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Title:
SURFACE COVERING WHICH IS HARDENED IN SEVERAL STAGES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/106143
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for sealing at least one part of the surface of an object. Said method consists of the following steps (a) a layer which is made of a radiation-hardened melting mass based on a humidity cross-linked polyurethane is applied to at least one part of the surface of the object; and (b) the melt mass layer is radiated. The invention also relates to sealed surfaces of the object in addition to the use of the above-mentioned melt mass for sealing the surfaces.

Inventors:
EHRMANN ELKE (DE)
FANDREY JENS (DE)
FAHRLAENDER MICHAEL (DE)
BECKER-WEIMANN KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/061436
Publication Date:
October 12, 2006
Filing Date:
April 07, 2006
Export Citation:
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Assignee:
KLEBCHEMIE M G BECKER GMBH (DE)
EHRMANN ELKE (DE)
FANDREY JENS (DE)
FAHRLAENDER MICHAEL (DE)
BECKER-WEIMANN KLAUS (DE)
International Classes:
B05D7/08; C09J123/08; C09J163/00; C09J175/04
Domestic Patent References:
WO1998040225A11998-09-17
Foreign References:
US4598009A1986-07-01
US4173682A1979-11-06
US20040010076A12004-01-15
Attorney, Agent or Firm:
Isenbruck, Günter (Bösl Hörschler, Wichmann, Huhn, Patentanwält, Theodor-Heuss-Anlage 12 Mannheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Versiegelung mindestens eines Teils der Oberfläche eines Gegenstandes die Schritte enthaltend (a) Aufbringen einer Schicht aus einer strahlenhärtbaren Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans auf zumindest einen Teil der Gegenstandsoberfläche; und (b) Bestrahlung der SchmelzmasseSchicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der Schicht mit Hilfe einer Walze, eines Rakels oder einer Schlitzdüse oder durch Aufsprühen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Glättung der Oberfläche der SchmelzmasseSchicht erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die SchmelzmasseSchicht in einer Dicke im Bereich von 5 μm bis 200 μm aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die SchmelzmasseSchicht einlagig aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzmasse vor Aushärten sowohl mindestens eine durch die Bestrahlung polymerisierbare funktionelle Gruppe als auch NCOGruppen enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzmasse vor Aushärten Acrylsäure, Methacrylsäure oder StyrolDerivate enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zu versiegelnde Gegenstandsoberfläche aus Holz, einem holzartigen Stoff, wie beispielsweise einem Furnier oder einer Faserplatte, Metall, Kunststoff oder Mineralstoff zumindest teilweise besteht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand ein Laminat, Parkett oder Dielenboden Element, eine Paneele oder ein Funier, ein Möbel oder Möbelstück ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestrahlung vor vollständigem Aushärten der SchmelzmasseSchicht durch die Feuchtigkeitsvernetzung des Polyurethans erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestrahlung innerhalb von 24 Stunden nach Aufbringen der SchmelzmasseSchicht erfolgt.
12. Gegenstand mit einer Versiegelungsschicht auf zumindest einem Teil seiner Oberfläche enthaltend eine Schicht aus einer strahlenhärtbaren Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans.
13. Gegenstand nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzmasse Schicht eine Dicke im Bereich von 5 μm bis 200 μm aufweist.
14. Gegenstand nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die SchmelzmasseSchicht einlagig aufgebracht ist.
15. Gegenstand nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzmasse vor Aushärten sowohl mindestens eine durch die Bestrahlung polymerisierbare funktionelle Gruppe als auch NCOGruppen enthält.
16. Gegenstand nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzmasse vor Aushärten Acrylsäure, Methacrylsäure oder StyrolDerivate enthält.
17. Gegenstand nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die zu versiegelnde Gegenstandsoberfläche aus Holz, einem holzartigen Stoff, wie bei spielsweise einem Furnier oder einer Faserplatte, Metall, Kunststoff oder Mineralstoff zumindest teilweise besteht.
18. Gegenstand nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand ein Laminat, Parkett oder Dielenboden Element, eine Paneele oder ein Funier bzw.ein Möbel oder Möbelstück oder ein Blech ist.
19. Gegenstand nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlenhärtung der SchmelzmasseSchicht vor dem vollständigen Aushärten der reaktiven Schmelzmasse durch die Feuchtigkeitsvernetzung des Polyurethans erfolgt ist.
20. Gegenstand nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestrahlung innerhalb von 24 Stunden nach Aufbringen der SchmelzmasseSchicht erfolgt ist.
21. Verwendung einer strahlenhärtbaren Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans zur Versiegelung mindestens eines Teils der Oberfläche eines Gegenstandes.
Description:
Mehrstufig härtende Oberflächenbeschichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Versiegelung von Gegenstandsoberflächen, Gegenstände mit solchen versiegelten Oberflächen sowie die Verwendung von Schmelzmassen zur Versiegelung der Oberfläche.

