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Title:
SYSTEM, AID DEVICE FOR THE DETERMINATION, BY VISUALLY IMPAIRED PERSONS, OF THE FUNCTIONALITY OF AN APPLIANCE SELECTED BY MEANS OF AN APPLIANCE KNOB OF THE APPLIANCE, APPLIANCE KNOB, AND APPLIANCE KNOB PART
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/224697
Kind Code:
A1
Abstract:
In order for visually impaired persons to be able to determine the functionality of a domestic appliance, which functionality has been selected by them or set at the domestic appliance by them, a system for determining the functionality of an appliance selected by means of an appliance knob of the appliance should be able to be easily and flexibly retrofitted so that said system can be used as widely as possible.

Inventors:
RUPPRECHT ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/DE2020/100287
Publication Date:
November 12, 2020
Filing Date:
April 08, 2020
Export Citation:
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Assignee:
RUPPRECHT ROBERT (DE)
International Classes:
A47L15/00; G09B21/00
Foreign References:
EP2604742A12013-06-19
US4679342A1987-07-14
EP2525342A12012-11-21
JPS60171321A1985-09-04
CN201811306U2011-04-27
EP2047452A12009-04-15
DE102006026187A12007-12-06
DE102007038368A12009-02-19
Attorney, Agent or Firm:
REUTHER, Martin (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. System (10) zur Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs (20) eines Geräts (50) gewählten Funktionalität des Geräts (50) durch sehbehinderte Menschen, wobei mittels des Gerätedrehknopfs (20) zumindest zwei Funktionalitäten durch eine wählbare Dreh- position des Gerätedrehknopfs (20) in Bezug auf das Gerät (50) gewählt werden können, wobei das System (10) den Gerätedrehknopf (20), Mittel (30) zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs (20) und Mittel (15) zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität umfasst und wobei die Bestimmungsmittel (30) und der Gerätedrehknopf (20) als geräteseitige Komponenten (11) des Systems (10) an dem Gerät (50) befestigt oder zu befestigen sind, dadurch gekennzeichnet, dass

(i) die geräteseitigen Komponenten (11) des Systems (10) autonom sind und ein

Maximaldurchmesser (17) der geräteseitigen Komponenten (11) des Systems (10) senkrecht zu einer Drehachse (24) des Gerätedrehknopfs (20) einen Maximal durchmesser (27) des Gerätedrehknopfs (20) senkrecht zu seiner Drehachse (24) weniger als das 3-Fache übersteigt;

(ii) die Bestimmungsmittel (30) die Drehposition des Gerätedrehknopfs (20) messende autonome Messmittel (31) und/oder das System (10) eine autonome Energie versorgung (32) umfassen; und/oder

(iii) der Gerätedrehknopf (20) mehrteilig ausgebildet ist und ein aus Kunststoff be stehendes und von einem Bediener aufgebrachte Drehkräfte aufhehmendes erstes Drehknopfteil (21) und ein aus Kunststoff bestehendes, mit dem ersten Drehknopfteil (21) drehfest verbundenes und Drehmomente zu dem Gerät (50) leitendes zweites Drehknopfteil (22) umfasst. 2. System (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das System (10) als autonomes System ausgebildet ist.

3. System (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gerätedreh knopf (20) als Nachrüstdrehknopf, und vorzugsweise das gesamte System (10) zur Nachrüstung, ausgebildet ist. 4. System (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein weiteres System (10) zur Bestimmung der mittels eines weiteren Gerätedrehknopfs (20) des Geräts (50) gewählten Funktionalität des Geräts (50) durch sehbehinderte Menschen, wobei auch mittels des weiteren Gerätedrehknopfs (20) zumindest zwei Funktionalitäten durch eine wählbare Drehposition des weiteren Gerätedrehknopfs (20) in Bezug auf das Gerät (50) gewählt werden können, wobei das weitere System (10) den weiteren Gerätedrehknopf (20), Mittel (30) zur Bestimmung der Drehposition des weiteren Gerätedrehknopfs (20) und Mittel (15) zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität umfasst, wobei die Bestimmungsmittel (30) und der weitere Gerätedrehknopf (20) als geräteseitige Komponenten (11) des weiteren Systems (10) an dem Gerät (50) befestigt oder zu befestigen sind und wobei die geräteseitigen Komponenten (11) des weiteren Systems (10) autonom sind und der Maximaldurchmesser (17) der geräteseitigen Komponenten (11) des weiteren Systems (10) den Maximaldurchmesser (27) des weiteren Gerätedrehknopfs (20) weniger als das 3-Fache, insbesondere weniger als das 2-Fache, übersteigt und wobei sich das System

(10) und das weitere System (10) ggf. separate Komponenten (14) und vorzugsweise auch elektrische Zuleitungen (12) bzw. Schnittstellen (13) teilen.

5. Hilfseinrichtung (70) zur Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs (20) eines Geräts (50) gewählten Funktionalität des Geräts (50) durch sehbehinderte Menschen, wobei die Hilfseinrichtung (70) eine Verbindungsseite (73) aufweist, über welche sie mit dem Gerät (50) verbindbar ist und Mittel (30) zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs (20) und Mittel (15) zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität trägt, dadurch gekennzeichnet, dass

(i) die Hilfseinrichtung (70) um den Gerätedrehknopf (20) mit einem Maximaldurch messer (17) senkrecht zu einer Drehachse (24) des Gerätedrehknopfs (20) an einem Gerät (50) anordenbar ist, der einen Maximaldurchmesser (27) des Gerätedreh knopfs (20) senkrecht zu seiner Drehachse (24) weniger als das 3-Fache übersteigt;

(11) die Bestimmungsmittel (30) die Drehposition des Gerätedrehknopfs (20) messende autonome Messmittel (31) und/oder die Hilfseinrichtung (70) eine autonome Energieversorgung (32) umfassen. 6. Hilfseinrichtung (70) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Maximal durchmesser (17) der Hilfseinrichtung (70) senkrecht zu der Drehachse (24) des Gerätedrehknopfs (20) den Maximaldurchmesser (27) des Gerätedrehknopfs (20) senkrecht zu seiner Drehachse (24) weniger als das 2-Fache übersteigt. 7. System (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder Hilfseinrichtung (70) nach

Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmungsmittel (30) und/oder die Angabemittel (15) an dem Gerätedrehknopf (20) befindliche haptisch erfassbare Symbole (36) sowie vorzugsweise wenigstens einen an einer ortsfesten Baugruppe (51) des Geräts (50) befestigten oder zu befestigenden Markierer (34) umfassen. 8. Gerätedrehknopf (20), dadurch gekennzeichnet, dass der Gerätedrehknopf (20) Mittel (30) zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs (20) und Mittel (15) zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität trägt und

(i) die Bestimmungsmittel (30) und/oder die Angabemittel (15) des Gerätedreh knopfs (20) wenigstens ein an dem Gerätedrehknopf (20) befindliches haptisch erfassbares Symbol (36) umfassen; und/oder

(ii) die Bestimmungsmittel (30) des Gerätedrehknopfs (20) die Drehposition des Gerätedrehknopfs (20) messende autonome Messmittel (31) und/oder der Geräte drehknopf (20) eine autonome Energieversorgung (32) umfassen; und/oder

(iii) der Gerätedrehknopf (20) mehrteilig ausgebildet ist sowie ein aus Kunststoff be stehendes und von einem Bediener aufgebrachte Drehkräfte aufhehmendes erstes Drehknopfteil (21) und ein aus Kunststoff bestehendes, mit dem ersten Dreh knopfteil (21) drehfest verbundenes und Drehmomente zu einem Gerät (50) leitendes zweites Drehknopfteil (22) umfasst.

9. Gerätedrehknopfteil (21), dadurch gekennzeichnet, dass das Gerätedrehknopfteil (21) Mittel (30) zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfteils (21) und Mittel

(15) zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität trägt und sowie eine Verbindungsseite (28) aufweist, über welche das Gerätedrehknopfteil (21) mit einem zweiten Drehknopfteil (22) oder einem Gerätedrehknopf (20) verbindbar ist (i) die Bestimmungsmittel (30) und/oder die Angabemittel (15) des Gerätedrehknopf- teils (21) wenigstens ein haptisch erfassbares Symbol (36); und/oder (ii) die Bestimmungsmittel (30) des Gerätedrehknopfteils (21) die Drehposition des Gerätedrehknopfteils (21) messende autonome Messmittel (31) und/oder das Gerätedrehknopfteil (21) eine autonome Energieversorgung (32) umfassen.

10. Gerätedrehknopfteil (21) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Geräte- drehknopfteil (21) von einem Bediener aufgebrachte Drehkräfte aufhehmen kann und drehfest mit einem zweiten Drehknopfteil (22) verbindbar ist.

11 System (10) oder Hilfseinrichtung (70) nach Anspruch 7, Gerätdrehknopf (20) nach Anspruch 8 oder Gerätedrehknopfteil (21) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn zeichnet, dass der Zeiger (33), der Markierer (34) und/oder die haptisch erfassbaren Symbole (36) kontrastreich abgesetzt und/oder durch matte bzw. nicht reflektierende Oberflächen dargestellt sind, und/oder gekennzeichnet durch ebene Flächen, welche das wenigstens eine haptisch erfassbare Symbol (36), vorzugsweise mehrere haptisch erfassbare Symbole (36), tragen, aufweist.

12 System (10), Hilfseinrichtung (70), Gerätedrehknopf (20) oder Gerätedrehknopfteil (21) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch wenigstens eine Ausgabe einheit (40) zur Ausgabe einer der durch die Messmittel (31) gemessenen Funktionalität umfasst.

13. System (10), Gerätedrehknopf (20) oder Gerätedrehknopfteil (21) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeeinheit (40) in bzw. an dem Gerätedrehknopf (20) oder dem Gerätedrehknopfteil (21) angeordnet ist und vorzugsweise einen Fautsprecher (41) umfasst.

14. System (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeeinheit (40) über eine Schnittstelle (13) mit den Messmitteln (31) verbunden ist, wobei die Ausgabeeinheit (40) vorzugsweise in der separaten Komponente (14) vorgesehen ist und die Schnittstelle (13) die Entfernung zwischen dem Gerätedrehknopf (20) bzw. den geräteseitigen Komponenten (11) und der separaten Komponente (13) kabelgebunden und/oder kabellos überbrückt. 15. System (10), Hilfseinrichtung (70), Gerätedrehknopf (20) oder Gerätedrehknopfteil (21) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusammenhang zwischen der durch die Messmittel (31) gemessenen Drehposition und der Funktionali tät, welche entsprechend der Drehposition durch die Ausgabeeinheit (40) ausgegeben werden soll, vor einer Ausgabe durch die Ausgabeeinheit (40) noch in Abhängigkeit von zuvor definierten Parametern, insbesondere unter Berücksichtigung des Messergeb nisses von anderen Messmitteln (31) desselben oder eines weiteren Systems (10), Gerätedrehknopfs (20) und/oder Gerätedrehknopfteils (21) und/oder derselben oder einer weiteren Hilfseinrichtung (70), modifiziert wird. 16. System (10), Hilfseinrichtung (70), Gerätedrehknopf (20) oder Gerätedrehknopfteil (21) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel (31) ein-komponentig ausgebildet und vorzugsweise an dem Gerätedrehknopf (20) angeordnet sind.

17. System (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel (31) zwei- oder mehr-komponentig ausgebildet sind und eine erste der

Messmittelkomponenten (37) an dem Gerätedrehknopf (20) und eine zweite der Messmittelkomponenten (38) an dem Gerät (50) angebracht ist.

18. System (10) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite der Messmittelkomponenten (38) auf der Geräteoberfläche, vorzugsweise an einer Frontblende (52) des Geräts (50), angebracht ist.

19. System (10) oder Gerätedrehknopf (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Drehknopfteil (21) mehrteilig ausgebildet und diese Teile rotationssymmetrisch an dem zweiten Drehknopfteil (22) angeordnet sind, dass das zweite Drehknopfteil (22) mehrteilig ausgebildet und das geräteseitige Teil (25) metallisch und das drehfest mit dem ersten Drehknopfteil verbundene Teil (26) aus

Kunststoff sind und/oder dass zwischen den beiden Drehknopfteilen (21, 22) ein einerseits drehfest mit dem ersten Drehknopfteil (21) und andererseits drehfest mit den zweiten Drehknopfteil (22) verbundenes drittes Drehknopfteil (23) angeordnet ist. 20. Gerätedrehknopf (20) oder Gerätedrehknopfteil (21) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, 16 und 19, gekennzeichnet durch eine Wellenaufnahme (80), die sich über eine Auf nahmetiefe (81) erstreckt und einen senkrecht zur Aufhahmetiefe (81) ausgerichteten Aufhahmequerschnitt (82) zur drehfesten Aufnahme einer Gerätewelle sowie eine den Aufhahmequerschnitt (82) entlang der Wellenaufnahme (80) verkleinernde Andruck fläche (83) aufweist, die in einem Biegebereich (84) der Wellenaufnahme (80) angeordnet ist.

Description:
System, Hilfseinrichtung zur Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen sowie Gerätedrehknopf und

Gerätedrehknopfteil

[01] Die Erfindung betrifft ein System zur Bestimmung der mittels eines Gerätedreh - knopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen, wobei mittels des Gerätedrehknopfs zumindest zwei Funktionalitäten durch eine wählbare Drehposition des Gerätedrehknopfs in Bezug auf das Gerät gewählt werden können, wobei das System den Gerätedrehknopf, Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs und Mittel zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität umfasst und wobei die Bestimmungsmittel und der Gerätedrehknopf als geräteseitige Komponenten des Systems an dem

Gerät befestigt oder zu befestigen sind. Auch betrifft die Erfindung eine Hilfseinrichtung zur Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen, wobei die Hilfseinrichtung eine Verbindungsseite aufweist, über welche sie mit dem Gerät verbindbar ist. Auch betrifft die Erfindung einen Geräteknopf und ein Geräteknopfteil.

[02] Dekorative Abdeckungen für Haushaltsgeräte mit Gerätedrehknöpfen sind beispielsweise aus der EP 2 525 342 Al bekannt, um diese zu individualisieren, wobei hier auch Braille-Symbole auf der entsprechenden Abdeckung vorgesehen sein können, so dass sehbehinderte Menschen die Bedienung derartiger Haushaltsgeräte erleichtert werden kann. Hierbei weisen diese Abdeckungen nach dieser Veröffentlichung eine Verbindungsseite, die magnetisch an dem jeweiligen Gerät zu befestigen, so dass diese Abdeckungen als Hilfseinrichtung zur Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen dienen können. Für sehbehinderte Menschen speziell ausgestaltete Haushaltsgeräte sind beispielsweise aus der JP 60-171321 A oder der CN 201811306 U bekannt, wobei hier die Ausgabe und Eingabe jeweils über eine in das jeweilige Gerät integrierte Braille-Schrift und ggf. eine akustische Signalausgabe erfolgt.

[03] Die EP 2604 7452 Al offenbart einen Gerätdrehknopf, bei welchem der Drehwider stand variiert werden kann, so dass Sehbehinderte oder Blinde diesen nutzen können. Unabhängig von einer Nutzungsmöglichkeit durch Sehbehinderte oder Blinde offenbaren die DE 10 2006 026 187 Al einen nachrüstbaren Gerätedrehknopf und die DE 10 2007 038 368 Al eine Fem steuerungseinrichtung für ein Haushaltgerät. [04] Auch ist bei intelligenten bzw. modernen Haushaltsgeräte bekannt, diese per

Sprachaus- und -eingabe zu steuern.

[05] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, ein System bzw. eine Hilfseinrichtung zur

Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen und entsprechend ausgebildete Geräteknöpfe bzw. Geräteknopfteile bereitzustellen, die diesen auch in der breiten Masse zur Verfügung stehen bzw. gestellt werden können.

[06] Die Aufgabe der Erfindung wird durch Systeme, Hilfseinrichtungen, Geräteknöpfe bzw. Geräteknopfteile mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere, ggf. auch unabhängig hiervon, vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung.

[07] Hierbei geht die Erfindung von der Grunderkenntnis aus, dass sehbehinderten

Menschen Systeme, Hilfseinrichtungen, Geräteknöpfe bzw. Geräteknopfteile zur Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts dann in der breiten Masse zur Verfügung werden können, wenn diese einfach und flexibel nachrüstbar sind. Genau dieses ist bei den in der EP 2 525 342 Al und der JP 60-171321 A dargestellten sowie bei den als intelligente Haushaltsgeräte bekannten Anordnungen nicht der Fall. Letztere beiden bedingen eine komplette Integration in die jeweiligen Geräte, die diese sehr kostspielig und somit nur betuchten sehbehinderte Menschen zugänglich machen. Auch die Anordnung nach der der EP 2 525 342 Al kann nur für ganz spezielle Geräte zum Einsatz kommen und ebenfalls weder einfach noch flexibel nachrüstbar.

