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Title:
SWITCHING ARRANGEMENT FOR A CARGO-CONVEYING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/024936
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a switching arrangement (1) for a branched conveying path of a cargo-conveying system. The conveying path comprises conveying technology for conveying a transport container (2) accommodating cargo in a conveying direction and a guide channel (8) for laterally guiding the transport container (2). The transport container (2) has at least one guide roller (7) which is forcibly guided through the guide channel (8). The guide channel (8) comprises a straight main section (8H) running in the straight-through conveying direction (13) and a subsidiary section (8N) which branches laterally off the latter and merges into a diverging conveying direction (14). According to the invention, the switching arrangement (1) has an arcuate deflection wall (37) which can be adjusted between a diverging position, in which the deflection wall (37) projects in blocking manner into the main section (8H) and a guide roller (7) can be deflected into the subsidiary section (8N) with rolling contact with the deflection wall (37), and a straight-through position in which the deflection wall (37) frees the main section (8H) and a guide roller (7) can be guided straight through the main section (8H) without contact with the deflection wall (37). As a result, the availability of the switching arrangement (1) in the conveying system can be increased whilst frictional wear is reduced.

Inventors:
GRAHL JÜRGEN (DE)
GRÖNER PHILIP (DE)
WESEMEIER MAIK (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/067662
Publication Date:
February 26, 2015
Filing Date:
August 19, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B65G47/76; B65G13/10
Domestic Patent References:
WO2010061546A12010-06-03
Foreign References:
DE102007023219A12008-11-20
NL7003727A1970-09-17
FR2761671A11998-10-09
DE2424037A11975-11-20
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Weichenanordnung (1) für einen verzweigten Förderweg einer Stückgutförderanlage, insbesondere einer Gepäcksortierförder- anläge eines Flughafens, wobei der Förderweg eine Fördertech¬ nik zur Förderung eines ein Stückgut aufnehmenden Transportbehälters (2) in eine Förderrichtung und einen Führungskanal (8) zur seitlichen Führung des Transportbehälters (2) auf¬ weist, und wobei der Transportbehälter (2) mindestens eine durch den Führungskanal (8) zwangsgeführte Führungsrolle (7) umfasst, wobei der Führungskanal (8) einen geraden, in Gera- deausförderrichtung (13) verlaufenden Hauptabschnitt (8H) und einen von diesem seitlich abzweigenden, in eine Abbiegeför- derrichtung (14) übergehenden Nebenabschnitt (8N) aufweist, g e k e n n z e i c h n e t durch eine bogenförmige Ablenk¬ wand (37), die zwischen einer Abbiegestellung, in der die Ablenkwand (37) in den Hauptabschnitt (8H) sperrend hineinragt und eine Führungsrolle (7) unter abrollendem Kontakt zur Ab¬ lenkwand (37) in den Nebenabschnitt (8N) ablenkbar ist, und einer Geradeausstellung, in der die Ablenkwand (37) den

Hauptabschnitt (8H) freigibt und eine Führungsrolle (7) ohne Kontakt zur Ablenkwand (37) gerade durch den Hauptabschnitt (8H) führbar ist, verstellbar ist. 2. Weichenanordnung (1) nach Anspruch 1, wobei die Ablenkwand (37) mit ansteuerbaren Stellmitteln (38) gekoppelt ist, durch deren Ansteuerung die Ablenkwand (37) aus der Geradeausstel¬ lung in die Abbiegestellung verstellbar ist und ohne deren Ansteuerung die Ablenkwand (37) in der Geradeausstellung ver- harrt oder aus der Abbiegestellung schwerkraftgetrieben in die Geradeausstellung zurückfällt.

3. Weichenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei der Radius der Ablenkwand (37) mehr als 900 mm, vorzugs- weise 1500 mm, beträgt.

4. Weichenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Fördertechnik für die Geradeausförderrichtung (13) antreibbare Förderräder (16) aufweist, auf welchen der Trans¬ portbehälter (2) reibschlüssig aufliegt und durch deren Rota¬ tion der Transportbehälter (2) in Geradeausförderrichtung (13) förderbar ist.

5. Weichenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Fördertechnik für die Abbiegeförderrichtung (14) antreibbare Förderriemen (21) aufweist, auf welchen der Trans¬ portbehälter (2) reibschlüssig aufliegt und durch deren Um- lauf der Transportbehälter (2) in Abbiegeförderrichtung (14) förderbar ist.

