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Patent Searching and Data


Title:
SURGICAL INSTRUMENT KIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/202441
Kind Code:
A2
Abstract:
A surgical instrument kit comprises at least one rod-shaped driving tool (10), which has a shank (22) with a first end (16) and a second end (24) and which is designed for the introduction of external forces in the direction of the first end or away therefrom, and an impact mass (14) for applying external forces at the second end. The second end of the driving tool and the impact mass have a force transmission surface (26, 28) each, said surfaces forming a pair of surfaces (29) via which the external forces can be introduced in the direction of the first end of the driving tool. The driving tool and the impact mass are furthermore provided with complementary structures (30) via which the external forces can be applied in a direction away from the first end of the driving tool so that during surgery, the impact mass for driving in or out the driving tool does not have to be exchanged.

Inventors:
MISSALLA ADALBERT (DE)
REINHARD HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/000944
Publication Date:
December 22, 2016
Filing Date:
June 09, 2016
Export Citation:
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Assignee:
REINHARD FEINMECHANIK GMBH (DE)
MISSALLA ADALBERT
International Classes:
A61B17/16; A61B17/88; A61B17/92
Foreign References:
DE202014007804U12014-10-29
DE102015007541A2015-06-16
Attorney, Agent or Firm:
OPPERMANN, Mark et al. (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

1. Chirurgischer Instrumentensatz, mit

mindestens einem stabförmigen Treibwerkzeug (10, 12), das einen Schaft (22, 22') mit einem ersten Ende (16, 16') und einem zweiten Ende (24, 24') aufweist, welches zur Einleitung von äußeren Kräften in Richtung des ersten Endes (16, 16') oder davon weg ausgebildet ist, und

einer Impulsmasse (14) zum Aufbringen der äußeren Kräfte am zweiten Ende (24, 24'),

wobei das zweite Ende (24, 24') und die Impulsmasse (14) jeweils eine Kraftübertragungsfläche (26, 26', 28) besitzen, die zusammen eine Flächenpaarung (29, 29') bilden, über die die äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes (16, 16') einleitbar sind, sowie mit komplementären Strukturen (30, 30') versehen sind, über welche die äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende (16, 16') aufbringbar sind.

2. Instrumentensatz nach Anspruch 1, wobei die komplementären Strukturen (30, 30')" eine dem ersten Ende (16, 16') zugewandte Einleitungsfläche (32, 32') am zweiten Ende (24, 24') des

Schafts (22, 22') des Treibwerkzeugs (10, 12) und eine damit zur Krafteinleitung schlagend in Anlage bringbare Gegenfläche (34) an der Impulsmasse (14) aufweisen.

3. Instrumentensatz nach Anspruch 2, wobei die dem ersten Ende (16, 16') zugewandte Einleitungsfläche (32, 32') am zweiten Ende (24, 24') des Schafts (22, 22') gegenüber einem sich zwischen den Enden (16, 24; 16', 24') des Schafts (22, 22') erstreckenden Mittelabschnitt (40, 40') des Schafts (22, 22') radial übersteht.

4. Instrumentensatz nach Anspruch 3, wobei die dem ersten Ende (16, 16') zugewandte Einleitungsfläche (32, 32') am zweiten Ende (24, 24') des Schafts (22, 22') eine Ringfläche ist.

5. Instrumentensatz nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die dem ersten Ende (16, 16') zugewandte Einleitungsfläche (32, 32') am zweiten Ende (24, 24') des Schafts (22, 22') bal¬ lig ausgestaltet ist.

6. Instrumentensatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Ende (24, 24') des Schafts (22, 22') einen kugelkalottenförmigen Endabschnitt (44, 44') aufweist, der die Kraftübertragungsfläche (26, 26') zur Einleitung der äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes (16, 16') des Schafts (22, 22 ' ) ausbildet .

7. Instrumentensatz nach wenigstens dem Anspruch 3, wobei die Impulsmasse (14) zur Aufnahme des Mittelabschnitts (40, 40') des Schafts (22, 22') eine Aussparung (52) besitzt, die eine die Gegenfläche (34) an der Impulsmasse (14) ausbildende

Schulter (54) aufweist, an der die dem ersten Ende (16, 16') zugewandte, radial überstehende Einleitungsfläche (32, 32') am zweiten Ende (24, 24') des Schafts (22, 22') schlagend in Anlage bringbar ist.

8. Instrumentensatz nach Anspruch 7, wobei die Impulsmasse (14) mit einem Schlitz (56) versehen ist, der parallel zu der Aussparung (52) verläuft und über den der Mittelabschnitt (40, 40') des Schafts (22, 22') in die Aussparung (52) einführbar ist .

9. Instrumentensatz nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Gegenfläche (34) an der Schulter (54) auf einer bezüglich der Aus- sparung (52) inneren Seite der Schulter (54) ausgebildet ist und die Aussparung (52) vor der Schulter (54) einen lichten Querschnitt (55) aufweist, der für ein ungehindertes Bewegen auch des zweiten Endes (24, 24') des Schafts (22, 22') in der Aussparung (52) größer ist als der größte Querschnitt des zweiten Endes (24, 24').

10. Instrumentensatz nach wenigstens dem Anspruch 2, wobei die Kraftübertragungsfläche (28) der Flächenpaarung (29, 29') zur Einleitung der äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes

(16, 16*) des Schafts (22, 22') des Treibwerkzeugs (10, 12) und die Gegenfläche (34) der komplementären Strukturen (30, 30') zur Aufbringung der äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende (16, 16') an der Impulsmasse (14) senkrecht zu verschiedenen Achsen (36, 38) der Impulsmasse (14) ausgerichtet sind.

11. Instrumentensatz nach Anspruch 10, wobei die Impulsmasse (14) die Form eines Hammers aufweist, mit einem Hammerkopf

(35) , dessen Mittelachse eine erste Achse (36) der Impulsmasse (14) definiert, und einem Hammerstiel (37), dessen Mittelachse eine zweite Achse (38) der Impulsmasse (14) definiert, wobei die Kraftübertragungsfläche (28) für die äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes (16, 16') senkrecht zur ersten Achse

(36) ausgerichtet ist, während die Gegenfläche (34) für die äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende (16, 16') senkrecht zur zweiten Achse (38) ausgerichtet ist.

12. Instrumentensatz nach wenigstens den Ansprüchen 7 und 11, wobei die Aussparung (52) zur Aufnahme des Schafts (22, 22') des Treibwerkzeugs (10, 12) mit der zweiten Achse (38) der Impulsmasse (14) ausgefluchtet ist und sich vom Hammerstiel (37) in den Hammerkopf (35) hinein erstreckt, wo die Aussparung (52) mit ihrer Schulter (54) offen endet.

13. Instrumentensatz nach wenigstens den Ansprüchen 8 und 12, wobei der Hammerstiel (37) eine sich in Richtung guer zur zweiten Achse (38) erstreckende und an den Schlitz (56) anschließende Fügeöffnung (58) aufweist, die in der Aussparung (52) endet und dazu dient, das zweite Ende (24, 24') des

Schafts (22, 22') in die Aussparung (52) einzuführen.

14. Instrumentensätz nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei der Hammerkopf (35) auf voneinander abgewandten Seiten jeweils eine ebene Schlagfläche als mögliche Kraftübertragungsfläche (28) aufweist.

15. Instrumentensatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Treibwerkzeug (10, 12) ein Dilatator zum Aufweiten einer Knochenbohrung (15, 15') ist, der an seinem ersten Ende (16, 16') einen für eine symmetrische oder asymmetrische Aufweitung der Knochenbohrung ausgestalteten Aufweitungsabschnitt (18, 20) aufweist.

