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Title:
SWITCH ASSEMBLY WITH DRIVE SYSTEM, AND METHOD FOR SAFELY OPERATING A SWITCH ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/229121
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a switch assembly (1) comprising a switch (17) and a servo drive system (2) for the switch (17). The servo drive system (2) has a motor (14) for driving the on-load tap changer (17), a power section (11) for supplying energy to the motor (12), and a control unit (10) for actuating the power section (11) on the basis of at least one setpoint value. The control unit (10) is designed to identify the presence of at least one safety-relevant event and, in the case of the safety-relevant event, generate at least one control signal and transmit same to the power section (11). The power section (11) is designed to initiate or carry out at least one safety measure on the basis of the control signal.

Inventors:
DITTMANN BENJAMIN (DE)
ZERR EDUARD (DE)
IXMEIER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/061278
Publication Date:
November 19, 2020
Filing Date:
April 23, 2020
Export Citation:
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Assignee:
REINHAUSEN MASCHF SCHEUBECK (DE)
International Classes:
H01H3/22; H01H9/00; H01H3/26
Domestic Patent References:
WO2012135209A12012-10-04
WO2018171175A12018-09-27
Foreign References:
CN106783289B2018-11-02
GB493648A1938-10-12
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Claims:
Patentansprüche

1. Schalteranordnung (1 ) umfassend einen Schalter (17) und ein Servoantriebssystem (2) für den Schalter (17), das Servoantriebssystem (2) beinhaltend

einen Motor (12) zum Antreiben des Schalters (17);

ein Leistungsteil (1 1 ) zur Energieversorgung des Motors (12); und

eine Steuereinheit (10) zur Ansteuerung des Leistungsteils (1 1 ) in Abhängigkeit von wenigstens einem Sollwert;

wobei

die Steuereinheit (10) dazu eingerichtet ist, das Vorliegen wenigstens eines sicher heitsrelevanten Ereignisses zu identifizieren und im Falle des sicherheitsrelevanten Ereignisses wenigstens ein Steuersignal an das Leistungsteil (1 1 ) zu übermitteln; und das Leistungsteil (1 1 ) dazu eingerichtet ist, abhängig von dem Steuersignal wenigs tens eine Sicherheitsmaßnahme einzuleiten oder auszuführen.

2. Schalteranordnung (1 ) nach Anspruch 1 , wobei das Leistungsteil (1 1 ) dazu eingerich tet ist, durch eine erste der wenigstens einen Sicherheitsmaßnahme den Motor (12) in Stillstand zu versetzen.

3. Schalteranordnung (1 ) nach Anspruch 2, wobei die erste Sicherheitsmaßnahme ein ungesteuertes Stillsetzen des Motors (12) beinhaltet.

4. Schalteranordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei das Leistungsteil (1 1 ) dazu eingerichtet ist, die Energieversorgung des Motors (12) abhängig von dem Steuersignal vollständig zu unterbrechen.

5. Schalteranordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Leistungsteil (1 1 ) dazu eingerichtet ist, abhängig von dem Steuersignal den Motor (12) gesteuert zu bremsen oder gesteuert stillzusetzen.

6. Schalteranordnung (1 ) nach Anspruch 5, wobei das Leistungsteil (1 1 ) dazu eingerich tet ist, abhängig von dem Steuersignal nach dem gesteuerten Bremsen oder Stillset zen die Energieversorgung des Motors (12) vollständig zu unterbrechen.

7. Schalteranordnung (1 ) nach Anspruch 5, wobei das Leistungsteil dazu eingerichtet ist, abhängig von dem Steuersignal nach dem gesteuerten Bremsen oder Stillsetzen die Energieversorgung des Motors (12) aufrecht zu erhalten; und eine Position des Motors (12) auf eine Sollposition zu regeln.

8. Schalteranordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Leistungsteil (1 1 ) dazu eingerichtet ist, durch eine zweite der wenigstens einen Sicherheitsmaß nahme eine Geschwindigkeit einer Motorwelle (14) des Motors (12) einzuschränken.