[08] So kann ein System zur Bestimmung der mittels eines Geräteknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen einer breiten Masse zur Verfügung gestellt werden, wenn mittels des Gerätedrehknopfs zumindest zwei Funktionalitäten durch eine wählbare Drehposition des Gerätedrehknopfs in Bezug auf das Gerät gewählt werden können, das System den Gerätedrehknopf, Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs und Mittel zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität umfasst, die Bestimmungsmittel und der Gerätedrehknopf als geräteseitige Komponenten des Systems an dem Gerät befestigt oder zu befestigen sind und sich das System dadurch auszeichnet, dass die geräteseitigen Komponenten des Systems autonom sind und ein Maximaldurchmesser der geräteseitigen Komponenten des Systems senkrecht zu einer Drehachse des Gerätedrehknopfs mit Ausnahme etwaiger elektrischer Zuleitungen und Schnittstellen zu separaten Komponenten des Systems einen Maximaldurchmesser des Gerätedrehknopfs senkrecht zu seiner Drehachse weniger als das 3 -Fache, insbesondere weniger als das 2-Fache, übersteigt. Dadurch, dass die entsprechenden geräteseitigen Komponenten autonom, das heißt von dem jeweiligen Gerät unabhängig, ausgebildet sind und mit Ausnahme etwaiger elektrischer Zuleitungen und Schnittstellen zu separaten Komponenten verhältnismäßig klein bauen, kann das entsprechende System einfach und flexibel entsprechend nachgerüstet werden. Insbesondere ist es denkbar, für jeden Drehknopf jeweils einen separates System, welche sich aller höchstens elektrische Zuleitungen, Schnittstellen zu separaten Komponenten und etwaige separate Komponenten teilen, vorzusehen, was höchste Flexibilität ermöglicht, insbesondere wenn das entsprechende System an Geräten verschiedenster Bauart, insbesondere an verschiedene Haushaltsgeräte, nachgerüstet werden soll.

[09] Dementsprechend kann eine Hilfseinrichtung zur Bestimmung der mittels eines

Geräteknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen einer breiten Masse zur Verfügung gestellt werden, wenn die Hilfseinrichtung eine Verbindungs- seite aufweist, über welche sie mit dem Geräte verbindbar ist, Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs und Mittel zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität trägt und wenn sich die Hilfseinrichtung dadurch auszeichnet, dass sie um den Gerätedrehknopf mit einem Maximaldurchmesser senkrecht zu einer Drehachse des Gerätedrehknopfs an einem Gerät anordenbar ist, der einen Maximaldurchmesser des Gerätedreh- knopfs senkrecht zu seiner Drehachse weniger als das 3-Fache, insbesondere weniger als das 2- Fache, übersteigt. Dadurch, dass die Hilfseinrichtung verhältnismäßig klein baut, kann sie einfach und flexibel entsprechend nachgerüstet werden. Insbesondere ist es denkbar, für jeden Drehknopf jeweils eine separate Hilfseinrichtung, welche sich aller höchstens elektrische Zuleitungen, Schnittstellen zu separaten Komponenten und etwaige separate Komponenten teilen, vorzusehen, was höchste Flexibilität ermöglicht, insbesondere wenn die jeweiligen Hilfseinrichtungen an Geräten verschiedenster Bauart, insbesondere an verschiedenen Haushaltsgeräten, nachgerüstet werden sollen. Das Nachrüsten kann über die entsprechende Verbindungsseite einfach erfolgen, indem die Hilfseinrichtung mit ihrer Verbindungsseite mit dem entsprechenden Gerät verbunden wird. [10] Kumulativ bzw. alternativ kann ein System zur Bestimmung der mittels eines

Geräteknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen auch in der breiten Masse zur Verfügung gestellt werden, wenn durch das System mittels des Gerätedrehknopfs zumindest zwei Funktionalitäten durch eine wählbare Drehposition des Gerätedrehknopfs in Bezug auf das Gerät gewählt werden können, das System den Gerätedreh knopf, Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs und Mittel zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität umfasst, die Bestimmungsmittel und der Gerätedrehknopf als geräteseitige Komponenten des Systems an dem Gerät befestigt oder zu befestigen sind und sich das System dadurch auszeichnet, dass die Bestimmungsmittel die Drehpositionen des Gerätedrehknopfs messende autonome Messmittel und/oder das System eine autonome Energieversorgung umfassen. Die autonomen, das heißt von dem jeweiligen Gerät unabhängigen, Messmitteln bzw. die autonome, das heißt von dem jeweiligen Gerät unabhängige, Energieversorgung ermöglichen ein flexibles und einfaches Nachrüsten, insbesondere wenn durch weitere bauliche Maßnahmen das System zur Gänze unabhängig, also autonom, von dem jeweiligen Gerät ausgebildet ist, wobei sich das System insbesondere Schnittstellen und separate Komponenten ggf. mit dem jeweiligen Gerät teilen kann, wenn das Gerät seinerseits über entsprechende Schnittstellen mit separaten Komponenten kommuniziert bzw. entsprechende separate Komponenten nutzt. [11] Auch eine entsprechende Hilfseinrichtung zur Bestimmung der mittels eines Geräte knopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen kann einer breiten Masse zur Verfügung gestellt werden, wenn die Hilfseinrichtung eine Verbindungs seite aufweist, über welche sie mit dem Gerät verbindbar ist, Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs und Mittel zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität trägt und wenn sich die Hilfseinrichtung dadurch auszeichnet, dass die Bestimmungsmittel die Drehposition des Gerätedrehknopfs messende autonome Messmittel und/oder die Hilfseinrichtung eine autonome Energieversorgung umfassen. Die autonomen, das heißt von dem jeweiligen Gerät unabhängigen, Messmitteln bzw. die autonome, das heißt von dem jeweiligen Gerät unabhängige, Energieversorgung ermöglichen auch in Bezug auf die Hilfseinrichtung ein flexibles und einfaches Nachrüsten, insbesondere wenn durch weitere bauliche Maßnahmen das System bzw. die zugehörige Hilfseinrichtung zur Gänze unabhängig, also autonom, von dem jeweiligen Gerät ausgebildet ist, wobei sich die Hilfseinrichtung insbesondere Schnittstellen und separate Komponenten ggf. mit dem jeweiligen Gerät oder auch mit anderen entsprechenden Hilfseinrichtungen oder entsprechenden Systemen teilen kann, wenn das Gerät seinerseits über entsprechende Schnittstellen mit separaten Komponenten kommuniziert bzw. entsprechende separate Komponenten nutzt.

[12] Auch ein Gerätedrehknopf bzw. ein Gerätedrehknopfteil kann einer breiten Masse zur Verfügung gestellt und zur Bestimmung der mittels eines Geräteknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen genutzt werden, wenn sich der Gerätedrehknopf bzw. das Gerätedrehknopfteil jeweils dadurch auszeichnen, dass der Gerätedrehknopf bzw. das Gerätedrehknopfteil jeweils Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs bzw. des Gerätedrehknopfteils und Mittel zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität tragen, das Gerätedrehknopfteil ggf. eine Verbindungsseite aufweist, über welche sie mit dem Gerätedrehknopfteil oder einem Gerätedreh knopf verbindbar ist, und wenn die Bestimmungsmittel die Drehposition des Gerätedrehknopfs bzw. des Gerätedrehknopfteils messende autonome Messmittel und/oder der Gerätedrehknopf bzw. das Gerätedrehknopfteil eine autonome Energieversorgung umfassen. Die autonomen, das heißt von dem jeweiligen Gerät unabhängigen, Messmitteln bzw. die autonome, das heißt von dem jeweiligen Gerät unabhängige, Energieversorgung ermöglichen auch in Bezug auf einen Gerätedrehknopf bzw. ein Gerätedrehknopfteil ein flexibles und einfaches Nachrüsten. Dieses kann beispielsweise einfach dadurch geschehen, dass der entsprechende Gerätedrehknopf bei einem vorhandenen Gerät ausgetauscht wird oder dass ein Gerätedrehknopfteil auf oder an einen bestehenden Gerätedrehknopf gesetzt oder sonst wie mit diesem verbunden wird Letzteres führt dann zu einem zumindest zweiteiligen Gerätedrehknopf bestehend aus dem ersten, an- oder aufgesetzten Gerätedrehknopfteil und dem bereits vorhandenen Gerätedrehknopf als das zweite Gerätedrehknopfteil. Auch können sich der Gerätedrehknopf bzw. das Gerätedrehknopfteil insbesondere Schnittstellen und separate Komponenten ggf. mit dem jeweiligen Gerät oder auch mit anderen entsprechenden Hilfseinrichtungen, Geräteknöpfen, Geräteknopfteilen oder ent- sprechenden Systemen teilen, wenn diese ihrerseits über entsprechende Schnittstellen mit separaten Komponenten kommunizieren bzw. entsprechende separate Komponenten nutzen.

[13] Auch kann, kumulativ bzw. alternativ zu den vorstehend beschriebenen Ausgestal tungen, ein System zur Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen der breiten Masse zur Verfügung gestellt werden, wenn mittels des Gerätedrehknopfs zumindest zwei Funktionalitäten durch eine wählbare Drehposition des Gerätedrehknopf in Bezug auf das Gerät gewählt werden können, das System den Gerätedrehknopf Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Drehknopfs und Mittel zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität umfasst, die Bestimmungsmittel und der Gerätedrehknopf als geräteseitige Komponenten des Systems an dem Gerät befestigt oder zu befestigen sind und sich das System dadurch auszeichnet, dass der Gerätedrehknopf mehrteilig ausgebildet ist und ein erstes Drehknopfteil, welches aus Kunststoff besteht und von einem Bediener aufgebrachte Drehkräfte aufhehmen kann, und ein zweites Drehknopfteil, welches aus Kunststoff besteht, mit dem ersten Drehknopfteil drehfest verbunden ist und Drehmomente zu dem Gerät leiten kann, umfasst. Eine derartige Mehrteiligkeit ermöglicht es, den jeweiligen Gerätedrehknopf bei geeigneter Ausgestaltung flexibel an bestimmte Geräte Situationen anzupassen, sodass auch dieser einfach und flexibel nachrüstbar ist.

[14] Um auch einen Gerätedrehknopf der breiten Masse zur Verfügung zu stellen, kann sich kumulativ bzw. alternativ hierzu sich auch ein Gerätedrehknopf dadurch auszeichnen, dass der Gerätedrehknopf mehrteilig ausgebildet ist sowie ein aus Kunststoff bestehendes und von einem Bediener aufgebrachte Drehkräfte aufhehmendes erstes Drehknopfteil und ein aus Kunststoff bestehendes, mit dem ersten Drehknopfteil drehfest verbundenes und Drehmomente zu einem Gerät leitendes zweites Drehknopfteil umfasst. Eine derartige Mehrteiligkeit ermöglicht es dementsprechend, den jeweiligen Gerätedrehknopf bei geeigneter Ausgestaltung flexibel an bestimmte Gerätesituationen anzupassen, sodass auch dieser einfach und flexibel nachrüstbar ist.

[15] Es versteht sich, dass auch ein entsprechend ausgebildetes Gerätedrehknopfteil, welches von einem Bediener aufgebrachte Drehkräfte aufnehmen kann und drehfest mit einem zweiten Drehknopfteil verbindbar ist, dementsprechend vorteilhaft sein kann, insbesondere, wenn dieses Gerätedrehknopfteil wenigstens eine haptisch erfassbares Symbol als Bestimmungs- und/oder Angabemittel trägt oder dessen Bestimmungsmittel die Drehposition des Gerätedreh knopfteils messende autonome Messmittel und/oder eine autonome Energieversorgung umfassen.

[ 16] Zwar entwickeln sehbehinderte Menschen diverse Kompensationsstrategien, um den

Alltag, und insbesondere auch den Umgang mit Geräten, wie beispielsweise mit Haushaltsgeräten, meistern zu können. Diese Vorgehensweise gerät jedoch bei stärker werdender Sehbehinderung und bei neuen Geräten zunehmend problematisch, da hierzu bei einem trockenen Anlemen erhebliche Gedächtnisleistungen zu erbringen sind oder aber die Gefahr von Unfällen im Alltag erheblich ansteigt. Zwar finden sich diesbezüglich Lösungen wie beispielsweise intelligente Haushaltsgeräte oder auch die in der EP 2 525 342 Al oder der JP 60-171321 A offenbarten Ausgestaltungen, die hier Abhilfe schaffen könnten. Allerdings sind die entsprechenden Lösungen entweder nicht speziell für Sehbehinderte ausgelegt oder aber sehr kostspielig, da sie letztlich Speziallösungen darstellen, wenn sie direkt für blinde oder sehbehinderte Menschen ausgelegt sind, oder, wenn es sich um sogenannte intelligente Haushaltsgeräte handelt, nur dem hochpreisigen Segment zugeordnet werden können. Zum einen ist es jedoch sehbehinderte Menschen an sich nur schwer zuzumuten, hierbei äußerst kostenintensive Haushaltsgeräte anzuschaffen, zumal wenn die Sehbehinderung erst im hohem Alter eintritt und an sich kein Anlass besteht, ein neues Haushaltsgerät anzuschaffen. Zum anderen geht mit einer Sehbehinderung leider häufig auch ein vermindertes Einkommen einher, sodass auch aus diesem Grunde das Anschaffen sehr teurer, intelligenter Haushaltsgeräte diesen Personen kaum zuzumuten ist.

[17] Durch Systeme, Hilfseinrichtungen, Geräteknöpfe bzw. Geräteknopfteile, mit denen die sehbehinderte Menschen die mittels eines Gerätedrehknopfs eines Gerät gewählte Funktionalität des Geräts bestimmen können und die einfach und flexibel nachrüstbar sind, können sehbehinderten Menschen preiswerte Lösungen für die vorgenannte Problematik angeboten werden.

[18] Hierbei ist es nach wie vor am Markt üblich, verschiedene Funktionalitäten, wie bei spielsweise verschiedene Einstellungen einer Kaffeemaschine, die Temperatur bei Waschmaschinen oder Herden, die Drehzahl von Wäschetrocknern oder spezielle Funktionen, wie Ober- oder Unterhitze, Umluftbetrieb, Trocknungsstufen oder Waschprogramme bei Haus haltsgeräten, wie Herden, Trocknern und Waschmaschinen, über Gerätedrehknöpfe, an anderer Stelle auch Knebel oder Drehknebel genannt, einzustellen. Während sich für gut sehende Personen derartige Drehknöpfe hervorragend eignen, auch die entsprechende Funktionalität sofort abzulesen, indem beispielsweise irgendwelche Bilder, Piktogramme, Zeiger oder sonstige Markierungen an den Drehknöpfen oder im Bereich der Drehknöpfen entsprechende Bilder oder Beschriftungen an Frontblenden der Geräte vorgesehen sind, sind entsprechende Symbole für sehbehinderte Menschen nicht bzw. nicht in ausreichendem Maße erkennbar, sodass, selbst wenn beispielsweise die Stellung des Drehknopfs noch haptisch erfasst werden kann, auf die eigentliche Funktionalität aus dem Gedächtnis geschlossen werden muss. Dieses ist für sehbehinderte Menschen, insbesondere wenn die Sehbehinderung erst später einsetzt, sehr schwer erlernbar und setzt erhebliche Gedächtnisleistungen voraus, was dementsprechend auch ein hohes Fehlerrisiko mit sich führt. Hierbei ist es hinlänglich bekannt, dass entsprechende Fehler in der Bedienung von Geräten, wie beispielsweise von Haushaltgeräten, auch ein äußerst hohes Unfall- und Verletzungsrisiko oder sogar das Risiko schwerer Sach- oder Personenschäden darstellen.

[19] In der Regel weisen die jeweiligen Geräte, welche mit derartigen Gerätedrehknöpfen ausgerüstet sind, innerhalb ihres Gehäuses Bestimmungsmittel zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs auf, um dann anhand der bestimmten Drehpositionen das Gerät in einer bestimmten Funktionalität, wie beispielsweise in einer bestimmten Programmwahl, Heizeinstellung, Drehzahl oder Temperatur arbeiten zu lassen. Genau in dieser Arbeitsweise hegt der Sinn eines Gerätedrehknopfs, da dieser es einem Bediener ermöglichen soll, eine bestimmte Funktionalität des Geräts vorzugeben. [20] Insbesondere ist es nicht notwendig, die Integrität des jeweiligen Geräts anzutasten, wenn die autonomen geräteseitigen Komponenten des Systems nachgerüstet werden sollen, sodass etwaige Garantie- oder Gewährleistungsansprüche bzw. Konformitätsangaben hierdurch nicht berührt werden und eine Nachrüstung entsprechend einfach und flexibel vorgenommen werden kann. Die geräteseitigen Komponenten sind hierbei vorzugsweise an dem jeweiligen Gerät befestigt oder außen mit diesem verbunden. Dieses gilt insbesondere, naturgemäß, für den Gerätedrehknopf, der beispielsweise gegen den vom Hersteller vorgesehenen Gerätedrehknopf ausgetauscht werden kann. Ebenso gilt dieses für das Geräteknopfteil, dass beispielsweise mit seiner Verbindungsseite mit einem bestehenden oder auch mit einem auszutauschenden Gerätdrehknopf oder einem weiteren Gerätedrehknopfteil verbunden werden kann. Auch die Bestimmungsmittel, wie beispielsweise haptische Symbole, Zeiger oder Markierer können entsprechend als geräteseitige Komponenten an dem Gerätedrehknopf bzw. an dem Gerätedreh knopfteil selbst oder aber als die vorstehend eingeführten Hilfseinrichtungen an dem Gerät befestigt werden. [21] Das Anbringen kann beispielsweise durch Ankleben, Aufstecken, Anschrauben oder

Anspritzen erfolgen, wobei auch hier insbesondere von Vorteil ist, wenn die Integrität des Geräts selbst nicht angetastet wird.

