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Title:
SURFACE TREATMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/100260
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for treating solid surfaces, whereby an airborne spray provided with suitable surfactants is applied to the surface to be treated. The spray droplets have an amount of surfactant of 10 to 3000 ppm per weight, based on the overall amount of the solvent, and an average droplet size (weight average) of ≤ 100 μm. The invention also relates to the use of surfactant-containing, airborne sprays for deodorizing, decontaminating, disinfecting, corrosion-proofing, preserving, pickling solid surfaces or for applying beneficial organisms and microorganisms to these surfaces.

Inventors:
STEINBRENNER ULRICH (DE)
SCHUL WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/060945
Publication Date:
September 28, 2006
Filing Date:
March 22, 2006
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
STEINBRENNER ULRICH (DE)
SCHUL WOLFGANG (DE)
International Classes:
B05D1/02; A01N3/00; A01N25/06; A61L2/22; A61L9/14; C09D9/04; C12N1/20; C23C16/44; C23C22/05; C23F11/02
Domestic Patent References:
WO1999055815A11999-11-04
Foreign References:
US20020055496A12002-05-09
US5626835A1997-05-06
EP0557087A11993-08-25
US6767507B12004-07-27
US4941991A1990-07-17
Attorney, Agent or Firm:
ISENBRUCK, Günter (Theodor-Heuss-Anlage 12, Mannheim, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Behandlung von festen Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit geeigneten Tensiden versehener und schwebefähiger Flüssigkeitsnebel auf die zu behandelnde Oberfläche aufgebracht wird, wobei die Flüssigkeitsnebeltropfen einen Tensidanteil von 10 bis 3000 Gew.-ppm, bezogen auf die Gesamtmenge an Lösungsmittel, und eine mittlere Tropfengröße (Gewichtsmit- tel) von ≤ 100 μm aufweisen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel zu mindestens 85 Gew.-% Wasser enthält.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Polymeroberflächen, metallischen Oberflächen, keramischen Oberflächen, Porzellanoberflächen, Glasoberflächen, Holzoberflächen, Lackoberflächen, textilen Oberflächen, Oberflächen von Pflanzen, Tieren oder Menschen, Leder und Fellen.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung eine Desodorierung, Dekontamination, Desinfektion, ein Korrosionsschutz, eine Haltbarmachung, ein Abbeizen oder ein Ausbringen von Nutzungen und/oder Mikroorganismen ist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsnebel weitere Zusätze ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Cyclodextrinen, Oxidationsmitteln, Bioziden, Komplexbildnern zum Abfangen von Schwermetallen, Korrosionsinhibitoren, Nutzungen und nützlichen Mikroorganis- men, Säuren oder Laugen und Mischungen davon mit oder ohne Zusatz von

Tensiden enthält.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tenside ausgewählt sind aus kationischen, nicht-ionischen, zwitterionischen, a- nionischen Tensiden und Mischungen von zwei oder mehr der genannten Tenside.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein schwebefähiger Flüssigkeitsnebel mit einer mittleren Tropfengröße (Gewichtsmit- tel) von 1 bis 100 μm Durchmesser verwendet wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein schwebefähiger Flüssigkeitsnebel mit einer mittleren Tropfengröße (Gewichtsmittel) von 1 bis 50 μm Durchmesser verwendet wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wässrige Flüssigkeitsnebeltropfen mit einem Tensidanteil von 100 bis lOOO Gew.-ppm, bezogen auf die Gesamtmenge an Lösungsmittel, eingesetzt werden.

10. Verwendung von tensidhaltigen, schwebefähigen Flüssigkeitsnebeln zur Desodorierung, Dekontamination, Desinfektion, zum Korrosionsschutz, zur Haltbarmachung, zum Abbeizen von festen Oberflächen oder zum Ausbringen von Nutzungen und Mikroorganismen auf diese.

Description:

Oberflächenbehandlung

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von festen Oberflächen, indem ein mit geeigneten Tensiden versehener und schwebefähiger Flüssigkeitsnebel auf die zu behandelnde Oberfläche aufgebracht wird und die Verwendung von tensidhaltigen, schwebefähigen Flüssigkeitsnebeln zur Desodorierung, Dekonta- mination, Desinfektion, zum Korrosionsschutz, zur Haltbarmachung, zum Abbeizen von festen Oberflächen oder zum Ausbringen von Nutzungen und Mikroorganismen auf diese.

EP 0 972 556 B1 offenbart ein Verfahren und Methoden zur Adsorption von hydropho- ben Gaskomponenten und/oder Aerosolen aus einer Gasphase mittels eines schwebefähigen und mit Tensiden angereicherten Flüssigkeitsnebels sowie die Verwendung dieses Flüssigkeitsnebels zur Adsorption von hydrophoben Gaskomponenten und/oder Aerosolen. Die Bindung der Gaskomponenten und/oder der Aerosole erfolgt über die physikalische Adsorption an Tenside auf der Oberfläche der Flüssigkeitsnebeltropfen. Der Gegenstand der EP 0 972 556 B1 kann in weiten Bereichen der Verfahrenstechnik, der Produktion und der Abgasreinigung Anwendung finden.

DE 100 63 010 C1 offenbart ein Verfahren zur Befeuchtung und/oder zur Beladung von Biomasse mit Substanzen durch schwebefähigen Nebel, der in einem gerichteten Luft- ström von unten in die Biomasse eingebracht wird. Diese Biomasse durchläuft der schwebefähige Nebel in Richtung von unten nach oben und wird innerhalb der Biomasse absorbiert. Die Erfindung gemäß DE 100 63 010 C1 findet Verwendung in technischen Gebieten, in denen Biomassen in nichtwässriger Form als Feststoff oder auf einem Feststoff aufgebracht vorliegen.

DE 100 40 015 A1 offenbart ein Verfahren zur Abscheidung von heißen Gasen und/oder heißen Stäuben an kälteren tensidisch belegten Flüssigkeitstropfen sowie Vorrichtungen zur Durchführung dieser Verfahren und deren Verwendung zur Abluftreinigung, insbesondere in der bitumenverarbeitenden Industrie.

