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Title:
SUPPORTED CATALYST CONSISTING OF METAL OF THE PLATINUM GROUP AND OBTAINED BY MEANS OF CONTROLLED ELECTROLESS DEPOSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/028528
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a supported catalyst consisting of metal of the platinum group. Said catalyst can be obtained by means of controlled electroless deposition of at least one metal of the platinum group from a precipitation solution containing i) at least one homogeneously dissolved compound consisting of metal of the platinum group, ii) a reducing agent, and iii) at least one collagen selected from iospoly acids and heteropoly acids of niobium, tantalum, molybdenum, tungsten and vanadium or the salts of the same. The invention also relates to a method for hydrogenating inorganic or organic compounds using the catalyst which is produced by means of controlled electroless deposition, especially for the direct synthesis of hydrogen peroxide.

Inventors:
BUTZ THOMAS (DE)
JUNICKE HENRIK (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/011346
Publication Date:
April 11, 2002
Filing Date:
October 01, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
BUTZ THOMAS (DE)
JUNICKE HENRIK (DE)
International Classes:
B01J23/42; B01J23/44; B01J23/46; B01J23/62; B01J23/64; B01J23/652; B01J27/186; B01J37/02; B01J37/03; C01B15/029; C07B35/02; C07B61/00; C07C29/17; C07C37/07; C23C18/18; C23C18/44; (IPC1-7): B01J23/64; B01J27/186; B01J37/03; C23C18/44; C23C18/18; C01B15/029; C07B31/00
Foreign References:
US5320821A1994-06-14
EP0878235A11998-11-18
DE2934584A11981-03-19
DE2046521A11972-03-23
Attorney, Agent or Firm:
Kinzebach, Werner (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Geträgerter PlatinmetallKatalysator, erhältlich durch kon trollierte stromlose Abscheidung wenigstens eines Platinme talls aus einer Abscheidungslösung, die i) wenigstens eine homogen gelöste Platinmetallverbindung, ii) ein Reduktionsmittel und iii) wenigstens ein unter Isopolysäuren und Heteropolysäuren von Niob, Tantal, Molybdän, Wolfram und Vanadium oder de ren Salze ausgewähltes Kontrollagens enthält.
2. Katalysator nach Anspruch 1, wobei das Platinmetall unter Palladium oder einer Kombination von Palladium und Platin ausgewählt ist.
3. Katalysator nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Platinmetall verbindung einen Platinmetallkomplex mit einem stickstoffhal tigen Liganden umfasst.
4. Katalysator nach einen der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abscheidungslösung einen pHWert von 8 bis 12 aufweist.
5. Katalysator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Isopolysäure oder Heteropolysäure in situ in der Abschei dungslösung aus einer monomeren oder oligomeren Oxosäure ge bildet ist.
6. Katalysator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Träger vor der Abscheidung aktiviert worden ist.
7. Katalysator nach Anspruch 6, wobei der Träger zur Aktivierung mit einer Lösung eines Sensibilisators behandelt und an schließend mit der Lösung eines Platinmetallsalzes behandelt worden ist.
8. Katalysator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Träger ausgewählt ist unter keramischen Werkstoffen und Gläsern.
9. Verfahren zur Hydrierung molekularer anorganischer oder orga nischer Verbindungen, bei dem man die zu hydrierende Verbin dung in Gegenwart eines Katalysators nach einem der Ansprüche 1 bis 8 mit Wasserstoff in Kontakt bringt.
10. Verfahren nach Anspruch 9 zur Herstellung von Wasserstoff peroxid, wobei die anorganische Verbindung molekularer Sauer stoff ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei man den Sauerstoff und den Wasserstoff in einem flüssigen Medium mit dem Katalysator in Kontakt bringt.
12. Verfahren zur Herstellung eines Katalysators nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem man wenigstens ein Platinmetall auf einem Träger aus einer Abscheidungslösung stromlos ab scheidet, die i) wenigstens eine homogen gelöste Platinmetallverbindung, ii) ein Reduktionsmittel und iii) wenigstens ein unter Isopolysäuren und Heteropolysäuren von Niob, Tantal, Molybdän, Wolfram und Vanadium oder de ren Salze ausgewähltes Kontrollagens enthält.
Description:
Geträgerter, durch kontrollierte stromlose Abscheidung erhältli- cher Platinmetall-Katalysator Beschreibung Die Erfindung betrifft einen geträgerten Platinmetall-Katalysa- tor, ein Verfahren zu seiner Herstellung durch kontrollierte stromlose Abscheidung und ein Verfahren zur Hydrierung anorgani- scher und organischer Verbindungen unter Verwendung des Katalysa- tors, insbesondere zur Direktsynthese von Wasserstoffperoxid.