[22] Neben geräteseitigen Komponenten, die an dem Gerät befestigt oder an diesem zu befestigen sind, kann das System noch separate Komponenten, wie beispielsweise separate Lautsprecher, separate Kommunikationseinrichtungen, wie Mobiltelefone, Computer und Radios, und ähnliches, umfassen, die dann nicht zwingend an dem Gerät zu befestigen sein müssen, was jedoch, wenn dieses seitens des jeweiligen Nutzers gewünscht ist, ggf. auch umgesetzt werden kann. Auch bei einer Befestigung derartiger separater Komponenten an dem jeweiligen Gerät ist es von Vorteil, wenn die Integrität des Geräts selbst nicht angetastet wird. [23] Zwischen den separaten Komponenten und dem geräteseitigen Komponenten können elektrische Leitungen, optische Leitungen und andere geeignete Schnittstellen vorgesehen sein, insbesondere um beispielsweise eine Energieversorgung oder eine Übertragung der durch die Bestimmungsmittel bestimmten Drehposition des Gerätedrehknopfs oder der durch die Angabemittel angegebenen Eunktionalität zu ermöglichen. Insbesondere können auch funkge- stützte Schnittstellen, wie beispielsweise das Mobilfunknetz, Bluetooth oder W-LAN, genutzt werden, wobei hier die übertragbaren Energiedichten geringer sind, wenn die entsprechenden Trägerfrequenzen auch für eine Stromversorgung genutzt werden, als bei Leitungen. [24] Andererseits versteht es sich, dass auch die Angabemittel beispielsweise an dem Drehknopf bzw. als geräteseitige Komponenten vorgesehen sein können, was eine besonders kompakte Ausgestaltung des Systems ermöglicht. Selbiges gilt auch für eine Energieversorgung, die beispielsweise über Batterien oder Akkus oder auch über andere Energiequellen, beispielsweise über eine Energiegewinnung aus thermischer oder elektromagnetischer Energie oder über Fotozellen oder ähnliches, als geräteseitige Komponente realisiert sein kann.

[25] Als Angabemittel können insbesondere Zeiger, Markierer, Schablonen mit haptisch erfassbaren Symbolen oder Gerätedrehknöpfe mit haptisch erfassbaren Symbolen aber auch Ausgabeeinheiten, wie beispielsweise Lautsprecher, Farbanzeigen, Braille-Schriftausgaben und ähnliches, dienen.

[26] Insofern ist es denkbar, dass die Bestimmungsmittel und die Angabemittel, insbesondere dann, wenn haptisch erfassbare Symbole zum Einsatz kommen, zusammenhängend und untrennbar miteinander ausgebildet sind, da durch die jeweilige Anordnung der haptisch erfassbaren Symbole und ggf. weiterer Markierer oder Zeiger sowohl die Drehposition des jeweiligen Gerätedrehknopfs bestimmt als auch dem jeweiligen Menschen angegeben wird. Wenn jedoch elektrische, elektronische oder andere messtechnische bzw. informations technologische Maßnahmen zum Einsatz kommen, werden häufig die Bestimmungsmittel, beispielsweise als die Drehposition des Gerätedrehknopfs messende Messmittel, und die Angabemittel durch voneinander unterscheidbare bzw. unterschiedliche Baugruppen, wie beispielsweise durch die vorstehend aufgeführten Ausgabeeinheiten, umgesetzt werden.

[27] Insofern wird in vorliegendem Zusammenhang unter dem Begriff der Bestimmungsmittel jedes Mittel verstanden, welches dazu geeignet und bestimmt ist, die Drehposition des Gerätedrehknopfs bestimmen zu können. Neben den vorstehend bereits erwähnten haptisch erfassbaren Symbolen können dieses insbesondere Messmittel sein, welche die Drehposition des jeweiligen Gerätedrehknopfs messen können. Insbesondere können dieses jedoch auch Farbanzeigen, Magnete, Zeiger oder Markierer sein, die entsprechend als Teil von Messmitteln oder sonst wie zur Bestimmung der Drehposition des jeweiligen Gerätedrehknopfs genutzt werden können. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn die Bestimmungsmittel autonom, d.h. unabhängig von dem jeweiligen Gerät ausgestaltet sind und insbesondere nicht etwaige Bestimmungsmittel des Geräts, wie beispielsweise dort integrierte Drehschalter u.ä., umfassen. Andererseits ist es denkbar, dass die Bestimmungsmittel des hier erläuterten Systems, der hier erläuterten Hilfseinrichtung bzw. des hier erläuterten Gerätedrehknopfs oder Gerätedrehknopf teils, Angabe- oder Ausgabemittel des Geräts, wie beispielsweise elektrische Anzeigen oder nach gewählter Funktionalität leuchtende oder nicht leuchtende Lampen nutzen, um hieraus die Drehposition des jeweiligen Gerätedrehknopfs autonom bestimmen und dann sehbehinderten Menschen in geeigneter Form angeben zu können.

[28] Als Angabemittel werden dementsprechend alle Mittel verstanden sind, die geeignet und bestimmt dafür sind, einem sehbehinderten Menschen eine durch die Bestimmungsmittel bestimmte Drehposition eines Gerätedrehknopfs anzugeben. Dieses kann beispielsweise durch eine entsprechende Ausgabe erfolgen. Auch versteht es sich, dass die Angabe durch die bereits vorstehend mehrfach erwähnten haptisch erfassbaren Symbole erfolgen kann. Hierbei versteht es sich, dass derartige haptisch erfassbare Symbole mit dem jeweiligen Gerätedrehknopf, einem Teil des Gerätedrehknopfs und/oder der Hilfseinrichtung festverbunden sein können. Alternativ können diese haptisch erfassbaren Symbole auch an ganz andere Stelle, beispielsweise an einer Braille-Ausgabe oder an einer separaten Ausgabeeinheit, vorgesehen sein.

[29] Vorzugsweise ist das System zur Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen als autonomes, das heißt von dem jeweiligen Gerät unabhängiges, System ausgebildet, sodass es verhältnismäßig einfach und flexibel nachgerüstet werden kann. Insbesondere ist es nicht notwendig, dass das jeweilige Gerät über entsprechende Schnittstellen verfügt, die dann eine Ausgabe der jeweiligen gewählten Funktionalität beispielsweise über eine Sprachausgabe, die separat über einen Lautsprecher oder Ähnliches erfolgen kann, ausgegeben werden kann. Bei geeigneter Ausgestaltung ist es dann insbesondere nicht notwendig, die Integrität des jeweiligen Geräts anzutasten, wenn das autonome System nachgerüstet werden soll, sodass etwaige Garantie- oder Gewährleistungsansprüche hierdurch nicht berührt werden und eine Nachrüstung entsprechend einfach und flexibel vorgenommen werden kann.

[30] In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass naturgemäß in den jeweiligen Geräten selbst Messeinrichtungen vorgesehen sind, welche die gewählte Drehposition des jeweiligen

Gerätedrehknopfs messen und anhand dieser Messdaten dann eine bestimmte Funktionalität des Geräts bereitstellen. Es hat sich jedoch als sehr schwierig bis unmöglich erwiesen, diese Informationen für sehbehinderte Menschen zu erschwinglichen Kosten bereitzustellen, was entweder an dem zu betreibenden Aufwand bzw. den notwendigen Eingriffen in das Gerät und der damit verbundenen Garantie- oder Gewährleistungsverlusten oder an den enormen Kosten der Geräte, die diese Information, beispielsweise über geeignete Schnittstelen, ohnehin derart bereitstellen, dass diese auch sehbehinderten Menschen zugänglich gemacht werden können, liegt. [31] Dementsprechend ist es von Vorteil, wenn der Gerätedrehknopf oder auch ein Gerätedrehknopfteil als Nachrüstdrehknopf ausgebildet ist. Ein entsprechend ausgestalteter Nachrüstdrehknopf kann dann, wenn er an ein bestimmtes Gerät oder an eine bestimmte Situation angepasst ist, einfach gegen einen ohnehin bzw. vom Hersteller an dem Gerät vorgesehenen Drehknopf ausgetauscht werden. Ein Nachrüsten kann beispielsweise durch Aufkleben oder durch sonstiges Befestigen, zum Beispiel durch ein magnetisches Befestigen oder Aufstecken, erfolgen.

[32] Vorzugsweise ist das gesamte System zur Nachrüstung ausgebildet, sodass ent sprechend ein Nachrüsten einfach umgesetzt werden kann. Auch hier kann es von Vorteil sein, das ein Nachrüsten beispielsweise durch Aufkleben oder durch sonstiges Befestigen an einer Geräteoberfläche erfolgt, indem beispielsweise entsprechende Hilfseinrichtungen, wie Schablonen, Gerätedrehknopfteile oder andere Komponenten des Systems an der Geräteoberfläche befestigt werden.

[33] So können derartige Gerätedrehknopfteile oder Hilfseinrichtungen insbesondere eine Verbindungsseite aufweisen, über welche sie mit dem jeweiligen Gerätedrehknopf oder dem jeweiligen Gerät verbindbar sind. Hierbei dient als Verbindungsseite jede Seite der Hilfseinrichtung oder des Gerätedrehknopfs, die geeignet oder bestimmt für eine Verbindung mit weiteren Baugruppen eines Gerätedrehknopfs oder einem Gerätedrehknopf selbst bzw. mit einem Gerät ist. Für eine derartige Verbindung kann die Verbindungsseite beispielsweise mit einer geeigneten Klebstoffschicht versehen sein. Ebenso ist es denkbar, dass die Verbindungsseite andere Verbindungsmittel, seien diese ein-komponentig, wie eine Klebeverbindung, oder mehr- komponentig, Wie beispielsweise eine Schraub- oder Rastverbindung, tragen kann, um so eine unmittelbare, d.h. ohne weitere Maßnahmen, wie erst das ergänzende Anbringen einer Klebstoff schicht u.ä., Verbindung zu ermöglichen. Insbesondere kommen neben Klebeverbindungen auch magnetische Verbindungen, elektrostatische Verbindungen, Schweiß- oder Lotverbindungen, beispielsweise durch Kaltverschweißungen, oder andere materialschlüssige Verbindungen, beispielsweise durch Vulkanisieren, bzw. Rastverbindungen oder Schraubverbindungen in Frage.

[34] Naturgemäß weist ein Gerätedrehknopf eine Drehachse und einen senkrecht zu der Drehachse des Gerätedrehknopfs zu bestimmenden bzw. bestimmbaren Maximaldurchmesser auf. Insoweit lässt sich den geräteseitigen Komponenten, einer entsprechenden Hilfseinrichtung oder sogar dem gesamten System ebenfalls senkrecht zu dieser Drehachse ein Maximaldurchmesser zuordnen, diese letztlich in Bezug auf einen bestimmten Gerätedrehknopf oder eine bestimmte Gruppe an Gerätedrehknöpfen vorgesehen sein sollten. Übersteigt der Maximaldurchmesser der geräteseitigen Komponenten des Systems den Maximaldurchmesser des Gerätedrehknopfs weniger als das 3-Fache bzw. als das 2-Fache, so ergibt sich eine verhältnismäßig kompakte Anordnung insbesondere senkrecht zu der Drehachse, was wiederum die Nachrüstung vereinfacht bzw. bei geeigneter Ausgestaltung auch flexibel ermöglicht. Hierbei versteht es sich, dass der Maximaldurchmesser der geräteseitigen Komponenten auch dem Maximaldurchmesser des Gerätedrehknopfs entsprechen kann, wenn sämtliche dieser Komponenten in dem Drehknopf bzw. in dem Zwischenraum zwischen dem Drehknopf und dem entsprechenden Gerät angeordnet werden können, was beispielsweise bei der Verwendung von Messmitteln als Bestimmungsmittel gelingen und vorteilhaft sein kann, um diese an sich unterhalb des jeweiligen Gerätedrehknopfs verstecken zu können. Selbst wenn die Hilfseinrichtung ggf. aus mehreren einzelnen Schablonen oder sonstigen Teilbaugruppen besteht, die jeweils an dem Gerät um den Gerätedrehknopf herum einzeln angeordnet werden und erst nach ihrer gemeinsamen Anordnung die eigentliche Hilfseinrichtung ergeben, kann ein entsprechender Maximaldurchmesser der Hilfseinrichtung bestimmt werden und ist es von Vorteil, wenn der Maximaldurchmesser der geräteseitigen Komponenten des Systems bzw. der zusammengesetzten Hilfseinrichtung den Maximaldurchmesser des Gerätedrehknopfs weniger als das 3-Fache bzw. weniger als das 2-Fache übersteigt, da dann eine Zuordnung zu dem zugehörigen Gerätedrehknopf als Ganzes und eine Zuordnung der einzelnen Schablonen oder sonstigen Baugruppen der Hilfseinrichtung zu einer bestimmten Drehposition des entsprechenden Gerätedrehknopfs sichergestellt werden kann.

[35] Wie bereits vorstehend angedeutet, können auch die Angabemittel ggf. als geräte seitige Komponenten an dem Gerät befestigt oder zu befestigen sein, wobei dann - bei geeigneter Ausgestaltungen - ggf. auf separate Zuleitungen und möglicherweise auf Schnittstellen verzichtet werden kann. Dann ist es sogar denkbar, dass das System als Ganzes einen Maximaldurchmesser senkrecht zu der Drehachse des Gerätedrehknopfs aufweist, der den Maximaldurchmesser des Gerätedrehknopfs senkrecht zu seiner Drehachse weniger als das 3-Fache, bzw. das 2-Fache übersteigt. Dieses bedingt dann eine besonders kompakte Bauweise. Im Endeffekt, wenn es gelingt, sämtliche Komponenten des Systems in dem Gerätedrehknopf oder in dem Zwischenraum zwischen dem Drehknopf und dem entsprechenden Gerät anzuordnen, kann der Maximaldurchmesser des gesamten Systems senkrecht zur Drehachse des Gerätedrehknopfs dem Maximaldurchmesser des Gerätedrehknopfs senkrecht zu dessen Drehachse entsprechen.

[36] Ggf. kann ein weiteres System zu Bestimmung der mittels eines weiteren Geräte drehknopf des Geräts gewählten Funktionalität des Geräts durch sehbehinderte Menschen vorgesehen sein, wobei auch mittels des weiteren Gerätedrehknopfs zumindest zwei Funktionalitäten durch eine wählbare Drehposition des weiteren Gerätedrehknopfs in Bezug auf das Gerät gewählt werden können. Hierbei umfasst das weitere System vorzugsweise den weiteren Gerätedrehknopf, Mittel zur Bestimmung der Drehposition des weiteren Gerätedrehknopf und Mittel zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität, und die Bestimmungsmittel und der weitere Gerätedrehknopf sind als geräteseitige Komponenten des weiteren Systems an dem Gerät befestigt oder zu befestigen. Auch bei diesem weiteren System ist es von Vorteil, wenn die geräteseitigen Komponenten des weiteren Systems autonom sind und der Maximaldurchmesser der geräteseitigen Komponenten des weiteren Systems den Maximaldurchmesser des weiteren Gerätedrehknopfs weniger als das 3 -Fache, insbesondere weniger als das 2-Fache, übersteigt. Hierdurch ist auch dieses weitere System ohne weiteres nachrüstbar - und dieses verhältnismäßig flexibel, da für jeden Gerätedrehknopf des Geräts ein entsprechendes System vorgesehen werden kann.

[37] Anders als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen kann bei geeigneter Ausgestaltung für jeden Gerätedrehknopf ein separates System vorgesehen sein, was höchste Flexibilität der entsprechenden Systeme ermöglicht.

[38] Je nach konkreter Ausgestaltung können sich das System und das weitere System bestimmte geräteseitige Komponenten teilen, wenn die beiden Gerätedrehknöpfe ausreichend eng beieinander stehen, so dass die Maximaldurchmesser der jeweiligen Einzelsysteme nicht überschritten werden. Ansonsten, und wegen der Flexibilität besonders bevorzugt, sind die jeweiligen Systeme hinsichtlich ihrer geräteseitigen Komponenten getrennt. Im Übrigen können sich das System und das weitere System ggf. separate Komponente, wie beispielsweise separat angeordnete Angabemittel, elektrische Zuleitung bzw. Schnittstellen teilen. Dieses dient einerseits einer Kostenreduktion und ermöglicht andererseits insgesamt einen kompakten Aufbau der aus dem System und dem weiteren System sowie den Schnittstellen, elektrischen Zuleitungen und separaten Komponenten, insoweit diese vorhanden sind, gebildeten Entität.

[39] Insbesondere kann es von Vorteil sein, wenn der Zusammenhang zwischen der Drehposition und der Funktionalität, welche durch die Angabemittel ausgegeben werden soll, vor einer An- bzw. Ausgabe noch in Abhängigkeit von zuvor definierten Parametern modifiziert wird. Dieses ermöglicht es ggf., variierende funktionale Zusammenhänge zwischen der Drehposition und der zugehörigen Funktionalität, die möglicherweise seitens der jeweiligen Herstellers vorgesehen sind, entsprechend abzubilden. Hierbei können insbesondere die vorstehend genannten Zuleitungen bzw. Schnittstellen eine entsprechende Kommunikation ermöglichen, wobei ggf. derartige Parameter auch von dritter Stelle zugeführt werden können. Andererseits ist es bei der Verwendung von Schablonen beispielsweise denkbar, dass eine Schablone abhängig von einem zuvor definierten Parameter gezielt verstellt wird, so dass dann in Abhängigkeit von dem oder den Parametern andere Symbole an den jeweiligen Positionen zu finden und entsprechend zu erfassen sind. [40] In diesem Zusammenhang sei betont, dass die vorstehenden Überlegungen zu mehreren Systemen auch für mehrere entsprechende Hilfseinrichtungen, mehrere entsprechend ausgebildete Gerätedrehknöpfe bzw. mehrere entsprechend ausgebildete Gerätedrehknopfteile gelten.

[41] Je nach konkreter Umsetzung können, wie bereits vorstehend erläutert, die Bestimmungsmittel und die Angabemittel durch getrennte Baugruppen, wie beispielsweise durch

Messmittel als Bestimmungsmittel und eine entsprechende Auswerteelektrik oder -elektronik oder eine sonstige Recheneinheit als Angabemittel umgesetzt sein. Insbesondere jedoch, wenn Zeiger oder Markierer, wie beispielsweise Zielstege, oder Schablonen bzw. haptisch erfassbare Symbole zur Anwendung kommen, können die Bestimmungsmittel und die Angabemittel auch zusammenfallen.