Description:
CHIRURGISCHER INSTRUMENTENSA Z

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen chirurgischen Instrumentensatz, der wenigstens ein stabförmiges Treibwerkzeug und eine Impulsmasse zum Aufbringen von äußeren Kräften am Treibwerkzeug aufweist. Derartige Instrumentensätze kommen zum Einsatz, wenn es darum geht, ein Volumen - wie etwa einen Marknagel oder ein Prothesenteil - in einen Knochen axial ein- bzw. auszutreiben. Insbesondere finden solche Instrumentensätze aber auch in der rekonstruktiven Chirurgie bei der autologen Wiederherstellung von Kreuzbändern Verwendung, wobei sie dazu dienen, Knochenbohrungen für die Erstellung von Implantatlagern kontrolliert aufzuweiten.

STAND DER TECHNIK

Bei dem hier betrachteten Anwendungsbeispiel des chirurgischen Instrumentensatzes im Zusammenhang mit der autologen Wiederherstellung des vorderen Kreuzbandes nach der sogenannten "All- Press-Fit"-Technik - die als fremdkörperfreie Operationsmethode mit biologischer und . gelenknaher Einheilung des Sehnenimplantats gegenüber konventionellen Verfahren mit körperfremden Befestigungsmitteln besonders vorteilhaft ist - wird üblicherweise kurzgefasst wie folgt vorgegangen:

In einem ersten Operationsschritt wird dem Patienten Sehnenmaterial (von der Semitendinosus und ggf. zusätzlich der Graci- lissehne) entnommen, welches später zu einem Kreuzband-Sehnenimplantat weiterverarbeitet wird. Die Fixierung des Sehnenimplantats erfolgt, wie nachfolgend näher beschrieben wird, doppelt femoral und tibial über je eine Knochenbrücke und zusätzlich mit kortikospongiösen Knochenzylindern. Diese Knochen- zylinder werden aus femoralen und tibialen Knochenbohrungen ge ¬ wonnen .

Genauer gesagt werden eine durchgehende obere tibiale Knochen ¬ bohrung und eine femorale Knochenbohrung in der Art eines Sacklochs sowie eine weitere untere tibiale Knochenbohrung, eben ¬ falls in der Art eines Sacklochs, erzeugt. Die beiden tibialen Knochenbohrungen werden zur Erstellung der tibialen Knochenbrücke mittels eines kleinen Verbindungskanals verbunden. Am proximalen Ende der femoralen Knochenbohrung werden zwei kleine, die femorale Knochenbohrung parallel zu deren Mittelachse verlängernde und durchgehende Fadenkanäle für die femorale Knochenbrücke erzeugt. Die Erstellung der drei erstgenannten Knochenbohrungen erfolgt z.B. mit Hilfe von Diamanthohlschleifen, wobei die gewonnenen Bohrkerne (Knochenzylinder) später zur Verankerung des Sehnenimplantats in den Knochenbohrungen und zum Abschluss der tibialen Knochenbohrungen verwendet werden.

Zur Erstellung des ca . 7 cm langen Sehnenimplantats wird das entnommene Sehnenmaterial - nach Bestimmung der Sehnenstärke mit Hilfe einer Lehre, mittels der ein äquivalenter Sehnendurchmesser ermittelt wird - an den Enden aneinandergenäht , zu einer Schlaufe umgeschlagen und dadurch doppelt verwendet. Proximal wird das Sehnenimplantat von zwei Fäden gefasst; distal wird der aus der unteren Knochenbohrung der Tibia gewonnene, ca. 15 mm lange Knochenzylinder eingenäht. Das Sehnenimplantat wird hierbei standardisiert mit proximalen und distalen Fäden zur Sicherung über den Knochenbrücken auf einem speziell für diese Technik entwickelten Arbeitsbrett vorbereitet, das in der Druckschrift DE 20 2014 007 804 Ul näher beschrieben ist.

Da die Stärke, d.h. der Querschnitt des verwendeten Sehnenmaterials von Patient zu Patient unterschiedlich groß ist, während die Knochenzylinder mit standardisierten Werkzeugen, z.B. den vorerwähnten Diamanthohlschleifen gewonnen werden und somit definierte Durchmesser besitzen, ist das vorbereitete Sehnenimplantat an seinen in den Knochenbohrungen aufzunehmenden Enden im Querschnitt individuell verschieden groß. Auch deshalb ist die femorale wie auch die obere tibiale Knochenbohrung zusätzlich aufzuweiten.

Hierfür kommen als stabförmige Treibwerkzeuge ausgebildete Dilatatoren zum Einsatz, die einen Schaft mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende aufweisen, wobei das erste Ende einen bezüglich der Mittelachse des Dilatators symmetrischen oder asymmetrischen Aufweitungsquerschnitt besitzt. Dilatatoren mit einem asymmetrischen AufWeitungsquerschnitt werden insbesondere bei großen Sehnenstärken eingesetzt, um ein im Querschnitt gesehen tangential an die Knochenbohrung anschließendes Sehnenlager auszubilden.

Die Aufweitung der Knochenbohrungen erfolgt in mehreren, z.B. bis zu 8 Dilatationsstufen pro Knochenbohrung, um eine Überlastung des Knochens zu vermeiden. Mit von Dilatator zu Dilatator zunehmendem AufWeitungsquerschnitt werden die Dilatatoren durch Aufbringung äußerer Kräfte am zweiten Ende des Schafts mittels eines Hammers in die jeweilige Knochenbohrung eingeschlagen und anschließend wieder unter Aufbringung einer entgegengesetzten äußeren Kraft am zweiten Ende des Schafts aus der entsprechenden Knochenbohrung herausgetrieben. Die Kraft zum Austreiben des Dilatators wird durch eine um den Schaft des Dilatators gelegte Impulsmasse aufgebracht, die gegen eine Anschlagfläche am zweiten Ende des Dilatators von der Knochenbohrung weg beschleunigt wird.

Nach Ausbildung der Implantatlager wird das vorbereitete Sehnenimplantat mittels der proximalen Fäden, welche vorher durch die die femorale Knochenbohrung verlängernden Fadenkanäle hindurchgezogen wurden, durch die geeignet aufgeweitete, obere tibiale Knochenbohrung bis vor die geeignet aufgeweitete, femorale Knochenbohrung eingezogen. Vor dem kompletten Einzug in die femorale Knochenbohrung wird das Sehnenimplantat an dem in der oberen tibialen Knochenbohrung aufzunehmenden Ende um 90° lateral gedreht. Dadurch werden die Implantatanteile so platziert, dass ein anteromediales und ein posterolaterales Bündel entstehen, wodurch die anatomische Form des natürlichen Kreuzbandes nachgebildet wird. Das Sehnenimplantat wird nun 15 mm tief in die femorale Knochenbohrung eingezogen (und dabei teilweise tibial eingeschlagen) und sodann von oberhalb des Femurs mittels der proximalen Fäden gespannt, worauf der aus der Knochenbohrung des Femurs gewonnene, geeignet gekürzte Knochenzylinder mittels eines Applikators - umfassend ebenfalls ein stabförmiges Treibwerkzeug und eine Führung für den Knochenzylinder - in die aufgeweitete femorale Knochenbohrung zur Erzeugung der "Press-Fit"-Verbindung eingetrieben und somit fixiert wird.