In den verschiedensten Anwendungsgebieten kommen zurzeit Lacke als Versiegelungsschicht auf der Oberfläche von Gegenständen in großen Mengen zum Einsatz, so etwa in der Möbel- und holzverarbeitenden Industrie.

Weit verbreitete Lacksysteme sind dabei UV-härtende Lacke, die meist per Walzenauftrag, seltener im Sprühauftrag auf die Teile aufgetragen werden. Der anschließende Aushärtevorgang erfolgt mit UV-Licht bzw. UV-Lampen. Der maschinelle Aufwand bei der Lackierung mit UV-Lacken ist sehr hoch und erfordert einen sehr großen Raumbedarf. Der große Raumbedarf liegt auch darin begründet, dass Lackiervorgänge mit UV-härtenden Systemen meist mehrere Aufträge -in der Praxis sind drei bis vier Aufträge gängig- erfor- dem. Mit jedem Lackauftrag können aufgrund der Viskosität, speziell aber aufgrund der UV-Durchhärtung nur ca. 10 bis 20 μm dicke Schichten pro Arbeitsgang appliziert werden, weshalb in der Regel mehrere Lackaufträge erforderlich sind.

Auch andere Lacksysteme, wie z. B. 2-K-PUR-Lacke, Nitrolacke oder Wasserlacke müssen ebenfalls in mehreren Schichten aufgetragen werden. Füller, Grundierungen und gegebenenfalls Zwischenschliffe sind auch hier meist notwendig.

Vorteilig an Lacken ist jedoch, dass diese relativ schnell trocknen und danach eine hohe Feuchtigkeits- und Reinigungsmittelresistenz aufweisen können.

Aufgrund des erforderlichen mehrschichtigen Aufbringens der Lackschichten wurde nach Verfahren zur Versiegelung gesucht, die die Versiegelungsschicht möglichst in einem Arbeitsgang auf einen Gegenstand aufzubringen vermag.

Aus der DE 198 06 136 C2 ist es bekannt, bei einer Diele für Parkettböden mit wenigstens einer Holzschicht und einer Versiegelungsschicht auf ihrer Oberfläche vorzusehen, dass die Versiegelungsschicht als eine wasser- und lösungsmittelfreie, mit der Luftfeuchtigkeit aushärtende Reaktiv-Schmelzmasse-Schicht auf Polyurethanbasis ausgebildet ist. Die Reaktiv-Schmelzmasse-Schicht wird dabei auf die Holzschicht aufgerakelt, aufgewalzt oder aufgesprüht.

Auch die WO-A 02/094549 und die WO-A 02/094457 schlagen zur Versiegelung eines Furniers bzw. eines Möbelteils eine Reaktiv-Schmelzmasse-Schicht auf Polyurethanbasis vor. Hierbei wird die Schmelzmasse-Schicht beispielsweise mit einer Walze geglättet, um eine homogene Oberfläche zu erzielen. Damit bei der Glättung die Schmelzmasse nicht an der Walze verklebt, wird die Walzenoberfläche mit einem Trennmittel auf Parafinwachs- Basis versehen.

Die Schmelzmasse-Schicht hat den Vorteil, dass die gewünschten Schichtdicken in einem einzigen Arbeitsgang aufgetragen werden können. Außerdem bietet die ausgehärtete Schmelzmasse noch ausreichende Flexibilität, um die Bildung von Sprödrissen zu vermeiden.

Nachteilig an der Verwendung der Reaktiv-Schmelzmassen ist jedoch die lange Verweilzeit, bis dass die Quervernetzung und damit die vollständige Aushärtung abgeschlossen sind. Diese dauert in der Regel einige Tage, in denen eine Weiterverarbeitung oder Verpackung der versiegelten Gegenstände nur bedingt möglich ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Versiegelung bereitzustellen, bei dem die oben geschilderten Nachteile zumindest teilweise vermieden werden.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Versiegelung mindestens eines Teils der Oberfläche eines Gegenstandes die Schritte enthaltend

(a) Aufbringen einer Schicht aus einer strahlenhärtbaren Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans auf zumindest einen Teil der Gegenstandsoberfläche; und

(b) Bestrahlung der Schmelzmasse-Schicht.

Es wurde gefunden, dass durch die Bestrahlung der durch Bestrahlung härtbaren

Komponenten in der PU-Schmelzmasse es möglich ist, eine erste Festigkeit für die Versiegelung zu erzeugen, die eine weitere Behandlung ermöglicht und weiterhin die vollständige Aushärtung der Schmelzmasse durch die übliche Feuchtigkeitseinwirkung auf die Schmelzmasse-Schicht erfolgt. Hierbei ist es möglich eine mehrstufig härtende

Oberflächenbeschichtung zur Versiegelung einer Oberfläche zu erhalten, die jedoch das

Aufbringen mehrerer Schichten oder das mehrlagige Aufbringen einer Schicht zu vermeidet.

