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Patent Searching and Data


Title:
SURGICAL SET FOR PLACING AN ACCESS TUBE IN THE INTERVERTEBRAL DISC OF A PATIENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/022040
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a surgical set for placing an access tube (4) in the intervertebral disc of a patient, comprising a stylet (1), a cannula (2), a guiding wire (3) and an access tube (4) to be placed. In order to create access to the surgical site in a way that is easy and less stressful for the patient, the invention also provides an obturator (5) for the access tube (4), the outside diameter of which corresponds to the inside diameter of the access tube (4) and which has a lumen of a diameter that corresponds to the diameter of the guiding wire (3).

Inventors:
RIES WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/001834
Publication Date:
February 19, 2015
Filing Date:
July 03, 2014
Export Citation:
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Assignee:
JOIMAX GMBH (DE)
International Classes:
A61B17/70; A61B17/00; A61B17/34
Foreign References:
US8454663B22013-06-04
US20040162559A12004-08-19
US20050090852A12005-04-28
EP2361568A12011-08-31
US5100390A1992-03-31
Other References:
See also references of EP 2895091A1
Attorney, Agent or Firm:
LEMPERT, Jost et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Bandscheibenzugangs-Operationsset zum Legen eines Zugangsrohrs (4) zu einer Bandscheibe eines Patienten, mit einem Stilett (1), einer Kanüle (2), einem Führungsdraht (3) und einem zu legenden Zugangsrohr (4), gekennzeichnet durch einen Obturator (5) für das Zu¬ gangsrohr (4), dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Zugangsrohrs (4) entspricht und der ein Lumen aufweist, dessen Durchmesser dem Durchmesser des Führungsdrahts (3) entspricht.

2. Set nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugangsrohr (4) zumindest über den größten Teil seiner Länge von seinem proximalen Ende her starr ist.

3. Set nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

dass ein distaler Endbereich (5.2) des Obturators (5) sich zu dessen distaler Stirnseite (5.3) hin verjüngt.

4. Set nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verjüngung des Obturators (5) konvex bogenförmig ausge- bildet ist.

Set nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verjüngung im Längsschnitt von der Außenseite zur Mittelachse (A) des Obturators (5) parabelförmig mit Ursprung der Parabelform auf der Achse (A) des Obturators (5) erfolgt.

Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die distale Stirnseite des Obturators stumpf ausgebildet ist.

Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass der sich verjüngende distale Endbereich (5.2) des Obturators (5) das distale Ende des Zu gangsrohrs (4) in distaler Richtung überragt.

Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass bei maximal in das Zugangsrohr (4) eingeführter Obturator die distale Stirnseite (4.2) de Zugangsrohrs axial mit dem Übergang des Obturators von seinem zylindrischen Hauptteil mit konstantem Durchmes ser zu seinem verjüngten Bereich übereinstimmt.

Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass das Zugangsrohr (4) an seinem dista len Ende eine einseitige Abschrägung und damit eine Spitze als distale Stirnseite (4.2) hat.

Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass das Zugangsrohr (4) als Spülschaft ausgebildet ist. Set nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugangsrohr (4) an seinem proximalen Ende einen Spülan schluss (4.4) aufweist.

Set nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der "Spülanschluss (4.4) seitlich des Zugangsrohrs (4) vorgesehen ist.

Set nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülanschluss unter einem Winkel von 90° zur Achse (A) des Zugangsrohrs (4) ausgerichtet ist.

Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass der Außendurchmesser des Stiletts (1) dem Innendurchmesser der Hohlkanüle (2) entspricht

Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass das Stilett (1) über einen Anschlusskopf (1.2) axial- und drehfest mit einem Anschlusskopf der Hohlkanüle verbindbar ist.

Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass das' Lumen des Obturators (5) einen Durchmesser von 2 mm bis 5 mm hat.

Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die Wandungsstärke des Zugangsrohrs (4) zwischen 0,25 mm und 0,5 mm liegt.

Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet dass der Außendurchmesser der Kanüle (2) zwischen 0,9 mm und 1,2 mm liegt. Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ausschließlich aus den der vorangehenden Ansprüche genannten Teilen besteht.