9. Schalteranordnung (1 ) nach Anspruch 8, wobei das Leistungsteil (1 1 ) dazu eingerich tet ist, die Einschränkung der Geschwindigkeit dergestalt vorzunehmen, dass die Ge schwindigkeit kleiner oder gleich einer vorbestimmten Maximalgeschwindigkeit ist.

10. Schalteranordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei das Leistungsteil

(1 1 ) dazu eingerichtet ist, die Einschränkung der Geschwindigkeit dergestalt vorzu nehmen, dass die Geschwindigkeit größer oder gleich einer vorbestimmten Minimal geschwindigkeit ist.

1 1 . Schalteranordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das wenigstens eine sicherheitsrelevante Ereignis eine Abweichung einer Drehrichtung des Motors

(12), einer Motorwelle (14) des Motors (12) oder einer weiteren Welle der Schalteran ordnung von einer vorbestimmten Solldrehrichtung umfasst.

12. Schalteranordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , wobei

das Servoantriebssystem (2) einen Absolutwertgeber aufweist, welcher an dem Ser voantriebssystem oder dem Schalter (17) angeordnet ist, um eine absolute Position einer Motorwelle (14) des Motors (12) oder einer weiteren Welle der Schalteranord nung zu erfassen; und

die Steuereinheit (10) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal abhängig von einem Feedbacksignal des Absolutwertgebers zu erzeugen.

13. Schalteranordnung (1 ) nach Anspruch 12, wobei das wenigstens eine sicherheitsrele vante Ereignis vorliegt, wenn die absolute Position der Motorwelle (14) oder der wei teren Welle eine vorbestimmte Minimalposition unterschreitet oder eine vorbestimmte Maximalposition überschreitet.

14. Schalteranordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 - 13, wobei der Schalter (17) ein Laststufenschalter oder ein Lastumschalter oder Wähler oder ein Doppelwender oder ein Wender oder ein Vorwähler oder ein Leistungsschalter oder ein Lastschalter oder ein Trennschalter ist.

15. Verfahren zum sicheren Betrieb einer Schalteranordnung (1 1 ), das Verfahren beinhal tend

Ansteuern eines Leistungsteils (1 1 ) der Schalteranordnung (1 ) in Abhängigkeit von wenigstens einem Sollwert;

Identifizieren des Vorliegens wenigstens eines sicherheitsrelevanten Ereignisses; Übermitteln wenigstens eines Steuersignals an das Leistungsteil (1 1 ) im Falle des si cherheitsrelevanten Ereignisses;

Einleiten oder Ausführen wenigstens einer Sicherheitsmaßnahme durch das Leis tungsteil (1 1 ) abhängig von dem Steuersignal.

Description:
SCHALTERANORDNUNG MIT ANTRIEBSSYSTEM UND VERFAHREN ZUM SICHE REN BETRIEB EINER SCHALTERANORDNUNG

Die Erfindung betrifft eine Schalteranordnung mit einem Schalter und einem Antriebssys tem für den Schalter sowie ein Verfahren zum sicheren Betrieb der Schalteranordnung.

In Umspannwerken existiert eine Vielzahl an Schaltern für unterschiedliche Aufgaben und mit unterschiedlichen Anforderungen. Für die Betätigung der jeweiligen Schalter müssen diese über ein Antriebssystem angetrieben werden. Bei diesen Schaltern handelt es sich unter anderem um Laststufenschalter, Lastumschalter, Wähler, Doppelwender, Wender, Vorwähler, Leistungsschalter, Lastschalter oder Trennschalter.

So dienen Laststufenschalter beispielsweise zum unterbrechungsfreien Umschalten zwi schen verschiedenen Wicklungsanzapfungen eines elektrischen Betriebsmittels, wie etwa eines Leistungstransformators oder einer regelbaren Drossel. Dadurch können beispiels weise das Übersetzungsverhältnis des T ransformators oder die Induktivität der Drossel ver ändert werden. Doppelwender dienen zum Umpolen von Wicklungen während des Leis tungstransformatorbetriebs.