[42] So können beispielsweise die Bestimmungsmittel und/oder die Angabemittel einen die Drehposition darstellenden, an dem Gerätedrehknopf befindlichen Zeiger und/oder Markierer sowie eine an einer ortsfesten Baugruppe des Geräts angebrachte oder anbringbare Schablone als Hilfseinrichtung mit haptisch erfassbaren Symbolen umfassen. Durch ein Ertasten des Zeigers oder Markierers einerseits und der haptischen Symbole andererseits kann dann die gewählte Funktionalität durch sehbehinderte Menschen betriebssicher erfasst werden.

[43] Vorzugsweise weist die mit einer ortsfesten Baugruppe des Geräts verbundene oder verbindbare Hilfseinrichtung, wie insbesondere die an einer ortsfesten Baugruppe des Geräts angebrachte oder anbringbare Schablone, einen Durchmesser weniger als das 3 -Fache des Maximaldurchmessers des Gerätedrehknopfs auf. Insbesondere ist der Durchmesser der Schablone weniger als das 2-Fache des Maximaldurchmessers des Gerätedrehknopfs gewählt. Wie bereits vorstehend erläutert, bedingt dieses eine kompakte und flexibel nachrüstbare Bauweise des Systems.

[44] Auch ist es denkbar, dass die Bestimmungsmittel und/oder die Angabemittel an dem Gerätedrehknopf befindliche haptisch erfassbare Symbole aufweisen. Dieses ermöglicht es, das

System auf den Drehknopf zu beschränken, wenn im Übrigen eine geeignete Ausgestaltung des Systems gewählt ist, da die Fage der Symbole in der Regel schon ausreichend Auskunft über die eingestellte Funktionalität geben kann. Hierbei versteht es sich, dass durch einen Gerätedrehknopf, der Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs und Mittel zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität trägt und der sich dadurch auszeichnet, dass die Bestimmungsmittel und/oder die Angabemittel des Gerätedreh- knopfs wenigstens ein an dem Gerätedrehknopf befindliche haptisch erfassbares Symbol umfassen, diese sehbehinderte Menschen auch in der breiten Masse zur Verfügung stehen bzw. gestellt werden können. Kumulativ bzw. alternativ können durch ein Gerätedrehknopfteil, das Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs und Mittel zur Angabe der zu der bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität trägt, das eine Verbindungsseite aufweist, über welche das Gerätedrehknopfteil mit einem zweiten Drehknopfteil oder einem Gerätedrehknopf verbindbar ist, und das sich dadurch auszeichnet, dass die Bestimmungsmittel und/oder die Angabemittel des Gerätedrehknopfs wenigstens ein an dem Gerätedrehknopf befindliche haptisch erfassbares Symbol umfassen, sehbehinderte Menschen Gerätedrehknöpfe auch in der breiten Masse zur Verfügung stehen bzw. gestellt werden können. [45] Als haptisch erfassbare Symbole können beispielsweise Schrift, Zahlen, Buchstaben und/oder Braille-Zeichen, die durch Erhebungen und/oder Absenkungen ertastbar sind, dienen. Aber auch andere Symbole, wie beispielsweise eine Rechteck für den Herd oder leere und ausgefüllte Kreise als Zeichen für entsprechende Herdplatten, wie diese bereits in aufgedruckter Form hinlänglich von Haushaltsgeräten und ähnlichen Geräten bekannt sind, können ent- sprechend durch Erhebungen und/oder Absenkungen ertastbar ausgestaltet sein. Insbesondere Schrift, Zahlen, Buchstaben und die letztgenannten Symbole ermöglichen sehbehinderten Menschen, welche die verhältnismäßig komplexe Braille-Schrift nicht beherrschen, eine entsprechende Bestimmung der gewählten Funktionalität des Geräts. Dieses gilt insbesondere auch für Personen, die lediglich sehr schwach sehen können, da diese dann sowohl haptisch als auch mit ihrer verbleibenden Sehkraft den entsprechenden Bestimmungs- und Angabemitteln folgen können, sodass insbesondere bei einer schleichenden Erblindung der Übergang zwischen einer Bestimmung der Funktionalität über das Auge zu einer haptischen Bestimmung der Funktionalität in einer sanften Weise erfolgen kann. Keine Symbole stellen allerdings Zeiger oder Markierer dar, da sie lediglich der Bestimmung einer Richtung oder Position dienen oder diese angeben können.

[46] Vorzugsweise sind die Erhebungen und/oder Absenkungen mehr als 0,2 mm hoch bzw. tief. Als besonders praktikabel haben sich Erhebungen und/oder Absenkungen in der Größenordnung zwischen 0,5 mm und 2,0 mm erwiesen. [47] Weisen die Bestimmungsmittel und/oder die Angabemittel an dem Gerätedrehknopf befindliche haptisch erfassbare Symbole auf, kann es von Vorteil sein, wenn wenigstens ein Markierer an einer ortsfesten Baugruppe des Geräts befestigt oder zu befestigen ist. Durch ein Ertasten des Markierers kann die gewählte Funktionalität dann unter haptischen Abgleich dieses Markierers mit dem Symbol an dem Gerätedrehknopf verhältnismäßig betriebssicher bestimmt werden. Dieses ist insbesondere dann der Fall, wenn die Funktionalität nicht durch eine naturgegebene Fage des Gerätedrehknopfs und der auf ihm befindlichen Symbole betriebssicher bestimmbar ist, beispielsweise, wenn nicht das obere Symbol sondern ein in einem Winkel hierzu angeordnetes Symbol jeweils die entsprechende Funktionalität anzeigt. [48] Als Markierer kann beispielsweise ein einfacher Punkt oder ein Strich dienen, der an der entsprechenden ortsfesten Baugruppe befestigt ist bzw. werden kann, wobei letzteres vorzugsweise durch Kleben aber auch beispielsweise magnetisch realisiert sein kann.

[49] Als besonders kostengünstig erscheint es jedoch, wenn die Bestimmungsmittel und/oder die Angabemittel an dem Gerätedrehknopf befindliche haptisch erfassbare Symbole umfassen, da dann an sich auf weitere Maßnahmen verzichtet werden kann, solange das entsprechend oben angeordnete Symbol die jeweilige Funktionalität angibt. Dann kann auf ergänzende Markierer ggf. verzichtet werden.

[50] Wie bereits vorstehend erläutert, können die haptisch erfassbaren Symbole insbesondere Schrift, Zahlen, Buchstaben, Braille-Zeichen sowie haptisch ausgebildete Piktogramme umfassen.

[51] Der Zeiger, der Markierer und/oder die haptisch erfassbaren Symbole können kontrastreich farblich abgesetzt und/oder durch matte bzw. nicht reflektierende Oberflächen dargestellt sein. Dieses ermöglicht es, dass sehbehinderte Menschen mit geringer Sehkraft ihre geringe Sehkraft noch einsetzen können, um die kontrastreich abgesetzten oder matten bzw. nicht reflektierenden Symbole, Zeiger und Markierer noch sehen zu können. Eine derartige Ausgestaltung hat jedoch den Nachteil, dass diese in der Regel verhältnismäßig kostenintensiv ist.

[52] Der Gerätedrehknopf kann ebene Flächen, welche haptisch erfassbare Symbole tragen, aufweisen. Dieses ermöglicht es einerseits, die haptisch erfassbaren Symbole besonders klar auszuarbeiten und damit gut ertastbar auszugestalten. Auch ist es dann verhältnismäßig ein fach, die Symbole beispielsweise nachträglich aufzubringen, sodass ein entsprechender Geräte- drehknopf ohne weiteres an unterschiedliche Gegebenheiten angepasst werden kann. Dieses be dingt einen sehr flexiblen Grundaufbau derartiger Gerätedrehknöpfe, die dann jeweils durch Auf bringen der zugehörigen Symbole an ein konkretes Gerät individuell angepasst werden können.

[53] Wie bereits vorstehend dargelegt, können die Bestimmungsmittel insbesondere autonome Messmittel umfassen, welche die Drehposition des Gerätedrehknopfs messen können.

Auch in diesem Zusammenhang sei betont, dass der Begriff„autonom“ auf die Unabhängigkeit der entsprechenden Messmitteln von dem jeweiligen Gerät abstellt, insbesondere dergestalt, dass diese Messmittel an dem Gerät bzw. an dem Gerätedrehknopf angebracht werden können, ohne die Integrität des Geräts zu gefährden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass naturgemäß zwar in den jeweiligen Geräten selbst Messeinrichtungen vorgesehen sind, welche die gewählte Drehposition des jeweiligen Gerätedrehknopfs messen und anhand dieser Messdaten dann eine bestimmte Funktionalität des Geräts bereitstellen. Die vorliegend beschriebenen autonomen Messmittel stellen hier mithin eine doppelte Maßnahme dar, was - insbesondere angesichts der modernen intelligenten Haushaltsgeräte - unsinnig erscheint. Eine derartige doppelte Maßnahme erweist sich jedoch insbesondere in Nachrüstfällen oder bei Umrüstungen billigerer Geräte, insbesondere billigerer Haushaltgeräte, im Ergebnis für den jeweiligen sehbehinderten Menschen als kosteneffektiv.

[54] Als autonome Messmittel kommen insbesondere elektrische Schalter, welche durch entsprechende mechanische Gegenstücke, wie beispielsweise durch Vorsprünge, Rampen oder Nocken, betätigt werden können, um auf diese Weise die jeweilige Drehposition des

Gerätedrehknopfs messen zu können. Ebenso können diesbezüglich beispielsweise Hall-Sensoren zur Anwendung kommen, die beispielsweise auf einen Magneten, der sich in ihrer Nähe befindet, ansprechen, um so die jeweilige Drehposition messen zu können. Auch Lichtschranken, Fotosensoren, wie Fotodioden und ähnliches, können genutzt werden, um beispielsweise im Zusammenspiel mit entsprechenden reflektierenden Oberflächen die Drehposition des

Gerätedrehknopfs messen zu können. Ggf. können auch Hall- Sensoren, welche die Ausrichtung des Erdmagnetfelds betriebssicher messen können oder aber Beschleunigungssensoren, welche ihre Lage in Bezug auf das Gravitationsfeld der Erde messen können, zur Bestimmung der Drehpositionen des jeweiligen Gerätedrehknopfs genutzt werden. Ebenso können Gyroskope, einzelnen und/oder untereinander vernetzt diesbezüglich zum Einsatz kommen.

[55] Über die Angabemittel kann dann aus der über die Messmittel bestimmten Dreh position die zugehörige Funktionalität angegeben werden. Hierbei umfasst das System vorzugs weise wenigstens eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe der durch die Messmittel gemessenen Drehpositionen entsprechenden Funktionalität, die auf Grund der Drehposition des Gerätedrehknopfs bei dem jeweiligen Gerät gewählt ist.

[56] Als Ausgabeeinheit kommen insbesondere Lautsprecher oder sonstige Geräte, welche eine Sprachausgabe ermöglichen, wie beispielsweise auch moderne Radios, Fernseher oder Mobiltelefone, in Frage. Auch Computer oder Tablets können dementsprechend genutzt werden. Auch kann die Ausgabeeinheit ggf. eine Braille-Schriftausgabe umfassen. Ergänzend ist es möglich, dass die Ausgabeeinheit mit einer Farbanzeige kombiniert ist, sodass auch Personen mit noch schwacher Sehkraft eine klare optische Information erhalten, welche ihnen die Bestimmung der mittels des Gerätedrehknopf gewählten Funktionalität des Geräts ermöglichen. [57] So kann die Ausgabeeinheit ggf. in bzw. an dem Gerätedrehknopf oder einem Teil des Gerätedrehknopfs, wie insbesondere das vorstehend erläuterte Gerätedrehknopfteil angeordnet sein. Dieses kann beispielsweise ein in oder an dem Gerätedrehknopf angeordneter Lautsprecher sein, welcher die entsprechende Funktionalität ausgeben bzw. angeben kann. Auch ist es denkbar an dem Gerätedrehknopf eine Farbanzeige vorzusehen, welche beispielsweise eine bestimmte Temperatur durch eine entsprechende Farbe darstellt.

[58] Eine in bzw. an dem Gerätedrehknopf Ausgabeeinheit ermöglicht eine kompakte und ergonomisch sinnvolle Informationsausgabe an den jeweiligen Benutzer.

[59] Ebenso ist es denkbar, die Ausgabeeinheit in oder an der vorstehend erläuterten Hilfseinrichtung vorzusehen, was ebenfalls eine sehr kompakte Ausgestaltung eines hieraus resultierenden Systems ermöglicht.

[60] Alternativ bzw. kumulativ zu einer in bzw. an dem Gerätedrehknopf, an dem Gerätedrehknopfteil oder an der Hilfseinrichtung angeordneten Ausgabeeinheit kann die Ausgabeeinheit separat von dem Gerätedrehknopf bzw. als separate Komponente oder in einer separaten Komponente vorgesehen sein. Insbesondere dann kann die Ausgabeeinheit beispielsweise über eine Schnittstelle mit den Messmitteln verbunden sein. Als entsprechende Schnittstelle bieten sich Bluetooth, W-LAN, LAN und alle sonstigen Systeme, mit denen Daten zwischen separaten Komponenten, möglichst nach einem definierten Protokoll, ausgetauscht werden können. Die Verwendung standardisierter Protokolle ermöglich es insbesondere, als Ausgabeeinheit sehr flexibel Geräte zum Einsatz zu bringen, die im Zweifel ohnehin bereits den sehbehinderten Menschen unmittelbar zugänglich sind, wie beispielsweise Radios, Lautsprecher, Mobiltelefone, Computer oder Tablets, sodass diesbezügliche Mehrkosten auf eine Minimum reduziert werden können. [61] Je nach konkreter Umsetzung ermöglich eine entsprechende Schnittstelle auch eine wesentlich komplexere Auswertung bzw. eine Kombination mit weiteren Sicherheitsfunktionen. Beispielsweise kann über zentrale Gerätschaften, wie beispielweise einen Computer oder auch ein Mobiltelefon, eine akustische Fernüberwachung der entsprechenden Gerätedrehknöpfe und mithin auch der entsprechenden Geräte erfolgen, wenn beispielsweise das Haus verlassen wird und am Herd immer noch Gerätedrehknöpfe derart eingestellt ist, dass der Herd heiß ist.

[62] Ist die Ausgabeeinheit in einer separaten Komponente des Systems vorgesehen, kann diese an ganz anderer Stelle als das Gerät, beispielsweise am Körper der das Gerät bedienenden Person oder zentral, angeordnet und ggf. auch Teil mehrere Systeme sein. Dann ist es von Vorteil, wenn die Schnittstelle die Entfernung zwischen dem Gerätedrehknopf bzw. den geräteseitigen Komponenten einerseits und der entsprechenden separaten Komponente, also insbesondere der Ausgabeeinheit und/oder der Angabemittel, andererseits kabelgebunden und/oder kabellos überbrückt.

[63] Hierbei versteht es sich, dass eine kabellose Überbrückung hinsichtlich der Anordnung der einzelnen Komponente höchste Flexibilität ermöglicht. Außerdem bedingt der

Verzicht auf ein Kabel auch hinsichtlich der Gefahr von Verschmutzungen und des Aufwands an Reinigungstätigkeiten aber auch hinsichtlich einer Unfallgefahr wesentliche Vorteile gegenüber einer kabelgebundenen Überbrückung dieser Entfernung.

[64] Andererseits können kabelgebunden höhere Energiedichten übertragen werden, sodass beispielsweise auch eine Stromversorgung über ein Kabel möglich ist. Auch versteht es sich, dass über ein Kabel störungsfrei und betriebssicher Daten, insbesondere große Datenmengen, übertragen werden können.

[65] Insbesondere wenn auf ein Kabel verzichtet wird, ist es von Vorteil, wenn das System, die Hilfseinrichtung, der Gerätedrehknopf bzw. das Gerätedrehknopfteil eine autonome Energieversorgung umfasst. Hierbei sei betont, dass der Begriff „autonom“ auch in diesem Zusammenhang auf eine Energieversorgung gerichtet ist, die unabhängig von dem Gerät bzw. ohne die Integrität des Geräts zu gefährden nachrüstbar ist. Als autonome Energieversorgung kommen insbesondere Fotozellen, Batterien und Akkus in Frage. Allerdings können ggf. auch geeignete Energiewandler in Frage, welche beispielsweise aus thermischer Energie oder elektromagnetischer Energie aus ihrer Umgebung ausreichend Energie gewinnen können, um diese den Bestimmungsmitteln und ggf. auch den Angabemittel zur Verfügung stellen zu können. [66] Wie bereits vorstehend dargelegt, kann es von Vorteil sein, wenn der Zusammenhang zwischen der durch die Messmittel gemessenen Drehposition und der Funktionalität, welche durch die Ausgabeeinheit ausgegeben werden soll, vor einer Ausgabe durch die Ausgabeeinheit noch in Abhängigkeit von zuvor definierten Parametern modifiziert wird. Dieses ermöglicht es ggf., variierende funktionale Zusammenhänge zwischen der von den Messmitteln gemessenen Drehposition und der zugehörigen Funktionalität, die möglicherweise seitens der jeweiligen Herstellers vorgesehen sind, entsprechend abzubilden.

[67] Entsprechende Parameter können beispielsweise die Zeit sein, wenn ein Drehknopf eines Geräts in Abhängigkeit von der Uhrzeit unterschiedliche Funktionalitäten an dem jeweiligen Gerät aufweist. Ebenso können irgendwelche Messeinrichtungen, die beispielsweise an dem Gerät selbst oder als autonome Messeinrichtungen separat vorgesehen und deren Mess ergebnisse auch von dem System zugänglich sind, dementsprechend als Parameter genutzt werden. So kann beispielsweise über derartige Messeinrichtungen geprüft werden, ob eine Raumbeleuchtung eingeschaltet ist oder ob eine Gerätetür geöffnet ist, wenn diese Situationen die funktionale Abhängigkeit des Gerätedrehknopfs an dem jeweiligen Gerät beeinflussen.