Verfahren zum Legen eines Zugangsrohrs in die Bandscheibe eines Patienten, wobei eine Kanüle (2) mit eingelegtem Stilett (1) durch die Haut des Patienten bis zur Bandscheibe geführt wird, anschließend das Stilett (1) aus der Kanüle (2) entfernt wird und durch die Kanüle ein Führungsdraht (3) eingeschoben wird sowie danach die Kanüle (2) entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einheit aus zu legendem Zugangsrohr (4) und in diesem befindlichen Obturator (5) mit einem axialen Lumen mittels des Lumens des Obturators (5) über das Zugangsrohr (4) bis zur Bandscheibenmitte unter Aufweitung des Zugangswegs im Körper des Patienten eingeschoben wird und anschließend der Obturator (5) und Führungsdraht (3) aus dem Zugangsrohr (4) entfernt werden .

Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufweitung des Führungswegs durch das Gewebe des Patienten bis zur Bandscheibe mittels eines sich verjüngenden Endbereichs (5.2) des Obturators (5) erfolgt .

Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufweitung des Durchgangswegs durch das Gewebe des Patienten mittels eines sich von seiner Stirnseite

(5.3) des Obturators (5) zu dessen zylindrischem Teil

(5.4) hin konvex erweiternden Endbereichs (5.2) erfolgt .

23. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass nach Einschieben des Zugangsrohrs (4) und Entfernen von Obturator (5) mit Führungsdraht (3) der distal des distalen Endes des Zugangsrohrs befindliche Operationsbereich des Patienten proximal am als Spülschaft ausgebildeten Zugangsrohr (4) angeordne ten Spülanschluss (4.4) gespült wird.

24. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass nach Entfernen von Obturator (5) und Führungsdraht (3) aus dem Zugangsrohr (4) durch dieses weitere Instrumente und/oder Werkzeuge bis zum distal des distalen Endes (4.1) des Zugangsrohrs (4) befindlichen Operationsgebiet eingeführt werden, wie Endoskope, Zangen, Greifer, Fräser und Hochfrequenzson den .

Description:
Operationsset zum Legen eines Zugangsrohrs in die

Bandscheibe eines Patienten

Die Erfindung betrifft ein Bandscheibenzugangs- Operationsset zum Legen eines Zugangsrohrs in die Bandscheibe eines Patienten, mit einem Stilett, einer Kanüle, einem Führungsdraht und einem zu legenden Führungsrohr.

Bei minimal-invasiven, perkutanen (also durch die Haut eines Patienten erfolgenden) , insbesondere endoskopischen Operationen im Bereich des Spinalkanals eines Patienten, wie Entfernen einer Bandscheibe, Veröden von Gewebe, Bearbeiten von Bereichen von Wirbelkörpern etc. ist zunächst ein Zugangsrohr zu legen, durch welches weitere Instrumente und Werkzeuge zur Beobachtung des Operationsgebiets und zur Ausführung der entsprechenden Operationstätigkeiten eingeführt werden.

Üblicherweise wird hierzu zunächst durch einen Einschnitt in der Haut eine Einheit aus (Hohl- ) Kanüle und in diesem befindlichen Stilett, die an ihren distalen Stirnseiten beide angespitzt sind, bis in die Bandscheibenmitte einge- führt. Anschließend wird das Stilett aus der Kanüle entfernt und durch diese ein Führungsdraht mit seinem distalen Ende bis auf den gegenüberliegenden Faserringrand eingeschoben sowie daraufhin die Hohlkanüle, die an ihrem proximalen Ende zur Verbindung mit dem zunächst in ihr befindlichen Stilett eine Luer-Adapterausbildung aufweist, über den Führungsdraht herausgezogen und entfernt. Im Weiteren erfolgt dann eine Dilatation des Zugangswegs von der Hautoberfläche zum Spinalkanal mittels hülsenartiger Dilatoren, indem zunächst ein Dilator mit einem sehr geringen Durchmesser über den Führungsdraht eingeschoben wird, über diesen dann ein Dilator mit größerem Durchmesser usw. insgesamt werden zwei bis vier Dilatoren eingeschoben wird. Nach Einschieben des letzten Dilators werden die in diesem befindlichen Dilatoren sowie der Führungsdraht entfernt und durch den liegenbleibenden Dilator mit größtem Durchmesser dann ein Zugangsrohr für Instrumente und Werkzeuge, vorzugsweise in Form eines Spülschaftes, eingeschoben.

