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Patent Searching and Data


Title:
SURGICAL INSTRUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/139224
Kind Code:
A1
Abstract:
A surgical instrument is proposed for inserting a balloon catheter into the eustachian tube, said surgical instrument being made of a tube which consists of plastic and comprises a continuous channel (3) for the balloon catheter. The tube begins with a straight portion (1), to which a front portion (2) that is angled and/or curved relative to the straight portion is attached and which is used to handle the instrument. The tube has a bend which allows the application of the surgical instrument via the oral cavity. This allows the user to achieve a greater overview of the surgical region. Additionally, this alternative access path offers the prospect of treating patients even when the insertion of an instrument via the nose is not possible. The tube consists of a transparent plastic in order to allow the position of the inserted balloon catheter to be detected.

Inventors:
MLYNSKI ROBERT (DE)
PUNKE CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/054378
Publication Date:
September 09, 2016
Filing Date:
March 02, 2016
Export Citation:
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Assignee:
UNIVERSITÄT ROSTOCK (DE)
International Classes:
A61M25/06; A61B17/24; A61F11/00; A61M25/00
Foreign References:
US20130274715A12013-10-17
US20070299403A12007-12-27
US4512765A1985-04-23
US20120101433A12012-04-26
Attorney, Agent or Firm:
WABLAT - LANGE - KARTHAUS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Chirurgisches Instrument zum Einführen eines Tubenkatheters, mit

- einem aus einem durchscheinenden bis durchsichtigen Kunststoff

bestehenden Rohr, das

- vom Bereich seines körperfernen Endes (5) ausgehend einen im

wesentlichen geradlinigen Abschnitt (1 ) und

- daran anschließend einen abgewinkelten und/oder abgebogenen

Vorderabschnitt (2) aufweist,

- einem durch das Rohr hindurchgehenden am vorderen Ende des

Vorderabschnitts (2) ausmündenden Kanal (3) für den Katheter sowie mit

- einer Einschiebeöffnung (4) für den Katheter im Bereich des körperfernen Endes (5) des Rohrs.

2. Instrument nach Anspruch 1 , mit einem Ansauganschluss (6) im geradlinigen Abschnitt.

3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Einschiebeöffnung (4) für den Katheter am Ende des geradlinigen Abschnitts (1 ) am Rohr ausmündet.

4. Instrument nach Anspruch 2 oder 3, bei dem der Ansauganschluss (6)

seitlich am Rohr ausmündet.

5. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der

Übergang zwischen dem geradlinigen Abschnitt (1 ) des Rohrs und dem Vorderabschnitt (2) über einen Rohrbogen (2a) erfolgt.

6. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in einer Seitenansicht der Übergang zwischen dem geradlinigen Abschnitt (1 ) des Rohrs und dem Vorderabschnitt (2) einen stumpfen Winkel bildet.

7. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der

Vorderabschnitt (2) mindestens zwei gegenseitig abgewinkelte oder abgebogene Abschnitte (2b, 2c) aufweist.

8. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, als Einmalinstrument ausgebildet. 9. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das

Kunststoffrohr mindestens teilweise starr ausgebildet ist.

10. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das

Kunststoffrohr mindestens teilweise halbstarr ausgebildet ist.

1 1 . Verwendung eines Instruments nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Erleichtern des Einführens eines Ballonkatheters.

12. Verwendung nach Anspruch 1 1 , bei der der Ballonkatheter erst nach dem mindestens teilweisen Einsetzen des Vorderabschnitts (2) in die

Körperöffnungen des Patienten in das Kunststoffrohr eingeschoben wird.

13. Verwendung nach Anspruch 1 1 oder 12, bei der das chirurgische Instrument einmal verwendet und anschließend entsorgt wird.

Description:
Chirurgisches Instrument

Beschreibung Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument zum Einführen eines

Tubenkatheters.

In der Medizin sind Tubenkatheter als chirurgische Instrumente geläufig. So ist beispielsweise ein Ballonkatheter zur Behandlung von Fehlfunktionen der

Eustachischen Röhre verwendet. Dabei wird der Ballonkatheter durch ein starres Rohr eingeführt und anschließend der Ballon mithilfe von sterilem Wasser aufgeblasen (Danish Medical Journal April 2014).

Für diesen Ballonkatheter existiert eine Einführvorrichtung, die einen geradlinigen rohrförmigen starren Grundkörper und einen in dem rohrförmigen Grundkörper verschiebbaren Schaft zum Bewegen des Ballonkatheters aufweist. Die

Einführvorrichtung besteht aus nicht rostendem Edelstahl oder einem Kunststoff. Das Material soll eine gute Sterilisierbarkeit ermöglichen (DE 20 2010 005 388 U

1 )-

Ebenfalls bekannt ist ein chirurgisches Instrument, das aus einem Einführungsrohr und einem in dem Einführungsrohr in axialer Richtung verschiebbaren Katheter besteht. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen Ballonkatheter. Dieses chirurgische Instrument kann als Einmalinstrument herstellbar sein (DE 41 15 007 A1 ).