Nach Streckung des Kniegelenks erfolgt die an die individuelle Geometrie des Gelenks selbstadaptierende Anpassung der Kreuzbandspannung. Die unteren der distalen Fäden des Implantats werden von der oberen tibialen Knochenbohrung durch den senkrechten Verbindungskanal in die untere tibiale Knochenbohrung gezogen und sodann mit den oberen der distalen Fäden aus der oberen tibialen Knochenbohrung verknotet (Knochenbrücke) . Abschließend werden die Knochenbohrungen in der Tibia mit Abschnitten des aus der oberen Knochenbohrung der Tibia gewonnenen Knochenzylinders verblockt, worauf die beiden proximalen Fäden des Implantats über der femoralen Knochenbrücke verknotet werden .

Wie aus dem oben beschriebenen Ablauf ersichtlich erfolgt die Aufweitung einer Knochenbohrung in bis zu 8 Dilatationsstufen. Dabei erfordert schon eine Dilatationsstufe eine Mehrzahl von Handreichungen zwischen dem Operateur und einem oder mehreren Assistenten; so müssen dem Operateur für einen reibungslosen Operationsablauf ein Dilatator in der korrekten Abmessung sowie im Wechsel der Hammer zum Eintreiben des Dilatators und die Impulsmasse zum Austreiben des Dilatators angereicht werden. Bei mehreren Dilatationsstufen sind also eine Vielzahl von Handreichungen notwendig, wobei auch auf die richtige Reihenfolge der Dilatatoren zu achten ist. Je mehr Handreichungen erforderlich sind, desto größer ist indes die Gefahr, dass Fehler oder Probleme bei der Übergabe auftreten.

AUFGABENSTELLUNG

Der Erfindung liegt ausgehend von dem oben geschilderten Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, einen chirurgischen Instrumentensatz bereitzustellen, der insbesondere in der rekonstruktiven Chirurgie zur Aufweitung von Knochenbohrungen einsetzbar ist und dabei eine Optimierung des Arbeitsablaufs ermöglicht.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte bzw. zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 15.

Erfindungsgemäß umfasst ein chirurgischer Instrumentensatz mindestens ein stabförmiges Treibwerkzeug, das einen Schaft mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende aufweist, welches zur Einleitung von äußeren Kräften in Richtung des ersten Endes oder davon weg ausgebildet ist, und eine Impulsmasse zum Aufbringen der äußeren Kräfte am zweiten Ende, wobei das zweite Ende und die Impulsmasse jeweils eine Kraftübertragungsfläche besitzen, die zusammen eine Flächenpaarung bilden, über die die äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes einleitbar sind, sowie mit komplementären Strukturen versehen sind, über welche die äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende aufbringbar sind .

Im. erfindungsgemäßen. Instrumentensatz ist also nur ein Werkzeug zum Aufbringen der äußeren Kräfte am Treibwerkzeug, nämlich die Impulsmasse vorgesehen, mittels der am zweiten Ende des Treibwerkzeugs die äußeren Kräfte sowohl vom zweiten Ende des Treibwerkzeugs in Richtung des ersten Endes des Treibwerkzeugs - über die Flächenpaarung - als auch in der Gegenrichtung - über die komplementären Strukturen - aufgebracht werden können. Da der Operateur im Ergebnis die erfindungsgemäße Impulsmasse in der Hand behalten kann, entfallen etwa im Falle der oben beschriebenen autologen Kreuzbandrekonstruktion pro aufzuweitender Knochenbohrung die den Arbeitsfluss unterbrechenden, bis zu 16 Handreichungen für die krafteinleitenden Werkzeuge, die diesbezügliche Kommunikation zwischen Operateur und Assistent wie auch die hierfür erforderlichen Zeiten. So werden etwaige Übergabeprobleme oder Falschwechsel vermieden, der Operateur kann besser "bei der Sache" bleiben und die Fehlerwahrscheinlichkeit nimmt insgesamt ab. Nicht zuletzt ergibt sich eine signifikante Verkürzung der gesamten Operationszeit, was nicht nur für den Patienten von Vorteil ist, sondern auch zu einer Kostenreduktion führt.

Vorzugsweise weisen die komplementären Strukturen eine dem ersten Ende zugewandte Einleitungsfläche am zweiten Ende des Schafts des Treibwerkzeugs und eine damit zur Krafteinleitung schlagend in Anlage bringbare Gegenfläche an der Impulsmasse auf. Gegenüber einer ebenfalls denkbaren Ausbildung der dem ersten Ende zugewandten Einleitungsfläche an im Grunde beliebiger Stelle des Schafts hat die endseitige Anordnung der Einleitungsfläche den Vorteil, dass für die Impulsmasse ein maximaler Beschleunigungsweg zur Verfügung steht, bevor deren Gegenfläche schlagend mit der Einleitungsfläche des Treibwerkzeugs zur Anlage gelangt. Wenngleich die treibwerkzeugseitige Einleitungsfläche auch durch ein an dem Schaft durch Schrauben oder Einstecken befestigtes bzw. gekoppeltes weiteres Teil ausgebildet sein kann,, ist das hier beanspruchte Vorsehen der Einleitungsfläche am Schaft aufgrund der geringeren Komplexität und der besseren Reinigungsmöglichkeit bevorzugt.

Prinzipiell ist es möglich, im Schaft einen Längsschlitz mit der dem ersten Ende zugewandten Einleitungsfläche auszubilden, gegen die die Impulsmasse mit ihrer Gegenfläche beschleunigt werden kann, um am Treibwerkzeug die äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende . aufzubringen . Im Hinblick auf eine demgegenüber wiederum geringere Komplexität und bessere Reinigungsmöglichkeit ist es indes bevorzugt, wenn die dem ersten Ende zugewandte Einleitungsfläche am zweiten Ende des Schafts gegenüber einem sich zwischen den Enden des Schafts erstreckenden Mittelabschnitt des Schafts radial übersteht. Gegenüber der vorerwähnten Schlitzlösung ist diese Ausgestaltung auch insofern vorteilhaft, als der Schaft nicht geschwächt wird und keine Verletzungsgefahr besteht.

Hierbei ist die dem ersten Ende zugewandte Einleitungsfläche am zweiten Ende des Schafts vorzugsweise eine Ringfläche. Gegenüber ebenfalls denkbaren Ausgestaltungen, wie etwa einem Anschlagstift oder einzelnen Vorsprüngen, die symmetrisch oder unsymmetrisch am Umfang des Schafts verteilt angeordnet sein können, hat die Ringfläche den Vorteil, dass es aufgrund der im Verhältnis großen umlaufenden Kontaktfläche bei der Kraftübertragung zu einer nur geringen Flächenpressung kommt, was die Gefahr einer Beschädigung reduziert. Darüber hinaus ist eine Ringfläche vorteilhaft, weil die Impulsmasse bezüglich des Treibwerkzeugs nicht im Drehwinkel um dessen Mittelachse orientiert werden muss.

Grundsätzlich kann die dem ersten Ende zugewandte Einleitungsfläche am zweiten Ende des Schafts senkrecht zur Längsachse des Schafts oder entlang des Schafts konisch bzw. kegelig ausgebildet sein. Demgegenüber bevorzugt ist allerdings eine Ausbildung, bei der die dem ersten Ende zugewandte Einleitungsfläche am zweiten Ende des Schafts ballig ausgestaltet ist. Eine solche Rundung erleichtert das Fügen der Impulsmasse und sorgt für eine gute Haptik des Treibwerkzeugs. Darüber hinaus ist die ballige Ausgestaltung im Hinblick auf die Vermeidung von Querkräften von Vorteil; die äußeren Kräfte werden auch bei einer Winkelfehlstellung der in Längsrichtung des Schafts beschleunigten Impulsmasse mit deren Anschlag an der Einleitungsfläche in einer bezüglich der Längsachse des Schafts im Wesentlichen axialen Richtung eingeleitet.

