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Patent Searching and Data


Title:
SURGICAL INSTRUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/027098
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a surgical instrument for determining the size and/or height of an intervertebral implant that can be inserted into an intervertebral gap between two neighbouring vertebral bodies of a vertebral column, said intervertebral implant having a first contact element that rests on an articular surface of a vertebral body and a second contact element that is mounted directly or indirectly on the first contact element and that is designed to rest on an articular surface of the other vertebral body. The instrument comprises a retaining part that defines a longitudinal direction and at least one sample implant containing a first and a second sample-implant contact element, each of which having at least one contact surface designed to rest on one of the articular surfaces. One distal end of the retaining part is provided with at least one contact-element retaining element for detachable connection to the sample implant(s). The first and/or the second sample-implant contact element can be detachably connected to the contact-element retaining element(s) in relation to the longitudinal direction in at least two defined, different angular positions relative to the contact-element retaining element.

Inventors:
FISCHER KAY (DE)
SCHNEID SUSANNE (DE)
SCHULTZ ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/009021
Publication Date:
March 16, 2006
Filing Date:
August 20, 2005
Export Citation:
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Assignee:
AESCULAP AG & CO KG (DE)
FISCHER KAY (DE)
SCHNEID SUSANNE (DE)
SCHULTZ ROBERT (DE)
International Classes:
A61F2/46
Domestic Patent References:
WO2004039291A12004-05-13
WO1997006753A21997-02-27
WO2000044321A22000-08-03
WO2004039291A12004-05-13
Attorney, Agent or Firm:
Pioch, Holger (Uhlandstrasse 14c, 7182 Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Chirurgisches Instrument (10) zur Größen und/oder Höhenbestimmung eines in einen Zwischenwirbelraum (12) zwischen zwei benachbarte Wir¬ belkörper (14, 16) zweier Wirbel (18, 20) einer menschlichen oder tieri¬ schen Wirbelsäule (22) einsetzbaren Zwischenwirbelimplantats, wobei das Zwischenwirbelimplantat ein erstes Anlageelement zur Anlage an eine Gelenkfläche (24) des einen (14) der zwei benachbarten Wirbelkör¬ per (14, 16) und ein am ersten Anlageelement direkt oder indirekt gela¬ gertes zweites Anlageelement zur Anlage an eine Gelenkfläche (26) des anderen (16) der zwei benachbarten Wirbelkörper (14, 16) aufweist, wo¬ bei das Instrument (10) ein eine Längsrichtung (44) definierendes Hal¬ teteil (28) und mindestens ein Probeimplantat (76) umfaßt, welches ein erstes und ein zweites, jeweils mindestens eine Anlagefläche (80) zur Anlage an einer der Gelenkflächen (24, 26) aufweisendes Probeimplan¬ tatanlageelement (78) umfaßt, wobei an einem distalen Ende des Halte¬ teils (28) mindestens ein Anlageelementhalteelement (56, 58) zum lös¬ baren Verbinden mit dem mindestens einen Probeimplantat (78) vorge¬ sehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und/oder das zweite Probeimplantatanlageelement (78) bezogen auf die Längsrichtung (44) in mindestens zwei definierten, unterschiedlichen Winkelstellungen relativ zu dem mindestens einen Anlageelementhalteelement (56, 58) mit die¬ sem lösbar verbindbar ist.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste oder das zweite Probeimplantatanlageelement (78) in den mindestens zwei definierten, unterschiedlichen Winkelstellungen jeweils in einer Ebene liegend angeordnet ist und daß die beiden Ebenen identisch sind.
3. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das erste und/oder das zweite Probeimplantatanlagee¬ lement (78) und das mindestens eine Anlageelementhalteelement (56, 58) zum lösbaren Verbinden miteinander in Eingriff bringbar sind durch eine Relativbewegung aufeinander zu in einer quer zur Längsrichtung (44) verlaufenden Verbindungsrichtung (64).
4. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das mindestens eine Anlageelementhalteelement (56, 58) mit dem ersten und/oder dem zweiten Probeimplantatanlageelement (78) kraft und/oder formschlüssig verbindbar ist.
5. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß ein erstes und ein zweites Verbindungselement (60, 62, 86) vorgesehen sind zum Verbinden des mindestens einen Anlagee lementhalteelements (56, 58) mit dem ersten und/oder dem zweiten Probeimplantatanlageelement (78) und daß eines der Probeimplantatan¬ lageelemente (78) und das mindestens eine Anlageelementhalteelement (56, 58) jeweils eines der beiden Verbindungselemente (60, 62, 86) tra¬ gen.
6. Instrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Verbindungselement eine Aufnahme (60, 62) und das zweite Verbin¬ dungselement ein zur Aufnahme (60, 62) korrespondierender und in diese einführbarer Vorsprung (86) ist.
7. Instrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vor¬ sprung ein am Probeimplantatanlageelement in Richtung auf das Anlage elementhalteelement (56, 58) abstehender zylindrischer Zapfen (86) ist und daß die Aufnahme eine zum Zapfen (86) im Durchmesser korres¬ pondierende Bohrung (60, 62) oder Sachlochbohrung ist.
8. Instrument nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeich¬ net, daß der Vorsprung (86) in einer Richtung (64) quer zur Längsrich¬ tung (44) in die Aufnahme (60, 62) einführbar ist.
9. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß eine Rastverbindung vorgesehen ist zum Sichern einer Verbindung des mindestens einen Anlageelementhalteelements (56, 58) mit dem ersten und/oder dem zweiten Probeimplantatanlageelement (78) in einer der Winkelstellungen.
10. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß eine Klemmvorrichtung (88, 90) vorgesehen ist zum klemmenden Sichern einer Verbindung des mindestens einen Anlageele¬ menthalteelements (56, 58) mit dem ersten und/oder dem zweiten Probeimplantatanlageelement (78) in einer der Winkelstellungen.
11. Instrument nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemm¬ vorrichtung ein mindestens eines der Verbindungselemente (60, 62, 86) mindestens teilweise umgreifendes Klemmelement (90) umfaßt, welches in einen Spalt (88) zwischen dem mindestens einen Anlageelementhal teelement (56, 58) und dem ersten und/oder dem zweiten Probeimplan¬ tatanlageelement (78) einsetzbar ist und vor dem Verbinden des minde¬ stens einen Anlageelementhalteelements (56, 58) und des ersten und/oder des zweiten Probeimplantatanlageelements (78) mindestens einseitig über den Spalt (88) hinausragt.
12. Instrument nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt eine am Vorsprung (86) in Umfangsrichtung umlaufende Ringnut (88) umfaßt und daß das Klemmelement ein elastischer Ring (90) ist, dessen Durchmesser größer als eine Tiefe der Ringnut (88) ist.
13. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß eine Spannvorrichtung vorgesehen ist zum spannen¬ den Sichern einer Verbindung des mindestens einen Anlageelementhal¬ teelements (56, 58) mit dem ersten und/oder dem zweiten Probeim¬ plantatanlageelement (78) in einer der Winkelstellungen.
14. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Probeimplantaten (76) vorgesehen ist und daß die Mehrzahl von Probeimplantaten (78) unterschiedliche Ab¬ stände der Anlageflächen (80) voneinander und/oder unterschiedliche Lordosewinkel (98) zwischen den Anlageflächen (80) aufweisen.
15. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß eine Winkeleinstellvorrichtung (66, 68, 70, 72, 92) vorgesehen ist zum Vorgeben und Einstellen der unterschiedlichen Win¬ kelstellungen des ersten und/oder des zweiten Probeimplantatanlagee¬ lements (78) relativ zu dem mindestens einen Anlageelementhalteele ment (56, 58), daß die Winkeleinstellvorrichtung (66, 68, 70, 72, 92) mindestens zwei miteinander in den unterschiedlichen Winkelstellungen in Eingriff bringbare Einstellelemente (66, 68, 70, 72, 92) umfaßt und daß das erste und/oder das zweite Probeimplantatanlageelement (78) ein erstes Einstellelement (92) und das mindestens eine Anlageelementhal teelement (56, 58) ein zweites Einstellelement (66, 68, 70, 72) aufwei¬ sen.
16. Instrument nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der mindestens zwei Einstellelemente (66, 68, 70, 72, 92) in Form einer Einstellaufnahme (66, 68, 70, 72) und daß mindestens ein weiteres der mindestens zwei Einstellelemente (66, 68, 70, 72, 92) in Form eines in die Einstellaufnahme (66, 68, 70, 72) einführbaren Einstellvorsprungs (92) ausgebildet ist.
17. Instrument nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Einstell¬ vorsprung (92) in einer Richtung (64) quer zur Längsrichtung (44) in die Einstellaufnahme (66, 68, 70, 72) einführbar ist.
18. Instrument nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Probeimplantatanlageelement (78) mindestens einen Einstellvorsprung (92) trägt und daß das Anlageelementhalteelement (56, 58) mindestens zwei Einstellaufnahmen (66, 68, 70, 72) aufweist.
19. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das mindestens eine Anlageelementhalteelement (56, 58) zylindrisch geformt ist und daß eine Längsachse (64) des mindestens einen Anlageelementhalteelements (56, 58) quer zur Längsrichtung (44) verläuft.
20. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die Probeimplantatanlageelemente (78) jeweils eine Ausnehmung für das mindestens eine Anlageelementhalteelement (56, 58) aufweisen und daß das mindestens eine Anlageelementhalteelement (56, 58) formschlüssig oder im wesentlichen formschlüssig in die Aus¬ nehmung (84) einführbar ist.
21. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das erste und/oder das zweite Probeimplantatanlagee¬ lement (78) in der zweiten Winkelstellung relativ zu dem mindestens ei¬ nen Anlageelementhalteelement (56, 58) relativ zur ersten Winkelstel¬ lung um einen Einstellwinkel (74) verdreht anordenbar ist.
22. Instrument nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Ein¬ stellwinkel (74) einen Wert in einem Bereich von 10° bis 30° aufweist.
23. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß am distalen Ende des Instruments (10) ein erstes und ein zweites Anlageelementhalteelement (56, 58) vorgesehen ist und daß das erste Anlageelementhalteelement (56) mit dem ersten Probeimplan¬ tatanlageelement (78) und das zweite Anlageelementhalteelement (58) mit dem zweiten Probeimplantatanlageelement (78) lösbar verbindbar ist.
24. Instrument nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Anlageelementhalteelement (56) und das zweite Anlageelementhalte¬ element (58) quer oder im wesentlichen quer zu ihren Anlageflächen (80) aufeinander zu und/oder voneinander weg bewegbar gelagert sind.
25. Instrument nach einem der Ansprüche 23 oder 24, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das distale Ende des Halteteils (28) zwei Spreizbacken (32, 34) aufweist, daß die Spreizbacken (32, 34) die Anlageelementhalteele mente (56, 58) umfassen oder tragen und daß die Spreizbacken (32, 34) durch eine am Halteteil (28) angeordnete Antriebsvorrichtung, welche ein am proximalen Ende des Halteteils (28) angeordnetes Betätigungs¬ element umfaßt, voneinander weg und/oder aufeinander zu bewegbar sind.
26. Instrument nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreiz¬ backen (32, 34) parallel zueinander spreizbar gelagert sind.
27. Instrument nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch gekennzeich¬ net, daß das Halteteil (28) eine Wegmesseinrichtung aufweist zum Mes¬ sen und Anzeigen eines Abstandes der Anlageflächen (80) voneinander oder eines Verfahrweges der Anlageelementhalteelemente (56, 58) rela¬ tiv zueinander.
Description:
Chirurgisches Instrument