Die vorstehende Beschreibung zeigt, dass durch dieses Verfahren ein Aufweiten des Zugangskanals in radialer Richtung über einen Querschnitt hinaus erfolgt, wie er für das schließlich vorzusehende Zugangsrohr oder den Spülschaft erforderlich ist, da letzteres, wie gesagt, durch den liegenden Obturator hindurchgeführt wird, so dass dieser einen größeren Durchmesser aufweisen muss als das Zugangsrohr bzw. der Spülschaft. Hierdurch werden stärkere Traumatisierungen und Schädigungen des Gewebes bewirkt, als diese unbedingt zur Durchführung des Eingriffs notwendig sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Operationsset zum Schaffen eines Zugangs zur Bandscheibe, insbesondere zum Legen eines Zugangsrohrs zum Spinalkanal zu schaffen, das das Legen des Zugangsrohrs in einfacher, weniger aufwendiger, schnellerer und damit zeitsparender Weise sowie mit weniger traumatisierenden Belastungen für den Patienten ermöglicht .

Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe mit einem Band- scheibenzugangs-Operationsset der eingangs genannten Art gelöst, welches gekennzeichnet ist durch einen Obturator für das Zugangsrohr, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Zugangsrohrs entspricht und der ein Lumen aufweist, dessen Durchmesser dem Durchmesser des Führungsdrahts entspricht.

Durch die Erfindung wird es möglich nach Entfernen der Kanüle über den durch diese eingeschobenen Führungsdraht, so dass lediglich der Führungsdraht von der Hautoberfläche zur Bandscheibe liegt, gemeinsam die Einheit aus Zugangsrohr und in diesem befindlichen Obturator bis zum Operationsgebiet bei der Bandscheibe einzuschieben und dabei in einem Schritt eine Aufweitung des Zugangsweges im Gewebe des Patienten zu bewirken, wobei bei vorgegebenem Durchmesser des Zugangsrohrs eine Aufweitung auf einen geringeren Durchmesser hin erfolgen muss und daher weniger traumatisierend ist, da kein das Zugangsrohr zum Einschieben umgebender Di- lator (Führungshülse) erforderlich ist.

Nach Einschieben der Einheit von Zugangsrohr und kanulier- tem Obturator werden letztere zusammen mit dem Führungsdraht entfernt, so dass lediglich das Zugangsrohr, das vorzugsweise als Spülschaft ausgebildet ist, liegen bleiben kann. Durch dieses kann dann eine Spülung des Operationsbereichs erfolgen und es können weitere Instrumente und Werk- zeuge eingeführt werden, wie dies eingangs beschrieben wurde .

Die länglichen, insbesondere zylinder- und stabförmigen Teile des Sets bestehen aus Metall, vorzugsweise

(Edel-) Stahl, wobei auch Nitrat in Frage kommt. Der Führungsdraht ist dabei vorzugsweise als massives Teil, insbesondere als einstückiger Stab ausgebildet, proximale Strukturelemente der einen Komponenten, wie Adapter-Kopf und Griffteile bestehen vorzugsweise aus Kunststoff, wie PE, PP.

Während die sonstigen Instrumententeile übliche Abmessungen aufweisen, insbesondere Führungsdraht und Wandung des Zugangsrohrs, die so dünn wie möglich ausgebildet ist (0,15 mm bis 30 mm) , wie es die Stabilitäts- und insbesondere Steifigkeitsanforderungen erfordern, weist der Obturator zwischen seinem inneren zentralen axialen Lumen und seiner Außenwandung eine größere Wandungsstärke auf, als sie aus statischen und Stabilitätsgründen erforderlich ist. Insbesondere ist die Wandung des Obturators mindestens so stark wie der Durchmesser des Führungsdrahtes, so dass also der Außendurchmesser des Obturators das Dreifache der Stärke des Führungsdrahtes beträgt. Hierdurch kann in einem

Schritt eine erhebliche Aufweitung des Zugangskanals durch das Gewebe des Patienten von seiner Hautoberfläche bis zum Spinalkanal bei Einführen der Einheit aus Zugangsrohr und in diesem befindlichen Obturator erfolgen.