Geträgerte Platinmetall-Katalysatoren werden in zahlreichen che- mischen Prozessen, insbesondere zur Hydrierung anorganischer und organischer Verbindungen, eingesetzt und haben dort eine große technische Bedeutung erlangt. Eine intensiv untersuchte Umsetzung ist die so genannte Direktsynthese von Wasserstoffperoxid ausge- hend von molekularem Sauerstoff und Wasserstoff. Man ist be- strebt, für diese Umsetzung und andere Hydrierungen Katalysatoren mit hoher Aktivität und Selektivität aufzufinden.

Die US 6,168,775 beschreibt Edelmetall-Katalysatoren für die Was- serstoffperoxid-Direktsynthese. Eine Edelmetallsalzlösung wird mit der Lösung eines ionischen Kontrollpolymers, z. B. eines Po- lyacrylats, mit einer Molmasse zwischen 300 und 8000 Dalton ver- mischt und vor oder nach Imprägnierung eines Trägers mit der Lö- sung mit Wasserstoff reduziert. Die so erhaltenen Katalysatoren sollen sich durch eine feine Verteilung des Edelmetalls auf dem Träger und durch bevorzugte Ausbildung von Kristallen mit 110- und/oder 220-Kristallflächen an der Oberfläche auszeichnen.

Viele Metalle können durch stromlose Abscheidung, auch autokata- lytisches Abscheiden genannt, auf Träger aufgebracht werden. Die EP-A-0 875 235 beschreibt beispielsweise ein Verfahren zur Her- stellung von geträgerten Katalysatoren, bei dem man einen porösen Träger mit einer Lösung eines Salzes des katalytisch aktiven Me- talls und eines Reduktionsmittels behandelt und so eine stromlose Abscheidung des katalytisch aktiven Metalls erzielt.

Die WO 00/59635 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Pla- tinmetall-Katalysatoren auf metallischen Trägern, bei dem die Ab- scheidung des Metalls in Form diskreter Partikel erfolgt. Das Ab- scheiden erfolgt aus einem wässrigen Medium, in dem das Platinme- tall komplexiert vorliegt und das einen pH-Wert von mehr als 4 aufweist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Aktivität und/oder Selektivität der bekannten Platinmetall-Katalysatoren weiter zu verbessern, so dass die Raum-Zeit-Ausbeute der damit katalysier- ten Umsetzungen gesteigert werden kann. Das Platinmetall sollte darüber hinaus fest auf dem Träger verankert sein, damit auch un- ter mechanischer Belastung eine hohe Standzeit erzielt werden kann.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen geträgerten Pla- tinmetall-Katalysator gelöst, der durch kontrollierte stromlose Abscheidung wenigstens eines Platinmetalls aus einer Abschei- dungslösung erhältlich ist, die i) wenigstens eine homogen gelöste Platinmetallverbindung, ii) ein Reduktionsmittel und iii) wenigstens ein unter Isopolysäuren und Heteropolysäuren von Niob, Tantal, Molybdän, Wolfram und Vanadium oder deren Sal- zen ausgewähltes Kontrollagens enthält.

Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Hydrierung mo- lekularer anorganischer oder organischer Verbindungen, bei dem man die zu hydrierende Verbindung in Gegenwart des erfindungsge- mäßen Katalysators mit Wasserstoff in Kontakt bringt.

Vermutlich wird durch stromloses Abscheiden des Platinmetalls auf dem Träger in Gegenwart einer gelösten Isopolysäure und/oder He- teropolysäure eine homogenere Beschichtung, d. h. eine einheitli- chere Verteilung der Edelmetall-Partikel und eine einheitlichere Partikelgröße auf dem Träger erreicht, die zu einer verbesserten Aktivität und/oder Selektivität führt. Die Homogenität der Be- schichtung kann beispielsweise mit Hilfe der Raster-Elektronenmi- kroskopie und/oder Röntgen-Photoemissions-Spektroskopie (ESCA) untersucht werden.

Die Isopolysäure oder Heteropolysäure leitet sich von einem unter Niob, Tantal, Molybdän, Wolfram und Vanadium, vorzugsweise unter Molybdän, Wolfram und Vanadium ausgewähltem Element, besonders bevorzugt von Wolfram, ab. Unter Isopolysäuren werden anorgani- sche Polysäuren verstanden, die partielle Anhydride der Orthosäu- ren dieser Elemente darstellen und nur Zentralatome einer Sorte enthalten. Beispiele dafür sind Heptamolybdänsäure, Hexawolfram- säure, Dodecawolframsäure, Divanadiumsäure, Decavanadiumsäure, Hexaniobsäure, Hexatantalsäure. Unter Heteropolysäuren werden an- organische Polysäuren verstanden, die neben diesen Elementen ein weiteres Zentralatom, meist Arsen, Iod, Phosphor, Selen, Silicium