[68] Insbesondere kann als zuvor definierter Parameter die Berücksichtigung des Messergebnisses von anderen Messmitteln desselben oder eines weiteren Systems genutzt werden, wenn beispielsweise die Drehposition eines anderen Gerätedrehknopfs oder die Position eines Schalters oder einer ähnlichen Einrichtung, die Funktionalität des Gerätedrehknopfs, dessen Funktionalität von den Ausgabemitteln ausgegeben werden soll, beeinflussen.

[69] Es versteht sich, dass ggf. auch mehrere Systeme sich eine oder mehrere Ausgabe einheiten ggf. teilen können, wenn die zugehörigen Gerätedrehknöpfe, Knöpfe, Schalter u.ä. derart eng in ihren Funktionalitäten miteinander verknüpft sind, dass dieses wirtschaftlich erscheint. Letzteres gilt insbesondere dann, wenn die Ausgabeeinheit als separate Komponente vorgesehen ist, wobei es auch denkbar ist, dass gerade Ausgabeeinheiten, die in einem Gerätedrehknopf bzw. einem Gerätedrehknopfteil vorgesehen sind, auch der Ausgabe der Funktionalitäten anderer Gerätedrehknöpfe, Knöpfe, Schalter u.ä. dienen können.

[70] In diesem Zusammenhang sei betont, dass die vorstehenden Überlegungen zu mehreren Systemen auch für mehrere entsprechende Hilfseinrichtungen, mehrere entsprechend ausgebildete Gerätedrehknöpfe bzw. mehrere entsprechend ausgebildete Gerätedrehknopfteile gelten. [71] Dementsprechend können insbesondere auch Messergebnisses von anderen Messmitteln desselben oder eines weiteren Gerätedrehknopfs und/oder Gerätedrehknopfteils und/oder derselben oder einer weiteren Hilfseinrichtung dementsprechend genutzt werden.

[72] Gerade für eine Nutzung der Parameter, welche zuvor definiert sind und der Modi- fikation des Zusammenhangs zwischen der bestimmten Drehposition und der auszugebenden

Funktionalität dienen, können die vorstehend erläuterten Schnittstellen zum Einsatz kommen, um entsprechende Parameter dem jeweiligen System, Gerätedrehknopf oder Gerätedrehknopfteil bzw. der entsprechenden Hilfseinrichtung zuzuführen.

[73] Vorzugsweise sind die Messmittel zwei- oder mehr-komponentig ausgebildet, wobei eine erste der Messmittelkomponenten an den Gerätedrehknopf und eine zweite der Messmittel komponenten an dem Gerät oder an der Hilfseinrichtung angebracht ist. Eine derartige Ausbildung hat den Vorteil, dass derartige Messmittel verhältnismäßig robust hinsichtlich ihrer Funktionsweise sind. Auch sind entsprechende Messmittel verhältnismäßig kostengünstig. Allerdings sind entsprechende Messmittel etwas komplizierter bzw. komplexer an dem jeweiligen Gerät zu befestigen, da es nicht ausreicht, lediglich den Gerätedrehknopf auszutauschen, sondern zumindest die zweite der Messmittelkomponenten an dem Gerät, insbesondere als geräteseitige Komponente des Systems bzw. als Hilfseinrichtung, zu befestigen bzw. anzubringen ist.

[74] Als zwei- oder mehr-komponentige Messmittel kommen insbesondere beispiels weise Hall-Sonden einerseits und wenigstens ein Magnet andererseits, elektrische Brücken einer- seits und über die elektrische Brücke zu schließende Kontakte andererseits, elektrische Schalter einerseits und ein oder mehrere mechanische Schalterbetätigungselemente andererseits oder opti sche Sender einerseits und optische Empfänger andererseits in Frage. Diesbezüglich stehen dem Fachmann viele bereits am Markt befindliche Systeme zur Verfügung, unter welchen er geeignet auswählen kann. Es versteht sich, dass auch neuartige zwei- oder mehr-komponentige Messmittel dementsprechend zum Einsatz kommen können, wenn deren Einsatz vorteilhaft erscheint.

[75] Eine einfache Nachrüstbarkeit kann gewährleistet werden, wenn die zweite der Messmittelkomponenten bzw. die geräteseitige Komponente des Systems, insbesondere im Rahmen einer entsprechenden Hilfseinrichtung, auf der Geräteoberfläche des Geräts, vorzugsweise an einer Frontblende des Geräts, verbunden, angebracht bzw. befestigt ist oder verbunden, angebracht bzw. befestigt werden kann. Dieses kann beispielsweise durch Magnete oder durch Ankleben aber auch durch Anspritzen oder ähnliche geeignete Maßnahmen erfolgen, ohne dass die Integrität des Geräts hierdurch gefährdet werden braucht. [76] Auch ist es denkbar, die Messmittel ein-komponentig auszubilden, sodass die je weiligen Messmittel ohne einen ortsfesten Partner die entsprechende Drehposition messen können. Hierzu eignen sich insbesondere Messmittel, welche externe Felder, wie beispielsweise das Gravitationsfeld oder das Magnetfeld der Erde zur Bestimmung der Drehposition bzw. ihrer Drehlage nutzen. Auf diese Weise kann dann auch auf die Drehposition des Gerätedrehknopfs geschlossen werden. Auch Gyroskope oder Trägheitssensoren können genutzt werden, um die jeweilige Drehlage oder eine Veränderung der Drehlage bestimmen zu können. Derartige ein- komponentige Messmittel haben den Vorteil, dass sie verhältnismäßig einfach und kompakt zu installieren sind, auch wenn diese in der Regel - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt - noch kostspieliger erscheinen.

[77] Als ein-komponentige Messmittel bieten sich insbesondere Gravitationssensoren oder Magnetfeldsensoren an, die, wie bereits vorstehend dargelegt, das Gravitationsfeld oder das Magnetfeld der Erde für die Bestimmung ihrer Lage bzw. ihrer Drehlage nutzen. Es versteht sich, dass auch andere Sensoren, welche für die Bestimmung ihrer Lage oder Drehlage externe Felder nutzen, wie beispielsweise GPS-Sensoren, ggf. zum Einsatz kommen können, wenn diese eine ausreichende Messgenauigkeit liefern. Es versteht sich, dass Trägheitssensoren bzw. Gyroskope dementsprechend zum Einsatz kommen können.

[78] Vorzugsweise sind die ein-komponentig ausgebildeten Messmittel an dem Geräte drehknopf oder an einem Bauteil des Gerätedrehknopfs, wie insbesondere an dem vorstehend erläuterten Gerätedrehknopfteil, angeordnet, sodass das gesamte System bei geeigneter Ausgestaltung äußerst kompakt baut. Auch kann dann eine sehr einfache Installation vorgenommen werden, da geräteseitige Komponenten im Übrigen auf ein Minimum reduziert werden können. Alternativ könnte ein entsprechender ein-komponentiger Sensor, beispielsweise eine Kamera, an dem Gerät oder in dessen Umgebung, vorzugsweise mit einem Abstand von weniger als das 3-Fache des Maximaldurchmessers des Gerätedrehknopfs von der Drehachse des Gerätedrehknopfs entfernt, angeordnet sein, um auf diese Weise die Drehposition des entsprechenden Gerätedrehknopfs zu messen. Ggf. erweisen sich möglicherweise dann noch kalibrierende Maßnahmen als erforderlich, um den entsprechenden Sensor bzw. die Kamera an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten anpassen zu können bzw. anzupassen. [79] Wie bereits vorstehend dargelegt, kann der Gerätedrehknopf vorzugsweise mehrteilig ausgebildet sein und ein aus Kunststoff bestehendes und von einem Bediener aufge brachte Drehkräfte aufhehmendes erstes Drehknopfteil und ein aus Kunststoff bestehendes, mit dem ersten Drehknopfteil drehfest verbundenes und Drehmomente zu dem Gerät leitendes zweites Drehknopfteil umfassen. Diese Mehrteiligkeit ermöglich es, den jeweiligen Gerätedreh knopf bei geeigneter Ausgestaltung flexibel an bestimmte Gerätesituationen anzupassen, insbesondere da sich herausgestellt hat, dass derartige Gerätedrehknöpfe auf nahezu identischen Wellen angebracht sind und sich lediglich an der Ausgestaltung des Gerätedrehknopfs selbst bzw. in der über den Gerätedrehknopf wählbaren Funktionalität unterscheiden.

[80] Hierbei ist es an sich bekannt, dass einige Gerätedrehknöpfe geräteseitige metallische Teile aufweisen, die einen festen Sitz der jeweiligen Drehknöpfe auf den zugehörigen Wellen gewährleisten sollen. Dieser lässt sich durch eine Ausgestaltung der Gerätedrehknöpfe aus zwei Drehknopfteilen, die jeweils aus Kunststoff bestehen, in diesem Sinne nicht bzw. nur teilweise, hier indem beispielswies der Kunststoff des zweiten Drehknopfteils ausreichend hart und vorzugsweise härter als der Kunststoff des ersten Drehknopfteils gewählt wird, umsetzen. Da jedoch auf Grund der verhältnismäßig geringen Bandbreite an Wellen, welche am Markt zur Wechselwirkung mit entsprechenden Gerätedrehknöpfen zu finden sind, diesbezügliche die zweiten Drehknopfteile geräteseitig, also in ihrem Wechselwirkungsbereich mit der entsprechenden Welle, entsprechend gleich aufgebaut sein können, ist es möglich, diese zweiten Drehknopfteile in hoher Stückzahl und damit sehr kostengünstig zu fertigen, was dementsprechend den Zugang zur breiten Masse erleichtert. Insbesondere ist es denkbar, hinsichtlich der zweiten Drehknopfteile auf eine Massenfertigung zu setzten.

[81] Anders sieht dieses bei den ersten Drehknopfteilen aus, die, insbesondere wenn sie Symbole oder andere haptische Ausgestaltungen tragen, welche der jeweiligen Funktionalität angepasst sein sollen, sehr individuell und unterschiedlich gefertigt werden müssen bzw. sollten. Wegen der hohen Individualität wird hier eine Massenfertigung nur unter besonderen Bedingungen möglich, insbesondere erscheint diese dann erst gerechtfertigt, wenn beispielsweise diese ersten Drehknopfteile mit unterschiedlichen zweiten Drehknopfteilen, die jeweils an die wenigen am Markt befindlichen Wellen angepasst sind, kombiniert werden können. Ansonsten kann es von Vorteil sein, für die ersten Drehknopfteile insbesondere auf eine Individualfertigung, beispielsweise durch Rapid-Prototyping oder durch 3D-Druck bzw. additive Fertigungsverfahren, zu setzten.

[82] Die Kunststoffe der beiden Drehknopfteile können, auch wenn auf verschiedene Fertigungstechniken gesetzt wird, gleich gewählt sein, wenn dieses für den bestimmungsgemäßen

Einsatz vorteilhaft erscheint. Insbesondere können dann Probleme, die durch unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten oder durch unterschiedliches Alterungsverhalten bedingt sein könnten, auf ein Minimum reduziert werden. [83] Andererseits können auch unterschiedliche Kunststoffe gewählt sein, um auf diese Weise die beiden Drehknopfteile an ihre jeweiligen Aufgaben besonders anzupassen. So kann beispielsweise der Kunststoff für das zweite Drehknopfteil verhältnismäßig hart gewählt werden, insbesondere um in der Nähe und im Übergang zu der zugehörigen Welle den bei kleinen Radien hohen Kräften begegnen zu können. Der Kunststoff des ersten Drehknopfteils kann, da er in der Regel von Bedienern ergriffen werden soll, entsprechend haptisch angenehm und zum Erzielen eines festen Griffs bzw. für eine gute haptische Erkennbarkeit etwaiger haptisch erfassbarer Symbole optimiert gewählt werden.

[84] Bei einem Bedienen von Drehknöpfen sind die von einem Bediener, welcher das entsprechende Gerät bedienen und eine Funktionalität wählen möchte, aufzubringenden

Drehkräfte verhältnismäßig komplex. So muss zunächst manuell ein ausreichender Reib- oder Formschluss zwischen dem Bediener und dem ersten Drehknopfteil geschaffen werden, was einerseits durch Hintergreifen bestimmter Strukturen an dem Drehknopf und/oder andererseits durch ein ausreichend festes Verpressen der Oberfläche des ersten Drehknopfteils erfolgt. Erst dann besteht für den Bediener überhaupt die Möglichkeit drehend auf das erste Drehknopfteil einzuwirken.

[85] Dadurch, dass das erste Drehknopfteil und das zweite Drehknopfteil drehfest miteinander verbunden sind, werden die von dem Bediener auf das erste Drehknopfteil aufge brachten Drehmomente dann zu dem zweiten Drehknopfteil übertragen, welches diese dann zu dem Gerät bzw. auf eine entsprechende Welle des Geräts leiten kann.

[86] Insbesondere können das erste Drehknopfteil auch mehrteilig ausgebildet und diese Teile rotationssymmetrisch an den zweiten Drehknopfteil angeordnet sein. Die rotationssym metrisch vorgesehenen Teile können beispielsweise haptische Symbole tragen und dazu dienen, die von einem Bediener aufgebrachten Kräfte, um einen Reibschluss mit dem jeweiligen Drehknopf zu schließen - ggf, auch um einen Formschluss mit dem Drehknopf zu schließen - aufzunehmen, sodass der Bediener diesen Gerätedrehknopf drehen kann. Eine derartige mehrteilige Ausgestaltung des ersten Drehknopfteils ermöglicht ggf. eine hohe Flexibilität an unterschiedlicher Funktionalitäten der Geräte, insbesondere wenn über das erste Drehknopfteil bzw. dessen vielen Teile haptische oder sonstige Informationen bereitgestellt werden sollen. [87] Kumulativ bzw. alternativ hierzu kann das zweite Drehknopfteil mehrteilig aus gebildet sein, wobei das geräteseitige Teil des zweiten Drehknopfteils dann vorzugsweise metallisch und das andere Teil aus Kunststoff sind. Wie bereits vorstehend erläutert, kann durch das metallische Teil, welches beispielsweis eine Gleitführung für die entsprechende Welle oder auch eine Anpressfeder oder ähnliches darstellen kann, eine betriebssichere drehfeste Verbin dung, die dennoch lösbar ist, zwischen dem Gerätedrehknopf und der zugehörigen Welle gewährleistet werden. Die Ausgestaltung des anderen Teil des zweiten Drehknopfteils aus Kunst- Stoff ermöglicht es zum einen, diesen Kunststoff sehr fest mit den metallischen Teilen zu ver binden, beispielsweise durch Anspritzen oder Aufschrumpfen, sodass verhältnismäßig hohe Kräfte übertragen werden können. Andererseits kann durch die Ausgestaltung aus Kunststoff eine kostengünstige Massenproduktion und insbesondere auch eine Rastverbindungsmöglichkeit oder ähnliches zu dem ersten Drehknopfteil bereitgestellt werden. [88] Ggf. kann ein drittes Drehknopfteil vorgesehen sein, welches einerseits drehfest mit dem ersten Drehknopfteil und andererseits drehfest mit dem zweiten Drehknopfteil verbunden ist, wodurch die Flexibilität in der Anpassung des konkreten Gerätedrehknopfs an unterschiedliche Geräte noch weiter erhöht werden kann. Hierbei kann es von Vorteil sein, dieses dritte Drehknopfteil in Massenfertigung bereitzustellen, da eine Individualisierung ggf. schon durch die ersten Drehknopfteile in ausreichendem Maße möglich ist.

[89] Je nach konkreter Ausgestaltung der haptischen Symbole können diese auch nach träglich in oder an dem Gerätedrehknopf ausgestaltet werden, indem beispielsweise abtragend oder auch auftragend derartige Symbole an einem Gerätedrehknopfrohling ausgeformt werden. Beispielsweise können die Symbole nachträglich ausgefräst oder weggelasert werden. Auch können Symbole nachträglich durch additive Fertigungsverfahren auf den Gerätedrehknopf- rohling aufgetragen werden.

[90] Um insbesondere eine Massenfertigung zu erleichtern, können der Gerätedrehknopf bzw. das Gerätedrehknopfteil, insbesondere das zweite Drehknopfteil, eine Wellenaufhahme auf weisen, die sich über eine Aufnahmetiefe erstreckt und einen Aufhahmequerschnitt aufweist, so dass in der Wellenaufhahme eine Welle eines Geräts drehfest aufgenommen werden kann. Zeichnet sich diese Wellenaufhahme durch eine den Aufhahmequerschnitt entlang der Wellen aufhahme verkleinernden Andruckfläche aus, die in einem Biegebereich der Wellenaufhahme angeordnet ist, so kann hierdurch unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung ein Gerätedrehknopf bzw. das Gerätedrehknopfteil bereitgestellt werden, welches eine einfache Massenfertigung und einen betriebssicheren Sitz des Gerätedrehknopfs bzw. des entsprechenden Gerätedrehknopfteils ermöglicht. [91] Aufgrund der drehfesten Aufnahme kann über die Wellenaufhahme gewährleistet werden, dass etwaige Drehmomente, welche auf dem Gerätedrehknopf oder das entsprechende Gerätedrehknopfteil aufgebracht werden, auf eine Gerätewelle betriebssicher übertragen werden können. Andererseits kann - naturgemäß - der Gerätedrehknopf bzw. das Gerätedrehknopfteil auf die Gerätewelle lediglich aufgesteckt werden, sodass der Gerätedrehknopf an sich leicht von der Gerätewelle abrutschen kann, was insbesondere für sehbehinderte Menschen zu gravierenden Nachteilen führen kann, wenn diese einen derartigen Gerätedrehknopf am Fußboden suchen oder diesen nachträglich wieder betriebssicher an einer Gerätewelle befestigen müssten, insbesondere wenn das Gerät im schlimmsten Falle sogar noch eingeschaltet wäre. [92] Durch die Andruckfläche, welche den Aufhahmequerschnitt entlang der Wellen aufhahme verkleinert, können Andruckkräfte bereitgestellt werden, die einen betriebssicheren Sitz des Gerätedrehknopfs bzw. des entsprechenden Gerätedrehknopfteils auf der Gerätewelle gewährleisten können. Für eine betriebssichere Einstellung der durch die Andruckfläche aufgebrachten Andruckkräfte ist diese in einem Biegebereich der Wellenaufhahme angeordnet, sodass durch die Einstellung der Biegsamkeit des Biegebereichs der Wellenaufhahme diese Andruckkräfte im gewünschten Maße gewählt werden können.