Die bekannten Vorrichtungen benötigen wegen des Erfordernisses, sie vor der Benutzung zu sterilisieren, erheblichen Aufwand in der Aufbereitung vor und nach der Sterilisation. Darüber hinaus sind sie für die Patienten unangenehm während der Benutzung. Weiterhin besteht bei bisherigen Instrumenten ein höheres

Verletzungsrisiko (Blutungs- und Infektionsgefahr) durch die Platzierung mehrerer chirurgischer Instrumente durch die Nase mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit der Instrumente. Eine direkte optische Kontrolle der Position des Katheters d.h. unmittelbare Sicht auf den Katherterballon ist nicht möglich. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine einfach durchzuführende und kostengünstig anzuwendende Möglichkeit zum Einführen eines Ballonkatheters insbesondere in die Ohrtrompete zu schaffen. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein chirurgisches Instrument mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor. Weiterbildungen der Erfindung sind

Gegenstand von Unteransprüchen. Die Erfindung schlägt ebenfalls die

Verwendung eines solchen chirurgischen Instruments vor. Das zum Einführen dienende Rohr enthält also einen im wesentlichen geradlinigen Abschnitt, an dem der Operateur angreift, um das Rohr auszurichten und

einzuschieben. Durch den Vorderabschnitt, der abgewinkelt und/oder abgebogen verläuft, lässt sich das Instrument mit geringeren Belästigungen für den Patienten einführen, sodass auch das Einschieben des Tuben katheters erleichtert wird. Durch die Ausbildung des Rohrs aus einem durchsichtigen oder durchscheinenden Kunststoff lässt sich die Position des Katheters laufend überprüfen. Der Grad an Durchsichtigkeit wird so gewählt, dass der Katheter auf den ersten Blick optisch erkennbar ist. In Weiterbildung der Erfindung kann das Rohr einen Ansauganschluss aufweisen, der im geradlinigen Abschnitt des Rohrs angeordnet ist.

Die Einschiebeöffnung für den Katheter kann in Weiterbildung beispielsweise an dem körperfernen Ende des Rohrs selbst ausgebildet sein. Es ist aber ebenfalls möglich, die Einschiebeöffnung seitlich an dem Rohr mit einem gewissen Abstand von dem Ende des Rohrs anzuordnen. Die Einschiebeöffnung kann in der Wand des Rohrs schräg verlaufen, um das Einschieben des Katheters und das

Durchschieben in den Kanal zu erleichtern. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der

Ansauganschluss seitlich am Rohr ausgebildet ist.

In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Vorderabschnitt mindestens im Übergangsbereich zu dem geradlinigen Abschnitt unter einem stumpfen Winkel verläuft, der beispielsweise bei etwa 120 bis 150 Grad liegt. Der Vorderabschnitt weicht also mindestens in seinem Anfangsbereich um einen Winkel von etwa 30 bis 60° von der Längsachse des geradlinigen Abschnitts ab,

insbesondere um etwa 45°.

Der Vorderabschnitt kann ausgehend von dem geradlinigen Abschnitt einen

Rohrbogen aufweisen, um den Übergang zwischen dem geradlinigen Abschnitt und dem Vorderabschnitt des Rohrs kontinuierlich zu gestalten. Es kann nach einem weiteren Merkmal vorgesehen sein, dass der Vorderabschnitt seinerseits abgewinkelt oder abgebogen ausgebildet ist, beispielsweise mindestens zwei gegenseitig abgewinkelte oder abgebogene Unterabschnitte aufweist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Abwinklung bzw. Abbiegung aus der Ebene, in der der geradlinige Abschnitt liegt, herausführt.

In nochmals weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das chirurgische Instrument zur einmaligen Verwendung vorgesehen ist, sodass es nach der Benutzung entsorgt wird. Die Festigkeit und Stabilität des Kunststoffrohrs braucht daher weder für die Möglichkeit der mehrfachen Sterilisierung noch der mehrfachen Benutzung ausgelegt zu werden. Das Instrument wird in einer sterilen Verpackung in sterilem Zustand geliefert und wie ein Einmalinstrument verwendet.

In Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das Kunststoffrohr starr ausgebildet ist, was seine Handhabung erleichtert. Denn das Einführen des Kunststoffrohrs muss durch Schieben geschehen, da der Operateur an dem geradlinigen Abschnitt angreift.

Es kann jedoch ebenfalls vorgesehen sein, dass das Kunststoffrohr halbstarr ausgebildet ist, also eine gewisse Flexibilität aufweist.

Der Grad der Flexibilität kann sowohl durch die Auswahl des Materials als auch durch die geometrische Gestaltung verwirklicht werden. Es ist auch denkbar, den Vorderabschnitt des Kunststoffrohrs mithilfe einer geringeren Wandstärke etwas flexibler zu gestalten als den geradlinigen Abschnitt, an dem der behandelnde Arzt angreift.