In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass ein distaler Endbereich des Obturators sich zu dessen distaler Stirnseite hin verjüngt. Dabei sollte das Zugangsrohr insbesondere über mehr als dreiviertel seiner Länge, starr sein. Äußerst bevorzugt ist das gesamte Zugangsrohr starr. In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die distale Stirnseite des Obturators stumpf ausgebildet ist. Der Obturator hat ein Lumen mit einer Öffnung an seiner distalen Stirnseite. Dass die Stirnseite stumpf ist, heißt, dass die die Öffnung umgebende Wandung, insbesondere der stirnseitige Ringbereich derselben stumpf ist und vor allem keinerlei. Schneidelemente, wie Schneiden oder

Schneidkanten, hat. Die ringförmige Stirnseite kann abgerundet, oder abgeflacht sein. Hierdurch wird die Gefahr einer Verletzung zu durchdringenden Gewebes reduziert. Zudem ist die Aufweitung des zu durchdringenden Gewebes schonender.

Um ein wenig belastendes Aufweiten des Zugangsweges im Gewebe des Patienten zu unterstützen, sehen weitere Ausges ¬ taltungen der Erfindung vor, dass der distale Endbereich des Obturators sich zu dessen distaler Stirnseite hin verjüngt, wobei insbesondere die Verjüngung des Obturators konvex kegelförmig ausgebildet ist und höchst vorzugsweise die Verjüngung im Längsschnitt von der Außenseite zur Mittelachse des Obturators parabelförmig mit Ursprung der Parabelform auf der Achse des Obturators erfolgt.

Weitere Ausbildungen der Erfindung sehen vor, dass der sich verjüngende distale Endbereich des Obturators das distale Ende. des Zugangsrohrs in distaler Richtung überragt.

In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass bei maximal in das Zugangsrohr eingeführter Obturator die distale Stirnseite des Zugangsrohrs axial mit dem Übergang des Obturators von seinem zylindrischen Hauptteil mit konstantem Durchmesser zu seinem verjüngten Bereich überein- stimmt. Dabei ist die maximale Einführtiefe des Obturators in das Zugangsrohr durch proximale Anschlagteile beider Elemente, wie ein Kopfteil des Führungsrohrs und ein Griffteil am Obturator begrenzt. Durch einen solchen stetigen sich distal hin. verjüngenden Übergang ohne Kanten wird beim Einführen das Gewebe besonders schonend aufgeweitet. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass der Außendurchmesser des Stiletts dem Innendurchmesser der Hohlkanüle entspricht und/oder das Stilett über einen Anschlusskopf axial- und drehfest mit einem Anschlusskopf der Hohlkanüle verbindbar ist. Insbesondere kann die Verbindung als Luer-Adapter ausgebildet sein.

Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass das Zugangsrohr ein Spülschaft ist, wobei insbesondere das Zugangsrohr an seinem proximalen Ende einen Spülanschluss aufweist. Der Spülanschluss befindet sich seitlich des als Spülschaft dienenden Zugangsrohres, vorzugsweise unter einem Winkel von 60° bis 90°.

Durch das erfindungsgemäße Operationsset wird ein Vorgehen derart ermöglicht, dass eine Kanüle mit eingelegtem Stilett durch die Haut des Patienten bis zum Spinalkanal geführt wird, anschließend das Stilett aus der Kanüle entfernt wird und durch die Kanüle ein Führungsdraht eingeschoben wird sowie danach die Kanüle entfernt wird, woraufhin weiterhin eine . Einheit aus zu legendem Zugangsrohr und in diesem befindlichen Obturator mit einem axialen Lumen mittels des Lumens des Obturators über das Führungsrohr bis zum Spinalkanal unter Aufweitung des Zugangswegs im Körper des Patienten eingeschoben wird und anschließend der Obturator und Führungsdraht aus dem Zugangsrohr entfernt werden. Dabei kann insbesondere derart vorgegangen werden, dass die Aufweitung des Führungswegs durch das Gewebe des Patienten bis zur Bandscheibe mittels eines sich verjüngenden Endbereichs des Obturators erfolgt und/oder dass nach Einschieben des Zugangsrohrs und Entfernen von Obturator mit Führungsdraht der distal des distalen Endes des Zugangsrohrs befindliche Operationsbereich des Patienten proximal am als Spülschaft ausgebildeten Zugangsrohr angeordneten Spülan- schluss gespült wird. Weitere Vorgehensweisen sehen vor, dass nach Entfernen von Obturator und Führungsdraht aus dem Zugangsrohr durch dieses weitere Instrumente und/oder Werkzeuge bis zum distal des distalen Endes des Zugangsrohrs befindlichen Operationsgebiet eingeführt werden, wie Endoskope, Zangen, Greifer, Fräser und Hochfrequenzsonden.

