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Title:
SUPRAPUBIC SAFETY CANNULA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/101089
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cannula (1) for puncturing body cavities, comprising an outer (2) and an inner (3) longitudinally cut sleeve having proximal and distal ends. The inner sleeve is arranged so as to be displaceable in the longitudinal direction inside the outer sleeve and can be rotated in the outer sleeve such that the longitudinal cut (7) of the inner sleeve is covered by the outer sleeve in a first rotational position, while the longitudinal cuts (6, 7) of the inner and outer sleeves are located on top of the other in a second rotational position. At the distal end, the inner sleeve has a puncturing tip (9) which is completely retracted in the outer sleeve when the inner sleeve is in the second rotational position, wherein the inner and outer sleeves and/or the two handle sections (8a, b) latchingly engage with each other, preferably non-detachably, in the second position.

Inventors:
HAINDL HANS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/050966
Publication Date:
August 02, 2012
Filing Date:
January 23, 2012
Export Citation:
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Assignee:
HAINDL HANS (DE)
International Classes:
A61M25/01; A61B17/34
Foreign References:
FR2129116A51972-10-27
DE4316793C11994-09-15
DE2104211B11971-12-23
DE69837667T22008-01-10
DE102005015556A12006-10-19
EP0499147B11996-01-31
DE4103977A11992-08-13
US3545443A1970-12-08
DE3347150A11985-07-04
US7708721B22010-05-04
Attorney, Agent or Firm:
VOSSIUS & PARTNER (DE)
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Claims:
Ansprüche

Suprapubische Kanüle (1) zur Punktion von Körperhohlräumen mit einer äußeren und einer inneren längsgeschnittenen Hülse (2, 3) mit proximalen und distalen Enden (4, 5) und zwei Griffabschnitten (8a, 8b; 18a, 18b) am proximalen Ende (5), wobei die innere Hülse (3) innerhalb der äußeren Hülse (2) in Längsrichtung verschiebbar angeordnet und in der äußeren Hülse (2) derart drehbar ist, dass der Längsschnitt (7) der inneren Hülse in einer ersten Drehposition durch die äußere Hülse (2) abgedeckt wird und die Längsschnitte (6, 7) von innerer und äußerer Hülse in einer zweiten Drehposition übereinander zu liegen kommen, wobei die innere Hülse (3) an ihrem distalen Ende (4) eine Punktionsspitze (9) aufweist, die vollständig in die äußere Hülse (2) zurückziehbar ist, wenn sich die innere Hülse (3) in der zweiten Drehposition befindet und wobei die innere und äußere Hülse (2, 3) und/oder die beiden Griffabschnitte (8a, 8b; 18a, 18b) in der zweiten Position miteinander verrasten.

Kanüle nach Anspruch 1 , wobei die innere und äußere Hülse (2, 3) und/oder die beiden Griffabschnitte (8a, 8b; 18a, 18b) in der zweiten Position unlösbar miteinander verrasten

Kanüle nach Anspruch 1 oder 2, wobei die innere Hülse (3) nur dann in die zweite Position gedreht werden kann, wenn die Punktionsspitze (9) der inneren Hülse (3) bereits vollständig in die äußere Hülse (2) zurückgezogen ist.

Kanüle nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die zwei Griffabschnitte (8a, 8b; 18a, 18b) eine Drehung der inneren Hülse (3) blockieren, solange sich die Punktionsspitze (9) der inneren Hülse distal aus der äußeren Hülse (2) heraus erstreckt.

Kanüle nach einem der vorigen Ansprüche, wobei ein erster Griffabschnitt (8a; 18a) mit der inneren Hülse (3) verbunden ist und ein zweiter Griffabschnitt (8b; 18b) mit der äußeren Hülse (2) verbunden ist.

6. Kanüle nach Anspruch 1, wobei eine Drehung der inneren Hülse (3) in die zweite Position bewirkt, dass die Punktionsspitze (9) der inneren Hülse (3) vollständig in die äußere Hülse (2) zurückziehbar wird.

7. Kanüle nach Anspruch 6, wobei am proximalen Ende der Hülsen jeweils Bereiche mit einem vergrößerten Durchmesser vorgesehen sind und wobei die Dreh- und die Verschiebebewegung der Hülsen mittels eines Gewindes (10) an diesen Bereichen mit einem vergrößerten Durchmesser miteinander gekoppelt sind.

8. Kanüle nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Kanüle (1) an ihrem proximalen Ende (5) einen ersten, mit der inneren Hülse (3) verbundenen Griffabschnitt (18a) und einen zweiten, mit der äußeren Hülse (2) verbundenen Griffabschnitt (18b) aufweist und wobei eine relative Drehbewegung der Griffabschnitte bewirkt, dass die Punktionsspitze (9) der inneren Hülse vollständig in die äußere Hülse (2) zurückgezogen wird und die Längsschnitte (6, 7) von innerer und äußerer Hülse übereinander zu liegen kommen.

9. Kanüle nach einem der vorigen Ansprüche, wobei das distale Ende (4) der äußeren Hülse im wesentlichen stumpf ist.

10. Kanüle nach einem der vorigen Ansprüche, die derart ausgebildet ist, dass ein vollständiges Zurückdrehen der inneren Hülse (3) aus der zweiten Position in die erste Position verhindert wird.

11. Kanüle nach Anspruch 10, wobei sich die innere Hülse (3) in der zweiten Position aufweitet, was ein Zurückdrehen in die erste Position unmöglich macht.

12. Kanüle nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Innenfläche der äußeren Hülse (2) an ihrem distalen Ende (4) zwei Stabilisierungselemente (14) aufweist, die die innere Hülse (3) bei der Punktion stabilisieren.