Die Erfindung schlägt ebenfalls die Verwendung eines chirurgischen Elements, wie es hierin beschrieben wird, zum Einführen eines Tuben katheters vor. Aufgrund der Biegung des Rohrs kann die Anwendung über die Mundhöhle vollzogen werden. Dadurch ist es dem Anwender möglich, eine größere Übersicht über das OP-Gebiet zu erzielen. Darüber hinaus bietet dieser alternative Zugangsweg die Aussicht, Patienten auch in den Fällen zu versorgen, wo ein Einführen eines Instruments über die Nase nicht möglich ist.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der Zusammenfassung, deren beider Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird, der folgenden Beschreibung

bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.

Einzelmerkmale der unterschiedlichen Ausführungsformen können dabei in beliebiger weise kombiniert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

In der Zeichnung zeigen:

Figur 1 eine Seitenansicht des von der Erfindung vorgeschlagenen

chirurgischen Instruments;

Figur 2 eine Ansicht des in Figur 1 dargestellten Instruments von oben in

Figur 1 ;

Figur 3 eine Teilansicht des Vorderabschnitts etwa in Richtung des Pfeils III in

Figur 2; Figur 4 perspektivische Ansicht des vorderen Endes des Instruments.

Die Figur 1 zeigt schematisch die Ansicht des chirurgischen Instruments, das von der Erfindung vorgeschlagen wird, in einer seitlichen Ansicht. Das chirurgische Instrument wird von einem Rohr gebildet, das einen geradlinigen Abschnitt 1 aufweist, an den sich ein Vorderabschnitt 2 anschließt. Durch das Rohr verläuft ein durchgehender Kanal 3, der in der Zeichnung nur angedeutet ist. An dem in Figur 1 unteren, also dem körperfernen Ende des Instruments ist eine Einschiebeöffnung 4 für den Ballonkatheter gebildet, zu dessen Einführung das Instrument dient. Das körperferne Ende 5 des Instruments verläuft leicht konisch.

Mit einem gewissen Abstand vom körperfernen Ende 5 des Instruments ist in der Wand des Rohrs eine Ansaugöffnung 6 angeordnet, die mit dem Kanal 3 in

Verbindung steht.

Am Ende des geradlinigen Abschnitts 1 des Rohrs schließt sich der Vorderabschnitt 2 über eine Abbiegung oder ein Abwinklung an. In der Seitenansicht der Figur 1 weicht der Vorderabschnitt 2 gegenüber der Achse des geradlinigen Abschnitts um einen Winkel von etwa 45° ab. An dem Ende 7 des Vorderabschnitts ist dann die Austrittsöffnung 8 für den Ballonkatheter gebildet.

Der Vorderabschnitt 2 beginnt mit einem Bogen 2a. Dieser Bogen 2a liegt in der gleichen Ebene wie der geradlinige Abschnitt 1 . Daran schließen sich dann die beiden Abschnitte 2b und 2c an, die ihrerseits in einer gemeinsamen Ebene liegen, die aber gegenüber der Ebene des geradlinigen Abschnitts 1 und des Bogens 2a abgewinkelt verläuft. Der Winkel zwischen den beiden Ebenen liegt im Bereich von 30 bis 60°. Dies kann man der Figur 2 entnehmen, die eine Ansicht des

Instruments von oben in Figur 1 zeigt. Die Figur 3 zeigt den Vorderabschnitt 2 des Instruments aus einer weiteren

Richtung in vergrößertem Maßstab. Die Abwinklungen der beiden Abschnitte 2b und 2c des Vorderabschnitts 2 erfolgen jeweils um einen Winkel von etwa 45° gegenüber der Längsachse des jeweils vorhergehenden Abschnitts 2a, 2b. Die Länge der beiden Unterabschnitte 2b, 2c liegt im Bereich von etwa 2 cm.

Die Figur 4 zeigt in einer abgebrochenen perspektivischen Ansicht von dem

Handhabungsende aus den vorderen Bereich des Instruments. An den geradlinigen Abschnitt 1 des chirurgischen Instruments schließlich der Bogen 2a des Rohrs an, der noch in der gleichen Ebene liegt wie dieser. Abgewinkelt gegenüber dem Bogen 2a folgt dann der Abschnitt 2b, und an diesen Abschnitt 2b schließt sich der vordere Abschnitt 2c an. Dieser liegt wiederum in der gleichen Ebene wie der Abschnitt 2b, ist diesem gegenüber aber wieder abgewinkelt, allerdings in der gleichen Ebene.

Verwendung des Instruments:

Das Instrument wird mit seinem Vorderabschnitt über den Mund in den

Nasenrachen des Patienten vorgeschoben und kann hier in die Ohrtrompete eingeführt werden. Während dieses Vorgangs greift der Operateur an dem geradlinigen Abschnitt 1 an, um das Rohr auszurichten und vorwärts zu schieben. Nach dem Einsetzen des Instruments wird dann der Ballonkatheter in die

Einschiebeöffnung 4 eingeschoben und durch den Kanal 3 hindurchgeschoben. Aufgrund der Durchsichtigkeit des Kunststoffrohrs kann die Position des Katheters jederzeit direkt optisch überprüft werden.