All diese Schalter stellen eine hochgradig sicherheitsrelevante Komponente des elektri schen Betriebsmittels dar, weil die Umschaltung während das Betriebsmittel im Betrieb ist erfolgt und dementsprechend beispielsweise an ein Energienetz angeschlossen ist. Störun gen beim Betrieb können in extremen Fällen gravierende technische und wirtschaftliche Folgen haben.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein verbessertes Konzept zum An treiben eines Schalters, insbesondere Laststufenschalters, Lastumschalters, Wählers, Dop pelwenders, Wenders, Vorwählers, Leistungsschalters, Lastschalters oder Trennschalters anzugeben, durch welches die Sicherheit des Betriebs erhöht wird.

Diese Aufgabe wird durch den jeweiligen Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Das verbesserte Konzept beruht auf der Idee, das Antriebssystem als Servoantriebssystem auszulegen und mit einem Leistungsteil auszustatten, welches bei Vorliegen eines sicher heitsrelevanten Ereignisses eine Sicherheitsmaßnahme einleitet oder auszuführt.

Üblicherweise werden Sicherheitsmaßnahmen über separate, außerhalb des Leistungsteils angeordnete Sicherheitsmodule wie z.B. Schütze mit harter Verdrahtung realisiert.

Gemäß dem verbesserten Konzept wird eine Schalteranordnung angegeben, die einen Schalter und ein Servoantriebssystem für den Schalter umfasst. Das Servoantriebssystem weist einen Motor zum Antreiben des Schalters, ein Leistungsteil zur Energieversorgung, insbesondere gesteuerten oder geregelten Energieversorgung, des Motors und eine Steu ereinheit zur Ansteuerung des Leistungsteils in Abhängigkeit von wenigstens einem Soll wert auf. Die Steuereinheit ist dazu eingerichtet, das Vorliegen wenigstens eines sicher heitsrelevanten Ereignisses zu identifizieren und, falls das sicherheitsrelevante Ereignis vorliegt, wenigstens ein Steuersignal zu erzeugen und an das Leistungsteil zu übermitteln. Das Leistungsteil ist dazu eingerichtet, abhängig von dem Steuersignal wenigstens eine Sicherheitsmaßnahme einzuleiten oder auszuführen.

Als Servoantriebssystem wird ein Antriebssystem bezeichnet, welches den Motor elektro nisch regelt, wobei die Regelung eine Positions-, Winkel- oder Lageregelung, eine Ge- schwindigkeits- oder Drehzahlregelung, eine Beschleunigungsregelung und/oder eine Drehmomentregelung beinhalten kann. Der Begriff Servoantriebssystem impliziert daher, dass das Antriebssystem eine Vorrichtung zur Erfassung einer oder mehrerer der genann ten Regelgrößen und zur Rückführung eines entsprechenden Feedbacksignals an die Steu ereinheit aufweist und die Regelung anhand des Feedbacksignals erfolgt.

Die Ansteuerung des Leistungsteils in Abhängigkeit von dem wenigstens einen Sollwert entspricht einer Regelung in diesem Sinne.