6. Weichenanordnung (1) nach Anspruch 5, wobei die Fördertechnik für die Abbiegeförderrichtung (14) außerhalb eines Wirkungsbereichs der Förderriemen (21) antreibbare Förderrä¬ der (26) aufweist, auf welchen der Transportbehälter (2) reibschlüssig aufliegt und durch deren Rotation der Trans¬ portbehälter (2) in Abbiegeförderrichtung (14) förderbar ist. 7. Weichenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, mit einem Winkelriemenübertrieb (27) zur Übertragung eines An¬ triebsmoments eines Förderrades (16) für die Geradeausförder¬ richtung (13) auf ein Förderrad (26) für die

Abbiegeförderrichtung (26).

8. Weichenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei die Fördertechniken Längsträger (15) mit einander gegenüber liegenden Langlöchern (31) aufweist, in die jeweils eine Radachse (32) eines Förderrades (16 bzw. 26) einführbar und am Längsträger (15) lösbar befestigt ist.

9. Weichenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei in einem Übergangsbereich, der sowohl von geradeaus fahrenden als auch von abbiegenden Transportbehältern (2) über- fahren wird, passive Lenkrollen (34) angeordnet sind, die zur Ausrichtung ihrer Rollenebenen um eine vertikale Drehachse (36) drehbar gelagert sind.

10. Weichenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mit einem Geradeausteil (10) und einem seitlich daran ange¬ setzten Abbiegeteil (11), die durch gewinkelte Verbindungs¬ elemente (12) mit Langlöchern verbunden sind.

Description:
Beschreibung

Weichenanordnung für eine Stückgutförderanlage Die Erfindung betrifft eine Weichenanordnung für einen verzweigten Förderweg einer Stückgutförderanlage, insbesondere einer Gepäcksortierförderanlage eines Flughafens, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Bei solchen Stückgutförderanlagen weist der Förderweg eine Fördertechnik zur Förderung eines ein Stückgut aufnehmenden Transportbehälters in eine Förderrichtung auf. Ferner weist der Förderweg einen Führungskanal zur seitlichen Führung des Transportbehälters auf, wobei der Transportbehälter mindes- tens eine durch den Führungskanal zwangsgeführte Führungsrol ¬ le umfasst. An der Weichenanordnung weist der Führungskanal einen geraden, in Geradeausförderrichtung verlaufenden Hauptabschnitt und einen von diesem seitlich abzweigenden, in eine Abbiegeförderrichtung übergehenden Nebenabschnitt auf. Der Transportbehälter umfasst ferner mindestens einen Führungs ¬ zapfen, die den Transportbehälter an der Weichenanordnung entsprechend einer motorisch eingestellten Weichenstellung lenken. Die bekannte Weichenanordnung weist einen Schaltzylinder mit einer in Förderrichtung ausgerichteten Längsachse auf, auf dessen Mantelfläche mehrere Lenkkanäle für die Füh ¬ rungszapfen eingefräst sind. Die Längskanäle sind durch Ver ¬ drehen des Schaltzylinders um dessen Längsachse in eine Wirk ¬ stellung bringbar, in der der in Förderrichtung vor- und hinter der Verzweigungsstelle verlaufenden Führungskanal mit ei- nem der Lenkkanäle des Schaltzylinders korrespondieren. Der Lenkkanal ist mindestens zur einseitig anliegenden Gleitfüh ¬ rung des Führungszapfens gestaltet.

Beim Betrieb dieser bekannten Weichenanordnung tritt an ver- schiedenen Stellen hoher Verschleiß auf, insbesondere bei der Ablenkung eines Transportbehälters in Abbiegeförderrichtung, der mit kurzen Wartungsintervallen und dadurch begrenzter Verfügbarkeit der Förderanlage einhergeht. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gat ¬ tungsgemäße Weichenanordnung für eine Stückgutförderanlage bereitzustellen, die eine höhere Verfügbarkeit aufweist. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Weichenan ¬ ordnung der eingangs genannten Art mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen. Demnach umfasst die Weichenanordnung eine bogenförmige Ablenkwand, die zwischen einer Abbiegestellung und einer Geradeausstel- lung verstellbar ist. In der Abbiegestellung ragt die Ablenkwand in den Hauptabschnitt sperrend hinein, so dass eine Füh ¬ rungsrolle unter abrollendem Kontakt zur Ablenkwand in den Nebenabschnitt ablenkbar ist. In der Geradeausstellung gibt die Ablenkwand den Hauptabschnitt frei, so dass eine Füh- rungsrolle ohne Kontakt zur Ablenkwand gerade durch den