In einer besonders einfachen Ausgestaltung kann die Kraftübertragungsfläche zur Einleitung der äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes des Schafts, d.h. zum Eintreiben des Treibwerkzeugs senkrecht zu dessen Längsachse stehen, so dass diese die Flächennormale der Kraftübertragungsfläche bildet. Hierbei können im Falle einer außermittigen Krafteinleitung infolge eines exzentrischen Auftreffens der Impulsmasse auf der Kraftübertragungsfläche des Treibwerkzeugs aber unerwünschte Querkräfte entstehen. In einer bevorzugten Ausgestaltung des Treibwerkzeugs wird dem dadurch begegnet, dass das zweite Ende des Schafts einen kugelkalottenförmigen Endabschnitt aufweist, der die Kraftübertragungsfläche zur Einleitung der äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes des Schafts ausbildet. Eine vornehmlich in einer. Richtung entlang des Schafts zu dessen ersten Ende hin beschleunigte Impulsmasse trifft den Schaft mit ihrer Kraftübertragungsfläche stets an der "vorstehenden" Kugelkalotte und somit im Bereich der Längsachse des Schafts.

Im weiteren Verfolg des Erfindungsgedankens besitzt die Impulsmasse zur Aufnahme des Mittelabschnitts des Schafts vorzugsweise eine Aussparung, die eine die Gegenfläche an der Impulsmasse - innerhalb oder außerhalb der Aussparung - ausbildende Schulter aufweist, an der die dem ersten Ende zugewandte, ra ¬ dial überstehende Einleitungsfläche am zweiten Ende des Schaft schlagend in Anlage bringbar ist. Gegenüber einer ebenfalls denkbaren Alternative, bei der die Impulsmasse geeignet gabelförmig gestaltet ist, um unter bezüglich des Schafts seitliche Kraftaufbringung mit der radial überstehenden Einleitungsfläch am Treibwerkzeug in Anlage zu gelangen, hat die bevorzugte Aus bildung mit Aussparung zur Aufnahme des Mittelabschnitts des Schafts und Anschlagschulter den Vorteil, dass die Impulsmasse bezüglich der Längsachse des Schafts zentriert sowie entlang des Schafts zielgerichtet axial - im Gegensatz zu einer bogenförmigen Bahn - beschleunigt werden kann, so dass die Impulsmasse mit ihrer Gegenfläche im Wesentlichen ohne Einbringung von Querkräften an der zugeordneten Einleitungsfläche des Treibwerkzeugs anschlagen kann, um das Treibwerkzeug auszutrei ben .

Hierbei ist die Impulsmasse vorzugsweise mit einem Schlitz ver sehen, der parallel zu der Aussparung verläuft und über den de Mittelabschnitt des Schafts in die Aussparung einführbar ist. Dies ermöglicht auf einfache Weise ein seitliches Fügen der Impulsmasse zum eingetriebenen Treibwerkzeug.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Impulsmasse ist ferner die Gegenfläche an der Schulter auf einer bezüglich der Aussparung inneren Seite der Schulter ausgebildet und die Aussparung weist vor der Schulter einen lichten Querschnitt auf, der für ein ungehindertes Bewegen auch des zweiten Endes des Schafts in der Aussparung größer ist als der größte Querschnitt des zweiten Endes. Somit wird auf einfache Weise bei einer Beschleunigung der Impulsmasse entlang des Schafts für eine - zweckmäßig mit einem gewissen Spiel versehene - Führung der Impulsmasse am in der Aussparung befindlichen zweiten Ende des Treibwerkzeugs Sorge getragen, so dass die Gefahr gebannt ist, dass die Impulsmasse mit ihrer aussparungsinneren Gegen- fläche nicht zentrisch auf der Einleitungsfläche des Treibwerkzeugs auftrifft oder gar von dem Schaft des Treibwerkzeugs abgehoben wird. Außerdem kann die Impulsmasse beim Beschleunigen entlang des Treibwerkzeugs über das zweite Ende des, Schafts hinaus bewegt werden, um mit ihrer an der Schulter ausgebildeten Gegenfläche an der zugeordneten Einleitungsfläche des

Treibwerkzeugs in Anlage zu kommen, was die vorerwähnte vorteilhafte Führung der Impulsmasse auch bei kurzer, mithin während der Operation gut handhabbarer Schaftlänge ermöglicht.

Prinzipiell können die Kraftübertragungsfläche der Flächenpaarung zur Einleitung der äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes des Schafts des Treibwerkzeugs (Eintreiben) und die

Gegenfläche der komplementären Strukturen zur Aufbringung der äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende (Austreiben) an der Impulsmasse in entgegengesetzten Richtungen senkrecht zu einer gemeinsamen Achse der Impulsmasse ausgerichtet sein, so dass die Impulsmasse entlang dieser gemeinsamen Achse zum Einbzw. Austreiben beschleunigt wird. In einer hier bevorzugten Ausgestaltung sind- die Kraftübertragungsfläche der Flächenpaarung zur Einleitung der äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes des Schafts des Treibwerkzeugs (Eintreiben) und die

Gegenfläche der komplementären Strukturen zur Aufbringung der äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende (Austreiben) an der Impulsmasse indes senkrecht zu verschiedenen Achsen der Impulsmasse ausgerichtet. Je nach Treibrichtung ändert sich somit die Beschleunigungsrichtung der Impulsmasse.

Dies eröffnet in konstruktiver Hinsicht eine Mehrzahl von Gestaltungsmöglichkeiten für die Impulsmasse. Insbesondere kann die Impulsmasse - gegenwärtig bevorzugt - die Form eines Hammers aufweisen, mit einem Hammerkopf, dessen Mittelachse eine erste Achse der Impulsmasse definiert, und einem Hammerstiel, dessen Mittelachse eine zweite Achse der Impulsmasse definiert, wobei die Kraftübertragungsfläche für die äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes senkrecht zur ersten Achse ausgerichtet ist, während die Gegenfläche für die äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende senkrecht zur zweiten Achse ausgerichtet ist. Diese Ausgestaltung ist für den Operateur besonders vorteilhaft, well er sich nicht an ein neues Einschlagwerkzeug gewöhnen muss, sondern mit einem ihm vom Handling bereits vertrauten Hammer arbeiten kann. Beim Austreiben des Treibwerkzeugs dient der Hammerstiel, der mit der Achse des Treibwerkzeugs ausgerichtet wird, zudem als Orientierungshilfe, wobei der Operateur zur möglichst ungebremsten Übertragung des Austreibimpulses ohne Kontrollverlust die Hammerführungshand leicht öffnen kann, was auch ein Ausrichten der komplementären Strukturen ermöglicht und somit der Entstehung von Querkräften entgegenwirkt .

Hierbei kann die Ausgestaltung der Aussparung grundsätzlich so getroffen sein, dass sich die Aussparung ausschließlich im Hammerstiel befindet und vor dem Hammerkopf endet. Insbesondere im Hinblick auf kompakte Abmessungen von Treibwerkzeug und Impulsmasse bevorzugt ist es jedoch, wenn die Aussparung zur Aufnahme des Schafts des Treibwerkzeugs mit der zweiten Achse der Impulsmasse ausgefluchtet ist und sich vom Hammerstiel in den Hammerkopf hinein erstreckt, wo die Aussparung mit ihrer Schulter offen endet. Bildet ein spiegelsymmetrisch ausgestalteter Hammerkopf die größte Teilmasse der Impulsmasse, hat das Vorsehen der Schulter mit der schlagend in Anlage zu bringenden Gegenfläche im Hammerkopf ferner den Vorteil, dass die Übertragung des Austreibimpulses nahe dem Massenschwerpunkt der Impulsmasse erfolgt, so dass keine größeren Momente um die Gegenfläche entstehen.