oder Tellur, enthalten. Beispiele für solche Heteropolysäuren sind 12-Molybdophosphorsäure, 12-Wolframatophosporsäure, 12-Wol- framatokieselsäure oder Hexawolframatoiodsäure. Die Iso-oder He- teropolysäure kann vorab gebildet und der Abscheidungslösung zu- gesetzt werden oder in situ in der Abscheidungslösung aus geei- gneten Vorlauferverbindungen gebildet werden. Der Kondensations- grad der Iso-und/oder Heteropolysäuren ist nicht kritisch. Der Kondensationsgrad, der sich beim pH-Wert der Abscheidungslösung einstellt, ist geeignet. Geeignete Vorläuferverbindungen sind mo- nomere Oxosäuren, z. B. die Meso-oder Orthosäuren, bzw. oligo- mere Oxosäuren, z. B. Metasäuren der genannten Elemente oder de- ren Salze. Als Salze der Iso-und/oder Heteropolysäuren bzw. ih- rer Vorläuferverbindungen kommen vor allem die Alkalimetallsalze, insbesondere die Natrium-und Kaliumsalze, oder die Ammoniumsalze in Betracht.

Geeignete Vorläuferverbindungen sind z. B. Natriumwolframat, Am- moniummetavanadat, Natriummolybdat und dergleichen.

Das molare Verhältnis von Platinmetall zu Iso-und/oder Heteropo- lysäure oder Vorläuferverbindung dafür in der Abscheidungslösung beträgt vorzugsweise 0,01 bis 5,0, insbesondere 0,1 bis 2,0, ge- rechnet als molares Verhältnis von Platinmetallatomen zu Niob-, Tantal-, Molybdän-, Wolfram-und/oder Vanadiumatomen.

Platinmetalle im Sinne der Erfindung sind die nicht zur Eisen- gruppe gehörenden Edelmetalle der 8. Nebengruppe des Periodensy- stems, nämlich Ruthenium, Rhodium, Iridium, Palladium, Osmium und Platin. Bevorzugt sind Ruthenium, Rhodium, Palladium und Pla- tin, besonders bevorzugt sind Palladium und Platin. Geeignet sind auch Kombinationen der genannten Platinmetalle, bevorzugt sind Kombinationen aus Palladium und Platin, aus Palladium und Rho- dium, aus Palladium und Iridium, aus Palladium, Platin und Rho- dium und aus Palladium, Platin und Iridium. Besonders bevorzugt als Kombination ist Palladium und Platin. Bei den Kombinationen mit Palladium stellt Palladium vorzugsweise die Hauptkomponente dar. Der Palladiumanteil beträgt dann vorzugsweise mehr als 40 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 60 Gew.-% und besonders bevor- zugt mehr als 80 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtgehalt an Platin- metall.

Die katalytisch aktive Komponente der erfindungsgemäßen Katalysa- toren kann außer Platinmetallen noch weitere Elemente als Promo- toren oder Dotierung enthalten, die die Aktivität und/oder Selek- tivität des Katalysators beeinflussen. Dazu zählen bevorzugt Me- talle, wie Cobalt, Nickel, Kupfer, Silber, Gold, Chrom, Mangan, Rhenium, Aluminium, Zinn, Blei, Arsen, Antimon und Wismut, und

Nichtmetalle, wie Bor, Kohlenstoff, Silicium, Stickstoff und Phosphor.

Die als Promotoren oder Dotierungen eingesetzte Zusatzkomponenten machen in der Regel 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den Platinmetallgehalt, aus.

Die Platinmetallverbindung ist unter Platinmetallsalzen und Pla- tinmetallkomplexen ausgewählt. Bevorzugt werden Platinmetallkom- plexe eingesetzt, insbesondere solche, in denen das Platinmetall in den oxidationsstufen +1 bis +4 vorliegt. Vierfach koordinierte Komplexe sind bevorzugt. Insbesondere geeignet sind Palla- dium (II) komplexe, in denen Palladium in der Koordinationszahl 4 vorliegt.

Die Platinmetallkomplexe können unterschiedliche Liganden enthal- ten. Die Komplexe können vorab hergestellt oder in situ in der Abscheidungslösung gebildet werden. Geeignete negativ geladene Liganden sind z. B. ausgewählt unter Halogeniden und Pseudohalo- geniden, wie Chlorid, Bromid, Jodid, CN, OCN und SCN, C1-C6-Car- bonsäuren, wie Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure und de- ren Salzen, Chelatliganden, wie zum Beispiel Ethylendiamintetra- essigsäure (EDTA), Nitrilotriessigsäure, 1,2-Diaminocyclohexante- traessigsäure und deren Salzen, Aminophosphonsäuren, wie Nitrilo- methylenphosphonsäure, Diketonaten, wie Acetylacetonat, Hydroxy- carbonsäuren, wie Glykolsäure, Milchsäure, Weinsäure und Glucon- säure, und deren Salzen. Geeignet als elektroneutrale Liganden sind z. B. Alkylnitrile, wie Acetonitril, Amine, wie Ammoniak, primäre, sekundäre und tertiäre C1-C6-Alkyl-Amine, wie Ethylamin, n-Propylamin, Isopropylamin, n-Butylamin, tert-Butylamin, Hexy- lamin, Dimethylamin, Diethylamin, Diisopropylamin, Di-n-butyla- min, Trimethylamin, Triethylamin, Tripropylamin, N, N-Dimethyle- thylamin, N, N-Dimethylisopropylamin und N, N-Dimethylbutylamin, Di-, Tri-, Tetra-und Polyamine, wie Ethylendiamin, Diethylen- triamin und Triethylentetramin, nichtaromatische und aromatische cyclische Amine, wie Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Piperazin, Pyrrol und deren n-Cl-C6-Alkylderivate, Pyridin und Phenanthrolin, Phosphine, wie tertiäre C1-C6-Alkyl-und C6-C12-Arylphosphine, insbesondere Triphenylphosphin, sowie Sulfide, wie Cl-C6-Mono-und -Dialkylsulfide, C6-C12-Mono-und-Diarylsulfide und Sauerstoff- verbindungen, Di-Cl-C6-alkanole und Phenole sowie deren Ether.