Hauptabschnitt führbar ist. Eine Ablenkung der an der Ablenkwand abrollenden Führungsrollen vermindert die Reibung und damit den Verschleiß bei Abbiegefahrten im Vergleich zu einer Ablenkung des Transportbehälters, bei der ein Führungszapfen an der Ablenkwand schleifend entlanggleitet. Die damit ein ¬ hergehenden größeren Wartungsintervalle erhöhen die Verfüg ¬ barkeit der Förderanlage. Ein Abrollen von Führungsrädern führt gegenüber dem Gleiten eines Führungszapfens, wo es zu Stößen und anderen Unregelmäßigkeiten kommen kann, zu einer gleichmäßigeren Abbiegebewegung und damit zu einem sanfteren Transport des Stückgutes. Die bogenförmige Ablenkwand kann durch eine Blechschiene, oder durch eine Seitenwand eines in ein Vollmaterial eingefrästen Führungskanals, oder durch ei ¬ nen auf einem Grundkörper befestigten Flachstahl, oder durch eine in einen Kunststoffgrundkörper eingebaute oder von einem Kunststoffgerüst gehaltene Stahlschiene, oder durch eine mit einem Grundgerüst verschweißte Stahlschiene gebildet werden.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Weichenanordnung ist die Ablenkwand mit ansteuerbaren Stellmitteln gekoppelt, durch deren Ansteuerung die Ablenkwand aus der Geradeausstellung in die Abbiegestellung verstellbar ist und ohne deren Ansteuerung die Ablenkwand in der Geradeaus- Stellung verharrt oder aus der Abbiegestellung schwerkraftgetrieben in die Geradeausstellung zurückfällt. Die Stellmittel können beispielsweise durch einen ansteuerbaren Drehmagneten gebildet sein, durch dessen Bestromung die drehbar gelagerte Ablenkwand in die Abbiegestellung schwenkt und sonst durch die Massenverteilung der Ablenkwand in Bezug auf die Drehachse bei fehlender Bestromung des Drehmagneten durch die

Schwerkraft nach unten zurückkippt. Zwischen Geradeaus- und Abbiegestellung kann ein Stellwinkel von zum Beispiel 90° vorgesehen sein. Mit Vorteil sind die Stellmittel komplett als Baugruppe austauschbar, so dass deren Wartung außerhalb der Förderanlage erfolgen kann.

Vorzugsweise beträgt der Radius der Ablenkwand einer erfin- dungsgemäßen Weichenanordnung mehr als 900 mm, vorzugsweise

1500 mm. Hierdurch wird der Verschleiß durch möglichst gerin ¬ ge Fliehkräfte weiter vermindert. Bei vorgegebener maximaler Fördergeschwindigkeit wird der Radius so groß gewählt, dass die auf das Stückgut wirkenden Fliehkräfte sicher nicht die Haftreibungskräfte zwischen Stückgut und Transportbehälter übersteigen, damit das Stückgut beim Abbiegen an der Weiche nicht vom Transportbehälter gleitet.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wei- chenanordnung weist die Fördertechnik für die Geradeausför- derrichtung antreibbare Förderräder auf, auf welchen der Transportbehälter reibschlüssig aufliegt und durch deren Ro ¬ tation der Transportbehälter in Hauptförderrichtung förderbar ist. Hierbei kann auf übliche, bewährte Fördertechnik zurück- gegriffen werden, wobei die Fördergeschwindigkeit durch die Rotationsgeschwindigkeit der Förderräder bestimmt werden kann .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Weichenanordnung weist die Fördertechnik für die Abbiegeför- derrichtung antreibbare Förderriemen auf, auf welchen der Transportbehälter reibschlüssig aufliegt und durch deren Umlauf der Transportbehälter in Abbiegeförderrichtung förderbar ist. Förderriemen sind leicht und schnell auswechselbar und erlauben außerdem eine schonende Förderung von Stückgütern in Transportbehältern . Vorzugsweise weist die Fördertechnik für die Abbiegeförderrichtung außerhalb eines Wirkungsbereichs der Förderriemen antreibbare Förderräder auf, auf welchen der Transportbehäl ¬ ter reibschlüssig aufliegt und durch deren Rotation der