[93] Im vorliegenden Zusammenhang wird als Biegebereich einer Wellenaufhahme jeder Bereich verstanden, in dem eine gezielte Materialschwächung der Wellenaufhahme gegenüber anderen Bereichen der Wellenaufnahme vorliegt. Gerade über das Maß der Materialschwächung kann dann die gewünschte Biegemöglichkeit des Biegebereichs und mithin auch die aufzubringende Andruckkraft der Andruckfläche einfach und betriebssicher eingestellt werden.

[94] Als Materialschwächungen können insbesondere Öffnungen, Ausnehmungen, Schlitze bzw. Aussparungen dienen, die einen bestimmten Bereich der Wellenaufnahme biegsamer ausgestallten als andere Bereiche. [95] Bei geeigneter Ausgestaltung der Andruckfläche und der Materialschwächung ist es insbesondere möglich, dass derartige Biegebereiche auch mittels Urformverfahren, beispiels weise durch das Vorsehen entsprechender Schieber, bereitgestellt werden können. Insbesondere jedoch bei additiven Formgebungsverfahren, wie beispielsweise 3D-Druck, können derartige Biegebereiche, wie geeignete Materialschwächungen, Ausnehmungen oder Schlitze und ähnliches, ohne weitere Maßnahmen bereitgestellt werden, da dieses lediglich eine Frage der An- Steuerung bei der entsprechenden Formgebung ist. Dieses gilt auch für eine den Aufhahme- querschnitt entlang der Wellenaufhahme verkleinernde Andruckfläche, die ebenfalls bei additiven Formgebungsverfahren ohne weiteres darstellbar ist.

[96] Es versteht sich, dass die Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen be- schriebenen Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die Vorteile ent sprechend kumuliert umsetzen zu können.

[97] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert, die insbesondere auch in anliegender Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Schemaansicht eines als Herd ausgestalten Geräts mit mehreren

Gerätedrehknöpfen und einer entsprechenden Zahl an Systemen zur Bestimmung der mittels der Gerätedrehknöpfe gewählten Funktionalität;

Figur 2 eine frontale Schemaansicht eines als Waschmaschine ausgebildeten Geräts mit zwei

Gerätedrehknöpfen und zwei Systemen zur Bestimmung der mittels der Gerätedreh knöpfe gewählten Funktionalität des Geräts;

Figur 3 eine Detailansicht des Geräts nach Figur 2;

Figur 4 einen der Gerätedrehknöpfen aus Figuren 1 bis 3 in einer perspektivischen Schema ansicht;

Figur 5 den Gerätedrehknopf nach Figur 4 in einer Explosionsansicht;

Figur 6 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer perspektivischen Schemaansicht;

Figur 7 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer perspektivischen Schemaansicht;

Figur 8 eine Schablone zur Anwendung in einem System zur Bestimmung der mittels eines

Gerätedrehknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts in perspektivi scher Schemaansicht;

Figur 9 eine weitere Schablone zur Anwendung in einem System zur Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs eines Geräts gewählten Funktionalität des Geräts in perspektivischer Schemaansicht;

Figur 10 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer Explosionsansicht;

Figur 11 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer Explosionsansicht vom Gerät aus gesehen;

Figur 12 den Gerätedrehknopf nach Figur 11 vom Gerät aus gesehen in einer perspektivischen

Schemaansicht;

Figur 13 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer perspektivischen Schemaansicht;

Figur 14 den Gerätedrehknopf nach Figur 13 in einer Frontansicht;

Figur 15 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer perspektivischen Schemaansicht; Figur 16 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer perspektivischen Schemaansicht;

Figur 17 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer perspektivischen Schemaansicht;

Figur 18 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer Explosionsansicht;

Figur 19 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer Frontansicht;

Figur 20 den Gerätedrehknopf nach Fig. 19 in einer perspektivischen Schemaansicht;

Figur 21 den Gerätedrehknopf nach Fign. 19 und 20 in einer zweiten perspektivischen

Schemaansicht;

Figur 22 den Gerätedrehknopf nach Fign. 19 bis 21 in einer dritten perspektivischen Schema ansicht;

Figur 23 einen weiteren Gerätedrehknopf in einer perspektivischen Schemaansicht;

Figur 24 den Gerätedrehknopf nach Fig. 23 in einer Frontansicht;

Figur 25 den Gerätedrehknopf nach Fign. 23 und 24 in einer Seitenansicht;

Figur 26 den Gerätedrehknopf nach Fign. 23 bis 25 in einer Rückansicht;

Figur 27 den Gerätedrehknopf nach Fign. 23 bis 26 in einer perspektivischen Rückansicht; Figur 28 den Gerätedrehknopf nach Fign. 23 bis 27 in einem Schnitt entlang der Linie XXIIX-

XXIIX aus Figur 26

Figur 29 ein Gerätedrehknopfteil in einer Seitenansicht;

Figur 30 das Gerätedrehknopfteil nach Fig. 29 in einer Frontansicht;

Figur 31 das Gerätedrehknopfteil nach Fign. 29 und 30 in einer perspektivischen Ansicht von schräg vome;

Figur 32 das Gerätedrehknopfteil nach Fign. 29 bis 31 in einer perspektivischen Ansicht von schräg hinten;

Figur 33 einen Satz an Gerätedrehknopfteile und als Hilfseinrichtungen nutzbaren Schablo nen, der auch das Geräteknopfteil nach Fign. 29 bis 32 allerdings ohne Klebstoff schicht umfasst, zum Bereitstellen eines oder mehrerer Systeme zur Bestimmung der mittels der Gerätedrehknöpfe gewählten Funktionalität in einer Frontansicht;

Figur 34 den Satz nach Fig. 33 in einer perspektivischen Ansicht von schräg vome;

Figur 35 den Satz nach Fign. 33 und 34 in einer perspektivischen Ansicht von schräg hinten; Figur 36 eine perspektivische Schemaansicht eines weiteren als Herd ausgestalten Geräts mit mehreren Gerätedrehknöpfen und einer entsprechenden Zahl an die Geräteknopfteile und Hilfseinrichtungen nach Fign. 33 bis 35 nutzenden Systemen zur Bestimmung der mittels der Gerätedrehknöpfe gewählten Funktionalität;

Figur 37 eine frontale Schemaansicht des Geräts nach Fig. 36;

Figur 38 das Detail XXXIIX in Fig. 36 des Geräts nach Fign. 36 und 37;

Figur 39 das Detail XXXIX in Fig. 37 des Geräts nach Fign. 36 bis 38; Figur 40 eine perspektivische Schemaansicht eines weiteren als Herd ausgestalten Geräts mit mehreren Gerätedrehknöpfen und einer entsprechenden Zahl an Systemen zur Bestimmung der mittels der Gerätedrehknöpfe gewählten Funktionalität;

Figur 41 eine frontale Schemaansicht des Geräts nach Fig. 40;

Figur 42 exemplarisch ein Geräteknopfteil zur Anwendung in der Anordnung nach Fign 40 und 41 in einer Seitenansicht;

Figur 43 den Geräteknopfteil nach Fig. 42 in einer Frontansicht;

Figur 44 den Geräteknopfteil nach Fign. 42 und 43 in einer perspektivischen Ansicht von schräg vome; und

Figur45 eine schematische Explosionsansicht des Geräteknopfteils nach Fign. 42 bis 44.

[98] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Geräte 50 sind beispielhaft in Figur 1 als

Herd und in Figur 2 als Waschmaschine gewählt. Sie weisen jeweils Gerätedrehknöpfe 20 auf, mittels derer bestimmte Funktionalitäten der Geräte 50 gewählt werden können.

[99] Naturgemäß sind die Gerätedrehknöpfe 20 um jeweilige Drehachsen 24 (siehe beispielsweise Fign. 6, 7 und 10) drehbar auf entsprechenden hier nicht dargestellten aber an sich hinlänglich bekannten Drehknopfwellen befestigt, wobei die Geräte 50 in Bezug auf die Gerätedrehknöpfe 20 ortsfeste Baugruppen 51, und insbesondere jeweils Frontblenden 52, durch welche die hier nicht näher dargestellten Drehknopfwellen reichen, aufweisen. Auf diese Weise können die Funktionalitäten der Geräte 50 in gewünschter und an sich hinlänglich bekannter Weise gewählt werden.

[100] Je Gerätedrehknopf 20 sind Systeme 10 zur Bestimmung der mittels des jeweiligen

Gerätedrehknopfs 20 gewählten Funktionalität des Geräts 50 durch sehbehinderte Menschen vorgesehen, wobei bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sämtliche Gerätedrehknöpfe 20 die vom Hersteller vorgesehenen Drehknöpfe ersetzen. Bei den in Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispielen ist dieses lediglich für den in Figuren 2 und 3 links dargestellten Gerätedrehknopf 20 der Fall, während für den in den Figuren 2 und 3 rechts dargestellten Gerätedrehknopf 20 ein Austausch nicht notwendig erschienen ist sondern andere, nachfolgend im Detail erläuternde Maßnahmen vorgesehen wurden.

[101] Der Gerätedrehknopf 20, durch welchen die vom Hersteller vorgesehenen Dreh- knöpfe des in Figur 1 dargestellten Geräts 50 und der linke durch den Hersteller vorgesehenen Drehknopf des in Figuren 2 und 3 dargestellten Geräts 50 ersetzt sind, ist schematisch in Figuren 4 und 5 dargestellt. [102] Der in den Figuren 4 und 5 dargestellte Gerätedrehknopf 20 weist jeweils einen Drehknopfkorpus 64 auf, der einerseits auf die entsprechenden Drehknopfwellen der Geräte 50 aufgesetzt werden kann und andererseits haptisch erfassbare Symbole 36 trägt. Hierbei versteht es sich, dass die haptisch erfassbaren Symbole 36 an die jeweiligen Funktionalitäten, welche durch den jeweiligen Gerätedrehknopf 20 ausgewählt werden können, angepasst sind.

[103] An seiner dem Gerät 50 jeweils abgewandten Seite weist der Drehknopfkorpus 64 eine Öffnung auf, in welche eine gedruckte Schaltung 63 eingesetzt werden kann, welche ihrerseits einen Datenverarbeitungschip 67 und eine Batterie als autonome Energieversorgung 32 sowie eine elektromagnetische Schnittstelle 13 trägt. [104] In der entsprechenden Öffnung ist, die gedruckte Schaltung 63 und die von ihr getragenen Bauteile abdeckend, ein Lautsprecher 41 eingesetzt, welcher durch eine Blende 61 teilweise abgedeckt und in der Öffnung gehalten ist.

[105] Neben der Blende 61 sind zwei Taster 62 an dem Drehknopfkorpus 63 - und zwar ebenfalls an dessen dem Gerät 50 jeweils abgewandten Seite - vorgesehen, durch welche bestimmte Funktionen des Datenverarbeitungschips 67, wie beispielsweise ein Reset, eine Programmierung aber auch die Ausgabe einer Sprachinformation, aufgerufen werden können. Statt der Taster 62 können in abweichenden Ausführungsformen beispielsweise auch kapazitive Schalter oder andere manuell bedienbare Schalterelemente zum Einsatz kommen.

[106] An seiner dem Gerät 50 zugewandten Seite ist der in Figuren 4 und 5 im Detail dargestellte Gerätedrehknopf 20 ebenfalls offen und mittels eines Deckels 65 verschlossen, welcher seinerseits eine der Zahl der durch den konkreten Gerätedrehknopf 20 zu wählenden Funktionalitäten entsprechend Zahl an Hall-Sensoren 66 trägt.

[107] Die Hall-Sensoren 66 können mit einem Magneten 68 (siehe Figur 4) wechsel wirken, welcher auf die Frontblende 52 des jeweiligen Geräts 50 oberhalb der zugehörigen Drehknopfwelle aufgeklebt ist. In alternativen Ausführungsformen können der Magnet 68 oder auch andere entsprechende Baugruppen auf andere Weise zwischen dem Gerätedrehknopf 20 und dem Gerät 50 selbst bzw. des ortsfester Baugruppe 51 befestigt sein.

[108] Die Hall-Sensoren 66 bilden somit eine erste Messmittelkomponente 37 autonomer Messmittel 31 und der Magnet 68 eine zweite Messmittelkomponente 38 der autonomen Messmitteln 31, mit denen unabhängig von den entsprechenden Messeinrichtungen, die ohnehin diesbezüglich in dem Gerät 50 vorgesehen sind, die Drehposition des jeweiligen Gerätedreh knopfs 20 gemessen werden kann. Es versteht sich in alternativen Ausführungsformen statt der Hall-Sensoren 66 und des Magneten 68 beispielsweise auch Schalter an dem Deckel 65 oder an einer dem Gerät 50 zugewandten Seite des Gerätedrehknopfs 20 in entsprechenden Positionen angeordnet sein können, welche mit einem auf der Frontblende 52 aufgeklebten oder ange spritzten Nocken entsprechend wechselwirken. Alternativ können hier auch entsprechende optische Erfassungssysteme erste und zweite Messmittelkomponenten 37, 38 der autonomen Messmittel 31 darstellen.

[109] Die autonomen Messmittel 31 sind auf diese Weise auch Bestandteile von Bestim- mungsmitteln 30 zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs 20.

[110] Die mittels der autonomen Messmittel 31 gemessene Drehposition kann über den Datenverarbeitungschip 67 und den Lautsprecher 41 in Form einer Sprachausgabe ausgegeben werden, wobei dieses bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel konkret geschieht, wenn einer der Taster 62 gedrückt wird. Wenn der andere der Taster 62 gedruckt wird, erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel die sprachliche Ausgabe einer Bedienungsanleitung. Es versteht sich, dass bei anderen Ausführungsbeispielen hier eine etwas andere Funktionsweise gewählt werden kann, solange zielgerichtet eine entsprechende Sprachausgabe in dem Lautsprecher 41 realisiert werden kann.

[111] Bei vorliegendem Ausführungsbeispiel erfolgt auch eine Spracheausgabe, wenn der Gerätedrehknopf 20 gedreht wird, so dass ein Bediener unmittelbar erfährt, welche Funktionalität gerade gewählt wird.

[112] Ebenso kann von dem Datenverarbeitungschip 67 ein entsprechendes Signal zu der Schnittstelle 13 gesandt werden, sodass auch etwaige Mobiltelefone 42 oder Radios 43 eine entsprechende Sprachausgabe ausgeben können. Der oder die Lautsprecher 41 sowie die Mobiltelefone 42 und Radios 43 bzw. in alternativen Ausführungsformen auch sonstige Ausgabegeräte, wie Computer oder Tablets, dienen mithin als Ausgabeeinheit 40 und sind somit auch Bestandteil von Angabemittel 15 zur Angabe der zu der von dem Bestimmungsmittel 30 bzw. den autonomen Messmitteln 31 bestimmten Drehposition gehörigen Funktionalität.

[113] Auch sind bei vorliegendem Ausführungsbeispiel der Datenverarbeitungschip 67 und der an dem Gerätedrehknopf 20 befindliche Lautsprecher 41 zu den Angabemittel 15 zu zählen. [114] Das Mobiltelefon 42 bzw. die Radios 43, die in den Figuren 1 bis 3 dargestellt sind, stellen mithin separate Komponenten 14 des jeweiligen Systems dar, die anders als geräteseitige Komponenten 11 nicht an dem Gerät 50 befestigt oder zu befestigen sind.

[115] Zudem geräteseitigen Komponenten 11 ist mithin andererseits insbesondere der in Figuren 4 und 5 dargestellte Gerätedrehknopf 20 zu zählen.

[116] Darüber hinaus weist das in Figuren 2 und 3 rechts dargestellte System 10 neben dem rechts dargestellten Gerätedrehknopf 20, welcher bei diesem Ausführungsbeispiel als der herstellerseitig vorgesehene Gerätedrehknopfs 20 belassen ist, noch eine Sensorplatte 72 als Hilfseinrichtung 70 zur autonomen Bestimmung der Drehposition des entsprechenden Gerätedrehknopfs 20 auf, welche um den entsprechenden Gerätedrehknopf 20 herum an der Frontblende 20 befestigt ist. Die Sensorplatte 72 ist hierbei über eine elektrische Zuleitung 12 mit dem auf dem Gerät 50 stehenden Radio 43 über eine elektrische Zuleitung 12 verbunden, welche einerseits der elektrischen Stromversorgung der Sensorplatte 72 und andererseits der Übertragung von Daten von der Sensorplatte 72 zu dem Radio 43 dient. Bei dem vorliegendem konkreten Ausführungsbeispiel ist die elektrische Zuleitung 12 durch ein USB-Kabel umgesetzt, wobei in alternativen Ausführungsformen hier auch eine andere Verbindung oder mehrere Kabel vorgesehen sein können. Auch kann ggf. eine kabellose Verbindung vorgesehen sein, solange die Sensorplatte 72 bzw. die Hilfseinrichtung 70 beispielsweise durch eine autonome Energieversorgung 32, beispielsweise über Fotozellen, ausreichend mit Energie versorgt werden kann.