Durch Einleiten einer Sicherheitsmaßnahme bei Vorliegen eines sicherheitsrelevanten Er eignisses wird die Betriebssicherheit der Schalteranordnung erhöht.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist der Motor zum Antreiben des Schalters über ein oder mehrere Getriebe mit einer Welle oder einer sonstigen Komponente des Schalters gekoppelt.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform kann der Schalter als ein Laststufenschalter o- der ein Lastumschalter oder ein Wähler oder ein Doppelwender oder ein Wender oder ein Vorwähler oder ein Leistungsschalter oder ein Lastschalter oder ein Trennschalter ausge bildet sein.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil als Umrichter, insbeson dere Servoumrichter, ausgestaltet oder als äquivalente elektronische, insbesondere voll elektronische, Einheit für Antriebsmaschinen. Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil dazu eingerichtet, durch eine erste der wenigstens eine Sicherheitsmaßnahme den Motor in Stillstand zu versetzen, insbesondere sicher stillzusetzen. Dabei kann der Stillstand auch eine Bewegung in einem definierten Toleranzbereich beinhalten.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform beinhaltet das sichere Stillsetzen des Motors eine Sicherheitsfunktion, welche einer Stoppkategorie nach der Industrienorm EN 60204- 1 :2006 entspricht, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform beinhaltet das sichere Stillsetzen des Motors eine Safe-torque-off, STO, Sicherheitsfunktion, eine Safe-stop-1 , SS1 , Sicherheitsfunktion, eine Safe-stop-2, SS2, Sicherheitsfunktion, oder eine Safe-operation-stop, SOS, Sicher heitsfunktion.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform beinhaltet die Sicherheitsmaßnahme die Über wachung einer Bewegung oder eine Position des Motors, insbesondere einer Motorwelle des Motors.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform beinhaltet das Überwachen der Bewegung des Motors eine Safely-limited-speed, SLS, Sicherheitsfunktion, eine Safe-speed-monitor, SSM, Sicherheitsfunktion, eine Safe-speed-range, SSR, Sicherheitsfunktion, eine Safe-Ii- mit-position, SLP, Sicherheitsfunktion, eine Safe-Position, SP, Sicherheitsfunktion oder eine Safe-direction, SDI, Sicherheitsfunktion.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform beinhaltet die erste Sicherheitsmaßnahme ein ungesteuertes Stillsetzen des Motors.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil dazu eingerichtet, die Ener gieversorgung des Motors abhängig von dem Steuersignal vollständig zu unterbrechen. Insbesondere beinhaltet die erste Sicherheitsmaßnahme, die Energieversorgung sofort be ziehungsweise unverzüglich zu unterbrechen. Die Energieversorgung bleibt dabei auch im Stillstand des Motors unterbrochen, so dass dieser kein Drehmoment mehr bereitstellen kann (entspricht STO).

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil dazu eingerichtet, abhän gig von dem Steuersignal den Motor gesteuert zu bremsen oder gesteuert stillzusetzen. Die Energieversorgung des Motors wird währenddessen aufrechterhalten. Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil dazu eingerichtet, abhän gig von dem Steuersignal nach dem gesteuerten Bremsen oder Stillsetzen die Energiever sorgung des Motors vollständig zu unterbrechen, so dass dieser kein Drehmoment mehr bereitstellen kann (entspricht SS1 ).

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil dazu eingerichtet, abhän gig von dem Steuersignal nach dem gesteuerten Bremsen oder Stillsetzen die Energiever sorgung des Motors aufrecht zu erhalten und eine Position des Motors, insbesondere der Motorwelle, auf eine Sollposition zu regeln (entspricht SS2).

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil dazu eingerichtet, bei Ver letzung eines Toleranzbereichs bezüglich der Sollposition eine weitere Sicherheitsmaß nahme einzuleiten, insbesondere umfassend eine STO oder eine SS1 Sicherheitsfunktion.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil dazu eingerichtet, durch eine zweite der wenigstens einen Sicherheitsmaßnahme eine Geschwindigkeit oder Dreh zahl der Motorwelle einzuschränken.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil dazu eingerichtet, die Ein schränkung der Geschwindigkeit dergestalt vorzunehmen, dass die Geschwindigkeit klei ner oder gleich einer vorbestimmten Maximalgeschwindigkeit ist (entspricht SLS oder SSR).

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil dazu eingerichtet, die Ein schränkung der Geschwindigkeit dergestalt vorzunehmen, dass die Geschwindigkeit grö ßer oder gleich einer vorbestimmten Minimalgeschwindigkeit ist (entspricht SSM oder SSR).