13. Kanüle nach einem der vorigen Ansprüche, wobei zwischen der ersten und zweiten Drehposition eine dritte Drehposition vorgesehen ist, in der die Punktionsspitze (9) bereits vollständig in die äußere Hülse (3) zurückziehbar ist, die Längsschnitte (6, 7) von innerer und äußerer Hülse aber noch nicht übereinander zu liegen kommen.

14. Kanüle nach Anspruch 13, die derart ausgebildet ist, dass ein vollständiges Zurückdrehen der inneren Hülse (3) aus der dritten Position in die erste Position verhindert wird.

15. Kanüle nach Anspruch 13, wobei eine Drehung der inneren Hülse (3) in die dritte Position bewirkt, dass die Punktionsspitze (9) der inneren Hülse (3) vollständig in die äußere Hülse (2) zurückziehbar wird.

16. Kanüle nach Anspruch 14, wobei die Kanüle (1) an ihrem proximalen Ende (5) einen ersten, mit der inneren Hülse (3) verbundenen Griffabschnitt (18a) und einen zweiten, mit der äußeren Hülse (2) verbundenen Griffabschnitt (18b) aufweist und wobei eine relative Drehbewegung der Griffabschnitte bewirkt, dass die Punktionsspitze (9) der inneren Hülse in der dritten Drehposition vollständig in die äußere Hülse (2) zurückgezogen wird und die Längsschnitte (6, 7) von innerer und äußerer Hülse in der zweiten Drehposition übereinander zu liegen kommen.

17. Kanüle nach Anspruch 16, wobei an den Griffabschnitten (18a, 18b) ein Gewinde

(10) vorgesehen ist, durch das die Dreh- und die Verschiebebewegung der Hülsen miteinander gekoppelt sind.

18. Kanüle nach Anspruch 8 oder 17, wobei die äußere Hülse (2) und der zweite Griffabschnitt (18b) einteilig aus Kunststoff hergestellt sind.

19. Kanüle nach einem der Ansprüche 5, 8, 17 und 18, wobei der mit der inneren Hülse (3) verbundene Griffabschnitt (8a; 18a) eine Druckplatte aufweist.

20. Kit mit einer Kanüle (1) gemäß einem der vorigen Ansprüche und einem Katheter

(11) , der in der inneren Hülse (3) der Kanüle (1) aufhehmbar ist, wobei der Katheter (11) in der zweiten Kanülenposition durch die übereinanderliegenden Längsschnitte (6, 7) der Hülsen (2, 3) aus der Kanüle (1) entfernbar ist.

Description:
Suprapubische Sicherheitskanüle Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Sicherheitskanüle, insbesondere eine Sicherheitskanüle zur Punktion von Körperhohlräumen, z.B. eine suprapubische Sicherheitskanüle.

Es gibt in verschiedenen Bereichen der Medizin das Problem, dass ein Katheter durch eine Kanüle in einen Körperhohlraum eingeführt wird und dass danach die Kanüle über den fest konektierten Ansatz des Katheters nicht mehr entfernt werden kann. Im Stand der Technik sind verschiedene Lösungen bekannt, mit diesem Problem umzugehen. So wurden beispielsweise bei zentralvenösen Kathetern über der Kanüle Kunststoff-Schutztaschen angebracht, um eine Beschädigung des Katheters oder eine Verletzung des Patienten oder Anwenders zu verhindern.

Auch aus dem Bereich der Urologie ist das oben genannte Problem bekannt. Um eine längerfristige künstliche Harnableitung zu ermöglichen, hat sich die suprapubische Punktion der . Blase (d. h. durch die Bauchdecke hindurch) durchgesetzt. Man verwendet hierzu sogenannte suprapubische Katheter, deren Infektionsrate niedriger ist als die von Kathetern, die durch die Harnröhre eingeführt werden. Auch bei diesen suprapubischen Kathetern tritt das Problem auf, dass die Kanüle, wenn der Katheter eingeschoben ist und die Kanüle aus dem Katheter wieder herausgezogen worden ist, sich über den Ansatz des Katheters nicht entfernen lässt. Die Kanüle kann aber nicht auf dem Katheter belassen werden, da sie leicht zu einer Beschädigung des Katheters und/oder zu einer Verletzung des Patienten führen würde.

Um ein Entfernen der Kanüle vom Katheter zu ermöglichen, ist es bekannt, die Kanüle nach dem Gebrauch zu spalten. Der Anwender zieht beispielsweise an zwei Griffen in entgegengesetzte Richtungen und spaltet damit die Kanüle in ihrer Längsrichtung auf. Die beiden Kanülenhälften können dann einfach von dem Katheter entfernt werden. Solche Kanülen sind beispielsweise aus DE 43 16 793 Cl, DE 2 104 211 Cl, DE 698 37 667 T2 und DE 10 2005 015 556 AI bekannt. Beispiele für spaltbare Kanülen sind gerollte Kanülen, die an einer Seite einen offenen Spalt haben und an der anderen Seite vorgeschwächt sind, mechanisch an zwei Seiten vorgeschwächte Kanülen sowie Laser-perforierte Kanülen. Der Vorgang des Spaltens erfordert allerdings erhebliche Kraft und beinhaltet für den Anwender ein hohes Verletzungsrisiko. Die Spaltkanten der Kanülen sind häufig mit scharfen Graten bedeckt, die bei Berührung zu Schnittverletzungen führen können.

Eine aus dem Stand der Technik bekannte Alternative, bei der auf das Spalten der Kanüle verzichtet werden kann, ist die sogenannte Rinnenkanüle, aus der sich der Katheter seitlich entnehmen lässt. Beispiele für solche Rinnenkanülen sind in der EP 0 499 147 Bl und der DE 41 03 977 AI beschrieben. Die US 3,545,443 sowie die DE 33 47 150 AI beschreiben Kanülen, die aus zwei längsgeschnittenen Hülsen bestehen, die einander überlappen.