Die vorliegende Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument zur Größen- und/oder Höhenbestimmung eines in einen Zwischenwirbelraum zwischen zwei benachbarte Wirbelkörper zweier Wirbel einer menschlichen oder tierischen Wirbelsäule einsetzbaren Zwischenwirbelimplantats, wobei das Zwischenwirbelimplantat ein erstes Anlageelement zur Anlage an eine Gelenk¬ fläche des einen der zwei benachbarten Wirbelkörper und ein am ersten Anla¬ geelement direkt oder indirekt gelagertes zweites Anlageelement zur Anlage an eine Gelenkfläche des anderen der zwei benachbarten Wirbelkörper auf¬ weist, wobei das Instrument ein eine Längsrichtung definierendes Halteteil und mindestens ein Probeimplantat umfaßt, welches ein erstes und ein zweites, jeweils mindestens eine Anlagefläche zur Anlage an einer der Gelenkflächen aufweisendes Probeimplantatanlageelement umfaßt, wobei an einem distalen Ende des Halteteils mindestens ein Anlageelementhalteelement zum lösbaren Verbinden mit dem mindestens einen Probeimplantat vorgesehen ist.

Zur Behandlung degenerativer Erkrankungen im Bereich der Wirbelsäule wird sehr häufig Bandscheibengewebe operativ entfernt. Anschließend werden be¬ nachbarte Bewegungssegmente, das heißt benachbarte Wirbelkörper, zum Beispiel mittels eines Knochenspans und/oder künstlichen Zwischenwirbelim¬ plantaten fusioniert. Eine Alternative zur Fusion benachbarter Wirbelkörper bildet die Implantation von Bandscheibenprothesen, mit denen eine Beweg¬ lichkeit benachbarter Wirbelkörper relativ zueinander zumindest teilweise er¬ halten werden kann.

Eine Bandscheibenprothese dient unter anderem dazu, die ursprüngliche Bandscheibenhöhe wiederherzustellen und die Wirbelsäule wieder zu stabili¬ sieren. Zur Bestimmung der erforderlichen Größe beziehungsweise Höhe des Zwi¬ schenwirbelimplantats sind verschiedene Instrumente oder Probeimplantate bekannt, welche zur Bestimmung von Größe und Höhe in den ausgeräumten Zwischenwirbelraum eingeführt werden. In Abhängigkeit der mit dem Instru¬ ment beziehungsweise mit dem Probeimplantat bestimmten Implantatgröße und -höhe wird das eigentliche Zwischenwirbelimplantat ausgewählt und an¬ schließend implantiert.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Instrument der eingangs be¬ schriebenen Art so zu verbessern, daß eine Größen- und/oder Höhenbestim¬ mung eines Zwischenwirbelimplantats auf einfache und unterschiedliche Art und Weise möglich ist.

Diese Aufgabe wird bei einem chirurgischen Instrument der eingangs be¬ schriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das erste und/oder das zweite Probeimplantatanlageelement bezogen auf die Längsrichtung in minde¬ stens zwei definierten, unterschiedlichen Winkelstellungen relativ zu dem min¬ destens einen Anlageelementhalteelement mit diesem lösbar verbindbar ist.

Die erfϊndungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es, die Probeimplantatanlage¬ elemente in mindestens zwei unterschiedlichen Winkelstellungen mit dem An¬ lageelementhalteelement zu verbinden. Dies gestattet es, das Probeimplantat unter unterschiedlichen Winkeln in den Zwischenwirbelraum einzuführen. Mit anderen Worten ist es möglich, das Probeimplantat nicht nur durch beispiels¬ weise einen anterioren Zugang einzuführen, sondern auch durch einen latera¬ len Zugang. Es kann also ein Zugang zum Zwischenwirbelraum frei gewählt werden und die Probeimplantatanlageelemente werden hierzu mit dem Halte¬ teil entweder in einer ersten oder in einer anderen Winkelstellung mit dem Anlageelementhalteelement verbunden. Es sind somit keine Kompromisse mehr hinsichtlich der natürlichen oder optimalen Winkellage beim Einführen des Probeimplantats erforderlich. Ein Patient kann in optimaler Weise gelagert werden. Das erfindungsgemäße Instrument läßt sich dann entsprechend den operativen Gegebenheiten entsprechen einstellen. Ferner gestattet es die lös¬ bare Verbindung der Probeimplantatanlageelemente mit dem mindestens einen Anlageelementhalteelement, unterschiedliche Probeimplantate mit unter¬ schiedlichen Höhen und/oder Lordosewinkeln, das heißt zwischen den Anlage¬ flächen eingeschlossenen Winkeln, mit dem Halteteil zu verbinden. Es ist also nur ein Halteteil erforderlich mit entsprechenden Probeimplantatanla¬ geelementen, um eine Vielzahl von Probeimplantaten nachzubilden und diese durch unterschiedliche Zugänge in den Zwischenwirbelraum einzuführen.