Ein Verfahren zur Behandlung von festen Oberflächen mit einem mit geeigneten Tensiden versehenen und schwebefähigen Flüssigkeitsnebel ist bislang nicht bekannt.

Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von festen Oberflächen mit einem schwebefähigen Flüssigkeitsnebel, der mit geeigneten Tensiden versehen ist, bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Behandlung von festen Oberflächen, wobei ein mit geeigneten Tensiden versehener und schwebefähiger Flüssigkeitsnebel auf die zu behandelnde Oberfläche aufgebracht wird, wobei die Flüssigkeitsnebeltropfen einen Tensidanteil von 10 bis 3000 Gew.-ppm, bezogen auf die Ge- samtmenge an Lösungsmittel, und eine mittlere Tropfengröße (Gewichtsmittel) von ≤ 100 μm aufweisen.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass die sehr kleinen Lösungsmitteltropfen als Vehikel dienen, die aktive Agenzien mit geringem Dampfdruck auch in Spal- ten, Ritzen und Nischen der Oberfläche applizieren können. Dadurch werden z.B. Poren von Oberflächen von den aktiven Agenzien besser erreicht.

Von besonderer Bedeutung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass der eingesetzte Flüssigkeitsnebel ein schwebefähiger Flüssigkeitsnebel ist. Zum einen führt die Verwendung eines schwebefähigen Feinstnebels als Träger der aktiven Agenzien zu einer starken Vergrößerung der Oberfläche des Nebels, zum anderen zur starken Verringerung des mittleren Tropfenabstands. Dadurch wird eine sehr schnelle und gleichmäßige Belegung der zu behandelnden Oberfläche mit den Nebeltröpfchen und damit mit den aktiven Agenzien erzielt. Gerade diese Tatsache ist von besonderer Bedeutung im Hinblick auf die geringe Diffusionsgeschwindigkeit größerer organischer, hydrophober aktiver Agenzien, die, falls sie inhomogen auf die Oberfläche aufgebracht werden, nur schwer durch Eigendiffusion zu einer homogenen Verteilung führen würden. Diese Eigenschaften eines schwebefähigen Flüssigkeitsnebels bewirken in Kombination mit einer mittels Tensiden erzeugten adsorptiven Oberfläche der einzelnen Feinsttröpfchen eine unerwartet effiziente Benetzung der zu behandelnden Oberfläche.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Behandlung eine Desodorierung, beispielsweise die Entfernung von unangenehmen oder gesundheitsschädlichen Gerü- chen, Dekontamination, beispielsweise die Entfernung von festen oder flüssigen, giftigen oder gesundheitsschädlichen Stoffen, Desinfektion, Korrosionsschutz, beispielsweise von PKW-, LKW- oder Schiffs-Karosserien, eine Haltbarmachung, beispielsweise von Nahrungsmitteln, Kosmetika oder Mitteln zur Körperpflege, ein Abbeizen von

Polymerschichten, beispielsweise von Farben, Lacken und/oder Beschichtungen oder ein Ausbringen von Nutzungen und/oder Mikroorganismen, bevorzugt von nützlichen Mikroorganismen.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle natürlichen und synthetischen Oberflächen, unabhängig von deren Beschaffenheit bezüglich Porosität, Struktur oder Aufbau behandelt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Oberflächen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polymeroberflächen, metallischen Oberflächen, keramischen Oberflächen, Porzellanoberflächen, Glasoberflächen, Holzoberflächen, Lackoberflächen, textilen Oberflächen, Oberflächen von Pflanzen, Tieren oder Menschen, Leder und Fellen.

Dis genannten Oberflächen können in den folgenden Bereichen vorliegen: Krankenhäuser, Arztpraxen, Militär, Kernkraftwerke, Labors, Küchen und Großküchen, Nasszellen, Bäder und Toiletten, Gewächshäuser, Ställe, Zoos, Raucherräume, Wohnungen, Hotelzimmer, Produktionsbetriebe, Innenräume von Autos, Kompostierbetriebe, Müllsammelstellen und -halden, Rohbauten oder Land- und Forstwirtschaft.

Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft gemäß einer Ausführungsform nicht die Behandlung von Oberflächen von Biomassen. Unter Biomassen sind alle festen Massen aus biologischem Material selbst oder biologisches Material auf Feststoff als Stützma- terial zu verstehen. Unter festem Material versteht der Fachmann in Wasser nicht lösliches Material.

Die Verwendung eines schwebefähigen Flüssigkeitsnebels im Sinne der Erfindung ist nicht nur vorteilhaft, sondern entscheidend für die gewünschte Effizienz des erfin- dungsgemäßen Verfahrens.

Der Ausdruck "schwebefähiger Nebel" im Sinne der vorliegenden Erfindung bezieht sich bevorzugt auf eine Tropfengröße, die eine Fallgeschwindigkeit von ≤ 100 cm pro Minute, bevorzugt ≤ 20 cm pro Minute, besonders bevorzugt ≤ 10 cm pro Minute bei Atmosphärendruck in der unbewegten Luft bzw. Gasphase bedingt.

Ein solcher schwebefähiger Nebel entsteht unterhalb einer mittleren Tropfengröße (Gewichtsmittel) von 100 μm Durchmesser. Eine mittlere Tropfengröße (Gewichtsmittel) mit einem Durchmesser von 1 bis 100 μm ist eine bevorzugte Tropfengröße zur

Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren, in dem ein schwebefähiger Nebel mit einer mittleren Tropfengröße (Gewichtsmittel) von 1 bis 50 μm, ganz besonders bevorzugt 1 bis 30 μm, insbesondere 10 bis 20 μm, eingesetzt wird.

Mittlere Tropfengrößen (Gewichtsmittel) von 10 bis 20 μm Durchmesser sind mit Hochdruckdüsen technisch realisierbar. Alternativ sind Ultraschallvemebler oder Vernebler, bei denen die Zerstäubung an schnelllaufenden Oberflächen, beispielsweise rotieren- den Scheiben, abläuft, möglich.