Bevorzugte Ausgestaltungen sehen vor, dass das Lumen des Obturators einen Durchmesser von 2 mm bis 5 mm hat, dass die Wandungsstärke des Zugangsrohrs zwischen 0,25 mm und 0,5 mm liegt und/oder dass der Außendurchmesser der Kanüle zwischen 0,9 mm und 1,2 mm liegt, wobei eine Kanüle mit einem Außendurchmesser 0,9 mm bis 1,0 mm (nach EN ISO 4626) als 20G-Kanüle (G=Gauge) und eine Kanüle mit einem Außendurchmesser von 1,2 mm als 18G-Kanüle bezeichnet wird.

In bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass das Operationsset ausschließlich aus den vorgenannten genannten Teilen besteht.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezug ¬ nahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt : eine Hohlkanüle mit in dieser befindli chem Stilett; eine vergrößerte Darstellung des dista len Endbereichs von Hohlkanüle und ein gestecktem Stilett; eine vergrößerte Darstellung des dista len Endbereichs von Hohlkanüle und ein gestecktem Stilett in alternativer Aus führung; eine Darstellung der Hohlkanüle mit nach Entfernen des Stiletts durch die Hohlkanüle hindurchgeführtem Führungsdraht ; im bloßen Führungsdraht nach Entfernen der Hohlkanüle; eine über den Führungsdraht bis zum Spinalkanal eingeschobene Einheit von Spülschaft als Zugangsrohr mit in diesem befindlichen Obturator; eine Darstellung zur Veranschaulichung des gemeinsamen Entfernens von Obturator und Führungsdraht;

Fig. 6 der in Operationsposition verbleibende

Spülschaft als Zugangsrohr; Fig. 7 ein Obturator alleine in schematischer

Seitenansicht; und

Fig. 8 den Obturator im Längsschn

Das erfindungsgemäße Operationsbesteck oder -set besteht grundsätzlich aus folgenden Teilen:

Stilett 1, Hohlkanüle 2, Führungsdraht 3, Zugangsrohr 4 in Form eines Spülschaftes und Obturator 5.

Das Stilett 1 ist in der Fig. 1 lediglich in- seiner in die Hohlkanüle 2 eingesteckten Position dargestellt, wobei nur die distale Spitze 1.1 des Stiletts und sein Anschlusskopf 1.2 erkennbar sind. Die Fig. la zeigt diesen Sachverhalt vergrößert .

Die Hohlkanüle 2 ist als Schneidkanüle ausgebildet und weist an ihrem distalen Ende eine einseitig abgeschrägte Spitze 2.1 auf. An ihrem proximalen Ende ist sie ebenfalls mit einem Anschlusskopf 2.2 versehen, wobei die Anschlussköpfe 1.2 und 2.2 als Luer-Adapter ausgebildet sind, so dass Hohlkanüle 2 und Stilett 1 zum Einführen, insbesondere axialfest, aber auch drehfest miteinander verbindbar sind.

Die Fig. lb zeigt eine alternative Ausführung von Stilett 1 und Hohlkanüle 2, bei der die distale Spitze 1.1 des Stiletts 1 fluchtend zur Spitze 2.1 der Hohlkanüle ausgestaltet ist, dabei verläuft die Stirnseite von Stilett 1 und Hohlkanüle 2 über die gesamte Querschnittsfläche beider Teile eben mit einem endlichen Winkel ungleich 90° zu den Achsen der Teile 1, 2 und schließt mit der Achse insbesondere einen Winkel von 30° bis 65° ein. Der Außendurchmesser des Stiletts 1 entspricht dem Innendurchmesser der Hohlkanüle 2. Dies heißt, dass beide Normdurchmesser grundsätzlich gleich sind und die Durchmesser unter Beachtung von Toleranzen derart angepasst sind, dass das Stilett 1 ohne größere Schwierigkeiten und Überwindung größerer Reibkräfte in und durch die Hohlkanüle 2 einführbar und aus dieser wieder herausführbar ist, ohne dass unnötige Radialzwischenräume zwischen Außenumfang des Stiletts 1 und Innenumfang der Hohlkanüle 2 gebildet sind.