Transportbehälter in Abbiegeförderrichtung förderbar ist. Diese Förderräder ermöglichen ein Anfahren eines Transportbehälters, der nach einem Stillstand im Übergangsbereich der Weichenanordnung, wo Förderriemen der Abbiegeförderrichtung noch nicht oder nicht ausreichend greifen und die Förderräder der Geradeausförderrichtung nicht mehr greifen, liegen ge- blieben ist. Bei Rückstau oder Nothalt kann hierdurch die

Förderanlage nach Beseitigung der Störquelle vollautomatisch, ohne Hilfe von Wartungsarbeitern, wieder angefahren werden. Stillstandszeiten der Förderanlage aufgrund von blockierten Weichenanordnungen treten seltener oder gar nicht mehr auf.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Weichenanordnung einen Winkelriemenübertrieb zur Übertragung eines Antriebsmoments eines Förderrades für die Gera ¬ deausförderrichtung auf ein Förderrad für die Abbiegeförder- richtung auf. Hierdurch kann auf sonst übliche Kardanwellen verzichtet werden, die teuer in der Anschaffung und wartungs- aufwändig im Betrieb sind.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungs- gemäßen Weichenanordnung weist die Fördertechniken Längsträger mit einander gegenüber liegenden Langlöchern auf, in die jeweils eine Radachse eines Förderrades einführbar und am Längsträger lösbar befestigt ist. Die nach oben geschlitzten Längsträger ermöglichen einen einfachen und schnellen Förder- radwechsel und damit kurze Stillstandszeiten für derartige Wartungsmaßnahmen. Es muss lediglich beispielsweise eine Schraubverbindung gelockert werden, um das komplette Förderrad mit Radachse austauschen zu können. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Weichenanordnung sind in einem Übergangsbereich, der sowohl von geradeaus fahrenden als auch von abbiegenden

Transportbehältern überfahren wird, passive Lenkrollen ange- ordnet, die zur Ausrichtung ihrer Rollenebenen um eine vertikale Drehachse drehbar gelagert sind. Die Lenkrollen stützen den Transportbehälter und richten sich entsprechend der Abbiegebewegung des Transportbehälters nach der jeweiligen Förderrichtung aus. Es wird eine Relativbewegung zwischen Trans- portbehälter und fixen Rollen verhindert, was den Verschleiß durch Radabrieb vermindert, indem der Transportbehälter nicht über eine fixe Rolle schert.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst die er- findungsgemäße Weichenanordnung ein Geradeausteil und ein seitlich daran angesetztes Abbiegeteil, die durch gewinkelte Verbindungselemente mit Langlöchern verbunden sind. Die Auf ¬ teilung in zwei Montageteile erleichtert den Transport und die Endmontage auf der Baustelle in der Förderanlage. Durch die Langlöcher in Stahlblechwinkeln können Unebenheiten und

Maßtoleranzen ausgeglichen werden. Die zweiteilige Ausführung erlaubt getrennte Herstellung und getrennten Transport zur Förderanlage . Weitere Eigenschaften und Vorteile der erfindungsgemäßen Weichenanordnung ergeben sich aus der Beschreibung konkreter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen, in deren

FIG 1 eine erfindungsgemäße Weichenanordnung in Drauf- sieht,

FIG 2 die in ein Geradeausteil und ein Abbiegeteil zer- legte Weichenanordnung aus FIG 1 in perspektivischer Darstellung,

FIG 3 ein an der Weichenanordnung aus FIG 1 und 2 zu len- kender Transportbehälter für Stückgut,

FIG 4 eine Führungsrolle eines an der Weichenanordnung abbiegenden Transportbehälters aus FIG 3 beim Ab ¬ rollen an der Ablenkwand, FIG 5 die Weichenanordnung mit Ablenkwand in Abbiegestel ¬ lung,