Die Schwebefähigkeit des Flüssigkeitsnebels erhöht die Fähigkeit in Spalten, Ritzen und Nischen der zu behandelnden Oberfläche einzudringen um ein Vielfaches.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat auch den Vorteil, dass, bedingt durch die geringe Tropfengröße, viel weniger Lösungsmittel auf die zu behandelnde Oberfläche aufgebracht werden muss, um den gewünschten Effekt, eine vollständige und homogene Benetzung, zu erzielen, als es durch Verfahren aus dem Stand der Technik bekannt ist.

In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der schwebefähige Flüssigkeitsnebel mit einem geeigneten Tensid versehen.

Tenside sind so genannte amphiphile Moleküle, die in ihrer Molekülstruktur einen hyd- rophoben und einen hydrophilen Anteil aufweisen. Durch diese Eigenschaft können Tenside so genannte Micellen ausbilden. Dabei handelt es sich um Aggregate aus Tensiden, die sich in wässrigen Lösungen bilden und unterschiedliche Gestalt (Kugeln, Stäbchen, Scheiben) annehmen können. Micellen bilden sich oberhalb einer bestimmten Konzentration, der so genannten kritischen Micell-Bildungskonzentration (KMK). Weiterhin besitzen amphiphile Moleküle die Eigenschaft, Grenzflächenfilme zwischen hydrophoben und hydrophilen Phasen auszubilden und so beispielsweise emulgierend zu wirken.

Die Flüssigkeitsnebeltropfen der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass es nach der Zugabe einer geeigneten Menge eines geeigneten Tensids in die wässrige, also polare, Vorlage und anschließende Feinstvemebelung der wässrigen Tensidlösung rasch zu einer Orientierung der zugegebenen Tenside an der Oberfläche der erzeugten Feinstnebeltropfen kommt. Der polare hydrophile Teil des Tensidmoleküls verbleibt in der polaren wässrigen Phase des Tropfens, der unpolare hydrophobe Teil streckt sich von der Oberfläche des Tropfens heraus in die Umgebungsluft.

Dieser gewünschte Effekt ist durch die Auswahl der hierfür geeigneten Molekülstruktur der Tenside optimierbar. Als besonders vorteilhaft erweisen sich hier sterisch gehinderte hydrophobe Ketten.

Der wässrige polare Flüssigkeitstropfen sollte im optimalen Zustand (bei geeigneter Tensidkonzentration) eine nahezu vollständig mit unpolaren hydrophobem Material belegte Oberfläche aufweisen. Eine geeignete Konzentration an Tensiden in den Nebeltropfen zur optimal tensidbelegten Oberfläche ist abhängig sowohl von der Tropfen- große als auch von dem verwendeten Tensid. Der verwendbare Konzentrationsbereich der Tenside richtet sich nach dem „Wasserverbrauch" des hydrophilen Anteils oder der räumlichen Ausdehnung des hydrophoben Anteils der amphiphilen Tenside.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden Tenside ausgewählt aus kationischen, nicht-ionischen, zwitterionischen, anionischen Tensiden und Mischungen von zwei o- der mehr der genannten Tenside eingesetzt.

Kationische Tenside

Bevorzugte kationische Tenside sind ausgewählt aus der Gruppe der quartären Dieste- rammoniumsalze, der quartären Tetraalkylammoniumsalze, der quartären Diamido- ammoniumsalze, der Amidoaminester und Imidazoliumsalze. Beispiele sind quartäre Diesterammoniumsalze, die zwei Cn- bis C 22 -Alk(en)ylcarbonyloxy(mono- bis penta- methylen)-Reste und zwei d- bis C 3 -Alkyl- oder Hydroxyalkylreste am quartären N- Atom aufweisen und als Gegenion beispielsweise Chlorid, Bromid, Methylsulfat oder Sulfat tragen.

Quartäre Diesterammoniumsalze sind weiterhin insbesondere solche, die einen Cn- bis C 22 -Alk(en)ylcarbonyloxytrimethylen-Rest, der am mittleren C-Atom der Trimethy- len-Gruppierung einen Cn- bis C 22 -Alk(en)ylcarbonyloxy-Rest trägt, und drei d- bis C 3 - Alkyl- oder -Hydroxyalkylreste am quartären N-Atom aufweisen und als Gegenion beispielsweise Chlorid, Bromid, Methylsulfat oder Sulfat tragen.

Quartäre Tetraalkylammoniumsalze sind insbesondere solche, die zwei C r bis C 6 - Alkyl-Reste und zwei C 8 - bis C 24 -Alk(en)yl-Reste am quartären N-Atom aufweisen und als Gegenion beispielsweise Chlorid, Bromid, Methylsulfat oder Sulfat tragen.

Quartäre Diamidoammoniumsalze sind insbesondere solche, die zwei C 8 - bis C 24 -

Alk(en)ylcarbonylaminoethylen-Reste, einen Substituenten ausgewählt aus Wasser- stoff, Methyl, Ethyl und Polyoxyethylen mit bis zu 5 Oxyethylen-Einheiten und als

vierten Rest eine Methylgruppe am quartären N-Atom aufweisen und als Gegenion beispielsweise Chlorid, Bromid, Methylsulfat oder Sulfat tragen.

Amidoaminoester sind insbesondere tertiäre Amine, die als Substituenten am N-Atom einen Cn- bis C 22 -Alk(en)ylcarbonylamino(mono- bis trimethylen)-Rest, einen Cn- bis C 22 -Alk(en)ylcarbonyloxy(mono- bis trimethylen)-Rest und eine Methylgruppe tragen.

Imidazoliniumsalze sind insbesondere solche, die in der 2-Position des Heterocyclus einen Ci 4 - bis Ci 8 -alk(en)ylrest, am neutralen N-Atom einen Ci 4 - bis Ci 8 - Alk(en)ylcarbonyl(oxy oder amino)ethylen-Rest und am die positive Ladung tragenden N-Atom Wasserstoff, Methyl oder Ethyl tragen, Gegenionen sind hierbei beispielsweise Chlorid, Bromid, Methylsulfat oder Sulfat.