Prinzipiell ist es möglich, die Ausgestaltung und Anordnung der Aussparung im Hammerstiel so zu treffen, dass das zweite Ende des Schafts über ein offenes Ende des Hammerstiels in die Aussparung eingeführt werden kann. Vorzugsweise weist der Hammer- stiel jedoch eine sich in Richtung quer zur zweiten Achse erstreckende und an den. Schlitz anschließende Fügeöffnung auf, die in der Aussparung endet und dazu dient, das zweite Ende des Schafts in die Aussparung einzuführen. Durch das Vorsehen einer Fügeöffnung kann die Länge des Schafts des Eintreibwerkzeugs vorteilhaft unabhängig von der Länge des Hammerstiels den jeweiligen Erfordernissen entsprechend optimal festgelegt werden, und umgekehrt.

Für die Schlagfläche (n) am Hammerkopf sind grundsätzlich verschiedene Anordnungen und Ausgestaltungen denkbar. So kann etwa nur eine Schlagfläche auf einer Seite des Hammerstiels am Hammerkopf vorgesehen sein. Die Schlagfläche selbst kann ferner ballig oder in anderer Art und Weise gekrümmt sein. Insbesondere im Hinblick auf eine ergonomische Handhabung (zu Schlagflächenanzahl und -anordnung) und Querkraftfreiheit (zu Schlagflächenform) bevorzugt ist allerdings eine - idealerweise symmetrische - Ausgestaltung, bei der der Hammerkopf auf voneinander abgewandten Seiten jeweils eine ebene Schlagfläche als mögliche Kraftübertragungsfläche aufweist.

Schließlich kann das Treibwerkzeug für eine hier bevorzugte Anwendung des Instrumentensatzes in z.B. der rekonstruktiven Chirurgie bei der Wiederherstellung von Bändern ein Dilatator zum Aufweiten einer Knochenbohrung sein, der an seinem ersten Ende einen für eine symmetrische oder asymmetrische Aufweitung der Knochenbohrung ausgestalteten AufWeitungsabschnitt aufweist.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten, teilweise schematischen bzw.' vereinfachten Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines chirurgischen

Instrumentensatzes nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, bestehend aus wenigstens einem, hier zwei stabförmigen Treibwerkzeugen in Form von Dilatatoren zur symmetrischen und zur asymmetrischen Aufweitung von Knochenbohrungen, und einer Impulsmasse in Form eines Hammers zum Ein- und Austreiben der Dilatatoren;

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Hammer des chirurgischen Instrumentensatzes gemäß Fig. 1;

Fig. 3 eine Schnittansicht des Hammers gemäß Fig. 1 entsprechend der Schnittverlaufslinie III-III in Fig. 2;

Fig. 4 eine im Maßstab gegenüber der Darstellung in Fig. 2 vergrößerte, seitlich abgebrochene Schnittansicht des Hammers gemäß Fig. 1 entsprechend der Schnittverlaufslinie IV-IV in Fig. 2 ;

Fig. 5 eine im Maßstab gegenüber der Darstellung in Fig. 2 vergrößerte, seitlich abgebrochene Schnittansicht des Hammers gemäß Fig. 1 entsprechend der Schnittverlaufslinie V-V in Fig. 2;

Fig. 6 eine Draufsicht auf den für die symmetrische AufWeitung vorgesehenen Dilatator des chirurgischen Instrumentensatzes gemäß Fig. 1;

Fig. 7 eine Schnittansicht des Dilatators zur symmetrischen

Aufweitung gemäß Fig. 1 entsprechend der Schnittverlaufslinie VII-VII in Fig. 6; Fig. 8 eine Draufsicht auf den für die asymmetrische AufWeitung vorgesehenen Dilatator des chirurgischen Instrumentensatzes gemäß Fig. 1;

Fig. 9 eine Schnittansicht des Dilatators zur asymmetrischen

Aufweitung gemäß Fig. 1 entsprechend der Schnittverlaufslinie IX-IX in Fig. 8;

Fig. 10 eine Schnittansicht des Dilatators zur asymmetrischen

Aufweitung gemäß Fig. 1 entsprechend der Schnittverlaufslinie X-X in Fig. 8;

Fig. 11 eine Prinzipskizze mit dem Hammer und dem Dilatator zur symmetrischen Aufweitung von Fig. 1, die veranschaulicht, wie der Dilatator mittels des Hammers über eine Flächenpaarung an Dilatator und Hammer in die Knochenbohrung eingetrieben wird;

Fig. 12 eine Prinzipskizze mit dem Hammer und dem Dilatator zur symmetrischen Aufweitung von Fig. .1, die veranschaulicht, wie der Dilatator mittels des Hammers über komplementäre Strukturen an Dilatator und Hammer aus der Knochenbohrung ausgetrieben wird;

Fig. 13 eine Prinzipskizze mit dem Hammer und dem Dilatator zur asymmetrischen Aufweitung von Fig. 1, die veranschaulicht, wie der Dilatator mittels des Hammers über eine Flächenpaarung an Dilatator und Hammer in die Knochenbohrung eingetrieben wird; und

Fig. 14 eine Prinzipskizze mit dem Hammer und dem Dilatator zur asymmetrischen Aufweitung von Fig. 1, die veranschaulicht, wie der Dilatator mittels des Hammers über komplementäre Strukturen an Dilatator und Hammer aus der Knochenbohrung ausgetrieben wird. DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS

Die Fig. 1 zeigt exemplarisch einen chirurgischen Instrumentensatz mit drei Werkzeugen, nämlich zwei stabförmigen Treibwerkzeugen 10, 12 und einer hammerförmigen Impulsmasse 14, mittels der auf noch zu beschreibende Weise äußere Kräfte an den Treibwerkzeugen 10, 12 aufgebracht werden können. Bei den Treibwerkzeugen 10, 12 handelt es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um Dilatatoren zum Aufweiten von Knochenbohrungen 15, 15' (vgl. die Fig. 11 bis' 14) in einem (dort schematisch angedeuteten) Knochen K, wozu das eine Treibwerkzeug 10 an seinem ersten Ende 16 einen für eine symmetrische Aufweitung der Knochenbohrung 15 ausgestalteten Aufweitungsabschnitt 18 aufweist, wie nachfolgend anhand der Fig. 6, 7, 11 und 12 noch näher beschrieben wird, während das andere Treibwerkzeug 12 an seinem ersten Ende 16' einen für eine asymmetrische Aufweitung der Knochenbohrung 15' ausgebildeten AufWeitungsabschnitt 20 besitzt, wie im Folgenden unter Bezugnahme auf die Fig. 8 bis 10, 13 und 14 ebenfalls noch im Detail erläutert wird. Den jeweiligen Einsatzerfordernissen entsprechend kann der chirurgische Instrumentensatz natürlich auch nur ein oder deutlich mehr verschiedene Treibwerkzeuge besitzen, was für das Verständnis der vorliegenden Erfindung aber nicht erheblich ist, so dass der Einfachheit halber - beispielhaft und stellvertretend für ggf. weitere Treibwerkzeuge - in den Figuren nur zwei verschiedene Treibwerkzeuge dargestellt sind.