FIG 6 die Weichenanordnung mit Ablenkwand in Geradeaus ¬ stellung,

FIG 7 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Ablenkwand,

FIG 8 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Ablenkwand,

FIG 9 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Ablenkwand,

FIG 10 ein viertes Ausführungsbeispiel einer Ablenkwand,

FIG 11 ein fünftes Ausführungsbeispiel einer Ablenkwand,

FIG 12 ein sechstes Ausführungsbeispiel einer Ablenkwand,

FIG 13 eine Verbindung eines Führungsrades an einem Längs ¬ träger,

FIG 14 eine Lenkrolle in einem Übergangsbereich der Weichenanordnung und

FIG 15 ein Umlenkwinkelübertrieb zwischen Geradeausteil und Abbiegeteil der Weichenanordnung schematisch veranschaulicht sind. Eine erfindungsgemäße Weichenanordnung 1 gemäß FIG 1 und FIG 2 ist an einer Verzweigung eines Förderweges in einer Stückgutförderanlage, beispielsweise einer Gepäcksortierförderan ¬ lage eines Flughafens, angeordnet. Mittels einer Fördertech ¬ nik wird ein Stückgut, beispielsweise ein Gepäckstück, auf einem Transportbehälter 2 gemäß FIG 3 liegend gefördert. Der schalenförmige Transportbehälter 2 weist eine Oberschale 3, die als Aufnahme für das Stückgut dient, und eine Unterschale 4 mit zwei sich in Förderrichtung erstreckenden Auflageflächen 5, die als Schnittstelle zur Fördertechnik dient, auf. Die Stirnseiten des Transportbehälters 2 sind mit Anschlag ¬ puffern 6 versehen. An der Unterschale 4 sind mittig und in Förderrichtung hintereinander liegend eine vordere und eine hintere Führungsrolle 7 angeordnet, deren Rollenachsen senk ¬ recht zu einer durch den Förderweg definierten Förderebene stehen. Die Führungsrollen 7 sind in einem Führungskanal 8 des Förderweges zwangsgeführt, der durch zwei Führungsschie ¬ nen 9 begrenzt wird, die den Führungsrollen 7 als seitliche Anschläge dienen. Die Weichenanordnung 1 ist zur einfacheren Herstellung, Transportierbarkeit und Montage zweiteilig ausgeführt. Sie ist aus einem Geradeausteil 10 und einem schräg zu diesem verlaufenden und seitlich daran angesetzten Abbiegeteil 11 zusammengesetzt. Die lösbare Verbindung zwischen Geradeaus ¬ teil 10 und Abbiegeteil 11 ist durch gewinkelte Verbindungs ¬ elemente 12 mit Langlöchern zum Ausgleich von Unebenheiten und Fertigungstoleranzen gebildet. Das Geradeausteil 10 defi ¬ niert eine Geradeausförderrichtung 13 durch einen gerade ver- laufenden Hauptabschnitt 8H des Führungskanals 8, während das Abbiegeteil 11 eine Abbiegeförderrichtung 14 durch einen vom Hauptabschnitt 8H abzweigenden Nebenabschnitt 8N definiert. Der Förderweg umfasst zwei parallel zueinander verlaufende Längsträger 15, zwischen welchen mittig der Führungskanal 8 verläuft und welche die Fördertechnik tragen.

Im Geradeausteil 10 der Weichenanordnung 1 ist die Fördertechnik für die Geradeausförderrichtung 13 angeordnet, die antreibbare Förderräder 16 aufweist, auf welchen der Trans- portbehälter 2 über seine Auflageflächen 5 reibschlüssig aufliegt. Die Fördertechnik weist einen Antrieb 17 auf, der eine mit zwei Förderrädern 16 verbundene Antriebswelle 18 an ¬ treibt. Zwischen auf einem Längsträger 15 hintereinander liegenden Förderrädern 16 wird gemäß FIG 13 und FIG 14 das An- triebmoment über Riemenscheiben 19 und Riemen 20 übertragen.

Im Abbiegeteil 11 der Weichenanordnung 1 ist die Fördertechnik für die Abbiegeförderrichtung 14 durch antreibbare Förderriemen 21 gebildet, auf welchen der Transportbehälter 2 über seine Auflageflächen 5 reibschlüssig aufliegt. Die För ¬ dertechnik weist einen Antrieb 22 auf, der eine mit zwei Rie ¬ menscheiben 23 verbundene Antriebswelle 24 antreibt. Jeder treibenden Riemenscheibe 23 ist eine Umlenkscheibe 25 zuge ¬ ordnet, über die der Förderriemen 21 läuft.