Die US 7,708,721 B2 beschreibt eine Kanüle mit gegeneinander verschiebbaren Innen- und Außenenhülsen. Allerdings lässt sich die Kanülenspitze der Innenhülse in der zurückgezogenen Sicherheitsposition nicht fixieren, so dass nicht verhindert werden kann, dass die Kanülenspitze wieder austritt und für Verletzungen sorgt. Ferner lässt sich die in der US 7,708,721 B2 beschriebene Gewindeführung nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand technisch umsetzen.

Auch wenn die zuletzt genannten Druckschriften das Verletzungsrisiko dahingehend verringern, dass keine Spaltkanten mit scharfen Graten entstehen, eliminieren die darin vorgeschlagenen Lösungsansätze nicht die Gefahr, sich an der extrem scharfen Punktionsspitze der Kanüle zu verletzen und ggf. zu infizieren. Nach der geltenden Unfallverhütungsvorschrift TRBA 250 sind Krankenhausbetreiber gehalten, ihren Angestellten verletzungssichere Kanülensysteme zur Verfügung zu stellen. Beispielsweise im Bereich der Urologie für die suprapubische Blasenfunktion steht bislang kein völlig verletzungssicheres System zur Verfügung.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sicherheitskanüle, insbesondere eine Sicherheitskanüle zur Punktion von ΚόφεΓηοηη^ιηεη, bereitzustellen, die das Verletzungs- und Infektionsrisiko bekannter Systeme weiter minimiert. Diese Aufgabe wird mit einer Kanüle gemäß Anspruch 1 gelöst.

Erfindungsgemäß wird eine Kanüle zur Punktion von Körperhohlräumen mit einer äußeren und einer inneren längsgeschnittenen Hülse mit jeweils proximalen und distalen Enden bereitgestellt. Die innere Hülse ist innerhalb der äußeren Hülse angeordnet und lässt sich innerhalb der äußeren Hülse in Längsrichtung verschieben. Ferner lassen sich die innere und die äußere Hülse derart gegen einander verdrehen, dass der Längsschnitt der inneren Hülse in einer ersten Drehposition durch die äußere Hülse vollständig abgedeckt wird und die Längsschnitte von innerer und äußerer Hülse in einer zweiten Drehposition übereinander zu liegen kommen. In einer ersten Drehposition bilden die beiden Hülsen eine vollständig geschlossene Kanüle, die zur Punktion von geeignet ist. In der zweiten Position sind die beiden Längsschnitte der Hülsen deckungsgleich angeordnet, so dass ein Katheter oder Katheterschlauch, der sich innerhalb der inneren Hülse befindet, durch diese Längsschnitte aus der Hülse entfernt werden kann. Dabei beruht die Erfindung auf der Idee, dass nur die innere Hülse eine scharf geschliffene Punktions spitze aufweist, wohingegen das distale Ende der äußeren Hülse derart ausgestaltet ist, dass es nicht zu Verletzungen führen kann, und dass diese scharf geschliffene Punktionsspitze der inneren Hülse in dem Moment, in dem die Kanüle von dem Katheter oder Katheterschlauch abgenommen wird, vollständig durch die äußere Hülse geschützt ist. Entsprechend weist die innere Hülse erfindungsgemäß an ihrem distalen Ende eine Punktionsspitze auf, die vollständig in die äußere Hülse zurückziehbar bzw. zurückgezogen ist, wenn sich die innere Hülse in der zweiten Drehposition befindet. Dadurch wird sichergestellt, dass die scharfe Punktionsspitze bereits beim Abnehmen der Kanüle von dem Katheter oder Katheterschlauch für den Anwender bzw. das Klinikpersonal nicht mehr zugänglich ist. Eine Verletzung und möglicherweise Infektion durch die Punktionsspitze wird damit auf äußerst wirkungsvolle Weise vermieden. Erfindungsgemäß werden zwei bevorzugte Varianten für diesen Schutzmechanismus beschrieben.

Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform kann die innere Hülse nur dann in die zweite Position gedreht werden, wenn die Punktionsspitze der inneren Hülse bereits vollständig in die äußere Hülse zurückgezogen ist. Entsprechend kann die Kanüle durch eine zweistufige Bewegung geöffnet werden: Zunächst muss die innere Hülse innerhalb der äußeren Hülse soweit zurückgezogen werden, dass die Punktionsspitze der inneren Hülse vollständig von der äußeren Hülse abgedeckt bzw. geschützt wird. Erst in dieser Position erlaubt die erfindungsgemäße Kanüle ein Verdrehen der beiden Hülsen gegeneinander in die zweite Position, bei der die Längsschnitte der beiden Hülsen übereinander zu liegen kommen. Bevorzugt werden die beiden Bewegungen mit Hilfe von Griffen oder dergleichen bewerkstelligt, die zunächst in Längsrichtung gegeneinander bewegt werden müssen und dann gegeneinander verdreht werden können.