Bei der Bestrahlung handelt es sich beispielsweise um eine Elektronen- oder UV- Bestrahlung. Bevorzugt ist eine UV-Bestrahlung

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Gegenstand mit einer Versiegelungsschicht auf zumindest einem Teil seiner Oberfläche enthaltend eine Schicht aus einer strahlenhärtbaren Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans.

Bei der strahlenhärtbaren oder strahlungs-reaktiven Schmelzmasse auf Polyurethanbasis (nachfolgend auch vereinfachend reaktive Schmelzmasse genannt) handelt es sich vorzugsweise in Bezug auf den Polyurethan-Anteil, der die Basis der Schmelzmasse bildet, um eine handelsübliche Reaktiv-Schmelzmasse auf Polyurethanbasis, die normalerweise mit Hilfe der in der umgebenden Raumluft vorhandenen Feuchtigkeit reagiert und dabei aushärtet. Vorzugsweise ist diese Reaktiv-Schmelzmasse lösungsmittelfrei.

Der Schmelzbereich der Schmelzmasse beginnt vorzugsweise bei 50°C, mehr bevorzugt bei 75°C und insbesondere bevorzugt bei 100°C.

Die vorzugsweise lösungsmittelfreie reaktive Schmelzmasse-Schicht wird üblicherweise auf die zu versiegelnde Fläche bei einer Temperatur von mindestens 100 0 C, etwa 100 0 C bis 160 °C, vorzugsweise 120°C bis 150°C, aufgebracht. Dabei können normalerweise pro Quadratmeter zu beschichtender Oberfläche etwa 20 bis 170 g Reaktiv-Schmelzmasse aufgetragen werden. Die Reaktiv-Schmelzmasse ist bei Raumtemperatur fest und besitzt üblicherweise eine Dichte von ca. 1 ,1 g/m 2 und eine Viskosität nach BROOKFIELD bei 120

- A -

0 C im Bereich von ca. 1.000 mPas bis ca 50.000 rnPas, vorzugsweise 4.000 mPas bis 10.000 mPas.

Die Schicht kann beispielsweise aufgerakelt, ausgewalzt, aufgesprüht oder mittels einer Düse oder Schlitzdüse aufgebracht werden. Vorzugsweise erfolgt das Auftragen durch Walzen.

Zusätzlich ist bevorzugt, dass die Oberfläche der Schmelzmasse-Schicht geglättet wird. Dies kann beispielsweise durch ein Glättband oder eine -walze erfolgen.

Selbst in ausgehärtetem Zustand weist die reaktive Schmelzmasse-Schicht noch eine gewisse Restelastizität auf.

Vorzugsweise weist die reaktive Schmelzmasse-Schicht eine Dicke im Bereich von 5 μm bis 200 μm auf, mehr bevorzugt von 20 μm bis 200 μm, insbesondere bevorzugt von 80 μm bis 120 μm.

Aufgrund der Materialeigenschaften der reaktiven Schmelzmasse kann eine solche Dicke durch einmaliges Aufbringen erzeugt werden. Die Schicht ist somit einlagig hergestellt. Da auch dies unter anderem eine vorteilhafte Zeitersparnis darstellt, ist das einlagige Aufbringen im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Ein mehrlagiges Aufbringen ist jedoch ebenfalls möglich. Ebenso kann auf die Schmelzmasse-Schicht eine weitere Schicht, wie beispielsweise eine Lackschicht, aufgebracht werden.

In Bezug auf die reaktive Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans für das erfindungsgemäße Verfahren bzw. den erfindungsgemäßen Gegenstand mit einer solchen Schicht hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass sich PU-Schmelzklebstoffe eignen, die aus Ausgangsstoffen basieren, wie sie in WO-A 01/12691 beschrieben und nach Polymerisierung für die Verklebung von in-line gerundeten Buchblocks vorgesehen sind.

Beispielsweise kann es sich daher bei der reaktiven Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans für das erfindungsgemäße Verfahren bzw. den erfindungsgemäßen Gegenstand mit einer solchen Schicht um einen Schmelzklebstoff, wie er in der WO-A 01/12691 offenbart wird, handeln.

Demzufolge ist vorzugsweise die chemische Basis der durch Strahlung härtbaren Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans wie die, welche in der WO-A 98/40225 beschrieben ist. Demnach enthält die strahlungs-reaktive Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans vorzugsweise eine durch Elektronen oder UV-Srahlung polymerisierbare Komponente, einen Fotoinitiator sowie gegebenenfalls Zusatzstoffe.

Die reaktive Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans enthält vorzugsweise vor Aushärten mindestens eine durch die Bestrahlung polymerisierbare funktionelle Gruppe sowie NCO-Gruppen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind hierbei olefinisch ungesättigte Doppelbindungen als durch Strahlung polymerisierbare funktionelle Gruppen bevorzugt, wie sie beispielsweise in den Derivaten der Acrylsäure oder des Styrols vor Aushärten vorliegen.