Die Stärke des Führungsdrahtes ist maximal derart, dass sie im Hinblick auf das Lumen der Hohlkanüle 2 ebenfalls den vorstehenden Bemessungsregeln entspricht. Der Führungsdraht kann auch dünner ausgebildet sein, so dass er mit Spiel durch die Hohlkanüle 2 eingeführt werden kann. Auf jeden Fall überragt die Länge des Führungsdrahts 3 wesentlich die Länge der Hohlkanüle 2 (und damit auch die des Stiletts 1), zumindest um ein Viertel, vorzugsweise um ein Drittel der Länge der Hohlkanüle 2. Beide Kopfteile des Führungsdrahtes 3 sind stumpf und als Koniken ausgestaltet.

Die wesentlichen neuen Teile des erfindungsgemäßen Operationssets oder -bestecks sind die in der Fig. 4 dargestellten Teile Zugangsrohr 4 und Obturator 5. Hinsichtlich des Innendurchmessers des Zugangsrohrs 4 und des Au endurchmessers des Obturators 5 einerseits und hinsichtlich des Innendurchmessers des Lumens des Obturators 5 und des Außendurchmessers des verwendeten Führungsdrahtes 3 andererseits gelten qualitativ die gleichen Bemessungsregeln, wie sie vorstehend unter Bezug auf Hohlkanüle 2 und Stilett 1 dargelegt wurden. Die Längsabmessungen des Zugangsrohrs, insbesondere des Zu- gangsrohrs 4, insbesondere des reinen Rohrschaftes 4.1 liegen in der gleichen Größenordnung wie die der Hohlkanüle 2, vorzugsweise etwas oberhalb. Die distale Stirnseite 4.2 des Zugangsrohrs 4 ist ebenfalls einseitig abgeschrägt, d.h. mit einer von einer Seite der Wandung des Rohrschaftes 4.1 zur diagonal gegenüberliegenden Seite durchgehenden stirnseitigen Abschrägung, etwa unter einem Winkel von 45° zur Längserstreckungsachse ' A des Zugangsrohrs 4. Am proximalen Ende weist das Zugangsrohr 4 ein Kopfteil 4.3 auf, das im Folgenden noch näher beschrieben wird.

Der Obturator 5 weist eine derartige Länge auf, dass er bei vollständigem Einschub in und durch das Führungsrohr 4 mit Anschlag seines Kopfteils 5.1 am Adapterteil 4.6 des Kopfteils 4.3 des Zugangsrohrs 4 mit seinem distalen Endbereich 5.2 aus der. Stirnseite 4.2 des Zugangsrohrs 4 herausragt. Der distale Endbereich 5.2 des Obturators 5 verjüngt sich zur distalen Stirnseite 5.3 hin. Während grundsätzlich eine konische Spitzenausbildung möglich ist, weist die Verjüngung bevorzugterweise und im dargestellten Ausführungsbeispiel eine konvexe Ausbildung auf, deren Krümmungsradius an der Stirnseite 5.3 kleiner ist als am proximal hierzu liegenden Übergang zum zylindrischen Schafteil des Obturators 5, so dass die Außenwandung des verjüngenden distalen Endbereichs 5.2 im Schnitt von der Mittelachse A zur Seitenwandung des Obturators 5 im Wesentlichen einer Parabelform mit Ursprung an der distalen Stirnseite 5.3 folgt.

Der Obturator 5 weist am proximalen Ende seines Kopfteils 5.1 ein Griffteil 5.4 auf. Zusammen mit dem Adapterteil 4.6 des Kopfteils 4.3 des Zugangsrohrs 4 wird ein Anschlag gebildet, welcher die maximale Eindringtiefe des Obturators 5 in das Zugangsrohr 4 begrenzt. In dieser Position ragt die distale Stirnseite 5.3 des Obturators über die distale Stirnseite 4.2 des Zugangsrohrs hinaus und zwar derart, dass ein nahezu stetiger kantenloser Übergang von der sich verjüngenden distalen Stirnseite 5.3 des Obturators 5 zur distalen Stirnseite 4.2 des Zugangsrohrs 4 gegeben ist.