Entsprechend weist die Kanüle bevorzugt an ihrem proximalen Ende zwei Griffabschnitte oder Flügel auf, die eine Drehung der inneren Hülse blockieren, so lange sich die Punktionsspitze der inneren Hülse distal aus der äußeren Hülse heraus erstreckt. Bevorzugt ist dabei ein erster Griffabschnitt oder Flügel mit der inneren Hülse verbunden und ein zweiter Griffabschnitt oder Flügel mit der äußeren Hülse verbunden. Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform bewirkt eine Drehung der inneren Hülse in die zweite Position, dass die Punktionsspitze der inneren Hülse vollständig in die äußere Hülse zurückgezogen wird. Mit anderen Worten sind bei dieser Ausführungsform die beiden Bewegungen, d. h. die Verschiebung in Längsrichtung einerseits und die Drehung der Hülsen gegeneinander andererseits, miteinander gekoppelt, so dass ein Verdrehen der Hülsen gegeneinander zugleich ein Verschiebung der Hülsen in Längsrichtung bewirkt und vice versa. Bevorzugt sind die Dreh- und die Verschiebebewegung der Hülsen mittels eines Gewindes hinreichend großer Steigung miteinander gekoppelt, es sind aber auch andere Koppelungsmöglichkeiten im Rahmen der Erfindung anwendbar. Das Gewinde ist bevorzugt an den Griffab schnitten oder anderen proximalen Bereichen vorgesehen, die einen gegenüber dem Kanülendurchmesser vergrößerten Durchmesser aufweisen. Dadurch lässt sich das Gewinde einfacher und kostengünstiger herstellen als wenn das Gewinde in die Innen- bzw. Außenseite der Kanülen geschnitten werden müsste.

Bevorzugt erfolgt das Verdrehen der Hülsen gegen einander mittels an diesen angebrachten Griffabschnitten oder Flügeln. Entsprechend weist die Kanüle bevorzugt an ihrem proximalen Ende einen ersten, mit der inneren Hülse verbundenen Griffabschnitt und einen zweiten, mit der äußeren Hülse verbundenen Griffabschnitt auf, wobei eine relative Drehbewegung der Griffabschnitte bewirkt, dass die Punktionsspitze der inneren Hülse vollständig in die äußere Hülse zurückgezogen wird und die Längsschnitte von innerer und äußerer Hülse übereinander zu liegen kommen.

Im Falle beider Ausführungsformen ist es bevorzugt, dass das distale Ende der äußeren Hülse im Wesentlichen stumpf ist. Insbesondere soll das distale Ende der äußeren Hülse derart ausgebildet sein, dass Verletzungen an der äußeren Hülse vermieden werden. Es ist ferner bevorzugt, dass die innere und äußere Hülse und/oder die beiden Griffabschnitte in der zweiten Position miteinander verrasten. Dadurch soll verhindert werden, dass sich die beiden Hülsen beim Abnehmen der Kanüle vom Katheter (oder später) zurück drehen und gegeneinander verschieben, was die Punktionsspitze der inneren Hülse ungeschützt hervortreten ließe. Bevorzugt erfolgt das Verrasten unlösbar, so dass die Kanüle nur als Einwegkanüle verwendet werden kann.

Es ist ferner bevorzugt, dass ein vollständiges Zurückdrehen der inneren Hülse aus der zweiten Position in die erste Position verhindert wird. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass sich die innere Hülse (die leicht vorgespannt sein kann) in der zweiten Position aufweitet, was ein Zurückdrehen in die erste Position unmöglich macht, da die innere Hülse mit ihrem aufgeweiteten Durchmesser nicht mehr von der äußeren Hülse aufgenommen werden kann.

Es ist ferner bevorzugt, dass die Innenfläche der äußeren Hülse an ihrem distalen Ende zwei oder mehr Stabilisierungselemente aufweist, die die innere Hülse während der Punktion gegenüber den dabei auftretenden Druck- und Torsionskräften stabilisieren. Bei den Stabilisierungselementen kann es sich um Einkerbungen, Sicken oder Vorsprünge an der Innenfläche der äußeren Hülse handeln.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen der ersten und zweiten Drehposition eine dritte Drehposition vorgesehen, in der die Punktionsspitze bereits vollständig in die äußere Hülse zurückziehbar oder zurückgezogen ist, die Längsschnitte von innerer und äußerer Hülse aber noch nicht übereinander zu liegen kommen. Dabei wird bevorzugt ein vollständiges Zurückdrehen der inneren Hülse aus der dritten Position in die erste Position verhindert.

Sämtliche mit Bezug auf die zweite Position beschriebenen Merkmale können zusätzlich oder alternativ auch für die dritte Position vorgesehen sein. So kann beispielsweise eine Drehung der inneren Hülse in die dritte Position bewirken, dass die Punktionsspitze der inneren Hülse vollständig in die äußere Hülse zurückziehbar wird. Bevorzugt sind die Dreh- und die Verschiebebewegung der Hülsen mittels eines Gewindes miteinander gekoppelt. Hierbei weist die Kanüle an ihrem proximalen Ende bevorzugt einen ersten, mit der inneren Hülse verbundenen Griffabschnitt und einen zweiten, mit der äußeren Hülse verbundenen Griffabschnitt auf, wobei eine relative Drehbewegung der Griffabschnitte bewirkt, dass die Punktionsspitze der inneren Hülse zunächst in der dritten Drehposition vollständig in die äußere Hülse zurückgezogen wird und dann die Längsschnitte von innerer und äußerer Hülse in der zweiten Drehposition übereinander zu liegen kommen. Das Gewinde ist bevorzugt an den Griffabschnitten oder anderen proximalen Bereichen vorgesehen, die einen gegenüber dem Kanülendurchmesser vergrößerten Durchmesser aufweisen. Dadurch lässt sich das Gewinde einfacher und kostengünstiger herstellen als wenn das Gewinde in die Innen- bzw. Außenseite der Kanülen geschnitten werden müsste.

Es ist ferner bevorzugt, dass die äußere Hülse und der damit verbundene Griffabschnitt, bevorzugt einteilig, aus Kunststoff hergestellt sind. Unter anderem lässt sich die Gewindestruktur in den Griffabschnitten besonders einfach aus Kunststoff herstellen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der mit der inneren Hülse verbundene Griffabschnitt eine Druckplatte auf. Diese dient dazu, dass der Anwender z.B. mittels der Handfläche oder des Daumens beim Punktieren flächig Druck ausüben kann. Dies erleichtert dem Anwender das Punktieren und ermöglicht somit eine sicherere Arbeitsweise. Da gegebenenfalls die innere Hülse einen Katheter o.ä. aufnehmen können soll, weist die Druckplatte bevorzugt einen Schlitz bzw. eine Führung für einen Katheter auf, damit verhindert werden kann, dass der Katheter z.B. während des Punktierens zwischen Druckplatte und Handfläche oder Daumen eingeklemmt oder gequetscht werden kann.