Im Geradeausteil 10 der Weichenanordnung 1 ist ein schräg, in Abbiegeförderrichtung 14 verlaufender Längsträger 15 angeordnet, der zwei weitere Förderräder 26 für die Abbiegeförder- richtung 14 trägt. Diese liegen außerhalb des Wirkungsberei ¬ ches der Förderriemen 21 und dienen dem Anfahren eines in einem Übergangsbereich der Weichenanordnung 1 zum Stillstand gekommenen Transportbehälters 2. In diesem Übergangsbereich greifen die Förderriemen 21 nicht oder noch nicht voll, während die Förderräder 16 für die Geradeausförderrichtung 13 die Auflageflächen 5 des Transportbehälters 2 nicht mehr greifen. So kann bei einem Rückstau oder Nothalt die Förderanlage nach Beseitigung der Störquelle automatisch wieder an- gefahren werden.

Die Förderräder 26 für die Abbiegeförderrichtung 14 werden über einen Winkelriemenübertrieb 27 angetrieben. Gemäß FIG 15 weist der Winkelriemenübertrieb 27 einen Flachriemen 28 auf, der über zwei Riemenscheiben 29 mit gewinkelten Achsen verläuft und dessen Laufrichtung deshalb über eine Umlenkrolle 30 angepasst wird. Die eine Riemenscheibe 29 ist drehfest auf der Radwelle eines Förderrades 16 für die Geradeausförder ¬ richtung 13 und die andere Riemenscheibe 29 auf der Radwelle eines Förderrades 26 für die Abbiegeförderrichtung 14 befes ¬ tigt. Hierdurch kann eine teure Kardanwelle für den Winkel ¬ übertrieb vermieden werden.

Sämtliche Förderräder 16 bzw. 26 sind einfach austauschbar am Längsträger 15 befestigt. Hierzu weist der Längsträger 15 ge ¬ mäß FIG 13 zwei gegenüber liegende, nach oben offene Langlö ¬ cher 31 auf, in die eine Radachse 32 des Förderrades 16 bzw. 26 einführbar und mittels einer schnell lösbaren Schraubverbindung 33 festsetzbar. Die Schraubverbindung 33 muss nur ge- lockert werden, um das Förderrad 16 bzw. 26 mit Radachse 32 entnehmen zu können. Hierdurch wird ein schneller Radwechsel ermöglicht .

Im Übergangsbereich, der sowohl von geradeaus fahrenden als auch von abbiegenden Transportbehältern 2 überfahren wird, sind gemäß FIG 14 und FIG 15 passive Lenkrollen 34 angeord ¬ net. Eine Rollenachse 35 der Lenkrolle 34 ist zur Ausrichtung der Rollenebene der Lenkrolle 34 um eine vertikale Drehachse 36 drehbar gelagert, wobei die Drehachse 36 und die Rollen ¬ achse 35 senkrecht und windschief liegen. Durch die Drehbar ¬ keit der Rollenachse 35 können die Lenkrollen 34 den Trans ¬ portbehälter 2 beim Überfahren des Übergangsbereiches stüt- zen, ohne dass verschleißende Scherbewegungen zwischen Aufla ¬ geflächen 5 und Lenkrollen 34 auftreten, da letztere sich nach der momentanen Bewegungsrichtung des Transportbehälter 2 ausrichten . Die Weichenanordnung 1 weist eine an der Verzweigungsstelle des Führungskanals 8 angeordnete, bogenförmige Ablenkwand 37 auf, die zwischen einer Abbiegestellung und einer Geradeausstellung verstellbar ist. In ihrer Abbiegestellung ragt die Ablenkwand 37 gemäß FIG 4 und FIG 5 sperrend in den Hauptab- schnitt 8H des Führungskanals 8 hinein, so dass die Führungs ¬ rolle 7 unter abrollendem Kontakt zur Ablenkwand 37 in den Nebenabschnitt 8N abgelenkt wird. Die geringe Rollreibung vermindert den Verschleiß von Führungsrolle 7 und Ablenkwand 37, was zu größeren Wartungs-intervallen und damit zu einer höheren Verfügbarkeit der erfindungsgemäßen Weichenanordnung 1 führt. Außerdem werden die bei Gleitreibung auftretenden Stöße und Unregelmäßigkeiten vermieden, was zu einem sanfteren Stückguttransport im Bereich der Weichenanordnung 1 führt. In ihrer Geradeausstellung gibt die Ablenkwand 37 ge- mäß FIG 6 den Hauptanschnitt 8H des Führungskanals 8 frei, so dass die Führungsrolle 7 ohne Kontakt zur Ablenkwand 37 gera ¬ de durch den Hauptabschnitt 8H geführt wird. Die Ablenkwand