Vorteilhaft ist es, wenn das erste oder das zweite Probeimplantatanlageele¬ ment in den mindestens zwei definierten, unterschiedlichen Winkelstellungen jeweils in einer gemeinsamen Ebene liegend angeordnet ist und daß die beiden Ebenen identisch sind. Mit anderen Worten bedeutet dies, daß das erste oder das zweite Probeimplantatanlageelement quasi durch eine rein geometrische Drehung von der ersten Winkelstellung in die zweite Winkelstellung überführ¬ bar ist. Allerdings muß das Instrument nicht so ausgebildet sein, daß der Übergang von der ersten Winkelstellung in die zweite Winkelstellung direkt durch eine Rotation möglich ist. Es kann auch eine Translations-Rotations- Translationsbewegung erforderlich sein. - A -

Günstig ist es, wenn das erste und/oder das zweite Probeimplantatanlageele- ment und das mindestens eine Anlageelementhalteelement zum lösbaren Ver¬ binden miteinander in Eingriff bringbar sind durch eine Relativbewegung auf¬ einander zu in einer quer zur Längsrichtung verlaufenden Verbindungsrichtung. Durch diese Ausgestaltung wird vermieden, daß beim Einführen des Probeim¬ plantats in den Zwischenwirbelraum typischerweise in Längsrichtung wirkende Schub- und Zugkräfte dazu führen können, daß sich das Probeimplantat vom Halteteil löst.

Vorteilhafterweise ist das mindestens eine Anlageelementhalteelement mit dem ersten und/oder mit dem zweiten Probeimplantatanlageelement kraft- und/oder formschlüssig verbindbar. Es läßt sich so auf einfache Weise eine sichere Verbindung zwischen dem Anlageelementhalteelement und dem min¬ destens einen Probeimplantatanlageelement ausbilden.

Der Aufbau des Instrument wird besonders einfach, wenn ein erstes und ein zweites Verbindungselement vorgesehen sind zum Verbinden des mindestens einen Anlageelementhalteelements mit dem ersten und/oder mit dem zweiten Probeimplantatanlageelement und wenn eines der Probeimplantatanlageele¬ mente und das mindestens eine Anlageelementhalteelement jeweils eines der beiden Verbindungselemente tragen. Beispielsweise durch Zusammenführen oder Ineingriffbringen der beiden Verbindungselemente kann eine sichere Ver¬ bindung zwischen dem mindestens einen Anlageelementhalteelement und dem ersten und/oder dem zweiten Probeimplantatanlageelement hergestellt wer¬ den. Der Aufbau des Instruments wird besonders einfach, wenn das erste Verbin¬ dungselement eine Aufnahme und das zweite Verbindungselement ein zur Aufnahme korrespondierender und in diese einführbarer Vorsprung ist.

Günstig ist es, wenn der Vorsprung ein am Probeimplantatanlageelement in Richtung auf das Anlageelementhalteelement abstehender zylindrischer Zapfen ist und wenn die Aufnahme eine zum Zapfen im Durchmesser korrespondie¬ rende Bohrung oder Sacklochbohrung ist. Dies vereinfacht die Konstruktion des Instruments, seine Herstellung und auch das Austauschen der Probeim¬ plantatanlageelemente.

Um ein unbeabsichtigtes Lösen der Probeimplantatanlageelemente vom min¬ destens einen Anlageelementhalteelement infolge von Schub- und Zugkräften in Längsrichtung des Halteteils zu vermeiden, ist es günstig, wenn der Vor¬ sprung in einer Richtung quer zur Längsrichtung in die Aufnahme einführbar ist.

Günstigerweise ist eine Rastverbindung vorgesehen zum Sichern einer Verbin¬ dung des mindestens einen Anlageelementhalteelements mit dem ersten und/oder dem zweiten Probeimplantatanlageelement in einer der Winkelstel¬ lungen. Durch die Rastverbindung kann ein unbeabsichtigtes Lösen des mit dem mindestens einen Anlageelementhalteelement verbundenen Probeim¬ plantatanlageelements in einer Verbindungsstellung verhindert werden.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann eine Klemmrich¬ tung vorgesehen sein zum klemmenden Sichern einer Verbindung des minde¬ stens einen Anlageelementhalteelements mit dem ersten und/oder dem zwei- ten Probeimplantatanlageelement in einer der Winkelstellungen. Durch die Klemmvorrichtung kann ein unbeabsichtigtes Lösen des Probeimplantatanlage¬ elements von dem mindestens einen Anlageelementhalteelement verhindert werden.

