat; und

Fig. 5 eine perspektivische Ansicht des Systems gemäß Figur 3 mit einem daran angebrachten Transplantat und mit geöffneten Aufnahmebereich.

Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Trägervorrichtung 10 für eine implantierbare Fadenkonstruktion (in Figur 1 nicht gezeigt). Die Trägervorrichtung 10 weist einen Tragkörper 12 auf, an dem die Fadenkonstruktion angebracht werden kann. An dem Tragkörper 12 ist eine Messeinrichtung 14 angeordnet. Die Messeinrichtung 14 weist eine erste Messskala 16 und eine zweite Messskala 18 auf. Die erste Messskala 16 und die zweite Messskala 18 sind in Längsrichtung L der Trägervorrichtung 10 aufeinanderfolgend angeordnet. Die erste Messskala 16 und die zweite Messskala 18 sind in Längsrichtung L der Trägervorrichtung 10 zueinander beabstandet an dem Tragkörper 12 angeordnet. Zwischen der ersten Messskala 16 und der zweiten Messskala 18 stellt sich somit ein vorbestimmter Abstand a ein. Die erste Messskala 16 und die zweite Messskala 18 erstrecken sich entlang einer in Längsrichtung L verlaufenden Kante des Tragkörpers 12. Die erste Messskala 16 ist an einem streifenförmigen Abschnitt des Tragkörpers 12 angeordnet.

Die Trägervorrichtung 10 hat eine Lasche 20, die mit dem Tragkörper 12 verbunden ist. Die Lasche 20 kann relativ zu dem Tragkörper 12 verlagert werden, um einen Aufnahmebereich für Fäden der Fadenkonstruktion zu bilden. Die Lasche 20 kann entlang einer Klappkante 22 in Richtung der Rückseite des Tragkörpers 12 umgeklappt werden. Die Klappkante 22 kann eine geprägte Kante sein, um das Umklappen der Lasche 20 zu erleichtern. Zur Bildung des Aufnahmebereichs kann die Lasche 20 umgeklappt und mit ihrem freien Ende mit dem Tragkörper 12 verbunden werden. Der Tragkörper 12 hat ein Einsteckfenster 24 zum Einstecken des freien Endes der Lasche 20.

Die Lasche 20 hat zwei Laschenarme 26, 28, die sich in Längsrichtung L der Trägervorrichtung 10 von dem Tragkörper 12 weg erstrecken. Durch das Umklappen der Lasche 20 an der Klappkante 22 können die freien Enden 30, 32 der Laschenarme 26, 28 in das Einsteckfenster 24 an dem Tragkörper 12 eingesteckt werden, um den Aufnahmebereich an der Rückseite des Tragkörpers 12 zu bilden. Die freien Enden 30, 32 der Laschenarme 26, 28 werden von der Rückseite des Tragkörpers 12 her in das Einsteckfenster 24 eingesteckt, so dass sie an dem Tragkörper 12 fixiert werden.

Die Trägervorrichtung 10 weist ferner eine Durchtrittsöffnung 34 auf. Die Durchtrittsöffnung 34 ist teilweise an dem Tragkörper 12 und teilweise an der Lasche 20 ausgebildet. Die Durchtrittsöffnung 34 teilt die Klappkante 22. Die Durchtrittsöffnung 34 ist in etwa in der Mitte der Klappkante 22 ausgebildet. Durch die Durchtrittsöffnung 34 können die Fäden der Fadenkonstruktion verlaufen.

Die Trägervorrichtung 10 weist eine erste Positioniereinrichtung 36 und eine zweite Positioniereinrichtung 38 auf, die zum Positionieren der implantierbaren Fadenkonstruktion an dem Tragkörper 12 ausgebildet sind. Die erste Positioniereinrichtung 36 und die zweite Positioniereinrichtung 38 sind in Längsrichtung der Trägervorrichtung 10 zueinander versetzt. Die erste Positioniereinrichtung 36 und die zweite Positioniereinrichtung 38 weisen somit in Längsrichtung der Trägervorrichtung 10 einen vorbestimmten Abstand zueinander auf.