Besonders bevorzugt sind stickstoffhaltige Liganden, insbesondere Amine, besonders bevorzugt Ammoniak. Vorzugsweise umfasst die Platinmetallverbindung einen Platinmetallkomplex mit einem stick- stoffhaltigen Liganden.

Der Platinmetallgehalt der Abscheidungslösung liegt im Allgemei- nen im Bereich von 0,001 bis 2 g/l, vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 0,5 g/l.

Bevorzugte Palladiumkomplexe sind H2PdHal4, M2PdHal4, M2Pd (CN) 4, (NH4) 2PdHal4, Pd (NH3) 4Hal2, Pd (NH3) 4 (N03) 2 und Pd (NH3) 4 (CN) 2, wobei M für Alkalimetalle, insbesondere Natrium und Kalium, und Hal für Halogenatome, insbesondere für Chlor, Brom oder Iod, steht.

Bevorzugte weitere Platinmetallkomplexe sind (NH4) 2IrCl6, H2PtCl4, (NH4) 2PtCl4, Na2PtCl4 und K2PtCl4.

Darüber hinaus enthält die Abscheidungslösung wenigstens ein Re- duktionsmittel in gelöster Form. Geeignet als Reduktionsmittel sind alle Stoffe oder Stoffgemische, deren Redoxpotential unter- halb des Redoxpotentials der eingesetzten Platinmetallverbindung liegt. Bevorzugt sind Stoffe mit einem Standardpotential in wäss- rigem Medium von weniger als +0,5 Volt, vorzugsweise mit einem Standardpotential von weniger als 0 Volt.

Beispiele für geeignete Reduktionsmittel sind Ameisensäure oder a-Hydroxycarbonsäuren, wie Citronensäure, Milchsäure, Weinsäure und insbesondere die Salze der Carbonsäuren, bevorzugt die Al- kali-, Erdalkali-, Ammonium-und Cl-Cio-Alkylammoniumsalze, phosp- horige oder hypophosphorige Säure, die Salze der phosphorigen oder hypophosphorigen Säure, insbesondere die Alkalimetall-oder Erdalkalimetallsalze, Cl-Clo-Alkanole, wie Methanol, Ethanol und Isopropanol, Zucker, wie Aldosen und Ketosen in Form von Mono-, Di-und Oligosacchariden, insbesondere Glucose, Fructose und Lac- tose, Aldehyde, wie Formaldehyd, Borwasserstoffverbindungen, wie z. B. Borhydride, Borane, Metallboranate und Borankomplexe, z. B. Diboran, Natriumborhydrid und Aminoborane, insbesondere Trimethylaminboran, Hydrazin und Alkylhydrazine, wie Methylhydra- zin, Hydrogendithionite und Dithionite, insbesondere Natrium-und Kaliumhydrogendithionit, Natrium-, Kalium-und Zinkdithionit, Hy- drogensulfite und Sulfite, insbesondere Natrium-und Kaliumhydro- gensulfit, Natrium-, Kalium-und Calciumsulfit, Hydroxylamin und Harnstoff, sowie Gemische davon.

Bevorzugte Reduktionsmittel sind Natrium-und Kaliumhypophosphit, Ammoniumformiat, Trimethylamin-boran, Natriumborhydrid, Natrium- dithionit und Natriumhydrogendithionit, sowie Gemische von Ammo- niumformiat und Natriumhypophosphit.

In der Regel wird mindestens ein Redoxäquivalent, bezogen auf die Summe der Platinmetalle und Zusatzkomponenten (z. B. Promotoren/ Dotierungskomponenten), an Reduktionsmittel eingesetzt. Bevorzugt wird das Reduktionsmittel im überschuß eingesetzt. Insbesondere geeignet ist ein molares Verhältnis von Reduktionsmittel zu Pla- tinmetall von 10 : 1 bis 100 : 1 und besonders bevorzugt 20 : 1 bis 60 : 1, wie zum Beispiel etwa 30 : 1, etwa 40 : 1 oder etwa 50 : 1.