Nichtionische Tenside

Geeignete nichtionische Tenside sind insbesondere alkoxylierte C 6 - bis C 22 -Alkohole wie Fettal koholalkoxylate oder Oxoalkoholalkoxylate. Diese können mit Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid alkoxyliert sein. Als Tenside einsetzbar sind hierbei sämtliche alkoxylierten Alkohole, an die mindestens zwei Moleküle eines der vorstehend genannten Alkylenoxide addiert sind. Hierbei kommen Blockpolymerisate von Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Styroloxid, Isobutylenoxyd, Pentenoxyd oder Decenoxyd in Betracht oder Anlagerungsprodukte, die die genannten Alkylenoxide in statistischer Verteilung enthalten. Die nichtionischen Tenside enthalten pro Mol Alkohol im Allgemeinen 2 bis 50, vorzugsweise 3 bis 20 Mol mindestens eines Alkylenoxids. Vorzugsweise enthalten diese als Alkylenoxid Ethylenoxid. Die Alkohole haben vorzugsweise 6 bis 13 Kohlenstoffatome. Je nach Art des bei der Herstellung verwendeten Alkoxylierungskatalysators weisen die Alkoxylate eine breite oder enge Alkyleno- xid-Homologenverteilung auf;

Geeignete nichtionische Tenside sind weiterhin Alkylphenolalkoxylate wie Alkylpheno- lethoxylate mit C 6 - bis Ci 2 -Alkylketten und 5 bis 30 Alkylenoxideinheiten, Alkylpolyglu- coside mit 8 bis 22, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette und im allgemeinen 1 bis 20, vorzugsweise 1,1 bis 5 Glucosideinheiten, N-Alkylglucamide, Fettsäureamidalkoxylate, Fettsäurealkanolamidalkoxylate sowie Blockcopolymere aus Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid.

Bevorzugte Alkoholethoxilate besitzen einen HLB-Wert nach W. C. Griffin, d.h. das 20- fache des Massenanteils an Ethylenoxyd im Molekül, zwischen 2 und 19, besonders bevorzugt zwischen 6 und 15, ganz besonders bevorzugt zwischen 8 und 14.

Bevorzugte Polyalkylenoxide und Alkoholalkoxilate, z.B. EO-PO-Blockcopoylmere und Tenside der Zusammensetzung C 6 -C 22 -Alkyl-(EO, PO, BuO, PeO)y-OH, wobei Block- und Randomstrukturen möglich sind, besitzen einen HLB-Wert - hier berechnet als 20- faches des Massenanteils an Ethylenoxyd plus dem 10-fachen des Massenanteils an Propylenoxyd - zwischen 2 und 19, besonders bevorzugt zwischen 6 und 15, ganz besonders bevorzugt zwischen 8 und 14.

Besonders bevorzugte nichtionische Tenside sind Hexanolethoxilate, 2- Ethylhexanolethoxilate, 2-Propylheptanolethoxilate und Isotridecylethoxilate.

Zwitterionische Tenside

In dem erfindungsgemäßen Verfahren können als zwitterionische Tenside alle oberflä- chenaktiven Stoffe mit wenigstens zwei funktionellen Gruppen, die in wässriger Lösung ionisieren können und dabei, je nach Bedingungen des Mediums, den oberflächenaktiven Verbindungen anionischen oder kationischen Charakter verleihen, eingesetzt werden.

Zu den erfindungsgemäß einsetzbaren zwitterionischen Tensiden zählen Betaine, A- minoxide, Alkylamidoalkylamine, alkylsubstituierte Aminosäuren, acetylierte Aminosäuren bzw. Tenside natürlicher Herkunft, wie Lecithine oder Saponine.

Betaine

Geeignete Betaine sind die Alkylbetaine, die Alkylamidobetaine, die Imidazoliniumbe- taine, die Sulfobetaine sowie die Phosphobetaine und genügen vorzugsweise Formel (I).

R 1 -[CO-X-(CH 2 ) n ] x -N + (R 2 )(R 3 )-(CH 2 ) m -[CH(OH)-CH 2 ] y -Y- (I),

in der

R 1 ein gesättigter oder ungesättigter C 6-22 -Al kylrest, vorzugsweise C 8- i 8 -Alkylrest, insbesondere ein gesättigter Ci 0- i 6 -Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter Ci 2- i 4 -Alkylrest, X NH, NR 4 mit dem d -4 -Alkylrest R 4 , O oder S, n eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3, x 0 oder 1 , vorzugsweise 1 ,

R 2 , R 3 unabhängig voneinander ein Ci -4 -Alkylrest, gegebenenfalls hydroxysubstituiert wie z.B. ein Hydroxyethylrest, insbesondere ein Methylrest, m eine Zahl von 1 bis 4, insbesondere 1, 2 oder 3,

y 0 oder 1 und

Y COO, SO 3 , OPO(OR 5 )O oder P(O)(OR 5 )O, wobei R 5 ein Wasserstoffatom oder ein Ci -4 -Alkylrest ist.

Die Alkyl- und Alkylamidobetaine, Betaine der Formel (I) mit einer Carboxylatgruppe (Y = COO " ), heißen auch Carbobetaine.

Weitere zwitterionische Tenside sind die Alkylbetaine der Formel (II), die Alkylamidobe- taine der Formel (III), die Sulfobetaine der Formel (IV) und die Amidosulfobetaine der Formel (V),

R 1 -N + (CH 3 ) 2 -CH 2 COO " (II)

R 1 -CO-NH-(CH 2 ) 3 -N + (CH 3 ) 2 -CH 2 COO " (III)

R 1 -CO-NH-(CH 2 ) 3 -N + (CH 3 ) 2 CH 2 CH(OH)CH 2 SO 3 " (V)

in denen R 1 die gleiche Bedeutung wie in Formel (I) hat.