Vorteilhaft ist es, wenn die Klemmvorrichtung ein mindestens eines der Ver¬ bindungselemente mindestens teilweise umgreifendes Klemmelement umfaßt, welches in einen Spalt zwischen dem mindestens einen Anlageelementhalte¬ element und dem ersten und/oder dem zweiten Probeimplantatanlageelement einsetzbar und vor dem Verbinden des mindestens einen Anlageelementhal- teelements und des ersten und/oder des zweiten Probeimplantatanlageele¬ ments mindestens einseitig über den Spalt hinausragt. Vorzugsweise kann ein verformbares, insbesondere ein elastisches Klemmelement verwendet werden, so daß Klemmkräfte vom Klemmelement in der Verbindungsstellung in entge¬ gengesetzter Richtung auf das Anlageelementhalteelement und das Probeim¬ plantatanlageelement wirken.

Ein besonders einfacher Aufbau des Instruments ergibt sich, wenn der Spalt eine am Vorsprung in Umfangsrichtung umlaufende Ringnut umfaßt und wenn das Klemmelement ein elastischer Ring ist, dessen Durchmesser größer als eine Tiefe der Ringnut ist. Wird beispielsweise ein Verbindungszapfen mit der Ringnut versehen, so kann direkt beim Einführen des Zapfens in eine korre¬ spondierende Aufnahme nicht nur eine Verbindung, sondern direkt auch eine Klemmung zwischen den beiden Teilen erreicht werden.

Günstigerweise ist eine Spannvorrichtung vorgesehen zum spannenden Si¬ chern einer Verbindung des mindestens einen Anlageelementhalteelements mit dem ersten und/oder dem zweiten Probeimplantatanlageelement in einer der Winkelstellungen.

Vorteilhaft ist es, wenn eine Mehrzahl von Probeimplantaten vorgesehen ist und wenn die Mehrzahl von Probeimplantaten unterschiedliche Abstände der Anlageflächen voneinander und/oder unterschiedliche Lordosewinkel zwischen den Anlageflächen aufweisen. Durch die Mehrzahl von Probeimplantaten kön¬ nen mit einem einzigen Halteteil unterschiedliche Implantatgrößen und -höhen bestimmt sowie ein jeweils erforderlicher Lordosewinkel zwischen den Anlageflächen ermittelt werden. Sobald die zu bestimmenden Größen bekannt sind, kann das dauerhaft zu implantierende Zwischenwirbelimplantat ausge¬ wählt und in den Zwischenwirbelraum eingesetzt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß eine Winkeleinstellvorrichtung vorgesehen ist zum Vorgeben und Einstellen der unterschiedlichen Winkelstellungen des ersten und/oder des zweiten Probeimplantatanlageelements relativ zu dem mindestens einen AnIa- geelementhalteelement, daß die Winkeleinstellvorrichtung mindestens zwei miteinander in den unterschiedlichen Winkeleinstellungen in Eingriff bringbare Einstellelemente umfaßt und daß das erste und/oder das zweite Probeimplan¬ tatanlageelement ein erstes Einstellelement und das mindestens eine Anlage- elementhalteelement ein zweites Einstellelement aufweisen. Durch die ent¬ sprechend angeordneten Einstellelemente lassen sich definierte Winkeleinstel¬ lungen des Probeimplantatanlageelements und des Anlageelementhalteele- ments in gewünschter Weise vorgeben. Besonders günstig ist es, wenn mindestens eines der mindestens zwei Einstell¬ elemente in Form einer Einstellaufnahme und wenn mindestens ein weiteres der mindestens zwei Einstellelemente in Form eines in die Einstellaufnahme einführbaren Einstellvorsprungs ausgebildet ist. Eine Winkeleinstellung kann dann auf einfache Weise vorgegeben werden, indem der Einstellvorsprung in die Einstellaufnahme eingeführt wird. Dadurch ergibt sich eine definierte Win¬ kelstellung des Anlageelementhalteelements relativ zum Probeimplantatanla¬ geelement.

Um eine gewünschte Winkelstellung des Probeimplantatanlageelements relativ zu dem mindestens einen Anlageelementhalteelement zu sichern, ist es vor¬ teilhaft, wenn der Einstellvorsprung in einer Richtung quer zur Längsrichtung in die Einstellaufnahme einführbar ist. Wird das Halteteil in Längsrichtung be¬ wegt, so können von diesem ausgeübte Schub- und Zugkräfte nicht dazu füh¬ ren, daß der Einstellvorsprung relativ zur Einstellaufnahme bewegt werden kann, insbesondere aus dieser unbeabsichtigt austreten.

Der Aufbau des Instruments wird weiter vereinfacht, wenn das Probeimplan¬ tatanlageelement mindestens einen Einstellvorsprung trägt und wenn das An¬ lageelementhalteelement mindestens zwei Einstellaufnahmen aufweist. Dies gestattet es, den mindestens einen Einstellvorsprung des Probeimplantatanla¬ geelements in die eine oder die andere der mindestens zwei Einstellaufnahmen einzuführen und so unterschiedliche Winkelstellungen des Probeimplantatanla¬ geelements relativ zum mindestens einen Anlageelementhalteelement vorzu¬ geben. Günstig ist es, wenn das mindestens eine Anlageelementhalteelement zylin¬ drisch geformt ist und wenn eine Längsachse des mindestens einen Anlage- elementhalteelements quer zur Längsrichtung verläuft. Das Anlageelement¬ halteelement läßt sich so besonders einfach herstellen und auf einfache Weise mit einer Vielzahl von Probeimplantatanlageelementen verbinden.

Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn die Probeimplantatanlageelemente je¬ weils eine Ausnehmung für das mindestens eine Anlageelementhalteelement aufweisen und wenn das mindestens eine Anlageelementhalteelement form¬ schlüssig oder im wesentlichen formschlüssig in die Ausnehmung einführbar ist. Dadurch kann ein zusätzlicher Halt beziehungsweise eine Abstützung des Probeimplantatanlageelements relativ zum Anlageelementhalteelement er¬ reicht werden.

Um das Probeimplantat durch unterschiedliche, gewünschte Zugänge im menschlichen Körper in den Zwischenwirbelraum einzuführen, ist es günstig, wenn das erste und/oder das zweite Probeimplantatanlageelement in der zweiten Winkelstellung relativ zu dem mindestens einen Anlageelementhalte¬ element relativ zur ersten Winkelstellung um einen Einstellwinkel verdreht anordenbar ist. Der Einstellwinkel kann jeweils so gewählt werden, daß das am Halteteil gehaltene Probeimplantat in gewünschter Weise eingeführt werden kann, zum Beispiel durch einen lateralen oder anterioren Zugang.

Günstigerweise weist der Einstellwinkel einen Wert in einem Bereich von 10° bis 30° auf. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß am distalen Ende des Instruments ein erstes und ein zweites Anlage- elementhalteelement vorgesehen ist und daß das erste Anlageelementhalte- element mit dem ersten Probeimplantatanlageelement und das zweite Anlage- elementhalteelement mit dem zweiten Probeimplantatanlageelement lösbar verbindbar ist. Dies gestattet es, die beiden Anlageelementhalteelemente indi¬ viduell zum Verbinden mit den Probeimplantatanlageelementen auszubilden. Insbesondere können sie unterschiedlich geformt sein. Des weiteren ist es möglich, die Anlageelementhalteelemente relativ zueinander geneigt am Hal¬ teteil auszubilden, so daß ein Lordosewinkel bereits durch die Anlageelement¬ halteelemente selbst vorgebbar ist.

Um mit dem Instrument gleichzeitig auch benachbarte Wirbelkörper distrahie- ren zu können, ist es vorteilhaft, wenn das erste Anlageelementhalteelement und das zweite Anlageelementhalteelement quer oder im wesentlichen quer zu den Anlageflächen aufeinander zu und/oder voneinander weg bewegbar gela¬ gert sind. Damit lassen sich einerseits die Größe des einzusetzenden Zwi¬ schenwirbelimplantats und der Lordosewinkel bestimmen sowie auch ein Ab¬ stand zwischen den Anlageflächen variieren.

Vorteilhaft kann es sein, wenn das distale Ende des Halteteils zwei Spreizbac¬ ken aufweist, wenn die Spreizbacken die Anlageelementhalteelemente umfas¬ sen oder tragen und wenn die Spreizbacken durch eine am Halteteil angeord¬ nete Antriebsvorrichtung, welche ein am proximalen Ende des Halteteils ange¬ ordnetes Betätigungselement umfaßt, voneinander weg und/oder aufeinander zu bewegbar sind. Das Halteteil kann gemäß dieser Ausgestaltung in Form ei- nes Spreizinstruments ausgebildet sein, welches Spreizbacken aufweist, die zum Verbinden mit den Probeimplantatanlageelementen ausgebildet sind.

Vorzugsweise sind die Spreizbacken parallel zueinander spreizbar gelagert.

Um bei einer Variation des Abstands der beiden Probeimplantatanlageelemente diesen auch bestimmen zu können, ist es vorteilhaft, wenn das Halteteil eine Wegmeßeinrichtung aufweist zum Messen und Anzeigen eines Abstandes der Anlageflächen voneinander oder eines Verfahrweges der Anlageelementhal- teelemente relativ zueinander. Ist beispielsweise der Abstand der Anlageflä¬ chen voneinander bekannt, so kann mit der Wegmeßeinrichtung eine Verän¬ derung des Abstandes bestimmt und zu dem bekannten Abstand hinzuaddiert werden. Auf diese Weise läßt sich die Zahl der erforderlichen Probeimplantat¬ anlageelemente verringern, da unterschiedliche Höhen durch Spreizen der An- lageelementhalteelemente eingestellt und bestimmt werden können.

Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin¬ dung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:

Figur 1: ein distales Ende eines erfindungsgemäßen Instruments mit zwi¬ schen benachbarten Wirbelkörpern eingesetzten Probeimplantat¬ platten;

Figur 2: eine vergrößerte Darstellung des distalen Endes des Instruments mit in einer ersten Winkelstellung am distalen Ende des Instru¬ ments gehaltenen Probeimplantatplatten; Figur 3: eine Ansicht ähnlich Figur 2, jedoch mit den in einer zweiten Win¬ keleinstellung am distalen Ende des Instruments gehaltenen Probeimplantatplatten; und

Figur 4: eine Explosionsdarstellung des distalen Endes des Instruments.