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform ist das Leistungsteil dazu eingerichtet, eine wei tere Sicherheitsmaßnahme einzuleiten, insbesondere umfassend eine STO oder eine SS1 Sicherheitsfunktion, wenn die Maximalgeschwindigkeit überschritten oder die Minimalge schwindigkeit unterschritten wird.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform umfasst das wenigstens eine sicherheitsrele vante Ereignis eine Abweichung einer Drehrichtung des Motors, der Motorwelle oder einer weiteren Welle der Schalteranordnung von einer vorbestimmten Solldrehrichtung (ent spricht SDI).

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform wird die Drehrichtung dabei von einer Geber vorrichtung erfasst. Gemäß wenigstens einer Ausführungsform weist das Servoantriebssystem einen Absolut wertgeber auf, welcher an dem Servoantriebssystem oder dem Schalter, insbesondere Laststufenschalter, Lastumschalter, Wähler, Doppelwender, Wender, Vorwähler, Leis tungsschalter, Lastschalter oder Trennschalter, angeordnet ist, um eine absolute Position der Motorwelle oder der weiteren Welle der Schalteranordnung zu erfassen. Die Steuerein heit ist dazu eingerichtet, das Steuersignal abhängig von einem Feedbacksignal des Abso lutwertgebers zu erzeugen.

Gemäß wenigstens einer Ausführungsform liegt das wenigstens eine sicherheitsrelevante Ereignis vor, wenn die absolute Position der Motorwelle oder der weiteren Welle eine vor bestimmte Minimalposition unterschreitet oder eine vorbestimmte Maximalposition über schreitet (entspricht SLP).

Gemäß dem verbesserten Konzept wird auch ein Verfahren zum sicheren Betrieb einer Schalteranordnung angegeben. Gemäß dem Verfahren wird ein Leistungsteil der Schalter anordnung in Abhängigkeit von wenigstens einem Sollwert angesteuert. Das Vorliegen we nigstens eines sicherheitsrelevanten Ereignisses wird identifiziert und im Falle des sicher heitsrelevanten Ereignisses wird wenigstens ein Steuersignal an das Leistungsteil übermit telt. Abhängig von dem Steuersignal wird wenigstens eine Sicherheitsmaßnahme durch das Leistungsteil eingeleitet oder ausgeführt.

Weitere Ausgestaltungsformen und Implementierungen des Verfahrens ergeben sich un mittelbar aus den verschiedenen Ausgestaltungsformen der Schalteranordnung. Insbeson dere können einzelne oder mehrere der bezüglich der Schalteranordnung beschriebenen Komponenten und/oder Anordnungen zur Durchführung des Verfahrens entsprechend im plementiert sein.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand beispielhafter Ausführungsformen unter Bezug auf die Zeichnungen im Detail erklärt. Komponenten, die identisch oder funktionell identisch sind oder einen identischen Effekt haben, können mit identischen Bezugszeichen versehen sein. Identische Komponenten oder Komponenten mit identischer Funktion sind unter Um ständen nur bezüglich der Figur erklärt, in der sie zuerst erscheinen. Die Erklärung wird nicht notwendigerweise in den darauffolgenden Figuren wiederholt.

Es zeigen

Figur 1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer Schalteranordnung gemäß dem verbesserten Konzept; und Figur 2 eine schematische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer Schalteranordnung gemäß dem verbesserten Konzept.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer Schalteranordnung 1 gemäß dem verbesserten Konzept mit einem Schalter 17 und einem Servoantriebssystem 2, welches über eine Antriebswelle 16 mit dem Schalter 17 verbunden ist. Das Servoantriebssystem 2 beinhaltet einen Motor 12, welcher über eine Motorwelle 14 und optional über ein Getriebe 15 die Antriebswelle 16 antreiben kann. Eine Steuervorrich tung 3 des Servoantriebssystems 2 umfasst ein Leistungsteil 1 1 , welches beispielsweise einen Servoumrichter enthält, zur gesteuerten oder geregelten Energieversorgung des Mo tors 12 sowie eine Steuereinheit 10 zur Ansteuerung des Leistungsteils 1 1 , beispielsweise über einen Bus 18.