Beispiele geeigneter Betaine und Sulfobetaine sind die folgenden Verbindungen: Al- mondamidopropyl Betaine, Apricotamidopropyl Betaine, Avocadamidopropyl Betaine, Babassuamidopropyl Betaine, Behenamidopropyl Betaine, Behenyl Betaine, Betaine, Canolamidopropyl Betaine, Capryl/Capramidopropyl Betaine, Camitine, Cetyl Betaine, Cocamidoethyl Betaine, Cocamidopropyl Betaine, Cocamidopropyl Hydroxysultaine, Coco-Betaine, Coco-Hydroxysultaine, Coco/Oleamidopropyl Betaine, Coco-Sultaine, Decyl Betaine, Dihydroxyethyl Oleyl Glycinate, Dihydroxyethyl Soy Glycinate, Dihydro- xyethyl Stearyl Glycinate, Dihydroxyethyl Tallow Glycinate, Dimethicone Propyl PB- Betaine, Erucamidopropyl Hydroxysultaine, Hydrogenated Tallow Betaine, Isosteara- midopropyl Betaine, Lauramidopropyl Betaine, Laurγl Betaine, Laurγl Hydroxysultaine, Lauryl Sultaine, Milkamidopropyl Betaine, Minkamidopropyl Betaine, Myristamidopropyl Betaine, Myristyl Betaine, Oleamidopropyl Betaine, Oleamidopropyl Hydroxysultaine,

Oleyl Betaine, Olivamidopropyl Betaine, Palmamidopropyl Betaine, Palmitamidopropyl Betaine, Palmitoyl Camitine, Palm Kernelamidopropyl Betaine, Polytetrafluoroethylene, Acetoxypropyl Betaine, Ricinoleamidopropyl Betaine, Sesamidopropyl Betaine, Soya- midopropyl Betaine, Stearamidopropyl Betaine, Stearyl Betaine, Tallowamidopropyl Betaine, Tallowamidopropyl Hydroxysultaine, Tallow Betaine, Tallow Dihydroxyethyl Betaine, Undecylenamidopropyl Betaine und Wheat Germamidopropyl Betaine.

Aminoxide

Zu den erfindungsgemäß als amphotere Tenside geeigneten Aminoxiden gehören Al- kylaminoxide, insbesondere Alkyldimethylaminoxide, Alkylamidoaminoxide und Alko- xyalkylaminoxide. Bevorzugte Aminoxide genügen Formeln (VI) und (VII),

R 6 R 7 R 8 N + O " (VI)

R 6 -[CO-NH-(CH 2 ) w ] z -N + (R 7 )(R 8 )-O " (VII)

in denen R 6 ein gesättigter oder ungesättigter C 6-22 -Alkylrest, vorzugsweise C 8-I8 - Alkylrest, insbesondere ein gesättigter Ci 0- i 6 -Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter

Ci 2 - 15 -Alklyrest, der in den Alkylamidoaminoxiden über eine Carbonylamidoalky- lengruppe -CO-NH-(CH 2 ) Z - und in den Alkoxyalkylaminoxiden über eine Oxaalky- lengruppe -O-(CH 2 ) Z an das Stickstoffatom N gebunden ist, wobei z jeweils eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3,

R 7 , R 8 unabhängig voneinander ein Ci -4 -Alkylrest, optional hydroxysubstituiert wie z.B. ein Hydroxyethylrest, insbesondere ein Methylrest, ist.

Beispiele geeigneter Aminoxide sind die folgenden Verbindungen: Almondamidpropy- lamine Oxide, Babassuaamidopropylamine Oxide, Behenamine Oxide, Cocamidopro- pylamine Oxide, Cocamine Oxide, Coco-Morpholine Oxide, Decylamine Oxide, Decyl- tetradecylamine Oxide, Diaminopyrimidine Oxide, Dihydroxyethyl-C 8- i 0 -Alkoxy- propylamine Oxide, Dihydroxyethyl-C 9- n-Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl-Ci 2- 15 -Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl Lauramine Oxide, Dihydroxyethyl Steara- mine Oxide, Dihydroxyethyl Tallowamine Oxide, Hydrogenated Palm Kernel Amine Oxide, Hydrogenated Tallowamine Oxide, Hydroxyethyl Hydroxypropyl-Ci 2- i 5 - Alkoxypropylamine Oxide, Isostearamidopropylamine Oxide, Isostearamidopropyl Morpholine Oxide, Lauramidopropylamine Oxide, Lauramine Oxide, Methyl Morpholine

Oxide, Milkamidopropyl Amine Oxide, Minkamidopropylamine Oxide, Myristamidopro- pylamine Oxide, Myristamine Oxide, Myristyl/Cetyl Amine Oxide, Oleamiopropylamine Oxide, Oleamine Oxide, Olivamidopropylamine Oxide, Palmitamidopropylamine Oxide, Palmmitamine Oxide, PEG-3 Lauramine Oxide, Potassium Dihydroxyethyl Cocamine- Oxide Phosphate, Potassium Triphosphonomethylamine Oxide, Sesamidopropylamine Oxide, Soyamidopropylamine Oxide, Stearamidopropylamine Oxide, Stearamine Oxide, Tallowamidopropylamine Oxide, Tallowamine Oxide, Undecylenamidopropylamine Oxide, Wheat Germamidopropylamine Oxide, Cocoyldimethylaminoxid, Lauryldimethy- laminoxid, Decyldimethylaminoxid und Myristyldimethylaminoxid.

Alkylamidoalkylamine

Die Alkylamidoalkylamine sind amphotere Tenside der Formel (VIII),

R 9 -CO-(NR 10 -(CH 2 )i-N(R 11 )-(CH 2 CH 2 O) r (CH 2 ) k -[CH(OH)]ι-CH 2 -Z-OM 2 (VIII)

in der R 9 ein gesättigter oder ungesättigter C 6-22 -Al kylrest, vorzugsweise C 8- i 8 -Alkylrest, insbesondere ein gesättigter Ci 0- i 6 -Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C 12 - 13 - Alkylrest,

R 10 ein Wasserstoffatom H oder ein Ci -4 -Alkylrest, vorzugsweise H, i eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 2 oder 3,

R 11 Wasserstoff oder CH 2 COOM 2 (zu M 2 s.u.), j eine Zahl von 1 bis 4, vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere 1, k eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1 ,

I 0 oder 1 ist,

Z CO, SO 2 , OPO(OR 12 ) oder P(O)(OR 12 ), wobei R 12 ein d -4 -Alkylrest oder M 2 (s.u.) ist, und M 2 ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z.B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.