Besonders geeignet und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt sind die Derivate der Acrylsäure, beispielsweise die Acrylate und die Meth-acrylate mit 1 bis 16, vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen in der Alkohol- Komponente.

Die reaktive Schmelzmasse ist bei Raumtemperatur fest und kann gemäss der vorliegenden Erfindung erhalten werden durch Umsetzung 1.) eines oder mehrerer Polyisocyanate mit 2.) mindestens einem Polyol und 3.) mindestens einer Verbindung die durch UV- oder Elektronen-Bestrahlung polymerisierbare Gruppe enthält, bevorzugt eine Verbindung die zusätzlich isocyanatreaktive Gruppen enthält, 4.) gegebenenfalls einem Initiator und

5.) gegebenenfalls Zusatzstoffe wie Stabilisatoren, Weichmachern, Haftvermittlern, Füllstoffen, Mattierungsmitteln und dergleichen .

Zum Einsatz als Polyol ist beispielsweise ein Polymer ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyester, Polyether, Polycarbonate und Polyacetale geeignet, das ein Molekulargewicht (Mn) von mindestens etwa 200 aufweist, oder Gemische aus zwei oder mehr davon. Die Polyole weisen vorzugsweise terminale OH-Gruppen auf.

Polyole auf Basis von Polyestern können in einer dem Fachmann bekannten Weise durch

Polykondensation von Säure- und Alkoholkomponenten gewonnen werden, insbesondere durch Polykondensation einer Polycarbonsäure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr Polycarbonsäuren und einem Polyol oder einem Gemisch aus zwei oder mehr Polyolen.

Polyole auf Polyesterbasis können flüssig amorph oder auch kristallin sein.

Zur Herstellung der Polyole auf Polyesterbasis geeignete Polycarbonsäuren können auf einem aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Grundkörper aufgebaut sein und gegebenenfalls neben den mindestens zwei Carbonsäuregruppen noch einen oder mehrere im Rahmen einer Polykondensation nicht-reaktive Substituenten, beispielsweise Halogenatome oder olefinisch ungesättigte Doppelbindungen, aufweisen. Gegebenenfalls können anstatt der freien Carbonsäuren auch deren Säureanhydride (soweit existent), oder deren Ester mit Ci -5 -Monoalkoholen, oder Gemische aus zwei oder mehr davon, zur Polykondensation eingesetzt werden. Geeignete Polycarbonsäuren bzw. Anhydride sind beispielsweise Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Glutarsäure, Glutarsäureanhydrid, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Trimellithsäure, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,

Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Dimerfettsäuren oder Trimerfettsäuren oder Gemische aus zwei oder mehr davon. Gegebenenfalls können untergeordnete Mengen an monofunktionellen Fettsäuren im Reaktionsgemisch vorliegen.

Als Diole zur Herstellung der Polyester oder der Polycarbonate können eine Vielzahl von Polyolen eingesetzt werden. Beispielsweise sind dies aliphatische Polyole mit 2 bis 4 OH- Gruppen pro Molekül. Die OH-Gruppen können sowohl primär als auch sekundär gebunden sein. Zu den geeigneten aliphatischen Polyolen zählen beispielsweise Ethylenglykol, Propandiol-1 ,2, Propandiol-1 ,3, Butandiol-1 ,4, Butandiol-1 ,3, Butandiol-2,3, Butendiol-1 ,4, Butindiol- 1 ,4, Pentandiol-1 ,5, sowie die isomeren Pentandiole, Pentendiole oder Pentindiole oder Gemische aus zwei oder mehr davon, Hexandiol-1 ,6, sowie die isomeren Hexandiole, Hexendiole oder Hexindiole oder Gemische aus zwei oder mehr davon, Heptandiol-1 ,7 sowie die isomeren Heptan-, Hepten- oder Heptindiole, Octandiol- 1 ,8 sowie die isomeren Octan-, Octen- oder Octindiole, und die höheren Homologen oder Isomeren der genannten Verbindung, wie sie sich aus einer schrittweisen Verlängerung der

Kohlenwasserstoffkette um jeweils eine CH 2 -Gruppe oder unter Einführung von Verzweigungen in die Kohlenstoffkette ergeben, oder Gemische aus zwei oder mehr davon. Ebenfalls geeignet sind höherfunktionelle Alkohole wie beispielsweise Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit oder Zuckeralkohole wie Sorbit oder Glucose, sowie oligomere Ether der genannten Substanzen mit sich selbst oder im Gemisch aus zwei oder mehr der genannten Verbindungen untereinander, beispielsweise Polyglycerin mit einem Polymerisationsgrad von etwa 2 bis etwa 4. Bei den höherfunktionellen Alkoholen können eine oder mehr OH-Gruppen mit monofunktionellen Carbonsäuren mit 1 bis etwa 20 C- Atomen verestert sein, mit der Maßgabe, dass im Durchschnitt wenigstens zwei OHGruppen erhalten bleiben. Die genannten höherfunktionellen Alkohole können in reiner Form oder, soweit möglich, als die im Rahmen ihrer Synthese erhältlichen technischen Gemische eingesetzt werden.