Das Griffteil 5.4 weist zwei Zapfen auf, welche im Zustand der maximalen Eindringung des Obturators · 5 in das Zugangs-^ rohr 4 in Erstreckungsrichtung des Obturators 5 axial hinter hinterschnittenen Kanten des Adapterteils 4.6 des Zugangsrohres gelangen. Diese sind radial um die Erstreckungsachse des Zugangsrohres 4 versetzt, so dass eine axiale Relativbewegung von Zugangsrohr 4 und Obturator 5 möglich ist. Im Zustand maximaler Eindringung ermöglicht ein am Adapterteil 4.6 angebrachter Hebel (nicht, dargestellt ) ein axiales Verdrehen von Zugangsrohr 4 und Obturator 5. Dadurch greifen die Zapfen des Griffteils 5.4 hinter die hinterschnittenen Kanten des Adapterteils 4.6 und blockieren in diesem Zustand eine axiale Relativbewegung beider Teile. Durch gegenläufige Drehung des Hebels löst sich diese Verriegelung wieder.

Das Kopfteil 4.3 des Zugangsrohrs 4 weist einen sich radial erstreckenden seitlichen Spülanschluss 4.4 auf, über den der distalen Stirnseite 4.2 des Zugangsrohrs 4 liegende Operationsbereich im Bereich der Bandscheibe von der Außenseite des Körpers des Patienten her über den Spülanschluss 4.4 und den Schaft 4.1 des Zugangsrohrs 4 gespült werden kann, so dass im dargestellten Ausführungsbeispiel das Zugangsrohr 4 als Spülschaft ausgebildet ist. Der Spülanschluss ist ferner mit einem Ventilhebel 4.5 versehen. Dieser ist konisch ausgestaltet und am gegenüberliegenden Ende am Spülanschluss 4.4 fixiert. Der Ventilhebel 4.5 weist eine lochförmige Bohrung auf, welche in geöffnetem Zustand bündig mit dem Innenraum des Spülanschlusses 4.4 ausgerichtet ist. In geschlossenem Zustand ist die Bohrung senkrecht zu dieser Richtung orientiert, so dass der Zugang zum Zugangsrohr versperrt ist.

Die Operationstechnik zum Einbringen des Zugangsrohrs 4 durch die Haut eines Patienten bis in das Operationsgebiet des Spinalkanals ist die folgende:

Zunächst wird in üblicher Weise die Einheit von Hohlkanüle 2 und eingestecktem Stilett 1 durch einen Einschnitt in der Haut des Patienten bis zum Spinalkanal eingeführt.

Anschließend wird unter Lösen des durch die Teile 1.2 und 2.2 gebildeten Luer-Adapters - mittels Verdrehen der Teile gegeneinander - das Stilett 1 aus der Hohlkanüle 2 entfernt .

Im Folgenden wird der Führungsdraht 3 in die Hohlkanüle ein und durch diese geschoben, bis das distale Ende des Führungsdrahtes 3 in den Operationsbereich gelangt.

In einem weiteren Operationsschritt wird dann die Hohlkanüle 2 in proximaler Richtung über den Führungsdraht 3 abgezogen, so dass zunächst lediglich der Führungsdraht 3 liegen bleibt, wie dies in der Fig. 3 dargestellt ist.

Anschließend wird über den Führungsdraht 3 die Einheit aus Zugangsrohr 4 und eingestecktem, mit seinem distalen Endbe- reich dieses überragenden Obturator in das Operationsgebiet eingeschoben, wobei der sich verjüngende distale Endbereich

5.2 des Obturators 5 bzw. von dessen distaler Stirnseite

5.3 zum Umfang des zylindrisch ausgebildeten Schaftteils 5.4 des Obturators erweiternde distale Endbereich 5.2 eine Auf eitung des Durchgangskanals bedingt,, der im Weiteren durch das Zugangsrohr 4 offengehalten wird.

In einem letzten Schritt werden gemeinsam - Obturator 5 über das Griffteil 5.5 - und Führungsdraht 3 aus dem Zugangsrohr 4 entfernt.

Daraufhin kann ein Spülen des Operationsgebietes erfolgen und anschließend ein Endoskop durch das Zugangsrohr 4 ein- geschoben werden, um durch dieses und dessen Optik das Operationsgebiet vor dem distalen Ende 4.2 des Zugangsrohrs 4 zu betrachten. Weiterhin können dann übliche Operationsmaßnahmen vorgesehen werden, wie das Einbringen von Schneid-, Greif- oder Fräswerkzeugen durch das Zugangsrohr 4 oder aber auch das Einschieben einer Hochfrequenzsonde durch das Zugangsrohr 4, um Gewebeteile im Spinalkanalbereich zu veröden bzw. eine Denervierung durchzuführen.




 
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