Das Servoantriebssystem 2 kann ein Gebersystem 13 aufweisen, welches als Feedback system dient oder Teil des Feedbacksystems ist und mit dem Leistungsteil 1 1 verbunden ist. Ferner ist das Gebersystem 13 direkt oder indirekt mit der Antriebswelle 16 gekoppelt.

Das Gebersystem 13 ist dazu eingerichtet, einen Wert für eine Position, insbesondere eine Winkelposition, beispielsweise eine absolute Winkelposition, der Antriebswelle 16 zu erfas sen und basierend darauf ein Feedbacksignal zu erzeugen. Dazu kann das Gebersystem 13 beispielsweise einen Absolutwertgeber, insbesondere Multi-Turn-Absolutwertgeber, um fassen, welcher an der Antriebswelle 16, der Motorwelle 14 oder einer anderen Welle, deren Position eindeutig mit der absoluten Position der Antriebswelle 16 verknüpft ist, befestigt ist. Beispielsweise ist die Position der Antriebswelle 16 aus der Position der Motorwelle 14 eindeutig bestimmbar, beispielsweise über ein Übersetzungsverhältnis des Getriebes 15. Die Steuervorrichtung 3, insbesondere die Steuereinheit 10 und/oder das Leistungsteil 1 1 , ist dazu eingerichtet, den Motor 12 abhängig von dem Feedbacksignal zu steuern oder zu regeln.

Die Befestigung des Absolutwertgebers ist beispielsweise als Kombination einer form schlüssigen Verbindung mit einer kraft- oder stoffschlüssigen Verbindung ausgeführt.

Die Steuereinheit 10 kann das Vorliegen eines sicherheitsrelevanten Ereignisses, beispiels weise einer Störung oder eines Fehlers des Schalters 17 oder des Antriebssystems, iden tifizieren. Wenn ein sicherheitsrelevantes Ereignis vorliegt, übermittelt die Steuereinheit 10 ein Steuersignal an das Leistungsteil 1 1 , welches daraufhin eine Sicherheitsmaßnahme einleitet oder ausführt. Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer Schalteranordnung 1 gemäß dem verbesserten Konzept, welche auf der Ausfüh- rungsform nach Figur 1 basiert.

Die Schalteranordnung 1 weist hier optional einen Schaltschrank 21 auf innerhalb dessen die Steuereinheit 10, das Leistungsteil 1 1 und eine optionale Mensch-Maschine-Schnitt- stelle 19 angeordnet sind. Die Mensch-Maschine-Schnittsteile 19 ist mit der Steuereinheit 10 verbunden und kann beispielsweise Kontroll-, Wartungs- oder Konfigurationszwecken dienen.

Der Motor 12, die Motorwelle 14 das Gebersystem 13 und/oder das Getriebe 15 können innerhalb oder außerhalb des Schaltschranks 21 angeordnet sein.

Die Schalteranordnung 1 , insbesondere die Steuereinheit 10 ist an eine Sicherheitsvorrich tung 20 gekoppelt, welche beispielsweise einen Leistungsschalter oder Circuit breaker um fasst, um die Schalteranordnung oder ein elektrisches Betriebsmittel, welchem die Schal teranordnung zugeordnet ist, von einem Energienetz zu trennen, beispielsweise im Falle eines Fehlers oder einer Störung der Schalteranordnung.

Durch eine Schalteranordnung nach dem verbesserten Konzept wird die Betriebssicherheit des Servoantriebssystems, des Schalters und des Betriebsmittels erhöht. Dies wird insbe sondere durch das Einleiten der Sicherheitsmaßnahme durch das Leistungsteil erreicht.

Bezugszeichen

1 Schalteranordnung

2 Servoantriebssystem

3 Steuervorrichtung

10 Steuereinheit

1 1 Leistungsteil

12 Motor

13 Gebersystem

14 Motorwelle

15 Getriebe

16 Antriebswelle

17 Schalter

18 Bus

19 Mensch-Maschine-Schnittsteile

20 Sicherheitsvorrichtung

21 Schaltschrank