Als Polyole geeignete Polyester sind beispielsweise die von der Fa. Degussa erhältlichen Dynacoll-Typen. Das Molekulargewicht der als Polyester einsetzbaren Polyole liegt zwischen 1000 und 10000 g/mol, besonders bevorzugt zwischen 2000 und 6000 g/mol.

Bevorzugt werden im Rahmen der Erfindung kristalline und amorphe Polyester verwendet, da mit diesen sehr kurze offene Zeiten bzw. eine schnelle Blockfreiheit erreicht werden kann.

Ebenfalls als Polyole geeignet sind Polyetherpolyole. Polyetherpolyole werden üblicherweise durch Umsetzung einer Startverbindung mit mindestens zwei reaktiven Wasserstoffatomen mit Alkylen- oder Arylenoxiden, beispielsweise Ethylenoxid, Propy- lenoxid, Butylenoxid, Styroloxid, Tetra hydrofu ran oder Epichlorhydrin oder Gemischen aus zwei oder mehr davon, erhalten. Geeignete Startverbindungen sind beispielsweise Wasser, Ethylenglykol, Propylenglykol-1 ,2 oder -1 ,3, Butylenglykol-1 ,4, oder -1 ,3, Hexandiol-1,6, Octandiol-1 ,8, Neopentylglykol, 1 ,4-Hydroxymethylcyclohexan, 2-Methyl-1,3-Propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-1,2,6, Butantriol-1 ,2,4, Trimethylolethan, Pentaerythrit, Mannitol, Sorbitol, Methylglycoside, Zucker, Phenol, Isononylphenol, Resorcin, Hydrochinon, 1 ,2,2- oder 1 ,1,2-Tris-(Hydroxyphenyl)-Ethan, Ammoniak, Methylamin, Ethylendiamin, Tetra- oder Hexamethylenamin, Triethanolamin, Anilin,

Phenylendiamin, 2,4- und 2,6-Diaminotoluol und Polyphenylpolymethylenpolyamine, wie sie sich durch Anilin-Formaldehydkondensation erhalten lassen.

Besonders geeignet sind dabei Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht von etwa

250 bis etwa 4000.

Ebenfalls als Polyole geeignet sind Polyacetale. Unter Polyacetalen werden Verbindungen verstanden, wie sie durch Umsetzung von Glykolen, beispielsweise Diethylenglykol oder Hexandiol, mit Formaldehyd erhältlich sind. Im Rahmen der Erfindung einsetzbare Polyacetale können auch durch die Polymerisation cyclischer Acetale erhalten werden.

Weiterhin als Polyole geeignet sind Polycarbonate. Polycarbonate können beispielsweise durch die Reaktion der oben genannten Polyole, insbesondere von Diolen wie Propylenglykol, Butandiol-1 ,4 oder Hexandiol-1 ,6, Diethylenglykol, Triethylenglykol oder Tetraethylenglykol oder Gemischen aus zwei oder mehr davon, mit Diarylcarbonaten, beispielsweise Diphenylcarbonat oder Phosgen, erhalten werden.

Ebenfalls als Polyole geeignet sind OH-Gruppen tragende Polyacrylate. Solche Polyacrylate sind beispielsweise erhältlich durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten Monomeren, die OH-Gruppen tragen. Solche Monomere sind beispielsweise durch die Veresterung von ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren und difunktionellen Alkoholen erhältlich, wobei der Alkohol in der Regel nur in einem leichten Überschuss vorliegt. Hierzu geeignete, ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren sind beispielsweise Acrγlsäure, Methacrγlsäure, Crotonsäure oder Maleinsäure. Entsprechende OH-Gruppen tragende Ester sind beispielsweise 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2- Hydroxypropylacrylat, 2- Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, 3- Hydroxypropylacrylat oder 3- Hydroxypropylmethacrylat oder Gemische aus zwei oder mehr davon.

Polyisocyanate, die zur Umsetzung mit den Polyolen geeignet sind, enthalten im Durchschnitt zwei bis höchstens etwa vier Isocyanatgruppen. Beispiele für geeignete

Isocyanate sind 1,5-Naph-thalindiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), hydriertes MDI (Dicyclohexylmethandiisocyanat, H12-MDI), Xylylendiisocyanat (XDI),

Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI), 4,4'- Diphenyldimethylmethandiisocyanat sowie

Di- und Tetraalkyldiphenylmethandiisocyanat, 4,4 1 -Dibenzyldiisocyanat, 1,3- Phenylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI) und deren Gemische, insbesondere ein Gemisch enthaltend etwa 20% 2,4- und 80 Gew.-%

2,6-Toluylendiisocyanat, sowie TDI-Urethdione, insbesondere dimerem 1-Methyl-2,4- phenylen-diisocyanat (TDI-U), und TDI-Hamstoffe; 1-Methyl-2,4-diisocyanatocyclohexan,