Die vorliegende Anmeldung betrifft ferner ein Kit mit einer wie oben beschriebenen Kanüle und einem Katheter, der in der inneren Hülse der Kanüle aufgenommen werden kann, wobei der Katheter in der zweiten Kanülenposition durch die übereinander liegenden Längsschnitte der Hülsen aus der Kanüle entfernt werden kann. Hierzu sollte vorzugsweise die Dimensionierung der Längsschnitte der Hülsen an den Durchmesser des Katheters angepasst sein. Im Falle eines Katheters aus relativ hartem Material sollten die Längsschnitte bevorzugt mindestens so groß sein wie der Durchmesser des Katheters. Besteht der Katheter jedoch aus einem weicheren Material, lässt sich dieser auch durch Schlitze entfernen, die kleiner als der Katheterdurchmesser sind, indem die Elastizität des Katheters ausgenutzt wird. Auch wenn die Beschreibung beispielhaft auf eine suprapubische Kanüle Bezug nimmt, ist der Gegenstand der Erfindung keinesfalls darauf beschränkt. Dem Fachmann ist klar, dass die hierin beschriebenen Sicherheitsmerkmale sämtlich auch für beliebige andere Kanülen, insbesondere Punktionskanülen, zum Einsatz kommen können.

Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Anmeldung werden nachfolgend mit Bezug auf die Figuren näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1-5 eine erfindungsgemäße Kanüle gemäß einer ersten Ausführungsform in perspektivischer Ansicht (a) und in Schnittansicht (b) bei verschiedenen Relativpositionen von inneren und äußerer Hülse;

Fig. 6a-6f Detailansichten der Ausführungsform gemäß Figuren 1-5 bei verschiedenen

Relativpositionen von inneren und äußerer Hülse;

Fig. 7-10 eine erfindungsgemäße Kanüle gemäß einer zweiten Ausführungsform in perspektivischer Ansicht (a) und in Schnittansicht (b); Fig. l la-l lf das Funktionsprinzip der erfindungs gemäßen Kanüle;

Fig. 12a-12d die Wirkungsweise der Kanülenhülsen gemäß einer bevorzugten

Ausführungsform; Fig. 13 ein erfindungsgemäßes Detail einer erfindungsgemäßen Kanülenspitze in

Schnittansicht (a) und in perspektivischer Ansicht (b);

Fig. 14 eine erfindungs gemäße Kanüle gemäß einer dritten Ausführungsform; Fig. 15a-15f die Kanüle gemäß Fig. 14 in erster (Fig. 15a und 15b), dritter (Fig. 15c und

15d) und zweiter (Fig. 15e und 15f) Drehposition;

Fig. 16a-16f die Kanüle gemäß Fig. 14 in erster (Fig. 16a und 16b), dritter (Fig. 16c und

16d) und zweiter (Fig. 16e und 16f) Drehposition; Fig. 17 die Kanüle gemäß Fig. 14 vor deren Montage;

Fig. 18-18a die Kanüle gemäß Fig. 14 nach der Montage, aber vor ihrem Einsatz;

Fig. 19a-19e die Kanüle gemäß Fig. 14 in erster (Fig. 19a), dritter (Fig. 19b und 19c) und zweiter (Fig. 19d und 19e) Drehposition;

Fig. 20a-20c den ersten Griffabschnitt der Kanüle gemäß Fig. 14;

Fig. 20d-20f die Kanüle gemäß Fig. 14 in der Prämontageposition (Fig. 20d) sowie in der ersten Drehposition (Fig. 20e und 20f);

Fig. 21a-21c eine erfindungsgemäße Kanüle gemäß einer vierten Ausführungsform; und

Fig. 22a-22f eine erfindungsgemäße Kanüle gemäß einer fünften Ausführungsform.