Bevorzugt weist die Abscheidungslösung einen pH-Wert von mehr als 6 auf. Dieser liegt vorzugsweise in einem Bereich von 7 bis 14, insbesondere 8 bis 12. Dazu kann es erforderlich sein, zu der Abscheidungslösung eine Base zuzugeben, um den gewünschten pH- Wert zu erreichen. Basen sind alle Stoffe bzw. Verbindungen, die geeignet sind, den pH-Wert des wässrigen Mediums auf den ge- wünschen Wert einzustellen. Insbesondere werden solche Basen eingesetzt, die komplexstabilisierende Eigenschaften aufweisen, d. h. zumindest partiell Lewis-Basencharakter aufweisen. Vorzugs- weise wird die Base ausgewählt unter Metalloxiden, Metallhydroxi- den, insbesondere Alkalimetallhydroxiden, wie Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, Metallcarbonaten, insbesondere Alkalimetall-und Erdalkalimetallcarbonaten, wie Lithiumcarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Magnesiumcarbonat und Calciumcarbonat, Stick- stoffbasen, insbesondere Ammoniak, primäre, sekundäre und ter- tiäre Aminen, wie die zuvor bei den stickstoffhaltigen Komplexli- ganden beschriebenen. Ebenfalls geeignet sind Puffersysteme, ins- besondere solche aus den vorgenannten Basen, den Salzen der vor- genannten Basen und/oder geeigneten Säuren. Besonders bevorzugte Basen sind Ammoniak und Natronlauge.

Die Abscheidungslösung ist in der Regel wässrig, d. h. sie ent- hält mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew.-% und insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser. Der von Wasser ver- schiedene Teil ist vorzugsweise ausgewählt unter mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, sec-Butanol, tert-Butanol, Tetrahydrofu- ran, Dioxan.

Als Träger können alle dem Fachmann bekannten Katalysatorträger verwendet werden, sowohl metallische als auch nicht-metallische.

Geeignete metallische Träger sind beispielsweise beschrieben in WO 00/59635, auf deren Offenbarung verwiesen wird. Nichtmetalli-

sche Träger sind in der Regel ausgewählt unter mineralischen Werkstoffen oder Kunststoffen.

Der Ausdruck"mineralischer Werkstoff"umfasst vorliegend ganz allgemein nichtmetallische anorganische Werkstoffe, wie natürli- che und synthetische Mineralien, Gläser, Keramiken etc. Vorzugs- weise wird als mineralischer Werkstoff ein Glas eingesetzt. Be- vorzugt sind Gläser aus geschmolzenem Siliciumdioxid oder ge- schmolzenem Quarz sowie Gläser auf Basis von Alkali-, Erdalkali-, Boro-, Alumino-und Bleisilicat. Bevorzugte mineralische Träger- materialien sind weiterhin auch Borat-, Phosphat-, Germanat-, Chalkogenid-und Halogenidgläser, wie z. B. aus Berylliumfluorid.

Vorzugsweise ist der als Träger eingesetzte mineralische Werk- stoff weiterhin ausgewählt aus keramischen Materialien. Geeignete keramische Materialien können aus Metalloxiden,-boriden,-nitri- den und/oder-carbiden hergestellt werden. Die erfindungsgemäß eingesetzten keramischen Materialien können glasiert oder ungla- siert, kristallin oder teilkristallin sein. Bevorzugt werden für das erfindungsgemäße Verfahren Keramiken aus Basismaterialien eingesetzt, die ausgewählt sind unter Aluminiumoxid, Siliciumcar- bid, Siliciumnitrid, Zirkondioxid und Mischungen davon. Vorzugs- weise werden weiterhin Keramiken eingesetzt, die Kationen enthal- ten, wie das z. B. in Chelatit, Steatit, Cordierit, Anorthit, Mullit oder Pollucit der Fall ist. Bevorzugt sind weiterhin kera- mische Kompositmaterialien.

Nicht-metallische Träger müssen in der Regel aktiviert werden.

Unter"Aktivierung"des Trägers wird ein Vorgang verstanden, bei dem auf der Oberfläche des Trägers Keime ausgebildet werden, die die anschließende stromlose Abscheidung des Platinmetalls för- dern. Die Keime bestehen in der Regel aus einem Metall, vorzugs- weise einem Platinmetall, insbesondere Palladium. Zur Aktivierung wird der Träger vorzugsweise mit der Lösung eines Sensibilisators behandelt und anschließend mit der Lösung eines Platinmetallsal- zes behandelt. Als Sensibilisator sind allgemein Reduktionsmittel geeignet, wobei Zinn (II)-Verbindungen, insbesondere Zinn (II)-chlorid, und Titan (III)-verbindungen besonders bevorzugt sind, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Reduktionsmit- teln. Weitere als Sensibilisatoren vorteilhafte Reduktionsmittel sind Salze der Hypophosphorigen Säure. Die Aktivierung ist bei- spielsweise in der EP-A-0 875 235 beschrieben, auf deren Offenba- rung verwiesen wird.