1 ,6- Diisocyanato-2,2,4-trimethylhexan, 1 ,6-Diisocyanato-2,4,4-trimethylhexan, 1-lso- cyanato-3-isocyanatomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexan (IPDI) und dessen Isomere und

Derivate, insbesondere Di-, Tri- und Polymerisate, sowie IPDI-Isocyanurat (IPDI-T), chlorierte und bromierte Diisocyanate, phosphorhaltige Diisocyanate, 4,4'- Diisocyanatophenylperfluorethan, Tetramethoxybutan-1 ,4-diisocyanat, 1 ,4-

Butandiisocyanat, 1 ,6-Hexandiisocyanat (HDI), Cyclohexan-1,4-diisocyanat, Ethylen- diisocyanat, Phthalsäurebisisocyanatoethylester; Polyisocyanate, die reaktive Halogenatome enthalten, wie 1-Chlormethylphenyl-2,4-diisocyanat, 1-Bromethylphenyl-2,6-diiso- cyanat, S.S-Bis-chlormethyletheM^'-diphenyldi-isocyanat. Ebenso einsetzbar sind schwefelhaltige Polyisocyanate, wie sie beispielsweise durch Umsetzung von 2 mol Hexamethy- lendiisocyanat mit 1 mol Thiodiglykol oder Dihydroxydihexylsulfid erhältlich sind. Andere Diisocyanate sind Trimethylhexamethylendiisocyanate, 1 ,4-Diisocyanatobutan, 1,2- Diisocyanatododekan und Dimerfettsäurediisocyanate.

Besonders bevorzugt sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung aliphatische Isocyanate wie IPDI, HDI, TMXDI und H12-MDI und deren Derivate. Als Polyisocyanate können auch Prepolymere, d.h Umsetzungsprodukte von obengenannten Isocyanaten mit obengennanten Polyetherpolyolen verwendet werden. Diese Prepolymer werden durch Umsetzung der obengenannten Polyetherpolyole mit einem Überschuss der obengenannten Polyisocyanat auf die bekannte Weise hergestellt. Als Polyetherpolyolkompontente werden vorzugsweise Polyethylenoxide und Polypropylenoxide verwendet.

Die genannten Polyisocyanate können im Rahmen der vorliegenden Erfindung einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehr der genannten Polyisocyanate eingesetzt werden. Vorzugsweise wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein einzelnes Polyisocyanat oder ein Gemisch aus zwei oder drei Polyisocyanaten eingesetzt.

Als durch Bestrahlung polymerisierbare Komponenten können alle Verbindungen verwendet werden, die vorzugsweise eine oder mehrere durch Elektronen- und/oder UV- Strahlung polymerisierbare funktionelle Gruppen enthalten. Bevorzugt werden dabei Verbindungen mit olefinisch ungesättigten funktionellen Gruppen verwendet. Besonders bevorzugt sind die Derivate der Acrγlsäure, der Methacrylsäure, der Crotonsäure und der Maleinsäure. Diese Derivate können bevorzugt isocyanatreaktive Gruppen wie Hydroxygruppen, Amingruppen und Mercaptogruppen enthalten. Beispiele für solche Verbindungen sind 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat und 3-Hydroxyproply(meth)acrylat. Diese werden durch Umsetzung z.B. der Acrylsäure mit Diolen erhalten.

Neben den durch Bestrahlung polymerisierbaren Verbindungen mit isocyanatreaktiven Gruppen können auch zumindest teilweise solche Verbindungen ohne isocyanatreaktive Gruppen eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Methyl(meth)acrylat, Styrol, Phenoxyethylacrylat und dergleichen. Bevorzugt können aber auch durch Bestrahlung härtbare Verbindungen eingesetzt werden, die zwei und mehr UV-und/oder eletronenstrahl-härtbare Gruppen pro Molekül aufweisen. Beispiele hierfür sind Polyesteracrylate, Polyetheracrylate und Epoxyacrylate. Diese Rohstoffe sind beispielweise über die Fa. UCB unter der Bezeichnung Ebecrγl oder der Fa. Rahn unter der Bezeichnung Genomer und Miramer kommerziell verfügbar.

Vorzugsweise können als ein Photoinitiator für die radikalische Reaktion Stoffe und Stoffgemische eingesetzt werden, die bei Bestrahlung mit Licht mit einer Wellenlänge von etwa 260 bis etwa 480 nm dazu in der Lage sind, eine radikalische Polymerisation olefinisch ungesättigter Doppelbindungen zu initiieren. Grundsätzlich sind alle handelsüblichen Photoinitiatoren geeignet, die mit der UV-reaktiven Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvernetzenden Polyurethans kompatibel sind, d. h. wenigstens weitgehend homogene Gemische ergeben.