Figuren 1-5 zeigen eine erfindungsgemäße Kanüle gemäß einer ersten Ausführungsform. Fig. 1 zeigt die Kanüle in der ersten Drehposition und Fig. 5 die Kanüle in der zweiten Drehposition. Die Figuren 2-4 illustrieren den Bewegungsablauf zwischen der ersten und der zweiten Drehposition. Die Kanüle 1 zur Punktion von weist eine äußere Hülse 2 mit einem Längsschnitt 6 und eine innere Hülse 3 mit einem Längsschnitt 7 (vgl. die Schnittansicht in Fig. lb) auf. Die Hülsen besitzen ein proximales Ende 5 und ein distales Ende 4. Die innere Hülse 3 ist innerhalb der äußeren Hülse 2 in Längsrichtung verschiebbar angeordnet und kann in der äußeren Hülse 2 derart gedreht werden, dass der Längsschnitt 7 der inneren Hülse 3 in der in Fig.la und lb dargestellten ersten Drehposition durch die äußere Hülse 3 vollständig abgedeckt wird. In Fig. lb ist der Versatz zwischen den beiden Längsschnitten 6 und 7 der äußeren und inneren Hülse deutlich zu erkennen. In der dargestellten Position ragt die Punktionsspitze 9 am distalen Ende 4 der inneren Hülse 3 distal aus der äußeren Hülse 2 hervor. Mittels dieser scharf geschliffenen Punktionsspitze 9 lässt sich ein Körperhohlraum, beispielsweise die Blase, punktieren. Die Kanüle 1 gemäß der ersten Ausführungsform weist an ihrem proximalen Ende 5 zwei Griffabschnitte oder Flügel 8a und 8b auf, die eine Drehung der inneren Hülse 3 blockieren, so lange sich die Punktionsspitze 9 der inneren Hülse 3 distal aus der äußeren Hülse heraus erstreckt. Um die beiden Hülsen gegeneinander verdrehen zu können, so dass die Längsschnitte 6 und 7 der beiden Hülsen übereinander zu liegen kommen, wie in den Figuren 5a und 5b zu sehen, muss zunächst die innere Hülse 3 proximal gegenüber der äußeren Hülse 2 zurückgezogen werden. Dies kann dadurch erzielt werden, dass der erste Griffabschnitt 8a, der mit der inneren Hülse 3 verbunden ist, gegenüber dem zweiten Griffabschnitt 8b, der mit der äußeren Hülse 2 verbunden ist, proximal verschoben wird, wie in den Figuren 2 und 3 dargestellt. In der in Fig. 3a gezeigten Position blockieren sich die beiden Griffabschnitte oder Flügel 8a und 8b nicht mehr gegenseitig, so dass diese nun aneinander vorbeigedreht werden können (vgl. Figuren 4a und 4b). Indem die beiden Flügel 8a und 8b gegeneinander verdreht werden, dreht sich auch die innere Hülse 3 gegenüber der äußeren Hülse 2 (vgl. Fig. 4b). In der in Fig. 5 dargestellten zweiten Drehposition sind die beiden Hülsen 2 und 3 dabei soweit gegeneinander verdreht, dass deren Längsschnitte 6 und 7 in Umfangsrichtung fluchten, d. h. übereinander zu liegen kommen. Wie in Fig. 5b zu sehen ist, kann in dieser Position ein innerhalb der Kanüle verlaufender Katheter seitlich (d. h. in Fig. 5b nach unten) aus der Kanüle entfernt werden.

Weitere Details der Griffabschnitte bzw. Flügel sind in den Detailansichten der Figuren 6a-6f zu erkennen.

Die Figuren 7-10 zeigen die Sequenz der Figuren 1-5 für eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfmdungs gemäßen Kanüle. Bei dieser Ausführungsform sind die beiden Flügel 8a und 8b durch zwei Griffabschnitte bzw. Drehrädchen 18a und 18b ersetzt, die über ein Gewinde 10, z. B. ein Gewinde mit großer Steigung, miteinander verbunden sind. Aufgrund dieser Gewindekonstruktion verursacht ein Verdrehen der inneren und äußeren Hülse gegeneinander gleichzeitig und automatisch ein Verschieben der Hülsen in Längsrichtung. Dadurch werden die beiden Bewegungsabschnitte, die bei der ersten Ausführungsform erforderlich sind, in einem einzigen Bewegungsabschnitt gekoppelt. Figuren 7a und 7b zeigen die Kanüle der zweiten Ausführungsform in der ersten Drehposition, bei der der Längsschnitt 7 der inneren Hülse 3 vollständig durch die äußere Hülse 2 abgedeckt ist (vgl. Schnittansicht in Fig. 7b). Werden nun die beiden Griffabschnitte 18a und 18b gegen einander verdreht (vgl. Figuren 8 und 9), wird nicht nur die innere Hülse 3 in gleicher Weise gegenüber der äußeren Hülse 2 verdreht (vgl. Figuren 8b und 9b), sondern gleichzeitig auch die innere Hülse 3 proximal in die äußere Hülse 2 zurückgezogen (vgl. Figuren 8a und 9a). Ist die zweite Drehposition (vgl. Figuren 10a und 10b) erreicht, so dass die Längsschnitte 6 und 7 der beiden Hülsen 2 und 3 fluchten bzw. übereinander liegen, ist gleichzeitig die Punktionsspitze 9 der inneren Hülse 3 soweit in die äußere Hülse 2 zurückgezogen (vgl. Fig. 10a), dass die Punktionsspitze von der äußeren Hülse 2 abgedeckt bzw. geschützt ist. In der in Fig. 10a gezeigten zweiten Drehposition wird somit die Verletzungs- bzw. Infektionsgefahr eines Anwenders effektiv verhindert.

In den Figuren l la-l lf ist schematisch die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Kanüle näher erläutert. Mit dem Bezugszeichen 13 ist ein Körperhohlraum, beispielsweise eine Blase, bezeichnet, die unterhalb einer angedeuteten Bauchdecke 12 liegt. Um den Katheter 11 in den Körperhohlraum 13 einzuführen, wird dieser in eine erfindungsgemäße Kanüle 1 eingeführt und die Kanüle 1 zusammen mit dem Katheter 11 mit Hilfe der Punktionsspitze 9 durch die Bauchdecke 12 in den Körperhohlraum 13 eingeführt (vgl. Fig. I Ib). Nach dem Punktionsvorgang wird die Kanüle 1 nicht weiter benötigt, so dass diese über den Katheter 11 zurückgezogen werden kann (vgl. Fig. 11c). Allerdings verhindert der Ansatz I Ia des Katheters 11 ein vollständiges Abziehen der Kanüle 1 von dem Katheter 11. Daher werden in der in Fig. 11c dargestellten Position die beiden Hülsen 2 und 3 der Kanüle 11 so weit gegeneinander verdreht, bis deren Längsschnitte übereinander zu liegen kommen, wie dies in den Figuren 10a und 10b dargestellt ist. Durch das Verdrehen der Hülsen gegeneinander wird gleichzeitig die Kanülenspitze bzw. Punktionsspitze 9 der inneren Hülse in die äußere Hülse zurückgezogen, wie oben beschrieben wurde. Nun kann der Katheter 11 seitlich durch die beiden übereinander liegenden Längsschnitte der Hülsen entfernt werden bzw. die Kanüle von dem Katheter abgenommen werden (vgl. Figuren l ld-l lf). Da die Punktionsspitze 9 bei diesem Vorgang vollständig von der äußeren Hülse 2 abgedeckt bzw. geschützt wird, kann weder der Katheter 11 beschädigt werden noch der Anwender verletzt werden.

Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass die innere und äußere Hülse und/oder die beiden Griffabschnitte bzw. Flügel in der zweiten Position miteinander verrasten. Dadurch wird sicher gestellt, dass beim Vorgang des Entfernens der Kanüle 1 von dem Katheter 11 (vgl. Figuren l ld-l lf) die Punktionsspitze 9 der inneren Hülse 3 innerhalb der äußeren Hülse 2 gesichert bleibt. Hierfür sind bevorzugt geeignete Rückhaltemittel zum Verrasten bzw. Verriegeln vorgesehen. Dies können beispielsweise Rasthaken sein, die nicht ohne weiteres lösbar sind. Dabei ist bevorzugt ein unlösbares Verrasten bzw. Verriegeln vorgesehen, so dass die Kanüle nur als Einwegkanüle verwendbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Kanüle derart ausgestaltet sein, dass ein vollständiges Zurückdrehen der inneren Hülse aus der zweiten Position in die erste Position verhindert wird. Dies kann beispielsweise dadurch erzielt werden, dass die innere Hülse unter Spannung in der äußeren Hülse angeordnet ist. Wenn dann die Kanüle durch Verdrehen der beiden Hülsen gegeneinander geöffnet wird (vgl. Figuren 12a- 12c), weitet sich der Durchmesser der inneren Hülse aufgrund einer Vorspannung auf. Der aufgeweitete Durchmesser der inneren Hülse blockiert dann eine Drehbewegung beim Versuch, die innere Hülse 3 wieder vollständig in die äußere Hülse 2 zu drehen, wie in Fig. 12d dargestellt.

Erfindungsgemäß ist die scharfe Punktionsspitze nur an der inneren Hülse vorgesehen, wohingegen das distale Ende der äußeren Hülse stumpf und/oder derart ausgebildet ist, dass eine Verletzung an diesem distalen Ende weitestgehend vermieden wird. Dies bedeutet, dass die Punktion lediglich mit Hilfe der inneren Hülse, die den Schliff aufweist, erfolgt. Mit anderen Worten wird die für die Punktion erforderliche Kraft von der Punktionsspitze der inneren Hülse auf das Gewebe übertragen. Hierfür ist eine stabile Lagerung der inneren Hülse von Vorteil. Es ist daher erfindungsgemäß bevorzugt, dass die Innenfläche der äußeren Hülse an ihrem distalen Ende zwei Stabilisierungselemente aufweist, die die innere Hülse bei der Punktion stabilisieren. Beispielsweise kann eine solche Stabilisierung mit Hilfe zweiter Vorsprünge oder Überstände 14, wie in den Figuren 13a und 13b dargestellt, erzielt werden. Diese beiden Vorsprünge 14, die an der Innenfläche der äußeren Hülse vorgesehen sind, dienen der inneren Hülse als Anlagepunkte während der Punktion. Dadurch wird die innere Kanüle gegenüber Druck- und Torsionskräften, die bei der Punktion auftreten können, stabilisiert. So wird ein Zurückfedern der inneren Hülse innerhalb der äußeren Hülse verhindert, was das Punktionsgefühl für den Anwender verbessert.

Fig. 14 zeigt eine erfindungsgemäße Kanüle gemäß einer dritten Ausführungsform mit zwei Griffabschnitten 18a und 18b, die über ein Gewinde 10, z. B. ein Gewinde mit großer Steigung, miteinander verbunden sind. Aufgrund dieser Gewindekonstruktion verursacht ein Verdrehen der inneren und äußeren Hülse gegeneinander wie bei der zweiten Ausführungsform gleichzeitig und automatisch ein Verschieben der Hülsen in Längsrichtung.

Figuren 15a und 15b zeigen die Kanüle der dritten Ausführungsform in der ersten Drehposition, bei der der Längsschnitt 7 der inneren Hülse 3 vollständig durch die äußere Hülse 2 abgedeckt ist (vgl. Schnittansicht in Fig. 15b und 16b). In dieser Drehposition lässt sich beispielsweise eine Punktion durchführen. Werden nun die beiden Griffabschnitte 18a und 18b gegen einander verdreht (vgl. Figuren 15c und 15e), wird nicht nur die innere Hülse 3 in gleicher Weise gegenüber der äußeren Hülse 2 verdreht (vgl. Figuren 15d, 15f, 16d und 16f), sondern gleichzeitig auch die innere Hülse 3 proximal in die äußere Hülse 2 zurückgezogen (vgl. Figuren 16a, 16c und 16e). Bereits in der in den Figuren 15c, 15d, 16c und 16d dargestellten dritten Drehposition ist die Punktionsspitze 9 der inneren Hülse 3 soweit in die äußere Hülse 2 zurückgezogen (vgl. Fig. 16c), dass die Punktionsspitze von der äußeren Hülse 2 abgedeckt bzw. geschützt ist. In der in Fig. 15c gezeigten dritten Drehposition wird somit die Verletzungs- bzw. Infektionsgefahr eines Anwenders effektiv verhindert. Ist die zweite Drehposition (vgl. Figuren 15e, 15f, 16e und 16f) erreicht, so liegen die Längsschnitte 6 und 7 der beiden Hülsen 2 und 3 übereinander bzw. fluchten.