Jedes Treibwerkzeug 10, 12 besitzt einen Schaft 22, 22' und ein zweites Ende 24, 24', welches jeweils zur Einleitung der äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes 16, 16' oder davon weg ausgebildet ist. Wesentlich hierbei ist, dass das jeweilige zweite Ende 24, 24' des Treibwerkzeugs 10 bzw. 12 und die Impulsmasse 14 j eweils (wenigstens ) eine Kraftübertragungsfläche 26, 26', 28 besitzen, die zusammen eine Flächenpaarung 29, 29' (siehe die Fig. 11 und 13) bilden, über die die äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes 16, 16' eingeleitet werden können, und darüber hinaus auch mit komplementären Strukturen 30, 30' (vgl. die Fig. 12 und 14) versehen sind, über welche die äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende 16, 16' aufgebracht werden können. Mit anderen Worten gesagt ist ein und dieselbe Impulsmasse 14 so ausgebildet, dass mit ihr die Treibwerkzeuge 10 bzw. 12 in die Knochenbohrung 15, 15' eingetrieben und anschließend wieder aus der jeweiligen Knochenbohrung 15, 15' ausgetrieben werden können, ohne dass hierzu das Schlagwerkzeug gewechselt werden müsste. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weisen die vorerwähnten komplementären Strukturen 30, 30' hierbei eine dem ersten Ende 16, 16' zugewandte Einleitungsfläche 32, 32' am zweiten Ende 24, 24' des Schafts 22, 22' des Treibwerkzeugs 10 bzw. 12 und eine damit zur Krafteinleitung schlagend in Anlage bringbare Gegenfläche 34 an der Impulsmasse 14 auf.

Wie insbesondere in den Fig. 1 bis 3 weiterhin zu erkennen ist besitzt die Impulsmasse 14 einen Hammerkopf 35, der auf voneinander abgewandten Seiten jeweils eine ebene Schlagfläche als mögliche Kraftübertragungsfläche 28 - also zwei Kraftübertragungsflächen 28 - aufweist und dessen Mittelachse eine erste Achse 36 der Impulsmasse 14 definiert, und einen Hammerstiel 37, dessen Mittelachse eine zweite Achse 38 der Impulsmasse 14 definiert. Dabei ist die jeweilige Kraftübertragungsfläche 28 für die äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes 16, 16' senkrecht zur ersten Achse 36 ausgerichtet, während die Gegenfläche 34 für die äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende 16, 16' senkrecht zur zweiten Achse 38 ausgerichtet ist. Im Ergebnis sind die jeweilige Kraftübertragungsfläche 28 der Flächenpaarung 29, 29' zur Einleitung der äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes 16, 16' des Schafts 22, 22' des

Treibwerkzeugs 10, 12 und die Gegenfläche 34 der komplementären Strukturen 30, 30' zur Aufbringung der äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende 16, 16' an der Impulsmasse 14 also senkrecht zu verschiedenen Achsen 36, 38 der Impulsmasse 14 ausgerichtet. Somit kann der Operateur die Impulsmasse 14 zum Einschlagen des jeweiligen Treibwerkzeugs 10, 12 in gewohnter Weise wie einen Hammer benutzen, wobei er hier aufgrund der bilateralen Symmetrie des Hammerkopfs 35 die Wahl zwischen zwei Kraftübertragungsflächen 28 hat; beim Austreiben des jeweiligen Treibwerkzeugs 10, 12 indes hilft der Hammerstiel 37 bei der Orientierung der Impulsmasse 14 bezüglich der gebotenen Austreibrichtung, wobei "im Schlag" ein leichtes Öffnen der Hammerführungshand zur tunlichst ungebremsten Übertragung des Austreibimpulses auf das Treibwerkzeug 10, 12 ohne Kontrollverlust möglich ist.

Weitere Details zu den Treibwerkzeugen 10, 12 sind insbesondere den Fig. 6 bis 10 zu entnehmen. Demgemäß ist das zweite Ende 24, 24' des Schafts 22, 22' zur Einleitung der axialen Austreibkräfte mit einer Querschnittserweiterung versehen, an der die dem ersten Ende 16, 16' zugewandte Einleitungsfläche 32, 32' ausgebildet ist, so dass Letztere gegenüber einem sich zwischen den Enden 16, 16' und 24, 24' des Schafts 22, 22' erstreckenden Mittelabschnitt 40, 40' des Schafts 22, 22' allseits radial übersteht, mithin eine Ringfläche bildet, wie in den Ansichten gemäß den Fig. 7, 9 und 10 besonders gut zu erkennen ist. Diese ringförmige Einleitungsfläche 32, 32' ist gemäß den Fig. 6 und 8 ballig ausgestaltet, wölbt sich also nach radial außen vor.

An die ballig geformte Einleitungsfläche 32, 32' schließt sich stufenlos ein kurzer zylindrischer Abschnitt 42, 42' und hieran über eine Stufe ein weiterer zylindrischer Abschnitt 43, 43' kleineren Durchmessers an, bevor das zweite Ende 24, 24' des Schafts 22, 22' mit einem kugelkalottenförmigen Endabschnitt 44, 44' abschließt, der die Kraftübertragungsfläche 26, 26' zur Einleitung der äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes 16, 16' des Schafts 22, 22' ausbildet. Am anderen, ersten Ende 16, 16' des Schafts 22, 22' schließt das Treibwerkzeug 10, 12 mit einem weiteren kugelkalottenförmi- gen, genauer halbkugelförmigen Endabschnitt 46, 46' ab, dessen Radius hier im Wesentlichen dem Radius des Schafts 22, 22' entspricht. Ein solcher Endabschnitt 46, 46' erleichtert in vorteilhafter Weise insbesondere ein bezüglich der Knochenbohrung 15, 15' zentriertes Ausrichten des jeweiligen Treibwerkzeugs 10, 12.

Gemäß Fig. 6 folgt am ersten Ende 16 des Treibwerkzeugs 10 dem halbkugelförmigen Endabschnitt 46 axial unmittelbar und radial stufenlos der durchmessergleiche AufWeitungsabschnitt 18, der bei dieser Werkzeugvariante für eine symmetrische Dilatation der Knochenbohrung 15 einen kreisförmigen Querschnitt mit einem vorbestimmten Durchmesser aufweist, wie am besten in Fig. 7 zu erkennen ist. Aufgrund der hiermit bewirkten symmetrischen Aufweitung der Knochenbohrung 15, bei der das angrenzende Knochenmaterial über dem Umfang des Aufweitungsabschnitts 18 gesehen gleichmäßig radial nach außen verdrängt wird, ist diese Art der Aufweitung besonders schonend für den Knochen K. Um ein Maß für die Tiefe der aufgeweiteten Knochenbohrung 15 zu erhalten, kann das Treibwerkzeug 10 im Bereich des Aufweitungsabschnitts 18 mit einer ggf. beschrifteten Tiefen- bzw. Längenskala 48 versehen sein.