Beispielsweise sind dies alle Norrish-Type I fragmentierenden Substanzen. Beispiele hierfür sind Benzophenon, Campherchinon, Quantacure (Hersteller: International Bio-

Synthetics), Kayacure MBP (Hersteller Nippon Kayaku), Esacure BO (Hersteller: Fratelli

Lamberti), Trigonal 14 (Hersteller: Akzo), Photoinitiatoren der lrgacure TM -, Darocure TM - oder Speedcure TM -Reihe (Hersteller: Ciba-Geigy), Darocure TM 1173 und/oder Fi-4

(Hersteller: Eastman) Insbesondere geeignet sind darunter lrgacure TM 651, lrgacure TM 369, lrgacure TM 184, lrgacure TM 907, lrgacure TM 1850, lrgacure TM 1173 (Darocure

TM 1173), lrgacure TM 1116, Speedcure TM EDB, Speedcure TM ITX, lrgacure TM 784 oder lrgacure TM 2959 oder Gemische aus zwei oder mehr davon.

Bevorzugt sind Photoinitiatoren aus folgender Gruppe: Benzoin und dessen Derivate sowie Phenylhydroxyalkanon-Typen und Thioxanthon-Typen.

Weiterhin kann es sinnvoll sein in der Schmelzmasse Zusatzstoffe zu verwenden, um bestimmte Eigenschaften zu variieren oder einzustellen. Diese Zusatzstoffe können thermoplastisch Polymere wie z.B. Ethylenvinylacetat (EVA), ataktische Polyolefine (APAO), und Polyacrylate sein. Weiter können auch klebrigmachende Harze, Wachse,

Weichmacher, Füllstoffe und Mattierungsmittel, Additive, Beschleuniger, Haftvermittler, Pigmente, Katalysatoren, Stabilisatoren und/oder Lösungsmittel sein. Als Stabilisatoren können insbesondere die bekannten Lichtschutzmittel und Oxidations- bzw. Hydrolysestabilisatoren eingesetzt werden.

Die Herstellung der strahlenhärtbaren Schmelzmasse kämm dadurch erfolgen, dass mindestens ein Polyisocyanat mit mindestens einem Polyol in einem molaren Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den isocyanatreaktiven Gruppen der Polyole von 1,1 zu 1 bis 5 zu 1 umgesetzt wird. Das so hergestellte Prepolymere A hat einen NCO-Gehalt von 0,5-20%.

Danach wird die durch Bestrahlung härtbare Verbindung mit isocyanatreaktiven Gruppen mit dem isocyanatterminierten Prepolymer A umgesetzt. In diesem 2. Schritt können auch der oder die Initiatoren und gegebenenfalls die oben beschriebenen Verbingungen, die keine isocyanatreaktiven Gruppen enthalten, sowie gegebenenfalls Zusatzstoffe wie Stabilisatoren, Füllstoffe usw. zugegeben werden.

Die 2. Umsetzung wird derart ausgeführt, dass die Zusammensetzung der reaktiven Schmelzmasse noch 0,25-20%, bevorzugt 0,5 bis 10%, besonders bevorzugt, 1 bis 5% Isocyanat, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung enthält.

In einer zweiten Ausführungsform zur Herstellung wird mindestens ein Polyol mit einem ersten Polyisocyanat in einem molaren Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den isocyanatreaktiven Gruppen der Polyole von 5:1 bis 1 :5 umgesetzt. In einer zweiten Stufe wird dann mit einem zweiten Polyisocyanat derart umgesetzt, dass das so hergestellte Prepolymere B einen NCO-Gehalt von 0,5-20% aufweist.

Danach wird die durch Bestrahlung härtbare Verbindung mit isocyanatreaktiven Gruppen mit dem isocyanatterminierten Prepolymer umgesetzt. In diesem 3. Schritt können auch der oder die Initiatoren und gegebenenfalls die oben beschriebenen durch Bestrahlung polymerisierbaren Verbindungen, die keine isocyanatreaktiven Gruppen enthalten, sowie gegebenenfalls Zusatzstoffe wie Stabilisatoren, Füllstoffe usw. zugegben werden.

Die Umsetzung wird derart ausgeführt, dass die Zusammensetzung der reaktiven Schmelzmasse noch 0,25-20%, bevorzugt 0,5 bis 10%, besonders bevorzugt, 1 bis 5% Isocyanat, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung enthält.

In einer dritten Ausführungsform zur Herstellung wird mindestens ein Polyol, die durch Bestrahlung härtbare Verbindung mit isocyanatreaktiven Gruppen, der oder die Initiatoren und gegebenenfalls die oben beschriebenen durch Bestrahlung polymerisierbaren Verbindungen, die keine isocyanatreaktiven Gruppen enthalten, sowie gegebenenfalls Zusatzstoffe wie Stabilisatoren, Füllstoffe und dergleichen gemischt und mit mindestens einem Polyisocyanat umgesetzt.

Die Umsetzung wird dabei so ausgeführt, dass die Zusammensetzung der reaktiven Schmelzmasse noch 0,25-20%, bevorzugt 0,5 bis 10%, besonders bevorzugt, 1 bis 5% Isocyanat, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung enthält.