Fig. 17 zeigt die Kanüle gemäß der dritten Ausführungsform vor deren Montage, so dass erkennbar wird, wie die beiden Griffabschnitte 18a und 18b ineinanderpassen und zusammenwirken. Die Figuren 18 und 18a zeigen die Kanüle nach der Montage, aber vor ihrem Einsatz, d.h. der Griffabschnitt 18a ist soweit in den Griffabschnitt 18b eingeführt, dass beide Abschnitte ineinander eingreifen. Die Kanülenspitze 9 ist dabei innerhalb der äußeren Hülse 2 geschützt gelagert. Erst in der Punktionsposition, die in Fig. 19a dargestellt ist, tritt die Kanülenspitze zum Punktieren nach außen. Das Ineinandergreifen der beiden Griffabschnitte lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass der erste Griffabschnitt 18a eine Rastöffnung 10c (vgl. Fig. 20d) aufweist, in die eine nicht dargestellte Nase im Inneren des zweiten Griffabschnittes 18b einrastet. Dadurch wird die Kanüle in der in Fig. 18 dargestellten Situation fixiert bzw. gesichert.

Um die Kanüle aus der in Fig. 18 dargestellten Montageposition in die in Fig. 19a gezeigte Punktionsposition zu überführen, muss der Anwender den ersten Griffabschnitt 18a in distaler Richtung in den zweiten Griffabschnitt 18b hineinschieben bzw. -drücken. Dabei löst sich die Nase aus der Rastöffnung 10c und gleitet durch die Nut lOd in proximaler Richtung, bis sie in der Rastöffnung 10b irreversibel einrastet, da die Rastöffnung 10b tiefer ausgebildet ist als die Vertiefung der Nut lOd. Somit wird die Kanülenspitze wie in Fig. 19a dargestellt sicher fixiert, so dass sie beim Punktieren nicht in die Hülse 2 zurückgleiten kann. Wenn die innere Hülse 3 zusammen mit der Kanülenspitze 9 in die äußere Hülse 2 durch Verdrehen der beiden Griffabschnitte 18a und 18b gegeneinander zurückgezogen wird (vgl. Fig. 19b-19d), gleitet die Nase durch das Gewinde 10 (vgl. Fig. 20d und 20b) bis zu einer weiteren Rastöffnung 10a (vgl. Fig. 20b), in die die Nase einrastet und somit die Kanüle in der zweiten Drehposition fixiert bzw. gesichert wird. Nach Bedarf können weitere Rastpositionen vorgesehen sein; es ist aber bevorzugt, dass die Griffabschnitte und/oder die Hülsen zumindest in der ersten und zweiten Drehposition miteinander verrasten.

Die Figuren 21 a-21c zeigen eine erfindungsgemäße Kanüle gemäß einer vierten Ausführungsform. Bei dieser Ausführungsform ist der mit der inneren Hülse 3 verbundene Griffabschnitt 18a als Druckplatte ausgebildet. Diese dient dazu, dass der Anwender z.B. mittels der Handfläche oder des Daumens beim Punktieren flächig Druck ausüben kann. Dies erleichtert dem Anwender das Punktieren und ermöglicht somit eine sicherere Arbeitsweise. Da gegebenenfalls die innere Hülse 3 einen Katheter 1 1 aufnehmen können soll, weist die Druckplatte bevorzugt einen Schlitz bzw. eine Führung 19 für einen Katheter 1 1 auf, damit verhindert werden kann, dass der Katheter z.B. während des Punktierens zwischen Druckplatte und Handfläche oder Daumen eingeklemmt oder gequetscht werden kann. Der Katheter 11 wird, wie in Fig. 21c gezeigt, z.B. mittels mehrerer Nasen in der Führung 19 plan in der Ebene der Druckplatte 18a zu deren Mittelpunkt geführt, von wo aus sich der Katheter 11 in die innere Hülse 3 hinein erstreckt.

Die äußere Hülse 2 und/oder die Griffabschnitte 18a und/oder 18b sind bevorzugt aus Kunststoff gefertigt. Geeignete Kunststoffe umfassen unter anderem Polyamide, Polysulfone und Hochleistungskunststoffe wie z.B. Polyetheretherketon (PEEK). Eine äußere Hülse aus Kunststoff stellt einen besonders wirksamen Schutz für die zurückgezogene Kanülenspitze dar, da eine solche Kunststoffhülse nur schwer bricht und an ihrem distalen Ende keine scharfen Kanten ausbildet, die ebenfalls zu Verletzungen führen könnten.

Besonders bevorzugt sind dabei die äußere Hülse 2 und der damit verbundene Griffabschnitt 18b einstückig bzw. einteilig aus Kunststoff hergestellt. Hierdurch wird eine einfache und damit kostengünstige Herstellung ermöglicht. Eine solche Ausführungsform ist beispielhaft in den Figuren 22a-22f zu sehen. Die äußere Hülse 2 und der damit verbundene Griffabschnitt 18b sind dabei derart geformt, dass sie auf einfache und kostengünstige Weise aus Kunststoff (spritz-)gegossen werden können. Auf diese Weise lässt sich auch die nicht erkennbare Nase im Inneren des Griffabschnittes 18b ohne Probleme fertigen Die erfindungsgemäße Sicherheitskanüle verringert das Verletzungs- und Infektionsrisiko bei der Verwendung gegenüber herkömmlichen Punktionskanülen, insbesondere Spaltkanülen. Die Sicherheitskanüle gemäß der vorliegenden Anmeldung ist kostengünstig herstellbar und einfach anwendbar. Der Sicherheitsmechanismus funktioniert automatisch und erfordert keine spezielle Schulung des Personals. Ferner ist das Konzept der vorliegenden Sicherheitskanüle variabel einsetzbar und lässt sich insbesondere auf unterschiedliche Punktionskanülen und verschiedene Katheter anwenden.