Die erste Positioniereinrichtung 36 hat zwei Positionierelemente 40 und 42. Die Positionierelemente 40, 42 sind in Querrichtung Q zueinander versetzt. Die Positionierelemente 40 und 42 sind derart ausgebildet, dass sie Fäden der implantierbaren Fadenkonstruktion führen und umlenken können. Die Positionierelemente 40, 42 können als Positioniernasen ausgebildet sein, die von dem Tragkörper 12 in Längsrichtung L der Trägervorrichtung 10 vorstehen. Die Positionierelemente 40, 42 geben den Fäden der Fadenkonstruktion im Bereich der ersten Positioniereinrichtung 36 einen vorbestimmten Verlauf vor.

Die zweite Positioniereinrichtung 38 weist einen Positioniervorsprung 44 auf. Durch den Positioniervorsprung 44 erstreckt sich eine Öffnung 46, durch die die Fäden der Fadenkonstruktion geführt werden können. Der Positioniervorsprung 44 kann geschlitzt ausgebildet sein. Durch den Schlitz 48 können die Fäden in die Öffnung 46 eingesetzt oder durch diesen entnommen werden. Der Positioniervorsprung 44 hat eine Vorderseite 44a und eine Rückseite 44b. An der Rückseite 44b des Positioniervorsprungs 44 kann sich ein Halteelement (in Figur 1 nicht gezeigt) der Fadenkonstruktion abstützen.

Die Trägervorrichtung 10 weist eine Aufnahmeöffnung 50 auf. Die Aufnahmeöffnung 50 ist an dem Tragkörper 12 ausgebildet. Durch die Aufnahmeöffnung 50 kann ein Transplantat (nicht gezeigt) geführt werden, um mit der Fadenkonstruktion verbunden zu werden. Die Aufnahmeöffnung 50 erstreckt sich zwischen den beiden Positionierelementen 40 und 42 in den Tragkörper 12 hinein. Die Aufnahmeöffnung 50 weitet sich entlang der Längsrichtung L der Trägervorrichtung 10 in Querrichtung Q auf. Durch die sich aufweitende Aufnahmeöffnung 50 kann im Bereich der Aufnahmeöffnung 50 eine Elastizität der Trägervorrichtung 10 erreicht werden, die ein Lösen der Fadenkonstruktion von der ersten Positioniereinrichtung 36 erleichtern kann.

Die erste Positioniereinrichtung 36 ist bezogen auf die erste Messskala 16 an einer vorbestimmten Position angeordnet. Die erste Positioniereinrichtung 36 legt eine erste vorbestimmte Position für die Verbindung der Fadenkonstruktion mit einem Transplantat fest. Die erste Positioniereinrichtung 36 positioniert die Fadenkonstruktion so an der Trägervorrichtung 10, dass ein Verbindungsabschnitt der Fadenkonstruktion zur Verbindung mit dem Transplantat am Nullwert der ersten Messskala 16 positioniert wird.

Die zweite Positioniereinrichtung 38 ist bezogen auf die zweite Messskala 18 an einer vorbestimmten Position angeordnet. Die zweite Positioniereinrichtung 38 und die zweite Messskala 18 sind so an der Trägervorrichtung 10 angeordnet, dass sich eine vorbestimmte Distanz D zwischen der zweiten Messskala 18 und der zweiten Positioniereinrichtung 38 einstellt. Die vorbestimmte Distanz D stellt sich zwischen den Positioniervorsprung 44 und dem Nullwert der zweiten Messskala 18 ein. Die Zahlenwerte der zweiten Messskala 18 steigen in Richtung der ersten Messskala 16 an.

Die Trägervorrichtung 10 ist einstückig ausgebildet. Die Trägervorrichtung 10 kann mittels eines Stanzverfahrens aus einem plattenförmigen Grundkörper hergestellt werden. Die voranstehend beschriebenen Elemente können, falls nötig, in ihre vorbestimmte Position und Stellung aufgefaltet oder geklappt werden.

Der Laschenarm 28 der Lasche 20 hat eine Öffnung 52. Die Öffnung 52 kann zum Fixieren der Enden der Fäden der Fadenkonstruktion an der Lasche 20 bzw. an der Trägervorrichtung 10 dienen.

Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Trägervorrichtung 10, in der die Lasche 20 (siehe Figur 1 ) zur Rückseite des Tragkörpers 12 hin umgeklappt wurde. Die freien Enden 30, 32 der Laschenarme 26, 28 wurden in das Einsteckfenster 24 von der Rückseite des Tragkörpers 12 her eingesteckt. Die freien Enden 30, 32 stehen durch das Einsteckfenster 24 an der Vorderseite des Tragkörpers 12 vor. Dadurch wird der Aufnahmebereich AB für die Fäden der Fadenkonstruktion an der Rückseite des Tragkörpers 12 gebildet. Die Vorderseite des Tragkörpers 12 und der Trägervorrichtung 10 insgesamt wird durch die erste Messskala 16 und die zweite Messskala 18 definiert, d.h. die erste Messskala 16 und die zweite Messskala 18 befinden sich an der Vorderseite des Tragkörpers 12.

Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Systems 100, das die Trägervorrichtung 10 und eine Fadenkonstruktion 102 umfasst. Das System 100 bildet eine Einheit. Diese Einheit kann in dem in Figur 3 dargestellten Zustand verpackt und vertrieben werden. Im OP kann diese Einheit ausgepackt werden und ist ohne zusätzliche Komponenten einsatzbereit für die Verbindung mit einem Transplantat sowie zur Vorkonfiguration und zum Ausmessen.

Die Fadenkonstruktion 102 ist an dem Tragkörper 12 angebracht. Die erste Positioniereinrichtung 36 und die zweite Positioniereinrichtung 38 positionieren die Fadenkonstruktion 102 in einer vorbestimmten Position an dem Tragkörper 12. Die Fadenkonstruktion 102 wird mit ihrem schlaufenförmigen Abschnitt um die beiden Positionierelemente 40, 42 der ersten Positioniereinrichtung 36 herumgelegt. Ausgehend von der ersten Positioniereinrichtung 36 erstreckt sich die Fadenkonstruktion 102 in Richtung der zweiten Positioniereinrichtung 38. Über den Schlitz 48 in dem Positioniervorsprung 44 wird die Fadenkonstruktion 102 in die Öffnung 46 des Positioniervorsprungs 44 eingesetzt. In dem in Figur 3 dargestellten Zustand erstreckt sich die Fadenkonstruktion 102 durch die Öffnung 46 in dem Positioniervorsprung 44.

Die Fadenkonstruktion 102 weist ein Halteelement 104 auf, das auch als „Button“ bezeichnet wird. Das Halteelement 104 stützt sich an der Rückseite 44b des Positioniervorsprungs 44 ab. Die Fadenkonstruktion 102 erstreckt sich durch die Durchtrittsöffnung 34 in den Aufnahmebereich AB an der Rückseite des Tragkörpers 12 hinein. An der Vorderseite des Tragkörpers 12 in Figur 3 sind die Enden 30, 32 der Laschenarme 26, 28 gezeigt, die durch das Einsteckfenster 24 vorstehen. Mit anderen Worten wird die Fadenkonstruktion 102 schlaufenförmig um die Positionierelemente 40, 42 herumgelegt und durch die Öffnung 46 des Positioniervorsprungs 44 geführt, sodass sich das Halteelement 104 der Fadenkonstruktion 102 an dem Positioniervorsprung 44 abstützen kann. Die Fäden der Fadenkonstruktion 102 werden durch die Durchtrittsöffnung 34 in den Aufnahmebereich AB geführt.

Die Positionierelemente 40, 42 der ersten Positioniereinrichtung 36 lenken die Fadenkonstruktion 102 so um, dass sich ein Abschnitt 106 der Fadenkonstruktion 102 zwischen den Positionierelementen 40, 42 erstreckt und die Aufnahmeöffnung 50 in diesem Bereich überspannt. Der Abschnitt 106 der Fadenkonstruktion 102 bildet einen Verbindungsabschnitt, an dem ein in Figur 3 nicht gezeigtes Transplantat angebracht werden kann. Das Transplantat kann durch die Aufnahmeöffnung um den Verbindungsabschnitt 106 der Fadenkonstruktion herumgelegt und mit der Fadenkonstruktion 102 verbunden werden. Die Fadenkonstruktion 102 verläuft im Abschnitt 106 im Wesentlichen orthogonal zur Längsrichtung L der Trägervorrichtung 10.

Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht des Systems 100 mit einem mit der Fadenkonstruktion 102 verbundenen Transplantat 108. Das Transplantat 108 wurde durch die Aufnahmeöffnung 50 um den Verbindungsabschnitt 106 der Fadenkonstruktion 102 herumgelegt und mit der Fadenkonstruktion 102 verbunden. Die Fadenkonstruktion 102 wird so um die Positionierelemente 40, 42 herumgeführt, dass die Fadenkonstruktion 102 an der Rückseite der Positionierelemente 40, 42 entlang läuft. In dem in Figur 4 gezeigten Zustand des Systems 100 und des Transplantat 108 kann eine erste Länge mit der ersten Messskala 16 ermittelt werden. Die erste Länge kann beispielsweise die Länge bzw. die Bohrtiefe eines femoralen Sacklochs sein. Die ermittelte erste Länge wird an dem Transplantat 108 abgetragen. Dies ist in Figur 4 beispielhaft durch die strichlinierte Linie LT dargestellt. Die ermittelte erste Länge LT kann beispielsweise 20 mm beantragen.

Im Anschluss an das Ermitteln der ersten Länge wird die Fadenkonstruktion 102 von der ersten Positioniereinrichtung 36 und somit von den Positionierelementen 40, 42 gelöst. Durch Betätigung der Fadenkonstruktion 102 wird eine Relativbewegung des schlaufenförmigen Abschnitts der Fadenkonstruktion 102 zusammen mit dem Transplantat relativ zu dem Positioniervorsprung 44 der zweiten Positioniereinrichtung 38 ausgeführt. Das Halteelement 104 der Fadenkonstruktion 102 stützt sich während dieser Relativbewegung an der Rückseite 44b des Positioniervorsprungs 44 ab. Nun kann eine zweite Länge mit der zweiten Messskala 18 ermittelt werden. Dieser Zustand ist in Figur 5 gezeigt.

Um die Fadenkonstruktion 102 betätigen zu können, wurde die Lasche 20 von dem Tragkörper 12 gelöst und der Aufnahmebereich AB geöffnet. Durch das Öffnen des Aufnahmebereich AB können die Fäden der Fadenkonstruktion 102 betätigt werden, wodurch die Relativposition des Transplantat 108 relativ zu dem Positioniervorsprung 44 der zweiten Positioniereinrichtung 38 und damit zum Halteelement 104 der Fadenkonstruktion 102 verändert werden kann. Dadurch kann bezogen auf die zweite Messskala 18 die zweite Länge eingestellt werden.

Befindet sich die Markierung LT für die erste Länge an der gewünschten Position an der zweiten Messskala 18 wird die Betätigung der Fadenkonstruktion 102 beendet. Die zweite Länge kann beispielsweise die Länge bzw. Bohrtiefe des femoralen Kanals angeben. Die zweite Länge kann beispielsweise 35 mm betragen.

Durch die vorbestimmte Distanz D zwischen der zweiten Positioniereinrichtung 38 und dem Nullwert der zweiten Messskala 18 muss zu der zweiten eingestellten Länge kein weiterer Längenbetrag addiert werden, da die vorbestimmte Distanz D der Strecke entspricht, die zum Verschwenken oder „Flippen“ des Halteelements 104 benötigt. Das Halteelement 104 wird in einer Einführstellung durch den femoralen Kanal geführt und muss anschließend in eine Haltestellung verschwenkt werden, die zur Anlage an den Knochen geeignet ist. Um ausreichend Raum zum Verschwenken („Flippen“) des Halteelements 104 zu haben, muss das Halteelement 104 um eine vorbestimmte Distanz aus dem femoralen Kanal bewegt werden. Die zusätzliche Distanz D entspricht der Flippstrecke, um die das Halteelement 104 aus dem femoralen Kanal bewegt werden muss, um verschwenkt werden zu können. Das eingangs be- schriebene Addieren der Flippstrecke zu der zweiten Länge durch das OP-Personal oder den Operateur entfällt somit. Mit der Trägervorrichtung 10 können somit Fehler vermieden werden.

Bezugszeichenliste

Trägervorrichtung 10

Tragkörper 12

Messeinrichtung 14 erste Messskala 16 zweite Messskala 18

Lasche 20

Klappkante 22

Einsteckfenster 24

Laschenarme 26, 28

Enden 30, 32 der Laschenarme 26, 28

Durchtrittsöffnung 34 erste Positioniereinrichtung 36 zweite Positioniereinrichtung 38

Positionierelemente 40, 42

Positioniervorsprung 44

Vorderseite 44a des Positioniervorsprungs 44

Rückseite 44b des Positioniervorsprungs 44

Öffnung 46

Schlitz 48

Aufnahmeöffnung 50

Öffnung 52 am Laschenarm 28

Aufnahmebereich AB

System 100

Fadenkonstruktion 102

Halteelement 104

Verbindungsabschnitt 106

Transplantat 108