Die Abscheidung erfolgt im Allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 100 °C, vorzugsweise im Bereich von 30 bis 100 °C und insbesondere im Bereich von 40 bis 85 °C.

Beispielsweise wird der Träger zur Abscheidung des Platinmetalls mit der vollständig formulierten Abscheidungslösung in Kontakt gebracht. Alternativ kann der Träger zunächst mit einer Lösung des Reduktionsmittels und des Kontrollagens, die gegebenenfalls die fakultativen Bestandteile der Abscheidungslösung ganz oder teilweise enthält, in Kontakt gebracht werden. Das Platinmetall und die übrigen fakultativen Bestandteile werden dann bei der Ab- scheidungstemperatur oder einer z. B. bis zu 30 °C tieferen Tempe- ratur zugesetzt. Weiter alternativ kann man den Träger mit einer Lösung der Platinmetallverbindung und des Kontrollagens in Kon- takt bringen und dann eine Lösung des Reduktionsmittels hinzufü- gen.

Im erfindungsgemäßen Verfahren hat es sich als vorteilhaft erwie- sen, während der Abscheidung des Platinmetalls auf dem Träger für eine ausreichende Umwälzung der Abscheidungslösung zu sorgen, z. B. durch Pumpen oder Rühren.

Die Abscheidungslösung wird in ausreichend längerem Kontakt mit dem Träger belassen, um die stromlose Abscheidung des Platinme- talls auf dem Träger zu erreichen. Die erforderliche Reaktions- zeit liegt in der Regel zwischen 0,5 und 500 Minuten, vorzugs- weise 1 und 300 Minuten und besonders bevorzugt zwischen 2 und 60 Minuten. In der Regel werden mehr als 70 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 80 Gew.-% und besonders bevorzugt mehr als 90 Gew.-% der eingesetzten Platinmetalle auf dem Träger abgeschieden. Dabei wird das Platinmetall in der Regel so fest an den Träger gebun- den, dass es beim Einsatz in katalytischen Reaktionen durch den Kontakt mit Flüssigkeiten und Gasen nicht nennenswert abgelöst wird. Die dem Kontrollagens zugrunde liegenden Elemente werden auf dem Katalysator nur in vernachlässigbarer Menge gefunden.

Die erfindungsgemäßen Katalysatoren eignen sich für die Hydrie- rung organischer und anorganischer Verbindungen und insbesondere für organische Verbindungen, wie Olefine, z. B. Ethylen, Propy- len, Acetylen und Butadien, Carbonylverbindungen, z. B. Aldehy- den, Ketonen, Aromaten, wie z. B. Benzol, und besonders bevorzugt zur Hydrierung von Sauerstoff zur Herstellung von Wasserstoff- peroxid.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Ver- fahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid, wobei man den Sau- erstoff und den Wasserstoff in einem flüssigen Medium, vorzugs- weise einer im Wesentlichen wässriger Lösung mit einem erfin- dungsgemäßen Katalysator in Kontakt bringt.

Geeignete Reaktoren für die Synthese von H20z sind beispielsweise in den EP-A-068 862, EP-A-201 614 und der EP-A-448 884 beschrie- ben. Besonders bevorzugt sind Rohrreaktoren, in denen der erfin- dungsgemäße Katalysator als Schüttung vorliegt oder in Form von zylindrisch aufgebauten Katalysatoreinheiten eingepasst ist.

Durch entsprechende Formgebung für die Träger, wie zuvor be- schrieben, kann für optimale Strömungsverhältnisse für Gas und Flüssigkeit gesorgt werden.

Bevorzugt rieselt die flüssige Phase von oben nach unten über die Katalysatorschüttung. Dabei kann das Gas im Gleichstrom oder im Gegenstrom geführt werden kann, bevorzugt im Gleichstrom.

Bevorzugt kann der Wasserstoff dem Reaktor über eine oder mehrere Zwischeneinspeisungen stromabwärts vom Einspeisungspunkt des Sau- erstoffs oder der Luft zugeführt werden. Die Leerrohrgeschwindig- keit von Reaktionsgas und Reaktionsmedium liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa 20 bis 7000 m/h, besonders bevorzugt in einem Bereich von 50 bis 1400 m/h.