Bevorzugte Vertreter genügen den Formeln (IX) bis (XII),

R 9 -CO-NH-(CH 2 ) 2 -N(R 11 J-CH 2 CH 2 O-CH 2 -COOM 2 (IX)

R 9 -CO-NH-(CH 2 ) 2 -N(R 11 J-CH 2 CH 2 O-CH 2 CH 2 -COOM 2 (X)

R 9 -CO-NH-(CH 2 ) 2 -N(R 11 J-CH 2 CH 2 O-CH 2 CH(OH)CH 2 -SO 3 M 2 (Xl)

R 9 -CO-NH-(CH 2 ) 2 -N(R 11 )-CH 2 CH 2 θ-CH 2 CH(OH)CH 2 -OPO 3 HM 2 (XII)

in denen R 9 , R 11 und M 2 die gleiche Bedeutung wie in Formel (VIII) haben.

Beispielhafte Alkylamidoalkylamine sind die folgenden Verbindungen: Cocoampho- dipropionic Acid, Cocobetainamido Amphopropionate, DEA-Cocamphodipropionate, Disodium Caproamphodiacetate, Disodium Caproamphodipropionate, Disodium Capry- loamphodiacetate, Disodium Capryloamphodipropionate, Disodium Cocoamphocarbo- xyethylhydroxypropylsulfonate, Disodium Cocamphodiacetate, Disodium Cocampho- dipropionate, Disodium Isostearoamphodiacetate, Disodium Isostearoamphodipropio- nate, Disodium Laureth-5 Carboxyamphodiacetate, Disodium Lauroamphodiacetate, Disodium Lauroamphodipropionate, Disodium Oleoamphodipropionate, Disodium PPG-2-lsodeceth-7 Carboxyamphodiacetate, Disodium Stearoamphodiacetate, Disodi- um Tallowamphodiacetate, Disodium Wheatgermamphodiacetate, Lauroamphodipro- pionic Acid, Quaternium-85, Sodium Caproamphoacetate, Sodium Caproamphohydro- xypropylsulfonate, Sodium Caproamphopropionate, Sodium Caprylamphoacetate, Sodium Caprylamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Caprylamphopropionate, Sodium Cocoamphoacetate, Sodium Cocoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Coco- amphopropionate, Sodium Comamphopropionate, Sodium Isostearoamphoacetate, Sodium Isostearoamphopropionate, Sodium Lauroamphoacetate, Sodium Lauro- amphohydroxypropylsulfonate, Sodium Laurompho PG-Acetate Phospate, Sodium Lauroamphopropionate, Sodium Myristoamphoacetate, Sodium Oleoamphoacetate, Sodium Oleomphohydroxypropylsulfonate, Sodium Oleoamphopropionate, Sodium Ricinoleoamphoacetate, Sodium Stearoamphoacetate, Sodium Stearoamphohydro- xypropylsulfonate, Sodium Stearoamphopropionate, Sodium Tallamphopropionate, Sodium Tallowamphoacetate, Sodium Undecylenoamphoacetate, Sodium Undecyle- noamphopropionate, Sodium Wheat Germamphoacetate und Trisodium Lauroampho PG-Acetate Chloride Phosphate.

Alkylsubstituierte Aminosäuren

Erfindungsgemäß bevorzugte alkylsubstituierte Aminosäuren sind monoalkyl- substituierte Aminosäuren gemäß Formel (XIII),

R 13 -NH-CH(R 14 )-(CH 2 ) U -COOM 3 (XIII)

in der R 13 ein gesättigter oder ungesättigter C 6-22 -Alkylrest, vorzugsweise C 8- - I8 - Alkylrest, insbesondere ein gesättigter Ci 0- i 6 -Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter Ci 2- i 4 -Alkylrest,

R 14 Wasserstoff oder ein Ci 4 -Alkylrest, vorzugsweise H, u eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1 , insbesondere 1 ,

und M 3 Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkano- lamin, z.B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist, alkylsubstituiertes Imino- säuren gemäß Formel (XIV),

R 15 -N-[(CH 2 )v-COOM 4 ] 2 (XIV)

in der R 15 ein gesättigter oder ungesättigter C 6-22 -Alkylrest, vorzugsweise C 8-I8 - Alkylrest, insbesondere ein gesättigter Ci 0- i 6 -Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter Ci 2 - 14 -Alkylrest,

v eine Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 2 oder 3, insbesondere 2, und

M 4 Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z.B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, wobei M 4 in den beiden Carbo- xygruppen die gleiche oder zwei verschiedene Bedeutungen haben kann, z.B. Wasserstoff und Natrium oder zweimal Natrium sein kann, ist,

und mono- oder dialkylsubstituierte natürliche Aminosäuren gemäß Formel (XV),

R 16 -N(R 17 )-CH(R 18 )-COOM 5 (XV)

in der R 16 ein gesättigter oder ungesättigter C 6-22 -Alkylrest, vorzugsweise C 8-I8 - Alkylrest, insbesondere ein gesättigter Ci 0- i 6 -Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter Ci 2- i 4 -Alkylrest,

R 17 Wasserstoff oder ein Ci -4 -Alkylrest, ggf. hydroxy- oder aminsubstituiert, z.B. ein Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl- oder Aminopropylrest,

R 18 den Rest einer der 20 natürlichen α-Aminosäuren H 2 NCH(R 20 )COOH, und M 5 Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z.B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.

Besonders bevorzugte alkylsubstituierte Aminosäuren sind die Aminopropionate gemäß Formel (XVI),

R 13 -NH-CH 2 CH 2 COOM 3 (XVI)

in der R 13 und M 3 die gleichen Bedeutungen wie in Formel (XIII) haben.