[117] Die Sensorplatte 72 trägt Fotosensoren 69, welche einen Farbumschlag, der durch eine vom Hersteller an dem entsprechenden Gerätedrehknopf 20 bereits vorgesehenen Markierer 34 bedingt ist, wenn dieser vor einer entsprechenden Fotosensor 69 zur Ruhe kommt, jeweils erfassen kann. Auf diese Weise stellen der Markierer 34 bei diesem Ausführungsbeispiel die erste Messmittelkomponente 37 und die Fotosensoren 69 die zweite Messmittelkomponente 38 von autonomen Messmitteln 31 dar, mittels derer als Bestimmungsmittel 30 die Drehposition des Gerätedrehknopf 20 bestimmt werden kann.

[118] Auch innerhalb der Sensorplatte 72 sind Angabemittel 15 in Form eines oder mehreren Datenverarbeitungschips (hier nicht beziffert) vorgesehen, welche ein der durch die Bestimmungsmittel 30 bestimmten Drehposition des Gerätedrehknopfs 20 entsprechendes Signal über die elektrische Zuleitung 12 an das Radio 43 geben, sodass dort die entsprechende Funktionalität dieses Gerätedrehknopf 20 als Sprachausgabe ausgegeben werden kann. [119] Die Hilfseinrichtung 70 bzw. die Sensorplatte 72 weisen eine Verbindungsseite (hier nicht beziffert) auf, welche an der Frontblende 52 zur Anlage kommt und mit dieser, bei diesem Ausführungsbeispiel, verklebt ist. Stattdessen kann aber auch eine andere Art der Verbindung, beispielsweise magnetisch oder elektrostatisch, vorgesehen sein. [120] An sich sollte es ausreichen, wenn über den in Figuren 4 und 5 im Detail dargestellten Gerätedrehknopf 20 und genauer über den dort vorgesehenen Lautsprecher 41 eine entsprechende Sprachausgabe erfolgt, um auch sehbehinderten Menschen die Bestimmung der mittels des entsprechenden Gerätedrehknopfs 20 gewählten Funktionalität des Geräts 50 betriebssicher zu ermöglichen, sodass zunächst die Schnittstelle 13, welche in dem Gerätedrehknopf 20 vorgesehen ist, nicht zwingend notwendig erscheint. Insbesondere erscheint eine ergänzenden Sprachausgabe durch das Mobiltelefon 42 oder die Radios 43 oder auch durch andere Ausgabegeräte unnötig bzw. redundant.

[121] Allerdings sind beispielsweise in einer Küche oder auch in einem Waschkeller Situationen denkbar, in denen laute Umgebungsgeräusche auftreten, beispielsweise wenn Kaffee gemahlen, ein Rührgerät mit hoher Drehzahl betrieben oder Wäsche geschleudert werden. Hier ist es denkbar, dass der an einem Gerätedrehknopf 20 vorgesehene Lautsprecher 41 auf Grund der verhältnismäßig geringen Energiemenge, welche diesem durch die autonome Energiever sorgung 32 bereit gestellt werden kann, nicht laut genug ist, um derartige Umgebungsgeräusche betriebssicher übertönen zu können. Insoweit sind separate Komponenten 14, wie diese ein Mobiltelefon 42, die Radios 43 und ähnliche Ausgabegeräte darstellen, besser gerüstet.

[122] Ggf. kann der entsprechende Gerätedrehknopf 20 derart ausgestaltet sein, dass über die Taster 62 die Funktionsweise des jeweiligen Gerätedrehknopfs 20 dahin gewählt wird, dass in leiser Umgebung zur Energieeinsparung der Lautsprecher 41 des Gerätedrehknopfs 20 genutzt und die Schnittstelle 13 nicht genutzt werden, während in lauter Umgebung zur Energieein- sparung der Lautsprecher 41 des Gerätedrehknopfs 20 nicht und lediglich die Schnittstelle 13 als Angabemittel 15 genutzt werden.

[123] An sich erscheint es verhältnismäßig komplex, dass bei den in Figuren 2 und 3 bei spielhaft dargestellten Ausführungsbeispielen völlig unterschiedliche Systeme 10 zur Bestimmung der mittels des jeweiligen Gerätedrehknopfs 20 gewählten Funktionalität zum Einsatz kommen.

[124] Es versteht sich insofern, dass beispielsweise auch für den in Figuren 2 und 3 links dargestellten Gerätedrehknopf 20 das System 10, welches für den in Figuren 2 und 3 rechts dargestellten Gerätedrehknopfs 20 zum Einsatz kommt, genutzt werden kann. Dadurch, dass der Maximaldurchmesser 17 der geräteseitigen Komponenten 11 des in Figuren 2 und 3 links dargestellten Systems 10 senkrecht zu der Drehachse 24 des zugehörigen Gerätedrehknopfs 20 lediglich weniger als der 1,5-fache Maximaldurchmesser 27 des Gerätedrehknopfs 20 senkrecht zu dieser Drehachse 24 aufweist, verbleibt, wenn bei den der in Figuren 2 und 3 dargestellten Anordnung ähnliche Systeme 10 für die beiden Drehknöpfe 20 zum Einsatz sollen, genügend Platz, um auch um den in Figuren 2 und 3 rechts dargestellten Gerätedrehknopf 20 eine entsprechende Sensorplatte 72 bzw. eine anders ausgestaltete Hilfseinrichtung 70 vorzusehen. Dieses ist selbst dann möglich, wenn die beiden Gerätedrehknöpfe 20 noch näher nebeneinander angeordnet sind oder etwas größeres Maximaldurchmesser 17, 27 zum Einsatz kommen.

[125] Insoweit der Abstand der Gerätedrehknöpfe 20 kleiner als der doppelte Durchmesser des Gerätedrehknopfs 20 der beiden Gerätedrehknöpfe 20 mit dem größeren Durchmesser ist, kann ggf. auch eine gemeinsame Sensorplatte 72 bzw. Hilfseinrichtung 70 vorgesehen sein, durch welche dennoch die Bedingung eingehalten werden kann, dass der Maximaldurchmesser 27 der geräteseitigen Komponenten 11 des Systems 10 weniger als das 3-Fache des Maximaldurchmessers 27 des Gerätedrehknopfs 20 mit dem größeren Durchmesser beträgt. Aus Gründen der Flexibilität erscheint jedoch eine separate Hilfseinrichtung 70 bzw. Sensorplatte 72 für jeden der Gerätedrehknöpfe 20 für vorteilhaft, wobei beispielsweise gemeinsame Schnittstellen oder auch gemeinsame elektrische Zuleitungen 12 ggf. vorgesehen sein können. [126] Andererseits versteht es sich, dass, wie unmittelbar nachvollziehbar, der in Figuren

2 und 3 links dargestellte Gerätedrehknopfs 20 und mithin auch die in Figuren 1, 4 und 5 dargestellten Gerätedrehknöpfe 20 Systeme 10 darstellen, bei denen der Maximaldurchmesser 17 der geräteseitigen Komponenten 11 senkrecht zu der Drehachse 24 des Gerätedrehknopfs 20 dem Durchmesser 27 des Gerätedrehknopfs 20 senkrecht zu der Drehachse 24 entspricht. Diese Systeme 10 sind mithin hinsichtlich ihrer geräteseitigen Komponenten 11 äußerst kompakt.

[127] Insofern können bei dem in Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel auch beide Gerätedrehknöpfe 20 entsprechend dem in Figuren 2 und 3 links dargestellten Gerätedreh knopf 20 ausgestaltet sein, wobei sinnvoller Weise die haptischen Symbole 36 jeweils an die zugehörigen Funktionalitäten angepasst sein sollten, was auch hinsichtlich der elektronischen bzw. elektrischen Angabemittel 15 gilt, welche aus den bestimmten Drehpositionen jeweils die Funktionalität über die Ausgabeeinheiten 40 angeben sollen. [128] Bei den in Figuren 6 und 7 dargestellten weiteren Gerätedrehknöpfen 20 entspricht ebenfalls der Maximaldurchmesser 27 des Gerätedrehknopfs 20 jeweils dem Maximaldurch messer 17 der geräteseitigen Komponenten 11 des zugehörigen Systems, wie unmittelbar nach vollziehbar. Darüber hinaus wurde bei den Gerätedrehknöpfen 20 der Figuren 6 und 7 auf autonome Messmittel als Bestimmungsmittel zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedreh knopfs 20 verzichtet, sodass lediglich die haptisch erfassbaren Symbole 36, welche an den Geräte drehknöpfen 20 vorgesehen sind, als Bestimmungsmittel 30 zur Bestimmung der Drehposition des jeweiligen Gerätedrehknopfs 20 und als Angabemittel 15 dienen. Ergänzend hierzu weist der in Figur 6 dargestellte Gerätedrehknopf 20 noch einen Markierer 34, der ebenfalls haptisch erfassbar ausgebildet ist, indem in dem Korpus des Gerätedrehknopf 20 eine entsprechende Ausnehmung vorgesehen ist, und somit zu den Bestimmungsmitteln 30 zu zählen ist.

[129] Ähnlich der in Figuren 2 und 3 dargestellten Sensorplatte 72 können in Figuren 8 und 9 dargestellte Schablonen 71 mit haptisch erfassbaren Symbolen 36 als Hilfseinrichtungen 70 um jeweils einen Gerätedrehknopf 20 herum mit einer Verbindungsseite 28, die bei diesen Ausführungsbeispielen den haptisch erfassbaren Symbolen 36 gegenüberliegend angeordnet ist, an einer Fronblende oder an einer sonstigen ortsfesten Baugruppe eines Geräts angeordnet werden, sodass, unter Zuhilfenahme etwaiger Zeiger oder Markierer, welche an dem entsprechenden Gerätedrehknopf 20 vorgesehen sind, die entsprechende Funktionalität, welche für den jeweiligen Gerätedrehknopf 20 ausgewählt wurde, haptisch ermittelt werden kann. [130] Hierbei kann an der Verbindungsseite 73 beispielsweise eine Klebstoffschicht vorgesehen sein, wobei in abweichenden Ausführungsformen beispielsweise auf eine magnetische oder elektrostatische bzw. ähnliche Verbindung vorgesehen sein kann.

[131] Hierbei dienen mithin die haptisch erfassbaren Symbole 36 der Schablonen 71 gemeinsam mit dem Zeigern oder Markierern der jeweiligen Gerätedrehknöpfen 20 als Bestimmungsmittel 30 zur Bestimmung der Drehposition des Gerätedrehknopfs 20.

[132] Bei den in Figuren 8 und 9 dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Innendurch messer der Hilfseinrichtung 70 bzw. der Schablonen 71 derart gewählt, dass dieser dem Maximaldurchmesser 27 des Gerätedrehknopfs 20 entspricht, wobei in abweichenden Ausführungsformen diesbezüglich auch kleinere oder größere Innendurchmesser oder auch geteilte Hilfseinrichtungen 70, Schablonen bzw. Einzelschablonen, die den jeweiligen Gerätedrehknopf nicht umschließen, gewählt werden können. Insofern ist jedoch bei den in Figuren 8 und 9 dargestellten Schablonen 71 der Maximaldurchmesser 17 der geräteseitigen Komponenten 11, welche durch die Schablonen 71 im Wesentlichen definiert sind, weniger als das 2-Fache des Maximaldurchmessers 27 des zugehörigen Gerätedrehknopfs 20, und dieses einschließlich des nach oben weisenden Fortsatzes der Schablonen 71, durch welche genauere Angaben, für welchen Herdplatten der zugehörige Gerätedrehknopf 20 gedacht ist, einem sehbehinderten Menschen haptisch erfassbar werden. Wie unmittelbar nachvollziehbar, können derartige Hilfseinrichtungen 70 bzw. Schablonen 71 als geräteseitige Komponenten 11 eines Systems 10 zur Bestimmung der mittels eines Gerätedrehknopfs 20 eines Geräts 50 gewählten Funktionalität des Geräts 50 durch sehbehinderte Menschen einfach und flexibel auf Frontblenden oder anderen ortsfesten Baugruppen der jeweiligen Geräte 50 angebracht bzw. befestigt werden, wobei dieses selbst bei verhältnismäßig dicht nebeneinander angeordneten Gerätedrehknöpfen 20 durch jeweils separate geräteseitige Komponenten 11, die somit auch jeweils separate Systeme 10 bilden, realisiert werden kann, was eine entsprechend hohe Flexibilität gewährleistet.

[133] Der in Figur 10 dargestellte Gerätedrehknopf 20 besteht im Wesentlichen aus einem ersten Drehknopfteil 21, welches seinerseits mehrteilig ausgebildet ist und im Wesentlichen der

Aufnahme der zum Drehen des Gerätedrehknopfs 20 von einem Bediener aufzubringenden Kräfte dient, einem zweiten Drehknopfteil 22, mittels dessen Drehmomente zu dem Gerät geleitet werden können, und einem dritten Drehknopfteil 23, welches einerseits drehfest mit dem zweiten Drehknopfteil 22 verbunden ist und auf welchem andererseits die Teile des ersten Drehknopfteils 21 jeweils einzeln drehfest befestigt sind.

[134] Die Teile des ersten Drehknopfteils 21 weisen jeweils haptisch erfassbare Symbole 36 auf, welche jeweils Funktionalitäten, die der jeweiligen Drehposition des Gerätedrehknopfs 20 entsprechen, haptisch erfassbar darstellten.

[135] Wie unmittelbar nachvollziehbar, kann durch eine mehrteilige Ausgestaltung des ersten Drehknopfteils 21 bzw. durch eine Individualisierung der einzelnen haptisch erfassbaren

Symbole 36 auf einzelnen Baugruppen eine äußerst hohe Flexibilität hinsichtlich der Anpassung des jeweiligen Gerätedrehknopfs 20 an die jeweiligen herstellerseitig vorgesehenen Funktionali täten gewährleistet werden, was jedoch umgekehrt ggf. einen hohen Fertigungsaufwand bedingen kann. [136] Diese Individualisierung ermöglicht es, dass, insbesondere, das dritte Drehknopfteil

23 in sehr hohen Stückzahlen und damit verhältnismäßig kostengünstig gefertigt werden kann. Auf Grund des einzelnen Einsetzens der einzelnen haptisch erfassbaren Symbole 36 gilt dieses auch für die diversen Teile des ersten Drehknopfteils 21, die dann ggf. auch in hohen Stückzahlen gefertigt und lediglich individuell eingesetzt werden müssen.

[137] Letzteres gilt auch für zweite Drehknopfteile 22, die letztlich lediglich für die am Markt befindlichen Drehknopfwellen angepasst werden müssen. Da letztere jedoch in ihrer Variabilität einigermaßen beschränkt sind, kann auch hier in verhältnismäßig hohen Stückzahlen gefertigt werden, um dann die jeweils einzeln gefertigten Drehknopfteile 21, 22, 23 in geeigneter Weise kombinieren zu können.

[138] An dieser Stelle sei betont, dass durch die ebene Ausgestaltung im Bereich der haptisch erfassbaren Symbole einerseits ein haptisches Erfassen und andererseits auch die Verbindung zwischen den Teilen des ersten Drehknopfteils 21 und dem dritten Drehknopfteil 23 einfach und betriebssicher bereitzustellen ist.

[139] Dementsprechend sind auch die in Figuren 4 bis 7 dargestellten Ausführungsformen verhältnismäßig gut haptisch zu erfassen.

[140] Selbiges gilt für den in Figuren 11 und 12 beispielhaft dargestellten Drehknopf, bei welchem die haptisch erfassbaren Symbole 36 ebenfalls auf ebenen Flächen angeordnet sind.

Hierbei können die ebenen Flächen der einzelnen Drehknopfteile 21 als Verbindungsseite bezeichnet werden, mittels welchen die jeweiligen Drehknopfteile 21 an den restlichen Drehknopfteilen 22, 23 bzw. an dem restlichen Gerätedrehknopf 20 verbunden werden können. Dieses kann insbesondere durch eine Klebeverbindung, aber auch durch eine Rastverbindung oder ähnliches erfolgen.

[141] Der in Figuren 11 und 12 dargestellte Gerätedrehknopf 20 weist lediglich ein erstes Drehknopfteil 21, welches die haptischen Symbole 36 aufweist und die von einem Bediener aufgebrachten Drehkräfte aufnimmt, sowie ein zweites Drehknopfteil 22 auf, welches mit dem ersten Drehknopfteil 21 drehfest verbunden werden kann und Drehmomente zu dem Gerät leitet. Auch hier kann dem ersten Drehknopfteil 21 eine Verbindungsseite 28 zugeordnet werden, an welcher dieses mit dem zweiten Drehknopfteil 22 verbunden ist.

[142] Hierbei ist jedoch in Abweichung von den in Figur 10 dargestellten Ausführungsbeispiel das zweite Drehknopfteil 22 mehrteilig ausgebildet und weist ein metallisches geräteseitiges Teil 25 auf, welches drehfest auf eine Gerätewelle aufgesetzt sein kann, während das mit dem ersten Drehknopfteil 21 verbundene Teil 26 aus Kunststoff besteht. Ein ähnlicher Aufbau ist jedoch auch für das in Figur 10 dargestellte zweite Drehknopfteil 22 aber die übrigen hier vorgestellten Drehknöpfe 20 denkbar.

[143] Das geräteseitige Teil 25 ist bei diesem Ausführungsbeispiel als metallische Hülse ausgebildet, welche in an sich bekannter Weise auf eine Drehknopfwelle drehfest aufgesteckt werden, letztere als Wellenaufnahme 80 aufnehmen kann und einen betriebssicheren und stabilen Sitz gewährleistet. In alternativen Ausführungsformen kann hier auch eine metallisch Feder oder eine Kombination hieraus vorgesehen sein.