Als Reaktionsmedium dient vorzugsweise Wasser und/oder Cl-C3-Alka- nole, insbesondere Wasser und/oder Methanol. Wenn als Reaktions- medium Wasser verwendet wird, kann diesem bis zu 20 Gew.-% des Alkohols, vorzugsweise Methanol, zugesetzt werden. Wird ein alko- holisches Reaktionsmedium eingesetzt, kann dieses zu 40 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 20 Gew.-% und besonders bevorzugt bis zu 5 Gew.-% Wasser enthalten. Ganz besonders bevorzugt wird Wasser als alleiniges Reaktionsmedium verwendet. Zur Stabilisierung des Wasserstoffperoxids gegen Zersetzung werden dem Reaktionsmedium Säuren, deren pKa-Wert vorzugsweise kleiner als der der Essig- säure ist, insbesondere Mineralsäuren, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Salzsäure, zugesetzt. Die Säurekonzentration beträgt in der Regel wenigstens 10-4 Mol/Liter, vorzugsweise 10-3 bis 10-1 Mol/Liter. Weiterhin werden in der Regel noch Spuren von Bromid oder Chlorid in Konzentrationen von 1 bis 1000 ppm, vor- zugsweise 5 bis 700 ppm und besonders bevorzugt 50 bis 600 ppm zugesetzt. Es können aber auch andere Stabilisatoren, wie z. B.

Formaldehyd, verwendet werden.

Das Reaktionsgas, das neben Wasserstoff und Sauerstoff auch noch inerte Gase wie Stickstoff oder Edelgase enthalten kann, weist in der Regel 02 : H2-Verhältnisse im Bereich von 2 : 1 bis 1000 : 1 auf.

Vorzugsweise werden Molverhältnisse im Bereich von 5 : 1 bis 100 : 1, insbesondere 20 : 1 bis 100 : 1 eingesetzt. Der im Reaktionsgas ver- wendete Sauerstoff kann auch in Form von Luft dem Reaktionsgas zugemischt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Reaktionsgas im Kreis geführt. In diesem Fall liegt das Molverhältnis im Frisch- gasgemisch in der Nähe der Stöchiometrie, vorzugsweise im Bereich von 1,5 : 1 bis 0,5 : 1. Das Molverhältnis 02 : H2 im Kreisgas sollte im Bereich von 5 : 1 bis 1000 : 1, vorzugsweise im Bereich von 20 : 1 bis 100 : 1 liegen. Die Reaktion kann bei Normaldruck als auch bei Überdrucken bis zu 200 bar durchgeführt werden. Vorzugsweise be- trägt der Druck 10 bis 100 bar, insbesondere 10 bis 80 bar. Die Reaktionstemperatur kann im Bereich von 0 bis 80 °C liegen, vor- zugsweise wird im Bereich von 5 bis 60 °C und insbesondere von 25 bis 55 °C gearbeitet. Vorzugsweise werden die Partialdrücke der Reaktionsgase in der Reaktionsgasmischung im Reaktor als auch im Kreisgas so gewählt, dass sich unter Reaktionsbedingungen die Wasserstoffkonzentration unterhalb der unteren Explosionsgrenze befindet.

Durch das beschriebene Verfahren lassen sich Wasserstoffperoxid- lösungen mit Wasserstoffgehalten oberhalb 2 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 3 bis 25 Gew.-% herstellen. Die Konzentration kann durch Einstellung der Stoffströme in der gewünschten Weise vorge- wählt werden. Langzeituntersuchungen haben gezeigt, dass auch nach mehr als 40 Tagen Betriebsdauer keine oder nur eine gering- fügige Abnahme der Katalysatoraktivität und Selektivität zu ver- zeichnen ist.

Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Katalysatoren besitzen die erfindungsgemäß hergestellten Katalysatoren ausge- zeichnete Katalysatoreigenschaften. Sie sind in Hydrierreaktionen hochaktiv und sehr selektiv. Außerdem wird durch das Verfahren eine besonders gute Haftung der Platinmetall-Partikel auf dem Träger erzielt, weshalb mit den erfindungsgemäß hergestellten Ka- talysatoren besonders hohe Standzeiten erreichen.

Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figur und der nachfol- genden Beispiele näher veranschaulicht.

Fig. l zeigt den zeitlichen Verlauf der Raum-Zeit-Ausbeute für die durch einen erfindungsgemäßen Katalysator bzw. einen Vergleichs- katalysator katalysierte Wasserstoffperoxid-Direktsynthese.

Herstellung der Katalysatoren Beispiel 1 (= Vergleichsbeispiel, Kat. B1) : 1200 g Steatit-Träger der Fa. Ceramtec in Form von Kugeln mit 2 mm Durchmesser wurden nacheinander mit Natronlauge, 25%-iger Schwefelsäure und dest. Wasser gewaschen. Die so vorbehandelten Kugeln wurden anschließend auf einer Nutsche aktiviert, indem man 3 min eine Lösung A (= 5 g/l SnCl2 + 10 ml/l konz. Salzsäure) ein- wirken ließ, dann nach Abfiltrieren und Waschen mit 0, 5 1 dest.

Wasser 3 min eine Lösung B (= 0,2 g/l PdCl2 + lml/1 konz. Salz- säure) einwirken ließ. Nach erneutem Abfiltrieren und Waschen mit Wasser wurde die gesamte Prozedur wiederholt und zuletzt dreimal mit je 0,5 1 dest. Wasser gespült.