Beispielhafte alkylsubstituierte Aminosäuren sind die folgenden Verbindungen: Ami- nopropyl Laurylglutamine, Cocaminobutyric Acid, DEA-Lauraminopropionate, Disodium Cocaminopropyl Iminodiacetate, Disodium Dicarboxyethyl Cocopropylendiamine, Disodium Lauriminodipropionate, Disodium Steariminodipropionate, Disodium Tallowimino- dipropionate, Lauraminopropionic Acid, Lauryl Aminopropylglycine, Lauryl Diethylene- diaminoglycine, Myristaminopropionic Acid, Sodium-Ci 2- i 5 -Alkoxypropyl Iminodipropio- nate, Sodium Cocaminopropionate, Sodium Lauraminopropionate, Sodium Lauriminodipropionate, Sodium Lauroyl Methylaminopropionate, TEA-Lauraminopropionate und TEA-Myristaminopropionate.

Acylierte Aminosäuren

Acylierte Aminosäuren sind Aminosäuren, insbesondere die 20 natürlichen α-Amino- säuren, die am Aminostickstoffatom den Acylrest R 19 CO einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure R 19 COOH tragen, wobei R 19 ein gesättigter oder ungesättigter C 6-22 -Alkylrest, vorzugsweise C 8-22 -Alkylrest, insbesondere ein gesättigter d 0- i 6 - Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter Ci 2- i 4 -Alkylrest ist. Die acylierten Aminosäuren können auch als Alkalimetallsalz, Erdalkalimetallsalz oder Alkanolammoniumsalz, z.B. Mono-, Di- oder Triethanolammoniumsalz, eingesetzt werden. Beispielhafte acylierte Aminosäuren sind die Acylderivate, z.B. Sodium Cocoyl Glutamate, Lauroyl Glutamic Acid, Caproyloyl Glycine oder Myristoyl Methylanine.

Anionische Tenside

Anionische Tenside sind grenzflächenaktive Verbindungen mit einer oder mehreren funktionellen anionenaktiven Gruppen, die in wässriger Lösung unter Bildung von Ani- onen dissoziieren, welche letztlich für die grenzflächenaktiven Eigenschaften verantwortlich sind.

Geeignete anionische Tenside sind beispielsweise Fettalkoholsulfate von Fettalkoholen mit 8 bis 22, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, Ci 2 -Ci 8 -Alkoholsulfate, Lau- rylsulfat, Cetylsulfat, Myristylsulfat, Palmitylsulfat, Stearylsulfat und Talgfettalkohol- sulfat.

Weitere geeignete anionische Tenside sind sulfatierte ethoxylierte C 8 - bis C 22 -Alkohole (Alkylethersulfate) bzw. deren lösliche Salze. Verbindungen dieser Art werden beispielsweise dadurch hergestellt, dass man zunächst einen C 8 - bis C 22 -, vorzugsweise einen Ci 0 - bis Ci 8 -Alkohol z.B. einen Fettalkohol, alkoxyliert und das Alkoxylierungspro- dukt anschließend sulfatiert. Für die Alkoxylierung verwendet man vorzugsweise Ethy- lenoxid, wobei man pro Mol Alkohol 1 bis 50, vorzugsweise 1 bis 20 Mol Ethylenoxid einsetzt. Die Alkoxylierung der Alkohole kann jedoch auch mit Propylenoxid allein und gegebenenfalls Butylenoxid durchgeführt werden. Geeignet sind außerdem solche al- koxylierte C 8 - bis C 22 -Alkohole, die Ethylenoxid und Propylenoxid oder Ethylenoxid und Butylenoxid oder Ethylenoxid und Propylenoxid und Butylenoxid enthalten. Die alkoxy- lierten C 8 - bis C 22 -Alkohole können die Ethylenoxid-, Propylenoxid- und Butylenoxi- deinheiten in Form von Blöcken oder in statistischer Verteilung enthalten. Je nach Art des Alkoxylierungskatalysators kann man Alkylethersulfate mit breiter oder enger Alky- lenoxid-Homologen-Verteilung erhalten.

Weitere geeignete anionische Tenside sind Alkansulfonate wie C 8 - bis C 24 -, vorzugsweise Co- bis Ci 8 -Al kansulfonate sowie Seifen wie beispielsweise die Na- und K-Salze von gesättigten und/oder ungesättigten C 8- bis C 24 -Carbonsäuren.

Weitere geeignete anionische Tenside sind lineare C 8 - bis C 20 -Alkylbenzolsulfonate („LAS"), vorzugsweise lineare C 9 - bis Ci 3 -Alkylbenzolsulfonate und -Alkyltoluolsulfonate. Ebenfalls geeignet sind deren Analoga mit verzweigter Alkylkette („BAS" = „branched alkyl sulfonate"). Die Alkylkette kann dabei aus der Umsetzung von Benzol oder Toluol mit z.B. Tetramerpropylen, Trimerbuten oder Dimerhexen resultieren.

Weiterhin eignen sich als anionische Tenside C 8 - bis C 24 -Olefinsulfonate und -disulfonate, welche auch Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten bzw. -disulfonate darstellen können, Alkylestersulfonate, sulfonierte Polycarbonsäuren, Al- kylglycerinsulfonate, Fettsäureglycerinestersulfonate, Alkylphenolpolyglykolether- sulfate, Paraffinsulfonate mit ca. 20 bis ca. 50 C-Atomen (basierend auf aus natürlichen Quellen gewonnenem Paraffin oder Paraffingemischen), Alkylphosphate,

Acylisethionate, Acyltaurate, Acylmethyltaurate, Alkylbernsteinsäuren, Alkenyl- bernsteinsäuren oder deren Halbester oder Halbamide, Alkylsulfobernsteinsäuren oder deren Amide, Mono- und Diester von Sulfobemsteinsäuren, Acylsarkosinate, sulfatierte Alkylpolyglucoside, Alkylpolyglykolcarboxylate sowie Hydroxyalkylsarkosinate.

Die anionischen Tenside werden vorzugsweise in Form von Salzen eingesetzt. Geeignete Kationen in diesen Salzen sind Alkalimetallionen wie Natrium, Kalium und Lithium und Ammoniumsalze wie z.B. Hydroxyethylammonium-, Di(hydroxyethyl)ammonium- und Tri(hydroxyethyl)ammoniumsalze.