In den Figuren 1 bis 4 ist ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehenes chirurgisches Instrument zur Größen- und/oder Höhenbestimmung eines in einen Zwischenwirbelraum 12 zwischen zwei benachbarte Wirbelkörper 14 und 16 zweier Wirbel 18 und 20 einer Wirbelsäule 22 einsetzbaren Zwischenwirbel¬ implantats. Das Zwischenwirbelimplantat ist in den Figuren nicht dargestellt, umfaßt jedoch typischerweise ein erstes Anlageelement zur Anlage an eine erste Gelenkfläche 24 des Wirbelkörpers 14 und ein am ersten Anlageelement direkt oder indirekt gelagertes, insbesondere beweglich gelagertes, zweites Anlageelement zur Anlage an eine zweite, in Richtung auf die erste Gelenkflä¬ che 24 hin weisende zweite Gelenkfläche 26 des Wirbelkörpers 16.

Das Instrument 10 umfaßt einen als Halteteil ausgebildeten Instrumententeil 28, an dessen distalem Ende eine Spreizvorrichtung 30 angeordnet ist. Die Spreizvorrichtung 30 umfaßt zwei parallel zueinander ausgerichtete Spreizbac¬ ken 32 und 34 die über ein Scherenglied 36 miteinander verbunden sind. Das Scherenglied 36 umfaßt zwei Lenker 38 und 40, wobei der Lenker 38 mit ei¬ nem Lagerstift 42, dessen Längsachse quer zu einer Längsachse 44 des In¬ strumententeils 28 orientiert ist, mit der Spreizbacke 32 schwenkbar verbun¬ den ist. In gleicher Weise ist der Lenker 40 an einem distalen Ende der Spreiz¬ backe 34 mittels eines parallel zum Lagerstift 42 orientierten Lagerstifts 46 schwenkbar gelagert. Jede der beiden Spreizbacken 32 und 34 ist mit einem parallel zur Längsachse 44 verlaufenden Langloch 48 beziehungsweise 50 ver¬ sehen, in welches ein an den freien Enden der Lenker 38 und 40 quer zur Längsachse abstehender Führungszapfen 52 beziehungsweise 54 eintauchen und geführt werden. Durch das Scherenglied 36 wird' eine parallele Bewegung der beiden Spreizbacken 32 und 34 erzwungen. Die Spreizvorrichtung 30 bil¬ det so einen Parallelspreizer.

Distalseitig ist an den Spreizbacken 32 und 34 jeweils ein Haltering 56 und 58 angeordnet, die Ahlageelementhalteelemente bilden und jeweils eine zentrale Bohrung 60 beziehungsweise 62 aufweisen, die als Aufnahmen dienen. Eine Symmetrieachse 64 der Halteringe 56 und 58 verläuft quer zur Längsachse 44. Ferner sind die Halteringe 56 und 58 jeweils zweimal durchbohrt, und zwar parallel zur Symmetrieachse 64. Es sind somit jeweils zwei Justierbohrungen 66 und 68 sowie 70 und 72 in jedem Haltering 56 und 58 ausgebildet. Längs¬ achsen der Bohrung 60 und der Justierbohrung 66 schneiden beide die Längsachse 44, ebenso Längsachsen der Bohrung 62 und der Justierbohrung 70. Die Justierbohrungen 68 und 72 sind relativ zu den Justierbohrungen 66 und 70 um einen Einstellwinkel 74 in Umfangsrichtung versetzt angeordnet, der beim vorliegenden Ausführungsbeispiel 22° beträgt.

Teil des Instruments 10 ist auch ein Probeimplantat 76, welches zwei identi¬ sche Platten 78 umfaßt. Die Platte 78 ist im wesentlichen quaderförmig ausge¬ bildet und weist eine zur Anlage an eine der Gelenkflächen 24 beziehungsweise 26 anlegbare Anlagefläche 80 auf. Auf eine im wesentlichen parallel zur Anla¬ gefläche 80 in entgegengesetzter Richtung weisenden Unterseite 82 ist eine zylindrische Ringaufnahme 84 eingearbeitet, welche im wesentlichen in proxi- maier Richtung weisend seitlich geöffnet ist. Der Durchmesser der Ringauf¬ nahme 84 entspricht einem Außendurchmesser der Halteringe 56 und 58. Der Ringaufnahme 84 ist koaxial zur Symmetrieachse 64 angeordnet. Ebenfalls koaxial zu derselben steht ein Haltezapfen 86 von der Platte 78 ab, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser der Bohrungen 60 und 62 ent¬ spricht. Der Haltezapfen 86 ist in Umfangsrichtung mit einer Ringnut 88 verse¬ hen, in welche ein O-Ring 90 eingelegt ist, dessen Durchmesser etwas größer ist als eine Tiefe der Ringnut 88 in radialer Richtung. Die Ringnut 88 mit dem in diese eingelegten O-Ring 90 bilden eine Klemmvorrichtung, mit welcher eine Verbindung der Platte 78 mit einem der beiden Halteringe 56 und 58 gesichert werden kann. Eine Klemmung erfolgt durch elastische Verformung des O-Rings 90 nach Einführen des Haltezapfens 86 in eine der beiden Bohrungen 60 oder 62. Parallel zum Haltezapfen 86 steht ein Einstellzapfen 92 ab, dessen Außen¬ durchmesser den Innendurchmessern der Justierbohrungen 66 bis 72 ent¬ spricht.