Die Kugeln wurden feucht in ein Glasrohr eingebaut und mit einer Lösung C versetzt (= 70 g/l NH4Cl, 23 g/l NH3, 30 g/l Natriumhypo- phosphit). Diese Lösung wurde mit Hilfe einer Pumpe so durch das Rohr gepumpt, dass die Kugeln sich gerade bewegen und ein Fließ- bett bildeten. Über ein Reservoir, das gleichzeitig als Gasab- scheider dient, wurde die Lösung wieder an den Eingang des Glas- rohres zurückgeführt. Das Glasrohr war außerdem mit einem Doppel- mantel versehen, der mit Heizflüssigkeit gefüllt ist. Die Tempe- ratur in der Lösung wurde vor der Beschichtung unter Umpumpen auf 40 +/-0,5 °C gebracht. Dann wurden 20 g einer Lösung D von 2,8 mg Hexachloroplatinsäure und 526 mg Natrium-tetra-chloro-palladat in Wasser zugegeben und die Reaktion gestartet. Nach 1 Stunde war die Reaktion beendet. Man ließ die Lösung ablaufen und spülte mit Wasser nach. Der so hergestellte Katalysator hatte einen Pd- Gehalt von 145 mg/kg, entsprechend einem Abscheidegrad von 92 Beispiel 2 (= Kat. B2) : Die Katalysatorpräparation aus Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, dass die Lösung D zusätzlich 405 mg Natrium- wolframat enthielt.

Die Eigenschaften der Katalysatoren wurden in der Direktsynthese von Wasserstoffperoxid aus Wasserstoff und Sauerstoff überprüft.

Beispiel 3 :

Ein Doppelmantelreaktor mit einem Innendurchmesser von 2,1 cm und einer Länge von 2,00 m wurde mit dem Katalysator Bl beschickt.

Bei 40 °C und 50 bar Druck ließ man eine Lösung von 5 g/l Phosp- horsäure und 120 mg/l Bromwasserstoff in Wasser mit einer Ge- schwindigkeit von 1,0 kg/h über das Katalysatorbett rieseln.

Gleichzeitig wurde mit Hilfe eines Gaskompressors ein Gemisch von 3 % Wasserstoff und 97 % Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit von 10 400 Nl/Stunde von oben nach unten im Kreis über das Katalysa- torbett gepumpt. Das Gasgemisch wird mit Hilfe von zwei Massen- durchflussmessern für Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt. Seine Zusammensetzung wird mit Hilfe eines Wärmeleitdetektors, über den ein kleiner Teilstrom als Abgasstrom geleitet wurde, ermittelt und nachgeregelt.

Die Menge an durch die Reaktion zu Wasserstoffperoxid und Wasser verbrauchten Wasserstoffs wurde aus den eingeleiteten Massenströ- men der Gase und aus dem Abgasstrom errechnet.

Das aus dem Reaktionsrohr austretende Produktgemisch wurde in ei- nem Abscheider noch unter Druck von den Gasen getrennt und flüs- sig aus der Anlage herausgefördert. Der Massenstrom wurde gegen den Zulaufstrom bilanziert. Der Wasserstoffperoxidgehalt in dem flüssigen Austrag wurde durch Titration bestimmt.

Aus der Masse des Austragsstroms, dem Gehalt an Wasserstoffpero- xid und der Menge verbrauchten Wasserstoffs wurde die Selektivi- tät bezogen auf Wasserstoff errechnet. Der Raum-Zeit-Umsatz (RZU) ergibt sich als Verbrauch von Wasserstoff in mol pro Zeiteinheit bezogen auf das Volumen der Katalysatorschüttung.

Die Raum-Zeit-Ausbeute (RZA) ergibt sich aus der pro Zeiteinheit gebildeten Menge Wasserstoffperoxids bezogen auf das Volumen von 690 ml Katalysatorschüttung in dem Rohrreaktor. Die Ergebnisse von sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengestellt. Den zeitlichen Verlauf der Raum-Zeit-Ausbeute zeigt Fig. 1.

Beispiel 4 : Beispiel 3 wurde wiederholt mit dem Unterschied, dass der Kataly- sator B2 verwendet wurde. Diese Maßnahme führt zu einer höheren Raum-Zeit-Ausbeute aufgrund einer höheren Aktivität und einer et- was besseren Selektivität (vgl. Tabelle 1 und Fig. 1). Man sieht, dass die RZA für den erfindungsgemäßen Katalysator stets oberhalb des RZA des Vergleichskatalysators verläuft.

Nr. Kataly-T [°C] Selekti-RZU RZA Laufzeit sator vität [molH2/lh] [gH202/lh ] 3 B1 50 °C 79 % 3,0-2,7 85-77 90 h 4 B2 50 °C 81 % 3, 4-3, 0 100-85 >400 h