Man kann einzelne anionische Tenside oder eine Kombination unterschiedlicher anionischer Tenside einsetzen. Es können anionische Tenside aus nur einer Klasse zum Einsatz gelangen, beispielsweise nur Fettalkoholsulfate oder nur Alkylbenzolsulfonate, man kann aber auch Tensidmischungen aus verschiedenen Klassen verwenden, z.B. eine Mischung aus Fettalkoholsulfaten undAlkylbenzolsulfonaten.

In das erfindungsgemäße Verfahren können die verschiedenen Tensid-Typen einzeln oder in Mischung eingesetzt werden.

Der Anteil des Tensids oder der Tensidmischung beträgt in den Flüssigkeitsnebeltropfen bezogen auf die Gesamtmenge an Lösungsmittel 10 bis 3000 Gew.-ppm, bevorzugt 100 bis 1000 Gew.-ppm, besonders bevorzugt 300 bis 1000 Gew.-ppm.

Die verwendeten Tenside stellen aufgrund der geringen Konzentration kein Entsorgungsproblem dar, zumal sie häufig sehr gut biologisch abbaubar sind.

Als Lösungsmittel können in das erfindungsgemäße Verfahren alle hoch siedenden, hydrophilen Lösungsmittel eingesetzt werden. Beispiele sind Wasser, hoch siedende Alkohole, Ketone, Ether - wie z.B. Alkohol-ethoxilat-propoxilate mit Randomstruktur - oder Mischungen davon. Bevorzugt enthält das Lösungsmittel zu ≥ 85 Gew.-%, besonders bevorzugt zu ≥ 90 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt zu ≥ 95 Gew.-% Wasser oder ist ausschließlich Wasser.

Das Lösungsmittel, bevorzugt Wasser, kann ein oder mehrere hoch siedende Additive, beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol, Ether wie z.B. Diethylenglykol, Dipropy- lenglykol, poly-THF, Polyole wie z.B. Glycerin, Polyglycerin, Zucker (z.B. Glucose, Fructose, Saccharose, Mannose), Zuckeralkohole (z.B. XyNt, Mannit, Sorbit), Trimethy- lolpropan, Pentaerythritol oder Carbonsäuren wie z.B. Essigsäure, Ameisensäure, öl- säure, Benzoesäure, Milchsäure enthalten.

Die Menge an Additiv beträgt, bezogen auf die Gesamtmenge an Lösungsmittel, weniger als 15 Gew.-%, bevorzugt weniger als 10 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 5 Gew.-%. Falls ein oder mehrere hoch siedende Additive in dem Lösungsmittel vorliegen, liegen sie in einer Menge von wenigstens 0,001 Gew.-%, bevorzugt 0,01 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 Gew.-% vor.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält der Flüssigkeitsnebel weitere Zusätze ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus

1. Cyclodextrinen,

2. Oxidationsmitteln, beispielsweise H 2 O 2 und H 2 O 2 -Speicherverbindungen wie z. B. Peroxodisulfat oder Peressigsäure, Chlor und Chloroxide bzw. Chlorsauerstoffsalze wie z.B. CIO 2 , CI 2 O, NaCIO x (x = 1-4) sowie die entsprechenden Analoga des Fluors, Broms und lods. oxidierende übergangsmetallsalze wie z. B. die Salze des Mn v " (z.B. KMnO 4 ), des Ag'" (z.B. AgW(SO 4 J 2 ], des Cr (z.B. CrO 3 oder CrO 2 CI 2 ), des Pb ιv (z.B. Na 2 [PbCI 6 ]) oder des Ce ιv ,

3. Bioziden, beispielsweise, 2-Brom-2-Nitro-Propan-1 ,3-diol, Phenoxyethanol, Pheno- xypropanol, Aldehyde und Aldehydspeicherverbindungen wie z.B. Formaldehyd, Glutardialdehyd oder Hexahydrotriazine, Isothiazolinone wie z.B. Methyl-, Benzyl- oder Chlorisothiazolinone,

4. Komplexbildnern zum Abfangen von Schwermetallen, z.B. Mercaptane, NTA, ED- TA, DTPA, Alkalisulfide, Polycarboxylate,

5. Korrosionsinhibitoren, z.B. Wachscopolymere, Phosphate und Phosphatester, Al- kanolamin-Carbonsäuresalze, Amine, Borsäureester der Alkanolamine, Polyamine wie z.B. Polyaziridin oder Polyvinylamin, Nitrite,

6. Nutzungen und nützlichen Mikroorganismen wie z.B. Bazillus thuringiensis, Bakteriophagen, Viren, Nematoden,

7. Säuren oder Laugen wie z.B. H 2 SO 4 , HCOOH, H 3 PO 4 , HNO 3 , Alkanolamine, Na- OH, KOH, Ca(OH) 2 und

8. Mischungen aus 1-7 mit oder ohne Zusatz von Tensiden.

Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung von tensidhalti- gen, schwebefähigen Flüssigkeitsnebeln zur Desodorierung, Dekontamination und Desinfektion, beispielsweise in Krankenhäusern, Arztpraxen, im militärischen Bereich, in Kernkraftwerken, Labors, Küchen, Großküchen, Nasszellen, Bädern und Toiletten, Gewächshäusern, Ställen, Zoos, Raucherräumen, Wohnungen, Hotelzimmern, Produktionsbetrieben, Innenräumen von Autos, Kompostierbetrieben, Müllsammelstellen und -halden, zum Korrosionsschutz und zur Haltbarmachung, beispielsweise in der metall- und holzverarbeitenden Industrie, im KFZ-Gewerbe oder im Baugewerbe, zum Abbeizen von festen Oberflächen, beispielsweise von Polymerschichten oder Lacken, beispielsweise im Baugewerbe oder in Recyclingbetrieben oder zum Ausbringen von Nutzungen und Mikroorganismen auf diese, beispielsweise in Kompostierbetreiben, Gewächshäusern, in der Land- und Forstwirtschaft oder in Recyclingbetrieben.