37 ist mit ansteuerbaren Stellmitteln 38 gekoppelt, durch deren Ansteuerung die Ablenkwand 37 aus der Geradeausstellung in die Abbiegestellung verstellbar ist. Ohne deren Ansteuerung verharrt die Ablenkwand 37 in der Geradeausstellung oder fällt aus der Abbiegestellung schwerkraftgetrieben in die Geradeausstellung zurück. Die Stellmittel 38 können beispielsweise durch einen ansteuerbaren Drehmagneten gebildet sein, durch dessen Bestromung die drehbar gelagerte Ablenkwand 37 aus der Geradeausstellung gemäß FIG 6 in die Abbiegestellung gemäß FIG 5 schwenkt und bei fehlender Bestromung aufgrund der Massenverteilung der Ablenkwand 37 oder eines mit ihr verbundenen Stützbauteils schwerkraftgetrieben in die Geradeausstellung zurückkippt. Die Bogenform der Ablenkwand 37 weist einen Radius von mehr als 900 mm, vorzugsweise 1500 mm, auf, so dass durch die verminderten Radialkräfte ein geringe- rer Verschleiß an Führungsrolle 7 und Ablenkwand 37 auftre ¬ ten .

In einem ersten Ausführungsbeispiel gemäß FIG 4 bis FIG 7 ist die Ablenkwand 37 als bogenförmiges Blechteil ausgebildet, dessen abgekantete Enden sich in zwei gegenüberliegenden, eine Schwenkachse 39 bildenden Lagern 40 abstützen.

In einem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß FIG 8 stützt sich in den Lagern 40 ein um die Schwenkachse 39 drehbarer Voll- körper 41 in den ein gerader Kanalabschnitt 42 und ein bogenförmiger Kanalabschnitt 43 - beispielsweise durch Fräsen - eingearbeitet sind. In der Geradeausstellung weist der gerade Kanalabschnitt 42 nach oben und bildet einen Teil des Haupt ¬ abschnittes 8H des Führungskanals 8. In der Abbiegestellung weist der bogenförmige Kanalabschnitt 43 nach oben und bildet eine Verbindung zwischen dem Hauptabschnitt 8H und dem Nebenabschnitt 8N des Führungskanals 8. Die Ablenkwand 37 ist da ¬ bei durch die bogenäußere Wand des gebogenen Kanalabschnittes 43 gebildet.

In einem dritten Ausführungsbeispiel gemäß FIG 9 sind ein ge ¬ rader Flachstahl 44 und ein die Ablenkwand 37 bildender bogenförmiger Flachstahl 45 auf einem Grundkörper 46 befestigt, der drehbar mit den Lagern 40 verbunden ist.

In den Ausführungsbeispielen gemäß FIG 10 bis FIG 12 werden die Kanalabschnitte 42 bzw. 43 durch gerade bzw. bogenförmige Stahlschienen 47 bzw. 48 mit U-förmigem Profil gebildet. Im vierten Ausführungsbeispiel gemäß FIG 10 sind die Stahlschie- nen 47 bzw. 48 in einen axial durchgehenden Kunststoffkörper 49 eingebaut. Im fünften Ausführungsbeispiel gemäß FIG 11 sind die Stahlschienen 47 bzw. 48 durch ein axial unterbrochenes Kunststoffgerüst 50 gehalten. Im sechsten Ausführungs- beispiel gemäß FIG 12 sind die Stahlschienen 47 bzw. 48 mit einem Grundgerüst 51 aus Stahl verschweißt.