In einer vierten Ausführungsform zur Herstellung wird mindestens ein Polyol, die durch Bestrahlung härtbare Verbindung mit isocyanatreaktiven Gruppen, der oder die Initiatoren und gegebenenfalls die oben beschriebenen durch Bestrahlung polymerisierbaren Verbindungen, die keine isocyanatreaktiven Gruppen enthalten, sowie gegebenenfalls Zusatzstoffe wie Stabilisatoren, Füllstoffe und dergleichen gemischt und mit einem ersten Polyisocyanat in einem molaren Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den isocyanatreaktiven Gruppen der Polole von 5:1 bis 1 :5 umgesetzt.

In einem zweiten Schritt wird dann mit einem zweiten Polyisocyanat derart umgesetzt, dass die Zusammensetzung der reaktiven Schmelzmasse noch 0,25-20%, bevorzugt 0,5 bis 10%, besonders bevorzugt, 1 bis 5% Isocyanat, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung enthält.

Die Gesamtmenge an durch Bestrahlung polymerisierbaren Komponenten bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der reaktiven Schmelzmasse soll 2-75%, bevorzugt 5-50% betragen. Die Gesamtmenge an durch Bestrahlung polymerisierbaren Komponenten setzt sich dabei aus den isocyantreaktive Gruppen enthaltenden Verbindungen sowie den keine isocyanatreaktiven Gruppen enthaltenden Verbindungen zusammen.

Um eine möglichst baldige weitere Behandlung des Gegenstandes mit mindestens teil- weiser Versiegelung der Oberfläche zu erreichen, findet die Bestrahlung üblicherweise vor vollständigem Aushärten der Schmelzmasse-Schicht statt. Dies verleiht der Schicht eine teilweise Festigkeit, die die besagte Behandlung erlaubt. Die vollständige Aushärtung erfolgt dann durch die Feuchtigkeitsvernetzung des Polyurethans.

Vorzugsweise erfolgt die Belichtung innerhalb von 24 Stunden nach Aufbringen der Schmelzmasse-Schicht. Bevorzugt wird die Belichtung in-line, d.h. direkt nach dem Auftragen der Schmelzmasse auf den Gegenstand durchgeführt.

Die Bestrahlung kann mit Hilfe gängiger Vorrichtungen wie erfolgen. Eine UV-Bestrahlung erfolgt beispielsweise mit einer UV-Lampe.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können die unterschiedlichsten Gegenstandsoberflächen oder zumindest Teile davon versiegelt werden, wobei diese Gegenstände ebenfalls ein Aspekt der vorliegenden Erfindung sind.

Neben Elementoberflächen für Laminat-, Dielen- oder Parkettböden sowie Paneele können damit auch beispielsweise die Oberflächen von Möbeln oder Möbelteilen sowie Funiere zumindest teilweise versiegelt werden. Es bleibt jedoch zu betonen, dass prinzipiell die Oberfläche eines beliebigen Gegenstandes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren versiegt werden kann bzw. jeder Gegenstand eine erfindungsgemäße Versiegelungsschicht aufweisen kann.

Vorzugsweise handelt es sich bei dem Teil der Oberfläche eines Gegenstandes, um die gesamte Oberfläche einer Außenfläche des Gegenstandes, wobei vorzugsweise die Summe der Anteile der Außenfläche und der der Außenfläche gegenüberliegenden Fläche im Wesentlichen die Gesamtaußenfläche darstellen, weiterhin bevorzugt beträgt die Summe der Anteile mindestens 75%, mehr bevorzugt 90%, insbesondere bevorzugt 95%.

So bildet vorzugsweise bei einem im Wesentlichen in zwei Dimensionen erstreckenden Gegenstand, wie einem brettförmigen Gegenstand oder einem Funier, mit zwei gegebenenfalls parallel gegenüberliegenden Fläche und einer umlaufenden Kante die eine Fläche den Teil der Oberfläche gemäß der vorliegenden Erfindung.

Vorzugsweise handelt es sich bei den Gegenständen um Elemente für Laminat-, Dielen- oder Parkettböden sowie Paneele oder Funiere, an die besonders hohe Anforderungen in Bezug auf eine Versiegelung gestellt werden. Ebenso kann es sich bei den Gegenständen um Bleche handeln.

Die zu versiegelnde Gegenstandsoberfläche kann aus Holz oder einem holzartigen Stoff, wie beispielsweise einem Furnier oder einer Faserplatte, Papier, Metall, Kunststoff sowie

Mineralstoffe zumindest teilweise bestehen. Vorzugsweise besteht die Oberfläche zumindest teilweise aus Holz, holzartigen Stoffen oder Kunststoffen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer strahlenhärtbaren Schmelzmasse auf der Basis eines feuchtigkeitsvemetzenden Polyurethans zur Versiegelung mindestens eines Teils der Oberfläche eines Gegenstandes.