Weitere Details zu dem Treibwerkzeug 12 zur asymmetrischen Dilatation sind den Fig. 8 bis 10 zu entnehmen. Gemäß den Fig. 8 und 9 ist die Querschnittform des AufWeitungsabschnitts 20 am ersten Ende 16' des Schafts 22' für die asymmetrische Dilatation ausgehend von einem bezüglich einer Mittelachse 49' des Schafts 22' zentrierten, kreisförmigen Grundquerschnitt auf einer Seite, d.h. in Fig. 8 nach rechts (bzw. Fig. 9 nach unten) erhaben ausgebildet. Genauer gesagt besitzt der Aufweitungsabschnitt 20 im dargestellten Ausführungsbeispiel einen ovalen Querschnitt, dessen Umfangskontur durch zwei Halbkreise gleichen Durchmessers und zwei die Halbkreise verbindenden Geraden gleicher Länge gebildet ist, wobei der Mittelpunkt einer der Halbkreise auf der Mittelachse 49' sitzt. Somit wird die Knochenbohrung 15" beim Einschlagen des Treibwerkzeugs 12 im Querschnitt gesehen asymmetrisch ausgeformt, um z.B. bei der eingangs beschriebenen autologen Wiederherstellung des vorderen Kreuzbandes des Kniegelenks nach der sogenannten "All-Press- Fit"-Technik zu einer oder beiden Seiten der Knochenbohrung 15' ein Sehnenlager auszubilden, in welches ein nur begrenzt verformbares Sehnenimplantat ausweichen kann, wenn ein Knochenimplantat zur Verankerung eingeschlagen wird. Hierdurch wird insbesondere ein übermäßiges Verquetschen eines im Verhältnis querschnittsgroßen Sehnenimplantats verhindert; auch wird auf diese Weise - verglichen mit symmetrisch ausgebildeten "Press- Fit "-Verbindungen - bei querschnittsgrößeren Sehnenimplantaten die Möglichkeit der Bildung von den Einheilprozess verschlechternden Spalten oder Hohlräumen weiter reduziert.

Wie ferner die Fig. 8 und 10 zeigen erstreckt sich zwischen dem halbkugelförmigen Endabschnitt 46' und dem Aufweitungsabschnitt 20 des Treibwerkzeugs 12 zur asymmetrischen Dilatation ein Übergangsabschnitt 50, dessen Querschnitt sich von einem größten Querschnitt des Endabschnitts 46' zu dem Querschnitt des AufWeitungsabschnitts 20 kontinuierlich erweitert, was wiederum einem knochenmaterialschonenden Aufweiten der Knochenbohrung 15' förderlich ist. Über eine geeignete Wahl der Form der Querschnittserweiterung des Übergangsabschnitts 50 kann hierbei auf den Fortschritt der Aufweitung und die Höhe der örtlichen Aufweitungskräfte in radialer und axialer Richtung in Abhängigkeit vom Werkzeugvortrieb gezielt Einfluss genommen werden.

Bezüglich der Treibwerkzeuge 10, 12 ist abschließend noch anzumerken, dass deren AufWeitungsabschnitte 18 bzw. 20 zur Ausbildung von Sehnenimplantatlagern nach der vorbeschriebenen "All- Press-Fit"-Technik in der rekonstruktiven Chirurgie exakt be- messene Querschnittsformen und -flächen aufweisen können, wie es in der zeitgleich, eingereichten deutschen Patentanmeldung DE 10 2015 007 541.1 derselben Anmelder im Detail beschrieben wird, auf die hiermit bezüglich der Bemessungsregeln ausdrücklich verwiesen wird.

Die Fig. 2 bis 5 zeigen weitere Einzelheiten der hammerförmigen Impulsmasse 14. Wie insbesondere den Fig. 1 bis 3 zu entnehmen ist besitzt die Impulsmasse 14 zur Aufnahme des Mittelabschnitts 40, 40' des Schafts 22, 22' des jeweiligen Treibwerkzeugs 10, 12 eine Aussparung 52, die eine die Gegenfläche 34 an der Impulsmasse 14 ausbildende Schulter 54 aufweist, die an der dem ersten Ende 16, 16' zugewandten, radial überstehenden Einleitungsfläche 32, 32' am zweiten Ende 24, 24' des Schafts 22, 22' schlagend in Anlage gebracht werden kann. Gemäß den Fig. 2 und 3 ist diese Aussparung 52 mit der zweiten Achse 38 der Impulsmasse 14 ausgefluchtet und erstreckt sich vom Hammerstiel 37 in den Hammerkopf 35 hinein, wo die Aussparung 52 mit ihrer Schulter 54 in den Fig. 2 und 3 nach oben offen endet. Demnach ist die Gegenfläche 34 an der Schulter 54 auf einer bezüglich der Aussparung 52 inneren Seite der Schulter 54 ausgebildet, wobei die Aussparung 52 vor der Schulter 54 einen lichten Querschnitt 55 aufweist (siehe die Fig. 3 bis 5) , der für ein ungehindertes Bewegen auch des zweiten, verdickten Endes 24, 24' des Schafts 22, 22' des jeweiligen Treibwerkzeugs 10, 12 in der Aussparung 52 größer als der größte Querschnitt des zweiten Endes 24, 24' ist.

Gemäß den Fig. 1 bis 3 ist die Impulsmasse 14 weiterhin mit einem Schlitz 56 versehen, der - sich ebenfalls von dem Hammerstiel 37 in den Hammerkopf 35 hinein erstreckend - parallel zu der Aussparung 52 verläuft und über den der Mittelabschnitt 40, 40' des Schafts 22, 22' des jeweiligen Treibwerkzeugs 10, 12 in die Aussparung 52 eingeführt werden kann. Schließlich weist der Hammerstiel 37 eine sich in Richtung quer zur zweiten Achse 38 erstreckende und an den Schlitz 56 anschließende Fügeöffnung 58 auf, die in der Aussparung 52 endet. Die in der Draufsicht gemäß Fig. 2 gesehen im Wesentlichen rechteckige Fügeöffnung 58 dient dazu, das verdickte, zweite Ende 24, 24' des Schafts 22, 22' des jeweiligen Treibwerkzeugs 10, 12 quer zum Hammerstiel 37 in die Aussparung 52 einzuführen, bevor das Treibwerkzeug 10, 12 mittels der Impulsmasse 14 aus der jeweiligen Knochenbohrung 15 bzw. 15' ausgetrieben wird.

Die Fig. 11 bis 14 zeigen den vorbeschriebenen chirurgischen Instrumentensatz im Einsatz, wobei in den Fig. 11 und 12 die Knochenbohrung 15 im Knochen K mittels des Treibwerkzeugs 10 symmetrisch aufgeweitet wird, während in den Fig. 13 und 14 die Knochenbohrung 15' im Knochen K mittels des Treibwerkzeugs 12 asymmetrisch aufgeweitet wird. Die Art und Weise der Verwendung der hammerförmigen Impulsmasse 14 ist dabei die gleiche, so dass nachfolgend das Vorgehen für einen symmetrischen Dilatationsschritt (Fig. 11 und 12) und das Vorgehen für einen asymmetrischen Dilatationsschritt (Fig. 13 und 14) zugleich beschrieben werden.

Ist der Operateur ein Rechtshänder, so hält er das Treibwerkzeug 10, 12 am Mittelabschnitt 40, 40' des Schafts 22, 22' nahe dem zweiten Ende 24, 24' in der linken Hand und setzt das

Treibwerkzeug 10, 12 mit im Verhältnis geringer Kraft mit dem halbkugelförmigen Endabschnitt 46, 46' an der vorher schneidend bzw. spanend erzeugten Knochenbohrung 15, 15' an. Dabei zentriert sich das Treibwerkzeug 10, 12 infolge der runden Form des Endabschnitts 46, 46' eingangs der Knochenbohrung 15, 15' selbsttätig .