Die Platte 78 ist derart ausgebildet, daß sie einen der Halteringe 56 oder 58 aufnehmen kann, wobei der Haltezapfen 86 in die Bohrung 60 beziehungs¬ weise 62 und der Einstellzapfen 92 in eine der Justierbohrungen 66 und 68 beziehungsweise 70 und 72 einführbar ist. Die Platte 78 kann somit auf einfa¬ che Weise parallel zur Symmetrieachse 64, also quer zur Längsachse 44, mit einem der Halteringe 56 und 58 in Eigriff gebracht werden. Sind die beiden Platten 78 mit den Halteringen 56 und 58 derart verbunden, daß die Ein¬ stellzapfen 92 in die Justierbohrungen 66 und 70 eintauchen, dann ergibt sich eine Ausrichtung der Platten 78 symmetrisch zum Instrumententeil 28 bezie¬ hungsweise zur Längsachse 44. Mit einer derartigen, in den Figuren 1 und 2 dargestellten Winkeleinstellung der Platten 78 relativ zu den Halteringen 56 und 58 läßt sich das Instrument dazu verwenden, das Probeimplantat 76 durch einen anterioren Zugang in einen menschlichen oder tierischen Körper und in den Zwischenwirbelraum 12 einzuführen.

Das Einführen des Probeimplantats 76 durch einen lateralen Zugang wird er¬ leichtert, wenn die Platten 78 mit den Halteringen 56 und 58 derart verbunden werden, daß die Einstellzapfen 92 in die Justierbohrungen 68 und 72 eintau¬ chen. Die Platten 78 sind so einer in Figur 3 dargestellten zweiten Winkelstel¬ lung mit den Halteringen 56 und 58 verbunden, und nehmen ein im Vergleich zu der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Winkelstellung eine um 22° ge¬ drehte Stellung ein.

Bei dem in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die brei¬ ten Halteringe 56 und 58 parallel zueinander ausgerichtet. Denkbar wäre es auch, voneinander weg weisende Ringflächen 94 und 96 der Halteringe 56 und 58 gegeneinander zu neigen. Auf diese Weise läßt sich ein bestimmter Lordo¬ sewinkel 98, den die Gelenkflächen 24 und 26 relativ zueinander vorgeben, einstellen.

Das Instrument 10 umfaßt nicht nur die in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Platten 78, sondern auch weitere, nicht dargestellte Platten 78 unterschiedli¬ cher Größe und unterschiedlicher Neigung der Anlageflächen 80 relativ zuein¬ ander. Durch die unterschiedlich geneigten Anlageflächen 80 kann ebenfalls der durch die Gelenkflächen 24 und 26 vorgegebene Lordosewinkel 98 nach¬ gebildet werden. Des weiteren unterscheiden sich die Platten 78 auch in ihrer Höhe, so daß unterschiedlich hohe Zwischenwirbelräume 12 in gewünschter Weise ausgemessen werden können. Das Instrument 10 wird intraoperativ wie folgt eingesetzt. Zunächst wird ein Patient in gewünschter Weise gelagert. Dies kann beispielsweise bei einem frontalen Zugang auf dem Rücken liegend erfolgen. Über die spezielle Lage¬ rung des Patients kann bereits eine Entlastung der Wirbelsäule erreicht wer¬ den.

In einem nächsten Schritt wird ein Zugang in den Körper des Patienten ge¬ schaffen, und zwar zum gewünschten Zwischenwirbelraum 12 hin. Anschließend wird das geschädigte Bandscheibengewebe entfernt. Danach wird das Instrument 10 entsprechend vorbereitet. Dies bedeutet, daß anhand der anatomischen Verhältnisse verschiedene Probeimplantate 76 etwa passen¬ der Größe vorbereitet werden, und zwar mit entsprechender Höhe und natürli¬ chem Lordosewinkel 98. Entsprechend dem gewählten Zugang, anterior oder lateral, werden die Platten 78 des Probeimplantats 76 auf die jeweiligen Halte¬ ringe 56 und 58 aufgesteckt, also entweder mit den Einstellzapfen 92 in die Justierbohrungen 66 und 70 oder 68 und 72. Danach wird das Instrument 10 in den Körper des Patienten eingeführt, und zwar derart, daß das Probeim¬ plantat 76 in den Zwischenwirbelraum 12 eintaucht. Mit einer nicht näher dar¬ gestellten Antriebsvorrichtung werden, falls erforderlich, die Spreizbacken 32 und 34 auseinanderbewegt, bis die Anlageflächen 80 an den Gelenkflächen 24 und 26 anliegen. Bei Bedarf können mit dem Instrument 10 die benachbarten Wirbelkörper 14 und 16 noch weiter aufgespreizt werden. Am Instrumententeil 28 ist eine nicht dargestellte Anzeigevorrichtung ausgebildet, welche eine Skala umfaßt, an der bestimmte Implantatgrößen gekennzeichnet sind. Bei entsprechender Auswahl der Platten 78 kann dann direkt an der Skala das zu wählende Implantat abgelesen werden. Alternativ kann die Skala auch eine Längenskala sein, so daß anhand des angezeigten Werts ein Abstand der bei¬ den Gelenkflächen 24 und 26 voneinander bestimmt und dementsprechend das einzusetzende Zwischenwirbelimplantat gewählt werden kann.

In einem nächsten Schritt werden die beiden Spreizbacken 32 und 34 wieder aufeinander zu bewegt und das Probeimplantat 76 aus dem Zwischenwirbel¬ raum 12 entfernt.