[144] Dadurch, dass das mit dem ersten Drehknopfteil 21 verbundene Teil 26 des zweiten Drehknopfteils 22 an das geräteseitige Teil 25 des zweiten Drehknopfsteil 22 angespritzt ist, entsteht eine sehr innige und drehfeste Verbindung, auch bei verhältnismäßig geringen Radien.

[145] Zur Verbindung mit dem ersten Drehknopfteil 21 weist das Teil 26 radial nach Außen weisende Arme auf, sodass dort etwaige Drehkräfte entsprechend geringer ausfallen. Dieses erhöht die Gesamtstabilität des Gerätedrehknopfs 20, insbesondere im Bereich der Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Drehknopfteil 21, 22. [146] Bei dem in Figuren 11 und 12 dargestellten Ausführungsbeispiel aber auch bei der in Figur 10 dargestellten Anordnung oder bei anderen vergleichbaren Anordnungen, kann es von Vorteil sein, das erste Drehknopfteil 21 durch individuelle Fertigungsverfahren, beispielsweise durch Rapid-Prototyping oder durch 3D-Druck bzw. durch additive Fertigungsverfahren herzustellen, da hierdurch verhältnismäßig kostengünstig sehr individuelle Bauteile gefertigt werden können.

[147] Wie anhand der Ausführungsbeispiele der Figuren 13 bis 17 ersichtlich, müssen die haptisch erfassbaren Symbole 36 nicht zwingend auf ebenen Flächen zu finden sein.

[148] Zwar weisen die dort ausgeführten Ausführungsbeispiele frontseitig haptisch erfassbare Symbole 36 auf, die auf einer ebenen Fläche vorgesehen sind. Bei vorliegenden Ausführungsbeispielen dienen diese haptisch erfassbaren Symbole der Angabe, für welche Einheit des zugehörigen Geräts der jeweilige Gerätedrehknopf 50 gedacht ist.

[149] Andererseits weisen die in Figuren 13 bis 17 dargestellten Gerätedrehknöpfe 20 haptisch erfassbare Symbole 36 auf, welche in konischen Bereichen des jeweiligen Gerätedreh knopfs 20 zu finden sind. Dieses gilt einerseits für Zahlen, aber auch für eine in Figuren 13 und 14 exemplarisch dargestellte Spirale 36A oder in ihrer Erhebungshöhe über die Oberfläche des

Gerätedrehknopf 20 sukzessive ansteigende und in Figuren 15 und 16 dargestellte Erhebungen 36B, die graduell eine dem Anstieg der Spirale 36A bzw. der Erhebungshöhe der Erhebungen 36B entsprechende Temperaturdarstellung darstellen, wobei bei den in Figur 16 dargestellten Drehknopf noch Zahlenangaben in Braille-Schrift auf den Erhebungen 36B vorgesehen sind.

[150] Auch der in Figur 18 dargestellte Gerätedrehknopf 20 ist mehrteilig ausgebildet und weist ein erstes Drehknopfteil 21, welches aus einem sehr griffigen Kunststoff besteht, sowie ein zweites Drehknopfteil 22 auf, welches aus einem verhältnismäßig stabilen Kunststoff besteht. Das erste Drehknopfteil 21 ist hierbei mit seiner Verbindungsseite 28 einfach auf das zweite Drehknopfteil 22 aufgesteckt.

[151] Auch trägt dieser Gerätedrehknopf 20 haptisch erfassbare Symbole 36. [152] Darüber hinaus weisen die in den Figuren 13, 14 und 16 bis 18 dargestellten Geräte drehknöpfe 20 noch Zeiger 33 auf, welche eine gewählte Drehposition des jeweiligen Gerätedreh knopfs 20 anzeigen, sodass die Stellung des jeweiligen Gerätedrehknopfs 20 ohne Weiteres auch optisch erfasst werden kann. Hierbei sind die Zeiger 33 auch haptisch erfassbar ausgebildet, sodass auch sehbehinderte Personen diese Zeiger 33 zur Bestimmung der Drehposition des jeweiligen Gerätedrehknopfs 20 nutzen können.

[153] Es versteht sich, dass - je nach konkreter Umsetzung - derartige Zeiger 33 bei ansonsten unstrukturierten Gerätedrehknöpfen beispielsweise gemeinsam mit den Schablonen 71 der Figuren 8 und 9 oder der Sensorplatte 72 der Figuren 2 und 3 zum Einsatz kommen können.

[154] Je nach konkreter Umsetzung der in den Figuren 6 bis 18 dargestellten Ausführungs- beispiele können auch bei diesen Ausführungsbeispielen elektronische Komponenten, wie autonome Messmittel 31, elektronische Angabemittel 15 und Ausgabeeinheiten 40 sowie etwaige Schnittstellen 13 und elektrische Zuleitungen 12 vorgesehen sein.

[155] Diesem entspricht auch der in Figuren 19 bis 22 dargestellte Gerätedrehknopf 20, welche an seiner Frontseite ein haptisch erfassbares Symbol 36 trägt, welches die Art der Funktion - hier ein Backofen - angibt, die mit diesem Gerätedrehknopf angesteuert werden kann. In einem zylindrischen Bereich dieses Gerätedrehknopfs 20 sind weitere haptisch erfassbare Symbole 36 angeordnet, über welche dann die jeweils für diese Funktion eingestellte Funktionalität für sehbehinderte Menschen erfassbar wird. Diesem dient auch ein Zeiger 33 dieses Gerätedreh knopfs 20, welcher von dem zylindrischen Bereich bis zu einem konischen Bereich dieses Gerätdrehknopfs reicht. [156] Der in den Figuren 23 bis 28 dargestellten Gerätedrehknopf 20 entspricht weitgehend dem in Figuren 13 bis 16 dargestellten Gerätedrehknopf 20 und weist an seiner Frontseite ebenfalls ein haptisch erfassbares Symbol 36 auf, welcher die jeweilige Funktionalität, welche durch diesen Gerätedrehknopf 20 gewählt werden kann, angibt. Dieses ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine Herdplatte.

[157] Darüber hinaus trägt der Gerätedrehknopf 20 noch ein haptisch erfassbare Spirale 36A, über welche die jeweils gewählte Leistung, die auf die entsprechende Herdplatte gebracht wird, angegeben wird, sodass auch diese von sehbehinderten Menschen erfasst werden kann.

[158] Der Gerätedrehknopf 20 besteht im Wesentlichen aus einem Drehknopfkorpus 64, der auch eine Wellenaufhahme 80 trägt.

[159] Die Wellenaufhahme 80 weist eine Aufhahmetiefe 81, siehe Figur 28, auf, über welche eine Geräte welle drehsicher mit dem Drehknopfkorpus 64 verbunden werden kann. Hierzu weist die Wellenaufhahme 80 einen entsprechenden Aufhahmequerschnitt 82 auf.

[160] Der Aufhahmequerschnitt 82 ist durch eine Andruckfläche 83 veijüngt, welche sich in einen Biegebereich 84 der Wellenaufnahme befindet.

[161] Bei vorliegendem Ausführungsbeispiel ist der Biegebereich 84 durch eine Strukturschwächung 85 bereitgestellt, welche hier im Konkreten einen Schlitz 86 in der Wellenaufhahme 80 umfasst.

[162] Aufgrund der Strukturschwächung 85 kann die Andruckfläche 83 von einer Gerätewelle nach radial ausgedrückt werden, um auch an dieser Stelle den Aufhahmequerschnitt

82 der jeweiligen Gerätewelle anzupassen. Hierdurch sind jedoch dann Andruckkräfte bedingt, welche einen sicheren Sitz des Gerätedrehknopfs 20 auf der jeweiligen Gerätewelle ermöglichen.

[163] Es versteht sich, dass in abweichenden Ausführungsformen statt des Schlitzes 86 auch andere Strukturschwächungen 85 in dem Biegebereich 84 vorgesehen sein können. [164] Das in den Figuren 29 bis 32 dargestellte Gerätedrehknopfteil 21 trägt einerseits ein haptisch erfassbares Symbol 36 für eine Funktionalität eines entsprechenden Gerätedrehknopfs, hier eine bestimmte Herdplatte. Über einen Zeiger 33 des Gerätedrehknopfteils 21 kann auch bei abweichenden Drehpositionen eine präzise Zuordnung der entsprechend markierten Herdplatte dieses haptisch erfassbaren Symbols 36 erfolgen. Darüber hinaus trägt das Gerätedrehknopfteil 21 eine haptisch erfassbare Spirale 36A, über welche die gewählte Heizstärke haptisch von einem sehbehinderten Menschen erfassbar ist.

[165] Das Gerätedrehknopfteil 21 weist darüber hinaus eine Verbindungsseite 28 auf, an welcher eine Klebstoffschicht 29 vorgesehen ist, mittels welche das Gerätdrehknopfteil 21 auf einem existierenden Gerätedrehknopf 20 aufgeklebt werden kann, wie beispielhaft in Figuren 36 bis 39 dargestellt.

[166] Es versteht sich, dass dieses Gerätedrehknopfteil 21 gegebenenfalls auch auf ein zweites oder drittes Drehknopfteil aufgesetzt werden kann, um dann gemeinsam mit diesem einen entsprechenden Gerätedrehknopf darzustellen. [167] Es versteht sich, dass in abweichenden Ausführungsformen die Klebstoffschicht 29 nicht zwingend bereits vorab mit dem Gerätedrehknopfteil 21 bzw. an der Verbindungsseite 28 vorgesehen sein muss. Vielmehr kann die Klebstoffschicht auch später oder direkt auf dem Gerätedrehknopf oder einem anderen Drehknopfteil vorgesehen sein. Auch versteht es sich, dass in abweichenden Ausführungsformen gegebenenfalls auch andere Verbindungsarten an der Verbindungsseite 28 vorgesehen sein können.

[168] Das in Figuren 29 bis 32 dargestellte Gerätedrehknopfteil 21 kann, wie in Figuren

33 bis 35 exemplarisch dargestellt, in Form eines Satzes bereitgestellt werden, in welchem mehrere Gerätedrehknopfteile 21 und noch Schablonen 71, die als Hilfseinrichtungen 70 dienen oder zu diesen zusammengesetzt werden können, angeboten werden. Aus diesem Satz heraus können dann verschiedene Gerätedrehknopfteile 21 mit diversen haptisch erfassbaren Symbolen jeglicher Art und auch Schablonen 71 mit entsprechenden haptisch erfassbaren Symbolen 36 jeder Art gewählt und wahlweise an geeigneten Stellen an ein Gerät 50, also als mehrteilige Gerätedrehknöpfe 20 oder als Hilfseinrichtungen 70 - seien diese Mehrteilig oder nicht - zur Anwendung kommen. [169] Bei den in Figuren 33 bis 35 dargestellten Ausführungsbeispiel ist zunächst auf eine

Klebstoffschicht 29 verzichtet, die in geeigneter Form nachträgt angebracht werden kann. In abweichenden Ausführungsformen kann diese auch von vorne rein an der Verbindungsseite 28 vorgesehen sein.

[170] Wie insbesondere der Figur 39 zu entnehmen, können die Schablonen 71 des in Figuren 33 bis 35 dargestellten Satzes zu Hilfseinrichtungen 70 zusammengestellt werden, deren Maximaldurchmesser 17 weniger als das 3-Fache des Maximaldurchmessers 27 des Gerätedreh knopfs 20 beträgt.

[171] Auch das in Figuren 40 bis 45 dargestellten Ausführungsbeispiel setzt auf Gerätedrehknopfteile 21, welche insbesondere nachträglich an einen bereits bestehenden Gerätedrehknopf 20 aufgesetzt werden können. Auch hier versteht es sich, dass in abweichenden Ausführungsformen das entsprechende Gerätedrehknopfteil 21 mit einem zweiten Drehknopfteil 22 zu einem Gerätedrehknopf 20 zusammengesetzt werden kann.

[172] Wie im Einzelnen in Figuren 42 bis 45 ersichtlich, umfasst das Gerätedrehknopfteil 21 dieses Ausführungsbeispiels einen Drehknopfkorpus 64 mit einer Verbindungsseite 28, an welcher eine Klebstoffschicht 29 vorgesehen ist. Letztere kann in abweichenden Ausführungs formen auch später dort angebracht sein, wobei es sich auch versteht, dass hier ggf. auch eine andere Verbindungsart vorgesehen ein kann.

[173] Der Drehknopfkorpus 64 ist an seiner der Verbindungsseite 28 abgewandte Seite mit einer Blende 61 verschlossen, welchen Ihrerseits ein haptisch erfassbares Symbol 36 trägt, über welches die jeweilige Funktionalität für einen sehbehinderten Menschen erfassbar ist.

[174] Innerhalb des durch die Blende 61 verschlossenen Drehknopfkorpusses 64 ist einerseits eine Batterie als autonome Energieversorgung 32 und andererseits eine gedruckte Schaltung 63 vorgesehen, welche bei diesem Ausführungsbeispiel einen Datenverarbeitungschip 67 und Beschleunigungssensoren 69A als autonome Messmittel 31 trägt. [175] Der Datenverarbeitungschip 67 ist darüber hinaus dafür ausgelegt, kabellos mit separaten Komponenten 14, wie beispielsweise Mobiltelefone 42 oder Lautsprecher 41, als Ausgabeeinheiten 40 zu kommunizieren.

[176] Über diese Kommunikation kann der Datenverarbeitungschip 67, wenn über die Be schleunigungssensoren 69A als autonome Messmittel 31 eine geänderte Drehlage des jeweiligen Gerätedrehknopfs 20, mit welchem das Gerätedrehknopfteil 21 verbunden ist, bestimmt wird, die entsprechende Drehlage und über die Ausgabeeinheiten 40 ausgeben.

[177] Der Vorteil einer derartigen Ausgestaltung ist die äußerst einfache Nachrüstbarkeit und die Möglichkeit, die jeweiligen Gerätedrehknopfteile 21 sehr flexibel zum Einsatz bringen zu können. [178] Der Datenverarbeitungschip 67 kann - je nach konkreter Ausgestaltung insbesondere ggf. über die Schnittstelle 13, Parameter berücksichtigen, welche die Ausgabe der Ausgabemittel 15 beeinflussen, beispielsweise wenn aufgrund dieser Parameter, beispielsweise der Drehposition eines anderen Gerätedrehknopfs oder der Position eines Schalters, die Funktio- nalität beeinflusst wird.

[179] Hinsichtlich der haptisch erfassbaren Symbole 36 ist dieses konstruktiv aufwändiger umzusetzen, wobei ggf. beispielsweise die haptisch erfassbaren Symbole 36 verlagerbar, und zwar abhängig von den vorstehend genannten Parametern, auszubilden. So kann beispielsweise eine haptisch erfassbare Temperaturanzeige verschoben werden, wobei nicht benötigte Anzeige- elemente unter einer Abdeckung verschwinden. Wie unmittelbar nachvollziehbar, erscheinen der artige mechanisch Ausgestaltungen verhältnismäßig komplex, so dass sicherlich hier elektronische Ausgestaltungen vorzuziehen sind. Insofern sind diesbezüglich Umsetzungen über den Datenverarbeitungschip 67, die Schnittstelle 13 und/oder die elektronischen Angabemittel 15 bzw. die elektronischen Ausgabeeinheiten 40 vorzuziehen. [180] Insbesondere bei elektronischen Umsetzungen ist es möglich, auch mehrere Systeme

10, Hilfseinrichtungen 70 und/oder Gerätedrehknöpfe 20 miteinander über eine oder mehrere Schnittstellen 13 als ein Gesamtsystem Zusammenwirken zu lassen, indem beispielsweise Master- Slave-Kommunikationen oder Server-Client-Kommunikationen bzw. ähnliche Kommunikations formen zwischen diesen eingerichtet bzw. vorgehalten werden.

Bezugszeichenliste :

10 System

11 geräteseitige Komponente 40 Ausgabeeinheit

12 elektrische Zuleitung 41 Lautsprecher

13 Schnittstelle 42 Mobiltelefon

14 separate Komponente 40 43 Radio

15 Angabemittel

17 Maximaldurchmesser der geräteseiti 50 Gerät

gen Komponenten 11 51 ortsfeste Baugruppe des Geräts 50

52 Frontblende

20 Gerätedrehknopf 45

21 erstes Drehknopfteil 61 Blende

22 zweites Drehknopfteil 62 Taster

23 drittes Drehknopfteil 63 gedruckte Schaltung

24 Drehachse 64 Drehknopfkorpus

25 geräteseitiges Teil so 65 Deckel

26 mit dem ersten Drehknopfteil 21 ver 66 Hall-Sensor

bundenes Teil 67 Datenverarbeitungschip

27 Maximaldurchmesser des Geräte- 68 Magnet

drehknopfs 20 69 Fotosensor

28 Verbindungsseite 55 69A Beschleunigungssensor

29 Klebstoffschicht

70 Hilfseinrichtung

30 Bestimmungsmittel zur Bestimmung 71 Schablone

der Drehposition des Gerätedreh 72 Sensorplatte

knopfs 20 60 73 Verbindungsseite

31 autonome Messmittel

32 autonome Energieversorgung 80 Wellenaufhahme

33 Zeiger 81 Aufhahmetiefe

34 Markierer 82 Aufhahmequerschnitt

36 haptisch erfassbares Symbol 65 83 Andruckfläche

36A haptisch erfassbare Spirale 84 Biegebereich

36B haptisch erfassbare Erhebungen 85 Struktur Schwächung

37 erste Messmittelkomponente 86 Schlitz

38 zweite Messmittelkomponente