In der rechten Hand hält der Operateur die Impulsmasse 14 am Hammerstiel 37, so dass er durch schwingende bzw. bogenförmige Bewegung der Impulsmasse 14 das Treibwerkzeug 10, 12 wie einen Nagel in die Knochenbohrung 15, 15' mit einer Mehrzahl von Schlägen eintreiben bzw.- einschlagen kann. Dabei trifft die Impulsmasse 14 mit einer vom Operateur vorgewählten Kraftübertragungsfläche 28 des Hammerkopfs 35 schlagend auf der Kraftübertragungsfläche 26, 26' am Treibwerkzeug 10, 12 auf, wie in den Fig. 11 und 13 gezeigt. Infolgedessen überträgt sich der Impuls der bewegten Impulsmasse 14 über die Flächenpaarung 29, 29' auf das Treibwerkzeug 10, 12 in Richtung des Pfeils in den Fig. 11 und 13, wodurch das Treibwerkzeug 10, 12 mit seinem ersten Ende 16, 16' in die Knochenbohrung 15, 15' eingetrieben wird.

Da der Querschnitt des Aufweitungsabschnitts 18, 20 am ersten Ende 16, 16' des Treibwerkzeugs 10, 12 größer ist als der ursprüngliche Querschnitt der Knochenbohrung 15, 15', wird Letztere definiert aufgeweitet. Zur Führung hält der Operateur dabei ' das Treibwerkzeug 10, 12 weiterhin mit seiner linken Hand am Mittelabschnitt 40, 40' des Schafts 22, 22'. Mittels der Längenskala 48, 48' am AufWeitungsabschnitt 18, 20 kann der Operateur kontrollieren, wie weit er das Treibwerkzeug 10, 12 in die Knochenbohrung 15, 15' eintreibt.

Ist die gewünschte Eintreibtiefe erreicht, setzt der Operateur die Impulsmasse 14 - ohne diese vorher aus der rechten Hand zu legen - auf das Treibwerkzeug 10, 12, um dieses aus der Knochenbohrung 15, 15' auszutreiben. Mit der linken Hand führt er dabei das Treibwerkzeug 10, 12 an dessen Schaft 22, 22'. Genauer gesagt richtet der Operateur den Hammerstiel 37 bezüglich der Mittelachse 49 des Treibwerkzeugs 10, 12 aus, wobei der Hammerkopf 35 in Richtung' der Knochenbohrung 15, 15' zeigt. Nun legt der Operateur die Impulsmasse 14 über das Treibwerkzeug 10, 12, wobei das verdickte zweite Ende 24, 24' des Treibwerkzeugs 10, 12 über die Fügeöffnung 58 und der Mittelabschnitt 40, 40' des Treibwerkzeugs 10, 12 über den Schlitz 56 in die Aussparung 52 in der Impulsmasse 14 gelangen. Jetzt kann der Operateur mit seiner rechten Hand die Impulsmasse 14 über den Hammerstiel 37 von der Knochenbohrung 15, 15' weg beschleuni- gen. Die Impulsmasse 14 bewegt sich dabei über das in der Aussparung 52 aufgenommene, verdickte zweite Ende 24, 24' des Treibwerkzeugs 10, 12 weg, wobei das zweite Ende 24, 24' des vom Operateur mit links gehaltenen Treibwerkzeugs 10, 12 die Impulsmasse 14 auch führt. Da der lichte Querschnitt 55 der Aussparung 52 größer ist als der größte Querschnitt des zweiten Endes 24, 24' des Treibwerkzeugs 10, 12, wird diese Längsbewegung der Impulsmasse 14 nicht behindert. Die Breite des Schlitzes 56 in der Impulsmasse 14 ist indes kleiner als der größte Querschnitt des zweiten Endes 24, 24' des Treibwerkzeugs 10, 12, so dass das zweite Ende 24, 24' des Treibwerkzeugs 10, 12 ein "Abheben" der beschleunigten Impulsmasse 14 vom Treibwerkzeug 10, 12 verhindert.

Infolge dieser relativen Längsbewegung trifft die Impulsmasse 14 mit ihrer an der Schulter 54 im Hammerkopf 35 ausgebildeten Gegenfläche 34 an der balligen Einleitungsfläche 32, 32' am zweiten Ende 24, 24' des Treibwerkzeugs 10, 12 auf, wie in den Fig. 12 und 14 gezeigt. Folglich überträgt sich der Impuls der bewegten Impulsmasse 14 über die komplementären Strukturen 30, 30' auf das Treibwerkzeug 10, 12 in Richtung des Pfeils in den Fig. 12 und 14, wodurch das Treibwerkzeug 10, 12 aus der Knochenbohrung 15, 15' - ggf. Schritt für Schritt - ausgetrieben wird. Kurz bevor die komplementären Strukturen 30, 30' (jeweils) impulsübertragend zur Anlage gelangen kann der Operateur die rechte Hand leicht öffnen, so dass die Impulsmasse 14 vom Operateur im Wesentlichen kraftfrei am Hammerstiel 37 geführt wird, im Moment der Impulsübertragung aber keine unkontrollierten Querkräfte von der Impulsmasse 14 in das Treibwerkzeug 10, 12 gelangen. Auch das Austreiben des Treibwerkzeugs 10, 12 aus der Knochenbohrung 15, 15' erfolgt - wie das Eintreiben - in der Regel mit mehreren Bewegungen der Impulsmasse 14,. wie schon angedeutet . Aus der obigen Beschreibung ist ersichtlich, dass der Operateur die Treibwerkzeuge 10, 12 mit ein und derselben Impulsmasse 14 ein- und austreiben kann, ohne dass er hierzu die jeweiligen Werkzeuge aus der Hand legen oder wechseln müsste. Ist der Operateur ein Linkshänder, so würde er die Impulsmasse 14 in analoger Weise mit links führen und das jeweilige Treibwerkzeug 10, 12 mit rechts halten.

Ein chirurgischer Instrumentensatz umfasst mindestens ein stab- förmiges Treibwerkzeug, das einen Schaft mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende aufweist, welches zur Einleitung von äußeren Kräften in Richtung des ersten Endes oder davon weg ausgebildet ist, und eine Impulsmasse zum Aufbringen von äußeren Kräften am zweiten Ende. Dabei besitzen das zweite Ende des Treibwerkzeugs und die Impulsmasse jeweils eine Kraftübertragungsfläche, die zusammen eine Flächenpaarung bilden, über die die äußeren Kräfte in Richtung des ersten Endes des Treibwerkzeugs eingeleitet werden können. Darüber hinaus sind das Treibwerkzeug und die Impulsmasse mit komplementären Strukturen versehen, über welche die äußeren Kräfte in Richtung weg vom ersten Ende des Treibwerkzeugs aufgebracht werden können, so dass bei einer Operation die Impulsmasse zum Ein- bzw. Austreiben des .Treibwerkzeugs nicht gewechselt werden muss.

BEZUGSZEICHENLISTE

Treibwerkzeug

Treibwerkzeug

Impulsmasse

, 15' Knochenbohrung

, 16' erstes Ende

Aufweitungsabschnitt

AufWeitungsabschnitt

, 22 ' Schaft

, 24 ' zweites Ende

, 26' Kraftübertragungsfläche

Kraftübertragungsfläche, 29* Flächenpaarung

, 30 ' komplementäre Strukturen

, 32 ' Einleitungsfläche

Gegenfläche

Hammerkopf

erste Achse

Hammerstiel

zweite Achse

, 40 ' Mittelabschnitt

, 42' zylindrischer Abschnitt

, 43' zylindrischer Abschnitt

, 44 ' kugelkalottenförmiger Endabschnitt, 46' halbkugelförmiger Endabschnitt, 48 ' Längenskala

, 49' Mittelachse

Übergangsabschnitt

Aussparung

Schulter

lichter Querschnitt

Schlitz

Fügeöffnung

Knochen